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Programm musikfest berlin 08 - Berliner Festspiele

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großen und 18 m hohen Hangar 2 des Flughafen Tempelhof Stockhausens<br />

Gruppen für drei Orchester und Olivier Messiaens monumentales Et exspecto<br />

resurrectionem mortuorum.<br />

Messiaen und Stockhausen, beide geprägt von religiöser Spiritualität katholischer<br />

Provenienz, räumen dem »Flug« als tradiertem und reich belegtem<br />

Symbol für religiöse Transzendenz höchste musikalische Priorität ein. Die<br />

Sehnsucht nach dem Himmel – als transzendent-überweltlicher und als konkret<br />

über die irdische Welt sich wölbender Raum – gehört zu den grundlegenden<br />

Elementen religiösen Lebens und Erlebens. Es ist Musik, die den<br />

Raum zwischen Himmel und Erde aufspannt, mit Klängen als fliegenden<br />

Objekten besetzt und ihn klingend durchmisst: »Alles fliegt – ad maiorem<br />

Dei gloriam«. Musik, so Stockhausen, ist ein »schnelles Flugschiff zum<br />

Kosmischen und Göttlichen«. Die Vögel im Werk von Olivier Messiaen sind<br />

zugleich Engel, gefiederte Brückenwesen zwischen Himmel und Erde,<br />

Mensch und Gott. Es den Vögeln gleich tun zu wollen, ihren Gesang zu<br />

lernen, ist deshalb nicht nur eine technische Imitation, sondern die ekstatische<br />

Sehnsucht, als Musiker transzendierendes Brückenwesen sein zu wollen.<br />

Der Flughafen hat übrigens seinen Namen von den Templern, auf die<br />

die nachbarschaftlich gelegenen Dörfer Mariendorf und Marienfelde zurückgehen<br />

und die dort auch Berlins älteste, bis heute erhalten gebliebene<br />

Dorfkirche um 1220 errichteten. Wir freuen uns sehr über die spontane<br />

Bereitschaft von Sir Simon Rattle und den <strong>Berliner</strong> Philharmonikern, an<br />

diesem besonderen Projekt der <strong>Berliner</strong> <strong>Festspiele</strong> mitzuwirken und die<br />

Ausnahmewerke an diesem außergewöhnlichen Ort zur Aufführung zu<br />

bringen.<br />

Am <strong>musikfest</strong> <strong>berlin</strong> <strong>08</strong> beteiligen sich neben den fünf großen Symphonieorchestern<br />

der Musikstadt Berlin elf weitere hochkarätige, für ihre innovative<br />

künstlerische Arbeit bekannte Spitzenensembles des internationalen<br />

Musiklebens mit ihren namhaften Dirigenten und zahlreichen renommierten<br />

Solisten, u. a. aus den Niederlanden, aus Schweden und Dänemark, aus<br />

Frankreich, Deutschland und England. In 20 Veranstaltungen an 18 Tagen<br />

präsentiert das <strong>musikfest</strong> <strong>berlin</strong> <strong>08</strong> in der Philharmonie und deren Kammermusiksaal,<br />

in der St. Johannes-Evangelist-Kirche, im Radialsystem und<br />

Flughafen Tempelhof ein <strong>Programm</strong> mit über 40 Kompositionen: orchestrale<br />

Kult- und Meisterwerke, bedeutende und selten zu Gehör gebrachte<br />

Meilensteine, neu entdeckte und neu geschaffene Kompositionen aus Geschichte<br />

und Gegenwart: raum-, zeit- und klangmonumentale Ekstasen zwi-<br />

<strong>musikfest</strong> <strong>berlin</strong><br />

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