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Baum des Wissens<br />
Experimenticr Laboratorium für<br />
S O N N E N E N E R G I E<br />
Von<br />
AVI SOCHACZEVStiY<br />
Übersetzung<br />
Ing. J.A. HEINRICH, Israel<br />
Herausgeber<br />
Y A S U R<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
C KIBBUTZ ‘YASUR<br />
Ohne ausdruckkhe Genehmigung des Herausgebers ist es nicht ges>attet das Buch gänzlich<br />
oder teilweise in irgendwelcher Form und auf irgendwelche Art zu vervielfaeltigen.<br />
Erste deutsche Asugabe<br />
Gedruckt m ‘Israel
EINFÜHRUNG<br />
Dieser Experimentierbausatz ist für Jugendliche zusammengestellt, welche<br />
das Problem, die vorgeschlagenen Lösungen und die Bedeutung der<br />
Sonnenenergie untersuchen und. durch ‘persönliche Erfahrung und nicht<br />
nur vom Hörensagen verstehen wollen. Jugendliche, die mit der Sonnenenergie<br />
vom Gesichtspunkt des Energieproblems aus bekannt werden<br />
wollen. .<br />
Es ist ein faszinierendes Thema voll vieler Schwierigkeiten. Die Sonne<br />
versorgt uns umsonst mit unbegrenzt-en Mengen reiner Energie, und doch<br />
leben wir in einer Welt, die nach Energie hungert. Wie ein unbeständiger<br />
Liebhaber, ist unsere Sonne am heißesten, wenn wir es am wenigsten<br />
benötigen und kalt und entfernt wenn am meisten erwünscht; es ist<br />
äußerst schwer sie nutzbar zu machen.<br />
Dieser Experimentierbausatz enthält all die .Ausrüstung, die erforderlich<br />
ist um die in diesem Handbuch beschriebenen Versuche -durchzuführen<br />
-und vieles davon wirst Du für selbsterdachte Versuche benötigen. Die<br />
-Versuche erstrecken sich von den Gruridsätzlichsten bis zu den Anspruchsvollsten.<br />
Manche sind einfach, während andere Deine Findigkeit tind<br />
Deinen Erfindergeist beanspruchen. Wenn Du den Anweisungen sorg’fältig<br />
und geduldig folgst, wird es Dir gelingen die Versuche zu voller Zufriedenheit<br />
durchzuführen.<br />
Betrachte die Teile dieses Bausatzes als Teile Deines Laboratoriums und<br />
dieses Buch als ideenquelle. Behandle die Erklärungen skeptisch, prüfe<br />
jede Behauptung nach. Jeder Versuch wird wahrscheinlich mehr Fragen zur<br />
Folge haben als Du beantwortet hast. Manche dieser Fragen werden in<br />
späteren Versuchen behandelt werden, über andere wirst Du vielleicht in<br />
wissenschaftlichen Büchern nachlesen wollen. Versuche sie selbst durchzudenken<br />
und Deine Schlußfolgerungen durch Versuche, die Du selbst<br />
entwirfst, nachzuprüfen.<br />
Es könnte sein, daß Du an andere Wege denkst die Resultate, der Versuche<br />
Deines. Bausatzes zu beweisen, oder es könnte sein, daß Du auf<br />
Grund dieser Versuche zu umfassenderen Schlußfolgerungeri kommst;<br />
dies Alles ist eben unsere Absicht. Es ist die Absicht Deine Gedanken<br />
anzuspornen und das Schöne und Anreizende der Versuchswissenschaft<br />
darzustellen.<br />
WICHTIG -VOR DEM BEGINN<br />
Vor dem Beginn sehe die Liste der Einzelteile ein und studiere die<br />
dazugehörige Zeichnung, um dabei jedes Einzelteil zu identifizieren. Wenn<br />
die verschiedenen Einzelteile zum ersten Male benutzt werden werden,<br />
werden wir, uns auf sie sowohl mit ihrem Namen und als auch ihrer<br />
Nummer in der Einzelteilliste beziehen.<br />
Lese d’ie Anweisungen erst sorgfältig durch und dann erst führe sie von<br />
Anfang an Schritt nach Schritt durch. Versuche keinen Zusammenbau laut<br />
Abbildungen ohne den betreffenden Text zu lesen.<br />
Ganz besonderst wichtig . . . Gehe der Reihe nach. Fange bei Versuch 1<br />
an und fahre fort. Versuche nicht irgendwelche Abschnitte zu überspringen<br />
ohne sie zumindest zu lesen. Die Versuche sind aufeinandei bezogen<br />
und das Uberspiingen eines Abschnittes könnte zur Folge haben, daß<br />
Du nicht klar verstehen wirst was Du tust und es Dir nicht gelingen wird<br />
die entsprechenden Resultate zu erlangen.<br />
Eine Bemerkung zur Vorsicht. . . Die Intensität der Sonne ist groß genug,<br />
um die Netzhaut Dcincr Augen zu sch3digen. wonn Du direkt In din Sonno<br />
oder auf deren, durch eipe Linse konzentriertes Abbild schaust. Vermeide<br />
direkt in die Sonne oder’auf deren durch eine Linse konzentrlertes Abbild<br />
zu schA\ien. Sei sehr, sehr vorsichtig wenn D u i n hellem Sonnenlicht<br />
arbeitest.
DIE SONNE<br />
Obwohl der Mensch die Sonne während Jahrhunderten als Gottheit angebetet<br />
hat, haben wir gemäß modernen Uberlegungen angefangen unsere<br />
Spnne als einen mittelgrossen Stern, unter Billion und Billionen von<br />
Sternen in unserem Universum, zu betrachten. Vom Standpunkt des<br />
gesamten Universums betrachtet ist sie sicher nicht von großer Wichtigkeit,<br />
aber für unseren Planeten ist sie der Lebensunterhalt unseres<br />
Daseins. Es ist vollkommen sicher, daß Leben auf Erden, und die Erde<br />
überhaupt, ohne unsere Sonne unmöglich bestehen könnten.<br />
Die Sonne hat einen Durchmesser 1,382,OOOkm und einen Körperinhalt<br />
~-<br />
von 1 408 000 000 000 060000 KüI?Xi?lometern - 1 300 000 Mal den der<br />
Erde. Ihre samtlichen 2 x 1027 Tonnen sind Gas. Sie halt<br />
in ihrem Kern unter dem ungeheuren Druck von 703 000 OOOOOOkg per<br />
Quadratmeter den Gaszustand aufrecht: dies Dank ihrer unglaublichen<br />
Energie - völlig Energiefluten, die die innere Temperatur bis auf<br />
16 875 000°C bringen. Die Quelle dieser unglaublichen Energiemenge ist<br />
die, durch Kernprozeß fortlaufende Zerstörung der Sonne. In jeder<br />
Sekunde werden 657 000 000 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 653 000 000<br />
Tonnen Helium umgeformt und eine Masse von 4 000 000 Tonnen wird in<br />
Energieform in den Weltraum entlassen. Der Vorgang der Selbszerstörung<br />
der Sonne ähnelt sehr der explosiven Reaktion in einer Wasserstoffbombe.<br />
Die Masse von vier Millionen Tonnen die in jeder Sekunde in Energie<br />
umgesetzt wird, erzeugt 380 000 000 000 000000 000 000 000 Watt Energie.<br />
Die Erde erhält nur den zweibillionsten Teil dieser Menge. Dieser unendlich<br />
kleine Prozentsatz der Gesamtenergie der Sonne genügt, um die Erde<br />
jeden Tag in 15 Minuten mit den Energiebedürfnissen eines ganzen Jahres<br />
zu versorgen..<br />
Das Alter der Sonne wird gemäß radioaktiver Zeitfeststellung auf<br />
5 000 000 000 Jahre geschätzt. Die pessimistisch Schätzung der noch<br />
übrigen Lebensspanne der Sonne ist 10000000000 Jahre. Die Sonnenoberflächentemperatur<br />
nimmt dauernd zu und es wird geschätzt, daß die<br />
Temperaturzunahme auf der Sonnenoberfläche nach 1 000 000 000 Jahr-er,<br />
zur Folge haben wird, daß die Temperatur auf der Erde 605°C erreicht.<br />
Kein Leben auf der Erde, so wie wir es kennen, wird überbleiben, unj<br />
wenn nicht irgendwelche Ubermenschen der fernen Zukunft Wege finden<br />
werden die Erde vor der Sonne zu schützen, werden alle unsere Meere<br />
auskochen.<br />
Um besser zu verstehen wie viel eine Billion’ Jahre dauert, versuche<br />
Dir eine 10 Meter lange Linie vorzustellen, welche eine Billion Jahre<br />
darstellt. Auf dieser Linie würde 1/10000mm ein Jahr darstellen, und die<br />
gesamte schriftlich aufgezeichnete Geschichte .der Menschheit (5 000<br />
Jahre) würde einen halben Millimeter umfaßen.<br />
4
SONNENENERGIE<br />
Es wurde’ geschätzt, daß wenn das in einem Tage auf die Erde fallende<br />
Sonnenlicht in nutzbare Energie umgeformt werden könnte, die Energiebedürfnisse<br />
der Erde für 50 Jahre geliefert wären. Wenn man das Sonnenlicht,<br />
das auf 10% der Wüstenoberfläche im Südwesten der Vereinigten<br />
Staaten Amerikas fällt ausnützen könnte, würde es alle vorausgesehenen<br />
Energiebedürfnisse Amerikas bis zum Jahre 2000 befriedigen. Und vom<br />
lokalen Gesichtspunkt gesehen: Auf das Dach eines durchschnittlichen<br />
Vorstadthauses fällt genug Sonnenlicht, um dreimal soviel Energie zu<br />
liefern als dieses Haus verbraucht. Also, die Möglichkeit ist vorhanden,<br />
die Herausforderung tritt an uns heran sie zu verwirklichen.<br />
Mehr als zwei Jahrhunderte hat der Mensch sich bemüht ,die. Sonnenenergie<br />
für technologische Zwecke einzuspannen. Diese frühen Versuche<br />
schließen französische Sonnenöfen, britische Pumpanlagen zur<br />
Bewässerung am Nil, und, in den -ersten Jahren diese9 Jahrhunderts,<br />
Sonnenwassererhitzer in Arizona Kalifornien und Florida ein. Die tunehmende<br />
Verfügbarkeit von billigem Naturgas, Erdöl und Elektrizität, zusammen<br />
mit niedrigeren Anlaufkosten für herkömmliche Heißwasserkessel<br />
haben dem Ausnutzen von Sonnenenergie in den Vereinigten Staaten<br />
von Amerika fast ein Ende gesetzt.<br />
Wenn wir darüber nachdenken, so werden wir finden, daß unsere Technologie<br />
schon sehr weit auf Sonnenenergie beruht und zwar in der<br />
Form von Steinöl in das sie umgewandelt wurde und das über die ganze<br />
Welt verteilt ist. Aber unser. drei Billion -]ähriges Erbe schwindet: Fachleute<br />
behaupten daß clie ‘O’llieferung der Welt ungefähr um 1990 kleiner<br />
werden wird: bis 2050 werden wir die zwei Trillion Fässer Rohöl, das<br />
sich seit der Schöpfung angesammelt hat;- aufgebraucht haben. Die<br />
Schlußfolgerung ist klar. Und dringend ! Wir müssen andere zur Verfügung<br />
stehende Energiequellen entwickeln . . . und rasch. Die Sonnenenergie<br />
hat uns in der Vergangenheit gute Dienste getan.. . aber ist<br />
sie auch für die Zukunft<br />
ist rein, sicher und steht<br />
zur Verfügung. Aber das<br />
praktisch-? Die Antwort ist: Ja-! Sonnenenergie<br />
vielen Nationen innerhalb ihrer Landesgrenzen<br />
Beste ist, sie besteht im Uberfluß.<br />
5
DAS METRISCHE SYSTEM<br />
Alle hier angegebenen Einheiten sind dem Internationalen Metrischen<br />
System ,(SI) entnommen, das von mehr als 95% der Weltbevölkerung<br />
benutzt, wird. Da die Einheiten als Symbole und nicht als Wörter<br />
geschrieben werden, brauchen sie nicht aus einer Sprache in die andere<br />
übersetzt zu werden.<br />
Die Symbole und ihre Bedeutung sind universal gleich.<br />
Das Metrische System wird in sämtlichen wissenschaftlichen Arbeiten<br />
benutzt, sogar in Ländern, die noch nicht zu diesem. System übergegangen<br />
sind.<br />
Das SI - System ist die verbesserte Version des Metrischen Systems,<br />
das durch . Internationales Einverständnis eingefürt wurde. Es bildet ein<br />
logisches und zusammenhängendes System für sämtliche Maßeinheiten<br />
der Naturwissenschaften, der Industrie und des Handels. Im lnternationalen<br />
Metrischen System ist der Meter die Basiseinheit der Länge<br />
und das Kilogramm die Basiseinheit des Gewichtes.’ Die. Namen der<br />
Grundeinheiten, zusammen mit der entsprechenden Vorsilbe, ergeben<br />
die über- und untergeordneten Einheiten des Systems. Zum Beispiel:<br />
DMi;teFinheit. “Meter” mit der Vorsilbe “Kilo” ergibt Kilometer = 1.000<br />
.<br />
Größenordnung Vorsilbe *Symbol Aussprache<br />
1 .ooo.ooo 10*\- Mega<br />
m e g ’ a<br />
1.000 10’ Kilo<br />
k<br />
k i l ’o<br />
loq 1 0 ” Hekto<br />
he.<br />
hek’to.<br />
10, 1 0 ’ Deka,<br />
.da<br />
dek’a<br />
Basiseinheit 1<br />
0.1 .lO-’<br />
0.01 -.lP<br />
0.001 : ~- 10”<br />
0.000 001.’ 10”<br />
Dezi. d dez’i<br />
Centi c sen’ti<br />
Milli<br />
mil’i<br />
M i c r o Tt mi’kro<br />
Längeneinheiten<br />
Die Länge des Kmtrs. war ursprünglich als l/lO.OOO der Entfernung des I<br />
Nordpols zum Aquator definiert. Als dann aber das Bedürfnis nach einer<br />
genaueren und leichter nachprüfbaren Standardlänge entstand, wurde der<br />
Meter neu definiert als die Länge, die 1650763,73 Wellenlängen der orangenroten<br />
Strahlen von Krypton 86 im Vakuum, entspricht. Für unsere<br />
täglichen Bedürfnisse reicht es, den Meter als die Länge des “offiziellen<br />
Meters” des Internationalen Büros für Maße und Gewichte, zu definieren.<br />
Vereinfichte Umrechnu&stabelle für Längeneinheiten:<br />
‘Inchus” 1 2 3 4 5 6 7 8 9 ‘. 10 ..1. 11 12<br />
---___ ~._-.<br />
Zmtimets 2.54 5.08 7.62 10.16 12.70 15.24 17.78 20.32' 22.86 25.40 27.94 30.48 Wngef. 0.3 “1<br />
FU3- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Meter 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 1.8 2.1 2.4 2.7 3.0<br />
Meile 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Kilometer 1.8 3.2 4.8 6.4 8.0 9.7 11.3 12.9 14.5 16.1<br />
--~<br />
.- -<br />
6<br />
.<br />
u
FLÄCHEN- Ul’iD VOLUMENEINiiEITEN<br />
Die SI-Einheit der Fläche ist der Quadratmeter (m’), und die des Volumens<br />
der Kubikmeter (m’). Der Liter (O.OOlm‘) wird gewöhnlich als Flüssigkeitsmaß<br />
gebraucht. Ein Milliliter ist gleich einem. Kubikzentimeter (cm’).<br />
Vereinfachte Umrechnungstabelle für FlächenmaCe:<br />
Quedmt-lnch - 1 2 3 4 5 8 7 8 9 l(<br />
- - -.~<br />
h&atzentimeter 8.45 12.90 19.38 25.81 32.28 .38.71 45.18 51.81 58.08 64.5:<br />
badrat-Fuß 1 2 3 4 5 8 7 8 .9 lf<br />
Quadmtmeter 0.09 0.19 0.28 0.37 0.46 0.56 0.65 0.74 0.84 0.g:<br />
“Acre” 1 2 5 ‘4. 5 8 7<br />
-----_-<br />
8 9 11<br />
“--- ,<br />
Quadlatmater 4 047 ; s 094 12 141 18 187 20 234 2 i 24 281 28 328 32 375<br />
-r<br />
38 422 40 48!<br />
Vereinfachte Umrechnungstabelle für Volumenmaße (Raummaße):<br />
Flussi keitsu za<br />
Ifluid%uoc~ 1 2 3 4 5 8 7 8 9 10 11 12 13 14 15 18<br />
Millimeter 28.4 58.8 85.2 113.7 142.1 170.5 198.9 227.3 255.7 284.1 312.5 341.0 389.4 397.8 426.2 454.6<br />
Flüssigkeinunze 17 18 19 20<br />
Millimeter<br />
483.0 . 511.4 539.8 568.3 (awrox. 0.57Ll<br />
“Pint’.’<br />
(Amerikanisch) 1 2 3 4, .5 8 7 8’ 9 10<br />
-<br />
Liter 0.57 1.14 1.70 2.27 2.84 3.41 3.88 4.55 5.11 5.68<br />
Galion<br />
(Amerikanisch) ’ 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
*. .,<br />
.<br />
Liter 4.5 9.1 13.8 18.2 22.7 27.3 31.8 36.4 40.9 45.5<br />
GEWICHTSEIN$4i.lTEN. ‘..<br />
‘tz,<br />
Ursprünglich war das Gramm Basiseinheit’, des Gewichtes im metrischen-<br />
System. Das Gramm entspricht dem Gewicht eines Kubikzentimeters Wasser<br />
bei einer bestimmten Temperatur. Heute dient das Kilogramm als<br />
Basiseinheit der Masse. Ein Kilogramm entspricht dem Gewicht eines ’<br />
Platinzylinders des Internationalen Büros für Maße und Gewichte in Paris.<br />
Die folgende Tabelle soll Dich mit dem !nternationalen metrischen System<br />
für Gewichte vertraut machen:<br />
,Vereinfachte Umrechnungstabelle von Gewichten:<br />
\.<br />
I. .<br />
Unze 2 3 4 5 8 7 8 9 10 11 12 13 14 15 18<br />
M@@nittlich) ’ __--<br />
398.9 425.2 453.6’<br />
Gramm 20.3 56.7 65.0 113.4 141.7 17O.i 198.4 228.8 255.1 263.5 311.8 340.2 368.5<br />
PfUnd 1 2 3 4 5’ 8 7 8 9 10 - .<br />
-<br />
Kilogmmm 0.45 0.91 1.36 1.81 2.27 2.72 3.18 3.83 4.08 4.54<br />
hgef. 0.45 kg)
WARME<br />
Wärme ist unsere wichigste Energiequelle. Die Menschheit hat gelernt die<br />
Wärme zu ihrem Vorteil zu regeln. Wir heizen unsere Heime im Winter und<br />
benützen Klimaanlagen im Sommer. Wir kochen unsere Speisen und frieren<br />
sie -ein. Wir kleiden uns und isolieren unsere Wohnungen. Mit Hilfe von<br />
Wärme kontrollieren #wir Arbeitsvorgänge und produzieren Metalle. Unsere<br />
Verwendung von Wärme ist endlos.<br />
Der moderne Mensch benötigt ungeheuere, immer größere Mengen von<br />
Wärme. Vom -Holz als Brennstoff sind wir in unserem Hunger nach Wärme<br />
zu fössilen Brennstoffen (Kohle, Erdöl und natürliche Gase) übergegangen.<br />
Nun, nachdem wir endlich begriffen haben, daß wir das Brennen von fossilem<br />
Brennstoff nicht länger fortsetzen können ohne die Bedürfnisse<br />
zukünftiger Generationen in Betracht zu ziehen, haben wir mit der Suche<br />
nach unbegrenzten, alternativen Warmequellen begonnen. Die Sonne stellt<br />
unbegrenzte Mengen von Wärme frei von Verunreinigung zur Verfügung.<br />
Die Temperatur der-Sonnenoberfläche ist über f0 OOO°C, die innere Temperatur<br />
15 000 OOO’C. Sogar in der Entfernung von 148 660 800km kann sie<br />
dle Erde mit all der Wärme versorgen, die die Menschbelt benötigt, wenn<br />
wir lernen kennen diese wirkungsvoll nutzbar zu machen.<br />
Für ‘unsere Studium der Sonnenenergie müssen wir erst verstehen was<br />
Wärme ist, ihre Einflüsse und ihre Eigenschaften kennen lernen.<br />
TEMPERATUR -WARME<br />
Alle Stoffe sind mn Molekülen, winzigen Stoffteilchen, die in dauernder<br />
Bewegung sind, zusammengesetzt. Je mehr Wärme auf einen Gegenstand<br />
wirkt, um so rascher, ist die Molekularbewegung.<br />
Wir dürfen -Wärme und Temperatur nicht durcheinander bringen.‘Die Kälteoder<br />
Hitzestufe wird mittels eines Thermometers in Graden gemessen. Die<br />
von einem Gegendstand abgegebene oder aufgenommene Wärmemenge<br />
wird in Kalorien gemessen.<br />
Kalorien sind das Maß für die Wärmemenge. Eine Kalorie iit die Wärme--<br />
- die benötigt wird, um die Temperatur ‘eines Kubikzentimeters<br />
w”a”s9s”e; um einen Grad. Celcius zu erhöhen. Es -wird dieselbe Zahl von<br />
Kalorien benötigt um 15cm’ Wasser um 1°C oder um lcm’ um 15°C zu<br />
erwärmen.<br />
Kälte ist die Abwesenheit von Wärme. Warm und kalt sind. relative Ausdrücke,<br />
welche an sich selbst wenig bedeuten. Mit heißem Wasser verglichen<br />
fühlt sich warmes Wasser kalt an, aber das Letztere ist im Vergleich<br />
zu kaltem Wasser heiß.<br />
Der menschliche Körper ist eine schlechte Vorrichtung zur Temperaturbestimmung;<br />
.er fühlt nur Zunahme oder Verlust von Wärme. Die menschliche<br />
Haut ist sowohl für *aufsteigende als abfallende Temperaturänderungen<br />
empfindlich, aber nicht für einen stabilen Temperaturstand.<br />
‘
Heiss - Warm-Kalt<br />
Nimm drei kleine Schüsseln. Fülle die erste mit heißem Wasser (so heiß,<br />
wie Du es gerade ertragen kannst), die’zweite mit warmem und die dritte<br />
mit kaltem Wasser.<br />
Tauche Deine rechte Hand drei Minuten in das kalte Wasser und Deine<br />
linke Hand in das -heiße Wasser. Halte dann anschließend beide Hände<br />
in das warme Wasser. Deine ,rechte Hand wird das Wasser als warm<br />
empfinden, Deine linke Hand als kalt.<br />
Deine rechte Hand wurde abgekühlt, als sie in das kalte Wasser getaucht<br />
wurde. In der mittleren Schüssel wurde sie dann durch-das warme Wasser<br />
erwärmt und Du hast Wärme empfunden. \<br />
Deine linke Hand hingegen wurde durch das heiße Wasser erwärmt und<br />
war daher wärmer, als das Wasser in der mittleren Schüssel. Die Wärme<br />
wurde von Deiner Hand ins Wasser geleitet, das sich dadurch kalt<br />
anfühlte.<br />
Es Erscheint Nur Kälter<br />
Stelle Dich an einem kalten Morgen barfuß mit einem Fuß auf eine Matte,<br />
mit dem anderen Fuß auf den gefliesten Boden. Der geflieste Boden wird<br />
sich’ kälter anfühlen.<br />
Sowohl die Matte als auch die Fliesen haben Raumtemperatur. Die Fliesen<br />
kommen Dir kühler vor, weil sie die Wärme schne!ler von Deinem Körper<br />
leiten, als die Matte.<br />
Warum Ist Der ‘Fahrweg Wärmer?<br />
Berühre einen asphaltierten Fahrweg an einem heißen, sonnigen Tag.<br />
Anschließend berühre einen betonierten Gehweg. Der Asphalt scheint viel<br />
heißer zu sein,.als der Beton. Der Fahrweg und der Gehweg waren aber<br />
in der gleichen Zeit der gldichcn Sonneneinstrahlung ausgesetzt, Warum<br />
ist dann der Fahrweg wärmer?<br />
Dunkolo Farben obgorbioron mehr WOrmo nla hallo Fnrbon. Dohor lot &r<br />
dunkle, asphaltierte Fahrweg wärmer, als der hellere, betonierte Gehweg.<br />
9
Ein Papierner Topf<br />
Nimm ein Stück Papier guter Qualität von etwa 20cm’ und falte es In<br />
Viertel, wie es auf der Abbildung gezeigt wird. ‘Öffne das gefaltete Papier<br />
zu einem Kegel, so daß auf einer Seite drei Lagen Papier sind, auf der<br />
anderen Seite eine Lage. Mache oben an gegenüberliegenden Stellen<br />
des Kegelrandes zwei kleine Löcher durch die drei .Lagen Papier ‘und<br />
ziehe zwei Fäden hindurch.<br />
Fülle den Kegel mit Wasser und halte ihn mit beiden Fäden über eine<br />
kleine Flamme; Du wirst überrascht sein, daß der Papierkegel nicht brennt.<br />
Du kannst das Wasser tatsächlich darin kochen- Sei aber VORSICHTIG,<br />
daß die Flamme nur das untere Ende des Kegels berührt und das immer<br />
Wasser im Kegel ist, während Du ihn erhitzt<br />
Die Wärme-der Flamme wird von dem Wasser durch das Papier hindurch<br />
absorbiert. Da Wasser nicht mehr als 100°C erhitzt werden kann, und da<br />
Papier sich nicht entzündet, ehe es eine höhere Temperatur als 100°C<br />
erreicht hat, wird das Papier nicht brennen, bevor alles Wasser verdunstet<br />
ist.<br />
Wärmemenge<br />
Beobachte, wie unterschiedlich lange es dauert, wenn man Wasser mit<br />
einer kleinen und mit einer großen Flamme zum Kochen bringt. Die große<br />
Flamme bringt das Wasser schneller zum Kochen, da mehr Wärme zur<br />
Verfügung steht. In diesem Fall ist die größere Flamme einwandfrei ein<br />
Vorteil.<br />
Eis Klebt<br />
Drücke zwei Eiswürfel einige Minuten lang fest aneinander. Lasse sie<br />
dann los. Du wirst feststellen, daß sie, miteinander verbunden sind. Durch<br />
den Druck Deiner Hände wurde der Schmelzpunkt des Eises herabgesetzt<br />
und die .Oberfläche des Eises ist geschmolzen.<br />
Sobald der Druck nachließ, stieg der Gefrierpunkt wieder auf sein<br />
ursprüngliches Niveau und die beiden Eiswürfel sind zusammen gefroren.<br />
10
DAS THERMOMETER<br />
Es gibt verschiedene Thermometertypen; der zu Deinem Baukasten gehörige<br />
ist der verbreiteste. Er hat an einem Ende eine mit einer Flüssigkeit<br />
gefüllten Kugeln und eine lange dünne Bohrung (Kapillarrohr) im Zentrum<br />
längs des Glasstabes.<br />
Wenn die Flüssigkeit in der Kugel erwärmt wird dehnt sie sich aus und<br />
steigt im Kapillarrohr; bei Abkühlung fällt sie wieder.<br />
Um die Temperatur zu bestimmen sehen wir wie weit die Flüssigkeit sich<br />
im Röhrchen auf- oder abwärts bewegt hat und lesen ,die Temperatur von<br />
der Skala ab. -<br />
Studiere tierachtsam Dein Thermometer: Ungefähr in 2/4 Hohe des Glasstabes<br />
findest Du ein kleines Zeichen (wie ein wagrechter Ritz). Dein<br />
Thermometer wurde sorgfältig geeicht, so daß die Flüssigkeit aus der<br />
Kugel dieses besondere Zeichen bei gefiau 20°C erreicht. - --P<br />
Die Skalenkarte Deines Thermometers ist sowohl laut der Fahrenheit<br />
Skala als auch laut der Celsius Skala geeicht.<br />
Der Celsiusgrad ist der bei wissenschaftlichen Arbeit meist benutzte. Auf<br />
der Celsiuskala ist 0” der Gefrierpunkt des Wassers, und 100" sein Siedepunkt.<br />
Der Bereich zwischen Gefrierpunkt und Siedepunkt ist in 100<br />
gleiche Teile, oder Grade, geteilt. Im SI metrischen System wird der<br />
Celsiusgrad so geschrieben: “C.<br />
Nachdem in den ‘Vereinigten Staaten von Amerika und in England noch<br />
die Fahrenheitsskala benutzt wird, wirst Du bei Temperaturmessungen<br />
diese. sehr oft antreffen. Bei der Fahrenheitsskala friert Wasser bei 32”<br />
und siedet bei 212”. Der Temperaturbereich zwischen diesen beiden<br />
Punkten ist in 180 gleiche Teile oder Grade, geteilt. Die allgemeine<br />
Abkürzung für einen Fahrenheitsgrad ist, “F.<br />
Es gibt noch eine weitere Temperaturskala, welche bei fortgeschrittenen<br />
wissenschaftlichen Arbeit benutzt wird; es ist dies die Kelvinskala. Nachdem<br />
es Lord Kelvin bekannt war, daß der Druck eines Gases, das um<br />
1°C gekühlt wird, sich um 1/273 verkleinert, kam er zu der Schlußfolgerung,<br />
daß das Gas bei 273°C unter Null - absoluter Nullpunkt -<br />
keinen Druck mehr haben kann. Er ersann eine Skala auf welcher 0°K<br />
der theoretische Punkt ist bei welchem Gase keinen Druck ausüben und<br />
auf welcher’ jeder Grad einem “C entspricht.<br />
Auf Seite findest DU ein Vergleichsdiagramm all dieser Temperaturskalen.<br />
Gib Obacht, daß beim Temperaturmessen mit Deinem Thermometer das<br />
eingeritzte Zeichen genau mit der 20°C Marke auf der Skalakarte zusammentrifft.<br />
Du wir& es manchesmal bequemer finden den Thermometer von der<br />
Skalenkarte zu entfernen, die Temperatur zu messen, den Thermometer<br />
rasch wieder in die Karte zu stecken, das Zeichen mit 20°C auszurichten<br />
und dann die Temperatur abzulesen. Selbstverständlich mußt Du dabei<br />
sehr flink sein, sonst stimmt Deine Messung nicht. Wir raten Dir Dich<br />
darin zu üben.
i<br />
.<br />
Sonnenwärme Kann Reflektier Werden<br />
Lege den Thermometer auf den Fenstersims so,daß seine Karte ihn vom<br />
Sonnenlicht schützt. Schreibe die Temperatur, auf.<br />
Nun halte Deinen Spiegel so, daß er die Sonnenstrahlen auf den Thermometer<br />
reflektiert. Lese nach einigen Minuten wiederum die Temperatur<br />
ab. Die Temperatur wird nun praktisch dieselbe sein, die-’ er anzeigen<br />
würde wäre ey der Sonne zugewandt.<br />
Reagenzglas - Thermometer<br />
Spanne eine Gummifolie fest über die ‘O’ffnung eines Reagenzglases.<br />
Wenn sie nicht von alleine hält, - befestige sie mit einem Gummiband.<br />
Vergewissere ‘Dich, daß die Folie die Reagenzglasöffnung luftdicht verschließt.<br />
Erwärme das Reagenzglas vorsichtig, indem Du es in warmes Wasser<br />
tauchst: sobald sich die Luft im Reagenzglas erwärmt, dehnt sie sich ,aus,<br />
und die Gummifolie wölbt sich ein wenig’ nach oben.<br />
Lasse die Luft im Reagenzglas abkühlen, indem ‘Du es mehrere Minuten<br />
in Eiswasser tauchst: die Gummifolie wölbt sich unter dem ä’ußeren<br />
Luftdruck nach unten, da sich die Luft im Reagenzglas zusammengezogen<br />
hat.<br />
Dieser Versuch veranschaulicht sehr klar was in unserem Thermometer<br />
geschieht.<br />
I: n<br />
I<br />
-t<br />
.:<br />
== --I<br />
-LG -_ L-<br />
Fe =-<br />
2 L<br />
=:<br />
Warmes Wasser -C- 2<br />
7 ._- L c<br />
-- z -7 =.- z- Fl -i =z 1 ;-. _ -- -- -- -- -- ---.-.--- -- -- Eiswasser fl : 4 -.- ?- -
Gas Dehnt Sich Wenn Erwärmt Aus<br />
Gebe einige Tropfen Wasser in das Reagenzglas und spanne deinen Ballon<br />
über die Offnung. Erwärme das Reagenzglas langsam und vorsichtig.<br />
Durch die Erwärmung dehnt sich die Luft im Reagenzglas aus und bläst<br />
den Ballon auf.<br />
Mit dem Abkühlen ‘der Luft fallt der Ballon wieder zusammen. Setze<br />
die Erwärmung das Reagenzglases nicht fort nachdem das Wasser darin<br />
verdampft ist.<br />
DAS ERW&RMEN UND ABKtYHLEN VON REAGENZGLASERN<br />
Erwärme ein Reagenzglas nie wenn Du es in der Hand hälst. Halte es<br />
immer im Reagenzglashalter. Halte weder Deine Hand noch Dein Gesicht<br />
über die Uffnung eines erhitzten Reagenzglases.<br />
Um Platzen zu vermeiden erhihe hie ein leeres Reagenzglas.<br />
Glas kühlt sehr langsam; berühre ein Reagenzglas oder ein Glasrohr nicht<br />
früher als wenigstens 15 Minuten nachdem. es von der Wärmequelle<br />
entfernt wurde.<br />
Man muß Glaswaren langsame Abkühlung ermöglichen da. sie sonst<br />
platzen. Probiere nie heiße Glaswaren durch ins Wasser stellen Fu kühlen.<br />
Stelle heiße Glaswaren niemals auf. eirie ungeschützte Tischplatte - sie<br />
werden Zeichen hinterlassen.<br />
Gas Zieht Sich Bei Abkühlung Zusammen<br />
Fülle ,etwas Wasser in-ein Reagenzglas und koche es, bis es fast v6ltig<br />
verdunstet ist. Ziehe einen Ballon über den Rand des noch immer warmen<br />
Reagenzgfases.<br />
Wenn die Luft im Reagenzglas abkühlt, zieht sie sich zusammen und<br />
nimmt weniger Raum in Anspruch. Da keine Luft in das Glas kommen<br />
kann, um frolgawordonon Rour’n auszuf0llon und den vorrlngorten Luftdruck<br />
auszugleichen, wlrd der Ballon durch Luftdruck von außen in das<br />
Reagenzglas gedruckt.<br />
13
FestkörperDehnen Sich Wenn Erwärmt Aus<br />
Das Phänomen der Dehnung und Schrumpfung von Festkörpern bei<br />
Temperaturwechsel kann beinahe überall beobachtet werden. Betrachte<br />
zum Beispiel die Telephonmaste: im Sommer hängen die Drähte meist<br />
ziemlich locker zwischen den Masten, während sie im Winter meist straff<br />
sind, da sie sich in der Kälte zuasmmengezogen haben. Bei Gebäudekonstruktionen<br />
wird die Dehnung und Schrumpfung von Materialien meist<br />
von vornherein berücksichtigt.<br />
In diesem Versuch wollen wir ein Meßinstrument bauen, welches grundsätzlich<br />
dasselbe-ist wie die handelsüblichen Ausdehnungslehren und den<br />
Zeigerthermometern sehr ähnlich ist.<br />
Baue zwei gleich hohe Bücherstapel in etwa 15cm Abstand voneinander<br />
auf. Entferne die Isolierung von der gesamten Länge eines Deiner 19cm<br />
langen Drähte, richte ihn aus, lege ihn über die beiden Stapel und<br />
befestige ihn auf dem obersten Buch des linken Stapels mit Klebestreifen.<br />
Schneide den Zeiger K aus der Ausschneidevorlage und stecke eine<br />
Stecknadel ganz hindurch, so daß der Nadelkopf den ausgeschnittenen<br />
Zeiger berührt.<br />
Lege die Nadel so unter das andere Ende des Drahtes, daß der Zeiger<br />
nach oben gerichtet ist. Vergewissere Dich, daß der Draht ganz gerade<br />
ist und daß er auf der Nadel liegt ohne die Bücher zu berühren. Erhitze<br />
den Draht langsam. Wenn er sich durch die.Hitze ausdehnt, bringt er die<br />
Nadel ins Rollen, wodurch der Zeiger bewegt wird.<br />
Dehnungskoeffizient<br />
Ersetze nun den Draht aus dem vorigen Experiment durch einen Stahlstab<br />
oder Lineal.<br />
Erhitze den Stahlstab. Beobachte, daß er sich weniger und langsamer<br />
ausdehnt, als der Kupferdraht.<br />
Materialien unterscheiden sich in ,starkem Maße hinsichtlich der Ausdehnungsgeschwindigkeit<br />
und des Ausdehnungsumfanges. Das Maß für<br />
diese Eigenschaft ist als Dehnungskoeffizient bekannt. Metalle hahen<br />
einen sehr hohen Dehnungskoeffizienten, Holz hat einen sehr niedrigen.<br />
Andere Materialien jiegen dazwischen.<br />
14
Gummi zieht sich, wenr, GI ;“drmt, zusammen<br />
Nimm einen der Reflektorfüße und spanne ein Gummiband um<br />
die zweibeinige Fußstütze, in Höhe der seitlich daran<br />
bef indl ichen Kerben. Siehe Zeichnung,<br />
Befestige Nadel und Zeiger aus dem vorigen Versuch<br />
zwischen einem Bei-n und dem Gummihand, so daß sich der<br />
Zeiger ganz knapp oherhalh des Trägers hefi,ndet, ohne<br />
aber auf ihm zu liegen. Erw.ärme das Gummiband ganz<br />
vorsichtig; mit zunehmender Wärme wi.rd si-ch cJs<br />
Gummiband zusammenzi:ehen, wobei stch der Zei,ger in<br />
UhrzeigerrIchtung dreh-t:<br />
Obwohl sich d!e meisten Werkstoffe bei. Wärme ausdehnen,<br />
gibt es doch einige Ausnahmen, und Gummi ist eine davon.<br />
LUFTKONYEKT 1 ON<br />
Warme Luft ist dünner als kalte und nei.gt daher dazu,<br />
aufzustei.gen. W i r nennen d i.ese Luftbewegung<br />
Luftkonvekt i.on.<br />
WÄRMEÜBERTRAGUNG<br />
Wärme wird stets solange von einem wärmeren auf einen<br />
kälteren Körper übertragen, bi.s b.ei.de di.e gleiche<br />
Temperatur erreicht haben. Wärme kann durch Strahlung,<br />
durch Konvektion oder durch Lei.tung übertragen werden.<br />
Warme Luft stei.gt auf<br />
Neh.me eine brennende Zigarette oder ei.nen brennenden<br />
Zweig a4s Rauchquelle. Bri.nge den Rauch nahe zur Seite<br />
einer Flamme. Der Rauch wird zu der Flamme gezogen und<br />
aufsteigen.<br />
Die durch die Flamme aufgewärmte Luft stei:gt auf und<br />
nimmt den Rauch. mit sich.<br />
Konvektion<br />
Halte Deine Hand etwa 30 cm über eine Flamme. Du fühlst<br />
bedeutend mehr Wärme, als wenn Du sie in gleicher<br />
Entfernung sei-i-1 i.ch der Flamme hältst,
Der Großteil der Wärme, die Deine Hand erreicht, wird von der Flamme<br />
aus durch Konvektion übertragen.<br />
Da hcillc Luft cino gcringcrc Dichte hat als kalte und somit leichter ist,<br />
steigt sie zu Deiner Hand hoch und führt dabei Wärme mit sich.<br />
Kalte Luft’ Fiillt<br />
Halte Deine Hand einen Augenblick über und gleich danach unter einen<br />
Eiswürfel, ohne i.hti zu berühren. Beachte, daß Deine Hand unter dem<br />
Eiswürfel mehr Kälte empfindet.<br />
Kalte Luft bewegt sich vom Eiswürfel nach unten, weil sie schwerer ist<br />
als die den Würfel umgebende Luft.<br />
Sichtbare Konvektion<br />
Stelle einen Topf mit warmem Wasser auf eine Herdplatte. Gieße vorsichtig<br />
etwas kalte Milch so in den Topf, daß sie an der Topfwand hinab<br />
fließt. Die kältere, schwerere Milch setzt sich am Boden des Topfes ab.<br />
Betätige nun den Herd. Da die Milch zuerst erwärmt wird, steigt sie in<br />
das nun kältere Wasser’nach oben. Du kannst tatsächlich die Konvektion<br />
sehen, die durch das Erwärmen der Milch verursacht wird.’<br />
Konvektion In Unserem Heim<br />
Wie überall, steigt warme Luft auch in Wohnungen nach oben. Stelle die<br />
Temperatur eines Hauses ‘mit mehreren Stockwerken an einem heißen<br />
Tage. fest. Beobachte den auffallenden Unterschied zwischen der Wärme<br />
des Dachbodens und der vergleichsweise kühlen Luft im Keller.<br />
16
Wärmeleitungsgeschwindigkeit I<br />
In eine kleine Pfanne mit kochendem Wasser lege einige Löffel, die aus<br />
verschiedenem Material hergestellt sind. Du wirst sicher Löffel finden<br />
können, die aus nichtrostendem Stahl, Silber, Kunststoff und vielleicht<br />
Holz hergestellt wurden.<br />
Lasse die Löffel während einer Minute im Wasser und berühre dann jeden<br />
einen; der Silberlöffel wird der heißeste und der hölzerne der kälteste<br />
sein. Der Löffel, der vom bestleitenden Material gemacht ist, erwärmt sich<br />
am raschesten.<br />
Kuper Ist Ein Guter Wärmeleiter<br />
Halte den Kupferdraht den Du in Versuch 11 abisoliert hsst an einem<br />
Ende und bringe das andere in eine Flamme. Du wrist feststellen, daß die<br />
Wärme der Flamme in wenigen Sekunden durch den Draht bis zu Deiner<br />
Hand übertragen wird. Diese Art der Wärmeübertragung nennt man<br />
WARMELEITUNG. Der Draht hat die Wärme zu Deiner Hand geleitet.<br />
Wir “Sehen” Wärmeübertra:gung<br />
Lasse Kerzenwachs in einigen Zentimetern Abstand auf den Kupferdraht<br />
tropfen. Halte ein Ende des Drahtes in eine Flamme. Beim langsamen<br />
Erwärmen des Drahtes kannst Du die Wärme von Tropfen zu Tropfen<br />
entlangwandern “sehen”.
‘Wärmeleitungsgeschwindigkeit I I<br />
Wiederhole das vorherige Experiment mit einem Stahldraht oder einem<br />
langen Nagel. Versuche das Gleiche auch mit Deinem Reagenzglas.<br />
Beobachte, was für ein schwacher Wärmeleiter Glas ist, so schwach, daß<br />
es als isolationsmittel eingestuft wird.<br />
Sich Bewegende Luft Leitet Wärme<br />
Blase Luft mittels einem Trinkstroh durch eine Flamme auf eine Deiner<br />
Hände, die Du etwa 15cm hinter der Flamme hälst.<br />
Beobachte, daß wesentlich mehr Warme Deine Htinde erreicht als durch<br />
bloße Ausstrahlung.<br />
Die durch die Flamme geblasene Luft leitet Wärme und uberträgt sie zu<br />
Deiner Hand.<br />
WARMESTRAHLUNG<br />
Die durchschnittliche Entfernung zwischen Erde und Sonne ist ungefähr<br />
150 000 000 Kilometer und die Temperatur in diesem ungeheueren, leeren<br />
Raum is äußerst kalt.<br />
Wie bringen wir es fertig, bei unserer Abhängigkeit von der Sonne, -zu<br />
uberleben? Es ist unverkennbar, daß die Sonnenwärme uns weder durch<br />
Leitung noch durch Konvektion erreicht.<br />
Wärme kann sich durch das Vakuum, das zwischen Erde und Sonne<br />
herrscht, mittels eines dritten Vorganges von Wärmeübertragung nämlich<br />
Strahlung übertragen.<br />
Die Wärmestrahlung bewegt sich durch den Raum, genau wi,e Licht, als<br />
Strahlen fort.<br />
Die Wärmestrahlung ist auch als infrarotes Licht bekannt. Alferlei Arten<br />
von elektromagnetischen Strahlungen bewegen sich durch den Raum;<br />
diese schließen Radiowellen,. Rbntgenstrahlen, Lichtwellen und das<br />
Infrarot ein.<br />
Wärmestrahlung<br />
Halte Deine Hand nahe an die Flamme einer Kerze und fühle die Wärme.<br />
Die Wärme wird in Wellen von der Flamme zu Deiner Hand übertragen..<br />
Diese Wellen sind Lichtwellen sehr ähnlich und breiten sich in alle Rich-<br />
18
tungen aus. Die Ubertragung von Wärme durch Ausbreitung von Wellen<br />
wird Strahlung genannt.<br />
Vielleicht gibt es bei Dir zu Hause Heizstrahler, die den Raum erwärmen,<br />
indem sie Wärme ausstrahlen.<br />
Direkt Durch Festes Glas<br />
Zweifellos hast Du an einem sonnigen, kalten, ‘klaren ..Wintertag hinter<br />
einem Glasfenster gesessen und die Sonnenwärme gefühlt. Die Wärmestrahlen<br />
der Sonne können durch jedes klare Medium hindurchstrahlen,<br />
,sei es das Vakuum des äußeren Raumes, die Glasscheibe Deines<br />
Fensters, oder ein klarer Eiswürfel.<br />
Am nächsten passenden Tag an dem die obigen Bedingungen bestehen,<br />
schreibe die Temperaturen auf beiden Seiten der Glasscheibe auf. Das<br />
Glas läßt praktisch die gesamte Sonnenstrahlung durch, reflektiert einen<br />
Teil aber absorbiert sehr, sehr wenig. Andererseits hält das Glas den<br />
größtem Teil der längeren Infrarot-Strahlung, die vom Inneren des Zimmers<br />
ausgeht, s4hr wirksam zurück.<br />
Dieses Prinzip der Wärmeübertragung ist beim Entwurf verschiedener<br />
Sonnenenergieapparate sehr wichtig. Er ermöglicht uns an bitter kalten<br />
Tagen den Sonnenschein zur Erzeugung und zur Speicherung von Wärme<br />
auszunutzen.<br />
Ein Warmes Auto<br />
Versuche die mittätige Hilfe von Erwachsenen für diesen Versuch zu<br />
erhalten. Bitte die Eigentümer von zwei ähnlichen Autos, eines hellfarbig<br />
und das andere dunkelfarbig, ihre Wagen gleichzeitig in der Sonne aufzustellen,<br />
Schließe die Türen und Fenster der Wagen und messe die innere<br />
Temperatur eines jeden. Sie sollten praktisch gleich sein. Messe in jedem<br />
Wagen alle i0 Minuten die Temperatur. Schreibe die Messungen auf.<br />
Wenn die Sonnenstrahlen auf die Wagen auftreffen wird eine ganze<br />
Menge Wärme vom metallischen ;Äußern absorbiert. Die Wärmemenge<br />
hängt in einem großen Ausmaße von der Farbe und Beschaffenheit der<br />
Wagenoberfläche ab. Grobe schwarze Oberflächen, wie bei Autos mit<br />
einem matten, schwarzen Vinyldach, werden bemerkbar mehr Wärme<br />
absorbieren als glänzende, weisse.<br />
Die durch die Fenster eindringenden Strahlen (Strahlung) werden von<br />
den Teilen des Wageninnerns absorbiert. Die Teile des Wagens, die sich<br />
nicht direkt im Pfad der Strahlen befinden, werden durch Wärmeleitung,<br />
Konvektion und durch Rückstrahlung von den durch direkte Strahlung<br />
erwärmten Teilen dcs Wogens crwarmt.<br />
Mit der Absorbierung von Wärme steigt die Temperatur des Wagens. Mit<br />
zunehmonclt\r Tempcrulur dus Wuycne lxylnril weh dla rrxtr oullon obycstrahlte<br />
Wärmemenge zuzunehmen bis ein Gleichgewicht erreicht wird,<br />
bei dem die vom Auto aufgenommene Warme der abgcstrahlten gleich ist.<br />
19
Weisses In Der Sonne<br />
Stelle zwei Gläser gefüllt mit kaltem Wasser in die Sonne oder in die<br />
Nähe eines elektrischen Ofens. Umwickle ein Glas mit einem weißen Blatt<br />
Papier. und das andere mit einem schwarzen. Messe die Temperatur in<br />
beiden Gläsern zu Beginn de Versuches und wieder nach einer halben<br />
Stunde.<br />
Das Waser in dem schwarz umwickelten Glas wird Wärmestrahlung absorbieren<br />
und daher wärmer sein als das im weiß umwickelten Glas. Du<br />
wirst nun verstehen warum man im Sommer helle Kleidung trägt, und<br />
warum Wärme aufnehmende Körper matt schwarz gemacht werden.<br />
LICHTSTRAHLEN<br />
Licht wird erzeugt wenn ein Material bis zu einer Temperatur erhitzt wird,<br />
bei der die atomare Aktivität Energiebündel, Photone genannt, erzeugt.<br />
Ein Lichtstrahl ist ein Strom von Photonen. Eine Gruppe von Lichtstrahlen<br />
ist ein Strahlenbündel.<br />
Nicht das ganze Strahlenbündel ist für das menschliche Auge sichtbar.<br />
Wir können nur den “sichtbaren” -Teil des Bündels, das ist: von rot bis<br />
violett, sehen; das Bündel erstreckt ich jedoch auf der einen Seite über<br />
das Violett zum Ultraviolett, und auf der anderen über das Rot, zum<br />
Ultrarot (Infrarot), hinaus.<br />
Sonnenlicht, oder Sonnenenergie, erreicht uns mittels Lichtstrahlen. Im<br />
Vakuum bewegen sich .Lichtstrahlen mit der bemerkenswerten Geschwindigkeit<br />
von 299.729.500 Meter in der Sekunde fort.<br />
Der Weg Des Lichtes<br />
Schneide die 3 Karten A 1. A II, A Ill aus. Stehe mit einer Nadel ein Loch<br />
in die Mitte, da WO der Punkt eingezeichnet ist. Falte die Karten entlang<br />
der gestrichelten Linie. Lege ‘ein ‘kleines Gewicht auf den umgefalteten<br />
“e--w- m-a --<br />
--.,--e----<br />
-W-f-<br />
6 Q<br />
+--<br />
\<br />
-.---- +<br />
b<br />
B<br />
20
Teil und stelle die Karten wie abgebildet in einer geraden Linie auf, so<br />
daß Du die Kerzenflamme durch alle Löcher hindurch gleichzeitig siehst.<br />
Bewege eine der 3 Karten etwas aus der Reihe: Du wirst die Flamme<br />
nicht mehr sehen.<br />
Licht bewegt sich nur auf einer geraden L!nie fort.<br />
Reflektiertes Licht<br />
Stelle eine Kerze und einen Spiegel aufrecht, etwa 30cm voneinander<br />
entfernt, auf den Tisch. Halte ein Buch so, daß Du die Kerze zwar nicht<br />
direkt, aber im Spiegel sehen kannst.<br />
Das Licht, das die Kerze ausstrahlt, bewegt sich nicht direkt auf Dich ZU.<br />
Es wird vom Spiegel reflektiert. Der Weg des Lichtes von der Kerze zum<br />
Spiegel und vom Spiegel zu Deinem Auge ist trotzdem gerade.<br />
Lichtzerstreuung<br />
Zünde in einem verdunkelten Zimmer eine Kerze an. Stelle sie neben die<br />
Wand und halte ein Buch zwischen Deine Augen und die Kerze. Auf der<br />
Wand wirst Du ein kleines erhelltes Feld sehen.<br />
Da die Wand im Vergleich zum Spiegel ziemlich rauh is, wird das Licht,<br />
das auf die Wand fällt, nach sämtlichen Richtungen reflektiert. Diese Art<br />
der Reflektion wird Zerstreuung, oder Diffusion, genannt. Lichtstreuung<br />
ist für das Sehen wichtig. Wir sehen Dinge weil die Lichtstrahlen von<br />
ihnen reflektiert und zerstreut werden. Wenn die Wand das Licht nicht<br />
diffus reflektieren würde, wäre es schwierig, die Wand als solche zu<br />
erkennen. Wir würden lediglich ein Spiegelbild der Lichtquellen sehen.<br />
21
Lichtverteilung (Dispersion)<br />
Schneide den Streifen “5” aus dem Ausschneideblatt aus. Verbinde beide<br />
Enden des Streifens mittels einer Briefklammer zu einem Ring und stelle<br />
diesen so auf den Tisch, daß die Schlitze nach unten sind. Setze eine<br />
kurze Kerze in die Mitte. Sei vorsichtig, damit das Papier kein Feuer fängt.<br />
Du wirst beobachten, daß aus jedem Schlitz ein Lichtstrahl kommt, und<br />
jeder Strahl eine gerade Linie beschreibt.<br />
Die Lichtstrahlen einer Flamme verteilen sich gleichmäßig in alle Richtungen.<br />
Sie divergieren, d.h. je weiter sie sich von der Lichtquelle entfernen<br />
desto weiter sind sje auch voneinander entfernt.<br />
Sonnenstrahlen Verlaufen Parallel<br />
Schneide aus dem im vorigen Versuch benutzen Streifen den dunklen<br />
Teil aus. Halte ihn in die Sonne. Die Sonnenstrahlen, die durch die<br />
Schlitze fallen, sehen aus als wären sie parallel. Man hat nicht den<br />
Eindruck, daß sie divergieren.<br />
Wegen der riesigen Größe der Sonne und ihrer enormen Entfernung von<br />
uns, sind Sonnenstrahlen, die uns auf der Erde erreichen, tatsächlich<br />
parallel. Ihre Divergenz spielt nur dann die Rolle, wenn man sie -im<br />
Zusammenhang mit dem gesamten Weltraum’ betrachtet.<br />
Lichtstrahlen Können Gebeugt Werden<br />
Lege eine Münze in -ein Glas. Ziehe Deinen Kopf langsam zurück, bis<br />
Du über den Glasrand nur noch ein winziges Stück von der Münze siehst.<br />
Gieße, ohne Deinen Kopf zu bewegen,. Wasser in den Becher. So wie<br />
sich der Becher füllt, wirst Du die ganze Münze sehen.<br />
:, . . -- .~ -“:<br />
-.-
Licht wird gebeugt, wenn es von einem Medium in ein anderes übergeht;<br />
in unserem Fall vom Wasser in die Luft. Ohne Wasser im Becher konntest<br />
Du die Münze nur zum Teil sehen. Als jedoch die Lichtstrahlen durch<br />
das Wasser gebeugt wurden, wurde die ganze Münze sichtbar.<br />
Lichtbrechung<br />
Betrachte einen Bleistift, der ins Wasser getaucht ist, von der Seite. Es<br />
sieht so aus, als sei der Bleistift gebrochen. Diese Beobachtung erklärt<br />
sich dadurch, daß Lichtstrahlen gebrochen werden, wenn sie aus dem<br />
Wasser in die Luft übertreten.<br />
Der Reflektionswinkel Ist Gleich Dem Einfallwinkel<br />
Stelle einen Kamm auf ein wcißcs Stück Papier. so dciß seine Zfihne<br />
einen langen Schatten in der Sonne werfen. Setze Deinen Spiegel diesmal<br />
diagonal zur Strahlenrichtung hinter den Kamm. Die Lichtstrahlen werden<br />
in genau dem gleichen Winkel reflektiert, in dem sie auf den Spiegel<br />
fallen.<br />
23
Drehe den Spiegel langsam, um den Einfallwinkel zu verändern. Der<br />
Winkol zwischen dom Spiugol und dom roflcktiorton Lichtstrahl (Ruflektionswinkel,<br />
Ausfallwinkel) ist immer gleich dem Winkel zwischen dem<br />
Spiogcl und dem uroprünglichon Lichtstrahl (Einfallwinkel).<br />
‘w -<br />
Einfallwinkel<br />
• .<br />
K-- a -<br />
Ausfallwinkel<br />
DIE FARBE DES LICHTES<br />
Ein Prisma<br />
Sonnenlicht vereinigt Licht von vielen verschiedenen Wellenlängen. Im<br />
menschlichen Auge erzeugt jede besondere Wellenlänge einen verschiedenen<br />
Farbeindruck. Es ist möglich weißes Licht in die verschiedenen<br />
Wellenlängen, aus denen es zusammengesetzt ist, zu zerlegen und daher<br />
seine Teilfarben zu sehen.<br />
Um dies zu bewerkstelligen stelle ein Prisma her indem Du den Spiegel<br />
gegen die Kante einer kleinen Wanne oder eines Tellers, die mit Wasser<br />
gefüllt sind, lehnst.<br />
Der Rauminhalt des Wassers zwischen der Wasseroberfläche und dem<br />
Spiegel hat eine dreieckige Form, und erhält so die Eigenschaften eines<br />
Prisma.<br />
Lasse an einem sonnigen Tag einen einzigen Sonnenstrahl durch einen<br />
Spalt in den Fensterlden auf das Prisma falälen. Das Licht, das der<br />
Spiegel reflektiert, ist gebrochen, und Du kannst an der Decke sämtliche<br />
Farben des Regenbogens erkennen. i - -<br />
Eine Taschenlampe würde ein viel schwächeres Farbspektrum ergeben.
Der Regenbogen<br />
In der Natur bildet sich ein Regenbogen, wenn Wassertropfen in der<br />
Atmosphäre, gleich einem Prisma, das Licht brechen. Du kannst selbst<br />
einen Regenbogen hervorrufen. Stelle Dich am frühen Morgen oder am<br />
späten Nachmittag mit dem Rücken zur Sonne und zerstäube das Wasser<br />
eines Wasserschlauchs gegen einen dunklen Hintergrund, wie z.B. eine<br />
Baumreihe. Du wirst einen Regenbogen erscheinen sehen.<br />
Das Spektrum<br />
Eine sehr einfache Möglichkeit ein Farbspektrum sichtbar zu machen<br />
besteht darin, daß Du ein Becherglas bis an den Rand mit Wasser füllst<br />
und es an einem sonnigen Tag auf eine sonnige Fensterbank stellst.<br />
Stelle das Glas so, daß ein Teil von ihm die Innenkante der Fensterbank<br />
überragt. Lege ein großes weißes Stück Papier auf den Fußboden direkt<br />
unterhalb des Glases und beobachte das Farbspektrum, das sich darauf<br />
abzeichnet.<br />
Lichtstrahlen Sind Farblos<br />
Sogar wenn Du genau hinsiehst, erscheinen Dir die Lichtstrahlen, die<br />
vom Prisma gebrochen und reflektiert werden, als farblos. ’ Lichtstrahlen<br />
selbst haben keine Farbe. Die Farben werden erst sichtbar, wenn die<br />
Strahlen direkt aufs Auge fallen.<br />
Halte ein Stück weißes Papier in den Strahlengang und beobachte das<br />
Farbspektrum, das sich darauf abzeichnet.<br />
Beobachte den Lichtweg ges Sonnenlichtes, das auf Dein Prisma auftrifft,<br />
und den des Lichtes, das das Prisma verläßt, um an der Decke das<br />
Spektrum zu bilden.<br />
Direkt Jenseits Rot<br />
Bei den Versuchen über Licht haben wir gelernt auf verschiedene Art<br />
Prismen zu machen. Mache Dir nun das Prisma mit dessen Hilfe Du das<br />
beste Spektrum erhieltest.<br />
Führe eine genaue Temperaturmessung im Lichtspektrum aus und bringe<br />
dann den Thermometer direkt neben das rote Ende wohin die unsichtbaren<br />
ultraroten Strahlen. vom Prisma geworfen werden. Dort wirst Du eine<br />
höhere Temperatur messen-<br />
25
Konzentrienses Infrarot<br />
Die infrarote Strahlung verhält sich wie Lichtstrahlen, und gleich ihnen<br />
können sie durch unsere Linse konzentriert werden. Bringe Deine Linse<br />
in den ultraroten Bereich Deines Spektrums und konzentriere ihn auf die<br />
Thermometerkugel. Obwohl Du keinen hellen Fleck wie bei der Lichtstrahlenkonzentration<br />
siehst, erzeugt das konzentrierte Ultrarot mehr<br />
Wärme.<br />
--<br />
DEINE LINSE<br />
Die Linse, die zu Deinem Bausatz gehört, hat einen<br />
Durchmesser von 20.0 mm. Sie ist eine doppelkonvexe,<br />
konvergierende Linse mit einer Brennweite von 30 mm.<br />
Al Ie Lichtstrahlen, die auf die Linse auf der einen<br />
Seite auftreffen, treffen sich auf der anderen Seite<br />
der Linse in einem einzelnen Punkt in einer<br />
Entfernung von genau 30 mm.<br />
Dein Linsenhalter hat 18 mm lange Stützbeine (für<br />
verschiedene Linsen). Die Stützbeine lassen sich<br />
i<br />
ver I ängern, indem man etwas darunter legt, wie z.B.<br />
Seife oder Plastilin, oder die Linse ganz einfach in P<br />
der Hand hält. Hält man sie 30 mm über einer flachen<br />
Oberflgche, dann konvergieren die auf die Linse auftreffenden<br />
Strahlen und treffen sich in einem<br />
einzelnen Punkt an der Oberfläche.<br />
Eine konvergierende Linse konzentriert die ganze<br />
Energie, die von ihrer Oberflzche aufgenommen wird, auf eine<br />
erheblich kleinere Fische. Unsere Linse hat eine Oberfläche<br />
von ungefshr 300 Quadratmillimetern. Wenn wir<br />
unsere Linse auf eine Flijche von I Quadratmillimeter<br />
fokusicren, erhijlt diese FlZche das 300-fache der<br />
Energie, die die Linse pro Quadratmillimeter erreicht.<br />
Wenn unsere Linse von der Sonne per Quadratzentimeter<br />
I Kalorie gestrahlter Energie erhält, dann wird der<br />
Brennpunkt unserer Linse 300 Kalorien per Quadratzentimeter<br />
erhalten.<br />
Diese Encrg ickonzcntr,lt i o n cr-höht die Tcmpcrntur clc
Konzentrierte Warme<br />
Bringe in einem normal beleuchteten Zimmer die Kugel Deines Thermometers<br />
in den Brennpunkt Deiner konvergierenden Linse. Notiere die<br />
Temperatur sofort und wieder nach 5 Minuten. Herrscht ein bemerkbarer<br />
Unterschied?<br />
Bringe nunmehr Deine Linse und Dein Thermometer ins Freie und bringe<br />
im Sonnenlicht die Thermometerkugel wieder in den Brennpunkt der Linse.<br />
Notiere auch diesmal die Anfangstemperatur und beobachte wieviel Zeit<br />
vergeht bis die Temperatur 52OC erreicht. Achte darauf das Thermometer<br />
bei dieser Temperatur zu entfernen.<br />
Dieser gigantische Fresnellinsen SonnenkonzentratorlKollektor wird im<br />
Marschall Raumflugzentrum erprobt. Diese Fresnellinse könnte ein Vorläufer<br />
eines Systems sein, welches Wärmeenergie sowohl für industrielle<br />
Verfahren, die hohe Temperaturen erfordern, als auch für wirtschaftliche<br />
Raumkühlungsanlagen liefert.<br />
Höchsttemperatur<br />
Wir wollen versuchen die höchste Temperatur zu bestimmen, die wir mit<br />
unserer Linse erreichen können.<br />
Stelle Deine Linse und Halter in ht .,s Sc.;nsnlicht und bringe verschiedene<br />
Dinge in den Linsenbrennpunkt, um die Höchsttemperatur, die wir<br />
mit der Linse erreichen können, zu bestimmen.<br />
Fange mit Wachs an. Wir wissen, daß wir eine Temperatur von 54°C<br />
oder mehr erreicht haben, ,wenn das Wachs schmilzt. Wir können einen<br />
Tropfen Wcisscr kochen, und da uns bekannt ist, da13 Wasser bei 100°C<br />
kocht muf3 unsere Temperatur noch höher sein. Aus einem Chemiehandbuch<br />
kannst Du die Schmelzpunkte verschiedener in Deinem Hause<br />
befindlichen Materialien erfahren; dies wird Dir bei diesem Versuch helfen.
Der Schatten Einer Linse<br />
Beschaffe Dir einen kleinen Flaschenverschluß von der Größe Deiner<br />
Linse, Fülle diesen Verschluß mit Wasser und stelle ihn für 10 Minuten<br />
in direktes Sonnenlicht. Messe die Temperatur am Anfang und am Ende<br />
dieser Zeit und schreibe sie auf.<br />
Fange nun wieder mit derselben Wassermenge und bei derselben Wassertemperatur<br />
von vorne an. Dieses Mal bringe das Wasser jedoch so ins<br />
Sonnenlicht, daß es sich im Brennpunkt der Linse befindet. Vergleiche<br />
die Temperatur des Wassers nach 10 Minuten mit derjenigen der Messung<br />
nach 10 Minute-n beim vorherigen Versuch, beide Temperaturen sollten<br />
sehr ähnlich sein.<br />
Wenn die Linse sich vor dem Wasser im Flaschenverschluß befindet, konvergieren<br />
die konzentrierten Strahlen auf eine kleine Fläche des Wassers.<br />
Der den Punkt umgebende Wasserkörper befindet sich im Schatten der<br />
Linse und erhält nicht die von der Lin.se gesammelte Energie. Die gesamte<br />
Wassermenge bleibt dieselbe.<br />
Wenn der Wasserkörper kleiner als die Linse ist wird er mehr Energie<br />
erhalten und die Linse kann als Kollektor betrachtet werden.<br />
Papier Verkohlen<br />
Bringe in hellem Sonnenlicht ein Stück weißes Papier in den Brennpunkt<br />
der Linse. Kannst Du das Papier verkohlen?<br />
Wenn die Sonne hell genug ist mag Dir das gelingen. An der Kante wird<br />
das Papier leichter verkohlen.<br />
Das weiße Papier reflektiert das meiste Sonnenlicht und die meiste Sonnenwärme<br />
und obwohl die Sonnenwärme in einem kleinen Punkt konzentriert<br />
ist, wird das Papier kaum, wenn überhaupt, den Zündpunkt erreichen.<br />
Dunkles Papier Verkohlt Leichter<br />
Wechsle das weiße Papier des vorgehenden Versuches gegen ein<br />
schwarzes, mattes aus. Es verkohlt viel leichter. Das dunkel gefärbte<br />
Papier absorbiert das meiste des konzentrierten Sonnenlichtes und der<br />
konzentrierten Wärme und das Papier erreicht seinen Zündpunkt.<br />
28
SPIEGEL<br />
Eines der Hauptprobleme beim Versuch Sonnenenergie einzufangen ist,<br />
daß die Sonne nicht still steht. Wir müssen das Sonnenlicht dauernd<br />
umlenken. Dies kann man am wirksamsten mittels Spiegel ausführen;<br />
tatsächlich werden Spiegel praktisch bei allen Sonnenenergieprojekten<br />
umfassend eingesetzt.<br />
Charles A. Owen (links) Präsident des Owen Unternehmens m.b.H.,<br />
Wilmington, Kalif., und Dr. Kataunori Shinada des Jetantriebslaboratorium,<br />
Pasadena, Kalif., führen die Abnahmeprüfung des Prototyps eines einzigartigen<br />
Sonnen-energiekonzentrators, der von Dr. Shinada erfunden<br />
wurde, durch. Das Owen Unternehmen m.b.H., eine Firma in ‘Amerikanisch-Indianischem<br />
Besitz, hat eine ausschliesslkhe Patentlizenz von NASA<br />
erhalten, um das Gerät kommerziell herzustellen. Der Konzentrator verstärkt<br />
die Sonnenstrahlen, unter Benutzung einer Reihe von MehrFacRfacettenlinsen,<br />
zehn Mal. Er kann die Sonnenstrahlen von beinahe jedem<br />
Winkel aus ohne ein Sonnenfolgewerk in Fokus bringen. Das Gerät wird<br />
von dem. Owen Unternehmen in den Fabriken in der Rincon Indian Reservation.<br />
bei Escondido, Kalif., gebaut werden.<br />
Links - Rechts<br />
Stelle Dich vor einen Spiegel und kratze Dein rechtes Ohr mit der rechten<br />
Hand. Du wirst wnhrnchmcn, .dnß Dein Spiogclhild mit der linken Hand<br />
da9 linke Ohr kratzt.<br />
Spiegelbilder sind seitenverkehrt, d.h. rechts erscheint links und umgc-<br />
. .<br />
.I<br />
. . .
Weiss Zerstreut Am Besten<br />
Stelle eine Kerze auf den Tich..Belege die Rückseite der Glasplatte mit<br />
einem weißen Stück Papier und stelle,sie etwa 30cm von der Kerze auf.<br />
Lege einen Bleistift zwischen das Glas und die brennende Kerze.<br />
Das Bild des Bleistiftes wird sehr unscharf auf dem Glas erscheinen.<br />
Wiederhole den Versuch, decke jedoch die Rückseite des Glases mit<br />
einem schwarzen Stück Papier ab. Jetzt ist das Bild sehr viel schärfer.<br />
Das schwarze Papier streut das Licht weniger als das weiße. Daher<br />
entsteht mit dem schwarzen Papier ein klareres Bild.<br />
Konvexpiegel<br />
Untersuche die nach, außern gekrümmte rückseitige Oberfläche Deines<br />
parabolichen<br />
Reflektors.<br />
Eine nach außen gekrümmte rückstrahlende Oberfläche wird Konvex-<br />
spiegel genannt. Nimm wahr, daß Dein Spiegelbild, das Du in dieser<br />
Oberfläche siehst, ein verkleinertes Ebenbild ist.<br />
Eine konvexe Oberfläche verkleinert das reflektierte Ebenbild.<br />
Konkavspiegel<br />
Untersuche nun die nach innen gekrümmte Oberfläche Deines parabolischen<br />
Reflektors. Dies ist ein Konkavspiegel. Beachte, daß auch auf der<br />
Innenseite des Reflektors diesmal Dein Spiegelbild verkleinert ist, aber<br />
diesmal steht es auch auf dem Kopf. Eine konkave Oberfläche verkleinert<br />
nicht nur das Spiegelbild, sondern dreht es auch um.<br />
30
Vergrosserungsspiegel<br />
Halte die Spitze eines Bleistiftes sehr nahe zu der* konkaven Oberfläche<br />
des parab, iischen Reflektors. Dieses Mal wird der Reflektor ein vergrössertes<br />
SC.egelbild der Bleistiftspitze zurückgeben. Ein Gegenstand der<br />
sich näher zur Oberfläche eines Konkavspiegel als zu seinem Brennounkt<br />
befindet, wird durch den Spiegel vergrößert. Der Brennpunkt des’ konreflektierten<br />
Strahlen<br />
kaven Spiegels ist der Punkt wo die vom Spiegel<br />
konvergieren.<br />
SONNENOFEN<br />
Der Zweck unseres Sonnenofens ist die Sonnenstrahlen auF eine kleine<br />
Fläche zu konzentrieren und so die Wärmelieferung zu einem solchen<br />
Grad zu erhöhen, daß sie für uns nützlich wird.<br />
Eine Erfindung der Ingenieure des Marschall Raumflugzentrums veranschaulicht<br />
Sonnenenergieleistung durch in Brand setzen einer Stahldose,<br />
die sich auf einem Mast in dem Bereich befindet, wo reflektierte Strahlen<br />
konzentriert sind. Eine Dampfanlage von 75 600 kg-kal per Stunde, 232°C.<br />
620 kg/m’ kann dadurch erstellt werden, daß ein kleiner, kegelgeformter<br />
Absorber in dem Konzentrationsbereich aufgestellt und ein Sonnenfolgesystem<br />
einem konkaven Reflektor, der einen Durchmesser von 15,24m hat,<br />
zugefügt wird. Der abgebidete Reflektor hat einen Durchmesser von<br />
3,88m. Die Dampfanlage, an vorhandene Dampfleitungsrohre angeschlossen,<br />
kann mehrere große Gebäude mit Sonnenenergieheizung, Klimaanlage<br />
und holfiom Wasser veraorgcn. Sio konn industriollon Vorfahren wie<br />
Dampfheizung,: Backen, Kochen und Konservenindustrie als auch der<br />
Stromerzeugung, bel denen Betrlebsflüssigkelten, deren Temperatur<br />
93,3”C übersteigt, benötigt werden, angepaßt werden. Eine solche Anlage<br />
kann Im Jahr Ungefahr 22.700 Liter Helzdl elnsporen.<br />
31
Der Schlüssel zu unserem Sonnenofen ist sein parabolischer Reflektor.<br />
Laut Definition ist ein parabolischer Reflektor ein solcher, welcher parallele<br />
Lichtstrahlen auf einen einzelnen Punkt, oder eine einzelne Linie,<br />
reflektiert. Eine zylindrische Parabel erzeugt eine fokale Linie und eine<br />
sphärische einen Punkt. Eine parabolische Kurve ist mathematisch durch<br />
=-e+iär--<br />
definiert, wobei a die Brennwiite und x und y Punkte auf den x und y<br />
Achsen sind.<br />
Unser parabolischer Reflektor hat eine O’berfläche von ungefähr 72<br />
Quadratzentimetern. Wenn wir 1 Langlay/Minute aufnehmen (ein -tanglay<br />
ist gleich einer Kalorie per Quadratzentimeter per Minute), dann wird die<br />
Wärmemenge im Brennpunkt des Reflektors 72 Kalorien per Minute sein<br />
und theoretisch würde es uns möglisch sein’ die Temperatur von lcm’<br />
Wasser innerhalb 1 Minute um 72°C zu erhöhen. Da aber der Wirkungsgrad<br />
unseres Ofens und unseres Systems weit von 100% entfernt ist,<br />
werden wir sehr viel kleinere Resultate erhalten.<br />
Theoretisch kann unser Sonnenofen eine Leistung von 21 Watt, oder<br />
72 Kalorien, per Minute erzeugen.<br />
Wir Bauen Unseren Sonnenofen<br />
Um unseren Sonnenofen aufzubauen, schneide mit einem Hobbymesser<br />
vorsichtig die Höhlung A von D-einer Styroschaumschale, so wie durch<br />
die punktierte Linie in der folgenden .Abbildung angezeigt, aus:<br />
Lege Deinen parabolischen Reflektor in die Schale und richte ihn so aus,<br />
daß die vier Ausschnitte an der Schalenkante über die vier kleinen<br />
Löcher in der Styroschaumstütze zu liegen kommen. Nimm den kleinen<br />
Stützenverstärker (Teil Nr. 32) und führe ihn in das recheckige Loch in<br />
dem Styroschaumvorsprung ein.<br />
32
Drücke auf den Stützenverstärker bis sein halbkreisförmiger Kopf<br />
dem Styroschaumvorsprung aufliegt.<br />
Führe je eines der zwei Drahtenden des Reagenzglashalters (Teil Nr.<br />
in je eines der Löcher im Stützverstärker ein.<br />
auf<br />
22)<br />
Bringe das Reagenzglas, wie abgebildet, in den Reagenzglashalter ein.<br />
VERSUCH 53<br />
Verwendung Unseres Sonnenofens<br />
Um Wärme zu konzentrieren muß Dein Sonnenofen der Sonne<br />
sein. Er ist so gebaut, daß der parabolische Reflektor und<br />
so gekippt werden können, daß Du den Reflektor<br />
zuwenden kannst.<br />
Du wirst mit Deinem Sonnenofen dann die besten Resultate erhalten,<br />
wenn die Sonne direkt über uns steht, da die Heizwirkung der Sonnen-<br />
Strahlung am größten ist, wenn sie in einem Winkel von 90” auf die Erde<br />
auftrift.<br />
Strahlen, die sich nicht im rechten Winkel zur Erdoberfläche fortbewegen, - - 4<br />
durchlaufen, bevor sie uns erreichen, eine größere Entfernung durch die<br />
Atmosphäre.<br />
Die Atmosphäre absorb,iert einen Teil ihrer Wärme und je größer die<br />
Entfernung ist, die die Strahlen in der Atmosphäre durchlaufen, umsomehr<br />
Wärme wird absorbiert.<br />
Strahlen, die%nter einem anderen Winkel als 90” die Erde erreichen, sind<br />
weniger konzentriert, da sie über eine größere Fläche der Erde ausgebreitet<br />
‘sind.<br />
Wind hat einen negativen Einfluß auf Deine Versuche mit dem Sonncnofcn,<br />
weil or die Objcktc kiihlt wtihrcnd wir vcrsuchcn 910 zu crwtirmen.<br />
Es erübrigt sich zu betonen, daß verwölkte Tage für diese Versuche<br />
nicht gceignot sind.<br />
\ /
AuZEfle Parabolischer Reflektor<br />
Drücke einen Reflektorstift Nr. 31 in jedes der kleinen Löcher so, daß der<br />
Stiftkopf auf den parabolischen Reflektor drückt und ihn an seinem Platz<br />
festhält.<br />
bc..~zGt w<br />
Reflektor Stift<br />
Styroschaum stutze<br />
JN.xoFcHY<br />
2w47#~ -<br />
Schiebe die Reflektorfüße (Teil Nr. 30) wie abgebildet auf die Vorsprünge<br />
in der Styroschaumstütze.<br />
Rechteckiges Loch<br />
L-<br />
34<br />
Vergewissere Dich, daß beide Füße so weit wie möglich’ aufgedrückt<br />
sind. Einer der Vorsprünge der Styroschaumstütze hat eine rechteckiges<br />
Loch; vergewissere Dich, daß es sich vollkommen auf der Außenseite des<br />
Reflektorfußes befindet.
Bestimmung Des Brennpunktes<br />
Der Brennpunkt unseres parabolischen Reflektors ist genau 6cm über<br />
seiner tiefsten Stelle.<br />
Stelle Deinen Sonnenofen ins Sonnenlicht. Nimm ein weißes Blatt Papier<br />
und bewege es langsam auf den Reflektor zu. Wenn das Blatt den Brennpunkt<br />
des Reflektors erreicht, wirst Du auf dem Blatt einen weißen hellen<br />
Fleck sehen. Ie näher Du kommst, um so kleiner wird der Fleck werden.<br />
Im Brennpunkt ist er ganz klein. An dieser Stelle ist der Sonnenofen am<br />
wirksamsten.<br />
Der Brennpunkt-ist der Punkt in der Luft zu welchem sämtliches Licht,<br />
das unseren parabolischen Reflektor trifft, reflektiert wird. Was geschieht<br />
wenn Du das Papier näher als der Brennpunkt zum-Reflektor bringst7<br />
Wasser Kochen<br />
Gib etwas reines Wasser in das Reagenzglas und dieses in seinen Halter<br />
im Sonnenofen. Stelle den Ofen ins Sonnen,licht und beobachte wie lange<br />
es dauert bis das Wasser kocht. Sei sicher, daß der Reflektorbrennpunkt<br />
sich im Wasser befindet.<br />
Wiederhole den Versuch mit derselben Wassermenge aber füge dem<br />
Wasser dieses Mal etwas dunkle Speisefarbe oder gewöhnliche Tinte zu.<br />
Kocht es rascher 7 Kannst Du erklären warum?<br />
Braten Eines Eies<br />
Mache von einem kleinen Stück Aluminiumfolie einen kleinen Teller und<br />
bringe diesen auf dem Reagenzglashalter in den Sonnenofen. Zerschlage<br />
ein Ei auf den obigen Teller und stelle den Ofen in die Sonne. Stelle<br />
sicher, daß der Brennpunkt des Reflektors genau über dem Teller ist.<br />
Versuche das Ei zu braten. Wenn die Sonne genügend heil ist und Du<br />
geduldig genug bist, ist es möglich, daß Dir dies gelingt. Wenn Du jedoch<br />
nicht so viel Geduld aufbringen kannst, schwärze, mittels einer Kerre, die<br />
Aluminiumfolie von außen und versuche wieder. Probiere einen Eibisch<br />
zu rösten. Seine reine, weiße Farbe wird praktisch alle ihn treffenden<br />
Strahlen reflektieren und er wird sich kaum erwärmen.
Sonnenenergie wird in der Welt in entfernt gelegenen Gebieten zum<br />
Kochen benutzt. Obwohl man keine große Hoffnung für Energieeinsparung<br />
durch Sonnenafen hat, ist es doch wichtig für uns dieses Prinzip zu verstehen.<br />
Unter idealen Bedingungen wird es Dir möglich sein eine Zigarette mit<br />
H~lfc Deines Sonnenofens einfach dadurch anzuzünden, daß Du dre Zigarette<br />
so in den Reagenzglashalter gibst, daß der Brennpunkt des parabolischen<br />
Reflektors auf den Tabak am Ende der Zigarette fällt.<br />
KÜNSTLICHE SONNE<br />
Als Teil der Bemühungen des NASA Lewis Forschungszentrum die Sonnenenergie<br />
für die Energiebedürfnisse auf der Erde auszunützen, prQft<br />
dieser Sonnensimulator neue Entwürfe von Sontienkollektoren aus. Der<br />
Simulator ist im Stande einen weiten Bereich von Sonnenlichtzuständen<br />
nachzuahmen. Sonnenkollektoren, wie der im Vordergrund dargestellte\<br />
können die Sonnenstrahlung einfangen. Wasser, das durch kleine Röhren<br />
im Kollektor zirkuliert, wird erhitzt und kann für das Wärmen oder Kühlen<br />
von Gebäuden und Heimen benutzt werden.<br />
Gegenwärtig werden Proben zur Auswahl der besten Kollektoren und<br />
deren Eingliederung in ein System, das in einem einstöckigem Bürogebäude<br />
des NASA Langley Forschungszentrum in Hampton, Virginia, angewendet<br />
werden soll, durchgeführt. Das Gebäude wird das erste seiner<br />
Art sein, das durch Sonnenenergie Sowohl geheizt als auch gekühlt wird.<br />
Sonnenwärme Kann Konzentriet Werden<br />
Lasse Deinen Thermometer im direkten Sonnenlicht und notiere die ange:<br />
zeigte Temperatur.<br />
Bringe ihn nun mit seiner Kugel in den Brennpunkt Deines parabolischen<br />
Reflektors und beobachte wie die Temperatur steigt. Gib acht, daß Du<br />
das Thermometer entfernst bevor die Temperatur 55°C erreicht.<br />
Bei diesem Versuch wird die gesamte Sonnenwärme, die die ganze Reflektoroberfläche<br />
trifft, auf die Thermometerkugel konzentriert und die Warme<br />
an diesem Punkt ist stark.<br />
Um 200 BC erfand Archimedes ein System von Spiegeln, welche die<br />
Sonnenstrahlen auf die Segel der feindlichen Schiffe vor Syrakus konzentrierten,<br />
und es gelang ihm die ganze Flotte zu verbrennen.<br />
36
Thermische Weltraum-Sonnenkraftstation, welche Elektrizität mittels Sonnenwärme<br />
erzeugt und Energie durch Höchstfrequenzradiowellenstrahl zur<br />
Erde sendet. Diese besondere Konstruktion kann eine Leistung von ungefähr<br />
14 000 Megawatt erzeugen von denen ungefähr 8 000 Megawatt nach<br />
der Obertraouna zur Verfüauna stehen.<br />
Eine der vier ßrayton-Zyklus Krafterzeugungseinheiten des thermischen<br />
Sonnenkraftsatelliten. Sonnenwärme, durch Spiegel In den dargestellten<br />
Hohlraumkessel gebündelt und konzentriert, wird zur Wberhitzung von<br />
Heliumgas benützt. Das Heli’um treibt 12 “übliche” Gasturbinen, welche<br />
am Urnfang des Kessels, der die Kraft erzeugt, angebracht sind. Das<br />
heiße Gas wird dann in oberhalb befindlichen Radiatorpaneelen gekühlt<br />
und rückgeführt. Der ganze Satellit hat vier solcher Anordnungen mit 48<br />
Turbinen, die 14 OOOMW liefern wovon an den Sammelschienen der Bodenstation<br />
8OOOh/lW zur Verfuegung stehen werden. Das Gesamtgewicht des<br />
Satelliten bcttigt über 50 000 Tonnen und wird ßlllioncn Dollar kosten,<br />
aber der Preis einer Kilowattstunde könnte, in unserer energiebegrenzten<br />
Welt, wirtschaftlich konkurenzfähig sein.
Dieser Sonnenofen der französischen Regierung, in den Pyrenäen, welcher<br />
ungefähr 32km östlich von Andona errichtet wurde, entwickelt in seinem<br />
Brennpunkt eine Hitze von 5480°C.<br />
Der parabolische Reflektor ist 53,54m breit und 39,62m hoch. Er hat 9500<br />
einzelne Spiegel, welche auf den Brennpunkt in einer Entfernung von<br />
29,95m gerichtet sind. Da der parabolische Reflektor der Sonne nicht<br />
nachfolgen kann, richten 63 Heliostaten, deren Ausmaße 7,62X24m sind,<br />
die Sonnenstrahlen in den parabolischen Reflektor hinein.<br />
Zentralempfangsturm<br />
Spiegel 20’ X 20’<br />
ühlturm<br />
38<br />
Entwurf einer Sonnenkraftstation, die durch Southern California Edison in<br />
der Nähe von Barstow in der Mojava Wüste errichtet werden soll.<br />
Drei Firmen wurden von ERDA ausgewählt, um greifbare Entwürfe für<br />
10 Megawatt-Sonnenwärme-Kraftstationen vorzu bereiten. Dieser Anlage<br />
wird e.in Sonnenkraftturm als Dampfquelle dienen. Dabei ist vorgesehen,<br />
daß Sonnenlicht durch viele Spiegel auf einem hohen Turm sich befindenden<br />
Kessel konzentriert wird. Der in diesem Kessel erzeugte Dampf wird<br />
zur Elektrizitätserzeugung einem üblich Turbinengenerator am Fuße des<br />
Turry zugeleitet,, oder er wird für spätere Nutzung zu thermischer<br />
Speicherung überführt.<br />
Die Idee des Kraftturmes, oder des zentralen Empfängers, wird als eine<br />
der wirtschaftlichsten Lösungen der Frage der Elektrizitätserzeugung durch<br />
solare Umwandlung betrachtet.<br />
Eine solche Anlage würde aus vier grundlegenden Tei‘lanlagen bestehen:<br />
(1) Ein Feld von Sonnenstrahlenkellektoren, Heliostaten genannt, um das<br />
Sonnenlicht rückzustrahlen.<br />
(2) Ein Kessel, oder ein zentraler Empfänger, um die thermale Energie<br />
der Sonne zu absorbieren und um Dampf zu erzeugen.<br />
(3) Eine Einheit zur thermischen Speicherung zwecks Stabilisierung der<br />
thermischen Dynamik des Systems und zwecks Speicherung von<br />
großen Wärmeenergiemengen.<br />
(4) Ein Dampf-Elektrizität-Umwandlungzyklus unter Ausnutzung vorhandener<br />
Turbogeneratoren.
VERDAMPFUNG-KONDENSATION<br />
Verwandlung Einer Flüssigkeit In Gas<br />
Die Sonne liefert der Erde 30000 mal mehr Energie als die, welche wir<br />
gegewärtig mittels Erdöl nutzen; 23% dieser ungeheueren Menge von<br />
Sonnenenergie, Tausende Trillionen von Kilowattstunden, werden im<br />
hydrologischen Zyklus - Verdampfung und Kondensation unserer Ozeane<br />
und Seen, um uns mit Regen, Tau, Schnee U.S.W. zu versorgen - ausgenutzt.<br />
Wir wollen in unserem Laboratorium den hydrologischen Zyklus<br />
nachahmen, so daß wir ihn besser verstehen können.<br />
Koche das Wasser im Reagenzglas. Wenn Du da& Erhitzen des -Wassers<br />
fortsetzest verwandelt es sich von einer Flüssigkeit in Gas. Du kannst<br />
sehen wie Wasserdampf (Wasser in Form von Gas) aus dem Reagenzglas<br />
austritt.<br />
Der Wasserspiegel im Reagenzglas fällt wenn mehr und mehr Wasser<br />
in Dampf übergeht.<br />
Die Umwandlung eines Materials vom flüssigen Zustand in den gasförmigen<br />
wird Verdampfung genannt.<br />
Verwandlung Eines Gases In Flüssigkeit<br />
Während Wasser wie im vorigen Versuch kocht, halte Deine Glasscheibe<br />
über die Reagenzglasöffnung.<br />
Der Wasserdampf trifft nachdem Verlassen des Reagenzglases auf das<br />
Glas auf. Nachdem das Glas verhältnismäßig kalt ist kühlt es einen Teil<br />
des Wasserdampfes genügend, um ihn in die flüssige Form zurück zu<br />
verwandeln; auf dem Glas bilden sich kleine Wassertropfen.<br />
Die Verwandlung eines Materials vom gasförmigen Zustand in den flüssigen<br />
wird Kondensation genannt.<br />
Der Grosse Verdampfer<br />
Gebe in einer Entfernung von ungefähr IOcm zwei identische Wasser- 39
tropfen auf eine sonnige Fensterbank. Beschatte einen der zwei Tropfen<br />
dadurch, daß Du den Spiegel zwischen ihn und die Sonne stellst.<br />
Beobachte die beiden Wassertropfen: der in der Sonne wird bemerkbar<br />
rascher verdampfen.<br />
Die Verdampfungsgeschwindigkeit steht im direktem Verhältnis zu’ der<br />
Wärmemenge, die die Flüssigkeit erhält.<br />
Beim Erwärmen der Ozean- und Seenoberflächen verdampft die Sonne<br />
ungeheuere Mengen Wasser, welche in Form von Dampf aufsteigen und<br />
Wolken bilden. Durch Kondensation der Wolken wird Regen erzeugt.<br />
Während Jahrhunderte haben wir Sonnenergie benutzt, um unser Essen<br />
durch Trockenen zu erhalten, um durch Verdampfung Salze und andere<br />
Chemikalien zu erzeugen und um unsere Wäsche zu trockenen.<br />
EINFLUSS DER OBERFLXCHENGRi3BE<br />
AUF DIE VERDAMPFUNGSGESCHWINDIGKEIT<br />
Gieße 5cm” Wasser in ein Reagenzglas und die gleiche Menge in ein<br />
Trinkglas. Lasse beide über Nacht stehen und messe morgens die in<br />
jedem übergebliebene ‘Menge.<br />
Nachdem eine Flüssigkeit nur an der Oberfläche verdampft, wird das<br />
Wasser im Trinkglas rascher verdampfen als das im Reagenzglas.<br />
Je grösser die der Verdunstung ausgesetzte Oberfläche der Flüssigkeit ist,<br />
um so rascher wird die Flüssigkeit verdampfen.<br />
SONNENBEWEGUNG<br />
Scheinbare Bewegung Der Sonne<br />
Der kommende Versuch wird Dich einen ganzen Tag lang beschäftigen.<br />
Bei Sonnenaufgang heginnend, zeichne alle halbe Stunde auf dem Boden<br />
die Stellen auf,die der Schatten der Spitze eines Dir bequemen Telefonmastes<br />
fällt. Bei Sonnenuntergang verbinde - gedanklich - alle Zeichen,<br />
die Du auf dem Boden gemacht hast, mit der Mastspitze,, und verlängere<br />
sie in dem Raum, um so die scheinbare Bewegung der Sonne um die<br />
Erde zu bestimmen.<br />
In nicht zu weit zurückliegender Vergangenheit glaubte der Mensch, daß<br />
die Sonne sich um die Erde dreht; dem menschlichen Auge erscheint<br />
dies richtig.
Bei vielen Sonnenenergieversuchen und bei fast allen praktischen Anwendungen<br />
von Sonnenenergie beschäftigt uns nur die scheinbare Bewegung<br />
der Sonne am Himmel.<br />
Sonnenuhren<br />
Schon vor vier Tausend Jahren fingen Menschen an die scheinbare Bewegung<br />
der Sonne am Himmel zur Zeitmessung zu benutzen. Sie bauten<br />
Sonnenuhren genannte Instrumente, welche • einen -.Schatteo auf den<br />
Boden werfen. Auf dem ,Boden zeichneten sie die Zeit so an, daß der<br />
Schatten des Sonnenuhrzeigers zur richtigen Zeit die Uhrreit anzeigte.<br />
Wenn Du beim vorigen Versuch bei jedem Schattenzeichen die Uhrzeit<br />
angeschrieben hättest, und wenn ‘Du am nächsten Tag zu irgendeiner,<br />
Dir unbekannten, Zeit zu ‘Deiner Markierung zurückkehren würdest, könntest<br />
Du mittels der Schattenlage die ungefähre Tageszeit ablesen.<br />
Sei nicht erstaunt über das scheinbar große Ausmaß Deiner Telefonmastsonnenuhr.<br />
In 1724 wurde in Indien eine Sonnenuhr gebaut, die eine<br />
Bodenfläche von mehr als 4000 Quadratmetern umfasste und deren Zeiger<br />
über 30m hoch war.<br />
Wir Bauen Unsere Sonnenuhr<br />
Schneide vorsichtig die Figur 1 von Deinem Ausschneideblatt aus und<br />
befestige sie auf einem Brett oder einem dicken Karton.<br />
Finde in folgender Tabelle oder in einem Atlas die geographische Breite<br />
Deines Wohnortes:<br />
Breitengrade<br />
Basel, Schw. 47” 33’N<br />
Berlin, BRD 52” 31’N<br />
Bern, Schw. 46” 57’N<br />
Bremen, BRD 53” 04’N<br />
Dortmund, BRD 51” 31’N<br />
bmcldorf, BRD 51” 15’N<br />
Essen, BRD 51” 28’N<br />
Frankfurt o.M., BRD 50” 07’N
Freiburg, BRD<br />
Hamburg, BR’D<br />
Hanover, BRD<br />
Köln, BRD<br />
Linz, Oestr.<br />
Mannheim, BRD<br />
München, BRD<br />
Nürnberg, BRD<br />
Salzburg, Oestr.<br />
Stuttgart, BRD<br />
Wien, Oestr.<br />
Zürich, Schw.<br />
47” 59’N<br />
53” 33’N<br />
52” 24’N<br />
50” 56’N<br />
48” 18’N<br />
49” 29’N<br />
48” 08’N<br />
49” 27’N<br />
47” 48’N<br />
48” 46’N<br />
48” 13’N<br />
47” 23’N<br />
Auf dem Winkelmesser der folgenden Abbildung zeichne den Breitengrad<br />
Deines Wohnortes an. Ziehe eine Linie von A durch das obige Zeichen<br />
bis zum Bogen D-D’. Vom Schnittpunkt der Linie mit dem Bogen ziehe<br />
eine andere Linie zum Punkt B und Du erhälst ein Dreieck.<br />
Kopiere dieses Dreieck in eine Ecke der Vertiefung D Deines Styro-<br />
Schaumtroges und schneide es sorgfältig mit einem Hobbymesser aus.<br />
Dieses Dreieck ist der Zeiger unserer Sonnenuhr und ist als Gnomon<br />
bekannt.<br />
Befestige den Gnomon mit Stecknadeln vorsichtig ‘auf der dunklen<br />
Fläche der Sonnenuhrbasis-<br />
42
43<br />
Der Nordstern<br />
Um unsere. Sonnenuhr aufzustellen müssen wir erst den Nordstern<br />
finden: Suche in einer wolkenlosen Nacht, vorzüglich, wenn der Mond<br />
nicht zu hell ist, eine dunkle Gegend auf von der aus Du den Himmel<br />
betrachten kannst. Warte einige Minuten bis Deine Augen sich an die<br />
Dunkelheit gewöhnt haben und siehe in allgemeiner Nordrichtung auf<br />
den Him’mel. Stelle eine Gruppe von sieben Sternen fest, welche<br />
wie Punkte am Rande einer Schöpfkelle mit gebogenem Griff aussehen.<br />
Nachdem Du eine solche Gruppe gefunden hast, siehe Dich in derselben<br />
allgemeinen Richtung nach einer weiteren ähnlichen Gruppe um, bei der<br />
aber der Griff in entgegengesetzter Richtung gebogen ist. Die größere<br />
Gruppe ist der große Bär und die andere der kleine Bär.<br />
Stelle Dir eine Linie vor, die die beiden Frontsterne des großen Bären<br />
(die vom Griff am weitesten entferntem Sterne) verbindet; verlängere<br />
diese gedankliche Linie in Richtung des kleinen Bären bis sie den entferntesten<br />
Stern des Griffes des kleinen Bären trifft. Dieser Stern ist<br />
der Nordstern. /*<br />
In Folge der der Jahreszeit gemäßen Anderung der Erdstellung am Himmel<br />
I<br />
scheint die Stellung der Bären sich, dauernd zu ändern, aber trotzdem -p.<br />
zeigt die gedankliche Linie von den zwei Frontsternen des großen Bären<br />
‘1<br />
ausgehend immer auf den Nordstern.<br />
Der Nordstern ist der hellste und der- einzige scheinbar helle Stern in --. Il<br />
dieser allgemeinen Gegend. Mit etwas Bemühung sollte es Dir *nicht /<br />
schwer fallen ihn aufzufinden.<br />
/<br />
i<br />
Wir Stellen Unsere Sonnenuhr Auf<br />
ES mag merkwürdig erscneinen, aber die beste Zeit um unsere Sonnuhr<br />
aufzustellen ist die Nacht.<br />
Der Gnomon muß nach Norden zeigen; gibt es einen besseren Weg<br />
als daß er zum Nordstern zeigt?<br />
Stelle die Sonnenuhr an einem Platz auf, an dem Fußgänger sie nicht<br />
stören, zu dem Du aber trotzdem bequemen Zugang hast, wenn Du die<br />
Tageszeit ablesen willst. Es rnufi natürlich ein Platz sein wohin die<br />
Sonne von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang scheint.<br />
Visiere Iangs der schrägen Seite des Gnomon so,dalj Du, der schrägen<br />
Seite entlang, den Nordstern siehst. Befestige die Sonnenuhr irgendwie<br />
in dieser Stellung so, daß sie nicht wegrutschen kann.
Ablesen Der Zeit<br />
Um auf unserer Sonnenuhr die Zeit abzulesen, siehe einfach nach der<br />
Zahl auf welche der Schatten des Gnomon zeigt.<br />
Lese im Laufe des Tages die Zahlen sorgfältig ab und schreibe sie<br />
jedesmal, zusammen mit der Zeit, die Deine Uhr in dem betreffenden<br />
Augenblick anzeigt, auf. So merkwürdig es scheinen mag, hängt die<br />
Genauigkeit Deiner Sonnenuhr von den betreffenden-Datum ab an dem<br />
Du diesen Versuch ausführst.<br />
Wenn Du z.B. den Versuch ungefähr an einem der folgenden Daten -<br />
20. April, 15. Juni, 5. September oder 27. Dezember - ausgeführt hast,<br />
wirst Du eine ziemlich genaue Uhr haben. Ganz im Gegenteil hierzu sind<br />
Mitte Februar oder Anfangs November sehr ungeeignet.<br />
Saisongemässe Anpassung Unserer Sonnenuhr<br />
Um unsere Sonnenuhr für das ganze Jahr gebrauchsfähig zu machen,<br />
werden wir das Diagram auf der unteren Hälfte unserer Sonnenscheibe<br />
benutzen.<br />
Es ist einfach die Sonnenuhr zu benutzen. Angenommen es ist der<br />
15. März: Ziehe in Gedanken eine Linie durch die Mitte der Märzspalte;<br />
die Linie schneidet die Kurve bei +lO zur Linken. Um die genaue Zeit<br />
zu erhalten sind 10 Minuten zu der von der Sonnenuhr angegebenen Zeit<br />
hinzuzufügen.<br />
Zu Ablesungen oberhalb der 0 Linie sind unserer Sonnenuhrzeit Minuten<br />
hinzuzufügen und von Ablesungen unterhalb der 0 Linie sind Minuten<br />
abzuziehen.<br />
Deine Uhr Geht Falsch<br />
Du hast Deine Sonnenuhr sehr genau hergestellt und mit großer Sorgfalt<br />
alle Anweisungen angehalten, und doch . . . Deine Sonnenuhr zeigt<br />
(scheinbar) falsche Zeit an; ärgere Dich nicht, es sind dies all unsere<br />
Uhren, die falsch zeigen.<br />
Noch vor ungefähr hundert Jahren hatte jede Stadt ihre eigene Zeitzone.<br />
Unsere Sonnenuhr hätte in jeder einzelnen dieser Städte genau angezeigt.<br />
Da es aber einen ungeheueren Durcheinander in der Welt gäbe,<br />
hätte jede Stadt eine andere Zeitzone, teilte man die Welt willkürlich in<br />
riesige Zeitzonen ein, so daß praktisch überall zwischen benachbarten<br />
Zonen ein Zeitunterschied von eine; Stunde besteht. Die Zeit an allen<br />
Plätzen innerhalb einer Zeitzone wurde künstlich auf dieselbe eingestellt.<br />
44
Sonnenflecken<br />
Durch ein. Teleskop betrachtet erscheinen Sonnenflecken gleich riesige,<br />
gezackte schwarze Gruben. Bis zum heutigen Tage sind sich die Wissenschaftler<br />
nicht sicher was Sonnenflecken sind und was sie verursacht.<br />
Es scheint, daß sie Oberflächenanzeichen von ungeheueren elektrischen<br />
Strömen sind, die innerhalb’ der Sonne fließen und große Magnetfelder<br />
erzeugen. I,hre Größe reicht von einem Durchmesser von nur<br />
einigen tausend Kilometern bis zu 24 OOOkm. Sie erscheinen gewöhnlich<br />
in Gruppen, bestehen einige Tage und verschwinden. Die meisten<br />
Sonnenflecken befinden sich in den mittleren Gebieten der nördlichen<br />
und der südlichen Sonnenhalbkugel.<br />
Jeder Sonnenfleck hat einen Kern, Umbra genannt, dessen Temperatur<br />
nur 4650°C ist. Da er ungefähr um 870°C kühler als die Sonnenoberfläche<br />
ist, erscheint er dunkler. Ein leichterer, heißerer Halbschatten<br />
umgibt die Umbra.<br />
Schaue nicht direkt in die Sonne: es könnte dies Deinem Auge einen<br />
Dauerschaden zufügen. Benutze auch keine Sonnenbrille, keinen<br />
beschatteten Feldstecher oder rauchiges. Glas - sie schließen nicht<br />
genug Licht aus.<br />
Die Natur hat uns jedoch mit einem passenden Filter versehen, um die<br />
Sonne zu betrachten. Sonnenauf- und Untergänge an klaren Tagen sind<br />
ideal für Sonnenbeobachtungen.<br />
Man kann große Sonnenflecken mit nacktem Auge sehen. Kleinere<br />
können mit Hilfe von Feldstechern gesehen werden.<br />
Falls Du Deine Beobachtungen bei Sonnenaufgang durchführst, unterbreche<br />
diese soba,ld die Farbe der Sonne Orange wird - von diesem<br />
Augenblick an ist es nicht mehr sicher die Sonne zu beobachten.<br />
Wenn Du die Sonne bei Sonnenuntergang beobachtest, beginne nicht<br />
bevor ihre Farbe Rot ist.<br />
Sowie Du einen Sonnenfleck entdeckt- hast, zeige seine Lage auf einer<br />
Skizze an. Setze die Aufzeichnung seiner Lage einige Tage fort und<br />
Du wirst so in der Lage sein zu beweisen, daß die Sonne sich dreht.<br />
SONNENFLAMMEN<br />
Sonneriffammen sind grosse Ausbrüche auf der Sonne, deren jeder Eine<br />
soviel Energie auslöst, daß sie den Bedarf der Vereinigten Staaten von<br />
Amerika für viele Jahrhunderte decken könnte. Sonnenflammen wurden<br />
zum ersten Mal in 1859 von einem Engländer entdeckt, w3hrend er ein<br />
“weißes Licht”, oder Abbild in sichtbarer Wellenlänge einer großen<br />
Gruppe von Sennflecken, betrachtete. Schon durch diese anfängliche<br />
Beobachtung, die von ‘magnetischen Störungen auf der Erde begleitet<br />
war, schien es möglich, daß Flammen irdische Einflüsse haben könnten.<br />
Gegenwärtig ist uns bekannt, daß sie tatsächlich grundlegende Anderungen<br />
‘in der Jonosphäre und in den höheren Schichten der irdischen<br />
Atmosphäre hervorrufen, und dabei den Rundfunkfernverkehr becinflussen.<br />
Wissentschaftler untersuchen zusätzlich den möglichen Einfluß von<br />
Flammen und anderen flüchtigen Sonnenph3nomen auf das Wetter.
Mit dem Fortschritt der Astronomen im Studium von Flammen fanden<br />
sie, daß der sichtbare anfängliche Ausbruch in der Chromosphäre, eine<br />
dünne Schicht gerade oberhalb der sichtbaren Sonnenoberfläche, stattfindet.<br />
Theoretische Untersuchungen ergaben, daß die einzige wahrscheinliche<br />
Energiequelle der Flamme das magnetische Feld der Sonne<br />
ist. Sehr ausführliche Messungen mit bodenbasierten Teleskopen haben<br />
jedoch ergeben, daß keine anhaltende, entdeckbare Anderung im magnetischen<br />
Feld auf der Sonnenoberfläche (“Photosphäre”) ,während einer<br />
Flamme besteht. Andererseits wurden gründliche Anderungen in der<br />
Struktur der Korona (der heißeste und äußerste Bereich der Sonnenatmosphäre)<br />
während der Flammen beobachtet.<br />
Es wird angenommen, daß die Anderungen der Koronastruktur veränderliche<br />
Gestaltungen des magnetischen Feldes darstellen, hierdurch andeutend,<br />
daß die örtliche Quelle der Sonnenflammenenergie oberhalb der<br />
Photosphäre liegen könnte, in Sonnenbereichen wo .das magnetische<br />
Feld bis jetzt noch nicht gemessen wurde.<br />
Sonnenflammen sind wegen ihrer großen Energie, ihrem Einfluß auf der<br />
Erde; und dem bemerkenswerten Plasmaphänomen, das in ihnen auftritt,<br />
von besonderem Interesse.<br />
Der Winkel Der Sonnenstrahlen<br />
Schneide in ein Stück Papier ein rundes Loch dessen Durchmesser<br />
ungefähr 13mm ist. Befestige dieses Papier mit einem Klebestreifen an<br />
einem sonnigen, südlichen Fenster. Auf den Fußboden lege einen grossen<br />
weißen Bogen Papier so, daß die durch das Loch scheinende Sonne<br />
einen weißen Fleck auf dem Papier abzeichnet. Befestige das Papier mit<br />
Klebestreifen am Fußboden.<br />
Ziehe den Umfang des Lichtfleckes auf dem Papier mit Blei oder Feder<br />
nach: Innerhalb dieses Kreises verschreibe das Datum und die genaue<br />
Zeit.<br />
Wiederhole diesen Versuch während mehrerer Tage zu genau derselben<br />
Stunde; es ist wohl selbstverständlich, daß Du das Papier während<br />
dieser Tage an seinem Platz belässt.
Polarachse ’<br />
\ !<br />
n@-%lte Oberflache<br />
agqrechte Oberflache<br />
- Neigungungswinkel<br />
Sbnenhohe<br />
Sonnenazimut<br />
Einfallwinkel auf senkrechte ObMache<br />
Der Winkel der Sonnenstrahlen ändert sich täglich und damit auch der<br />
Platz an dem der Sonnenfleck auf dem Papier erscheint.<br />
Die Stärke der Sonnenstrahlung auf der Erdoberfläche untergeht grössere<br />
Anderungen, verursacht durch die elliptische Form der Erdbahn um<br />
die Sonne und der Neigung der Erdachse in Bezug auf ihre Umlaufebene.<br />
Die Folge der geneigten Erdachse ist eine tägliche #nderung des Winkels<br />
zwischen der Erd-Sonnen Linie und der Aquatorialebene der Erde,<br />
beim Umlauf der Erde um die Sonne. Diese tägliche Anderung ist der<br />
Hauptgrund für die Anderungen in der Sonnenstrahlungsverteilung auf<br />
der Erdoberfläche. Der Breitengrad eines Ortes bestimmt die jährlichen<br />
Hoch- und Niederwerte der täglich zur Verfügung stehenden Sonnenstrahlung.<br />
Ein anderer wichtiger Punkt, der bei Bestimmung der Anderungen<br />
der zur Verfügung stehenden Sonnenenergie in Betracht zu ziehen<br />
ist, ist der Winkel zwischen den direkten Sonnenstrahlen und einer Senkrechten<br />
zur bestrahlten Oberfläche. Die Wichtigkeit, dieses Winkels liegt<br />
darin, daß er die Stärke der direkten Strahlungskomponente, die die<br />
Oberfläche betrifft, bestimmt, sowohl als auch die Fähigkeit der Oberfläche<br />
die Sonnenstrahlen zu reflektieren, weiterzuleiten oder zu absorbieren.<br />
Weitere bekannte Anderungen in der Sonnenenergieverfügbarkeit werden<br />
durch atmosphärische Bedingungen verursacht. Die jährliche und<br />
monatliche prozentuale Verwölkung, Gesamtstunden von Sonnenschein<br />
und Windbedingungen sind Faktoren, die die Gesamtenergie oder die<br />
Isolation, die in, der betreffenden Lokalität zu erwarten sind, beeinflussen.<br />
Weitreichende Veröffentlichungen des Meteorologischen Dienstes und<br />
andere Literatur, mit deren Hilfe das zur Verfügungstehen der Sonnenenergie,<br />
welches zum Entwurf von Sonnenenergiesystemen notwendig<br />
ist, bestimmt werden kann, sind erhältlich. Dec. 21<br />
sunrtt<br />
Typical positions of the Sun for 40” North latitude.<br />
andSonnenazimut<br />
Sunrise<br />
47
Dachvorsprung<br />
Vielleicht der einzige, einfachste und wirkungsvollste Weg, um den<br />
Heimenergieverbrauch zu verkleinern, ist die Anwendung von entsprechend<br />
entworfener Dach- und/oder Fenstervorsprünge.<br />
Da die Sonne im Sommer viel höher steht als im Winter, kann ein richtig<br />
entworfener Vorsprung unsere Fenster im Sommer vom Großteil der<br />
Sommersonne schützen und den Großteil der Wintersonne einlassen<br />
Nimm ein typisches Fenster in Deinem Heim und rechne aus wieviel<br />
von ihm prozentual der Sommersonne, und wieviel der Wintersonne,<br />
ausgesetzt ist. Kannst Du einen neuen Vorsprung entwerfen der Dir<br />
einen besseren-Ausgleich gibt?<br />
Sommer<br />
Sonne<br />
MIT SONNENENERGIE BETRIEBENE BEWASSERUNG<br />
Es ist für Farmer wirtschaftlich untragbar geworden Bewässerungspumpenmotore<br />
mit Erdöl zu betreiben. Laut Vertrag mit ERDA untersucht die<br />
Energiequellen Zentrale (Energy Resources Center) die Durchführbarkeit<br />
eines Systems zur Erzeugung elektrischer Energie zum Antrieb von<br />
Tiefbrunnen-Bewässerungspumpen. ERC beabsichtigt große Parabolreflektor-Konzentrierkollektoren<br />
mit vorhandenen Turbingeneratoren zwecks<br />
Elektrizitätserzeugung zu vereinigen.
HEISSWASSERKESSEL<br />
HEISSVjlASSERKESSEL FÜR WOHNUNGEN<br />
In Israel, Australien und Japan sind .gegenwärtig bereits viele Sonnenheißwasserkessel<br />
in Betrieb. Der “Thermo-Syphon” Heißwasserkessel ist<br />
bei weitem der weitverbreiteste in Gebrauch.<br />
Ein isolierter Speichertank ist oberhalb eines Sonnenkollektors aufgebaut<br />
,und so durch Rohre verbunden, daß kaltes Wasser im unteren Teil<br />
des Sonnenkollektors fließt. Der Kollektor erwärmt das Wasser welches<br />
solange in den Speichertank fließt als die Sonne den Kollektor erwärmt.<br />
Heinwesscr<br />
Kollektor von oben gesehen<br />
Kollektorquersch<br />
Fallrohr<br />
HEISSWASSERKESSEL FÜR GESCH;AFTSHj&JSER<br />
Das grundliegende Sonnenwärmesystem, das in Geschäftshäusern<br />
benutzt wird, besteht aus den folgenden Teilen:<br />
1. Flache, Plattensonnenkollektoren (nicht konzentrierend)<br />
2. Speichertank (gewöhnlich ein isolierter Tank)<br />
3. Entlastungseinheit<br />
Es gibt zwei allgemeine Typen von Kollektoren/Speicher Systemen; das<br />
Einzelflüssigkeits- und das Doppelflüssigkeitssystem. Wie der Name<br />
schon verstehen läßt wird beim Einzelflüssigkeitssystem dieselbe Flüssigkeit<br />
in den Kollektoren, dem Speichertank und den Heizeinheiten<br />
benutzt. In den meisten Klimas, wo die Temperatur unter den Cefiier-<br />
Punkt fällt, ist diese Flüssigkeit eine Aethylen Glykol/Wasser Lösung,<br />
um das Einfrieren der Kollektoren. während der sonnenlosen Zeitabschnitte<br />
zu verhüten. Bei Systemen, die große Speicherfähigkeiten benutzen,<br />
wird im Allgemeinen, um die erforderliche Menge von Aethylen<br />
Glykol Lösung, die das System fordert, auf ein Minimum zu bringen, das<br />
Doppelflüssigkeitssystem angewendet. Dies wird durch Hinzufügen eines<br />
Wärmeaustauschers zwischen den Kollektoren und dem Speicherbehälter<br />
im System erreicht.<br />
Einzelflusigkeit System<br />
(Glukollosunq)
_-<br />
f 1 ‘&.-.--<br />
Gebaudebebstung<br />
t Zweiflussigkeitssystem<br />
&%<br />
Pumpe’<br />
(Glykolvuerzer) Ende.tung<br />
FLACHPLATTEN KOLLEKTOREN<br />
Flachplattenkellektoren sind in vielerlei Entwürfen erhältlich. Ein wirkungsvoller<br />
Entwurf benutzt doppelte Glasabdeckung und eine Kollektorplatte,<br />
welche einen besonderen Dberzug hat, der Sonnenwärme absorbiert<br />
und bei Warmwerden nicht zurückstrahlt. Dieser selektive Ubenug<br />
absorbiert wirkungsvoll die kürzeren Sonnenstrahlen von 0,3~ bis 3,Op<br />
und bringt die von längeren Strahlen von 3,Op bis 30,Op auf ein Minimum.<br />
Weniger wirkungsvolle Kollektoren benutzen Einzelglasabdeckung und/<br />
oder einen nichtselektiven Uberzug wie schwarze Farbe auf dem Plattenkollektor.<br />
In der Kollektorplatte befindet sich die Strombahn für die<br />
Uberführungsflüssigkeit, wie Wasser oder Athylen Glykol Lösung. Der<br />
Zwischenraum zwischen dem Kollektor und dem Gehäuse ist um den<br />
Wärmeverlust an die Atmosphäre auf ein Minimum zu bringen, isoliert.<br />
Zweite Glarierung<br />
SPEICHERBEHALTER<br />
Bei den meisten Sonnenenergiesystemen sind Wärmespeicherbehälter<br />
vorgesehen, um überflüssige Energre; die während der Tageslichtstunden<br />
zur Verfügung steht, für Benutzung während der Nacht oder anderer unpassenden<br />
Sonnenzeitabschnitten, zu speichern. Wenn das Sonnensystem als<br />
kleiner Zusatz zu den allgemeinen , Brennstoffbedürfnissen gedacht ist,<br />
wird die Speicherung auf ein Minimum gebracht oder überhaupt fortgelassen.<br />
Wo ein Sonnensystem geplant ist um einen Großteil zu den Energiebedürfnissen<br />
beizutragen, wird normalerweise eine Speicherung vorgesehen,<br />
um den Verlust von Sonnenenergie zur Nachtzeit und einiger bewölkten<br />
Tage aufzuheben. Die maximale Ausnutzung von Sonnenenergie<br />
zwecks Verringerung von üblichen Brennstoffen hängt in großen Ausmaß<br />
davon ab welche Belastung in der Sonnenenergieschleife eingeschlossen<br />
sind. Zum Beispiel: Die maximale Kühlbelastung tritt normalerweise in<br />
den Zeitabschnitten auf, in denen die meiste Sonnenenergie zur Verfügung<br />
steht. Ebenso treten die’ Spitzenbedürfnisse von heißem Wasser in<br />
zeitweilig besetzten Gebäuden, wie Bürogebäude, während Tageslicht auf.<br />
Isolation 2<br />
50
Die Speichermöglichkeit wird daher für Heizlasten vorgesehen, da diese<br />
normaler Weise dann auftreten, wenn Sonnenenergie am Wenigsten zur<br />
Verfügung steht.<br />
Zwei annehmbare Typen von Wärmespeich‘erung für Mengen wie sie zum<br />
Heizen und Kühlen von Gebäuden benötigt werden sind Schmelzwärme<br />
und spezifische Wärme. Die heutigen Tages im Allgemeinen am meisten<br />
benutzten Systeme sind solche, die. auf spezifischer Wärme beruhen.<br />
Bei diesen dienen Wasser, oder eine Lage von Steinen, durch Erhöhung<br />
ihrer Temperatur, zur Wärmespeicherung. Warmwasserspeicherung wird<br />
im Allgemeinen angewendet wenn das Sonnenenergieüberführungsmittel<br />
. ,c_ ;r oder ffthylen Glykol ist. Wenn das Dberführungsmittel Luft ist,<br />
H im Allgemeinen ?;ne Lage von Steinen benutzt. Schmelzwärmesysteme<br />
speichern Wärme durch Schmelzen von eutektischen Salz-Hydrat<br />
Mischungen in einem gewissen Behälter’ (typisch ist eine Gruppe von<br />
langen, röhrenförmigen Gefäßen ähnlirh den Leuchtstofflampen). Verschiedene<br />
Zusammenstellu-Igen von Salzen und von Kristallisationskernbildenden<br />
Agensen haben Schmelzpunkte, die ‘sich über einen weiten<br />
Bereich von Temperaturen erstrecken, wodurch einige passend zur Speicherung<br />
von Wärme, die von Sonnenkollektoren aufgenommen wurae,<br />
sind.<br />
Sonnenverfugbarkeit<br />
Sonnenvarfugbarkeit<br />
/ Kuhllast<br />
K Heizlast<br />
C<br />
I<br />
Hitnacht<br />
L < 1 I<br />
1<br />
6AM<br />
i<br />
9<br />
r<br />
12<br />
I<br />
3P'4<br />
i<br />
6<br />
1<br />
9<br />
i<br />
Mitnacht<br />
Typischer Sommertag,<br />
-<br />
m BelastungSS@Cher<br />
Mitnacht 6AM 9 12<br />
Typischer Wintertag’<br />
.<br />
A - Morgen Anfahrlast<br />
.<br />
B - Mittags Sonnenbelastung<br />
\<br />
9 Mitnacht<br />
m Entlastungsspeicher<br />
C - Abschlusslast<br />
0 - Nacht Tieflast<br />
Das Zeit<br />
Das Zeitverhaltnis zwischen typischen Belastungen und Sonnenverfugbarkeit<br />
verursacht Energiefluss-anderungen im Speicherreservoir.<br />
ENTLASTUNGSEINHEIT<br />
Oft wird ein Mittel benötigt um überflüssige Energie abzuführen und zwar<br />
dann, wenn die Menge der angesammelten Energie die Belastung übersteigt<br />
und auch das Speichersys,, ‘am zur vollen Kapazität angefüllt ist.<br />
Dieser Teil des Systems wird ENTLASTUNGSEINHEIT (Purge Uhit)<br />
genannt. Die Entlastungseinheit kann eine luftgekühlte Einheit, ähnlich dem<br />
Kondensator ’ in Wohnungsklimaanlagen, sein, oder sie kann ein Mittel<br />
zum Erwärmen von Außenbelastungen wie z.B. ein Schwimbad sein. In<br />
jedem Fall ist, der Gebrauch von Wasser-zu-Luft oder Wasser-zu-Wasser<br />
Wärmeaustauscher typisch für den Entwurf solcher Anlagen. 51
Wärme Von Der Sonne<br />
Lasse ein Glas Wasser für einige Stunden, bis es die Zimmertemperatur<br />
erreicht hat, stehen. Schreibe die Wassertemperatur auf.<br />
Ungefähr in ‘/4 Höhe Deines Reagenzglases mache mit einem Buntstift o.ä.<br />
ein Zeichen und gieße vom Wasser im Glas in das Reagenzglas, bis zu<br />
dem von Dir gemachten Zeichen. Das übrige Wasser im Glas hebe für<br />
weitere Versuche auf..<br />
Das Wasser in dem Reagenzglas gieße in die für die Glasscheibe vorgesehene<br />
Vertiefung in der Styroschaum-Komponentenschale. Lasse das<br />
Wasser über 3 Minuten in direktem Sonnenlicht stehen, messe die Temperatur<br />
und schreibe sie auf.<br />
Messe die Temperatur alle 3 Minuten und schreibe sie jedesmal auf bis<br />
bei 3 aufeinanderfolgenden Messungen keine Anderung mehr festzustellen<br />
ist.<br />
Wie lange dauert es bis das Wasser die maximale Temperatur infolge<br />
Erwärmung durch die Sonne erreicht?<br />
Das größte Kühlsystem mit Sonnenenergie der Weit wurde kürzlich für<br />
die Frenchman’s Reef Holiday Inn in St. Thomas auf den Jungfrau Inseln<br />
fertiggestellt. Das riesige $554,000.- System ist ein Teil des nationalen<br />
Sonnenheizungs und Kühlungs Programmes der Energie Forschungs und<br />
Entwicklungs Verwaltung.<br />
Mit seinen 1207m’ der Sonne nachfolgenden Sonnenkollektoren werden<br />
ungefähr 1703 Ljter Wasser per Minute, auf ungefähr 110°C erhitzt, um<br />
Absorptionskühler sowie die Klimaanlage für einen großen Teil des 300-<br />
Zimmer Hotels zu betreiben. Es ist eines der 59 Orte des nationalen<br />
kommerzielen Vorführungsprogrammes der ERDA (Energie Research and<br />
Development Administration).<br />
52
Eingefangene Wärme<br />
Unter Benutzung des Wassers, das Du vorbereitet hast, wiederhole den<br />
vorherigen Versuch. Wenn Du dieses Mal das Wasser in die Sonne stellst,<br />
bedecke es mit der Glasscheibe. Vergewissere Dich, daß Du die gleiche<br />
Menge Wasser benutzt wie beim vorigen Versuch.<br />
Erreicht das Wasser diesmal eine höhere Temperatur?<br />
Erreicht es die Höchsttemperatur rascher?<br />
Aufgenommene Wärme<br />
Wiederhole den Versuch 73 noch einmal, aber dieses Mal schwärze die<br />
Innenseite der Vertiefung im Styroschaum mit schwarzar Wasserfarbe<br />
oder mittels einer Filzfeder bevor Du das Wasser eizgießt. Erreicht das<br />
Wasser diesmal eine höhere Temperatur?<br />
Erreicht es die Höchsttemperatur rascher?<br />
Registrierung Unsere Resultate<br />
Zeichne die Temperaturablesungen der drei vorausgegangenen Versuche<br />
in das nachfolgende Kurvenblatt ein und analysiere die Unterschiede<br />
sorgfältig. Verbinde die Resultate des Versuches 73 mit einer vollen<br />
Linie, diejenigen des Versuches 74 mit einer gestrichelten und diejenigen<br />
des Versuches 75 mit einer Punktlinie.
Wasserschlauch Als Wasserwärmer<br />
Lege an einem sonnigen Tag einen Wasserschlauch auf den Rasen. Fülle<br />
den Schlauch mit Wasser und lasse ihn den ganzen Tag in der Sonne<br />
liegen.<br />
Messe jede Stunde die Luft- und die Wassertemperatur. Warum wird das<br />
Wasser wärmer als die Luft? Wer kühlt nach Sonnenuntergang rascher<br />
ab - das Wasser im Schlauch oder die Luft?<br />
Einfluss Der Ausgesetzten Fläche Auf Die Erwärmung<br />
Wir haben beobachtet, daß die Farbe unseres Wasserbehälters einen sehr<br />
merklichen Einfluß auf die Ertiärmungsgeschwindigkeit hat; was aber in<br />
Bezug auf die Größe der der Sonne ausgesetzten Fläche? In die Vertiefungen<br />
B und C Deiner Styroschaum-Komponentenschale, siehe Zeichnung<br />
auf Seite. . ., gieße je ein Reagenzglas voll Wasser.<br />
Stelle die Schale in direktes Sonnenlicht und trage die Temperaturänderungen<br />
in die nachfolgende Tabelle ein:<br />
,<br />
Anfangstemperäbr<br />
Nach 10 Minuten<br />
-<br />
Nach 20 AI*biuten<br />
----e-_--m--<br />
Nach 30 Minuten<br />
Nach 46 Minuten<br />
- - - - - - --.<br />
Nach 60 Minuten<br />
--.-<br />
Nxh 120 Minuten<br />
-_ - - ----- ..---------. -_-<br />
Nach 180 Minuten<br />
--.--------<br />
B<br />
c<br />
Kannst Du einen Zusammenhang zwischen der Fläche der zwei Vertiefungen<br />
(B = 10,2cm’ und C = 70,5cm’) und der Temperaturanstieggeschwindigkeit<br />
feststellen?<br />
54
._<br />
Abgebildet ist ein thermischer Sonnenkollektor mit schwarzem Chrom-<br />
Überzug, der in Cleveland, Ohio, erprobt wird. Thermische Sonnenkollektoren<br />
benützen die Sonnenstrahlung um Wasser zu erhitzen, welches<br />
dann durch Fußbodenröhren eines Gebäudes zur Erwärmung desselben,<br />
oder durch spezieile Klimaanlagen zwecks dessen Kühlung, geführt wird.<br />
Die Arbeftsleistung kann, dadurch daß der Metalluberzug sich auf der<br />
flachen Platte des Kollektors befindet, verbessert werden. Der schwarze<br />
Chromüberzug. ist “sonnenselektiv”, d.h. er ermöglicht die Absorption<br />
des Sonnenlichts durch die Platten und verhindert Rückstrahlung in den<br />
- - _<br />
senschaftlichen Gemeinde besprechen die Anpassung eines Sonnenenergiesystems<br />
an ihre Heime, die im allgemeinen flache Dächer haben,<br />
zwecks Auswertung während des kommenden Winters. Es wird erwartet,<br />
daß die Versuche die Beweisführung für eine Brennstoffersparnis, von<br />
sage und schreibe 50%, erbringen wird.
Heisswasser Apparat<br />
Mit Hilfe eines scharfen hobbymessers schneide die Vertiefung E vorsichtig<br />
aus Deiner Styroschaumsch$le aus.<br />
Nimm Deinen “Wärmeaufnahmebeutel”, Teil No. 51, und fülle ihn durch<br />
den in der folgenden Zeichnung mit A bezeichneten Wassereinlaß mit<br />
kaltem Wasser. Lege den mit Wasser gefüllten Wärmeaufnahmebeutel<br />
in die Styroschaumvertiefung, wobei die klare Seite des Beutels nach<br />
oben und seine schwarze Seite gegen den Styroschaum gewandt sein<br />
soll. Steile die Styroschaumvertiefung mit dem Wärmeaufnahmebeutel<br />
gegen die Sonne. Wenn die Sonne das Wasser erwärmt, wird die Dichte<br />
des warmen Wassers verringert und es steigt zum oberen Ende des<br />
Wärmeaufnahmebeutels auf während das kalte Wasser nach unten sinkt.<br />
Ein handelsüblicher Heißwassertank ist unserem Beutel sehr ähnlich. Ein<br />
Wassertank wird oberhalb des Erwärmers aufgestellt und ein Rohr vom<br />
Boden des Tanks zum EinlaO A und ein anderes vom-oberen Ende des<br />
Tanks zum Auslaß 6 geführt.<br />
Wenn das Wasser sich erwärmt steigt es durch den Auslass B zum<br />
cberen Teil des Tankes auf. Durch das Aufsteigen zieht es kälteres Wasser<br />
vom Boden des Tankes durch den Einlaß A, um im Wärmaufnahmebeute1<br />
erwärmt zu werden.<br />
Führe Dein Thermometer in den Wärmeaufnahmebeutel ein, um die Temperatur<br />
am Boden und ganz oben festzustellen. Das Prinzip wird Dir jetzt<br />
vollkommen klar sein.<br />
Glasabgedeckte Wärmeabsorber<br />
Handelsübliche Heißwasser-Wärmeabsorber sind mit Glas abgedeckt. Der<br />
Zweck des Glases ist die Sonnenwärme mittels des Treibhauseffektes<br />
einzufangen.<br />
Das Sonnenlicht dringt durch das Glas ein und erwärmt den schwarzen<br />
Wärmeabsorber. Das Glas vermindert merkbar den Wärmeverlust durch<br />
Wärmeabstrahlung vom Absorber selbst.<br />
Befestige mittels Klebestreifen Deine Styroschaumvertiefung, mit dem<br />
mit Wasser gefüllten Wärmeaufnahmebeutel, an eine der Sonne zugewandten<br />
Fensterscheibe. Prüfe wieviel rascher sich das Wasser erwärmt.<br />
56
Wieviel Energie Brauche Ein Heisses Bad?<br />
Die einzige praktische Nutzanwendung von Sonnenenergie heutzutage in<br />
größerem Ausmaße ist zum Erwärmen von, Wasser in Wohnungen. tJm<br />
einen Uberblick zu erhalten wieviel Energie dadurch gespart wird, lasse<br />
uns versuchen die Energiemenge zu berechnen, die benötigt wird, um das<br />
Wasser für ein Bad zu erwärmen.<br />
Messe die Temperatur des kalten Wassers das vom Wasserhahn kommt<br />
und die Temperatur des heißen Badewassers.<br />
Berechne die Wassermenge in Deiner Badewanne. Du kannst das entweder<br />
durch sorgfältiges Messen der inneren Abmessungen Deiner Badewanne<br />
und berechnen des Wasserinhaltes tuen, oder durch Messen der<br />
Zeit, die benötigt wird, um eine Einliterflasche -ZU füllen, Und Feststellung<br />
wie lange es dauert die Badewanne zu füllen. Wenn es z.B. 3 Sekunden<br />
dauert um eine Einliterflasche zu füllen, und 900 Sekunden für das Füllen<br />
der Badewanne benötigt werden, so muß die Wanne 900: 3 oder 300 Liter<br />
enthalten.<br />
Nachdem uns bekannt ist, daß 1 Kalorie die Wassermenge ist, die<br />
benötigt wird un-, lccm Wasser um 1 “C zu erwärmen, können wir nun die<br />
LVärmemenge berechnen, die für unser Bad erforderlich ist. Wenn unser<br />
Bad 300 Liter enthält und der Temperaturunterschied zwischen dem kalten<br />
und dem Badewasser 35°C ist, wird unsere Berechnung wie folgt<br />
aussehen:<br />
300 Liter X lOOOccm/Liter X 35°C z 10500.000 Kalorien.<br />
Nun müssen wir den Wärmeverlust in den Röhren und Wänden hinzufügen,<br />
ferner die Wärme, die erforderlich ist um das Wasier im Tank<br />
zwischen den einzelnen Bädern warm zu halten und auch die in der<br />
Wärmeschlange im Heißwassertank selbst verlorene Energie.<br />
Bei der Elektrizitätserzeugung durch Erdöl in der Kraftstation wird ein<br />
Wirkungsgrad von nur ungefähr 33% erreicht: Für jede Kalorie, die in<br />
Deinem Bad ausgenutzt wird, muß Brennstoff, der drei Kalorien liefert,<br />
verbrannt werden.<br />
Was Kostet Unser Bad?<br />
Angenommen sei, daß 36% Wärme in den Wasserröhren, im Tank U.S.W.<br />
verloren gehen, und daß eine KWh.. . kostet: Was kostet es unter diesen<br />
Bedingungen unser Bad zu erwärmen?
G R A D - T A G E<br />
Berechnung Von Heizungs-Grad-Tagen<br />
Wahrscheinlich hast Du schon von “Grad-Tagen” sprechen hören oder<br />
in der Zeitung davon gelesen; aber was ist, genau genommen, ein Grad-<br />
Tag? Man erhält Grad-Tage für ein gewisses. Datum dadurch, daß man die<br />
Maximumtemperatur des Tages und seine ‘Minimumtemperatur zusammenrechnet<br />
und die Summe durch zwei teilt, dies ergibt die tägliche Durchschnittstemperatur;<br />
die tägliche Durchschnittstemperatur zieht man von<br />
18,3’C ab und das Resultat sind die Grad-Tage für das besondere Datum.<br />
Kühl-Grad-Tage<br />
Was bedeutet ein negatives Resultat unserer obigen Berechnung? Ange-<br />
‘nommen unsere tägliche Durchschnittstemperatur ist 21,l “C; Wenn wir<br />
diese von 18,3”C abziehen erhalten wir -2,8”C. Negative Resultate werden<br />
Kühl-Grad-Tage genannt und sind für die Klimaanlagenindustrie ‘sehr<br />
wichtig.<br />
Aufzeichnen Von Grad.-Tagen<br />
Bereite ein Kurvenblatt vor auf dem die Daten längs der x-Achse und<br />
die Heizungs-Grad-Tage längs der y-Achse aufgetragen werden. Schreibe<br />
die Grad-Tage fortlaufend an und stelle sowohl die langdauernden als<br />
auch die, kurzzeitigen Schwankungen fest.<br />
Heiz-Grad-Tage sind sehr wichtig für Wohnungsbesitzer, Heizöllieferanten<br />
U.S.W. Sie werden benutzt, um die Brennstoffmenge abzuschätzen, die<br />
gebraucht werden wird, und um Vergleichsberechnungen von Brennstoffsarten,<br />
von Isoliermaterialien, von Heizungsarten U.S.W. zu erstellen. Wetterstationen,<br />
Energiekommissionen U.S.W. archivieren Heiz-Grad-Tagesaufzeichnungen<br />
sehr sorgfältig.<br />
Beziehung Zwischen Grad-Tagen Und Brennstoffbedarf<br />
Angenommen Du lebst in einer Wüste in der die maximale Temperatur<br />
zur Mittagszeit 46,l”C ist und wo die Temperatur Nachts auf -9,4”C<br />
fällt. Die tägliche Durchschnittstemperatur ist 18,3”C und Deine Grad-Tage<br />
sind 0. Bedeutet das, daß Du nachts keinen Brennstoff zum Heizen und.<br />
bei Tage keine Energie für Klimaanlagen brauchst? Dein örtlicher Brenn-’<br />
Stofflieferant kennt die Umgebung -und weiß diese Zahlen zu deuten.<br />
Es ist augenfätlig, daß Grad-Tage in verschiedenen Gebieten verschiedene<br />
Bedeutung haben.<br />
58
VIELSEITIGE ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN<br />
FÜR SONNENZELLEN<br />
Die besonderen Eigenschaften von Sonnenenergiesystemen<br />
ermöglichen vielseitige<br />
Anwendungen:<br />
Diese schließen ein:<br />
-- Hindernisfeuer für Flugplätze<br />
-- Wasserpumpen für Trinkwasser und Bewässerung<br />
-- Stromquel len für Feuertürme und Urlaubshäuser<br />
-- Notstandsstellen und Alarmsender<br />
-- Elektrische Zäune und Einbruchsalarm<br />
-- Notstrombatterie Landungsanlage<br />
-- Landstraßenzeichen<br />
-- Tragbare Tornisterradio<br />
- - Försters-tat ion i n Wä I dern<br />
-- Elektronische Rechenapparate<br />
-- Ladeapparate für Bootbatterien.
SILIZIUM-SONNENZELLEN<br />
1039 stcllto Bcqucrcl dlc Thcorio dos photovoltaischcn Prozeßes auf und<br />
gegen Ende des Jahrhunderts wurde -diese Theorie bewiesen und demonstriert.<br />
Die ersten photovoltaischen Zellen wurden von Selenium h’ergestellt<br />
und hatten einen Umsetzfaktor kleiner als 1%.<br />
Heutzutage haben Sonnenzellen vom Typ der Deinem Bausatz beigefügten<br />
Zelle einen Wirkungsgrad von 14%.<br />
Halbleiter-Sonnenzellen, die auf Silizium basiert sind, wurden das praktischste<br />
Erzeugnis, das den photovoltaischen Effekt ausnutzt und zwar<br />
zur Erzeugung von Elektrizität direkt vom Sonnenlicht. Diese Technologie<br />
und diese Apparate wurden zum ersten Mal beim amerikanischen Weltraumprogram,<br />
zum Betrieb von<br />
Weltraumsatelliten, angewandt.<br />
wichtigen Flugsystemen an Bord von<br />
Sonnenzellen haben eine hohe Ausgangsleistung und, auf die Dauer, hohe<br />
Verläßlichkeit - wichtige Grundlagen für ein wirtschaftliches- Energiesystem.<br />
Die Zellen werden dann zu Modulen (auch Sonnengeneratoren<br />
oder Batterien genannt) zusammengestellt. Hierbei werden fortschrittliche<br />
Techniken zum Aufbau, Zusammenhalten und Einkapseln angewandt.<br />
Silizium-Sonnenzelle-Energie-Systeme werden gegcnwartig in dar ganzen<br />
Welt dort angewandt wo saubere, sichere, ruhige und verläßliche Kraftlieferung<br />
benötigt wird. Diese Anlagen arbeiten ohne Brennstoff, haben<br />
keinerlei bewegliche Teile und bendtigen geringste Instandhaltung; eie<br />
stellen somit eine praktische und wirtschaftliche I
ANWENDUNGEN VON SILIZIUM-SONNENZELLEN<br />
Die gegenwärtigen Anwendungen von Sonnenzellen, in Gruppen angeordnet,<br />
schließen ein:<br />
FUNKRELAISSTELLEN<br />
Mikrowellen und VHF-UHF Relaisstellen auf Bergspitzen, in Wüsten und<br />
entlang Rohrleitungen, sind oft verhältnismäßig unzugänglich. Der Gebrauch<br />
von Sonnenenergieanlagen ermöglicht vollkommene Fre*iheit in der<br />
Wahl von Aufstellungsorten und beseitigt die Notwendigkeit Brennstoff<br />
und Mechaniker zu diesen entfernten Orten zu transportieren und vermeidet<br />
so kostspielige Instandhaltungsreisen. Mit Hilfe von Sonnengeneratoren<br />
werden in -den Vereinigten Staaten von Amerika, Fiji, Italien,<br />
Athiopien, Australien, Neu Guinea und anderen Ländern Fernmeldeanlagen,<br />
Umweltüberwachung, und Uberwachungssysteme betrieben.<br />
*<br />
NAVIGATIONSHILFSMITTEL<br />
Elektrische Sonnengeneratoren sind für Kraftlieferung für Beleuchtung,<br />
Nebelhörner und Glocken auf unbemannten altürmen, Bojen und anderen<br />
Marineanlagen in Gegenden wie der Hafen von Boston, Mexikanischer<br />
Golf, Neu Seeland und in der Nähe der Küsten von Schottland und VenezueI+<br />
in Dauerbetrieb. Die Verläßlichkeit und die Stabilität von Sonnengeneratoren<br />
schützen sie in diesen korrisiven Umgebungen, und die<br />
geringe erforderliche Instandhaltung ergibt ungeheuere Einsparungen im<br />
Vergleich zu den herkömmlichen durch Primärbatterieen betriebenen<br />
Anlagen.<br />
EISENBAHNEN<br />
Allein in den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es 175.000 ungeschützte<br />
Eisenbahnübergänge. Um diese Gefahr zu verringern werden<br />
dort Sonnengeneratoren aufgestellt, um so verläßliche, dauernd vorhandene<br />
Energie für Lampen, Glocken und Schranken, die alle notwendig<br />
sind um diese Kreuzungen bei Tag und Nacht zu schützen, zur Verfügung<br />
zu stellen. Auch Geleis- und Semaphorsignale werden durch Sonnengeneratoren<br />
betrieben. In beiden Fällen -kamen zur Kraftlieferung für diese<br />
Schlüsselapparate der Sicherheit Sonnengeneratoren an Stelle von Primärbatterieanlagen.<br />
Eine andere wichtige Anwendung sind die Eisenbahnnachrichtennetze.<br />
Wiederum liefern die Verläßlichkeit und die Wirtschaftlichkeit von Sonnenenergiesystemen<br />
Schlüsselvorteile gegenüber den herkömmlichen thermoelektrischen<br />
Generatoren oder Dieselkraftquellen. Eisenbahngesellschaften<br />
in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko sind von Sonnenenergiegeneratoren<br />
für den Betrieb dieser kritischen operativen Systeme<br />
abhängig.<br />
KORROSIONÜBERWACHUNG<br />
Systeme kathodischen Korrosionsschutzes ermöglichen wichtige Korrosionsüberwachung<br />
für Brunneneinfassungen, Brücken, Rohrleitungen und<br />
Ubertragungskabel. Sonnenenergieanlagen sind Dauerkiaftquellen, die<br />
ermöglichen die erwähnten unbemannten Konstruktionen, in den verschiedenen<br />
Umgebungen, von Ebenen bis zu Wüsten, zu schützen. Langlebige,<br />
brennstoffreie, wenig Instandhaltung beanspruchende, hochverläßliche<br />
Systeme beseitigen die Notwendigkeit teuere Stromleitungen zu errichten<br />
oder die hohen Instandhaltungskosten von Dieselgeneratoren aufzubringen:
SONNENENERG I E BETRE I B T ELEK~I-R I SWEN MOTWTi<br />
Wi r- können d ie c)us Sonnenre I (er-1 gt:wonnene E lehtr i z i l ü-t ddzu vcr-wcndsn,<br />
um e i nen e I ttktr- i sehen Mo-tor-
Die fertige Anlage sieht dann so aus:<br />
Gleitendstücke<br />
Motorha I ter<br />
Mot<br />
h a l t - e r -.<br />
Schlingenendstücke<br />
EIN SONNENLOSER TAG<br />
Kann man den Motor auch an einem<br />
Regentag zum Drehen bringen?<br />
Halte die Sonnenzel !e nahe an eine<br />
elektrische Glühbirne. Der Motor<br />
wird sich wie oben drehen.<br />
Sonnenzelle<br />
FLUORESZIERENDES LICHT<br />
Halte die Sonnenzelle nahe an eine<br />
Röhrenlichtquelle. Hier reicht die<br />
von der Sonnenzelle erzeugte<br />
Elektrizität kaum dazu aus,<br />
den Motor i n Bewegung zu setzen,<br />
obwohl das fluoreszierende Licht<br />
heller erscheint als die Glühbirne.<br />
DER PROPELLER<br />
Entferne die Riemenscheibe vom F,iotor, indem Du vorsichtig daran ziehst bis<br />
sie sich von der Motornel Ie schieben laßt. Befestige den Propeller, indem<br />
6
das Loch in der Mitte des Propellers auf die Motorwcl Ie legst und leicht<br />
nachschiebst. Beachte, d3ß der Propeller nicht die Motorseite berührt,<br />
Er mu6 sich frei bewegen können.<br />
Propeller-Mitte<br />
Motorhalter<br />
/-<br />
LYotor-<br />
wel Ie<br />
PRUFEN DER LICHTQUELLE<br />
Versuche den Propeller zum Drehen zu bringen, indem Du die Sonnenzelle<br />
dem SonnenIicht,.einer elektrischen Glühbirne oder einer fluoreszierenden<br />
Lichtröhre aussetzt. Beim Sonnenlicht beginnt der Motor sofort zu arbeiten.<br />
Beim elektrischen Licht mußt Du möglicherweise dem Propeller einen leichten<br />
Stoß geben, um ihn in Betrieb zu setzen.<br />
Beachte, in welcher Richtung sich der Motor dreht. L<br />
POLAR 1 TÄTSUMKEHRUNG<br />
Entferne die Drähte, die die Elektrizität von der Sonnenzelle zum Motor<br />
leiten, indem Du die Gleitendstücke von den Motorflanschen schiebst und<br />
diese wiederanbringst, indem Du das Gleitendstück, das am rechten Flansch<br />
war, auf den linken Flansch schiebst. Das Gleitendstück, das am linken<br />
Flansch war, kommt nun aufden rechten Flansch.<br />
Du hast damit die Drähte “überkreuzt” und der Motor dreht sich nun in<br />
entgegengesetzter Richtung. Dies wird’PoIaritätsumkehrung’genannt..<br />
64
STROMUMKEHRUNG<br />
Du kannst die Polarität auch umkehren, indem Du die Drähte an den<br />
Schrauben der Sonnenzelle kreuzt.<br />
PROPELLER-FORMEN<br />
Der Propel ler, den Du bist jetzt verwendest hast, ist nur wenig<br />
wirksam. Wenn Du wi I Ist, daß er etwas “leistet”, mußt Du ihn umformen,<br />
indem Du ihm die Form einer Schraube gibst.<br />
Drehe h i er<br />
er<br />
Gieße etwas heißes Wasser in eine Tasse und tauche den Propeller in<br />
das Wassrr. Die Hitze erweicht den Kunststoff. Nach einigen Sekunden<br />
nimm den Propeller aus der Tasse und biege ihn etwas, solange er noch<br />
heiß ist, wie in der Abbildung gezeigt. Paß auf, daß Du Dir nicht die<br />
Finger verbrennst!!<br />
Kühle den Propeller ab, indem Du ihn unter f I ießendes kaltes Wasser<br />
hältst.<br />
DER VENT I LATOR<br />
(LÜFTER)<br />
Befestige den umgeformten Propeller wieder an dem Motor, lege die<br />
Sonnenzelle an eine passende Lichtquelle, damit sich der Propeller<br />
dreht. Er kann nun Luft in Bewegung bringen.<br />
65
Die Richtung, irl der der Pr-Opel ler die Luft bewegt, d.h. vom oder zum<br />
Met-or, hl;ngt von der Richtung ab, in der sich der Motor dreht.<br />
E n i I i.j f t e r-<br />
Beweg-t s ich d ie Luft vom Motor weg, ddcln hdsi Du ei nen l..ii f t c;r oJer<br />
Venti Iator gebds-le1.t.<br />
DER ENTLUFTER<br />
Verändere die Richtung, in der sich der Motor bewegt-, indem Du die<br />
Drähte (entweder an den Motorf lanschen oder an den Schrauben di:r<br />
Sonnenzel Ie) überkreuzt. Der Propel ler bewegt nun die Luft in die<br />
umgekehrte Ri ch tung . I n dem vorigen Expcr- iment a I so beweg te s i ch<br />
die Luft vom Motor weg und Du ha.ttest einen Venl i lator gebdstel t.<br />
Nun bewegt s i c.h die Luft zum Mo-t-or hin. Und L)u ha5t %je-l z t- ei nen<br />
~<br />
En-t 1 ij f -ter..<br />
tntlüfter werden vielfach in Fabriken, Bergwerken oder Lahot-a t-or i en<br />
verwendet, wo man daran .i nteress i er-t ist, Abgase zu entfernen und durch<br />
frische Luft zu ersetzen.<br />
AM PROPELLER BASTELN<br />
Uur‘ct, abnchrntin, I~~rurndr~heri urid w i eilen- einsetzen (1~s f’rop~ I I cr J<br />
kannst- Du das gleiche Eryebrlis, w i c bti i dem vorhergehenden Sexper i m,;fI t<br />
erzielen. FdI 1s erforderlich, kann5 t Du uuch d i e Drehung (S tei gurr91<br />
d2s Pi-op2 I l er-5 ver-Jridern, und zwar i ndem Du d;in Prope I Ier wl eder i n<br />
Ndssc:r- cr--h i tzt , i hn J?ehst urjd clbhiitr 1 s-t.
67<br />
0 I E SONNENFALLE<br />
Für diesen und die zwei nächsten Versxche benötigst Du ziemlich große Stücke<br />
Karton oder steifes Zeichenpapier (Bristol-Papier). Außerdem brauchst Du etwas<br />
Kunststoffleim Und-Silberpapier (Aluminiumfolie).<br />
Wahrscheinlich hast Du dieses zu Hause, aber wenn nicht, kannst Du es leicht<br />
und ziemlich billig kaufen. Du wirst sehen, es lohnt sich.<br />
Nun mache Folgendes:<br />
Nimm ein Stück dünnen Karton oder steifes Zeichenpapier, am besten in der<br />
Größe von 50 cm x 30 cm. Lege eine alte Zeitung auf den Tisch, um ihn vor<br />
Beschädigung zu schützen. Lege den Karton auf die Zeitung und bestreiche<br />
den Karton mit Hilfe eines Malpinselsoder eines Wattebauschsgleichmäßig mit<br />
Kunststoffleim. Nimm ein Stück Silberpapier von der Größe des Kartons und<br />
klebe es fest und glatt auf. Du hast nun einen Karton-Spiegel im Rohzustand<br />
gebastelt. Lasse den Leim mindestens eine halbe Stunde trocknen. Bringe ihn<br />
inzwischen ins Freie und versuche, mit Hilfe dieses Spiegels Sonnenlicht auf<br />
die Wand ei.nes Hauses reflektieren. Beobachte was geschieht, wenn Du den<br />
Karton-Spiegel etwas biegst. Sobald die halbe Stunde vorüber ist, rolle den<br />
Karton in einen Konus (Trichter), wie abgebildet. Die Seite mit dem Silberpapier<br />
muß dabei nach innen gekehrt sein. Die obere Öffnung des Trichters<br />
soll einen Durchmesser von ungefähr 20 cm, und die untere Öffnung einen<br />
Durchmesser von ungefähr 2 l/2 cm haben. Befestige die Seiten des Trichters<br />
mit Klebestreifen, Klebstoff oder Heftklammern. Deine Sonnenfalle ist nun<br />
fertig.<br />
Gehe nun ins Freie, in die Sonne und wenn Dich jemand fragst, was Du tust,<br />
antworte freund l i ch ” I ch versuche, etwas Sonnenlicht einzufangen”. Die Leute<br />
werden Dich für vol Ikommen verrückt halten, in Wirklichkeit aber gehst<br />
Du durchaus wissenschaftlich vor und es ist genau das, was Du tust.<br />
Stecke Deinen Zeigefinger in die kleine Konusöffnung und drehe Dich<br />
langsam im Sonnenlicht bis zu einer vollständigen Umdrehung. Du wirst<br />
merken, daß sich Dein Finger an einer bestimmten Stelle viel wärmer anfühlt,<br />
als an anderen Stellen. Das ist die Stelle natürlich, wo Du der Sonne<br />
zugewendet bist.<br />
Lasse den Zeigefinger in der kleinen Konusöffnung und führe Deinen Arm iach<br />
unten und nach oben. Du wirst an eine Stelle kommen, wo Du Deinen Finger<br />
schnell herausnimmst!! Es besteht zwar keine Gefahr, daß Du Dir den Finger<br />
verbrennst, abeS er wird unangenehm heiß.<br />
Wenn Du eine Kerze in die Öffnung steckst anstatt Deinen Finger, wird sie<br />
wie Butter zerschmelzen!<br />
Ein Stückchen Gummi wird anfangen zu rauchen und riechen!!!<br />
Den von Dir gebastelten Konus benötigst Du<br />
für den nächsten Versuch.<br />
Nun zurück zum elektrischen Motor und der Sonnenzelle.
DER W I NDTUNNEL<br />
Wir benutzen den Konus vom vorigen Versuch als einen Windtunnel.<br />
Stelle Deinen Mtotor als Ventilator auf und halte die große Konus-<br />
Öffnung nahe an den sich drehenden Ventilator. Der Konus wird die<br />
Luftströmung erheb I i ch verstärken, was sich am besten dadurch zeigen<br />
läßt, daß man eine Rauch- oder Dampfquelle an die kleinere Konusöffnung<br />
hält.<br />
Siehe Abbi Idung:<br />
Rauch- oder Dampfquel Ie<br />
Drehe nun die Polarität des Motors um, um einen Entlüfter zu erhalten.<br />
Die Richtung der Luftströmung wird wieder durch eine Rauch- oder Dampfquelle<br />
angezeigt. Mache eine “Fahne” aus dünnem Ze I I stof f pap i er, i ndem<br />
Du eine Seite mit einer Schere in dünne Streifen schneidest.<br />
Siehe<br />
Abbildung:<br />
Rauch- oder Dampfquelle<br />
68
Wirhaben bis jetzt die Sonnenzelle zum Antrieb eines elektrischen<br />
Motors verwendet. Man kann natürlich auch andere Dinge mit einer solchen<br />
Zel Ie tun.<br />
Bereits zu Beginn dieses Kapitels haben wir in ziemlich genauen<br />
Einzelheiten erklärt, was eine Sonnenzeile ist und wie sie funktioniert.<br />
Nun ist es an der Zeit, auch noch anderen ihrer Eisenschaffen nachzuforschen.<br />
BENUTZUNG EINES MILLIAMPERE-MESSGERÄTS<br />
Fur den Ampmeter, macht man einen dreickigen Stand.<br />
Im Fach mit den Anweisengen ist ein Kartonstreifen. Falte an den drei<br />
Seiten die vorgefaltet sind ind biege in ein Dreieck, die Zunge im gehorigen<br />
Gleitendst<br />
Drähte<br />
Flansche<br />
Schlitz wird das Dreieck zusammen halten. Befestige zwei Drahte an die<br />
Kontakten des Ampmeters. Jetzt, das Dreieck vor Dir, mit den diagonalen<br />
Einschnitten an der Vorderseite, drucke die Drahte mit den Fingern durch den Karton<br />
und aus den zwei Lochern an der ruckseite. Wenn Du nun den Ampmeter in die<br />
viereckige Offnung stellst, wird er fest bleiben.<br />
Wie Du siehst, sind an d.er Rückseite des Meßgeräts die gleichen Ftanlche<br />
wie am Motor. Schiebe die beiden Drshte auf die Flansche des Meßgeräts.<br />
Im selben Moment bewegt sich der Zeiger des Motors. Möglicherweise bewegt<br />
sich der Zeiger zu unter 0. In diesem Fall überkreuze die Gleitendstücke<br />
der Drdhte, das heißt, das Gleitendstück, das am rechten Flansch war,<br />
wird auf den linken Flansch geschoben und das Gleitendstück, das am<br />
linken Flansch war, kommt auf den rechten Flansch.<br />
Selbst wenn Du diesen Versuch im Zimmer anstellst und die Sonnenzelle<br />
nicht in Fensterrichtung liegt, wenn es draußen dunkel ist und Du<br />
elektrisches Licht benutzt und die Sonnenzelle sich nicht in Richtung<br />
auf die Lichtquelle (die Lampe) befindet, erfolgt trotzdem eine ablesbare<br />
Messung. Nun kannst Du an die nächste Versuchsserie gehen.<br />
69
QUANTITATIVE VERSUCHE<br />
Drehe die Sonnenze!le der Lichtquelle zu, um die größtmög I i chste Senkung<br />
des Meßzeigers zu erre i chen. Welche Messung liest Du nun ab?<br />
In einem Umschlag liegen mehrere große (7 x IO cm) Stücke von farbigem<br />
Zellophan und ein Stück Gummi von derselben Größe. Lege dieses Stück<br />
Gummi auf die Sonnenzelle. Der Meßzeiger wird auf 0 zurückgehen.<br />
Verschiebe das Stück Gummi so, daß es die Sonnenzelle nur zur Hälfte<br />
bedeckt. Welche Messung liest Du nun ab ? Beträgt siegenau die Hälfte<br />
der unbedeckten Sonnenzelle?<br />
DER ENTFERNUNGSUMSTAND<br />
Du wirst bemerkt haben, daß bei Verwendung einer Tischlampe anstatt<br />
Sonnen!icht, die von der Sonnenzelle produzierte Elektrizitätsmenge<br />
von der Entfernung der Sonnenzelle von der Lampe abhängt.<br />
Du kannst das wissenschaftlich mit Hilde des Meßgeräts überprüfen.<br />
Stelle die Sonnenzelle, die an das Meßgerät angeschlossen ist, auf<br />
einen Tisch in der Nähe der Tischlampe. Am besten ist es, diesen<br />
Versuch abends auszuführen, wenn die Tischlampe die einzige Lichtquelle<br />
im Zimmer ist.<br />
Rücke nun die Sonnenzelle näher an die Lampe und wieder weiter weg.<br />
von der Lampe, bis Du eine Stelle gefunden hast,auf der das Meßgerät<br />
genau 9 dß anzeigt. Messe die Entfernung von der Sonnenzelle zur<br />
Glühbirne.<br />
Rücke die Sonnenzelle weiter weg bis das Meßgerät genau 6 dß anzeigt.<br />
Messe die neue Entfernung.<br />
Wiederhole das gleiche und lasse das Meßgerät 3 dB anzeigen und dann<br />
I dB. Messe diese Entfernungen.<br />
Kannst Du ein Verhältnis erkennen zwischen der Entfernung der Sonnen4<br />
zel Ie von der Glühbirne und der produzierten Elektrizitstsmenge?<br />
EI N DIAGRAMM ZEICHNEN<br />
Kannst Du e in D iagramm zeichnen ? Wenn ja und wenn Du Lust dazu hast,<br />
kannst Du versuchen, ein Diagramm zu zeichnen indem Du die Entfernung<br />
der Sonnenzelle von der Glübirne, in Zentimetern ausgedrückt, in die<br />
X’X-Achse und die Elektrizitätsmenge 9, 6, 3, I auf die Y’Y-Achse des<br />
Diagramms einzeichnest.<br />
70
WÜRDE ZUSiiTZL I CHES TAGESL I CH T- DAS ERGEBN t S<br />
BEE I NFLUSSEN ?<br />
Wärest Du genügend fachkundlich ausgebildet und entwickelt,<br />
um ein Diagramm zu zeichnen, d a n n hstte e s D i c h v i e l l e i c h t<br />
i n t e r e s s i e r t , den Versuch bei Tageslicht zu wiederholen. Du<br />
hättest dann zusiitzlich zu dem Licht, das von der Tischlampe<br />
kommt, auch eine gewisse Menge Sonnenlicht im Zimmer.<br />
SCHEIBENDREHUNG<br />
Kommen wir nun zu unseren Versuchen mit dem Motor zurück. -.<br />
Entferne den Propeller vom Motor und ersetze ihn durch eine der Kartonscheiben.<br />
Sobald der Motor die Scheibe zu drehen beginnt, kannst Du sehen,<br />
daß der Teil der Scheibe, wo die Fenster sind, durchsichtig wird.<br />
GELB UND BLAU USW.<br />
Entferne die Scheibe vom Motor. Bedecke zwei der Fenster der Scheibe<br />
mit blauem Zellophan und die zwei anderen Fenster mit gelbem Zellophan.<br />
In diesem Baukasten befindet sich anstatt Cellotape, ein Blatt mit Klebzettein,<br />
die man eifach so benutzen kann.<br />
Klebe<br />
!S<br />
lphan<br />
WICHTIG!<br />
Falls die Scheibe zu lose<br />
auf der Motorwelle sitzt,<br />
lege eine Gummischeibe auf,<br />
wie zwei Seiten weiter erklärt.<br />
Siehe “Die Gummischeibe”.<br />
gelbes<br />
71
Lasse die Scheibe vom Motor drehen. Welche Farbe erwartetest Du durch die<br />
sich drehenden Fenster zu sehen? Welche Farbe hast Du tatsschlich gesehen?<br />
GELB UND ROT<br />
Bereite eine andere Scheibe in der gleichen Weise vor, wie die vorhergehende,<br />
dieses Mal aber bedecke die Fenster mit gelbem und rotem Zellophan.<br />
Nimm einen der beiden Nägel aus dem Bastlersatz und stecke ihn durch das Loch<br />
in der Mitte der Scheibe, die Du vorbereitest hast. Drehe diese Scheibe mit<br />
der Hand, indem Du sie vorsichtig mit den Fingern der einen Hand vorwärtsschiebst<br />
und mit der anderen Hand den Nagel festhältst. Drehe die Scheibe<br />
so schnell Du kannst und sehe beim Drehen durch die Fenster. Siehst Du die<br />
Farbe, die erwartet hattest? Wenn Du von der Seite durch die sich drehende<br />
Scheibe siehst, siehst Du dann dieselbe Farbe, wie die, die Du gesehen hast,<br />
als Du gerade durch die Scheibe geguckt hast?<br />
WEISSES LICHT<br />
Nimm wieder eine andere Scheibe. Lege dieses Mal vier Farben auf die<br />
vier Fenster - rot, grün, gelb und blau. Welche Farbe erwartest Du zu<br />
sehen , wenn Du die Scheibe drehst?<br />
Beachte: Wenn Du gelb und blau vermischst, erhaltst Du grün, Wenn Du<br />
gelb und rot mischst, erhältst Du orange. Wenn Du normales (weißes) Licht<br />
mit einem Prisma zertei Ist, erhältst Du die Farben des Spektrums: Li Ia,<br />
Veilchenblau, blau, grün, gelb, orange, roh. (Ein Regenbogen ist ein gutes<br />
Beispiel, wobei weißes Licht durch Regentropfen geteilt wird). Wenn Du die<br />
Farben des Regenbogens mischst, erhsltst Du weißes oder normales Licht.<br />
Rot, gelb, grün und blau sind nicht alle Farben des Spektrums, trotzdem<br />
aber vermischen sich die vier Farben, beim Durchgucken durch die sich<br />
drehende Sehe i be, zu einem ziemlich hellem Grau.<br />
72
73<br />
DIE GUMMISCHEIBE<br />
‘Wenn Du eine der Scheiben auf den Xotor setzt, dann dreht sich die<br />
Scheibe, sobald sich die Motorwelle dreht, da das Loch in der Mitte<br />
der Kartonscheibe genau auf die Motorwelle paßt. Nach einiger Zeit<br />
vergrößert sich jedoch das Loch durch Abnutzung. Die Scheibe fängt<br />
an zu rutschen und dreht sich nicht mehr richtig. Wir müssen daher<br />
das Loch verstarken. Das machst Du, indem Du einen der kleinen<br />
Gummiringe auf das abgenutzte Loch in der Kartonscheibe klebst.<br />
Du kannst dazü etwas Kunststoffleim oder eine Gummilösung benutzen,<br />
falls Du diese zur Hand hast. Sonst benutze ein Zellophanklebeband,<br />
wie in der Zeichnung angegeben.<br />
Mache mit Hilfe eines Stahlnagels ein Loch in die Mitte der Gummisehe ibe.<br />
Zellophan-Klebeband<br />
Gummischeibe<br />
DIE SCHEIBE VERBESSERN<br />
Nimm die Scheibe, auf die Du rotes, grünes, gelbes und blaues Zellophan<br />
geklebt hast. VerstSrke die Mitte mit Hilfe einer Gummischeibe. Allevier<br />
Kartonscheiben haben vier offene Schlitze, die benutzungsbereit sind.<br />
Vier weitere Schlitze sind noch mit Karton bezogen. Diese Kartonstücke<br />
lassen sich durch leichten Fingerdruck entfernen. Mache dies jetzt und<br />
bereite die Scheibe vor, indem Du einen weiteren Farbsatz hinzufügst<br />
(siehe Abbildung). Lasse diese Scheibe mit den 8 Farbstreifen von Deinem<br />
elektrischen Motor drehen und beobachte, ob eine Verbesserung gegenüber<br />
dem Versuch mit vier Farben eingetreten ist.<br />
blau<br />
Gummischeibe<br />
blau
Wshrend sich noch die Scheibe vom vorhergehenden Versuch am Motor dreht,<br />
nimm die letzte Scheibe aus dem Bastlersatz, klebe eine Gummischeibe in<br />
deren Mitte und verwende die Scheibe so wie sie ist. Stecke einen Stahlnagel<br />
durch die Mitte und drehe diese Scheibe. Blicke durch die sich<br />
drehende Scheibe auf die andere Scheibe, die sich noch am elektrischen<br />
Motor dreht. Was siehst Du ?<br />
DAS STROBOSKOP<br />
Das Stroboskop ist ein Gerat, womit die Schnelligkeit eines sich drehenden<br />
oder schwingenden Objekts gemessen werden kann. In seiner einfachsten Form<br />
ist es eine Scheibe, die einen Schlitz hat. Wenn wir durch eine solche,<br />
sich drehende Scheibe auf eine andere sehen, die sich mit genau der gleichen<br />
Geschwindigkeit dreht, wird es uns so vorkommen, als ob sie stillsteht, da<br />
jeder Punkt auf dieser Scheibe genau di’e gleiche Stelle erreicht haben wird,<br />
wenn wir siedurch den einen Schlitz sehen. Beschleunigen wir etwas die<br />
Drehgeschwindigkeit der Scheibe mit dem einen Schlitz, (Scheibe Nr: 1) und<br />
blicken auf die zweite Scheibe (Scheibe Nr. 21, die sich mit der gleichen<br />
Geschwindigkeit wie vorher dreht, kommt es uns so vor, als ob diese Scheibe<br />
Nr. 2 sich langsam rückwärts dreht !!! Verlangsamst Du die Drehgeschwindigkeit<br />
von Scheibe Nr. 1, Scheibe Nr. 2 wird sich vorwärts bewegen. Wenn Scheibe<br />
Nr. I vier Schlitze hat, kannst Du den gleichen Effekt erreichen, indem Du<br />
sie ein Viertel Mal so schnell drehen läßt, wie Scheibe Nr. 2. Natürlich<br />
wenn Scheibe Nr. I acht Schlitze hat, wird nur ein Achtel der Drehgeschwindigkeit<br />
von Scheibe Nr. 2 benötigt, um sie zum “Sti I Istand” zu bringen.<br />
sich drehende Scheibe<br />
Auge<br />
Du kannst das Stroboskop dazu benutzen, um auf eine sich drehende ,<br />
Schallplatte, ein Fahrrad-Rad, das sich bewegt, auf aus einem Wasserhahn<br />
tropfendes Wasser oder eine brennende, einzelne Leuchtröhre zu blicken.<br />
Einige Grammophon-Hersteller legen ein Stroboskop bei, das zum Messen der<br />
Umdrehungen der Drehplatte und der Schallplatte verwendet wird.<br />
Es gibt viele interessante Versuche, die sich mit einem Stroboskop<br />
anstellen lassen, aber sie gehen über den Bereich eines Sonnenenergie-<br />
Bastlersatzes hinaus. Wenn Du aber Interesse daran hast, könntest Du<br />
in irgend einem Lehrbuch für Optik odyrPhysik nachschlagen und darin<br />
sehr viele Versuche finden, die Du mit dem elektrischen Motor und dem<br />
Stroboskop aus diesem Bastlersatz anstellen kannst. Du könntest Dir ein<br />
der-artises Buch aus der Schulbibliothek leihen.<br />
74
SICH BEWEGENDES MUSTER<br />
Zu den Scheiben in diesem Bastlersatz gehört auch eine Scheibe ohne<br />
Schi itze. Lege die beiden Muster nachfolgender Zeichnungen auf die beiden<br />
Seiten der Scheibe. Am besten kannst Du das tun, indem Du unter die Zeichnung<br />
Kopierpapier legst und die Figuren jeweils auf eine Seite der Scheibe<br />
abzeichnest.<br />
Lege die Scheibe auf den Motor<br />
und lasse ihn am besten durch<br />
Sonnenlicht drehen, aber wenn<br />
es gerade ein wolkiger Tag ist,<br />
kannst Du den Motor auch durch<br />
künstliches Licht antreiben lassen.<br />
Was siehs<br />
Versuche,<br />
besch I eun<br />
Sonnenze l<br />
veränderst<br />
auf der an<br />
. Wiederhole den Versuch<br />
deren Seite der Scheibe.<br />
Blicke auf beide Seiten der Scheibe mit Hilfe Deines Stroboskops.<br />
f”‘lo t:RE MUSTER<br />
Wenn Du etwas steifes, durchsichtiges Material bekommen kannst, schneide<br />
eine ähnliche Scheibe aus, wie die Scheibe ohne Schlitze und übertrage das<br />
Muster in obiger Abbildung auf diese durchsichtige Scheibe. Lege die durchsichtige<br />
Scheibe auf die Scheibe ohne Schlitze, wodurch ein Diagramm das<br />
andere bedeckt und drehe dann eins davon.<br />
Was Du nun siehst, nennt man ein Moir& Muster.<br />
75
WEITERE<br />
MOIRE-MUSTER<br />
Nachdem Du zwei Moi rd-Mustersgtze gemacht hast, indem Du die Muster aus diesem<br />
Heft übertragen hast, könntest Du mühelos noch mehrere Scheiben ausschneiden,<br />
ohne Schlitze und durchsichtige, und Dir weitere Muster nach Deinen eigenen<br />
Entwürfen herstel len.<br />
WEITERE QUANTITATIVE VE.RSUCHE<br />
W i r haben gesehen, daß auf die Sonnenzelle treffendes Licht Elektrizität erzeugt<br />
und den Zeiger des Meßgeräts senkt. Nun wollen wir einmal sehen, was farbiges<br />
Licht tun kann. Dieser Versuch gelingt am besten in einem Zimmer mit elektrischem<br />
Licht.<br />
Stelle die Sonnenzelle, die an das Meßgerät angeschlossen ist, auf e<br />
in der Nähe einer Tischlampe. Wenn Du die Tischlampe einschaltest, w<br />
Zeiger des Meßgeräts wahrscheinlich an das Ende der Skala (30 dB) ge<br />
Bedecke die Sonnenzelle mit einem Stück Gummi. Setze die Sonnenzelle<br />
soviel dem Licht aus, daß der Meßzeiger genau 9 dB anzeigt.<br />
Nimm ein Stück gelbes Zellophan und bedecke die Sonnenze<br />
dabei die Gummilage zu verschieben. Was ist nun die neue<br />
weniger Elektrizität wird erzeugt?<br />
nen Tisch<br />
rd der<br />
angen.<br />
gerade<br />
Ie damit, ohne jedoch<br />
Messung? Wieviel<br />
Was geschieht, wenn Du die Sonnenzelle mit zwei Stück ge<br />
bedeckst?<br />
bes<br />
Zellophan<br />
Wir könnten diese Zellophanstücke auch Filter nennen, da sie ja das auf die<br />
Sonnenze.1 Ie treffende Licht f i Itern. Versuche nun jeden der Farbf i I ter der<br />
Reihe nach und beachte die Senkung des Meßzeigers.<br />
Nimm ein Stück gelbes und blaues Zellophan zusammen. Wenn Du durch diese<br />
hindurch auf eine Lichtquelle guckst, wirst Du sehen, daß das Licht, das<br />
Dein Auge erreicht, grün ist. Lege nun beide Zellophanstücke auf die Sonnenzelle<br />
und beachte die Senkung des Meßgeräts. Wie läßt sich diese Messung mit der<br />
Meßsenkung durch den grünen Filter vergleichen?<br />
Nimm nun einen roten und einen blauen Filter und blicke durch diese zusammen<br />
zu einer Lichtquelle hin. Die Dein Auge er-reichende Farbe ist purpurrot.<br />
Nimm ein Stück gelbes und ein Stück rotes Zellophan und lege den gelben Filter<br />
auf den roten Filter. Blicke durch diese hindurch. Du könntest erwarten,<br />
orangefarbenes Licht zu sehen und das würdest Du auch, wenn Du durch diese<br />
auf ein weißes Stück Papier guckst. Wenn Du aber durch beide Filter zu Deiner:.<br />
Lichtquel Ie hin guckst, wirst Du überrascht sein, zu sehen, daß das Licht, das<br />
Dein Auge erreicht, rot ist und nicht orangefarben!<br />
TC, 1”<br />
Sonnenzelle<br />
76
77<br />
Zum Schluß nimm alle vier Farben und blicke durch sie auf eine Lichtquelle.<br />
An Dein Auge kommt nun sehr wenig Licht. (Mache eine Prüfung mit der Sonnenzelle<br />
und dem Meßgerät). Das Licht, das an Dein Auge gelangt, ist rot. Egal,<br />
welchen Filter Du zuoberst legst.<br />
Beachte: Erinnerst Du Dich daran, daß als wir die vier Farben auf einer<br />
Scheibe drehen ließen, diese zusammen weiß aussahen ? Die Ergebnisse, die<br />
wir jetzt erhalten haben, scheinen dem zu widersprechen! Die Erklärung<br />
hierfür liegt in dem Unterschied zwischen reflektiertem, gebrochenem und<br />
übertragenem Licht. Wie im Fall des Stroboskops, würde eine wissenschaftliche<br />
Erklärung den Rahmen dieses Hefts übersteigen. Wenn Du aber alt genug,<br />
‘intelligent genug und ausreichend fachlich interessiert bist, kannst Du<br />
ausführliche Erklärungen dieser Begriffe in jeder Enzyklopädie finden.<br />
Sieh doch mal nach, zu Hause oder in der Schulbibliothek. Ähnlich wie im<br />
Fal I des Stroboskops, wird Dir etwas selbstsndige Forschung die aus dem<br />
Bast lersatz gewonnenen Vortei Ie noch vergrößern. Lernen i st ei n Werkzeug;<br />
Genau wie ein Hammer, Schraubenzieher oder elektrischer Bohrer. E S ist dazu<br />
da, daß es benutzt wird. Wissen ist ein Werkzeug, das man abgeben, verleihen<br />
und selbst verkaufen kann und trotzdem immer Dein Eigentum bleibt.<br />
EINE UMGEHUNG ODER “JUNT”<br />
Unser Meßgerät ist hochempfindlich. Es ist eigentlich für viele Versuche viel<br />
zu empfindlich. Die meisten Versuche haben wir mit der Sonnenzelle zu Hause,<br />
bei Zimmerlicht oder beim Licht einer Tischlampe ausgeführt. Sobald wir die<br />
Sonnenzelle dem Sonnenlicht aussetzen, bewegt sich der Meßzeiger über 30 dß<br />
hinaus. Wir werden unser Meßgerät nun weniger empfindlich machen, damit wir<br />
es im Sonnenlicht benutzen können.<br />
Das machen wir mit Hi Ife eines gebastelten “Junt”. Ein Junt ist eine Brücke,<br />
die es der meisten E.lektrizitätsmenge ermöglicht, das Meßgerät zu umgehen,<br />
so daß nur ein Bruchteil der Gesamtmenge durch den Stromkreis läuft. Würden<br />
wir einen Kupferdraht an beide Gleitendstücke des Meßgeräts einführen, dann<br />
würde fast die gesamte Elektrizitätsmenge durch den Draht geleitet werden<br />
und demzufolge würde das Meßgerät überhaupt nicht funktionieren. Würden wir<br />
beide Flansche mit einem Material verbinden, daß keine Elektrizität leitet,<br />
dann würde das Meßgerät so funktionieren, als ob wir gar nichts getan hätten.<br />
Der Trick dabei ist, ein Material zu finden, das gerade die richtige Menge<br />
an Elektrizität das Meßgerät zu umgehen erlaubt und dennoch einen gewissen<br />
Prozentsatz zuführt, um es zu betätigen. Wir nennen das einen Widerstand<br />
(Resistor). Einen solchen Widerstand verbinden wir mit den beiden Gleitend-<br />
Stücken, die an die Flansche des Meßgeräts angeschlossen sind.”<br />
Entferne die Gleitendstücke von den Flanschen des Meßgeräts. Nimm die beiden<br />
Gummimuffe und schiebe sie ,ie auf einen Draht der Sonnenzelle. Biege dann<br />
den Widerstand wie abgebildet und schiebe ihn vorsichtig in die zwei Gleitendstücke.<br />
Schließe die Gleitendstücke wieder an das Meßgerät und schiebe<br />
die Gummimuffe auf die Gleitendstücke, um alles an Ort und Stelle zu halten.<br />
Gummimuffe oder Klebeband So wird es<br />
Draht von Sonnenzelle gemacht !<br />
W i derstand (“JUNT” )
Nun kannst Du das Meßgerät sogar im hellen Sonnenschein benutzen. Du<br />
könntest zum Beispiel messen, wieviel Licht gebraucht wird, um den<br />
Motor drehen zu lassen, und zwar mit oder ohne eine der Scheiben.<br />
Hierzu brauchst Du aber noch ei nen Draht.<br />
Du kannst einen Teil der Drä h<br />
hast, indem Du etwas aus der<br />
Der Doppeldraht, mit den Gle<br />
an der anderen Seite, ist I<br />
und schneide das abgemessene<br />
te verwenden, die Du bis jetzt gebraucht<br />
Mitte herausschneidest und das Übrige spleißt.<br />
tenden an der einen Seite und den Schlaufenden<br />
/2 Meter lang. Messe 50 cm von jedem Ende ab<br />
stück mit einer Schere ab.<br />
n<br />
Schneide eine Lange von<br />
ca. 50 cm heraus.<br />
Endstücke, von denen die Isolierung<br />
Gleitend<br />
Schlsci<br />
endstücke<br />
Die zwei gespleißten Endstücke<br />
Entferne die lsol ierung, um die Kupferdrähte freizulegen. Man tut das<br />
am besten sc: Die abgeschnittenen Enden über Kerzenflamme halten und<br />
I so I i erung abbrennen.<br />
VORSICHT: SEI SEHR VORSICHTIG, WENN DU MIT EINER OFFENEN<br />
FLAMME AREEITEST<br />
Verknüpfe die Drähte, die ein Schlaufenende haben (AI mit den Drdhten,<br />
die ein Gleitende haben (Cl. Das nennt man “spleißen”.<br />
Sehe Dir die Zeichnung genau an, damit Du weißt, wie es gemacht wird.<br />
78
Du hast nun zwei Dr2hte (50 cm), die Du ausgeschnitten hast CB). Es wird<br />
nur ein Draht davon benötigt. Entferne die Isolierung von dem Draht und<br />
verbinde ihn mit einem der Flansche der Sonnenzelle und das andere Urahtende<br />
mit einem der Flansche des Meßgeräts. Siehe Diagramm.<br />
Draht mit Flanschen verbinden<br />
Dieser Drahttei I ist<br />
ohne Isolierung<br />
Flansch<br />
des Meßgerats<br />
Einer der zwei 50 cm DrZhte<br />
vom ursprüng I chen Draht<br />
.Draht<br />
Hebe den anderen Draht auch auf. Du w i rst ihn später für andere Versuche<br />
benötigen.<br />
Wiederhole einige oder al Ie Farbfilterversuche, dieses Mal aber bei<br />
Sonneniicht, wobei das Meßgerät mit der Umgehung I”Junt”) versehen ist.<br />
Z u s ä t z l i c h e s r e f l e k t i e r t e s S o n n e n l i c h t L<br />
Messe die von der Sonnenzelle bei Sonnenlicht produzierte Elektrizität<br />
mit Hi Ife des umgewandelten Meßgeräts (mit “Jun-t” versehen). Sol It-e das<br />
Sonnenlicht selbst für das umgewandelten Meßgerät zu stark sein, so halte<br />
die Sonnenzelle in einem solchen Winkel, daß ein Teil der Sonnenzelle im<br />
Schatten ist. Das Meßgerät sollte nun eine Messung von zwischen 3 und 6 dB<br />
zeigen.<br />
Nimm einen Spiegel und reflektiere etwas zusätzliches Sonnenlicht auf die<br />
Sonnenzelle. Was geschieht?<br />
79
Z t MMERL t CHT MESSEN<br />
Wiederhole den letzten Versuch in Deinem Zimmer bei elektrischem Licht.<br />
Du brauchst die Umgehung (“Junt”), oder auch nicht - je nachdem wieviel<br />
Licht Deine Lampe abgi’bt. Verwende einen oder sogar zwei Spiegel.<br />
Falls Du eine bequeme Röhrenlichtquelle hast, verwende diese auch. Gibt<br />
es eine Grenze für die Elektrizitätsmenge, die Deine Sonnenzelle erzeugen<br />
kann oder ist das nur durch die Lichtmenge begrenzt, die es Dir gelingt,<br />
auf die Sonnenzel Ie strahlen zu lassen ?<br />
Ja, es gibt eine Grenze. Kannst Du sie feststellen ?<br />
DAS ELEKTRON i SCHE THERMOME.TER<br />
Du hast in Deinem Bastlersatz ein Teil, das wie ein Widerstand aussieht,<br />
aber keine bunten Streifen hat. Das ist eine Silizium-Diode. Eine Diode<br />
ist eine besondere Art von Widerstand. Es läßt elektrischen Strom nur i n<br />
einer Richtung durchgehen. Sie ist eine Art elektronischer Verkehrspol zist.<br />
Die Silizium-Diode hat in der Elektronik, wo ein Einweg-Durchlaß für d i<br />
Elektrizität wichtig ist, viele Anwendungsbereiche. Unsere Diode hat e ‘i<br />
andere wichtige Funktion. Ihr Widerstand, mit anderen Worten, ihre Fäh<br />
Elektrizität weiterzuleiten, hängt von der Temperatur der Diode ab. Je<br />
wärmer die Diode wird, umso niedriger ist ihr Widerstand und umso mehr<br />
Elektrizität wird durchgelassen. Wir können eine Diode als ein Sonnen-,<br />
e i n e I ektron i sches Thermometer verwenden ! Ein elektronisches Thermometer<br />
ist ein hochempfindliches, überaus genaues Instrument. Es besitzt e-inen<br />
(negativen) Wert von 2.3 Millivolt für jeden Grad Celsius von Temperaturwechse<br />
1, je nachdem welche Diode verwendet wi rd.<br />
e<br />
ne<br />
gkeit,<br />
Wenn Du Dein Instrument zu einem präzisen Gerät machen willst, dann mußt<br />
Du für eine ständige Lichtquelle sorgen und jede Verbindung anlöten.<br />
Außerdem müßtest Du das Meßgerät (Mi I I i ampere-Meßgerät) in Graden e i ntei. I en,<br />
anstatt in dß (Dezibeln). Aber Dein Thermometer wird auch so funktionieren,<br />
wie es ist.<br />
Zeichne ein Diodenende an
Baue das Thermometer, wie in der Zeichnung gezeigt. Da Elektrizitzt nur in<br />
einer Richtung durch die Diode strömt, achte darauf, daß die Diode in der<br />
richtigen Lage ist.<br />
‘Wenn Du Dir die Diode ansiehst, siehst Du, daß sie an dem einen Ende ein<br />
Viereck oder eine Linie hat. Dieses Ende wird mit dem rechten Flansch des<br />
Meßgeräts (wenn Du von vorn auf das Meßgerst siehst) verbunden.<br />
Betrachte die Rückseite der Sonnenzelle und Du wirst bemerken, daß eine<br />
Schraube mit +-und die andere mit - markiert ist. Verbinde den Draht von<br />
der + Schraube mit dem Diodenende, das keine Markierung aufweist.<br />
Dein Thermometer ist nun fertig und sobald Du die Sonnenzelle dem Sonnenlicht<br />
aussetzt, wird das Meßgerät eine Messung von Ungefahr I anzeigen.<br />
Halte die Diode zwischen den Fingern und Deine Körperhitze wird durch den<br />
Zeiger des MeßgerSts angezeigt, der sich nach rechts bewegt und einen<br />
Temperaturanstieg merken läßt. Nimm nun die Finger weg und der Zeiger<br />
kehrt zu sei ner früheren Stel lung zurück.<br />
Hast Du Eiswürfel im Kühlschrank in der Küche? Nimm einen Würfel und<br />
lege ihn unter die Diode.<br />
Der Zeiger wird nach links rücken, wodurch ein Absinken der Temperatur<br />
angezeigt wird. Da schmelzendes Eis eine Temperatur von 0 Grad hat, ;.<br />
weißt Du, daß, wo der Zeiger stehen bleibt, 0 Grad Celsius sind.<br />
Gieße langsam etwas heißes Wasser über die Diode. Der Zeiger bewegt sich<br />
nach rechts und zeigt eine Temperatur von unter 100 Grad Celsius (die<br />
Temperatur von kochendem Wasser) an. Das ist nicht sehr genau, da Wasser<br />
an Hitze verliert, wenn es mit der Diode in Berührung kommt.<br />
VORS I CHT: Heißes Wasser kann sehr gefährlich sein. Sei vorsichtig, daß<br />
Du Dir nicht die Finger verbrühst. Halte auch die Diode über einem Eimer,<br />
damit Du keine Verschmutzung machst oder Möbel beschädigst.<br />
81
Nimm das Vergrößerungsglas und konzentriere die Sonnenstrahlen auf die Diode.<br />
Betrsgt die erzeugte Hitze mehr als 100 Grad Celsius: Das Vergrößerungsglas<br />
aus diesem Bastlersatz ist für dieses Experiment gut geeignet. Es ist groß<br />
genug, um richtige Ergebnisse zu ermöglichen und nicht zu groß, um die Diode<br />
zu verbrennen.<br />
SONNEN-ELEKTROCHEMIE<br />
Wenn Salz sich im Wasser auflöst, verschwindet das Salz nicht, obwohl man<br />
es nicht mehr sehen kann.<br />
Der chemische Name für Tischsalz ist Natriumchlorid. Chemiker schreiben das<br />
Na Cl, was bedeutet, daß ein Atom Natrium mit einem Atom Chlor durch eine<br />
chemi sehe Verbi ndung verbunden ist. Wenn Du Tischsalz in Wasser auflöst, wird<br />
die Verbindung gelöst und Du hast nun Natrium-IONE und Chlor-IONE im Wasser<br />
verstreut. Man kann diese nicht sehen. Wenn Du zwei Elektroden in ein Glas<br />
mit einer Salzlösung steckst und elektrischen Strom durchströmen läßt,<br />
werden die Natrium-lone zu der negativen Elektrode wandern, wodurch sie<br />
basisch gemacht wird, während die Chlor-lone zu der positiven Elektrode<br />
wandern.<br />
ELEKTROLYTE<br />
Nimm den beigefügte Kunststoffbehälter. Fülle ihn mit Wasser, füge einen<br />
Teelöffel Tafelsalz hinzu und löse es durch l?ühren auf. Nimm die die zwei<br />
Messingwinkel, die Du als Stützen für das Meßgerät benutzt hast. Wie Du<br />
siehst, hat jeder Winkel an einem Ende eine Art “Zahn”. Dieser paßt für<br />
das Gleitendstück der Sonnenzelle.<br />
?<br />
Vorsicht ! Lese<br />
GEBRAUCHSANWEISUNG !<br />
82<br />
Schadlieh wenn verschluckt<br />
und irritiert die Haut und<br />
die Augen. Deshalb Kontakt<br />
mit Korper und Augen vermeiden !<br />
Bei Kontakt mit Haut oder Augen,<br />
reichlich mit Wasser spulen.<br />
Wenn doch etwas verschluckt<br />
wurde, oder in die Augen drang,<br />
sofort einen Arzt rufen! Vom<br />
Bereiche kleinen Kindern<br />
entfernen!
83<br />
Der Kunststoffbehalter hat einen Deckel. Nimm diesen Deckel und mache mit einem<br />
scharfen Messer zwei Schlitze in Form von Fenstern in den Deckel. Siehe Dir die<br />
Zeichnungen an, bevor Du beginnst.<br />
Schlitze im Deckel<br />
Lege d iesen Deckel auf den Behälter und tauche beide Winkel durch die Schlitze<br />
in die Salzwasserlösung (ein Winkel durch jeden Schlitz). Beachte, daß die<br />
Winkel sich nicht berühren.<br />
“Zahn”<br />
des<br />
- U‘<br />
Kunststoffbehälter<br />
In Schi i-l-ze einge-1.<br />
Sonnenzelle<br />
Verbinde die Winkel mit der Sonnenzelle, wie in der Abbildung und lasse das<br />
Ganze ungefähr eine halbe Stunde in der Sonne stehen. Siehst Du Gasblasen<br />
auf den Elektroden? Rieche vorsichtig. Bemerkst Du irgend etwas? Der G&ruch<br />
kommt vom Gas (Chlor).<br />
pH<br />
INDIKATORPAPIER<br />
Du hast ein Stück orange-farbenes l ndi katorpapier in Deinem Bast lersatz.<br />
Dieses Papier wird in einer basischen Lösung blau. In einer Säurelösung<br />
wi rd es rot und i n einer neutralen Lösung, z.B. Wasser, wird es grün. Nimm<br />
etwas von diesem Papier und berühre es mit beiden Elektroden, die im Salzwasser<br />
waren. Was gesch i eht ?<br />
Sieh Dir das Papi<br />
Bleichmittel!<br />
er nach ein paar Stunden wieder an. Beachte: Chlor ist ein
Der Gebrauch von Sonnenenergie in der Elektrochemie erfreut sich in letzter<br />
Zeit steigender- Bedeutung. Nachfolgend sind einige Versuche auf diesem Gebiet.<br />
Du hast wahrscheinlich schon darüber gelesen. Jetzt kannst Du sie auch ausprobieren!<br />
KUPFER-BESCH !‘CHTEN<br />
In diesem Bastlersatz ist ein Behälter mit blauen Kristallen. Kupfer-Sulfat<br />
(Cu SO4). Diese Chemikalie löst sich genau wie Tischsalz in Wasser auf. Gib<br />
eine Kupfer-SSulfat-Lösung in den Kunststoffbehälter, lege den Deckel auf und<br />
schiebe die zwei Winkel in die Öffnungen. (Wissenschaftler würden diese<br />
Winkel ‘Elektroden! nennen). Verbinde die Elektroden mit der Sonnenzelle und<br />
lege es in die Sonne.<br />
Das im Wasser aufgelöste Kupfer-Sulfat zerteilt sich in Kupfer und Sulfat<br />
IONE. Die Kupfer (Cu) lone haben eine positive elektrische Spannung, wahrend<br />
die Sulfat-lone eine negative Spannung haben.<br />
Sobald Du die Sonnenzelle Licht aussetzt, erzeugst Du Elektrizität. Dadurch<br />
erhältxeinerder Winkel eine positive, und der andere Winkel eine negative<br />
elektrische Spannung. Der negativ gespannte Winkel zieht die positiven<br />
Kupfer- l one an und nach ungefähr einer halben Stunde ist es mit dem<br />
roten Meta I I überzogen. Das nennt man ‘Elektro-beschichten’. Der Messinqwinke1<br />
wlurde Kupfer-beschichtet.<br />
Wichtig: Kupfer-Sulfat ist giftig. Es zersetzt auch Metallgegenstände, die damit<br />
in Berührung kommen. Gehe vorsichtig damit um! Gieße die Lösung nach<br />
dem Gebrauch in die Toilette und spüle zweimal nach. Hebe übriggebliebene<br />
Kristalle aus der Reichweite von anderen, besonders von kleinen Kindern, auf.<br />
Wasche Dir die Hände, wenn Du fertig bist.<br />
SILBER-BESCHICHTEN<br />
Würdest Du eine Lösung von Silbernitrat (A3N03) benutzen, dann könntest Du<br />
auf ähnliche Weise Gegenstände versilbern. Silbernitrat ist diesem Bastlersatz<br />
nicht beigelegt. Du benötigst nur eine kleine Menge von einer 2$-igen<br />
Lösung, die in jeder Drogerie erhältlich ist. Möglicherweise hast Du etwas<br />
i<br />
Kristalle oder eine Lösung in der Hausapotheke.<br />
AUSNÜTZUNG NATÜRLICHER SONNENENERGIE<br />
Sonnenenergie hat es schon seit vielen hundert Millionen Jahren gegeben.<br />
Es gab sie schon lange bevor der Mensch geboren wurde. Lange bevor die<br />
ersten Pf I anzen entstanccn.<br />
Die Natur benutzt siezum Verdunsten von Wasser.<br />
Wasser verdunstet von den Meeren, zieht sich zu Wolken zusammen und f2lIt<br />
in Form von Regen, Tau, Hagel oder Schnee auf die Erde. Das ist der<br />
allerwichtigste Gebrauch der Sonnenenergie und wurde nicht vom Menschen<br />
erfunden!<br />
Eine andere sehr wichtige Anwendung der Sonnenenergie ist die Photo-Synthese.<br />
Auch diese hat es schon viele hundert Millionen Jahre gegeben und wurde nicht<br />
vom Menschen erfunden.
PHOTO-SY N THESE<br />
Zu diesem Versuch benörigst Du mehrere Dinge, die in dem Bastlersatz nicht<br />
enthalten sind, aber die meisten wirst Du zu Hause finden. Du brauchst eine<br />
Flasche und einen genau passenden Korken, ein Stück Gummischlauch oder<br />
Kunststoffschlauch und einen Meßbecher, wie man ihn in der Küche benutzt.<br />
Ferner benötigst Du eine Wasserpflanze, wie z.B. ELODEA, die in den meisten<br />
Aquarien zu finden ist. Wenn Du keine Aquarium-Pflanzen findest, kannst Du<br />
auch viele anderen Gartenpflanzen verwenden, aber das mößtest Du erst<br />
ausprobieren, da Du mit manchen Pflanzen besser, mit anderen schlechter<br />
experimentieren kannst. Pf I anzen “atmen” Kohlendioxid (CO21 aus der Luft ein.<br />
Die Pflanzen erzeugen mit diesem CO2 und Wasser CH201 Kohlehydrate (C.*H20),<br />
wie z.B. Zucker, Stärke und Ze-lulose, der Hauptbestandteil aller Pflanzen.<br />
Wie Du aus unserer sehr vereinfachten Formel ersehen kannst<br />
CO2 + Hz0 = C.H20 + O2 .<br />
02 oder Sauerstoff bleibt zurück und das ist genau das, was geschieht, aber<br />
nur in der Sonne oder bei künstlichem Licht. Für diese chemische Reaktion<br />
wird Licht benötigt. Deshalb wird es Photo-Synthese genannt. Photo = Licht;<br />
Synthese = zusammenstellen.<br />
Fülle eine Flasche voll mit kühlem Leitungswasser. Stelle eine passende<br />
Pflanze in das Wasser und fabriziere dann eine Anlage, wie untenstehend<br />
abgebi Idet. Achte darauf, daß der Korken fest in der Flaschenöffnung sitzt,<br />
desgleichen der Schlauch, der durch ein Loch im Korken geht oder sogar auch<br />
direkt durch den Flaschenhals (ohne Korken). Dieser muß absolut luftdicht sein.<br />
Stelle diese Anlage auf einen gutbeleuchteten Tisch und Du wirst bald<br />
sehen, daß Blasen aus der Pflanze aufsteigen. Diese Blasen sind Sauerstoff.<br />
Der Sauerstoff steigt in der Flasche nach oben, aber da die Flasche voll und<br />
hermetisch versiegelt ist, muß sich der Sauerstoff Platz schaffen, was dadurch<br />
geschieht, daß der Sauerstoff das Wasser herausdrängt.<br />
O2<br />
Gummi - oder<br />
Kunststoffschlauch<br />
Kühles Leitungswasser 85
Dieses Wasser tritt in d i,e Kunststoffröhre auf dem Flaschenboden, steigt<br />
langsam in der Röhre auf und kommt bald auf der anderen Seite der Röhre<br />
heraus. Sammle dies Wasser und messe dessen Menge. Die Menge des Wassers,<br />
die Du auffängst entspricht der Sauerstoffmenge, die Du erzeugst.<br />
Stel Ie den obigen Versuch nochmal an und wechsle das abgestandene Wasser<br />
mit frischem Wasser aus. Stelle die Anlage auf einen Tisch in einem<br />
schwach beleuchteten Raum. Beobachte, wieviel Wasser i‘n einem Zeitraum<br />
von einer halben Stunde verdrängt w i‘rd.<br />
B61utze Deine Sonnenzelle und den Mtkroampere-Messer als Belichtungsmesser<br />
(wie bei einem Fotoapparat), messe das Licht an mehreren Stellen und<br />
untersuche, ob es irgend ei’ne zahlenmäßtge Verbindung gibt zwischen der<br />
Lichtmenge und der Menge des verdrängten Wassers.<br />
MOORGAS-PRQJ EKT<br />
Bist Du schon einmal bei’ ei‘nem Picknick i‘n einem stehenden Gew%sser baden<br />
gegangen? Möglicherweise hast Du dabei bemerkt, daß Blasen aus dem Moor<br />
durch das Wasser an di’e Oberfläche steigen. Hättest Du ein Trinkglas<br />
genommen, es mit Wasser gefüllt und es unterhalb der Teichoberfläche<br />
von oben nach unten gehalten, als Du in das Moor gingst, dann hättest Du<br />
diese Blasen aufsammeln können, die das Wasser im Glas verdrängen würden<br />
bis es leer zu sein schien, aber eigentlich voll mit Gas (genannt Methan<br />
oder Moorgas) war.<br />
Würdest Du dieses Gas anzünden, könntest Du sehen, daß es brennt.<br />
Es werden jetzt Versuche angestellt, um Moorgas in großem Umfang für<br />
die Industrie und sogar als Treibstoff zu erzeugen. Das Rohmaterial für<br />
diese Experimente ist städtischer Müll, Wasser und Sonnenlicht. Komm und<br />
mache mit bei diesen Versuchen, als ein Sonderprojekt. Du brauchst dazu<br />
eine sehr große Glasflasche oder ein Aquarium, eine große Dose und<br />
ei nen kl ei nen Aquari um-Wasserhahn * Du brauchst auch starken Kupfer-oder<br />
Aluminiumdraht.<br />
große<br />
DO<br />
starker Draht /<br />
Schlamm und organischer Abfall<br />
Fül Ie die große Flasche (30 Liter) oder das Aquarium zu einem Viertel<br />
mit Erde und fügst etwas Essenreste, geschnittenes Gras oder besser noch<br />
Tierdünger. Fül Ie den Behälter bis oben mit Wasser und stelle ihn in den<br />
Garten, und zwar erstens, damit er; optimales Sonnenlicht erhält und<br />
zweitens, weil er sehr bald . . ..nun. stark zu riechen beginnt.<br />
86
Nimm eine große Dose, die an einer Seite offen ist. Bohre ein Loch in<br />
den Boden der Dose und passe einen kleinen Aquariumhahn hbnein. Befestige<br />
ihn mit Hilfe von etwas Epoxidharz oder einem anderen passenden Klebemittel.<br />
Möglicherweise könntest Du hierbei die Hilfe eines älteren Freunc’es oder<br />
eines Elternteils gebrauchen. Sie könnten Dir auch dabei beRilflich sein,<br />
einen starken Kupfer- oder Aluminiumdraht zu finden, der wie in der<br />
Abbildung gezeigt, gebogen werden soll. Lege den Draht und die Dose<br />
in das Aquarium und warte, bis stcli Gasblasen zu bilden beginnen.<br />
Die Drahtschlaufe; die Du Dir angefertigt hattest, kannst Du nun dazu<br />
benutzen, um die Gasblasen, die sich in dem Boden/Dünger-Substrat gebildet<br />
haben, austreten zu lassen. Die Gasblasen werden in der mit Wasser<br />
gefüllten Büchse gesammelt, genau so, wie Du das Moorgas rm Teich eingefangen<br />
haben könntest. Nachdem Du eine bestimmte Menge Gasblasen in<br />
der Dose eingefangen hast, halte eine Teströhre über den Wasserhahn und<br />
öffne den Hahn. Da Moorgas etwas leichter als Luft ist, wird das Gas<br />
in der Teströhre aufsteigen. Zünde das Gas an, und zwar nur i>n der Teströhre<br />
und niemals direkt, wenn es aus dem Hahn kommt. Das könnte gefährlich sein.<br />
Es ist nicht schwer, etwas Moorgas zu erzeugen. Dein Projekt soll sein, wieviel<br />
Du erzeugen kannst und auf welche Weise!<br />
In Ländern, in denen sowohl Land und Sonnenlicht reichlich vorhanden<br />
sind, so wie zum Beispiel in der Wüste, besteht Wassermangel. Salzwasser<br />
ist dagegen oft verfügbar. Probiere, Moorgas unter Verwendung von<br />
salzigem (Meer-) Wasser herzustellen.<br />
Benötigst Du Bodenerde oder genügt Sand ?<br />
Was ist das beste Substrat: geschnittenes Gras, Küchenabfälle? Dünger?<br />
Würde es nützen, einen chemischen Gartendünger hinzuzufügen ?<br />
Wie wichtig ist Sonnenlicht ?<br />
Mußt Du das Wasser von Zeit zu Zeit wechseln ?<br />
Du mußt Dir Deine Versuche selbst entwerfen. Darum nennen wir es ein<br />
Projekt.<br />
L-<br />
DAS SONNENBECKEN<br />
An der Südspitze Israels, in der Nähe der Stadt Ei lat, I iegt ein kleiner<br />
See. Auf den ersten Blick scheint nichts Bemerkenswertes an ihm. Das<br />
Wasser ist warm und salhaltig und nicht besonders sauber. Aber dieser<br />
See zieht Wissenschaftler aus der ganzen Welt an. Es handelt sich hierbei<br />
näml ich um einen “Sonnenteich” und wenn sich diese Forschungen.<br />
als erfolgreich erweisen, wird dieser kleine See einen bedeutenden<br />
Beitrag zur Lösung des Energiemangeis auf der Welt leisten!<br />
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Scheint die Sonne auf einen Wasserteich, so erwgrmt sich die obere<br />
Sch i cht etwas mehr, da heißes Wasser die Eigenschaft hat, an di\e<br />
Oberfläche zu steigen. Andererseits aber verdunstet he i 6es Wasser<br />
schneller als kaltes und wenn Wasser verdunstet, verbraucht es Wärme.<br />
Du kannst das leicht nachprüfen, Indem Du Deinen Unterarm naß machst<br />
und dann Luft darauf bläst.<br />
Bei jedem normalen Tei‘ch scheint dke Sonne auf das Wasser und gibt Hitze<br />
ab und dann verdunstet das Wasser und verliert diese Hitze wieder.<br />
Letzten Endes ist efn Ausgleich errelcht, wobei jede zusätzl iche Wärme mehr<br />
Verdunstung hervorruft und auf diese Welse ble ibt die Temperatur des<br />
Teichs unverändert.<br />
Der “Sonnenteich” ist anders. Durch ei‘ne under irdische Sa I zwasserque I Ie<br />
ist das Wasser am Boden des Teichs viel salzha Itiger a Is an der Oberf Iäche.<br />
Das weniger salzhaltige Wasser an der Oberfläche wirkt wie eine Linse,<br />
die die Energie der Sonne i’n der untersten SchTcht konzentriert, die<br />
dann erwärmt wird.<br />
Das salzhaltige Wasser 1st jedoch schwerer als gewöhnliches Wasser,<br />
auch wenn es heiß ist und steigt deshalb nicht wie gewöhnl7ches heißes<br />
Wasser an die Oberflache.<br />
Das Baden in diesem Thich ?st jetzt streng verboten, da s?ch Schwimmer,<br />
die zum Grund des Sees tauchten, schwere Verbrühungen er I i t-ten, bevor<br />
die wissenschaftlichen Tatsachen in Bezug auf diesen Teich bekannt wurden.‘<br />
Heute untersuchen Wissenschaftler die Möglichkeit, künstliche Sonnenbecken<br />
zu bauen, um die in der Salzwasserschicht eingefangene Sonnenenergie<br />
auszubeuten.<br />
Auch Du kannst diese Idee probieren. Nimm eine farbige Kunststoffschale<br />
oder Glas (nicht weiß). Fülle es zu einem Drittel der Tiefe mit Wasser<br />
und füge soviel Salz hinzu, wie sich darin auflösen läßt. Wenn Du etwas<br />
Tinte oder dunkl6 Nahrungsmittelfarbe,hast, dann färbe diese Salzlösung<br />
L.<br />
damit.<br />
Gieße vorsichtig etwas frisches Wasser<br />
in die Schale oder in das Glas. Gieße<br />
es langsam an einer Seite herunter und<br />
nimm einen Löffel, um das fließende<br />
Wasser zu leiten. Es ist wichtig, daß<br />
die beiden Flüssigkeiten am Vermischen<br />
fr i sches Wasser<br />
gehindert werden. Die Tinte im Salzwasser<br />
wird Dir sagen, ob Du damit Erfolg hattest.<br />
Laß es etwas in der Sonne stehen und<br />
messe dann die Temperatur an der Oberfläche<br />
in der Mitte und unten am Boden.<br />
fr-i sches Wasse<br />
88<br />
Salzwasser und Ti nte
DER KRAN<br />
Du kannst mit hilfe des Motors und der Sonnenzelle einen Kran bauen. Suche<br />
in Deinem Bastlersatz das unten abgebildete Kunststoffteil. An der einen<br />
Seite hat es ein Loch, das genau auf die Welle des elektrischen Motors paßt.<br />
Beim Aufsetzen gib dem Teil einen festen Stoß, um es einrasten zu lassen.<br />
Nun nimm ein Stück Baumwollfaden, ca. I Meter lang. Befestige ein Fadenende<br />
an den hervorstehenden Teil des Arms. An das andere Fadenende befestige<br />
ein Gewicht, wie abgebtldet. Der Kunststoffbehälter mit Deckel wäre<br />
gerade das richtige Gewicht für diesen Versuch.<br />
D<br />
Kranarm<br />
Verbinde den Motor m it der Sonnenzelle und setze das Ganze dem Sonnen1<br />
aus. Sobald sich der Motor dreht, wickelt er den Faden auf den Kranarm<br />
hebt auf diese Weise das Gewicht.<br />
Möglicherweise mußt Du den Kranarm mit dem Finger anstoßen, um es in<br />
Bewegung zu setzen.<br />
Dies ist ein sehr wichtiges Experiment, wie Du gleich sehen wirst.<br />
i cht<br />
und<br />
Vor dem Anlaufen, mache 4-5<br />
Fadenumwindungen.<br />
Um den Kran in Bewegung zu<br />
setzen, ziehe hier vors i cht i 9.<br />
Sonnenzelle<br />
Tischplatte<br />
Kunststoffbehälter und Deckel<br />
Unser Kran benötigt Elektrizität, das heißt, Energie, um das Gewicht<br />
von einer niedrigeren Position zu einer höheren zu heben. Diese Energie<br />
liegt nun in dem Gewicht, als mögliche Energi’e. Beim Senken des Gewichts<br />
kann es zur Energieerzeugung gebracht werden. Das ist von großer, praktischer<br />
Bedeutung. Wie Du gesehen hast, kann man veranlassen, daß das Sonnenlicht<br />
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Elektrizität erzeugt. Das i’st gut und schön. Aber was tut man nachts oder<br />
an einem Regentag, wenn die Sonne hinter Wolken versteckt ilst? Auch dann brauchst<br />
Du Elektrizität. Wie löst man denn nun dieses Problem ? DIeses Experiment<br />
gibt darauf möglicherweise eine Antwort. Wenn wir Sonnenl7ch-t dazu<br />
bringen können, daß es ein Gewicht zu einer höheren Position hebt und<br />
dann das Gewicht zu seiner vorigen Position heruntersenken lassen, dann<br />
können wir theoretisch gesehen Energi‘e spefchern, wenn wir Sonnenlicht<br />
haben und es dann später, wenn wir kein Sonnenlicht haben, gebrauchen.<br />
Das ist nun unser nächster Versuch.<br />
MÖGL ECHE POS IT EONSENERG I E<br />
Trenne die Sonnenzelle vom Kran und verbinde das Meßgerät an deren Stelle.<br />
In der Mitte dieses Heftes hast Du gelernt, wie man elektrischen Draht<br />
spleißt. Dir blieben dabei zwei 50 cm lange Stücke übrig, di‘e Du für<br />
ein später folgendes Experiment aufheben solltest. Dieses ist nun das<br />
Experiment. Benutze diese zwei‘ Drähte, um den Motor an das Meßgerät<br />
anzuschließen. Da wir auf beiden Seiten Flansche haben, brauchst Du nur<br />
die vier nicht isolierten Enden der beiden Drähte in die vier Flansche<br />
einfädeln. Achte darauf, daß der Draht selbst (ohne die Kunststoffisolierung)<br />
die Flansche berührt.<br />
Durch das Senken des Gewichts am Kran wird der Kranarm in Drehbewegung<br />
gesetzt. Dadurch wird der elektrische Motor in einen elektrischen<br />
Generator verwandelt. Dadurch erzeugst Du Elektrizität.<br />
Flansch<br />
(vergröfiert)<br />
Drähte, von denen der<br />
Kunststoffüberzug ent,ferni<br />
Meßgerat<br />
Wenn zuviel Reibung entsteht und der Kunststoffbehälter nicht nach unten<br />
sinkt, von seinem Eigengewicht gezogen, mußt Du mit der Hand nachhelfen<br />
oder indem Du ein paar Geldstücke in den Behalter legs+.<br />
Industriemäßig, in großem Umfang, kann dieses technische Problem von<br />
zuviel Reibung überwunden werden. Sehe Dir das Meßger&t an, damit Du<br />
siehst, was vorsichgeht, wenn Du ziehst. Möglicherweise mußt Du die<br />
Drähte vertauschen, um sicher zu sein, daß der Meßzeiger in die richtige<br />
Richtung zeigt.<br />
90
91<br />
Während sich das Gewicht nach unten senkt, wird so viel Elektrizität<br />
erzeugt, daß der Meßzeiger zum gegenüberliegenden Ende der Meßskala<br />
c 3 r i r-i’> 1 .<br />
Versuche, den erzeugten Strom zu messen. Benutze die Umgehung(“Junt”),<br />
um das Meßgerät weniger empfindlich zu machen.<br />
D I E LICHTEMITTIERENDE DIODE<br />
Bei den Bestandteilen Deines Bastlersatzes befindet sich ein kleiner<br />
roter Gegenstand, der ungefähr so aussieht:<br />
Das ist eine lichtemittierende Diode, kurz L.E.D. genannt. Wie jede<br />
Diode, leitet sie Elektrizität nur in e.ine Richtung. Beim Leiten von<br />
Strom leuchtet die Diode wie eine kleine rote Glübirne auf.<br />
Trenne den Motor vom Meßgerät ab und schließe an dessen Stelle die LED<br />
an die Drähte an, wie in der Abbildung dargestellt.<br />
Führe dieses Experiment an einem dunklen Ort aus. Ziehe das Gewicht<br />
kräftig nach unten. Wenn die Glübirne nicht aufleuchtet, mußt Du die -<br />
LED umdrehen, so daß der Strom nun in die entgegengesetzte Richtung<br />
strömt. Jetzt wird sie aufleuchten.<br />
SONNENENERGIE-BETRIEBENE BEWEGLICHE FIGUREN<br />
Um dieses aeronautische Karussell herzustellen, befestige den Kunststoffarm<br />
an den elektrischen Motor, wie in der Zeichnung XI gezeigt. Nimm zwei<br />
Baumwoilfäden’von ungefähr 20 cm Länge (Fäden AI und zwei andere Baumwollfäden<br />
von ungefähr IO cm Länge (Fäden BI. Befestige die beiden Flugzeuge<br />
an die Fäden und binde die Fäden an den Kunststoffarm, wie in der<br />
Abbildung gezeigt:
2.<br />
4,<br />
92
Binde Faden B<br />
er Länge von<br />
und lasse den<br />
Tei I frei’.<br />
an einen<br />
Faden A<br />
I ängeren<br />
r<br />
! t .<br />
Ftihre das freie Ende von<br />
Faden B durch das Loch<br />
rm Kunststoff arm.<br />
Binde eine Scheibe<br />
das freie E.nde<br />
von<br />
Faden B.<br />
an<br />
Sonnenze I<br />
I e<br />
leine<br />
Messingscheibe<br />
So sieht das<br />
wenn es fert<br />
Karusse I I<br />
g i s t .<br />
aus ,<br />
Kunststoffarm<br />
93
Die Motorwelle sollte fest auf den Kunststoffarm passen. Wenn zuviel Spiel<br />
ist, klebe eine der Gummischeiben über das Loch und durch.<br />
mit Hilfe eines kleinen Nagels.<br />
Verbinde den Motor mit der Sonnenzelle und lege die Sonnenzelle in die<br />
Sonne oder in die Nähe einer starken Lampe. Der Kunststoffarm wird sich<br />
nun drehen und gleichzeitig auch die Modellflugzeuge,<br />
Du wi rst bemerkt haben, daß das<br />
Flugzeugkörper und dem Schwanz.<br />
Siehe Abbildung.<br />
Flugzeug aus zwei Teilen gemacht ist: dem<br />
Beide Teile haben einen kleinen Schlitz.<br />
nz<br />
Schi itz<br />
,<br />
v<br />
• cL?l<br />
; Q uerrud?<br />
Flos<br />
Schlitze in Flosse passen<br />
auf Schlitze im Schwanz<br />
;-<br />
L<br />
Schwanz<br />
Indem Du einen Schlitz in den andern schiebst, verbindest Du nicht nur<br />
den Schwanz mit dem Körper des Flugzeugmodells, sondern Du kannst damit<br />
auch das Flugzeug symmetrisch ausgleichen, so da6 es vol!kommen horizontal<br />
bangt .<br />
Beachte auch, daß die Flügel des Flugzeugs Klappen haben, die man<br />
Querruder nennt. Der Pilot benutzt diese dazu, um das Flugzeug aufwarts<br />
und abwärts zu steuern. Du kannst auch damit Versuche anstellen.<br />
Durch Heben oder Senken der Klappen kannst Du das Flugzeug auf- und<br />
absteigen lassen und das Flugzeug macht dabei einen Kreis in der Luft.<br />
Wenn Du den Winkel der Schwanzflossen in Verbindung zum Flugzeugkörper<br />
änderst, kannst Du außerdem auch das Fl ugzeug “i n der Luft tanzen” lassen.<br />
Versuche es ma 1.<br />
Wichtig: Beide Flugzeuge müssen völlig ausgeglichen sein. Bewegt sich<br />
das Flugzeug mit der Nase nach unten, dann schiebe die Schwanzflosse<br />
weiter heraus. Bewegt sich das Flugzeug in rückwartige Richtung, schiebe<br />
die Flosse mehr herein, in Richtung auf die Flügel. Neigt das Flugzeug<br />
nach einer Seite, klebe ein kleines Stück Zellophan-Klebeband auf den<br />
Flügel auf der anderen Seite.<br />
94
DEINE IDEEN GEWtjNSCHT<br />
Als Du die Flugzeuge an den sich drehenden Arm gebunden hast, hast Du das<br />
gebaut, was man ein “Mob i I um” nennt.<br />
Hängst Du dieses Gebilde unter eine elektrische Glübirne, ,Aird sich das<br />
Mobilum in Bewegung setzen, sobald Du das Licht anschaltesT. Würdest Du<br />
die Drähte an die Flansche vom Motor und der Sonnenzel Ie ailöten, dann<br />
würde sich das Mobi I um beständig drehen - “Perle-turn Mobi Ie” - solange<br />
das Licht strahlt !!<br />
Du könntest einige andere Ideen versuchen. Schneide aus ir;end einem<br />
Kunststoff, durchsichtigem MaterbaI eine Scheibe aus. Sto!?f oder bohre<br />
Löcher an verschiedene Stellen und stecke bunte Papierstreifen durch,<br />
oder Wolle (S. Zeichnung). Schließe die Scheibe an den Mot,or an und<br />
schon hast Du wieder ein Mobilum.<br />
Kartonscheibe<br />
Papierwimpel /<br />
Du kannst auch ein Trinkglas nehmen, es zur Hälfte mit Wasser füllen.<br />
Färbe das Wasser mit einer FLORESCEIN genannten Farbe. Du brauchst nur<br />
ganz wenig von dieser Farbe, die Du i n jeder Drogerie kaufen kannst oder<br />
von Deinem Wissenschaftslehrer erhalten. Sonst könntest Du auch irgend<br />
eine Lebensmittelfarbe aus der Küche nehmen.<br />
Nimm etwas Öl, wie z.B. flüssiges Paraffin oder Rizinusöl tind f2rbe es<br />
mit einem Ölfärbemittel, wie z.B. Sudan rot. Füge das farbige Öl zu dem<br />
Wasser.<br />
Die beiden Flüssigkeiten sollten die gleiche spezifische C-ravitzt besitzen.<br />
Am besten wähle man ein Öl, das etwas schwerer ist a Is Wasser und man<br />
mache dann das Wasser durch Hinzufügen von Salz schwerer.<br />
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Dieses waren nur drei der Vorschläge für bewegliche Figuren, die Du<br />
anfertigen kannst.<br />
Kranarm<br />
Motor<br />
Umrührer<br />
@=zF~<br />
öl und Scharlachrot<br />
Wasser und F loresce<br />
Wir wollen Dich ermutigen, Deine eigenen beweglichen Figuren zu entwerfen.<br />
Sende uns daher Deine neuen Ideen. Beschreibe sie so, daß jedes intelligente<br />
Kind Deinen Anweisungen folgen kann und danach sein eigenes “Mobi Ium”<br />
bastelt.<br />
Sende uns Deine allerneuesten Ideen und wenn wir diese für brauchbar<br />
halten, drucken wir sie ab und geben Dir die gebührende Anerkennung<br />
für die Anregungen. i.<br />
Sende Dei ne I deen- an:<br />
TREE OF KNOWLEDGE<br />
Kibbutz Yasur<br />
Bi kat Bet Kerem 20150,<br />
ISRAEL<br />
96
Auf der Spitze des Mammoth ..Berges, Kalifornien, wird eine meteorologische<br />
Station durch Silizium Sonnenzellen mit Energie versorgt. Zum<br />
Schutz gegen rauhes Wetter sind diese Zellen in Kunststoff eingekapselt.<br />
Diese Art von Anordnungen wurde im Lewis Forschungszentrum der<br />
NASA für Anwendungen im Weltraum entwickelt und finden ebensogut<br />
Anwendung auf der Erde. In dem gcgenwartigen Fall erspart die Anwendung<br />
von Sonnenzellen das Betanken einer metcorologischcn Station<br />
oder das Auswechse!n von Batterien. Jede der 12 Unteranordnungen. die<br />
hier gezeigt werden. erzeugt 5 Watt elektrischer Energie. Die Station,<br />
Remote Automatic Meteorolopical Observation System (RAM03 [Fernautomatisches<br />
meteorc!cgische Beobachtungssystem] genannt, wird von dem<br />
natlonnlon Wetterdienst der NOAA betrieben: Während der nächsten 10<br />
Jahre werden ungcf:hr 1100 RAMOS-Station in Betrieb gesetzt werden,<br />
um ein über das qanx Land - USA - ausgebrcitctoa meteorologisches<br />
Netzwerk zu bilden. Vie!s dieser Stationen werden sich in entfernten<br />
Orten befinden, wo cchädioendc Wetterbedingungen herrschen und dort<br />
werden in i
“Flugel” ist eine Anordnung von Siliziumsonnenzellen. Die gesamte<br />
Oberflache hat praktisch 18 Quadratmeter, welche 1000 Watt Elektrizitat<br />
erzeugen.<br />
Die elektrische Kraft, die von der Sonnenzellenordnung erzeugt wird sorgt<br />
dafur, dass die Nickel-Cadmium ‘Batterien des Raumschiffes dauernd<br />
geladen sind und versorgen so buchstablieh die qesamte Bord- und Nach-<br />
98<br />
Eine Sonnensatellitkraftstation, dargestellt laut der Auffassung dieses<br />
Kunstlers, wird unter Vertrag mit NASA studiert. Eine solche Station,<br />
in’ synchroner Hohe plaziert, wurde die Sonnenstrahlung mittels grosser<br />
Sonnenzellenanordnungen in Elektrizitat umwandeln und zur Erde Senden.<br />
Dort wurde eine Empfangsstation ihrerseits die ankommenden Mikrowellen<br />
mit hohem Wirkungsgrad :in Gleichstrom umwandeln. Die Satellitauffassting<br />
ist eine von verschiedenen Methoden, die untersucht werden,<br />
welche Wege bahnen sollen, um grosse Mengen (Megawatt) von Elektrizitat<br />
zum Ausnutzen auf der Erde zu erzeugen.