24.11.2013 Aufrufe

Sind konventionelle Objektive für die digitale ... - Leica Camera AG

Sind konventionelle Objektive für die digitale ... - Leica Camera AG

Sind konventionelle Objektive für die digitale ... - Leica Camera AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Sind</strong> <strong>konventionelle</strong> <strong>Objektive</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>digitale</strong> Fotografie geeignet?<br />

Gegenwärtig gibt es kaum ein mit der Fotografie zusammen hängendes Thema, welches so<br />

umfangreich, kontrovers und widersprüchlich diskutiert wird. Der Fotograf ist verunsichert<br />

und weiß nicht, ob er seine bestehenden <strong>Objektive</strong> durch neue „digitaltaugliche“ <strong>Objektive</strong><br />

ersetzen soll. Oder kann er vielleicht doch genauso gute <strong>digitale</strong> Bilder mit seinen normalen<br />

<strong>Objektive</strong>n aufnehmen?<br />

Um es vorweg zu nehmen, <strong>die</strong>se Fragen lassen sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein<br />

beantworten. Zunächst müssen folgende Fragen beantwortet werden:<br />

Worin unterscheiden sich <strong>die</strong> Ansprüche zwischen <strong>digitale</strong>r und analoger<br />

Fotografie?<br />

Wie in der Fotografie mit Film geht es auch in der Digitalfotografie um das Einfangen von<br />

Momenten, <strong>die</strong> dann in Form von Bildern wiedergegeben werden. Hierzu bricht das Objektiv<br />

<strong>die</strong> vom Objekt kommenden Lichtstrahlen in einer Art und Weise, dass ein<br />

zweidimensionales Bild von dem Objekt entsteht. Dieses Bild wird dann von einem<br />

lichtempfindlichen Sensor aufgefangen (<strong>die</strong>se Rolle hatte vorher der Film gespielt) und auf<br />

einem Speichermedium dauerhaft festgehalten (auch hier<strong>für</strong> wird in der Analogfotografie der<br />

Film benutzt).<br />

Der Betrachter von Digitalfotos hat nun aber im Gegensatz zur Analogfotografie <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, einfach und komfortabel beliebige Ausschnittsvergrößerungen an seinem<br />

Monitor durchzuführen. Solche in der Analogfotografie sehr teuren<br />

Ausschnittsvergrößerungen sind nur ganz selten von Fachlaboren angefertigt worden. In der<br />

Digitalfotografie ist <strong>die</strong>s mit nur wenigen Mausklicks in einigen Sekunden vollbracht und<br />

gängige Praxis. Hiermit werden dem Betrachter damit auch <strong>die</strong> geringsten Schwächen in der<br />

optischen Abbildungsqualität unmittelbar offenbart. Obwohl mit der <strong>digitale</strong>n Fotografie<br />

vielleicht der genauso „kleine“ 10 x 15 Abzug hergestellt werden soll, <strong>für</strong> den vorher ein<br />

durchschnittliches Objektiv mit einem durchschnittlichen Film voll ausgereicht hat, ist der<br />

Anspruch an das <strong>digitale</strong> Objektiv nun enorm gestiegen. Einfach schon durch den Umstand,<br />

dass nun jeder Kunde bei jedem Bild eine Ausschnittsvergrößerung kostenlos durchführen<br />

kann.<br />

So kann man sich leicht vorstellen, dass durchschnittliche <strong>Objektive</strong>, <strong>die</strong> <strong>für</strong> durchschnittliche<br />

analoge Fotografie geeignet sind, an hochauflösenden Digitalsensoren Ihre Schwächen sofort<br />

offenbaren. Diese Schwächen waren und sind aber in der analogen Fotografie bei<br />

hochauflösenden Filmen und entsprechenden Vergrößerungen genauso sichtbar. An <strong>die</strong>ser<br />

Stelle will ich unbedingt darauf hinweisen, dass <strong>für</strong> qualitativ hochwertige Bilder in der<br />

<strong>digitale</strong>n und analogen Fotografie <strong>die</strong> gleiche Grundvoraussetzung erfüllt werden muss:<br />

<strong>Objektive</strong> mit hoher Abbildungsqualität. So kann man auch erwarten, dass ein hervorragendes<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> analoge Fotografie geeignetes Objektiv den Digitalfotografen unter Einhaltung<br />

bestimmter Rahmenbedingungen nicht enttäuschen wird. Diese Rahmenbedingungen werden<br />

im Kapitel „Welche Besonderheiten gilt es in der Digitalfotografie zu beachten?“ behandelt.


Was zeichnet ein gutes Objektiv aus?<br />

Jedes Objektiv hat eine schwierige Aufgabe zu erfüllen. Es muss <strong>die</strong> vom Objekt kommenden<br />

Lichtstrahlen in einer Art und Weise sammeln und brechen, dass sie ein exaktes und scharfes<br />

Bild auf dem Film oder Sensor erzeugen. Hierzu werden typischerweise Glaslinsen benutzt.<br />

Jede <strong>die</strong>ser Linsen hat viele verschiedene Abbildungsfehler. Jeder <strong>die</strong>ser Abbildungsfehler ist<br />

ein Hindernis auf dem Weg, ein hochauflösendes und wirklichkeitsnahes Bild vom Objekt zu<br />

erzeugen. Einem erfahrenen Entwicklungsingenieur kann es unter zu Hilfenahme modernster<br />

Simulations- und Optimierungsprogramme gelingen, verschiedene Linsen mit verschiedenen<br />

Ra<strong>die</strong>n und Glasmaterialien mit den unterschiedlichsten Brechungseigenschaften in teilweise<br />

veränderlichen Abständen zueinander so zu wählen und zu positionieren, dass sich <strong>die</strong><br />

Abbildungsfehler der einzelnen Linsen gegenseitig aufheben. Je höher <strong>die</strong> Ansprüche an <strong>die</strong><br />

Qualität der Abbildung, desto höher ist der Aufwand des Entwicklers als auch <strong>die</strong><br />

Herausforderung und der benötigte Erfahrungsschatz. Die Auslegung des optischen Systems<br />

ist aber nur <strong>die</strong> eine Hälfte auf dem Weg zu einem guten Objektiv. Die Herstellung der Linsen<br />

und der Mechanik ist ein weiterer bedeutender Punkt. Wenn vom Objektiv gefordert wird,<br />

dass es im Bild Strukturen von wenigen µm (1µm=0,001mm) Größe auflöst, müssen <strong>die</strong><br />

Linsen entsprechend genau gefertigt und positioniert werden. Im Hause <strong>Leica</strong> durchaus<br />

vorkommende Forderungen an <strong>die</strong> Genauigkeiten sind beispielsweise eine Verkippung der<br />

Linse auf der Optischen Achse von nur 0,0033°. Bestimmte Linsen dürfen nicht mehr als<br />

5µm=0,005mm falsch positioniert werden. Da <strong>die</strong>se Extremtoleranzen auch <strong>für</strong> erfahrene<br />

Feinwerker nur schwer zu erreichen sind, werden bestimmte <strong>Objektive</strong> einzeln von Hand<br />

korrigiert. Hierzu werden einzelne Linsen oder Linsengruppen so verschoben und<br />

anschließend fixiert, dass <strong>die</strong> im System vorhandenen Toleranzen ausgeglichen werden.<br />

Hierzu ist es erforderlich, dass der voraussehende Optik-Ingenieur den Entwurf des<br />

Linsensystems so ausgelegt hat, dass durch das verschieben des entsprechenden Optikgliedes<br />

keine neuen Abbildungsfehler entstehen.<br />

<strong>Leica</strong>-Mitarbeiter beim „Schieben“ eines Optik-Gliedes


Ist nun das Linsensystem so zusammengefügt und von der Mechanik gehalten, dass all <strong>die</strong>se<br />

Forderungen erfüllt werden, muss das Objektiv im teilweise harten Alltag bestehen. Es muss<br />

Temperaturen aushalten, wie sie in der Wüste oder in der Arktis auftreten. Es muss den<br />

Transport im Rucksack oder im Geländewagen trotzen, den einen oder anderen Stoß<br />

überstehen. Und immer dürfen <strong>die</strong> Linsen nicht ein bisschen von ihrer Position weichen, da<br />

sonst <strong>die</strong> hervorragende Abbildungsqualität zerstört wird, auf <strong>die</strong> sich so viele Profi- und<br />

Amateurfotografen bei <strong>Leica</strong>objektiven verlassen. Es wird schnell klar, dass nur <strong>die</strong> besten<br />

Materialien wie Aluminium und Messing gerade gut genug <strong>für</strong> <strong>die</strong> mechanische Fassung des<br />

sensiblen Linsensystems sind.<br />

Welcher Anspruch wird an <strong>die</strong> Kamera gestellt?<br />

Um das Einfangen von hochaufgelösten Bildern auf Film oder einem Sensor zu ermöglichen,<br />

muss das Aufnahmemedium absolut plan und nicht verkippt an einer genau definierten Stelle<br />

sitzen. Schon leichteste Abweichungen führen zur Herabsetzung der Auflösung. Da eine<br />

Kamera aus unzähligen Einzelteilen besteht, ist <strong>die</strong>se Forderung nahezu unmöglich. Die<br />

Toleranzen der verschiedenen Teile ad<strong>die</strong>ren sich unter Umständen zu einer im Vergleich zur<br />

Forderung gewaltigen Gesamttoleranz. Hier be<strong>die</strong>nt sich <strong>die</strong> <strong>Leica</strong> <strong>Camera</strong> <strong>AG</strong> eines<br />

besonderen Tricks. Die Filmbahn der LEICA R9, <strong>die</strong> auch Anlagevorlage <strong>für</strong> den Sensor des<br />

Digital-Modul-R ist, wird erst am Ende des Fertigungsprozesses gefertigt. Hierzu wird <strong>die</strong><br />

Kamera am Objektiv-Bajonett aufgenommen, der fest definierten Schnittstelle zum optischen<br />

System, und nun mit einer Präzisions-Werkzeugmaschine <strong>die</strong> Filmbahn gefräst. So werden<br />

<strong>die</strong> Einzeltoleranzen der einzelnen Teile ausgeschaltet und es bleiben nur <strong>die</strong> vergleichsweise<br />

kleinen Toleranzen der Werkzeugmaschine übrig.<br />

Die Filmbahn der <strong>Leica</strong> R9 wird gefräst


Welche Besonderheiten gilt es bei der Digitalfotografie zu beachten?<br />

Wie ein Film braucht auch ein Sensor ein hochauflösendes Objektiv, wenn höchste<br />

Abbildungsqualität erwartet wird. Es gibt aber auch Besonderheiten, <strong>die</strong> von den<br />

Entwicklungsingenieuren in der Digitalfotografie beachtet werden müssen.<br />

Schutzfilter:<br />

Beispielsweise hat der Sensor einen Schutzfilter aus Glas, der bei der Auslegung von<br />

Analogobjektiven nicht berücksichtigt worden ist. Beim LEICA Digital-Modul-R ist <strong>die</strong>ser so<br />

dünn wie möglich gewählt worden. Dies hat zwei Ursachen. Zum einen darf der in das<br />

Filmfenster der LEICA R8 oder R9 hineinragende Sensor nicht den dicht davor sitzenden<br />

Verschluss behindern. Zum anderen bleibt hierdurch der „störende“ Einfluss auf <strong>die</strong><br />

Abbildungsqualität der <strong>Leica</strong> R-<strong>Objektive</strong> vernachlässigbar.<br />

Die folgenden Grafiken sollen Ihnen zeigen, wie gering der Einfluss des dünnen<br />

Sensorschutzglases ist. In den Grafiken finden Sie in der linken Spalte <strong>die</strong> optische<br />

Abbildungsleistung ohne Schutzglas und in der rechten Spalte mit Schutzglas. In den<br />

betreffenden Linsenschnitten sind <strong>die</strong> Schutzgläser vor dem Sensor positioniert.<br />

Als Bildhöhe (halbe Formatdiagonale) wurde <strong>für</strong> <strong>die</strong> bessere Vergleichbarkeit bei allen MTF-<br />

Darstellungen das Maß des Sensors des Digital-Modul-R von 15,8mm gewählt. Bei den<br />

Linsenschnitten sind <strong>die</strong> entsprechenden Bildgrößen berücksichtigt. So ist bei den linken<br />

Strahlengängen in der Bildebene das etwas größere Filmformat dargestellt.<br />

[%] MTF (Blende 2.8)<br />

[%] MTF (Blende 2.8)<br />

[%] MTF (Blende 1.4)<br />

[%] MTF (Blende 1.4)<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

80<br />

80<br />

80<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

80<br />

80<br />

80<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

ELMARIT-R 1:2,8/19mm SUMMILUX-R 1 :1,4/50mm


0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

[%] MTF (Blende 2.8)<br />

[%] MTF (Blende 2.8)<br />

[%] MTF (Blende 4.0)<br />

[%] MTF (Blende 4.0)<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

80<br />

80<br />

80<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

0<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

Y' [mm]<br />

Y' [mm]<br />

Y' [mm]<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

100<br />

100<br />

100<br />

100<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

80<br />

80<br />

80<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

Y' [mm]<br />

Y' [mm]<br />

Y' [mm]<br />

APO-MACR-ELMARIT-R 1 :2,8/100mm<br />

APO-TELYT-R 1 :4/280mm<br />

[%] MTF (Blende 3.5)<br />

100<br />

[%] MTF (Blende 3.5)<br />

100<br />

[%] MTF (Blende 2.8)<br />

100<br />

[%] MTF (Blende 2.8)<br />

100<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

100<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

100<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

100<br />

[%] MTF (Blende 5.6)<br />

100<br />

90<br />

90<br />

90<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Ortsfrequenzen<br />

5.0 Lp/mm<br />

10.0 Lp/mm<br />

20.0 Lp/mm<br />

40.0 Lp/mm<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

30<br />

30<br />

30<br />

30<br />

20<br />

20<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

10<br />

10<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

0<br />

0 2.5 5 7.5 10 12.5 15<br />

Y' [mm]<br />

VARIO-ELMAR-R 1 :3,5-4/21-35mmASPH. (21mm)<br />

VARIO-ELMARIT-R 1:2,8-4,5/28-90mm ASPH (28mm)<br />

Allgemeine Erläuterungen zu den MTF-Graphiken (Modulation Transfer Function):<br />

Die MTF ist jeweils <strong>für</strong> <strong>die</strong> volle Öffnung und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Öffnung 5,6 <strong>für</strong> große Aufnahmeentfernungen (unendlich) angegeben.<br />

Aufgetragen ist der Kontrast in Prozent <strong>für</strong> 5, 10, 20, 40 Ip/mm über <strong>die</strong> Höhe des Kleinbildfilms <strong>für</strong> tangentiale (gestrichelte<br />

Linie) und sagittale Strukturen (durchgezogene Linie ) bei weißem Licht. Die 5 und 10 Ip/mm geben einen Eindruck über das<br />

Kontrastverhalten <strong>für</strong> gröbere Objektstrukturen, <strong>die</strong> 20 und 40 Ip/mm dokumentieren das Auflösungsvermögen feiner und<br />

feinster Objektstrukturen.


Wenn man <strong>die</strong> MTF-Kurven betrachtet, fällt folgendes auf:<br />

• Durch das Einbringen des dünnen Schutzfilters wird <strong>die</strong> Abbildungsqualität in einer<br />

so geringen Weise beeinträchtigt, dass <strong>die</strong>s in den Bildern nicht zu beobachten sein<br />

wird.<br />

• Der Charakter der Abbildungseigenschaften des <strong>Objektive</strong>s wird durch den<br />

Schutzfilter nicht verändert. Das heißt, besonders leistungsfähige <strong>Objektive</strong>, <strong>die</strong> in<br />

der Analogfotografie mit besten Bildergebnissen aufwarten, liefern auch im<br />

Zusammenspiel mit einem Sensor beste Abbildungsqualität. Besondere Erwähnung<br />

sollen hier <strong>die</strong> apochromatisch korrigierten Hochleistungs-Teleobjektive finden.<br />

Mikrolinsen:<br />

Eine weitere Besonderheit bei <strong>digitale</strong>n Sensoren sind <strong>die</strong> sogenannten Mikrolinsen. Da<br />

zwischen den Pixeln <strong>die</strong> Ansteuerelektronik mit den zugehörigen Zuleitungen liegt,<br />

überstreichen <strong>die</strong> einzelnen lichtempfindlichen Flächen (Pixel) bei Sensoren nicht <strong>die</strong> gesamte<br />

Sensorfläche. Dadurch ist <strong>die</strong> effektive lichtempfindliche Fläche der Sensoren kleiner als<br />

beim analogen Film.<br />

Dieser Nachteil bei Sensoren kann durch sogenannte Mikrolinsen kompensiert werden. Es<br />

werden kleinste Linsen vor jedem einzelnen Pixel positioniert. So werden auch Lichtstrahlen<br />

eingefangen, <strong>die</strong> sonst beispielsweise <strong>die</strong> neben dem Pixel liegenden lichtunempfindlichen<br />

Zuleitungen getroffen hätten. Allerdings können sehr schräg einfallende Lichtstrahlen von den<br />

Mikrolinsen nicht mehr eingefangen werden.<br />

Schematisches Bild von Mikrolinse vor Pixel


Betrachtet man nun den Strahlengang eines <strong>Objektive</strong>s, erkennt man, dass <strong>die</strong> Randstrahlen<br />

<strong>die</strong> Sensorfläche schräg treffen.<br />

Strahlengang von ELMARIT-R 1:2,8/19mm<br />

Bemerkung: Gemessen an dem Bildwinkel eines Superweitwinkels treffen selbst<br />

<strong>die</strong> Randstrahlen den Sensor in moderaten Winkeln.<br />

Würden <strong>die</strong> Mikrolinsen am Rand des Sensors genauso wie in der Mitte genau vor dem Pixel<br />

positioniert werden, könnte zum Rand hin ein Helligkeitsverlust auftreten. Dieser zum Rand<br />

hin stärker werdende Lichtverlust entsteht durch <strong>die</strong> zum Rand hin „schräger“ auf <strong>die</strong><br />

Mikrolinsen auftreffenden Strahlen.<br />

Beim LEICA DIGITAL-MODUL-R ist <strong>die</strong>ser Effekt allerdings vergleichsweise gering. Dies<br />

liegt an zwei Dingen:<br />

• Sehr schräg einfallende Lichtstrahlen treten nicht auf, weil der Sensor kleiner als das<br />

Filmformat ist. Das heißt, <strong>die</strong> „kritischen“ Ecken liegen beim Sensor außerhalb des<br />

Bildfeldes.<br />

• Das Auflagemaß (Abstand zwischen Bajonett und Bildebene) des LEICA R-Bajonett<br />

ist vergleichsweise groß. Weil das <strong>Leica</strong> SL/R-Bajonett 1965 ausgelegt wurde, sind<br />

<strong>die</strong> damaligen Systembeschränkungen berücksichtigt worden. So wurde<br />

beispielsweise <strong>für</strong> <strong>die</strong> Feinmechanik des Rückschwingspiegels mehr Raum benötigt,<br />

als bei erst in jüngster Vergangenheit entstandenen Bajonetten. Dies erfordert eine<br />

größere Schnittweite des <strong>Objektive</strong>s (<strong>die</strong> letzte Linse darf nicht so nah vor dem Film<br />

liegen). Was <strong>die</strong> Optik-Konstrukteure vor große Herausforderungen stellt, wird in der<br />

<strong>Leica</strong>-R-Digitalfotografie zum Segen. Durch den größeren Abstand der letzten Linse<br />

treffen <strong>die</strong> Randstrahlen den Sensor nicht mehr zu schräg.<br />

Um auch <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Vorteile beim <strong>Leica</strong>-R-System geringe Randabdunklung noch zu<br />

minimieren, werden <strong>die</strong> Mikrolinsen durch ein sogenanntes Microlensshifting zum Rand hin<br />

in Ihrer Position zum Pixel verändert.


Schematisches Bild von Mikrolinse (geshiftet) vor Pixel am Rand des Sensors<br />

Durch <strong>die</strong> außermittige Positionierung der Mikrolinsen vor dem Pixel am Rand des Sensors<br />

wird der Akzeptanzwinkel optimal auf <strong>die</strong> typischen Strahlengänge der R-<strong>Objektive</strong><br />

abgestimmt. So werden nur <strong>die</strong> auch in der analogen Fotografie auftretenden Vignettierungen<br />

in der <strong>digitale</strong>n Fotografie wirksam. Da <strong>die</strong> Sensorfläche kleiner als das Filmformat ist, sind<br />

<strong>die</strong> Vignettierungen am Rand im Falle des LEICA DIGITAL-MODUL-R sogar kleiner als bei<br />

der Benutzung eines Films.<br />

In <strong>konventionelle</strong>n Sensoren werden ganze Zeilen oder Spalten des Bildchips als sogenannte<br />

Transportregister zum Auslesen benutzt. Die effektiv lichtempfindliche Fläche reduziert sich<br />

hierdurch, da <strong>die</strong> licht unempfindlichen Transportregister <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigentliche Aufnehme nicht<br />

genutzt werden können. Dieser Verlust kann durch stark brechende Mikrolinsen ausgeglichen<br />

werden, <strong>die</strong> dann auf einer größeren Fläche <strong>die</strong> Strahlen einfangen und auf den Pixel lenken.<br />

Je stärker <strong>die</strong> Brechkraft einer Mikrolinse ist, desto eingeschränkter ist ihr Akzeptanzwinkel.<br />

So arbeiten beispielsweise stark brechende Mikrolinsen nur mit nahezu senkrecht auf den<br />

Sensor einfallenden Strahlen. Im DIGITAL-MODUL-R findet ein Sensor ohne<br />

Transportregister Verwendung. Die effektiv lichtempfindliche Fläche ist also größer und so<br />

können Mikrolinsen mit niedriger Brechkraft verwendet werden. Dadurch ist der<br />

Akzeptanzwinkel größer und <strong>die</strong> Mikrolinsen können auch <strong>die</strong> schrägen Strahlen eines<br />

<strong>konventionelle</strong>n <strong>Objektive</strong>s auf den Pixel lenken. Sensoren ohne Transportregister auf der<br />

lichtempfindlichen Fläche können durch einen anderen Auslesealgorithmus kein „Lifebild“<br />

ausgeben, wie es bei verschiedenen Digital-Kompaktkameras als Sucher benutzt wird. Da bei<br />

einer Spiegelreflexkamera aus technischen Gründen <strong>die</strong>s aber sowieso nicht möglich ist,<br />

entsteht hierdurch kein Nachteil beim DIGITAL-MODUL-R.


Zusammenfassung<br />

In der Digitalfotografie ist genauso wie in der Analogfotografie eine hervorragende<br />

Abbildungsleistung des <strong>Objektive</strong>s notwendig, um sehr gute Bildergebnisse zu erhalten. Auf<br />

<strong>die</strong> Besonderheiten in der Digitalfotografie wie den Schutzfilter oder den eingeschränkten<br />

Akzeptanzwinkel der Mikrolinsen wurde bei der Auslegung des LEICA DIGITAL-MODUL-<br />

R besondere Rücksicht genommen. Der Schutzfilter wurde so dünn wie möglich ausgeführt,<br />

<strong>die</strong> Mikrolinsen werden zum Rand im Verhältnis zu den Pixel verschoben (Microlensshifting)<br />

und <strong>die</strong> „kritischeren“ Randbereiche sind durch <strong>die</strong> etwas kleinere Sensorfläche gegenüber<br />

dem Filmformat ausgeschlossen. Trotzdem ist der Verlängerungsfaktor mit 1,37<br />

vergleichsweise gering.<br />

Erste Priorität bei der Auslegung des LEICA-DIGITAL-MODUL-R ist <strong>die</strong> uneingeschränkte<br />

Integration in das bestehende <strong>Leica</strong>-R-System, das heißt einschließlich der vorhandenen R-<br />

<strong>Objektive</strong>.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!