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Bischofsreuter Narren haben es faustdick hinter den ... - Haidmühle

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PNP vom 12.02.2013<br />

<strong>Bischofsreuter</strong> <strong>Narren</strong> <strong>haben</strong> <strong>es</strong> <strong>faustdick</strong> <strong>hinter</strong><br />

<strong>den</strong> Ohren<br />

14 Vereine und Verbände marschieren mit beim Faschingszug<br />

von Otto Draxinger<br />

Eltern mit ihren Kindern flankierten <strong>den</strong> "mobilen <strong>Haidmühle</strong>r Skilift".<br />

Bischofsreut. Da könnte sich so manch größerer Ort im Vergleich zu Bischofsreut durchaus eine<br />

Scheibe abschnei<strong>den</strong>, zumind<strong>es</strong>t wenn <strong>es</strong> um die närrische Jahr<strong>es</strong>zeit und speziell um <strong>den</strong><br />

Faschingszug geht. Jed<strong>es</strong> Jahr stellen sie droben im Grenzort einen solchen auf die Beine, alle zwei<br />

Jahre, wie auch heuer, sogar einen großen. Und der konnte sich auf alle Fälle sehen lassen, <strong>den</strong>n 14<br />

Vereine und Gruppierungen aus Bischofsreut, <strong>Haidmühle</strong> und Auersbergsreut beteiligten sich daran,<br />

zumeist mit einem großen Faschingswagen, ansonsten als Fußtruppe, immer aber mit einem eigenen<br />

Motto.<br />

Für Vereineforum-Vorsitzen<strong>den</strong> Helmut Madl gibt <strong>es</strong> dafür ein ganz einfach<strong>es</strong> Erfolgsrezept: "Wenn <strong>es</strong><br />

darauf ankommt, dann halten bei uns die Leute zusammen, das hat man auch bei <strong>den</strong> Leopoldsreuter<br />

F<strong>es</strong>tspielen wieder g<strong>es</strong>ehen." Nur eine Vorlaufzeit von gut einer Woche hat man übrigens gebraucht,<br />

nachdem bei einer Zusammenkunft die einzelnen Themenschwerpunkte aufeinander abg<strong>es</strong>timmt waren.<br />

Auch hierzu hat Helmut Madl ein einfach<strong>es</strong> Rezept: "Wenn <strong>es</strong> nicht pr<strong>es</strong>siert, dann geht nichts!"<br />

Drunten im Unteren Dorf hat sich dann am Faschingssonntag der Faschingszug aufg<strong>es</strong>tellt und schon<br />

eine Weile vorher sah man aus Garagentoren und Seitenstraßen buntbemalte Faschingswägen <strong>hinter</strong><br />

schweren Traktoren, lustig hergerichtete Handwagerl <strong>hinter</strong> maskierten Zweibeinern und hübsch<br />

kostümierte Fußgruppen erscheinen und auch die vielen Kinder freuten sich sichtlich. Bald hatte Helmut<br />

Madl all<strong>es</strong> fein säuberlich aufgereiht und notiert und dann konnte <strong>es</strong> losgehen.<br />

Mit "nur" einem Handwagerl präsentieren sich die Damen vom <strong>Bischofsreuter</strong> Frauenkreis vor dem großen Disco-Bus d<strong>es</strong> Naglerclubs Auersbergsreut.<br />

Rauchend, fauchend, Sirenen heulend, musizierend, lachend, Bonbons werfend sowie Süßigkeiten,<br />

Trinkbar<strong>es</strong> und Hochprozentig<strong>es</strong> verteilend setzte sich ein faschingsbunter stattlicher Gaudiwurm in<br />

Bewegung. Da ging <strong>es</strong> langsam hinauf ins Obere Dorf, vorbei an <strong>den</strong> vielen winken<strong>den</strong>,<br />

applaudieren<strong>den</strong> und fotografieren<strong>den</strong> Zuschauern und schließlich, gefolgt von einer dichtgedrängten<br />

Zuschauerschar, hinaus auf <strong>den</strong> schneebedeckten Volksf<strong>es</strong>tplatz. "Ausgezogene" gab <strong>es</strong> da draußen,<br />

<strong>es</strong>sbare, versteht sich, und zur guten Laune allerlei Getränke, und vom Pod<strong>es</strong>t herunter stellte Helmut<br />

Madl unter der lachen<strong>den</strong> Sonne die Zugteilnehmer und deren thematische Aussagen einzeln vor.<br />

Das Team Schneider: Immer wieder musste der Häftling aussteigen, um auf Schneeflächen das eigene Gefängnis anzuschieben.<br />

Kommunale Themen sowie eigene Sorgen und Anliegen wur<strong>den</strong> in erster Linie artikuliert, mit ein wenig<br />

Sarkasmus vermischt, immer aber lustig und nicht unter der Gürtellinie. Um die klamme Kasse der<br />

Grenzgemeinde ging <strong>es</strong> häufig, um Sparmaßnahmen zu Lasten der Bürger, um <strong>den</strong> eigenen Geldbeutel,<br />

um <strong>den</strong> Abwasserkanal und d<strong>es</strong>sen Hindernisse und um das Vor<strong>haben</strong>, einen Sexismus-Steig errichten<br />

zu wollen. Bei jedem einzelnen Teilnehmer bedankte sich Helmut Madl fürs Mitmachen und sein Aufruf<br />

galt schon dem Jahr 2015, <strong>den</strong>n auch dann wird <strong>es</strong> wieder <strong>den</strong> großen Faschingsumzug geben.


- 2 -<br />

Die Kinderturner d<strong>es</strong> SV Bischofsreut zeigen Flagge.<br />

Irgendwann setzte sich der schöne Gaudiwurm wieder in Bewegung und mit ihm die vielen<br />

Schaulustigen, hinunter ins Untere Dorf zu seinem Ausgangspunkt. Zur Wegzehrung gab <strong>es</strong> auch heuer<br />

wieder vom Madl-Metzger aus dem warmen Wurstk<strong>es</strong>sel jede Menge Turner-Würstl und der<br />

Metzgermeister freute sich, die dafür erhaltenen freiwilligen Spen<strong>den</strong> in Höhe von 225 Euro für einen<br />

guten Zweck übergeben zu können.<br />

Recht schnell hatten sich die vielen Akteure schließlich in die warmen Wirtsstuben verflüchtigt. Dort lief<br />

bereits die Polonaise beim Kinderfasching und die Erwachsenen setzten ihre Themenschwerpunkte bei<br />

guter Verpflegung an <strong>den</strong> Stammtischen fort.<br />

Auch Polizei und <strong>Bischofsreuter</strong> Feuerwehr, die sich um die Verkehrsregelung kümmerten, konnten<br />

wieder abziehen. Auch heuer ist wieder all<strong>es</strong> geordnet und reibungslos abgelaufen.<br />

Als eine schöne Sache bezeichnete <strong>den</strong>n auch Bürgermeister Fritz Gibis das Faschingsg<strong>es</strong>chehen in<br />

seiner Gemeinde. "Ich freue mich, dass beide Orte so viel auf die Beine gebracht <strong>haben</strong>. Schöne<br />

Wägen, schöne aktuelle Themen. Toll, dass alle so zusammengeholfen <strong>haben</strong> und dass so viele<br />

Zuschauer da waren."<br />

Noch einmal wird sich der Zug in Bewegung setzen, zum Faschingsendspurt am Faschingsdienstag<br />

nämlich drunten in <strong>Haidmühle</strong>.<br />

SIE ZOGEN MIT<br />

12.02.2013<br />

Der Musikverein präsentierte sich mit der "Blemusi Bischofsreut" und war auf dem<br />

"Piratenschiff" musizierend sowie Mitglieder werbend "immer auf einen guten Fang aus", und<br />

der Frauenbund <strong>Haidmühle</strong>, der schon vorsorglich einen mobilen Skilift präsentierte, weil<br />

Bürgermeister und Gemeinderat <strong>den</strong> Skilift <strong>Haidmühle</strong> zu Lasten der Kinder schließen wollen,<br />

meinte etwa: "Der Bürgermoasta mecht <strong>den</strong> Lift zuamacha, da ham die Kinder nix mehr zu<br />

Lacha."<br />

Einen "Kanal-Kummer-Kasten" mit Sorgen-Hotline stellte die Feuerwehr <strong>Haidmühle</strong> und der<br />

Bund<strong>es</strong>liga-Stammtisch bot sich für 2014 als Partei der Zukunft mit dem Versprechen zur Wahl<br />

an, das Rauchverbot aufzuheben und etwa Bier, Benzin und Schnaps für 50 Cent anzubieten.<br />

Ein<strong>es</strong> mehrerer Themen d<strong>es</strong> <strong>Bischofsreuter</strong> Frauenkreis<strong>es</strong> war <strong>es</strong>, dass sie vom Frauenbund<br />

<strong>Haidmühle</strong> in der Vergangenheit "einen Korb" bekamen. Der Obst- und Gartenbauverein<br />

behauptete, ausschließlich die b<strong>es</strong>ten Schwammerlplätze zu kennen, der Naglerclub<br />

Auersbergsreut verriet auf seinem vollb<strong>es</strong>etzten "Discobus" jede Menge "nächtlicher Internas",<br />

der Sportclub <strong>Haidmühle</strong> verglich sich mit der <strong>Haidmühle</strong>r Gemeindekasse und dass "Fasching<br />

eine gute Zeit zum Eintauchen ist", war Thema der Wasserwacht.<br />

Könnte <strong>es</strong> an der hohen Trainingsintensität liegen, dass der Sportverein Bischofsreut "Baby<br />

Alarm" auslöst? So ganz abgewunken <strong>haben</strong> vor Ort befragte Damen di<strong>es</strong>e Theorie ganz und<br />

gar nicht. Genau bekannt ist aber laut Wagen der Feuerwehr Bischofsreut wie eine Ex-<br />

Gemeinderätin das Profil d<strong>es</strong> künftigen Supergemeinderat<strong>es</strong> sieht und wo im Gemeindebereich<br />

das weltweit erste "Kanalanschlusslose-Nichtraucher-Bioheu-Golf- R<strong>es</strong>sort" betrieben wird. Mit<br />

der richtigen "Wasserkur" war der Kneipp-Verein "in der richtigen Spur" und das KuLaMu<br />

versprach, demnächst einen Sexismus Steig zu eröffnen, "wenn der Brüderle kommt".<br />

Wieder einmal ein echter Hingucker war das Team Schneider (Gebrüder Günther und<br />

Andreas Schneider) mit ihrem nach eigenen Worten "letzte Nacht schnell<br />

zusammeng<strong>es</strong>chweißten" originellen mobilen Gefängniswagen. "In Bischofsreut ist nicht viel<br />

los, drum ist der Gefängniswagen nicht so groß", stand da auf dem einachsigen Gefährt, das,<br />

an Holmen gelenkt, wiederum mit dem lattenbeplankten zweirädrigen einsitzigen Gefängnis-<br />

Wagerl f<strong>es</strong>t verbun<strong>den</strong> war, in dem der Häftling kauerte, sofern er nicht zwischendurch zum<br />

Anschieben aussteigen musste. − od

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