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topline - Arbeitsmarktservice Österreich

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<strong>Arbeitsmarktservice</strong><br />

Salzburg<br />

Kommentar<br />

TOPLINE<br />

Informationen für das<br />

Personalmanagement<br />

www.ams.at<br />

Nr. 3 2011<br />

Abkühlung<br />

wahrscheinlich<br />

18 Monate in Folge konnte in Salzburg<br />

erfolgreich Arbeitslosigkeit<br />

– von Saisoneffekten abgesehen<br />

– reduziert werden. Mit Auslauf<br />

des zweiten Sommers nach der<br />

Weltwirtschaftskrise deutet sich<br />

eine Abschwächung der unerwartet<br />

positiven Konjunktur ab. Die<br />

guten Arbeitsmarkt-Werte des<br />

ersten Halbjahrs 2011 basieren<br />

auf einem Wirtschaftswachstum<br />

von deutlich mehr als drei Prozent<br />

im Vorjahresvergleich. Das Niveau<br />

von mehr als 245.000 voll versicherten<br />

unselbständig Beschäftigten<br />

zum Höhepunkt der Sommersaison<br />

liegt um 1,7 Prozent<br />

über dem Wert vom Juli 2008,<br />

und bislang konnte sich die regionale<br />

Wirtschaft von Auswirkungen<br />

der aktuellen Finanzkrisen und<br />

Abschwächungstendenzen auch<br />

in Deutschland etwas abkoppeln.<br />

Dennoch ist auch in Salzburg<br />

künftig – zumindest in einzelnen<br />

Monaten – mit Zuwächsen in der<br />

Arbeitslosigkeit zu rechnen. Eine<br />

Wiederholung der Erfahrungen ab<br />

Jahresmitte 2008 sollte uns aber<br />

erspart bleiben (trotz der ungelösten<br />

Probleme des Finanzsystems<br />

…).<br />

Geringere Auswirkungen zeigen<br />

die ersten Erfahrungen mit der Arbeitsmarktöffnung:<br />

Ende Juli waren<br />

zusätzlich ca. 800 StaatsbürgerInnen<br />

aus den EU-8-Ländern<br />

in Salzburg mehr beschäftigt als<br />

Anfang Mai (ohne den Vorjahren<br />

entsprechende Saisoneffekte).<br />

Ein Dammbruch fand erwartungsgemäß<br />

nicht statt.<br />

Siegfried Steinlechner, Landesgeschäftsführer<br />

des AMS Salzburg<br />

AQUA meint nicht<br />

immer Wasser<br />

Zwischenbilanz zu einem bedarfsgerechten<br />

Qualifizierungsmodell<br />

Mit AQUA assoziieren die meisten Menschen<br />

nur den Begriff Wasser, nicht so<br />

jene, die beim AMS beschäftigt sind und<br />

auch nicht jene Teilnehmerinnen und Teilnehmer,<br />

die seit Anfang Jänner 2011 im<br />

Rahmen von AQUA eine Ausbildung absolvieren.<br />

Diese wissen mittlerweile, dass<br />

es sich dabei um das neue Fördermodell<br />

„Arbeitsplatznahe Qualifizierung“ handelt,<br />

welches zum Teil die alte Form der<br />

Implacement-Ausbildungen ersetzt. Bei<br />

dieser Förderung übernimmt das AMS die<br />

Existenzsicherung der TeilnehmerInnen,<br />

die restlichen Kosten (Bildungszuschuss,<br />

Ausbildungskosten etc.) werden vom<br />

Land Salzburg und den Unternehmen getragen.<br />

„Arbeitsplatznah“ meint, dass der praktische<br />

Teil der Ausbildung tatsächlich im<br />

Betrieb stattfindet. Damit ist die Verwertbarkeit<br />

der erworbenen Qualifikationen<br />

und damit der Gewinn für die Fachkräfte<br />

nachfragenden Unternehmen ebenso garantiert<br />

wie die Chance der teilnehmenden<br />

Personen auf eine nachhaltige Wiedereingliederung<br />

in den Arbeitsmarkt.<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

Von Augenoptik bis Zerspanungstechnik reicht das Spektrum der<br />

Ausbildungen. <br />

Fotos: DoRo & Liebert/BilderBox.com


TOP LINE Nr. 3 2011<br />

AMS<br />

Salzburg<br />

„AQUA meint nicht immer Wasser” – Fortsetzung<br />

Einen ersten Entwicklungstrend von<br />

AQUA zeigt bereits der Halbjahresbericht:<br />

Von den im Zeitraum Jänner bis Juni<br />

2011 eingetretenen 165 TeilnehmerInnen<br />

absolvieren 80 Prozent eine Ausbildung<br />

mit Lehrabschluss. Dabei handelt es sich<br />

um „verkürzte Lehrzeiten“ mit nur halber<br />

Dauer von 1,5 bis 2 Jahren. Die Berufswünsche<br />

sind von AugenoptikerIn bis<br />

ZerspannungstechnikerIn breit gefächert,<br />

wobei folgende Lehrausbildungen die Hitliste<br />

anführen: Bürokauffrau/mann (35),<br />

Einzelhandelskauffrau/mann (12) und LagerlogistikerInnen<br />

(9).<br />

Der Anteil von Frauen und Männern ist<br />

mit jeweils 50 Prozent gleich verteilt und<br />

die Altersgruppe bis 25 Jahre mit 36 Prozent<br />

am häufigsten vertreten. Der Anteil<br />

der 46- bis 50-Jährigen beträgt noch sechs<br />

Prozent, jener der über 50-Jährigen immerhin<br />

drei Prozent.<br />

Implacement-Stiftungen gibt es nach wie<br />

vor für Betriebe mit einem größeren Personalbedarf,<br />

für Kleinbetriebe und Firmen<br />

mit einem geringen Bedarf an Fachkräften<br />

hat sich AQUA mittlerweile als ideale<br />

Alternative etabliert.<br />

Ausländerbeschäftigung: Meldung beim A<br />

AMS unterwegs<br />

eMotion-Tour: Betriebsbesuche im<br />

Zeichen neuer Services<br />

Mit einer Betriebsbesuchsoffensive starteten<br />

die 35 Salzburger AMS-BeraterInnen<br />

des Service für Unternehmen in den Frühling<br />

2011. Sie unterstützten die Unternehmen<br />

bei der Personalsuche und stellten<br />

den neuen Online-Dienst, das eAMS-<br />

Konto für Unternehmen, vor. Schon 250<br />

Salzburger Betriebe nutzen dieses Online-<br />

Serviceangebot und können nun über das<br />

Web rasch und unbürokratisch auf zahlreiche<br />

AMS-Dienste zugreifen.<br />

iPad-Gewinner Dipl.-Ing. Christian<br />

P. Aigner (2. v. rechts) mit Gerhard<br />

Bogens perger, Andreas Hinterndorfer<br />

und Georg Seifter (v. l. n. r.),<br />

AMS Tamsweg. Foto: Aigner<br />

Außerdem informierten die AMS-ExpertInnen<br />

über das vielfältige Angebot des<br />

AMS, etwa in den Bereichen Qualifizierungsberatung,<br />

Weiterbildung oder AusländerInnenbeschäftigung.<br />

Nach Abschluss der AMS eMotion-Tour<br />

2011 wurde unter allen besuchten Unternehmen<br />

im Bundesland Salzburg ein iPad<br />

verlost. Fortuna lächelte dem Dachdecker-<br />

und Spenglermeisterbetrieb Aigner<br />

Dach GmbH aus St. Michael im Lungau.<br />

Andreas Hinterndorfer, Geschäftsstellenleiter<br />

des AMS Tamsweg, nahm die Überreichung<br />

des Gewinns zum Anlass, sich<br />

für die hervorragende Zusammenarbeit zu<br />

bedanken.<br />

Die Firma Aigner wird von Dipl.-Ing.<br />

(FH) Christian P. Aigner bereits in vierter<br />

Generation geführt und zählt zu den wichtigsten<br />

Gewerbebetrieben im Lungau.<br />

Innovation, Aus- und Weiterbildung und<br />

damit auch die gesicherte Beschäftigung<br />

für die MitarbeiterInnen haben für den<br />

Dienstgeber hohe Priorität.<br />

Meldepflichten be<br />

von Ausländern<br />

Novelle des Ausländerbeschäftigungsgesetzes<br />

verlangt Meldung binnen<br />

drei Tagen<br />

Seit 1. Juli verpflichtet der Gesetzgeber<br />

Unternehmen, Beginn und Ende aller Beschäftigungsverhältnisse<br />

von Ausländern,<br />

die dem Geltungsbereich des Ausländerbeschäftigungsgesetzes<br />

unterliegen und<br />

nicht im Besitz eines Aufenthaltstitels<br />

(Daueraufenthalt EG) sind, zu melden.<br />

Diese Meldung hat innerhalb von drei<br />

Tagen zu erfolgen und ist von den regional<br />

zuständigen Geschäftsstellen des<br />

AMS entgegenzunehmen. Die Vorgabe<br />

beruht auf einer EG-Richtlinie und soll<br />

den Arbeitgeber gegen die Vorlage von<br />

gefälschten Arbeitspapieren oder Aufenthaltsdokumenten<br />

schützen.<br />

Keiner Meldepflicht unterliegen daher<br />

lediglich Dienstverhältnisse mit AusländerInnen,<br />

welche<br />

• Inhaber eines (im Inland erteilten) Aufenthaltstitels<br />

„Daueraufenthalt – EG“<br />

bzw. eines nach früheren Bestimmungen<br />

erteilten und gemäß § 11 NAG-DV<br />

(Durchführungsverordnung zum Nie-


TOP LINE Nr. 3 2011<br />

AMS<br />

Salzburg<br />

Das europäische<br />

Job-Netzwerk<br />

Die Öffnung der Arbeitsmärkte zum 1. Mai 2011, die<br />

daraus resultierenden Erwartungen, Herausforderungen<br />

und Chancen standen im Mittelpunkt der „Pongauer<br />

Tourismuskonferenz“.<br />

MS. <br />

Foto: BilderBox.com<br />

i Beschäftigung<br />

derlassungs- und Aufenthaltsgesetz)<br />

und gleichgestellten Aufenthaltstitels<br />

(z. B. Niederlassungsnachweis) sind<br />

(diese ermöglichen einen freien Zugang<br />

zum Arbeitsmarkt),<br />

• durch persönliche Umstände oder hinsichtlich<br />

ihrer Tätigkeit nicht dem Geltungsbereich<br />

des Ausländerbeschäftigungsgesetzes<br />

unterliegen und daher<br />

von einer Genehmigungspflicht ausgenommen<br />

sind,<br />

• Angehörige der Staaten Schweiz,<br />

Liechtenstein, Island und Norwegen<br />

oder StaatsbürgerInnen der EU sind.<br />

Meldepflichtig ist dagegen die Beschäftigung<br />

von rumänischen und bulgarischen<br />

Staatsbürgern. Personen mit dieser Staatsbürgerschaft<br />

unterliegen den Übergangsbestimmungen<br />

zur EU-Erweiterung.<br />

Auf Einladung des <strong>Arbeitsmarktservice</strong><br />

Bischofshofen ging im August die Informations-<br />

und Diskussionsveranstaltung<br />

in der Wirtschaftskammer St. Johann<br />

über die Bühne. Die hochinteressanten<br />

Vorträge der EURES-ManagerInnen aus<br />

den Beitrittsstaaten Polen, der Slowakei,<br />

aus Ungarn und dem langjährigen Partner<br />

Deutschland skizzierten vor allem die<br />

Arbeitsmarktsituation und Arbeitskräfteentwicklung<br />

in den Ländern und gaben<br />

dem Fachpublikum, das vorwiegend aus<br />

Pongauer Gastronomen bestand, einen<br />

ersten Eindruck über mögliche Arbeitskräftepotenziale<br />

für die Pongauer Tourismuswirtschaft,<br />

wo ja gerade in den Wintersaisonen<br />

eine enorme Nachfrage an<br />

Fachkräften besteht.<br />

Dr. Lorenz Huber von der Wirtschaftskammer<br />

Salzburg stellte die gesetzlichen Änderungen<br />

in der Ausländerbeschäftigung<br />

dar – die einerseits wesentliche Erleichterungen<br />

in der Beschäftigung von EU-Bürgern<br />

zum 1. Mai mitbringt, andererseits<br />

auch Veränderungen in der Beschäftigung<br />

von DrittstaatsbürgerInnen mit sich zieht.<br />

Die Darstellung der Projekte in der Rekrutierung<br />

von Tourismusfachkräften für die<br />

Pongauer Hotellerie und Gastronomie<br />

durch Gerlinde Fuchsberger – EURES-<br />

Koordinatorin des <strong>Arbeitsmarktservice</strong><br />

Salzburg – rundeten die Fachvorträge ab<br />

und brachten den Pongauer Gastronomen<br />

ein Gesamtbild der bisherigen Auswirkungen<br />

und der „grenzenlosen Chancen“ für<br />

den Pongau. Aus der anschließenden Diskussion<br />

ergab sich für das AMS und die<br />

WK ein klarer Auftrag: Den eingeschlagenen<br />

Weg der Netzwerkbildung mit den<br />

„neuen EU-Staaten“ weiter zu verfolgen,<br />

um so die europäische Idee – Arbeitsangebote<br />

aus Regionen, wo hohe Arbeitskräftenachfrage<br />

besteht für Arbeitkräfte<br />

aus Regionen, wo hohe Arbeitslosigkeit<br />

herrscht – umzusetzen.<br />

Neue Entwicklungsansätze werden nun<br />

im EURES-Netzwerk in Auftrag gegeben<br />

– so z.B. eine länderübergreifende<br />

Lehrausbildung in Tourismusberufen, die<br />

Ausweitung von Tourismus-Jobbörsen im<br />

Pongau bzw. in den neuen EU-Ländern<br />

und eine verbesserte Gestaltung des Online-Bewerberportals<br />

mit den Anforderungen-<br />

und Personenprofilen.<br />

Auf der AMS-Website (www.ams.at) für Unternehmen<br />

findet sich unter Download und Formulare<br />

eine Beschäftigungsmeldung (http://<br />

www.ams.at/_docs/Beschaeftigungsmeldung_<br />

Internet_1_2011.pdf). Anhand der Vorgaben<br />

in der Drop-Down-Box ist ersichtlich, ob es<br />

sich um ein meldepflichtiges Beschäftigungsverhältnis<br />

handelt.<br />

ReferentInnen aus fünf Ländern informierten. <br />

Foto: Steinberger


TOP LINE<br />

AMS<br />

Salzburg<br />

Nr. 3 2011<br />

Im ersten Halbjahr 2011<br />

erreichte die Beschäftigung<br />

einen Höchststand, die<br />

Arbeitslosigkeit war<br />

seit eineinhalb Jahren<br />

rückläufig. Trotzdem sind<br />

die Krisenfolgen aus dem<br />

Jahr 2008 nicht vollständig<br />

bewältigt.<br />

Die Entwicklung auf dem<br />

Salzburger Arbeitsmarkt im<br />

ersten Halbjahr<br />

Vor gut drei Jahren, im Juli 2008, machten<br />

sich durch den einsetzenden Arbeitslosenzuwachs<br />

die ersten Auswirkungen der<br />

Weltwirtschaftskrise auf dem Salzburger<br />

Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Zuwächse<br />

erreichten in einzelnen Monaten Werte<br />

von fünfzig Prozent, ehe sie im Februar<br />

2010 gestoppt werden konnten. Im Juli<br />

dieses Jahres war die Arbeitslosigkeit seit<br />

18 Monaten ohne Unterbrechung rückläufig.<br />

Trotzdem lagen die Arbeitslosenzahlen<br />

im Schnitt des ersten Halbjahres noch<br />

um zwanzig Prozent, bei Einrechnung<br />

von Schulungen um 27 Prozent über dem<br />

Niveau von vor der Krise. Eine weitere<br />

Erholung ist in gebremstem Ausmaß zu<br />

erwarten (siehe Kommentar Titelseite).<br />

236.400 Personen waren im ersten Halbjahr<br />

2011 unselbständig beschäftigt. Das<br />

sind um 1,5 Prozent mehr Dienstverhältnisse<br />

als vor einem Jahr und um 1,1 Prozent<br />

mehr als vor Beginn der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise. Arbeitskräfteüberlassung<br />

(+ 8,8 %), Gesundheits- und Sozialwesen<br />

(+ 2,4 %) und Warenherstellung<br />

(+ 1,9 %) sind die Branchen mit dem<br />

deutlichsten Beschäftigungszuwachs.<br />

Gleichzeitig ist im ersten Halbjahr die Arbeitslosigkeit<br />

um 6,2 Prozent auf 11.600<br />

gemeldete Arbeitssuchende zurückgegangen.<br />

In Qualifizierungsaktivitäten waren<br />

3.156 Personen eingebunden, hier hat sich<br />

die Zahl um 2,3 Prozent verringert.<br />

Beschäftigungsrekord in<br />

Salzburg<br />

Damit erzielte Salzburg eine Arbeitslosenquote<br />

von 4,7 Prozent (nach nationaler<br />

Berechnungsmethode), ein Minus von 0,3<br />

Prozentpunkten und im Bundesvergleich<br />

der zweite Platz knapp hinter Oberösterreich<br />

(4,4 %). Die bundesweite Arbeitslosenquote<br />

beträgt sieben Prozent. Im<br />

Juli ist die Arbeitslosenquote auf den österreichweiten<br />

Bestwert von 3,3 Prozent<br />

gesunken, die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse<br />

erreichte mit 245.290 für<br />

Salzburg eine Rekordmarke.<br />

Die Arbeitslosigkeit sank im ersten Halbjahr<br />

quer über alle Branchen, besonders<br />

aber in der Warenherstellung (- 19,8 %),<br />

im Bauwesen (- 10 %) und im Handel<br />

(- 8,4 %). Vom Rückgang waren auch alle<br />

Bezirke erfasst. Das deutlichste Minus<br />

verzeichnet der Tennengau (- 10,4 %), gefolgt<br />

vom Lungau (- 7,7 %), dem Flachgau<br />

inklusive Landeshauptstadt (- 7 %),<br />

dem Pongau (- 4,2 %) und dem Pinzgau<br />

(- 3,5 %). Die niederste Arbeitslosenquote<br />

hält ebenfalls der Tennengau (4,3 %), die<br />

höchste verzeichnet der Lungau (6,7 %).<br />

Die Arbeitslosigkeit ist bei Männern mit<br />

minus 8,8 Prozent auf 6.700 Personen<br />

stärker gesunken als bei Frauen mit minus<br />

2,2 Prozent auf 4.900 Personen. Die Arbeitslosenquote<br />

lag bei Männern mit 5,1<br />

Prozent jedoch höher als bei Frauen, wo<br />

sie nur 4,2 Prozent erreichte.


TOP LINE Nr. 3 2011<br />

AMS<br />

Salzburg<br />

Rot-weiß-rot-Karte statt Quote<br />

Die im Vorhinein festgelegten<br />

Zuwanderungsquoten für<br />

Schlüsselkräfte gehören der<br />

Vergangenheit an.<br />

Anstelle fester Obergrenzen gilt seit Juli<br />

ein sogenanntes „kriteriengeleitetes“ Zuwanderungsmodell.<br />

Es soll jungen und<br />

hochqualifizierten Arbeitskräften die<br />

dauerhafte Niederlassung in <strong>Österreich</strong><br />

erleichtern. Klar definierte Kriterien,<br />

wie z.B. Alter, berufliche Qualifikation,<br />

schulische bzw. universitäre Ausbildung,<br />

Sprachkenntnisse usw., führen zur Vergabe<br />

von Punkten für die „Rot-weiß-rot-<br />

Karte“. Zuständig für das Verfahren sind<br />

die beim Magistrat oder den Bezirkshauptmannschaften<br />

angesiedelten Aufenthaltsbehörden.<br />

Die Rolle des AMS beschränkt<br />

sich lediglich auf die Erstellung eines Gutachtens,<br />

in welchem beurteilt wird, ob die<br />

erforderliche Mindestpunkteanzahl für die<br />

Ausstellung einer „Rot-weiß-rot-Karte“<br />

erreicht wurde.<br />

Als möglicher Beginn einer Niederlassung<br />

in <strong>Österreich</strong> für besonders Hochqualifizierte<br />

steht die Ausstellung eines<br />

sogenannten „Job-Seeker-Visums“, welches<br />

seinen Inhaber für sechs Monate zum<br />

Aufenthalt in <strong>Österreich</strong> und zur Suche<br />

nach einem Arbeitgeber berechtigt. Innerhalb<br />

dieser Zeit muss eine „Rot-weißrot-Karte“<br />

beantragt werden. Fachkräfte<br />

in Mangelberufen, deren Definition erst<br />

mit Verordnung im Jänner 2012 erfolgt,<br />

durchlaufen ebenfalls ein Punktesystem,<br />

welches frühestens mit 1. Mai 2012 mit<br />

Ausstellung einer „Rot-weiß-rot-Karte“<br />

abgeschlossen wird.<br />

„Sonstige Schlüsselkräfte“ unterliegen<br />

zusätzlich einer Arbeitsmarktprüfung und<br />

müssen eine definierte Mindestentlohnung<br />

erhalten.<br />

Rot-weiß-rot-Karte<br />

Wesentliche Erleichterungen gibt es auch<br />

für Absolventen österreichischer Universitäten,<br />

welche nach Abschluss ihres Studiums<br />

bei einer Entlohnung von mindestens<br />

45 % der Höchstbeitragsgrundlage ohne<br />

weitere Kriterien eine Zulassung zum österreichischen<br />

Arbeitsmarkt in Form einer<br />

„Rot-weiß-rot-Karte“ erhalten.<br />

Die sogenannte „Blaue Karte EU“, sofern<br />

in <strong>Österreich</strong> ausgestellt, adressiert hochqualifizierte<br />

BewerberInnen mit Universitätsabschluss,<br />

welche eine überdurchschnittliche<br />

Entlohnung erhalten. Auch in<br />

diesem Fall unterliegt die Zuwanderung<br />

keinem Punktesystem und keiner Arbeitsmarktprüfung.<br />

Familienangehörige<br />

von Inhabern einer „Rot-weiß-rot-Karte“<br />

erhalten sofort eine „Rot-weiß-rot-Karte-<br />

Plus“, welche einen sofortigen uneingeschränkten<br />

Zugang zum österreichischen<br />

Arbeitsmarkt ermöglicht.<br />

Nähere Informationen sowie ein vereinfachtes<br />

Selbsttestverfahren für BewerberInnen<br />

für eine „Rot-weiß-rot-Karte“ gibt<br />

es auf der Website des AMS für Unternehmen<br />

www.ams.at/sfu.html .<br />

Neuerungen für EPU<br />

Ein-Personen-Unternehmen erhalten<br />

nun auch Förderungen<br />

für ältere MitarbeiterInnen.<br />

Ein-Personen-Unternehmen (EPU) können<br />

eine Förderung erhalten, wenn der/die<br />

ArbeitgeberIn über eine Kranken-, Unfall-<br />

und Pensionsversicherung nach dem<br />

Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz<br />

(GSVG) verfügt und nach fünf Jahren<br />

wieder oder erstmalig eine/n ArbeitnehmerIn<br />

in diesem Unternehmen vollversicherungspflichtig<br />

beschäftigt.<br />

Gefördert werden kann das vollversicherungspflichtige<br />

Arbeitsverhältnis von arbeitslosen<br />

Personen, die seit mindestens<br />

zwei Wochen beim AMS vorgemerkt sind<br />

sowie von vorgemerkten Arbeitssuchenden<br />

unmittelbar nach abgeschlossener<br />

Ausbildung. Es muss ein Arbeitsverhältnis<br />

begründet werden, das mindestens 50<br />

Prozent der gesetzlichen oder kollektivvertraglichen<br />

Wochenstunden umfasst.<br />

Bisher waren nur Dienstverhältnisse von<br />

unter 30-Jährigen förderbar, doch mit der<br />

letzten Richtlinienanpassung ist diese<br />

Altersgrenze gefallen. Voraussetzung ist<br />

nun allerdings, dass das Arbeitsverhältnis<br />

länger als zwei Monate dauert (bisher: ein<br />

Monat). Dann können auch ältere Personen,<br />

und zwar für die Dauer von bis zu<br />

einem Jahr, gefördert werden.<br />

Die Höhe der Förderung beträgt ein Viertel<br />

des Bruttoentgelts. Die Obergrenze ist<br />

die ASVG-Höchstbeitragsgrundlage für<br />

das laufende Bruttoentgelt auf Basis einer<br />

Vollzeitbeschäftigung.<br />

Von der Förderung ausgeschlossen sind:<br />

EhepartnerInnen, LebensgefährtInnen,<br />

Kinder, Eltern, Geschwister, Enkelkinder,<br />

Großeltern, Schwager/Schwägerinnen,<br />

Stiefkinder, Stiefeltern, Adoptivkinder,<br />

Adoptiveltern, geschäftsführende Organe,<br />

Lehrlinge, WerkvertragsnehmerInnen,<br />

neue Selbständige (mit und ohne Werkvertrag)<br />

und freie DienstnehmerInnen.<br />

Der Antrag auf Förderung muss innerhalb<br />

von sechs Wochen nach Beginn<br />

des Arbeitsverhältnisses in der regional<br />

zuständigen Geschäftsstelle des AMS<br />

erfolgen.


TOP LINE Nr. 3 2011<br />

AMS<br />

Salzburg<br />

Rollladen-Hersteller<br />

expandiert in Adnet<br />

Schlotterer, österreichischer Marktführer für Rollladensysteme<br />

und Insektenschutzgitter, setzt bei der Personalsuche<br />

auf das AMS.<br />

„Mit einer Investition von 15 Millionen<br />

Euro in die Betriebsstättenerweiterung<br />

wird die Erfolgsgeschichte am Standort<br />

in Adnet fortgeschrieben“, erklärt Betriebsleiter<br />

Robert Wagner. „Klimawandel,<br />

neue Bauordnung, Haussanierungen,<br />

Stromsparen – die Rahmenbedingungen<br />

sind sehr gut für die Branche.“<br />

Mit einer Verdoppelung der Nutzfläche<br />

– es entstehen drei neue Hallen in einem<br />

Gebäudekomplex im Ausmaß von 12.000<br />

Quadratmeter – soll auch der Umsatz des<br />

Betriebes in den nächsten Jahren verdoppelt<br />

werden. Der neue Standort liegt 27<br />

Meter höher als der bestehende Betrieb,<br />

ein Schrägaufzug mit drei Tonnen Nutzlast<br />

wird den Höhenunterschied überwinden,<br />

die Technik ermöglicht den Transport<br />

aller Material- und Werkstücke und vermeidet<br />

bis zu 60 LKW-Fahrten pro Tag.<br />

„Der Ausbau der Produktion verlangt die<br />

Aufstockung des Personalstandes. 2011<br />

nehmen wir weitere fünf MitarbeiterInnen,<br />

vor allem Fachkräfte für Metall- und<br />

Holzverarbeitung, Oberflächenbeschichtung<br />

und Qualitätssicherung auf“, beschreibt<br />

Prokurist Wolfgang Neutatz das<br />

Anforderungsprofil. „Wir setzen natürlich<br />

auch stark auf die betriebliche Lehrausbildung,<br />

derzeit werden unter anderem<br />

15 Sonnenschutztechniker ausgebildet, an<br />

Jugendlichen, die an einer Lehre bei uns<br />

interessiert sind, besteht immer Bedarf.“<br />

Die Personalsuche erfolgt in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem AMS. MitarbeiterInnen<br />

des AMS Hallein konnten sich bei<br />

einer Werksbesichtigung ein Bild von den<br />

Anforderungen an die ArbeitnehmerInnen<br />

und den Arbeitsplätzen machen.<br />

Die Personalvorauswahl übernimmt Betriebsbetreuer<br />

Kurt Gruber. Er sichtet die<br />

Unterlagen und wählt potenzielle BewerberInnen<br />

aus, das spart dem Unternehmen<br />

Zeit. Heuer besetzte die Firma Schlotterer<br />

bereits acht Stellen mit vom AMS vermittelten<br />

Personen. „Wir nutzen auch das Online-Service<br />

für Unternehmen – es bietet<br />

viele Vorteile, möchten aber auch auf die<br />

persönliche Beratung nicht verzichten“,<br />

so Wolfgang Neutatz.<br />

Betriebsbesuch bei Schlotterer: Sophie Mösenbichler, Betriebsleiter Robert<br />

Wagner, Prokurist Wolfgang Neutatz mit Kurt Gruber, AMS (v.r.n.l.). Foto: Schlotterer<br />

Impressum<br />

02Z030124M · P.b.b. · Verlagsort 5020 Salzburg<br />

Erscheinungsdatum: 1. September 2011 · vierteljährlich<br />

Herausgeber, Verleger, Redaktion:<br />

<strong>Arbeitsmarktservice</strong> Salzburg,<br />

Landesgeschäftsstelle.<br />

Alle: Auerspergstraße 67 a,<br />

5020 Salzburg, Tel. 0 66 2/88 83,<br />

Fax 0 66 2/88 83-70 90,<br />

E-Mail: ams.salzburg@ams.at<br />

Internet: http://www.ams.at<br />

DVR-Nr.: 0017078, UID Nr. ATU38908009<br />

Redaktion: Wilfried Beer. MitarbeiterInnen<br />

dieser Ausgabe: Gerhard Bogensperger,<br />

Thomas Burgstaller, Peter Dapunt, Kurt<br />

Gruber, Anton Költringer, Bettina Prinz,<br />

Andrea Rainer-Laubenstein, Raphael<br />

Schamal, Siegfried Steinlechner.<br />

Gestaltung: Kreativbüro Zenz.<br />

Hersteller: Laber Druck, M.-Rottmayr-<br />

Straße 46, 5110 Oberndorf bei Salzburg.<br />

Partner von www.salzburg.at

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