Blick aus Asien
Blick aus Asien
Blick aus Asien
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03 I 2010<br />
insight<br />
a s i a<br />
p a c i f i c<br />
<strong>Asien</strong>s Wachstum - grenzenlos?<br />
Neuer Geschäftsführer<br />
im OAV<br />
China's<br />
Turning Period<br />
India's new<br />
growth driver
Netzwerk<br />
der deutschen<br />
<strong>Asien</strong>wirtschaft<br />
Ausgabe 3 - September 2010<br />
Inhalt<br />
S. 4<br />
S. 18<br />
S. 30<br />
Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />
Know-how<br />
Kontakte<br />
Köpfe<br />
Neuer Geschäftsführer im OAV 4<br />
Neue Botschafter in und <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong> 5<br />
Schwerpunktthema<br />
<strong>Asien</strong>s Wachstum –<br />
grenzenlos? 6-13<br />
<strong>Blick</strong> <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong><br />
Will Euro problems hurt Asian<br />
monetary integration? 6<br />
Andrew Sheng takes a look at lessons<br />
Asia can learn from Europe´s difficulties.<br />
<strong>Blick</strong> <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong><br />
China´s Turning Period 8<br />
Ross Garnaut analyses the implications<br />
of China´s new growth model for its<br />
interaction with the global economy<br />
and its economic policy.<br />
<strong>Blick</strong> <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong><br />
Can India become a manufacturing<br />
powerhouse too? 10<br />
Veeramani Choorikkadan doubts<br />
that India will be able to follow in its<br />
neighbour China´s footsteps.<br />
<strong>Blick</strong> <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong><br />
India´s new growth driver –<br />
growth itself 12<br />
India delivers constantly high growth<br />
rates despite several domestic challenges.<br />
Arvind Subramanian explains why.<br />
<strong>Blick</strong> <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong><br />
Erwartungen Chinas im politischen<br />
Dialog mit Europa 14<br />
Mei Zhaorong, ehemaliger Botschafter<br />
der VR China in Deutschland, erläutert,<br />
was beide Länder nach 35 Jahren diplomatischer<br />
Beziehungen verbindet und<br />
was China von Deutschland erwartet.<br />
Hintergrund<br />
Ökonomische Trends in der Region 16<br />
Praxis<br />
“Geben Sie Gewerbefreiheit” 18<br />
Was es heißt, eine Kommunikations -<br />
agentur in China zu betreiben, erläutert<br />
Ulrich Linnenberg, Geschäftsführer der<br />
Oliver Schrott Kommunikation GmbH.<br />
Hintergrund<br />
China´s “new” indigenous<br />
innovation policy 20<br />
Thomas Pattloch explains how China<br />
plans to counteract dependency on<br />
European technology.<br />
Praxis<br />
Japan: Hochtechnologie im<br />
Wettbewerb 22<br />
Das Spielfeld für Hightech-Produkte<br />
in Japan ist groß. Über interessante<br />
Absatzmöglichkeiten, ernstzunehmende<br />
Konkurrenz und Kooperationspotenziale<br />
berichten Prof. Dominik Rabus (Bürkert<br />
Werke GmbH), Michael Schilling (Plan<br />
Optik AG) und Dirk Enderlein (MEAS<br />
Deutschland GmbH).<br />
Praxis<br />
Sri Lanka on the move 24<br />
Seit Ende des Bürgerkriegs eröffnen<br />
sich neue Geschäftsmöglichkeiten.<br />
Peter Ormond, Jost-Werke GmbH, und<br />
der Sri Lanka Pionier Wiestaw Kramski,<br />
Kramski GmbH & Co. KG, berichten.<br />
Praxis<br />
Indien im Sportfieber 26<br />
Das deutsche Architekturbüro von<br />
Gerkan, Marg und Partner Architekten<br />
baut für die Commonwealth Games –<br />
und berichtet von positiven Erfahrungen.<br />
Service<br />
OAV - Ihr Draht zur Politik 29<br />
Letztes Wort<br />
“Unter Tage” 30<br />
Monika Stärk zur Ausrüstung<br />
einer OAV-Geschäftsführung<br />
Auf Wachstum in <strong>Asien</strong> setzt die Welt, und<br />
vorerst spricht alles dafür, dass die Länder der<br />
Region, allen voran China, ihre Rolle als globaler<br />
Konjunkturmotor weiter spielen werden.<br />
Ein großer Pluspunkt der asiatischen Emerging<br />
Markets ist ihre vergleichsweise geringe<br />
Staatsverschuldung. Dies gibt ihnen Spielraum<br />
für die Gestaltung der Zukunft. Doch auch in<br />
<strong>Asien</strong> werden die Bäume nicht in den Himmel<br />
wachsen. Neben finanziellen Ressourcen sind<br />
kluge Konzepte gefragt, um die wirtschaftliche<br />
Entwicklung nachhaltig zu gestalten. China<br />
wird sein Wachstumsmodell weiterentwickeln<br />
müssen – das erfordern der mittlerweile<br />
erreichte hohe Standard ebenso wie die demografische<br />
Entwicklung. Und Indien muss noch<br />
die Vor<strong>aus</strong>setzungen dafür schaffen, um an<br />
die Dynamik Chinas anknüpfen zu können.<br />
Solchen strukturellen Veränderungen haben<br />
wir die aktuelle Ausgabe der Insight Asia-<br />
Pacific gewidmet.<br />
Veränderungen gibt es auch im OAV:<br />
Frau Dr. Monika Stärk wird uns Ende September<br />
verlassen. Sie hat nicht nur dieses Magazin<br />
gestaltet, sondern die Arbeit des OAV in<br />
den letzten zehn Jahren in vielerlei Hinsicht<br />
geprägt. Wir lassen sie nur ungern ziehen,<br />
bedanken uns für die sehr vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit und wünschen ihr alles Gute<br />
in ihrer neuen Aufgabe. Wir freuen uns auf<br />
Herrn Timo Prekop als neuen Geschäftsführer<br />
und darauf, mit ihm die Zukunft des OAV zu<br />
gestalten. Er stellt sich auf der folgenden<br />
Seite vor. Frau Dr. Stärk verabschiedet sich am<br />
Ende des Hefts von Ihnen.<br />
Insight Asia-Pacific I 03
Neuer Steuermann und neue Partner<br />
Timo Prekop übernimmt die Geschäftsführung im OAV. Und darf sich auf die Zusammenarbeit<br />
auch mit neuen deutschen Botschaftern in der Region und <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong>-Pazifik freuen.<br />
Timo Prekop<br />
“Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit<br />
mit den Mitgliedsunternehmen und Partnern<br />
des OAV. <strong>Asien</strong> ist eine faszinierende und vor<br />
allem wirtschaftlich dynamische Region. Deutsche<br />
Unternehmen auf ihrem Weg dorthin oder<br />
beim Ausbau ihrer Geschäfte zu unterstützen,<br />
ist eine sehr interessante Aufgabe, der ich mich<br />
mit ganzer Kraft annehmen werde.”<br />
Timo Prekop ist neuer Geschäftsführer des OAV. Am 1. November tritt er die<br />
Nachfolge von Dr. Monika Stärk an. Timo Prekop (32) bringt <strong>aus</strong> seiner<br />
zehnjährigen Tätigkeit für die Deutsche Bank umfassende Erfahrungen in der<br />
Betreuung deutscher mittelständischer Firmenkunden mit. Während einer<br />
vierjährigen Station in Vietnam von 2005 bis 2009 hat er zudem sowohl<br />
internationale als auch lokale Unternehmen betreut. In Hanoi und Ho-Chi-<br />
Minh-Stadt war er als Vorstandsmitglied der German Business Association<br />
aktiv und hat in dieser Funktion beim inhaltlichen Aust<strong>aus</strong>ch zu Entwicklungen<br />
im Land und der Konzeption von Positionspapieren bereits gut mit dem<br />
OAV zusammengearbeitet. Der Region ist Timo Prekop schon seit seinem<br />
betriebswirtschaftlichen Studium eng verbunden. Private Reisen führten ihn<br />
in verschiedene asiatische Länder und berufliche Stationen unter anderem<br />
nach Tokio. Zudem hat er Bildungsprojekte in Vietnam und Laos initiiert.<br />
Dr. Monika Stärk<br />
“Frau Stärk vereint Effizienz und Esprit - das<br />
habe ich mit meinen Kollegen im Präsidium<br />
besonders an ihr geschätzt. Ihr außergewöhnliches<br />
Engagement haben alle gespürt, die mit<br />
ihr zu tun hatten - und der OAV hat davon sehr<br />
profitiert.“ Jürgen Fitschen, Vorsitzender des OAV<br />
Dr. Monika Stärk verlässt nach zehn Jahren den OAV und<br />
übernimmt neue Aufgaben beim TÜV Rheinland. Seit 2003<br />
war sie Geschäftsführerin als Nachfolgerin von Wolfgang Niedermark, jetzt<br />
übergibt sie den Stab an Timo Prekop.<br />
Dr. Wolfgang Moser Peter Rider Gerhard Thiedemann<br />
Dr. Wolfgang<br />
Moser wird im<br />
Herbst als neuer<br />
deutscher Botschafter<br />
in<br />
Phnom Penh<br />
akkreditiert.<br />
Der Sinologe<br />
kehrt damit nach<br />
zahlreichen Stationen<br />
in Europa, den USA und<br />
Afrika zurück in die asiatische<br />
Region: Bereits von 1981 bis<br />
1984 war er an der Botschaft in<br />
Peking tätig. “<strong>Asien</strong> ist gegenwärtig<br />
die dynamischste Wirtschaftsregion<br />
der Welt, die im<br />
Rahmen einer weltweiten Vernetzung<br />
unsere größte Aufmerksamkeit<br />
verdient. Es ist seit langem<br />
eine gute Tradition, dass sich<br />
deutsche Botschaften und Konsulate<br />
bemühen, die wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen und<br />
politischen Rahmenbedingungen<br />
zu beobachten und darzustellen,<br />
um die Bundesregierung, aber<br />
auch die deutschen Unternehmen<br />
zeitnah zu informieren. Auch<br />
wenn die Rolle eines staatlichen<br />
“Türöffners” für Wirtschaftskontakte<br />
oder Investitionen heute<br />
nicht mehr zeitgemäß ist, so<br />
bleibt doch die Unterstützung,<br />
Beratung und Begleitung unserer<br />
deutschen Wirtschaftsvertreter<br />
eine der wichtigsten Aufgaben<br />
einer Botschaft. Ich freue mich<br />
auf diese Zusammenarbeit in<br />
Kambodscha, dessen Potenzial<br />
angesichts mächtiger und dynamischer<br />
Nachbarn eine verstärkte<br />
Aufmerksamkeit und Beachtung<br />
wert ist.”<br />
Peter Rider ist seit Juni neuer Botschafter<br />
Neuseelands in Deutschland.<br />
Nach einem Studium der Philosophie<br />
trat er 1978 in den diplomatischen<br />
Dienst ein und begann seine Karriere<br />
im Nahen und Mittleren Osten. Weitere<br />
Stationen seiner Laufbahn waren<br />
Genf und New York. In der asiatischen<br />
Region war er von 2003 bis 2006 als<br />
Botschafter in Thailand tätig. Vor seiner<br />
Berufung nach Berlin war er Director der United<br />
Nations, Human Rights and Commonwealth Division.<br />
“I am delighted to be representing New Zealand in<br />
Germany for the next four years. Our two countries<br />
share many common values and perspectives, and<br />
cooperate on a wide range of international and multilateral<br />
issues, including in the fields of disarmament,<br />
security and the environment.<br />
Germany has long been a key economic trading partner<br />
for New Zealand – our most significant trading<br />
partner within the EU. Agricultural products dominate<br />
our NZ$ 760 million dollars worth of exports to<br />
Germany, which include lamb, kiwifruit, apples, dairy,<br />
fish and venison. New Zealand imports close to<br />
NZ$ 1.7 billion in products from Germany, mainly<br />
motor vehicles and mechanical equipment.<br />
New Zealand and Germany have a longstanding<br />
Science and Technology Cooperation Agreement<br />
concluded in 1977. Approximately one in every six<br />
New Zealand researchers has an active collaboration<br />
with a German partner.<br />
Germany is one of the most important tourist markets<br />
for New Zealand, topping 60,000 per year. German<br />
tourists spend more and generally stay longer. There<br />
are also growing numbers of German visitors on work -<br />
ing holiday visas. Germany also offers opportunities<br />
for all NZ education sectors; it is currently the biggest<br />
market for New Zealand export education in Europe<br />
and the sixth-largest worldwide.<br />
We also enjoy strong cultural links. New Zealand has<br />
an artist-in-residency programme in Berlin, a city<br />
which is becoming a magnet for New Zealand artists.<br />
And after only three months I can tell it is a great<br />
place to be an Ambassador!”<br />
Der Hamburger Gerhard Thiedemann ist seit<br />
Juli 2010 deutscher Botschafter in Pyong -<br />
yang. Der asiatischen Region ist er durch<br />
Stationen in Dhaka (1991-1993) und Tokio<br />
(2003-2006) eng verbunden. Der Jurist<br />
begann seine Karriere in den Bundesministerien<br />
für Jugend, Familie und Gesundheit<br />
und für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung, bevor er 1991 in den<br />
Auswärtigen Dienst wechselte. “Mit Freude<br />
bin ich nach früheren Jahren in Japan wieder nach Ostasien<br />
gekommen, diesmal um die Deutsche Botschaft in<br />
Pjöngjang zu leiten. Gerade weil die Lage auf der koreanischen<br />
Halbinsel gespannt und die Demokratische Volksrepublik<br />
Korea ein sehr exponierter Kontrahent ist, ist<br />
Diplomatie besonders notwendig. Drei der Teilnehmerstaaten<br />
der Sechsparteiengespräche zur Beendigung des nordkoreanischen<br />
Atomprogrammes sind in Pjöngjang gar<br />
nicht vertreten. Nur 7 der 27 EU-Mitglieder haben Botschaften<br />
vor Ort. Großbritannien und Schweden – zugleich<br />
Schutzmachtvertretung für die USA – teilen sich mit uns<br />
den Campus der ehemaligen DDR-Botschaft. Deutsche<br />
Diplomatie genießt in Nordkorea ein gewisses Vertrauen.<br />
Das nutzen wir aktiv für den politischen Dialog, die Chancen<br />
für eine friedliche Entwicklung zu stärken, unseren<br />
Partnern gute Dienste zu leisten, nicht zuletzt die Menschenrechte<br />
immer wieder anzusprechen. Gern übernehme<br />
ich Verantwortung an diesem nicht ganz einfachen Dienstposten.<br />
Die Wirtschaft Nordkoreas bedarf substanzieller, dem<br />
Stand heutiger ökonomischer Standards gerecht werdender<br />
Reformen. Das Sanktionsregime infolge der Nukleartests<br />
belastet das Land zusätzlich. Es gilt dazu beizutragen, Führungskräfte<br />
in Gesellschaft und Wirtschaft fit zu machen<br />
für die Zukunft. Aust<strong>aus</strong>ch und Fortbildungsprogramme<br />
sind dafür wichtig. Beispielsweise Mediziner und Städteplaner<br />
erfahren schon jetzt Ausbildungskomponenten in<br />
Deutschland. Unternehmen tun gut daran, ein Engagement<br />
für die Zeit im Auge zu behalten, wenn einmal Reformen<br />
greifen und Geschäfte sich wieder lohnen. Der Weg dahin<br />
mag holprig sein, aber ein Generationenwechsel zeichnet<br />
sich ab. Gemeinsam sollten Politik und Wirtschaft die<br />
Her<strong>aus</strong>forderung annehmen. Ich selbst und die gesamte<br />
Deutsche Botschaft sind dafür beständig engagiert.”<br />
04<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 05
Schwerpunktthema<br />
Will Euro problems hurt Asian<br />
monetary integration?<br />
Whereas the Euro was on the brink of faltering, Asia is contemplating increased financial<br />
integration: Financial markets are becoming more open, the Chiang Mai Initiative has been<br />
multilateralised and China has once again unpegged the Yuan from the US-Dollar. Andrew<br />
Sheng takes a look at lessons Asia can learn from Europe’s difficulties and further steps to<br />
be taken for regional financial cooperation.<br />
<strong>Blick</strong> <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong><br />
At the 10th Anniversary of the Euro’s<br />
launch in 2009, there were some sugges -<br />
tions that one-day the Euro might even<br />
take over the role of the US dollar as the<br />
dominant reserve currency. After all, the<br />
US dollar had been depreciating due to<br />
the subprime crisis against the Euro. Less<br />
than a year later, the Euro is sliding as a<br />
result of the Greek debt crisis.<br />
Doubters are now pointing to a political<br />
and structural crisis of the Euro,<br />
and focusing on the need for stronger<br />
fiscal discipline. The Maastricht Treaty,<br />
that led to the creation of the euro area,<br />
was unable to bind the euro area members<br />
to fiscal discipline. If even the<br />
uber-fiscally conservative Germany<br />
could not meet the limits of 3% of GDP<br />
fiscal deficit due to the high costs of<br />
funding the re-unification of Germany,<br />
why should the smaller states adhere<br />
to the Treaty?<br />
The structural flaw of the Euro zone is<br />
that even though there may be a unified<br />
European Central Bank and a converging<br />
European financial supervisory system,<br />
there is no unified fiscal system. Thus,<br />
once a member country runs a large fiscal<br />
deficit, there is no central body to<br />
effectively coordinate fiscal policy.<br />
Proponents of Asian monetary integration<br />
point to growth in trade integration<br />
as a pre-condition for future<br />
financial integration. Those who think<br />
that Asian integration is a pipe dream<br />
say that there is currently no political<br />
consensus, not even the makings of a<br />
unified monetary or currency policy, and<br />
little convergence on supervisory policy.<br />
Further, there are hardly any discussions<br />
within Asia on common fiscal policies.<br />
The Euro problems are more warning<br />
signals to Asian reforms on what not to<br />
do and what to avoid, rather than positive<br />
indicators of the road to integration.<br />
But not all the lessons are negative. I can<br />
think of several ‘green shoots’ coming<br />
out of the Euro problems for Asia.<br />
The first is that you can’t hurry the<br />
process. It takes time to get consensus on<br />
what is right for a large community of<br />
different interests and different cultures.<br />
If you ask ten Asian economists on what<br />
they think the future of Asian integration<br />
is, I am sure you will get more than<br />
ten opinions. Common thinking is nonexistent,<br />
let alone common institutions.<br />
At least, European bureaucracies have<br />
been talking and bargaining with each<br />
other for more than 50 years through the<br />
centers’ of power in Brussels, Basel and<br />
Frankfurt.<br />
Secondly, talk about Asian monetary<br />
integration has always been defensive<br />
rather than offensive, in the sense that<br />
some pooling of resources (such as an<br />
Asian Monetary Fund) could hopefully<br />
defend weaker Asian currencies from<br />
excessive speculation and instability.<br />
The reason why multilateralisation of<br />
the Chiang Mai initiatives took quite a<br />
long time to arrange is that immediately<br />
follow ing the Asian financial crisis<br />
threats of instability receded, and thus<br />
there was little urgency to getting any<br />
agreement done. The problems of the<br />
Euro have given the Asian integration<br />
process more urgency.<br />
Thirdly, in the last decade, differences<br />
in country income and wealth levels<br />
have become less unequal. With Japan in<br />
the doldrums and the rise of China,<br />
India, Gulf states and East Asia-ex<br />
Japan; Asian countries are now more<br />
evenly matched. Ten years ago, Japan<br />
was the sole advanced country, but<br />
today, China, India, Korea and Indonesia<br />
are members of the G20. Seven of the<br />
Asia Pacific’s financial centres are<br />
amongst the top 15 in the world according<br />
to the City of London Global Financial<br />
Centre Index.<br />
Fourthly, the return of the RMB to a<br />
more flexible currency arrangement and<br />
the upward revaluation of the Asian currencies<br />
in recent months indicate that<br />
the financial markets are reflecting the<br />
shifting economic weight towards the<br />
East. Asia will be receiving more hot<br />
money flows and will have to cope with<br />
the same pressures that plagued East<br />
Asia in the early 1990s, just before the<br />
Asian financial crisis.<br />
Fifth, the official attitude towards<br />
more controls over the speculative barbar<br />
ians at the gate has changed, even as<br />
Germany unilaterally banned naked short<br />
selling and the IMF has acknow ledged<br />
that capital controls are part of the<br />
macro-economic toolkits. The balance of<br />
power between markets and the central<br />
banks in managing currency stability has<br />
tilted back towards central banks.<br />
None of the above positive signs add<br />
up to greater impetus for Asian monetary<br />
integration. Indeed, there is no sign<br />
that there is greater sense of regional<br />
cooperation, since Korea was also willing<br />
to put currency issues on the agenda of<br />
G20 in Toronto.<br />
Much will depend on how China plays<br />
her cards in the near future. Shanghai<br />
has already been designated as the international<br />
financial centre for China and<br />
the RMB is becoming an important trade<br />
currency, particularly with neighbouring<br />
countries. The sheer weight of excess<br />
savings in the surplus countries will<br />
clearly give Asian financial centers’ more<br />
clout in the recycling of global funds.<br />
What is not obvious is how Asian<br />
policy-makers are institutionalising the<br />
process.<br />
The process of Asian financial integration<br />
must depend first and foremost<br />
on the degree of deepening in Asian<br />
financial institutions. The process of<br />
creating diverse financial institutions has<br />
happened too slowly relative to the<br />
needs of the rising middle class and<br />
aging demographics. Asia has always<br />
prided itself on growth with relatively<br />
little financial repression, in the sense<br />
that depositors received only slightly<br />
negative real interest rates, with the<br />
benefits of repression given to the export<br />
and manufacturing sectors. In recent<br />
years, however, the rise of inflation has<br />
hurt the savers, but the benefits to the<br />
borrowers have been unevenly spread.<br />
Perhaps the next phase of Asian<br />
financial integration will be less officially<br />
driven, and more market led<br />
through the removal of the barriers to<br />
Asian financial institutions integrating<br />
Asiatisches Währungsnetzwerk<br />
Land<br />
Brunei<br />
China (+ Hongkong)<br />
Indonesien<br />
Japan<br />
Kambodscha<br />
Korea, Republik<br />
Laos<br />
Malaysia<br />
Myanmar<br />
Philippinen<br />
Singapur<br />
Thailand<br />
Vietnam<br />
Beitrag in Mio. USD<br />
30<br />
38.400<br />
4.552<br />
38.400<br />
120<br />
19.200<br />
30<br />
4.552<br />
60<br />
4.552<br />
4.552<br />
4.552<br />
1.000<br />
within the region. Allowing more Asian<br />
financial institutions into each others’<br />
domestic markets is more of a concrete<br />
step towards regional integration than<br />
visionary statements.<br />
Witness how Malaysia has allowed<br />
Chinese, Indian, Indonesia, Japanese and<br />
Middle East financial institutions into its<br />
home market. If this process accelerates<br />
and spreads, Asian financial integration<br />
will happen through the ramen bowl of<br />
inter-connected institutions. Note that I<br />
am not talking about spaghetti.<br />
The article has been published at<br />
www.eastasiaforum.org on July 5th, 2010<br />
Die Chiang Mai-Initiative geht auf einen<br />
Gipfel der ASEAN+3 Staaten (ASEAN sowie<br />
China, Japan und Südkorea) im Jahr 2000 in<br />
der thailändischen Stadt Chiang Mai<br />
zu rück. Ziel war – als Reaktion auf die <strong>Asien</strong>krise<br />
– die Bildung eines asiatischen Netzwerks<br />
bilateraler Währungs-Swap-Abkommen,<br />
um die Liquidität der Mitgliedsstaaten<br />
bei künftigen Krisen zu sichern. Im Zuge der<br />
weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
wurde 2009 beschlossen, die Initiative multilateral<br />
<strong>aus</strong>zurichten. Im März 2010 wurde<br />
entsprechend ein asiatischer Fonds in Höhe<br />
von 120 Milliarden US-Dollar eingerichtet,<br />
in den die beteiligten Länder mit unterschiedlichen<br />
Anteilen einzahlen. Schwergewichte<br />
sind China mit Hongkong, Japan und Korea.<br />
Diese großen Beitragszahler dürfen nicht<br />
mehr Geld <strong>aus</strong> dem Fonds entnehmen als<br />
sie eingezahlt haben. Die anderen Staaten<br />
dürfen ein Vielfaches ihrer Einlagen <strong>aus</strong>leihen<br />
– je nach zugeteiltem Multiplikator.<br />
Beitrag in Prozent<br />
0,025 %<br />
32,0 %<br />
3,8 %<br />
32,0 %<br />
0,1 %<br />
16,0 %<br />
0,025 %<br />
3,8 %<br />
0,05 %<br />
3,8 %<br />
3,8 %<br />
3,8 %<br />
0,8 %<br />
Multiplikator<br />
5,0<br />
1,0<br />
2,5<br />
1,0<br />
5,0<br />
2,5<br />
5,0<br />
2,5<br />
5,0<br />
2,5<br />
2,5<br />
2,5<br />
5,0<br />
Andrew Sheng is Adjunct Professor<br />
at the University of Malaya and<br />
Tsinghua University, Beijing.<br />
www.eastasiaforum.org/2010/07/05/willeuro-problems-hurt-asian-monetaryintegration/<br />
06<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 07
Schwerpunktthema<br />
China’s Turning Period<br />
China faces a turning period for its continuing economic development. What are the implications<br />
for China’s interaction with the global economy and for economic policy? In his contribution<br />
Ross Garnaut focuses on four of the most important consequences, mentions a<br />
consequence that is widely anticipated and feared, but which need not eventuate, and briefly<br />
discusses one way in which perceptions of China’s growth will be affected by its having<br />
entered the turning period.<br />
<strong>Blick</strong> <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong><br />
As China enters deeply into the turn -<br />
ing period (when unlimited supplies of<br />
labour become more difficult to mobilise<br />
for industrial development), there<br />
will be large and continuing increases<br />
in real wages and in the wage share of<br />
income. The powerful tendency since<br />
the 1980s towards increased inequality<br />
in income distribution is likely to be<br />
reversed. The rise in the wage share of<br />
income is likely to be reflected in an<br />
increase in the consumption share of<br />
expenditure. There will be a reduction<br />
in the national savings rate.<br />
Labour more difficult<br />
to mobilize<br />
It is possible that the investment rate<br />
will in fact rise. Whether or not this is<br />
the case, it is likely that China’s savings<br />
rate will fall more than its investment<br />
rate. This will reduce the external surplus<br />
in trade and current payments. It<br />
will therefore ease current international<br />
pressures over payments imbalances<br />
and exchange rates. It would be wise for<br />
China to ensure that total domestic<br />
demand expands enough to ensure that<br />
this is the case.<br />
The reduction in Chinese current<br />
external payments surpluses is therefore<br />
a second important consequence of<br />
moving through the turning period. This<br />
could ease tensions with other countries<br />
— especially the United States — which<br />
have identified Chinese surpluses as a<br />
principal c<strong>aus</strong>e of their own economic<br />
problems. Regrettably, a large fall in<br />
Chinese savings relative to investment<br />
would put upward pressure on global<br />
long-term interest rates and increase the<br />
requirement to reduce domestic expenditure<br />
on goods and services in the<br />
countries facing large challenges in the<br />
management of external and public<br />
debt, including the United States.<br />
The third important consequence of<br />
China moving through and beyond the<br />
turning period is that the centre of<br />
China’s comparative advantage in international<br />
trade will shift rapidly from a<br />
fairly narrow range of labour-intensive<br />
products to a wider range of more capital-intensive<br />
and technologically sophis -<br />
ticated products. This will ease some<br />
dimensions of China’s trade problems<br />
with the rest of the world (perceptions<br />
of competitive pressure on other devel -<br />
oping countries and heavily concen -<br />
trated pressures for adjustment on<br />
particular sectors in industrialised countries)<br />
and complicate others (competitive<br />
pressures will be felt across a much<br />
wider range of industries in industrial -<br />
ised countries). The diversification of<br />
China’s comparative advantage will prob -<br />
ably halt the decline in Chinese export<br />
prices that was associated with the<br />
heavy concentration of export expansion<br />
in a small number of products.<br />
Comparative<br />
advantage shifts<br />
The fourth important consequence of<br />
entering the turning period involves a<br />
policy risk to economic stability and<br />
growth in the period ahead. Rising real<br />
wages and the pressure of strong increases<br />
in demand for non-traded goods<br />
and services will be inflationary unless<br />
accompanied by a combination of firm<br />
monetary policy and an appreciating<br />
renminbi. Nevertheless, the Chinese au -<br />
thorities might be tempted to maintain<br />
the fixed exchange rate against the US<br />
dollar to avoid adjustment pressures on<br />
export-oriented labour-intensive indus -<br />
tries, which have played such an important<br />
part in Chinese economic growth<br />
since the mid 1980s.<br />
Dollar-peg would<br />
postpone adjustment<br />
To seek to maintain a fixed exchange<br />
rate against the US dollar through and<br />
beyond the turning period would only<br />
postpone and not avoid the structural<br />
adjustments that are a necessary<br />
accompaniment of the current stage of<br />
Chinese economic growth. Payments<br />
surpluses would eventually overwhelm<br />
the efforts to sterilise their monetary<br />
effects. The adjustments would occur<br />
through inflation.<br />
It is likely that the authorities would<br />
respond to higher inflation by tighten -<br />
ing fiscal and monetary policies. This<br />
would unnecessarily reduce the rate of<br />
economic growth below sustainable<br />
levels and postpone the increase in Chinese<br />
living standards that can come<br />
through and beyond the turning period.<br />
The inflation and the delays in inequal -<br />
ity reductions could be destabilising to<br />
domestic political stability. The delays<br />
in reduction in the external payments<br />
surplus would certainly be destabilising<br />
for China’s productive interaction with<br />
the international economy and society.<br />
There is one consequence of moving<br />
through and beyond the turning period<br />
that is often feared but which is unlikely<br />
to be important unless there are<br />
mistakes in economic policy, and one<br />
important implication for perceptions of<br />
the growth of the Chinese economy.<br />
There is no basis for the expectation<br />
that China’s rate of growth in output<br />
per worker must necessarily fall as it<br />
moves through and beyond the turning<br />
period. The rise in real wages as China<br />
moves through the turning period is<br />
likely to lead to an increase in the rate<br />
of total factor productivity growth. In<br />
the nature of things, this will be concentrated<br />
in industries producing rela tively<br />
sophisticated and capital-intensive products,<br />
the competitiveness of which is<br />
less sensitive to increases in real wages.<br />
It is possible that the increase in Chinese<br />
domestic demand that is necessary<br />
to reduce external current payments<br />
surpluses will require an increase in the<br />
investment rate for a while. Together<br />
with the expected acceleration of productivity<br />
growth, this would support an<br />
increase in the growth rate in total output<br />
per worker, above the high rates of<br />
the early twenty-first century. That<br />
could surprise the world and also the<br />
Chinese authorities, but it may well be<br />
necessary to maintain internal and<br />
external balance in the period ahead.<br />
Investment rate<br />
could rise further<br />
How successful China is economically<br />
in this period of rapidly rising real<br />
wages will depend on the flexibility of<br />
the economy, its openness to foreign<br />
trade and investment and the world’s<br />
most productive ideas about managing<br />
enterprises, the quality of the human<br />
resources created by the rapid expansion<br />
of the education system in the past<br />
couple of decades and the quality of the<br />
regulatory systems applied to the more<br />
complex economy that is emerging. It is<br />
possible that the rate of growth in total<br />
output can be maintained at something<br />
like the average rates of the decades of<br />
reform, until the approach of the industrialised<br />
countries’ frontiers of productivity<br />
and living standards reduces the<br />
scope of rapid productivity growth<br />
through ‘catching up’ with the indus -<br />
trialised countries.<br />
Success depends on<br />
economic flexibility<br />
Whether or not China succeeds in<br />
maintaining such high aggregate rates<br />
of growth until it reaches the frontiers<br />
of the world economy, most observers<br />
will be surprised by how quickly China<br />
catches up now that it has entered the<br />
turning period. China’s real exchange<br />
rate will rise rapidly — whether that<br />
occurs through inflation, nominal<br />
exchange rate appreciation or a combination<br />
of the two. The value of China’s<br />
output when measured in the national<br />
accounts and converted into international<br />
currency at current exchange<br />
rates will converge towards the much<br />
higher ‘purchasing power’ estimates of<br />
GDP. People in China and abroad who<br />
focus on conventional measures of<br />
national output will find that China<br />
catches up with the world’s most productive<br />
econ omies in output per person<br />
— and with the United States in total<br />
output — much more quickly than they<br />
had been expecting from extrapolation<br />
of differ entials in national growth rates.<br />
Professor Garnaut is Vice-Chancellor’s<br />
Fellow and Professorial Fellow at the Faculty<br />
of Economics and Commerce of the University<br />
of Melbourne. He is Distinguished<br />
Professor of Economics at the Australian<br />
National University where he is the<br />
Chairman of the China Economy and<br />
Business Program.<br />
The article is based on Chapter 2<br />
(“The Turning Point In Chinese Economic<br />
Development: a conceptual framework and<br />
new empirical evidence”) in Ross Garnaut,<br />
Jane Golley and Ligang Song (eds) book<br />
China: The Next 20 Years of Reform and<br />
Development.<br />
It can be downloaded from Professor<br />
Garnaut’s website www.rossgarnaut.com.au.<br />
The article first appeared on<br />
http://www.eastasiaforum.org/2010/08/01/t<br />
he-turning-period-in-chinese-development<br />
on August 1st, 2010.<br />
www.rossgarnaut.com.au<br />
www.eastasiaforum.org<br />
08<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 09
Schwerpunktthema<br />
Can India become a manufacturing<br />
powerhouse too?<br />
As China is turning away from labour-intensive working processes, India with its huge<br />
available unskilled labour force could follow in its neighbour’s footsteps and thereby<br />
accelerate its growth momentum. In his article Veeramani Choorikkadan discusses various<br />
aspects why such a development is unlikely.<br />
<strong>Blick</strong> <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong><br />
India’s growth during the last two<br />
decades has failed to transfer surplus<br />
labour away from the agriculture sector.<br />
Agriculture remains a disproportionate<br />
source of Indian employment—it is<br />
responsible for about 18% of India’s<br />
GDP but employs about 60% of the<br />
Indian labour force. This over-concentration<br />
on agriculture is unsustainable,<br />
and is closely related to idiosyncrasies<br />
in India’s pattern of growth.<br />
So what has driven Indian growth<br />
over the past two decades?<br />
India’s growth success has been driven<br />
by service-producing industries that<br />
mostly employ relatively skilled labour.<br />
Even within the manufacturing sector,<br />
India tends to specialise in relatively<br />
skill- and capital-intensive activities.<br />
This is despite the fact that India’s true<br />
comparative advantage lies in unskilled<br />
labour-intensive activities. Slow growth<br />
of industries that mainly employ lowskilled<br />
workers has c<strong>aus</strong>ed manufactur -<br />
ing as a share of GDP to remain<br />
constant at about 16-17% during the<br />
two decades of economic liberalisation.<br />
The share of manufactures in India’s<br />
merchandise exports declined from<br />
72% in 1991 to 63% in 2008. By contrast,<br />
in China in 2008, manufacturing<br />
Anteil der Exporte am BIP<br />
accounted for 34% of GDP and 93% of<br />
merchandise exports.<br />
Why is this lack of unskilled labourintensive<br />
manufacturing a problem for<br />
future growth in the Indian economy?<br />
Today, a large and growing share of<br />
international trade consists of intermediate<br />
and unfinished goods shipped<br />
from one country to another to combine<br />
manufacturing or services. This is what<br />
has driven growth in the East Asian<br />
economy.<br />
This type of trade is the result of the<br />
increasing interconnected production<br />
processes that form a vertical trading<br />
chain stretching across many countries,<br />
with each country specialising in particular<br />
stages of a good’s production<br />
sequence. China, through specialisation<br />
in labour-intensive processes and prod -<br />
uct lines, has successfully integrated its<br />
manufacturing sector with global production<br />
networks. This phenomenon,<br />
often referred to as vertical specialisation,<br />
is an important factor in its export<br />
success. Vertical specialisation has also<br />
increased growth in newly industrial -<br />
ised Asian countries. But vertical specialisation<br />
is not a phenomenon<br />
restricted to East Asia alone. Between<br />
1970 and 1990, as Hummels, Ishii and<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Indien<br />
Quelle: WTO, IMF, OAV-Berechnungen<br />
China<br />
Kei Mu-Yi point out, growth in vertical<br />
specialisation-related exports accounted<br />
for 30 per cent or more of the growth in<br />
overall exports of ten OECD and four<br />
emerg ing market countries.<br />
Bec<strong>aus</strong>e it lacks labour-intensive<br />
industries, India lags behind other fastgrowing<br />
Asian countries in integrating<br />
domestic manufacturing with the global<br />
vertical production chain. India’s import<br />
substitution policy regime created a bias<br />
in favour of capital- and skill-intensive<br />
manufacturing, and the reforms have<br />
not been comprehensive enough to<br />
remove this bias. Although policy<br />
changes have gone a long way toward<br />
easing barriers to the Indian market,<br />
multiple barriers preventing non-viable<br />
production units in the organised<br />
manufacturing sector from exiting the<br />
market remain. These barriers primarily<br />
have their source in India’s rigid labour<br />
and bankruptcy laws, and discourage<br />
firms from investing in manufacturing<br />
in India, as they mean that foreign<br />
firms fear being locked in to a cycle of<br />
diminishing returns. If India continues<br />
to discourage vertical specialisation, it<br />
will find itself stagnating as it is locked<br />
out of global supply chains.<br />
A lack of openness to foreign direct<br />
investment (FDI) is another problem<br />
that afflicts the Indian economy. Inward<br />
FDI has been instrumental in integrat -<br />
ing China’s manufacturing with the<br />
global vertical production chain. Vertical<br />
FDI represents the international<br />
fragmentation of production process by<br />
multinationals, and involves locating<br />
each stage of production in the country<br />
where it can be done at the least cost.<br />
Vertical FDI was initially concentrated<br />
in South Korea, Taiwan, Hong Kong,<br />
and Singapore. After the mid-1980s, as<br />
wage levels in these countries (in relation<br />
to labor productivity) began to rise,<br />
Indien: BIP-Anteil verarbeitende Industrie (%)<br />
17,5<br />
17,0<br />
16,5<br />
16,0<br />
15,5<br />
15,0<br />
14,5<br />
14,0<br />
13,5<br />
13,0<br />
17,2<br />
16,9<br />
15,2<br />
vertical FDI shifted to China and other<br />
Asian countries, including Thailand,<br />
Indonesia, Malaysia, and the Philippines.<br />
Currently, the bulk of the FDI<br />
flows to China and other East Asian<br />
develop ing countries are vertical in<br />
nature. According to the 2003 World<br />
Investment Report, FDI has contributed<br />
to the rapid growth of China’s merchandise<br />
exports at an annual rate of 15%<br />
be tween 1989 and 2001. In 1989,<br />
foreign affiliates accounted for less than<br />
9% of total Chinese exports, but by<br />
2002 they provided 50%.<br />
In contrast, inward FDI into India is<br />
primarily horizontal (market-seeking)<br />
rather than vertical (export-promoting).<br />
FDI has been much less important in<br />
driving India’s export growth, account -<br />
ing for less than 10% of manufacturing<br />
exports. What explains the fact that<br />
India has been attracting horizontal<br />
rather than vertical FDI while the opposite<br />
has been the case for China?<br />
For one thing, there exists a powerful<br />
incentive for multinationals to undertake<br />
horizontal investment as Indian<br />
tariff rates, despite the reduction since<br />
1991, remain relatively high, and horizontal<br />
investment seeks to avoid tariffs.<br />
In addition, trade is necessary for vertical<br />
FDI, and trade costs are high in<br />
15,0 15,1 15,1<br />
2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09<br />
15,3<br />
15,2<br />
14,6<br />
Quelle: Reserve Bank of India<br />
India bec<strong>aus</strong>e of inefficient infrastructure,<br />
burdensome regulatory environment,<br />
and poor trade facilitation.<br />
Finally, India’s labour laws hobble<br />
labour-intensive manufacturing in<br />
general and vertical FDI in particular.<br />
An India that finds itself unable to<br />
attract vertical FDI will find itself<br />
unable to grow as fast as others.<br />
The grand idea of India building<br />
‘self-sufficient industry’ is meaningless<br />
in the current landscape of international<br />
commerce, where countries engage in<br />
trade by specialising at the level of<br />
distinct product lines and processes.<br />
What is important is the creation of an<br />
environment that encourages entrepreneurs<br />
to search and identify<br />
opportunities in the vertically integrated<br />
global supply chains of various indus -<br />
tries. Labour market reforms, investment<br />
in physical infrastructure and<br />
efficient trade facilitation are crucial if<br />
India is to become a manufacturing<br />
powerhouse.<br />
The article was originally published by<br />
the East Asia Forum in its East Asia Forum<br />
Quarterly July-September 2010 at<br />
epress.anu.edu.au/eaf/vol2/03/<br />
whole.pdf<br />
Veeramani Choorikkadan is a<br />
visiting fellow at Crawford School of<br />
Economics and Government, ANU,<br />
and Assistant Professor at the Indira<br />
Gandhi Institute of Development<br />
Research, Mumbai.<br />
www.eastasiaforum.org<br />
10<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 11
Schwerpunktthema<br />
India's new growth drivergrowth<br />
itself<br />
Despite its – compared to other countries – still overregulated market, the slow progress of<br />
policy reforms, the poor quality of its supporting public institutions as well as a rising number<br />
of domestic challenges, India’s economy has been growing close to nine per cent during<br />
the last years. Arvind Subramanian identifies various reasons for this rather unexpected<br />
dynamism.<br />
<strong>Blick</strong> <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong><br />
Jawaharlal Nehru’s stirring oratory to<br />
usher in India’s independence raised the<br />
hopes of ‘midnight’s children’, only to<br />
have them dashed by the Hindu growth<br />
rate: three decades of growth averaging<br />
1.5 per cent per capita that did little to<br />
raise living standards. As India enters its<br />
64th year, however, palpable optimism<br />
reigns amongst midnight’s grandchildren.<br />
The Hindu growth rate is history,<br />
and having brushed off the financial crisis<br />
as a minor irritant, India is poised for<br />
near double-digit growth.<br />
Economic dynamism<br />
is a paradox<br />
But India’s economic dynamism is a<br />
paradox. On most policy measures of<br />
market-friendliness, India lags behind<br />
sub-Saharan Africa, Latin America and<br />
Eastern Europe. It is still more closed to<br />
trade and foreign capital than most<br />
other countries; still hampered by extensive<br />
controls on economic activity,<br />
including highly regulated labour and<br />
land markets; and still dominated by a<br />
large public sector. On these metrics,<br />
India not sub-Saharan Africa should be<br />
BIP nach Bundesstaaten 2009/2010 (in Mrd. USD)<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
162,8<br />
103,2<br />
86,4 84,1<br />
Maharashtra<br />
Uttar Pradesh<br />
Andhra Pradesh<br />
West Bengal<br />
80,0 80,0<br />
growing at 5 per cent a year.<br />
Even if the metric were not the level<br />
but the change over time, India’s policy<br />
effort by no means surpasses that<br />
elsewhere. True, the India of today is less<br />
of a regulatory nightmare than before<br />
1991, but the difference is not really<br />
commensurate with the response of the<br />
economy. Indian policy reforms do not<br />
deserve the spectacular acceleration in<br />
growth that the economy has delivered.<br />
Long-run economic growth depends<br />
not just on the environment for the<br />
private sector but also the quality of supporting<br />
public institutions. But, attribut -<br />
ing Indian growth to India's institutions<br />
is more likely to elicit credulity than it is<br />
to persuade. To be sure, some institutions<br />
— that hold elections, preserve financial<br />
stability, and regulate telecommunications<br />
and financial services — have deliv -<br />
ered. These exceptions apart, the Indian<br />
state — Nehru’s big project and legacy —<br />
is weak and fraying.<br />
Indian politics is getting progressively<br />
criminalised; the writ of the Indian state<br />
does not extend to nearly a quarter of<br />
Indian territory afflicted by violent<br />
insurrectionary activity; corruption is<br />
endemic; and fiscal populism has ensured<br />
that India’s public finances are<br />
almost as wobbly as those in the debtaddled<br />
industrial countries, despite<br />
62,7<br />
Gujarat<br />
Tamil Nadu<br />
Karnataka<br />
Rajasthan<br />
46,2 45,6 44,0 41,3 40,4 40,4<br />
Kerala<br />
Haryana<br />
Madhya Pradesh<br />
India's high growth rates which should<br />
have led to low debt levels. The odds<br />
that the Commonwealth Games will not<br />
be held at all, or be significantly scaled<br />
down, are non-negligible and rising. The<br />
contrast between these games and the<br />
Olympics staged by China in 2008 will<br />
illustrate the core weakness of Indian<br />
state capacity. As an economic institution,<br />
Mao’s Communist party has comprehensively<br />
outclassed Nehru’s<br />
democratic state.<br />
Widened<br />
Entrepreneurship<br />
Why then is India growing? Some<br />
conventional explanations focus on elite<br />
education and a dynamic information<br />
technology sector. These have played an<br />
important role in kick-starting growth<br />
but are too small in size and too narrow<br />
in the benefits they generate to sustain<br />
growth in such a large economy. The<br />
real explanation may be that, while<br />
policymakers have done the minimum to<br />
start growth, growth itself is now the<br />
driver of change and is begetting more<br />
growth.<br />
Punjab<br />
Delhi<br />
32,6 31,7<br />
Bihar<br />
Quelle: VMW<br />
22,7<br />
Orissa<br />
Chhattisgarh<br />
This dynamic works through three<br />
channels. The first affects the private<br />
sector. High growth for three decades<br />
has both widened entrepreneurship and<br />
made the pursuit of money-making<br />
respectable. It is the bania not the babu<br />
(or indeed the Brahmin) who now rules.<br />
India, in the words of political scientist<br />
Devesh Kapur, is now a nation of hustlers,<br />
who are constantly searching for<br />
and realising economic opportunities,<br />
including ways of circumventing oner -<br />
ous rules — the so-called jugaad — that<br />
Swaminathan Aiyar has highlighted in<br />
his recent columns. Hustling and dhanda<br />
are now key drivers of growth.<br />
Private sector steps in<br />
for public sector<br />
A second mechanism ensures that the<br />
private sector replaces a non-responsive<br />
public sector. A good example is education.<br />
For long, development economists<br />
bemoaned the poor levels of educational<br />
attainment in India, directing their cri -<br />
tique at the government’s failure to supply<br />
better education. But economic<br />
growth changed the education picture<br />
dramatically. It increased the returns to,<br />
and hence the demand for, education.<br />
And if government supply remained<br />
weak, consumers simply turned to the<br />
private sector to meet their demand.<br />
Whether it is private schools mushroom -<br />
ing in rural India bec<strong>aus</strong>e teachers do<br />
not show up in the public schools, or<br />
companies creating training and vocational<br />
centres to build skills for their<br />
employees bec<strong>aus</strong>e institutions of higher<br />
education are in a shambles, almost all<br />
the incremental demand for education at<br />
all levels is now being met by the private<br />
sector.<br />
A third mechanism operates to make<br />
even the public sector more responsive<br />
bec<strong>aus</strong>e of the pressure of competition<br />
between the Indian states. A good<br />
example relates to the Nano car. The<br />
Tata Group was unable to locate its car<br />
plant in West Bengal bec<strong>aus</strong>e of the<br />
state’s investment-unfriendly policies. In<br />
the India of old, these policies would<br />
have killed the project. But in the new<br />
India, Gujarat, which is a model of high<br />
growth and good economic governance,<br />
out-enticed other states to ensure that<br />
the Nano project could survive and flour -<br />
ish. For the growth-begetting-growth<br />
dynamic to work it is enough for a few<br />
Gujarats to exist as a demonstration<br />
effect and force other governments to<br />
change policies in a race to the top to<br />
attract investment and create economic<br />
opportunities.<br />
Growing inter-state<br />
competition<br />
The bad news is that the rickety<br />
Indian state will seldom be ahead of the<br />
curve in initiating or galvanising economic<br />
change. That fundamental bottle -<br />
neck will make Chinese-type growth<br />
rates elusive. The good news is that<br />
growth and the perceived benefits from<br />
it will generate enough pressures from<br />
below to force the Indian state to<br />
respond, even if weakly and intermittently.<br />
In the combination of a new and<br />
no-holds-barred spirit of hustling and a<br />
not-totally dysfunctional public sector<br />
reside the economic hopes of midnight’s<br />
grandchildren.<br />
Arvind Subramanian is a senior fellow<br />
jointly at the Peterson Institute for<br />
International Economics and the<br />
Center for Global Development and<br />
author of India’s Turn: Understanding<br />
the Economic Transformation<br />
(2008, Oxford University Press).<br />
The article was originally published at:<br />
www.business-standard.com/<br />
india/news/arvind-subramanianindia/s-new-growth-drivergrowthitself/405333/<br />
on 22 August 2010.<br />
12<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 13
Erwartungen Chinas im politischen<br />
Dialog mit Europa<br />
In diesem Jahr haben China und die EU den 35. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen<br />
Beziehungen begangen. Für Mei Zhaorong, ehemaliger Botschafter der Volksrepublik China in<br />
Deutschland, ist dies Anlass, einen Rückblick auf die Beziehungen zwischen China und Europa<br />
zu werfen, den Stand unserer heutigen Beziehungen unter die Lupe zu nehmen und Ausschau<br />
auf die Perspektive unserer Beziehungen zu halten.<br />
<strong>Blick</strong> <strong>aus</strong> <strong>Asien</strong><br />
Wir befinden uns in einer Zeit, in der<br />
die internationale Lage tiefgehende und<br />
komplizierte Veränderungen durchmacht<br />
und immer mehr globale Probleme auftauchen.<br />
Aufgrund der Kräfteverschiebungen<br />
ändert sich auch das Verhältnis<br />
der Staaten zueinander. Dennoch sind sie<br />
aufeinander angewiesen, kein Land ist in<br />
der Lage, mit den globalen Problemen<br />
alleine fertig zu werden. Nur durch<br />
Kooperationen der internationalen Staatengemeinschaft<br />
können globale Her<strong>aus</strong>forderungen<br />
erfolgreich bewältigt<br />
werden. Und dies gilt besonders für das<br />
Verhältnis zwischen China und Europa.<br />
Trotz mancher Turbulenzen ist für uns<br />
Chinesen die bisherige Entwicklung der<br />
China-EU Beziehungen als Ganzes positiv.<br />
Insbesondere ist der Handels<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />
gewaltig gewachsen und von<br />
1975 bis 2009 um das 150fache gestiegen.<br />
Europa ist seit sechs Jahren Handelspartner<br />
Nr. 1 und der größte<br />
Technologieversorger für China, und<br />
China der zweitgrößte Handelspartner<br />
der EU außerhalb Europas und der am<br />
schnellsten gewachsene Exportmarkt.<br />
Unterm Strich sind die Beziehungen zwischen<br />
China und der EU umfassend und<br />
stabil, haben strategische Bedeutung.<br />
Unter “strategisch” verstehen wir, dass<br />
beide Seiten ihre Beziehungen zueinander<br />
mit Vision betrachten und vorantreiben,<br />
wissend, dass China und Europa auf<br />
die Weltentwicklung Einfluss nehmen<br />
können, wenn sie ihre Kräfte bündeln<br />
und zusammenarbeiten. “Stabil” bezieht<br />
sich auf die Tatsache, dass es zwischen<br />
China und Europa keinen geopolitischen<br />
Interessenkonflikt gibt, dass sie durch<br />
stetige Entwicklung ihrer Beziehungen<br />
zueinander auch in der Lage waren und<br />
sind, zeitweilige Turbulenzen bzw. Störungen<br />
wegen einzelner Zwischenfälle zu<br />
überwinden. Zugegeben, wir haben Meinungsverschiedenheiten,<br />
die auf Unterschiede<br />
in Geschichte, Kultur und Entwicklungsprozess<br />
zurückzuführen sind.<br />
Wichtig dabei ist, dass beide Seiten darin<br />
einig sind, durch gleichberechtigte Konsultationen<br />
den Konsens zu erweitern<br />
und Differenzen in geeigneter Weise beizulegen,<br />
um sicherzustellen, dass die für<br />
beide Seiten vorteilhaften Beziehungen<br />
keinen Abbruch erleiden.<br />
“Umfassend” bedeutet, dass die<br />
strategische Partnerschaft durch stetige<br />
Erweiterung der Kooperationsbereiche<br />
vertieft wird. Bisher sind schon über 50<br />
Konsultations- bzw. Dialogmechanismen<br />
eingerichtet, die die Bereiche Politik,<br />
Wirtschaft und Handel, Wissenschaft<br />
und Technologie sowie Energie und Umwelt<br />
abdecken. Es muss jedoch festgestellt<br />
werden, dass es in der EU Stimmen<br />
gibt, die eine strategische Partnerschaft<br />
mit China in Frage stellen. Auch<br />
gab es Praktiken, die mit dem Geist der<br />
umfassenden strategischen Partnerschaft<br />
nicht im Einklang stehen. Noch besorgniserregender<br />
ist die Wahrnehmung Chinas<br />
durch manche Europäer, insbesondere<br />
bei manchen europäischen Medien.<br />
Was sind nun konkret die Probleme,<br />
die im Dialog zwischen China und der EU<br />
angesprochen werden und deren Lösung<br />
von uns erwartet wird? Erstens, unsere<br />
europäischen Freunde möchten doch lernen,<br />
die spezifischen Landesgegebenheiten<br />
Chinas zu verstehen, die Fakten<br />
allseitig und objektiv zu analysieren und<br />
sachgerechte Schlussfolgerungen zu ziehen.<br />
Oft werden der Entwicklungsstand<br />
und die Wirtschaftsstärke Chinas aufgeb<strong>aus</strong>cht<br />
und dann Zweifel und Ängste an<br />
der politischen Entwicklungsrichtung<br />
verbreitet, dass China aufgrund seiner<br />
gewachsenen Kräfte den Weg einer hegemonialen<br />
Entwicklung nehmen könnte.<br />
Tatsächlich bleibt China trotz seiner<br />
rasanten Entwicklung nach wie vor ein<br />
Entwicklungsland, dessen GDP pro Kopf<br />
nur 3.600 US-Dollar beträgt. Was die<br />
politische Ausrichtung anbelangt, so hat<br />
China die strategische Entscheidung<br />
getroffen, sich für eine friedliche internationale<br />
Umwelt einzusetzen, um sich entwickeln<br />
zu können und den Weltfrieden<br />
zu wahren. Die Erfahrungen der früheren<br />
westlichen Weltmächte eignen sich nicht<br />
für China, weil dies gegen den Willen des<br />
chinesischen Volkes laufen würde und zu<br />
den heutigen Weltverhältnissen auch<br />
nicht passt.<br />
Was bedeutet ein<br />
wirtschaftlich starkes<br />
China für Europa?<br />
Zweitens, was bedeutet ein wirtschaftlich<br />
starkes China für Europa? Mehr<br />
Chancen oder eine Bedrohung? Diese<br />
Frage muss geklärt werden. An dieser<br />
Stelle darf ich Helmut Schmidt zitieren,<br />
der in seinem Buch “Nachbar China” folgende<br />
Sätze schreibt: “Der dem europäischen<br />
Publikum immer wieder erweckte<br />
Eindruck, weil China neuerdings Mitglied<br />
des globalen Weltmarktes geworden sei,<br />
gefährde es unsere Arbeitsplätze und<br />
unseren Wohlstand, ist falsch.” “Der<br />
Westen insgesamt, der in der Theorie den<br />
freien Handel propagiert, muss den Entwicklungsländern<br />
– und damit auch<br />
China – das Recht und die tatsächliche<br />
Möglichkeit zugestehen, sich auf dem<br />
Weltmarkt mit eigenen Produkten zu<br />
präsentieren und einen Teil des Marktes<br />
zu erobern.”<br />
Außerdem muss darauf hingewiesen<br />
werden, dass China im Handel mit der<br />
EU zwar Überschüsse erzielt, was jedoch<br />
zu einem großen Teil die strukturelle<br />
Transformation der Weltwirtschaft<br />
reflektiert, wobei den EU-Ländern der<br />
Löwenanteil der Profite zufiel. Wie der<br />
Präsident der Europäischen Zentralbank<br />
Herr Jean-Claude Trichet sagte, hat der<br />
Import <strong>aus</strong> China von 1995 bis 2009 eine<br />
Senkung der Industrieexportpreise der EU<br />
um 1% per Jahr ermöglicht. Laut einer<br />
Studie der OECD hat der Import <strong>aus</strong><br />
China die Inflationsrate der Euro-Zone<br />
um 0,2% reduziert, die EU-Verbraucher<br />
konnten jährlich 60 Milliarden US-Dollar<br />
sparen. Es ist daher nicht verwunderlich,<br />
dass die überwiegende Mehrheit der in<br />
China tätigen EU-Unternehmen daran<br />
arbeitet, neue Investitionsstrategien <strong>aus</strong>zuarbeiten<br />
und in China zu expandieren.<br />
Fakten sprechen dafür, dass eine erfolgreiche<br />
Entwicklung Chinas auch der<br />
europäischen Wirtschaft zugute kommt.<br />
Es ist also absurd, China für die Probleme<br />
und Schwierigkeiten in den europäischen<br />
Ländern verantwortlich zu machen.<br />
Drittens, beide Seiten sollen die Kerninteressen<br />
der anderen Seite respektieren.<br />
China hat die Integrationsbemühungen<br />
der EU stets unterstützt und möchte gern<br />
eine größere Rolle der EU in internationalen<br />
Angelegenheiten sehen. Andererseits<br />
erwarten wir, dass unsere europäischen<br />
Freunde den von uns Chinesen<br />
lang ersehnten Wiederaufstieg Chinas<br />
akzeptieren und nicht als eine Gefahr<br />
ansehen. Dies ist eine wichtige Vor<strong>aus</strong>setzung<br />
für eine gesunde Entwicklung<br />
unserer Beziehungen zueinander.<br />
Unter Kerninteressen verstehen wir<br />
vor allem die staatliche Souveränität,<br />
die territoriale Integrität und nationale<br />
Einheit sowie das existenzielle Entwicklungsrecht.<br />
Die Erfahrungen der 35jährigen<br />
Entwicklung der chinesisch-europä -<br />
ischen Beziehungen lehren uns: Solange<br />
diese Kerninteressen Chinas respektiert<br />
wurden, entwickelten sich unsere Beziehungen<br />
reibungslos, widrigenfalls mussten<br />
sie Rückschläge erleiden.<br />
So verschieden China und Europa in<br />
Bezug auf ihr politisches System, ihre<br />
geschichtlichen und kulturellen Traditionen<br />
sowie ihre Entwicklungsphase sind,<br />
so gibt es doch viele gemeinsame Realinteressen,<br />
die beide Seiten verbinden.<br />
Zunächst muss festgehalten werden, dass<br />
zwischen Europa und China kein geopolitischer<br />
Sicherheitskonflikt besteht, auch<br />
kein von der Geschichte hinterlassenes<br />
Streitproblem mehr. In wichtigen internationalen<br />
Fragen bezüglich des Weltfriedens<br />
und der Stabilität verfolgen<br />
China und die EU gleiche bzw. ähnliche<br />
Ziele. Beide Seiten befürworten Multipolarisation<br />
und Multilateralismus, treten<br />
für friedliche Lösungen der internationalen<br />
und regionalen Streitigkeiten durch<br />
Konsultationen und Verhandlungen ein.<br />
Beide Seiten bemühen sich, den globalen<br />
Her<strong>aus</strong>forderungen durch Dialog und<br />
Zusammenarbeit zu begegnen.<br />
Noch wichtiger ist die Tatsache, dass<br />
China und die EU wirtschaftlich in<br />
hohem Maße komplementär sind. Die EU<br />
ist stark in Kapital und Technologie, und<br />
China besitzt ein großes Potenzial von<br />
Arbeitskräften und einen großen Markt,<br />
beide Seiten können sich bestens ergänzen.<br />
Mit der Entwicklung Chinas wird<br />
diese Komplementarität der Vorzüge der<br />
beiden Seiten noch größer werden. Nicht<br />
zuletzt strahlen die Kulturen Chinas und<br />
Europas eine große Anziehungskraft auf<br />
unsere Völker <strong>aus</strong>. Über 210.000 junge<br />
Chinesen studieren zur Zeit in der EU,<br />
und 17 der 23 offiziellen Sprachen der<br />
EU werden im Chinesischen Kolleg<br />
gelehrt. Der Kultur<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch zwischen<br />
China und Europa wird in zunehmendem<br />
Maße aktiv. Alles in allem bin ich<br />
trotz mancher existierender Probleme<br />
hinsichtlich der Perspektive der chinesisch-europäischen<br />
Beziehungen nach<br />
wie vor optimistisch.<br />
Mei Zhaorong war von 1988 bis 1997<br />
Botschafter der Volksrepublik China in<br />
Deutschland. Schon 1972 hatte er an<br />
den Verhandlungen zur Aufnahme<br />
diplomatischer Beziehungen mitgewirkt.<br />
Von 1997 bis 2003 war er<br />
Präsident des Chinese People's Institute<br />
of Foreign Affairs.<br />
www.cpifa.org<br />
14<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 15
Ökonomische Trends in der Region<br />
Stabil bis wechselhaft:<br />
Asiatische Währungskurse<br />
Während der chinesische RMB auch<br />
nach der Entkoppelung stabil bleibt,<br />
werten Yen und Won seit Anfang 2009<br />
deutlich auf – so weit, dass die japanische<br />
Regierung Mitte September<br />
beschloss, am Devisenmarkt zu intervenieren.<br />
7,9<br />
7,5<br />
7,1<br />
6,7<br />
6,3<br />
5,9<br />
Wechselkursvergleich seit Oktober 2008: Chinesischer RMB und japanischer Yen zum USD<br />
Okt.<br />
08<br />
Nov. Dez. Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul.<br />
08 08 09 09 09 09 09 09 09<br />
USD/RMB (links) USD/JPY (rechts)<br />
Aug. Sep. Okt.<br />
09 09 09<br />
Nov.<br />
09<br />
Dez.<br />
09<br />
Jan.<br />
10<br />
Feb.<br />
10<br />
Mär.<br />
10<br />
Apr.<br />
10<br />
Mai<br />
10<br />
Jun.<br />
10<br />
Jul.<br />
10<br />
Aug. Sept.<br />
10 10<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
8,5<br />
8,0<br />
7,5<br />
7,0<br />
6,5<br />
6,0<br />
Wechselkursvergleich seit Oktober 2008: Chinesischer RMB und koreanischer Won zum USD<br />
Okt.<br />
08<br />
Nov. Dez. Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul.<br />
08 08 09 09 09 09 09 09 09<br />
USD/RMB(links)<br />
USD/KRW (rechts)<br />
Aug. Sep. Okt.<br />
09 09 09<br />
Nov.<br />
09<br />
Dez.<br />
09<br />
Jan.<br />
10<br />
Feb.<br />
10<br />
Mär.<br />
10<br />
Apr.<br />
10<br />
Mai<br />
10<br />
Jun.<br />
10<br />
Jul.<br />
10<br />
Aug. Sept.<br />
10 10<br />
1600<br />
1550<br />
1500<br />
1450<br />
1400<br />
1350<br />
1300<br />
1250<br />
1200<br />
1500<br />
1100<br />
Quelle: OANDA<br />
Globale Wirtschaftsverflechtung:<br />
Indien weiterhin<br />
schwach integriert<br />
Anteil am Weltexport (in %)<br />
1999 3,4<br />
2009<br />
0,6<br />
9,6<br />
1,2<br />
Anteil am Weltimport (in %)<br />
1999 2,8 0,8<br />
2009<br />
8,0<br />
1,9<br />
96<br />
89,2<br />
96,4<br />
90,1<br />
China Indien Sonstige<br />
Quelle: WTO<br />
Regionaler Handel<br />
boomt dank China<br />
30%<br />
25%<br />
Anteil der Exporte <strong>aus</strong>gewählter Länder nach China<br />
30%<br />
25%<br />
Anteil der Importe <strong>aus</strong>gewählter Länder nach China<br />
20%<br />
20%<br />
15%<br />
15%<br />
10%<br />
10%<br />
5%<br />
5%<br />
0%<br />
Australien Indien Indonesien Japan Südkorea Malaysia Singapur<br />
Taiwan Thailand Vietnam<br />
0%<br />
Australien Indien Indonesien Japan Südkorea Malaysia Singapur Taiwan Thailand Vietnam<br />
1999<br />
2009<br />
Quelle: Nationale Behörden<br />
der jeweiligen Länder<br />
16<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 17
“Geben Sie Gewerbefreiheit!”<br />
Mit dem chinesischen Markt wächst auch der Bedarf deutscher Unternehmen, ihre Marken dort<br />
zu positionieren und zu entwickeln. Das schafft neue Aktionsfelder für internationale Agenturen,<br />
denn die lokalen Strukturen sind noch wenig entwickelt. Die Kölner Agentur Oliver Schrott<br />
Kommunikation hat den Fuß schon in der Tür und neben ihrer Dépendance in den USA auch eine<br />
Tochtergesellschaft in China eröffnet. Die arbeitet erfolgreich trotz der Beschränkungen im<br />
Dienstleistungsbereich.<br />
Bei der Markenkommunikation stößt<br />
Lokalisierung an ihre Grenzen, sagt<br />
Ulrich Linnenberg, Geschäftsführer von<br />
Oliver Schrott Kommunikation. Deshalb<br />
bauen deutsche Unternehmen auch im<br />
asiatischen Ausland, insbesondere in<br />
China, auf heimisches Kommunikations-<br />
Know-how und auf vertraute Partner, die<br />
mit verlässlichen Qualitätsstandards<br />
arbeiten. Die Agentur setzt dort auf langfristiges<br />
Wachstum und hat eine Niederlassung<br />
in Peking gegründet, nachdem<br />
man deutsche Kunden jahrelang <strong>aus</strong> der<br />
Zentrale in Köln her<strong>aus</strong> betreut hat. “Die<br />
Gründung einer Betriebsstätte kam zum<br />
richtigen Zeitpunkt”, sagt Linnenberg.<br />
Der chinesische Markt wird für die Kunden<br />
– vorwiegend <strong>aus</strong> der Automobilbranche,<br />
aber auch <strong>aus</strong> dem Kreis von<br />
Investitionsgüterherstellern – immer<br />
wichtiger, die Frequenz der Presse- und<br />
Analystenkonferenzen, die zu organisieren<br />
sind, wächst ständig, und die Zahl<br />
großer Events nimmt zu.<br />
Gleichzeitig konfrontierte die Betreuung<br />
<strong>aus</strong> Deutschland her<strong>aus</strong> die Agentur<br />
mit zunehmenden administrativen Hürden.<br />
Ganz ohne Barrieren verlief auch<br />
der Gründungsprozess nicht. “Ohne<br />
Berater geht es nicht”, sagt Linnenberg,<br />
“aber auch die können nur so gut sein<br />
wie unser Briefing. Und es hat sich<br />
bewährt, manchmal den Experten gegenüber<br />
hartnäckig auf alternativen<br />
Lösungswegen zu bestehen. Logischen<br />
Gesetzmäßigkeiten gehorcht ein Gründungsprozess<br />
in China ohnehin nicht.<br />
Geduld muss man mitbringen, aber<br />
schicksalsergeben sollte man nicht sein.”<br />
Das gilt auch für die Arbeit der neuen<br />
Tochter. Das Terrain für Dienstleistungsunternehmen<br />
bleibt in China steinig. Sie<br />
haben weiter keine Gewerbefreiheit, und<br />
das hat für OSK zum Teil skurrile Konsequenzen.<br />
Einkaufen darf die Agentur<br />
nur, was in unmittelbarem Zusammenhang<br />
mit PR-Veranstaltungen steht –<br />
also etwa Verpflegung für Konferenzen<br />
ordern, Hotelzimmer für einreisende<br />
Journalistengruppen buchen oder das<br />
Bühnenprogramm für Kundenevents.<br />
“Wenn wir ein Flugzeugmodell für Ausstellungen<br />
oder give aways für Messen<br />
brauchen, kann das streng genommen<br />
nur unser Kunde direkt ordern und<br />
abrechnen”, sagt Linnenberg. Auch die<br />
Einfuhr solcher Produkte <strong>aus</strong> Deutschland<br />
ist mangels Importlizenz nicht<br />
möglich – und die kreative Idee, selbst<br />
ein Handelsunternehmen für solche<br />
Transaktionen zu gründen, scheitert<br />
daran, dass dafür eine entsprechende<br />
Geschäftstätigkeit der Mutter im Heimatmarkt<br />
Bedingung ist.<br />
Liberalisierung ist<br />
überfällig<br />
Ein weiteres Ärgernis ist für Linnenberg<br />
die Business Tax, die für Dienstleis -<br />
tungsunternehmen und deren Kunden<br />
nicht abzugsfähig ist. Das erhöht die<br />
Kosten – und diese Regelungen gelten<br />
zwar grundsätzlich analog auch für<br />
lokale Wettbewerber, spätestens aber<br />
wenn die chinesische Niederlassung<br />
Dienstleistungen bei der deutschen Muttergesellschaft<br />
einkauft, entstehen wettbewerbsverzerrende<br />
Zusatzkosten. Diese<br />
gewinnunabhängige Zwangsabgabe<br />
erscheint “wie eine moderne Form mittelalterlicher<br />
Pfründe”, meint Linnenberg<br />
und vermutet als Motiv hinter der Sonderbehandlung<br />
von Dienstleistungsanbietern<br />
staatliches Kontrollbedürfnis. Eine<br />
Liberalisierung des Dienstleistungssektors<br />
wäre überfällig, um auch diesen Sektor<br />
kräftig zu entwickeln, aber im Moment<br />
überwiegt das staatliche Interesse an<br />
möglichst hohen Steuereinnahmen.<br />
Auch andere in westlichen Dienstleis -<br />
tungsgesellschaften selbstverständliche<br />
Strukturen fehlen zur Zeit in China –<br />
etwa die im Agenturgeschäft so wichtige<br />
Einrichtung des Freelancers. In China für<br />
einen Tag einen Kameramann anzuheuern,<br />
ist nicht möglich, und auch der Einsatz<br />
deutscher Freiberufler stößt auf<br />
Hürden – von den erheblichen Zusatzkosten<br />
abgesehen. Für Linnenberg ein Beispiel<br />
dafür, dass es am individuellen<br />
entrepreneurial spirit in China in Teilen<br />
noch fehlt, beziehungsweise dieser politisch<br />
nicht gefördert wird. Perspektiven<br />
für <strong>aus</strong>ländische Freelancer eröffnet<br />
möglicherweise die neue Unternehmensform<br />
der foreign invested partnership.<br />
Sie könnte eine Unternehmensgründung<br />
durch <strong>aus</strong>ländische Privatpersonen<br />
erlauben, noch aber fehlen die Umsetzungsdetails.<br />
Abschrecken ließ sich OSK von diesen<br />
Rahmenbedingungen aber nicht – und<br />
spielt damit zumindest in Kreisen deutscher<br />
Kommunikationsagenturen eine<br />
Sonderrolle. Spezialisierte Anbieter wie<br />
reine PR, Internet- oder Eventagenturen<br />
sind im Land aktiv. Als breit aufgestellte<br />
Kommunikationsagentur genießt OSK<br />
mit der Niederlassung in China eine<br />
Alleinstellung. Konkurrenz gibt es<br />
natürlich. Unter den internationalen<br />
Spielern sind das die großen Agenturnetzwerke,<br />
gegen die OSK als inhabergeführte<br />
Agentur aber selbstbewusst<br />
antritt. “Unsere Kunden schätzen verlässliche<br />
und einheitliche Qualitätsstandards<br />
und das persönliche Verständnis<br />
für das Unternehmen”, meint Linnenberg.<br />
Die Hoffnung, von der zunehmenden<br />
Internationalisierung der chinesischen<br />
Wirtschaft zu profitieren und<br />
lokale Unternehmenskunden beim Markteintritt<br />
in Deutschland zu begleiten, hat<br />
er dagegen weitgehend aufgegeben: Wer<br />
sich in China von einem der internationalen<br />
Netzwerke betreuen lässt, baut auf<br />
diesen Namen auch in Europa, selbst<br />
wenn sich hinter dem Label völlig unterschiedliche<br />
Strukturen und Arbeitsweisen<br />
verbergen.<br />
Zudem sind auch chinesische Unternehmen<br />
zwar durch<strong>aus</strong> interessiert am<br />
westlichen Ansatz der Markenkommunikation.<br />
Die Bereitschaft, eine solche<br />
Dienstleistung zu honorieren, ist aber<br />
noch schwach <strong>aus</strong>geprägt. Das spürt<br />
OSK selbst bei den lokalen Mitarbeitern<br />
deutscher oder internationaler Unternehmenskunden.<br />
“Die Tendenz, statt auf<br />
Expats zunehmend auf lokales Management<br />
zu setzen, bringt für Kommunikationsdienstleister<br />
durch<strong>aus</strong> Her<strong>aus</strong>forderungen<br />
mit sich”, meint Linnenberg.<br />
“Die Mitarbeiter, die inhaltlich mit uns<br />
arbeiten, entwickeln schnell Verständnis<br />
für den Wert unserer Arbeit. Im Controlling<br />
sieht das häufig anders <strong>aus</strong>.” Gleichzeitig<br />
verlangen die Auftraggeber in<br />
China ein recht straffes Tempo. “Die<br />
Schlagzahl ist hoch, zumindest was die<br />
Erwartungen an den externen Dienstleis -<br />
ter betrifft. Ein westliches Verständnis<br />
dafür, dass individuell maßgeschneiderte<br />
Kommunikationskonzepte auch eine ge -<br />
wisse Reifezeit brauchen, finden wir bei<br />
vielen unserer chinesischen Ansprechpartner<br />
in den Unternehmen noch nicht.”<br />
Der Trend zur Lokalisierung könnte<br />
noch viel grundsätzlichere Konsequenzen<br />
für die Wahrnehmung als westliche<br />
Marke haben. Mittelfristig sieht Linnenberg<br />
das westliche Markenimage durch<br />
den Einsatz lokalen Managements nicht<br />
gefährdet, vorerst überstrahlten die Marken<br />
die konkrete personelle Aufstellung.<br />
Er würde deutschen Unternehmen aber<br />
raten, solche Fragen in der Personalstrategie<br />
zu berücksichtigen – ebenso wie er<br />
chinesischen Investoren nahelegt, den<br />
bewährten Markenkern eines westlichen<br />
Konsumgüterherstellers nach einer Übernahme<br />
nicht aufzugeben.<br />
Auch in China entwickelt sich eine<br />
lokale Agenturszene, deren Wettbewerb<br />
Linnenberg aber ebenfalls sportlich<br />
gelassen aufnimmt. Lokale Dienstleister<br />
mögen beim Verständnis für die chinesische<br />
Zielgruppe im Vorteil sein, dem<br />
steht auf deutscher Seite aber die jahrezehntelange<br />
Erfahrung in Markenkommunikation<br />
gegenüber. Zumindest ein<br />
Problem seiner Industriekunden plagt<br />
ihn nicht: der Abfluss von Know-how.<br />
Das Agentur-Asset sind kreative Prozesse<br />
im Team, die nicht einmal durch<br />
Abwerbemaßnahmen ernsthaft gefährdet<br />
werden können. Hohe Mitarbeiterfluktuation<br />
und damit einhergehend Schwierigkeiten<br />
bei der Qualitätssicherung sieht<br />
er eher als Problem der aufstrebenden<br />
chinesischen Agenturen. Insgesamt fehlt<br />
es in der Szene an Kontinuität auch auf<br />
der Ebene <strong>aus</strong>führender Sub-Agenturen.<br />
Auf die muss sich OSK ohnehin nicht<br />
verlassen – um verlässliche Qualität zu<br />
bieten, werden nahezu alle Agenturleis -<br />
tungen inhouse erledigt.<br />
Qualitätsaspekte sind auch bei der<br />
Auswahl externer Dienstleister - etwa<br />
für Druckaufträge - entscheidend, und<br />
hier sieht Linnenberg im chinesischen<br />
Markt weiter großen Nachholbedarf.<br />
“Wir bewundern häufig zu Recht die<br />
enorme Lernkurve chinesischer Unternehmen.<br />
Bei Dienstleistungen und<br />
sobald es auf handwerkliche Details<br />
ankommt, haben wir aber doch noch<br />
einen deutlichen Vorsprung.” Die größte<br />
Überraschung für Linnenberg ist die<br />
Geschwindigkeit der eigenen Expansion,<br />
die durch die hohe Schlagzahl des Marktes<br />
erforderlich ist. Das bisher sechsköpfige<br />
Team wird OSK bald mit weiteren<br />
Expats und lokalen Kräften aufstocken.<br />
ms<br />
Ulrich Linnenberg ist Geschäftsführer<br />
der Oliver Schrott Kommunikation GmbH<br />
und Mitglied des OAV-Vorstandes.<br />
www.osk.de<br />
18<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 19
China's new indigenous innovation<br />
policy and forced technology transfer<br />
The EU is by far the largest technology provider for China, says Thomas Pattloch. Chinese companies<br />
frequently depend on imports of key parts and know-how. As a reaction, Foreign technology<br />
needs to be "imported, assimilated, absorbed and re-innovated", claims the National Plan for the<br />
Development of Science and Technology. Pattloch explains how China plans to counteract this<br />
dependency via its industrial and innovation policy and what this means for German companies.<br />
China's industry policy<br />
China's innovation capability since<br />
2003 has received several significant<br />
financial and political boosts, albeit<br />
with mixed results: R&D activity in<br />
China is gaining speed with 10%<br />
annual growth to 65.8 billion USD in<br />
2008, but assessments as regards the<br />
level of research conducted and its output<br />
are mixed. The number of foreigninvested<br />
R&D Centres in China has<br />
risen from about 700 to an estimated<br />
1,200 in the year 2008. Most R&D is<br />
done however with an emphasis on<br />
product development to adjust products<br />
to the domestic market rather than<br />
innovating new products.<br />
New strategies aiming at upgrading<br />
the technology capability of China have<br />
been promulgated since 2006, with the<br />
government playing a heavy role in<br />
building up “national champions”.<br />
Megaprojects and key fields of research<br />
have been defined in the MLP and the<br />
National IP Strategy, pushing money<br />
into government-picked research<br />
projects.<br />
With the MLP a strong focus of the<br />
top leadership on technological independence<br />
has emerged. As a result, the<br />
political doctrine of independent -<br />
meaning domestically owned - innovation<br />
or “zizhu chuangxin” has been<br />
given the highest priority, provoking<br />
strong criticism by trading partners<br />
around the globe that China has turned<br />
techno-nationalist and protectionist.<br />
Legislative and political measures and<br />
their impact on technology transfer<br />
The MLP of 2006 and the National IP<br />
Strategy of 2008 prescribe a clear roadmap<br />
of actions for particular defined<br />
key industry sectors. The Chinese anal -<br />
ysis of an economic status quo as the<br />
“workbench of the world” with low<br />
profit margins focuses very much on<br />
the role of IPRs, in particular patents.<br />
In the view of China, patents are used<br />
in standardizations or in the Chinese<br />
and foreign export markets to block<br />
Chinese companies from entering markets<br />
and becoming more competitive. In<br />
addition, patents slow down the technology<br />
absorption of new production<br />
processes and inventive products, as<br />
they may hinder product development<br />
based on foreign technology for up to<br />
20 years in the worst case. Joint venture<br />
requirements and local content<br />
cl<strong>aus</strong>es cannot entirely eliminate these<br />
obstacles.<br />
This Chinese assessment is based on<br />
concrete examples: In the ICT sector the<br />
official assessment is that patents are<br />
the main obstacle that has hindered the<br />
development of 3G in China. In the<br />
pharmaceutical sector, foreign patents<br />
are blamed to prevent cheaper access to<br />
medicine and hinder the development<br />
of the domestic pharmaceutical sector.<br />
In the transportation sector patents are<br />
identified to increase costs and block<br />
quicker build-up of China’s infrastructure.<br />
In the electronics sector, the production<br />
of DVD players in China has<br />
allegedly become unprofitable for many<br />
smaller businesses due to the royalty<br />
agreements concluded with foreign<br />
dominated patent pools.<br />
Chinese industry policy as a countermeasure<br />
mandates that national champions<br />
should file as many patents as<br />
possible and insert their patents then<br />
into national and international standards.<br />
China additionally pushes domes -<br />
tically and in international forums to<br />
define binding rules on maximum costs<br />
of inclusion of patents into standards<br />
and binding pre-disclosure of licensing<br />
terms. The scope of protection granted<br />
to patents has been recently re-exam -<br />
ined by a policy opinion of the Supreme<br />
People's Court with instructions of a<br />
stricter application of limitations. Case<br />
law has introduced exemptions to the<br />
right of the patent holder to demand an<br />
injunction for patented technology<br />
deemed necessary in the public interest<br />
of China. In addition, scholars push for<br />
more compulsory licensing.<br />
The objective of all these efforts can<br />
be summarized to maximize transfer of<br />
know-how and ownership of rights to<br />
Chinese companies, and to avoid their<br />
status of a licensee or OEM manufac -<br />
turer. Foreign IPRs shall be neutralized<br />
to no longer grant a source of revenue<br />
to foreign companies, and shall not<br />
allow foreign companies to steer international<br />
standardization in their<br />
favour. To this end, Chinese enterprise<br />
will strongly increase filing for patents<br />
and try to cross-license them with<br />
foreign compet itors.<br />
These policy changes are accompanied<br />
by a recent slew of legislation,<br />
starting with amendments to the Patent<br />
Law, draft rules on treatment of patents<br />
in standard setting procedures and revised<br />
regulations on technology transfer.<br />
The general aim of these revisions<br />
is to enhance patent filing in China,<br />
concentrate more patents in the hands<br />
of domestic companies, and monitor all<br />
activities on trade in technology, with a<br />
right of government to intervene based<br />
on administrative laws and the Foreign<br />
Trade Law.<br />
In the new legislation, a patent confidentiality<br />
system has been introduced<br />
to oblige disclosure of technology<br />
researched in China to the government;<br />
companies willing to file first in China<br />
follow an easier procedure. In the revised<br />
Patent Law the rules on compulsory<br />
licensing have been strengthened.<br />
In addition, the law speaks of monop -<br />
olis tic abuse of patents with reference<br />
to the Anti-Monopoly Law. Currently<br />
work is ongoing to define such abuses<br />
of IPRs and patents by right holders,<br />
including refusal to license which leads<br />
back to the issue of standards and<br />
patents: Draft rules for mandatory standards<br />
which have to include patented<br />
technology foresee the possibility to<br />
use compulsory licensing in case the<br />
patent holder cannot agree with the<br />
government on a reasonable remuneration.<br />
New rules in the Patent Law<br />
finally try to enforce compliance with<br />
administrative rules for technology<br />
transfer into and out of China which<br />
in practice many companies still<br />
disregard.<br />
China since 2002 entertains a regis -<br />
tration and approval based system for<br />
administrative monitoring of all crossborder<br />
technology transactions. Contrary<br />
to the relatively open European<br />
member states’ system of limited control<br />
of technology export - usually concentrating<br />
any administrative<br />
supervision on dual use technology<br />
only - China attempts to control and<br />
document all flows of technology into<br />
and out of the country, and in addition<br />
reserves the right to intervene or<br />
restrict contracts and transfers for certain<br />
technologies. Concerns have been<br />
raised by industry that this system is<br />
designed to force technology transfer<br />
into the country or contain it inside.<br />
Indigenous innovation – a pull for<br />
more technology or incentive for<br />
domestic innovation?<br />
These rules have been further complemented<br />
by a highly controversial policy<br />
embodied in the so-called Circular 618<br />
issued in autumn 2009. The circular<br />
demanded special IPR conditions in<br />
order to obtain preferential treatment<br />
in China's lucrative government procurement<br />
market. Applicants needed to<br />
have patents granted in China for technology<br />
developed and filed in China, in<br />
addition to trademarks first filed in<br />
China. The reaction of foreign business<br />
which would not have been able to<br />
comply with such rules was averse and<br />
intense, leading finally to a backpedalling<br />
by the lead draft ministry.<br />
However, the draft rules showed to<br />
some the true intention of the Chinese<br />
government, which was willing to use<br />
the important area of government procurement<br />
to support domestic industry,<br />
creating safe havens from competition,<br />
or as some authors coined it, an ecosys -<br />
tem for national champions. Given the<br />
size of China's government procurement<br />
market, estimated to be worth 100<br />
billion USD in 2009 with an estimated<br />
annual growth rate of 15%, companies<br />
reacted strongly. Premier Wen Jiabao<br />
was quick to react with a firm commitment<br />
to a Chinese market which would<br />
be open, transparent and welcoming to<br />
foreign investors.<br />
In spite of the public statements by<br />
the highest Chinese leadership, the<br />
uneasiness of foreign businesses in<br />
China about the indigenous innovation<br />
policy has not faded. Undoubtedly,<br />
China is pushing investors hard to provide<br />
their most modern technology,<br />
enter into joint ventures and agree to<br />
co-ownership on patents partially devel<br />
oped in China. The key question<br />
remains whether this doctrine and the<br />
accompanying legislative changes truly<br />
will enhance innovation capabilities or<br />
rather just force companies to restructure<br />
their business in line with Chinese<br />
industry policy, bringing more ownership<br />
of their technology to their sub -<br />
sidiaries in China, and thus under the<br />
control of the Chinese government.<br />
Thomas Pattloch is Intellectual<br />
Property Officer in the Delegation<br />
of the European Union in Beijing.<br />
www.ec.europa.eu/delegations/china/<br />
20<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 21
Japan: Hochtechnologie im<br />
Wettbewerb<br />
Für deutsche High-Tech-Unternehmen ist Japan ein wichtiger Absatzmarkt mit einem<br />
anspruchsvollen Wettbewerbsumfeld. Konkurrenz beflügelt – und gleichzeitig gibt es vielfältige<br />
Ansatzpunkte für Technologiekooperationen zwischen deutschen und japanischen Unternehmen,<br />
<strong>aus</strong> denen Wettbewerbsvorteile gegenüber Drittländern erwachsen. Das waren Erkenntnisse<br />
einer OAV Unternehmerreise nach Tokio im Juli.<br />
Offenheit und Respekt zählen.<br />
Prof. Dr.-Ing. Dominik G. Rabus, Forschung und Entwicklung, Bürkert Fluid Control<br />
Systems Bürkert Werke GmbH, sieht in Kooperationen einen Wettbewerbsvorteil.<br />
Kundennähe als Erfolgsfaktor.<br />
Dipl.-Ing. Michael Schilling, Vorstand der Plan Optik AG, sieht gute Absatzmöglichkeiten<br />
im japanischen Markt.<br />
Japan ist ein wichtiger Standort<br />
für Hochtechnologie und somit ein<br />
interessanter Partner für Technologiekooperationen<br />
im Bereich Forschung<br />
und Entwicklung. Viele japanische<br />
High-Tech-Unternehmen arbeiten an<br />
Prozessen und Komponenten, die<br />
man für die Entwicklung international<br />
wettbewerbsfähiger Produkte<br />
benötigt. In einer Kooperation können<br />
beide Partner vom Know-how<br />
des anderen profitieren und gemeinsam<br />
etwas Neues schaffen. Die besten<br />
Vor<strong>aus</strong>setzungen hat man natürlich,<br />
wenn beide Seiten auf ihrem Gebiet<br />
Marktführer sind - dann ist die Kombination<br />
der Expertise, die in neuen<br />
Produkten mündet, im Weltmarkt<br />
unschlagbar. Und das ist für deutsche<br />
wie für japanische Unternehmen,<br />
gerade im Hinblick auf zunehmende<br />
Konkurrenz auch <strong>aus</strong> China, sehr<br />
wichtig.<br />
Vom Know-how des<br />
anderen profitieren<br />
Bürkert Fluid Control Systems ist<br />
ein weltweit führendes Unternehmen<br />
im Bereich Mess-, Steuer- und Regeltechnik.<br />
Gleichzeitig ist Bürkert ein<br />
Familienunternehmen mit starken<br />
Wurzeln und Werten. Seit Anfang<br />
2008 haben wir eine erfolgreiche<br />
Technologiekooperation mit einem<br />
japanischen Unternehmen im Bereich<br />
Mikro-Optik. Der Erstkontakt kam<br />
über eine Produktanfrage beim deutschen<br />
Vertrieb des japanischen Unternehmens<br />
zustande. Ziemlich schnell<br />
waren dann die Entwickler <strong>aus</strong> Japan<br />
bei uns im H<strong>aus</strong>. Im Rückblick war<br />
ein wichtiger Schritt von unserer<br />
Seite, dass wir bereits zu diesem frühen<br />
Zeitpunkt offen über unsere<br />
neuesten Produkte und Entwicklungen<br />
gesprochen haben. Diese Offenheit<br />
hat die Japaner beeindruckt, die<br />
dies auch als Vertrauensvorschuss<br />
und Wertschätzung wahrgenommen<br />
haben. In der Folge konnten wir in<br />
Japan ebenfalls Prototypen sehen, die<br />
noch nicht auf dem Markt waren und<br />
gemeinsam Produkte auf dieser Basis<br />
entwickeln.<br />
Diese Kooperation sind wir eingegangen,<br />
da in unserem konkreten Fall<br />
eine Hochtechnologie <strong>aus</strong> Japan zu<br />
anderen Technologien im H<strong>aus</strong>e Bürkert<br />
und einer Business Idee <strong>aus</strong><br />
Deutschland passt. Wir entwickeln<br />
mit unserer jeweiligen Expertise<br />
gemeinsam etwas Neues, das wiederum<br />
in neuen Produkten Verwendung<br />
findet. Die Anwendungen der<br />
Kooperation erstrecken sich über die<br />
Segmente "Microfluidics" und "Water<br />
Treatment". Im Segment MicroFluidics<br />
fließen das Wissen und Können<br />
in der Handhabung von Flüssigkeiten<br />
und Gasen auf kleinstem Raum zu<br />
Lösungen zusammen. Die Prozesse<br />
erfordern unterschiedlichste Anforderungen<br />
an den Umgang mit kleinen<br />
Flüssigkeitsmengen: klinische Diagnostik,<br />
DNA-Synthese, Medizintechnik,<br />
High-Throughput-Laborautomation,<br />
Industrie-Tintenstrahldruck und Analysegeräte,<br />
um nur einige Beispiele zu<br />
nennen. Das Segment Water Treatment<br />
behandelt alle Belange der<br />
Wasseraufbereitung. Unsere Interessen<br />
sind dabei komplementär, wir<br />
sind keine Konkurrenten. Insofern ist<br />
diese Kooperation für uns ideal, da<br />
wir so ganz offen neue Entwicklungen<br />
und Ideen besprechen können.<br />
Auch stimmen bei uns die Philosophie<br />
und die Einstellung beider Partner<br />
überein. Die Kooperation wurde<br />
bereits auf vier bis fünf Projekte<br />
erweitert. Und damit ist ganz<br />
bestimmt noch nicht das Ende<br />
erreicht.<br />
Kooperation als Wettbewerbsvorteil<br />
Die erfolgreiche Umsetzung einer<br />
Technologiekooperation basiert auf<br />
gegenseitigem Respekt, mit dem sich<br />
alle Parteien begegnen sollten. Eine<br />
Kooperation lebt von der Vertrauensbasis<br />
zwischen Menschen. Ein kontinuierlicher<br />
Kontakt mit den japanischen<br />
Partnern ist daher unerlässlich.<br />
In unserem Fall hat sich beim<br />
Kooperationsaufbau auch der Mut<br />
rentiert, in Vorleistung zu gehen und<br />
mit dem Partner offen über neue Projekte<br />
und Entwicklungen zu sprechen.<br />
Diese Vorgehensweise ist<br />
natürlich nicht immer ganz einfach,<br />
aber lohnenswert.<br />
Die Plan Optik AG produziert als<br />
Technologieführer strukturierte Wafer,<br />
die als aktive Elemente für zahlreiche<br />
Anwendungen der Mikro-Systemtechnik<br />
in Branchen wie Consumer Electronics,<br />
Automotive, Luft- und Raum -<br />
fahrt, Chemie und Pharma unverzichtbar<br />
sind. Für den japanischen Markt<br />
sind vor allem Glaswafer für Mikrosysteme<br />
und den Halbleiterbereich interessant.<br />
Japan ist für unsere technologisch<br />
sehr anspruchsvollen Produkte<br />
als Absatzmarkt besonders wichtig, da<br />
dort ein hochentwickelter High-Tech-<br />
Markt mit den entsprechenden Kunden<br />
vorhanden ist. Für den dauerhaften<br />
Erfolg in Japan ist dabei eine gute<br />
Vertretung unerlässlich, da die japanischen<br />
Kunden bevorzugt auf dem<br />
Heimatmarkt einkaufen.<br />
Neues Spielfeld Umwelttechnologie.<br />
Dipl.-Ing. Dirk Enderlein, Geschäftsführer, MEAS Deutschland GmbH, sieht Ähnlichkeiten<br />
im Forschungsumfeld zwischen Deutschland und Japan.<br />
Wir fertigen für Kunden weltweit<br />
elektronische und mikromechanische<br />
Bauelemente, insbesondere Sensoren.<br />
In Japan vertritt uns bisher erfolgreich<br />
ein japanischer Partner, der allerdings<br />
nur einen Nischenmarkt abdeckt.<br />
Aufgrund des Interesses japanischer<br />
Unternehmen an deutscher Sensortechnologie<br />
rechnen wir uns zukünftig<br />
noch deutlich größere Chancen <strong>aus</strong>.<br />
Die Kunden im High-Tech-Bereich<br />
haben weltweit den gleichen technischen<br />
Anspruch. Allerdings erwarten<br />
die Japaner noch eher exklusive, auf<br />
ihre Bedürfnisse zugeschnittene Produktlösungen.<br />
Daher ist für einen<br />
erfolgreichen Marktzugang vor allem<br />
eine starke Vor-Ort-Präsenz wichtig,<br />
die nicht nur den Verkauf, sondern<br />
möglichst auch die Applikationsunterstützung<br />
und den Vor-Ort-Service<br />
abdeckt.<br />
Das japanische Wettbewerbsumfeld<br />
ist sehr anspruchsvoll, sodass wir uns<br />
über die Technologie oder Diversifikation<br />
abgrenzen müssen. Die Unternehmen<br />
investieren stark in Forschung und<br />
Entwicklung, das Forschungsumfeld<br />
und die Schwerpunkte im Mikrotechnologiebereich<br />
sind mit den deutschen<br />
vergleichbar. In Japan wird allerdings<br />
eher ein Schwerpunkt auf Konsumgüter,<br />
weiße Ware und Klimatechnik<br />
gesetzt, die traditionellen Stärken der<br />
großen japanischen Unternehmen.<br />
Spannend nicht zuletzt für die MEAS<br />
Deutschland ist die Integration der<br />
Mikrosystemtechnik in die Umwelttechnologie<br />
– hier setzt Japan forschungspolitisch<br />
die richtigen Akzente.<br />
Prof. Dr.-Ing. Dominik G. Rabus<br />
Dipl.-Ing. Michael Schilling<br />
Dipl.-Ing. Dirk Enderlein<br />
www.buerkert.com<br />
www.planoptik.com<br />
www.hlplanar.de (MEAS Deutschland)<br />
22<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 23
Sri Lanka on the move<br />
Seit Kriegsende im Mai 2009 stehen in Sri Lanka die Zeichen auf Wiederaufbau. Das eröffnet<br />
zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen, unter anderem in der Transportbranche.<br />
Und auch die Sri Lanka Pioniere, die schon in Zeiten des Bürgerkriegs im Land<br />
aktiv waren, sind vom Standort weiter überzeugt.<br />
Absatzpotential im Aftermarkt nutzen<br />
Peter Ormond, Jost-Werke GmbH, hat den srilankischen Markt nach dem<br />
Bürgerkrieg entdeckt.<br />
Wir sind als Systemlieferant für<br />
Nutzfahrzeughersteller in <strong>Asien</strong> mit<br />
Produktionsstätten in Indien und<br />
China sowie Verkaufsniederlassungen<br />
in Singapur und Australien breit aufgestellt<br />
und entdecken nach Bürgerkriegsende<br />
nun auch den kleinen<br />
Inselstaat Sri Lanka als Absatzmarkt:<br />
Erste Kontakte konnten wir über unser<br />
indisches Werk in der Nähe von Kolkata<br />
knüpfen. Diverse Anfragen von<br />
Seiten srilankischer Einkäufer <strong>aus</strong> dem<br />
Aftermarkt haben mich schließlich veranlasst,<br />
die Lage vor Ort persönlich zu<br />
erkunden.<br />
Die von Gebrauchtwagen dominierte<br />
Nutzfahrzeugbranche in Sri Lanka<br />
weist, auch kriegsbedingt, großen<br />
Nachholbedarf auf. Im Bereich Zugfahrzeuge<br />
existiert keine Fertigung vor<br />
Ort, die Branche wird von den indischen<br />
Herstellern Tata und Ashok<br />
Leyland dominiert. Darüber hin<strong>aus</strong><br />
bestehender Bedarf wird vorwiegend<br />
über Einfuhren <strong>aus</strong> England abgedeckt<br />
– hier verbindet der Linksverkehr. Auch<br />
im Bereich Auflieger und Anhänger<br />
sind Importe <strong>aus</strong> England die Regel.<br />
Hier konnten sich aber auch zwei<br />
heimische Produzenten etablieren, die<br />
für den Binnenmarkt und den Export<br />
produzieren. Mangels heimischer oder<br />
<strong>aus</strong>ländischer tier one-Lieferanten sehe<br />
ich großes Absatzpotential für unsere<br />
Produkte in Sri Lanka. Das gilt für den<br />
Fahrzeugbau wie für den Aftermarkt.<br />
Nach Kriegsende herrscht im Land Aufbruchstimmung<br />
und der Wiederaufbau<br />
wird in allen Bereichen rege vorangetrieben.<br />
Bei Lieferungen <strong>aus</strong> Indien können<br />
wir vom Freihandelsabkommen zwischen<br />
Indien und Sri Lanka profitieren<br />
und den sonst üblichen Zollsatz von<br />
20 Prozent vermeiden. Wir liefern<br />
weltweit die gleiche Qualität und auch<br />
hinsichtlich der Infrastruktur, die meines<br />
Erachtens trotz des jahrzehntelangen<br />
Bürgerkriegs besser als in anderen<br />
asiatischen Ländern <strong>aus</strong>gebaut ist,<br />
bestehen keine speziellen Produktanforderungen.<br />
Um uns und unsere Produkte zügig<br />
auf dem Markt zu positionieren, werden<br />
wir in den nächsten Wochen ein<br />
Händlernetz in und um Colombo aufbauen,<br />
zu einem späteren Zeitpunkt<br />
wollen wir unsere Aktivitäten auch<br />
landesweit vorantreiben. Auch Service-<br />
Strukturen sollen etabliert werden.<br />
Das Kriegsende bietet sicherlich zahlreiche<br />
Absatzchancen, doch auch langfristig<br />
sehen wir in unserer Branche<br />
Geschäfts potential in Sri Lanka. Die<br />
Fahrzeuge sind in desolatem Zustand<br />
und dies wird sicherlich nicht kurzfris -<br />
tig zu beheben sein. Sri Lanka muss die<br />
Transportmittel auf Vordermann bringen,<br />
um der steigenden Zahl an Touristen<br />
und Geschäftsreisenden Herr zu<br />
werden.<br />
Peter Ormond<br />
Sri Lanka als bewährter Produktionsstandort<br />
Wiestaw Kramski, Kramski GmbH & Co. KG, produziert seit Jahren vor Ort, zunächst vor<br />
allem für den Export.<br />
Als Hersteller von Stanz- und<br />
Spritzgießteilen für die Automobilindustrie<br />
standen wir Anfang der 90er<br />
Jahre vor dem Problem, dass wir im<br />
von der Rezession geschüttelten<br />
Deutschland keine entsprechenden<br />
Fachkräfte mehr finden konnten.<br />
Berührungspunkte mit Sri Lanka<br />
bestanden damals schon über einen<br />
srilankischen Auszubildenden, der bei<br />
uns in Pforzheim seit 1988 gelernt<br />
hatte und zwischenzeitlich wieder<br />
nach H<strong>aus</strong>e zurückgekehrt war. Bei<br />
einer ersten Stippvisite überzeugte<br />
mich vor allem der umfassende und<br />
qualifizierte Arbeiterpool: Im mit Entwicklungsgeldern<br />
errichteten Ceylon<br />
German Technical Institute in Colombo<br />
wurden Einheimische nach deutschem<br />
Standard und mit deutschen Maschinen<br />
in technischen Berufen wie dem<br />
von uns dringend benötigten Werkzeugmacher<br />
<strong>aus</strong>gebildet.<br />
Dann ging alles ganz schnell: Im<br />
Juni 1993 gründeten wir in der Nähe<br />
von Colombo unsere Niederlassung<br />
über das staatliche Board of Investment.<br />
Geboten wurden uns – gebunden<br />
an eine Mindest-Exportquote von 90<br />
Prozent – diverse Vergünstigungen wie<br />
eine Steuerbefreiung über sechs Jahre,<br />
die anschließend noch mehrmals verlängert<br />
werden konnte. Ein Jahr später<br />
im Juni 1994 konnten wir im eigenen<br />
Gebäude die Produktion starten.<br />
Unser Personal rekrutierten wir<br />
zunächst <strong>aus</strong>schließlich über das oben<br />
erwähnte Technical Institute. Heute<br />
bieten wir selbst eine staatlich anerkannte<br />
h<strong>aus</strong>interne Ausbildung an, die<br />
zwei Jahre dauert und in der die etwa<br />
zehn Schüler pro Jahrgang auch ein<br />
geringes Entgelt erhalten. Qualitativ<br />
sind unsere Produkte <strong>aus</strong> Sri Lanka,<br />
die vorwiegend nach Deutschland,<br />
Indien, Mexiko, in die Philippinen,<br />
nach Ungarn und in die Schweiz<br />
exportiert werden, einwandfrei – nicht<br />
zuletzt auch dank der hervorragenden<br />
Qualitätssicherung. Die Mitarbeiter<br />
arbeiten wir alle längere Zeit in<br />
Deutschland ein. Bereits über 50 Personen<br />
wurden so für jeweils ein Jahr in<br />
Deutschland fit gemacht. Doch trotz<br />
solcher Aufenthalte in Deutschland<br />
und weiterer sozialer Leistungen wie<br />
der Übernahme von Krankenh<strong>aus</strong>kosten<br />
hatten wir teilweise stark unter<br />
Personalabwanderung zu leiden. Dies<br />
war auch durch den Krieg bedingt – so<br />
verließen zahlreiche tamilische Mitarbeiter<br />
das Land. Inzwischen kehren<br />
jedoch viele im Ausland arbeitende<br />
Srilankesen wegen der schwächeren<br />
Weltkonjunktur nach H<strong>aus</strong>e zurück,<br />
sodass wieder <strong>aus</strong>reichend Arbeitnehmer<br />
auf dem Markt sind.<br />
Eine Her<strong>aus</strong>forderung bestand<br />
anfangs auch in der Stromversorgung.<br />
Das hat sich zwischenzeitlich stark<br />
verbessert, allerdings greifen wir<br />
weiterhin bei Strom<strong>aus</strong>fall auf unsere<br />
eigenen Generatoren zurück. Probleme<br />
mit der Verkehrsinfrastruktur hatten<br />
wir dagegen nie: Sie ist verglichen<br />
etwa mit Indien sehr viel besser <strong>aus</strong>gebaut,<br />
außerdem befindet sich unser<br />
Standort in der Nähe des Flughafens.<br />
Da wir unser Exportgeschäft vorwiegend<br />
über den Luftweg abwickeln,<br />
mussten wir deshalb nie weite Strecken<br />
zurücklegen.<br />
Wir sind mit unserem Standort in<br />
der Sonderwirtschaftszone Katanuayke<br />
sehr zufrieden und würden heute<br />
dieselbe Entscheidung wieder treffen.<br />
Trotz des jahrelang anhaltenden<br />
Bürgerkriegs empfanden wir die<br />
Sicherheitslage nie als großes Risiko.<br />
Das hat sicher auch mit unserer etwas<br />
abgeschiedenen Lage zu tun. Wir<br />
mussten allerdings häufig Bedenken<br />
der Kunden <strong>aus</strong>räumen, ob Lieferungen<br />
trotz der angespannten Sicherheitslage<br />
erfüllt werden können – seit<br />
Mitte letzten Jahres ist dies jedoch<br />
kein Thema mehr.<br />
Seit 2000 produzieren wir vor Ort<br />
komplette Spritzwerkzeuge, und nicht<br />
nur Werkzeugeinzelteile. Auch die Produktion<br />
von kompletten Stanzwerkzeugen<br />
soll in nächster Zeit anlaufen.<br />
Nach Kriegsende wollen wir nun auch<br />
verstärkt den srilankischen Markt mit<br />
unseren Produkten bedienen. Außerdem<br />
wird Indien als Absatzmarkt<br />
immer interessanter für uns und wir<br />
erwägen, den Markt in Ergänzung zu<br />
unserem indischen Werk auch über<br />
unsere Fertigung in Sri Lanka zu<br />
bedienen. Mit 235 Mitarbeitern haben<br />
wir in Sri Lanka eine gute Größe<br />
erreicht, wollen dort aber nicht stehen<br />
bleiben: Im Rahmen der Produktionserweiterung<br />
steht in den nächsten<br />
Jahren wohl noch der Bau einer neuen<br />
Werkshalle an.<br />
Wiestaw Kramski<br />
www.jost-world.com<br />
www.kramski.com<br />
24<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 25
Indien im Sportfieber<br />
Im Oktober 2010 ist Neu Delhi erstmalig Austragungsort der Commonwealth Games. Das seit<br />
Jahren in <strong>Asien</strong> breit aufgestellte deutsche Architekturbüro von Gerkan, Marg und Partner Architekten<br />
war gemeinsam mit einem indischen und zwei deutschen Partnern für die Modernisierung<br />
des Jawaharlal Nehru Stadion und des SP Mukherjee Swimming Complex zuständig. Entgegen<br />
internationaler Presseberichte sammelten die deutschen Architekten in Indien überwiegend<br />
positive Erfahrungen und konnten beide Stadien pünktlich an die Veranstalter übergeben.<br />
Im Oktober 2010 ist Indien Gastgeber<br />
der Commonwealth Games. In Kontinentaleuropa<br />
ist die Aufmerksamkeit für die<br />
Spiele eher gering, in der englischsprachigen<br />
Welt genießt das Thema dagegen<br />
hohe Bedeutung. Für Indien ist es die<br />
Premiere als Gastgeber sportlicher Großereignisse.<br />
Das Land steht seit mehreren<br />
Wochen unter Beobachtung der internationalen,<br />
zumeist englischsprachigen<br />
Presse, die die Frage stellt, ob man für<br />
diese Gastgeberrolle bereits gerüstet ist.<br />
Und es bestehen Zweifel. Von Überschreitung<br />
der Übergabetermine, Monsun-Schäden<br />
an den Sportstätten und<br />
eingebrochenen Stadiendächern ist die<br />
Rede. Großsponsoren ziehen sich zurück<br />
und Spitzensportler sagen ihre Teilnahme<br />
ab. Korruptionsfälle um das Organisa -<br />
tionsteam führen zu Entlassungen.<br />
Schnell werden Vergleiche mit den Olympischen<br />
Spielen 2008 in Peking und der<br />
Fußballweltmeisterschaft in Südafrika<br />
gezogen und Indien scheint hinsichtlich<br />
Effizienz und Tempo der Projektumsetzung<br />
den Kürzeren zu ziehen.<br />
Doch es drängt sich die Frage auf, ob<br />
die negative Berichterstattung berechtigt<br />
ist oder nur gängige Indien-Klischees<br />
bedient werden. Markus Pfisterer,<br />
Indien-Projektleiter bei von Gerkan,<br />
Marg und Partner Architekten (gmp),<br />
hält die Kritik für überzogen: “Planungsprobleme<br />
im Vorfeld von Sportgroßveranstaltungen<br />
in der globalen Presse<br />
diskutiert zu sehen, gehört seit Jahren<br />
zum Alltag unserer Arbeit”. Ähnliche<br />
Erfahrungen habe man auch vor der<br />
Fußballweltmeisterschaft in Südafrika<br />
gemacht – die drei von gmp geplanten<br />
Fußball-Stadien konnten jedoch alle termingerecht<br />
übergeben werden und die<br />
Spiele verliefen letztendlich reibungslos.<br />
Den Schritt nach Indien wagte das<br />
renommierte deutsche Architekturbüro,<br />
das bereits zahlreiche Prestige-Projekte<br />
26 I Insight Asia-Pacific<br />
in weiteren asiatischen Ländern wie<br />
China und Vietnam erfolgreich umgesetzt<br />
hat, im Jahr 2007. Über den späteren<br />
indischen Partner erfuhr gmp von<br />
einem internationalen Architekturwettbewerb<br />
zur Modernisierung diverser<br />
Sportstätten im Vorfeld der Commonwealth<br />
Games 2010 in Neu Delhi.<br />
Gemeinsam mit dem lokalen Planungsbüro<br />
Consulting Engineering Services<br />
Pvt. Ltd. und den deutschen Partnern<br />
Schlaich Bergermann und Partner <strong>aus</strong><br />
Stuttgart (Tragwerksplanung) und IG<br />
Tech <strong>aus</strong> Hamburg (H<strong>aus</strong>technikplanung)<br />
reichte gmp eine Bewerbung ein und<br />
konnte zwei Ausschreibungen erfolgreich<br />
für sich entscheiden. “Hilfreich waren<br />
dabei vor allem unsere Stadionreferenzen<br />
und die Kennzahlen für Personalstärke<br />
und Umsatzzahlen, die uns dabei halfen,<br />
den Wettbewerb für das JNS Stadion und<br />
das SPM Schwimm stadion zu gewinnen”,<br />
so Pfisterer.<br />
Gmp ist pünktlich<br />
Beide Stadien waren in den 80er<br />
Jahren erbaut worden und sollten im<br />
Vorfeld der Spiele modernisiert werden.<br />
Dies beinhaltete beim JNS Stadion,<br />
Austragungsort für Leichtathletik-Wettkämpfe<br />
und auch Schauplatz der Eröffnungs-<br />
und Abschlussfeier, die Errichtung<br />
eines Dachs mit Flutlichttechnik,<br />
den Bau von Erschließungsrampen und<br />
die Sanierung der bestehenden Stadionränge.<br />
Beim bisher nicht überdachten<br />
Schwimmstadion wurde die gesamte<br />
Außenhülle mit Fassade und Dach neu<br />
errichtet. Die bestehenden Ränge wurden<br />
abgerissen und komplett neu<br />
gebaut, da die Struktur nicht mehr den<br />
heutigen Anforderungen entsprach.<br />
Durch die umfangreichen Modernisierungsarbeiten<br />
und das völlig neue<br />
Erscheinungsbild werden beide Stadien<br />
von der Bevölkerung laut Pfisterer nun<br />
als “Neubauten an historischer Stelle”<br />
wahrgenommen.<br />
Aufgrund des im internationalen Vergleich<br />
sehr geringen Honorarumfangs<br />
für Architekten musste der personelle<br />
Aufwand in engen Grenzen gestaltet<br />
werden. Ingesamt waren die Architekten<br />
von gmp deshalb nur während der dreimonatigen<br />
Entwurfsphase vor Ort. Dabei<br />
konzentrierte man sich auf maßgebliche<br />
Elemente wie Dach, Tragwerk, Fassade<br />
und Erschließung. Die Ausführungsplanung<br />
für den Innen<strong>aus</strong>bau wurde durch<br />
den lokalen Partner erbracht, der auch<br />
für die Organisation der B<strong>aus</strong>telle verantwortlich<br />
war. Überwacht wurden die<br />
Vorgänge durch den deutschen Tragwerksplaner<br />
Schlaich Bergermann und<br />
Partner, der während der gesamten Projektzeit<br />
mit Personal vor Ort vertreten<br />
war und insbesondere bei der Lösung<br />
technischer Probleme Hilfestellung leis -<br />
tete. Markus Pfisterer war während der<br />
Projektumsetzung mit zahlreichen länderspezifischen<br />
Besonderheiten konfrontiert.<br />
Beim JNS Stadion sollte eine sich<br />
in der Nähe befindliche historische religiöse<br />
Grabstätte von minimalster Größe<br />
während der gesamten Bauzeit unverändert<br />
erhalten bleiben, was sich aufgrund<br />
des geringen Abstands zum neuen Dachtragwerk<br />
als sehr schwierig her<strong>aus</strong>stellte.<br />
“In Deutschland hätte man hier sicherlich<br />
das M<strong>aus</strong>oleum verschoben oder<br />
wieder aufgebaut”, so der gmp-Projektleiter.<br />
Für externe Beobachter angesichts<br />
gängiger Klischees von indischem<br />
Improvisationstalent möglicherweise<br />
überraschend ist der konsequente<br />
Umgang mit Sicherheitsvorkehrungen,<br />
die nach internationalen Standards<br />
dimensioniert wurden. Darüber hin<strong>aus</strong><br />
bestanden die indischen Auftraggeber<br />
auf der zusätzlichen Auflage, Fluchtwege<br />
über Rampen und nicht über Treppen<br />
laufen zu lassen: Ein state of the<br />
art-Ansatz, der gewählt wurde, weil sich<br />
Rampen im panikerprobten Indien aufgrund<br />
des größeren zur Verfügung stehenden<br />
Raums und der geringeren<br />
Stolpergefahr bisher als unkritischer<br />
erwiesen haben. Noch ein weiteres<br />
Indien-Klischee kann Pfisterer relativieren:<br />
Die vergleichsweise schlecht <strong>aus</strong>gebaute<br />
Infrastruktur stellte für das<br />
international erfahrene Architekturbüro<br />
wider Erwarten keinen Stolperstein dar,<br />
die Zeitpläne konnten stets eingehalten<br />
werden. Dies ist umso erstaunlicher,<br />
weil die benötigten B<strong>aus</strong>toffe <strong>aus</strong> qualitativen<br />
Gründen fast <strong>aus</strong>nahmslos <strong>aus</strong><br />
dem Ausland angeliefert wurden und<br />
lange Transportwege zurückgelegt werden<br />
mussten. So kommt die Dachmembran<br />
des JNS Stadion <strong>aus</strong> den USA, die<br />
Seile für das Schwimmstadion wurden<br />
in Frankreich hergestellt.<br />
Indien arbeitet<br />
last-minute<br />
Landestypische Besonderheiten prägen<br />
die Arbeit in Indien aber dennoch.<br />
Pfisterer, der über langjährige Arbeitserfahrung<br />
im internationalen Umfeld verfügt,<br />
bestätigt, dass das Last-Minute<br />
Arbeiten in Indien stärker <strong>aus</strong>geprägt ist<br />
als in anderen Ländern. Er ist vom indischen<br />
Tempo beeindruckt: “Wir Europäer<br />
sind dann immer wieder überrascht, was<br />
in einer Woche in Indien zu schaffen<br />
ist”. Entsprechend fand die Übergabe<br />
beider Stadien an die Veranstalter<br />
inner halb des vorgegebenen Zeitrahmens<br />
statt – ein Beispiel, das entgegen<br />
den Unkenrufen in der internationalen<br />
Presse hoffentlich auch für die anderen<br />
Sportstätten Schule macht. Verzögerungen<br />
gibt es, und dafür macht auch Markus<br />
Pfisterer die exzessive Bürokratie<br />
mit langwierigen Genehmigungsverfahren<br />
verantwortlich. Im Fall der beiden<br />
Indien-Projekte von gmp nahmen diese<br />
über ein Jahr in Anspruch.<br />
Insgesamt blickt Pfisterer zufrieden<br />
auf die Projekte zurück: “Wir haben in<br />
einem weiteren Land zwei einmalige<br />
Stadien geschaffen, die zu den Spielen<br />
pünktlich fertig wurden”, resümiert er.<br />
Das war gute Werbung für gmp und entsprechend<br />
bearbeitet das Büro bereits<br />
weitere Projekte in Indien: Gemeinsam<br />
mit dem indischen Partner AEPPL sind<br />
die deutschen Architekten für den Bau<br />
des Landesparlaments von Tamil Nadu<br />
in Chennai verantwortlich. Der Hauptteil,<br />
das Parlamentsgebäude, wurde Mitte<br />
März 2010 termingerecht eingeweiht.<br />
Der Verwaltungsbau mit ähnlichen<br />
Dimensionen soll bis Ende 2010 fertig<br />
gestellt werden.<br />
Bisher ist gmp nur projektbezogen in<br />
Indien vertreten. Die Akquise und ein<br />
Großteil der Projektbearbeitung sollen<br />
auch weiterhin in den deutschen Niederlassungen<br />
erfolgen, nur so kann das<br />
Architekturbüro seinen Qualitätsstandard<br />
im Ausland gewährleisten. Auf<br />
lange Sicht schließt Pfisterer die Eröffnung<br />
eines ständigen Büros vor Ort<br />
jedoch nicht <strong>aus</strong> – auch wenn die Wahl<br />
des richtigen Standortes bei einem so<br />
großen Land eine Her<strong>aus</strong>forderung darstellen<br />
wird. Vorerst will sich das deutsche<br />
Architekturbüro aber weiter auf die<br />
Projektbeschaffung konzentrieren: So<br />
laufen derzeit mehrere Bewerbungsverfahren<br />
für Masterpläne und Hochbau in<br />
Zentral- und Nordindien.<br />
bsa<br />
Dipl.-Ing. Markus Pfisterer ist<br />
Projektleiter bei von Gerkan, Marg und<br />
Partner Architekten für das Jawaharlal<br />
Nehru Stadion und das SP Mukherjee<br />
Schwimmstadion in Neu Delhi.<br />
www.gmp-architekten.de<br />
Insight Asia-Pacific I 27
1<br />
OAV – Ihr Draht zur<br />
Politik<br />
Das Netzwerk des OAV auch zu Politik und Institutionen<br />
ist groß und engmaschig. Wir nutzen es vor allem, um<br />
Mitgliedsunternehmen bei akuten Problemfällen zu unterstützen.<br />
2<br />
3<br />
Sportstätten in neuem Glanz<br />
1 | Neues Membranfaltdach<br />
des Jawaharlal Nehru Stadium<br />
2 | Außenansicht des Jawaharlal<br />
Nehru Stadium - hier finden<br />
Eröffnungs- und Abschlussfeier<br />
der Commonwealth Games statt<br />
3 | <strong>Blick</strong> von den Zuschauerrängen<br />
des modernisierten SP<br />
Mukherjee Swimming Stadium<br />
Copyright: Schlaich Bergermann<br />
und Partner / Knut Stockhusen<br />
Wir mobilisieren für Sie Ansprechpartner in deutschen und asiatischen Botschaften,<br />
den Auslandshandels kammern sowie den zuständigen Fachministerien<br />
in Deutschland, damit Ihre Anliegen wirkungsvoll und abgestimmt an Politik<br />
und Wirtschaft in den Partnerländern herangetragen werden. Wir nutzen dabei<br />
alle Kontakte und Ebenen – als Träger des <strong>Asien</strong>-Pazifik Ausschusses können wir<br />
Ihre Themen auch in die Agenda politischer Gespräche auf Regierungsebene<br />
einspeisen. Häufig sind aber der kurzfristige persönliche Aust<strong>aus</strong>ch mit den<br />
Institutionen vor Ort und die Identifizierung von Ansprechpartnern auf Arbeitsebene<br />
in der Administration der Partnerländer sehr wirkungsvoll.<br />
Nutzen Sie unsere Drähte, etwa bei<br />
> Marktzugangsproblemen und Handelsbeschränkungen<br />
> der Lösung von Streitfällen<br />
> oder Problemen bei der Visa-Beschaffung<br />
Wir werden nicht nur in akuten Notfällen tätig, sondern arbeiten<br />
als Träger des <strong>Asien</strong>-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft<br />
kontinuierlich an der Flankierung der Interessen unserer Mitgliedsunternehmen:<br />
> in Positionspapieren mit Bewertungen und Erwartungen<br />
auch zur mittelfristigen Gestaltung der Geschäftsbeziehungen<br />
> mit Informationen über Reisen deutscher und asiatischer<br />
Minister und Veranstaltungen in diesem Rahmen<br />
> mit der Gestaltung politischer Dialogveranstaltungen wie der<br />
wirtschaftspolitischen Gremien in Zusammenarbeit mit dem BMWi.<br />
Termine<br />
Unternehmerreise nach Sri Lanka<br />
8.-12. November 2010, Colombo,<br />
Hambantota und Galle<br />
Branchenübergreifende Markterschließungsreise<br />
des OAV im Auftrag des BMWi.<br />
China: Mega Cities – Mega Trends<br />
13. Oktober 2010, Frankfurt am Main<br />
Veranstaltung des ZVEI in Kooperation mit<br />
dem OAV.<br />
Workshop zur Vertragsgestaltung<br />
in Korea<br />
29. Oktober 2010, Düsseldorf<br />
Veranstaltung des OAV mit dem IVAM.<br />
Wirtschaftstag Japan<br />
02. November 2010, Mainz<br />
Veranstaltung der IHK für Rheinhessen mit<br />
dem OAV.<br />
Indonesien: Energieeffizienz in<br />
der Industrie<br />
3. November 2010, Frankfurt am Main<br />
Veranstaltung im Rahmen der Exportinitiative<br />
Energieeffizienz des BMWi.<br />
Vietnam: Energieeffizienz in<br />
Gebäuden<br />
4. November 2010, Frankfurt am Main<br />
Veranstaltung im Rahmen der Exportinitiative<br />
Energieeffizienz des BMWi.<br />
Wirtschaftstag Indien<br />
30. November 2010, Frankfurt am Main<br />
Veranstaltung der IHK Frankfurt mit dem OAV<br />
und der AHK Indien.<br />
Sprechen Sie uns an:<br />
ASEAN:<br />
Lukas Brandau<br />
brandau@oav.de<br />
040 357559-29<br />
Greater China:<br />
Jonas Keller<br />
keller@oav.de<br />
040 357559-14<br />
Indien, Südasien:<br />
Barbara Schmidt-Ajayi<br />
schmidt-ajayi@oav.de<br />
040 357559-16<br />
Japan, Korea:<br />
Mareike Neels<br />
neels@oav.de<br />
040 357559-15<br />
Mitgliederversammlung und<br />
Kleines Liebesmahl 2010<br />
10. Dezember 2010, Hamburg<br />
Ostasiatisches Liebesmahl 2011<br />
25. März 2011, Hamburg<br />
Mitgliederversammlung und<br />
Kleines Liebesmahl 2011<br />
25. November 2011<br />
28<br />
I Insight Asia-Pacific<br />
Insight Asia-Pacific I 29
“Unter Tage”<br />
Helm und Grubenlampe gehörten zu meiner Grund<strong>aus</strong>stattung<br />
als OAV-Geschäftsführung. Und eine gehörige Portion Neugier,<br />
Entdeckungslust und Beharrlichkeit. Das galt nicht nur für meine<br />
Besuche in mongolischen Minen.<br />
Nutzen Sie die Chancen<br />
in Entwicklungsländern!<br />
Impressum<br />
Insight Asia-Pacific 3/2010<br />
24. September 2010<br />
Her<strong>aus</strong>geber:<br />
OAV, Bleichenbrücke 9, 20354 Hamburg<br />
Tel: +49 40 35 75 59-0<br />
Fax: +49 40 35 75 59-25,<br />
E-Mail: oav@oav.de, Internet: www.oav.de<br />
Redaktion:<br />
Dr. Monika Stärk (ViSdP),<br />
Lukas Brandau, Susanne Grasedyck,<br />
Jonas Keller, Mareike Neels,<br />
Barbara Schmidt-Ajayi<br />
Autoren:<br />
Veeramani Choorikkadan,<br />
Dipl.-Ing. Dirk Enderlein, Ross Garnaut,<br />
Wiestaw Kramski, Ulrich Linnenberg,<br />
Peter Ormond, Thomas Pattloch,<br />
Dipl.-Ing. Markus Pfisterer,<br />
Prof. Dr.-Ing. Dominik G. Rabus,<br />
Dipl.-Ing. Michael Schilling,<br />
Andrew Sheng, Dr. Monika Stärk,<br />
Arvind Subramanian, Mei Zhaorong<br />
Art Direction:<br />
Martina von Corvin<br />
Bildnachweis:<br />
Knut Stockhusen,<br />
Schlaich Bergermann und Partner S. 28<br />
Druck:<br />
Hartung Druck + Medien GmbH<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />
Die Schätze unserer Mitgliedsunternehmen liegen manchmal gut verborgen.<br />
Sie <strong>aus</strong>findig zu machen und zu heben ist eine Her<strong>aus</strong>forderung und eine<br />
spannende Aufgabe – und gemeint sind nicht die finanziellen Mitgliedsbeiträge,<br />
auch wenn sie die Basis für unsere Arbeit sind.<br />
Sondern die reichhaltigen Erfahrungen, Pläne und Strategien der Mitgliedsunternehmen<br />
rund um das <strong>Asien</strong>geschäft. Die vielfältigen Kontakte und das<br />
Wissen um Risiken wie Schleichwege. Dies alles <strong>aus</strong> den <strong>Blick</strong>winkeln der<br />
unterschiedlichsten Branchen.<br />
Diese Rohstoffe brauchen wir für Dienstleistungsideen, Veranstaltungskonzepte<br />
und Gerüste für den Netzwerk<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch.<br />
Deshalb meine Bitte an Sie zum Abschied: geben Sie dem OAV Schürfrecht!<br />
Sei es im individuellen Gespräch mit den Kollegen der Geschäftsstelle oder<br />
bei unseren internen Sitzungen. Auch Ihre geheimen Schätze sind im OAV<br />
in guten Händen - daran wird sich unter meinem Nachfolger Timo Prekop<br />
nichts ändern. Ihm wünsche ich viel Erfolg und Freude bei der Explorationsarbeit<br />
im OAV!<br />
Mit herzlichem Dank und den besten Wünschen<br />
Wer Wertschöpfung global denkt, kennt<br />
keine weißen Flecken auf der Weltkarte.<br />
Denn Kunden und Lieferanten in den Märkten<br />
von morgen haben viel zu bieten. Mit dem<br />
Programm develoPPP.de unterstützt das BMZ<br />
UnternehmenbeiderUmsetzungvonProjekten<br />
in Entwicklungsländern, die einen spürbaren<br />
und langfristigen Nutzen für die Menschen<br />
vor Ort haben. So sichern wir gemeinsam den<br />
ErfolgIhrerinnovativenIdeenundschaffen<br />
die Vor<strong>aus</strong>setzungen für eine nachhaltige<br />
Entwicklung.<br />
Unser Angebot:<br />
Wir beteiligen uns an der Finanzierung<br />
Ihrer Maßnahmen mit bis zu 50 %<br />
des Gesamtvolumens<br />
Unsere Expertenteams in Deutschland und<br />
in den Partnerländern unterstützen Sie<br />
bei der Projektentwicklung<br />
und Umsetzung<br />
beim Zugang zu wichtigen Partnern<br />
beim Eintritt in neue Märkte<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.develoPPP.de<br />
30<br />
I Insight Asia-Pacific
Netzwerk der deutschen<br />
<strong>Asien</strong>wirtschaft<br />
Im OAV trifft sich die deutsche <strong>Asien</strong>wirtschaft. Etwa beim Ostasiatischen<br />
Liebesmahl mit hochrangigen Vertretern <strong>aus</strong> Politik<br />
und Wirtschaft Deutschlands und <strong>Asien</strong>s.<br />
Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />
<strong>Asien</strong>geübte Unternehmen und Einsteiger teilen im OAV Bewertungen<br />
zu den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in<br />
der Region. Sie stimmen sich zu Praxiserfahrungen ab und geben<br />
konkrete Ratschläge zur Lösung von Her<strong>aus</strong>forderungen. Dies<br />
geschieht bei internen Sitzungen ebenso wie im individuell<br />
vermittelten Kontakt. Der OAV bahnt den Weg in die asiatischen<br />
Märkte - auch bei Pionierreisen in die wenig erschlossenen<br />
Länder.<br />
Know-how<br />
Der OAV lebt vom Wissen seiner Mitglieder. Und er erarbeitet für<br />
die Mitglieder neue Themen, recherchiert auf individuelle Anfrage<br />
hin und berät zu allen Fragen des <strong>Asien</strong>geschäfts. Der OAV liefert<br />
neutrale Informationen zu den asiatischen Märkten, zu<br />
Branchen und Fragen der unternehmerischen Praxis.<br />
Etwa im Wirtschaftshandbuch <strong>Asien</strong>-Pazifik und<br />
Mitgliederbereich der OAV-Website. Meinungen<br />
und Hintergrundberichte finden sich künftig im<br />
Magazin Insight Asia-Pacific.<br />
Kontakte<br />
Der OAV pflegt ein breites institutionelles Netzwerk in<br />
Deutschland und in <strong>Asien</strong> und nutzt es im Sinne der Mitgliedsunternehmen.<br />
Dies ermöglicht den Zugang zu Informationen und<br />
ist Ausgangspunkt für politische Flankierung. Der OAV kennt die<br />
Know-how-Träger <strong>aus</strong> Politik, Diplomatie und Außenwirtschaftsförderung<br />
- und diese treffen gern im OAV informierte und<br />
interessierte Vertreter der <strong>Asien</strong>wirtschaft.