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Schwarze Dame.qxd - Festa Verlag

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»Schön haben Sie es hier, geschmackvoll eingerichtet.« Erst<br />

jetzt bemerkte Hogart die Frau mit den langen pechschwarzen<br />

Haaren auf dem Sofa am Ende des Zimmers. Sie trug Stöckelschuhe<br />

zu engen schwarzen Jeans und hatte die Beine überkreuzt.<br />

Fast eine Sekunde zu spät riss er sich von ihrem Anblick los. Es<br />

war nie ratsam, die Frau des Bosses anzustarren.<br />

Noch bevor Hogart ein weiteres Wort sagen konnte, erhob sich<br />

die <strong>Dame</strong>, nahm ihre Jacke vom Stuhl und kam auf Greco zu. Sie<br />

war eine Spur größer als er. In den Jeans und mit der Lederjacke<br />

über dem Arm sah sie nicht nur flott, sondern auch eine Spur<br />

verwegen aus.<br />

»Na shledanou.« Sie küsste Greco auf die Wange. Gleichzeitig<br />

warf sie Hogart einen Blick zu, der über ein harmloses neugieriges<br />

Betrachten hinausging.<br />

Greco sprach noch einige Worte in einem tschechischen Dialekt<br />

mit ihr. Hogart bekam nur mit, dass es um ein Paket mit Informationen<br />

ging, wobei ein Name fiel: Josef. Danach verschwand sie.<br />

Hogart sah ihr nach. Was für ein ungünstiger Augenblick, um<br />

zu gehen. Sie würde den Höhepunkt des Tages verpassen, wenn<br />

ihn die Rottweiler auf dem Rasen in Stücke rissen.<br />

Als die Tür zufiel, wandte Greco sich ihm zu. Er kam gleich zur<br />

Sache. »Sie wollen mir Gemälde verkaufen?«, fragte er mit einem<br />

harten, abgehackten Akzent.<br />

»Zuerst muss ich sie einmal finden«, entgegnete Hogart. Er<br />

stellte sich als Versicherungsdetektiv vor, der für die Wiener Niederlassung<br />

von Medeen & Lloyd arbeitete. »Sind Sie an Oktavian<br />

interessiert?«<br />

Grecos Hände steckten in den Hosentaschen, während er an<br />

der Zigarre kaute.<br />

»Ne.«<br />

»Bei der Sotheby’s-Auktion 2002 in New York waren Sie es<br />

noch. Auch letztes Jahr, als Sie versucht haben, dem Kunsthistorischen<br />

Museum zwei Gemälde abzukaufen.«<br />

Greco kniff die Augen zusammen, sagte aber nichts.<br />

»Kennen Sie die Bernardigasse?«, fragte Hogart.<br />

»Ne.«<br />

Hogart zeigte ihm das Foto von Schelling. »Haben Sie diese<br />

Frau schon einmal gesehen?«<br />

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