24.11.2013 Aufrufe

I: n - Produktinfo.conrad.com

I: n - Produktinfo.conrad.com

I: n - Produktinfo.conrad.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Baum des Wissens<br />

Experimenticr Laboratorium für<br />

S O N N E N E N E R G I E<br />

Von<br />

AVI SOCHACZEVStiY<br />

Übersetzung<br />

Ing. J.A. HEINRICH, Israel<br />

Herausgeber<br />

Y A S U R<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

C KIBBUTZ ‘YASUR<br />

Ohne ausdruckkhe Genehmigung des Herausgebers ist es nicht ges>attet das Buch gänzlich<br />

oder teilweise in irgendwelcher Form und auf irgendwelche Art zu vervielfaeltigen.<br />

Erste deutsche Asugabe<br />

Gedruckt m ‘Israel


EINFÜHRUNG<br />

Dieser Experimentierbausatz ist für Jugendliche zusammengestellt, welche<br />

das Problem, die vorgeschlagenen Lösungen und die Bedeutung der<br />

Sonnenenergie untersuchen und. durch ‘persönliche Erfahrung und nicht<br />

nur vom Hörensagen verstehen wollen. Jugendliche, die mit der Sonnenenergie<br />

vom Gesichtspunkt des Energieproblems aus bekannt werden<br />

wollen. .<br />

Es ist ein faszinierendes Thema voll vieler Schwierigkeiten. Die Sonne<br />

versorgt uns umsonst mit unbegrenzt-en Mengen reiner Energie, und doch<br />

leben wir in einer Welt, die nach Energie hungert. Wie ein unbeständiger<br />

Liebhaber, ist unsere Sonne am heißesten, wenn wir es am wenigsten<br />

benötigen und kalt und entfernt wenn am meisten erwünscht; es ist<br />

äußerst schwer sie nutzbar zu machen.<br />

Dieser Experimentierbausatz enthält all die .Ausrüstung, die erforderlich<br />

ist um die in diesem Handbuch beschriebenen Versuche -durchzuführen<br />

-und vieles davon wirst Du für selbsterdachte Versuche benötigen. Die<br />

-Versuche erstrecken sich von den Gruridsätzlichsten bis zu den Anspruchsvollsten.<br />

Manche sind einfach, während andere Deine Findigkeit tind<br />

Deinen Erfindergeist beanspruchen. Wenn Du den Anweisungen sorg’fältig<br />

und geduldig folgst, wird es Dir gelingen die Versuche zu voller Zufriedenheit<br />

durchzuführen.<br />

Betrachte die Teile dieses Bausatzes als Teile Deines Laboratoriums und<br />

dieses Buch als ideenquelle. Behandle die Erklärungen skeptisch, prüfe<br />

jede Behauptung nach. Jeder Versuch wird wahrscheinlich mehr Fragen zur<br />

Folge haben als Du beantwortet hast. Manche dieser Fragen werden in<br />

späteren Versuchen behandelt werden, über andere wirst Du vielleicht in<br />

wissenschaftlichen Büchern nachlesen wollen. Versuche sie selbst durchzudenken<br />

und Deine Schlußfolgerungen durch Versuche, die Du selbst<br />

entwirfst, nachzuprüfen.<br />

Es könnte sein, daß Du an andere Wege denkst die Resultate, der Versuche<br />

Deines. Bausatzes zu beweisen, oder es könnte sein, daß Du auf<br />

Grund dieser Versuche zu umfassenderen Schlußfolgerungeri kommst;<br />

dies Alles ist eben unsere Absicht. Es ist die Absicht Deine Gedanken<br />

anzuspornen und das Schöne und Anreizende der Versuchswissenschaft<br />

darzustellen.<br />

WICHTIG -VOR DEM BEGINN<br />

Vor dem Beginn sehe die Liste der Einzelteile ein und studiere die<br />

dazugehörige Zeichnung, um dabei jedes Einzelteil zu identifizieren. Wenn<br />

die verschiedenen Einzelteile zum ersten Male benutzt werden werden,<br />

werden wir, uns auf sie sowohl mit ihrem Namen und als auch ihrer<br />

Nummer in der Einzelteilliste beziehen.<br />

Lese d’ie Anweisungen erst sorgfältig durch und dann erst führe sie von<br />

Anfang an Schritt nach Schritt durch. Versuche keinen Zusammenbau laut<br />

Abbildungen ohne den betreffenden Text zu lesen.<br />

Ganz besonderst wichtig . . . Gehe der Reihe nach. Fange bei Versuch 1<br />

an und fahre fort. Versuche nicht irgendwelche Abschnitte zu überspringen<br />

ohne sie zumindest zu lesen. Die Versuche sind aufeinandei bezogen<br />

und das Uberspiingen eines Abschnittes könnte zur Folge haben, daß<br />

Du nicht klar verstehen wirst was Du tust und es Dir nicht gelingen wird<br />

die entsprechenden Resultate zu erlangen.<br />

Eine Bemerkung zur Vorsicht. . . Die Intensität der Sonne ist groß genug,<br />

um die Netzhaut Dcincr Augen zu sch3digen. wonn Du direkt In din Sonno<br />

oder auf deren, durch eipe Linse konzentriertes Abbild schaust. Vermeide<br />

direkt in die Sonne oder’auf deren durch eine Linse konzentrlertes Abbild<br />

zu schA\ien. Sei sehr, sehr vorsichtig wenn D u i n hellem Sonnenlicht<br />

arbeitest.


DIE SONNE<br />

Obwohl der Mensch die Sonne während Jahrhunderten als Gottheit angebetet<br />

hat, haben wir gemäß modernen Uberlegungen angefangen unsere<br />

Spnne als einen mittelgrossen Stern, unter Billion und Billionen von<br />

Sternen in unserem Universum, zu betrachten. Vom Standpunkt des<br />

gesamten Universums betrachtet ist sie sicher nicht von großer Wichtigkeit,<br />

aber für unseren Planeten ist sie der Lebensunterhalt unseres<br />

Daseins. Es ist vollkommen sicher, daß Leben auf Erden, und die Erde<br />

überhaupt, ohne unsere Sonne unmöglich bestehen könnten.<br />

Die Sonne hat einen Durchmesser 1,382,OOOkm und einen Körperinhalt<br />

~-<br />

von 1 408 000 000 000 060000 KüI?Xi?lometern - 1 300 000 Mal den der<br />

Erde. Ihre samtlichen 2 x 1027 Tonnen sind Gas. Sie halt<br />

in ihrem Kern unter dem ungeheuren Druck von 703 000 OOOOOOkg per<br />

Quadratmeter den Gaszustand aufrecht: dies Dank ihrer unglaublichen<br />

Energie - völlig Energiefluten, die die innere Temperatur bis auf<br />

16 875 000°C bringen. Die Quelle dieser unglaublichen Energiemenge ist<br />

die, durch Kernprozeß fortlaufende Zerstörung der Sonne. In jeder<br />

Sekunde werden 657 000 000 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 653 000 000<br />

Tonnen Helium umgeformt und eine Masse von 4 000 000 Tonnen wird in<br />

Energieform in den Weltraum entlassen. Der Vorgang der Selbszerstörung<br />

der Sonne ähnelt sehr der explosiven Reaktion in einer Wasserstoffbombe.<br />

Die Masse von vier Millionen Tonnen die in jeder Sekunde in Energie<br />

umgesetzt wird, erzeugt 380 000 000 000 000000 000 000 000 Watt Energie.<br />

Die Erde erhält nur den zweibillionsten Teil dieser Menge. Dieser unendlich<br />

kleine Prozentsatz der Gesamtenergie der Sonne genügt, um die Erde<br />

jeden Tag in 15 Minuten mit den Energiebedürfnissen eines ganzen Jahres<br />

zu versorgen..<br />

Das Alter der Sonne wird gemäß radioaktiver Zeitfeststellung auf<br />

5 000 000 000 Jahre geschätzt. Die pessimistisch Schätzung der noch<br />

übrigen Lebensspanne der Sonne ist 10000000000 Jahre. Die Sonnenoberflächentemperatur<br />

nimmt dauernd zu und es wird geschätzt, daß die<br />

Temperaturzunahme auf der Sonnenoberfläche nach 1 000 000 000 Jahr-er,<br />

zur Folge haben wird, daß die Temperatur auf der Erde 605°C erreicht.<br />

Kein Leben auf der Erde, so wie wir es kennen, wird überbleiben, unj<br />

wenn nicht irgendwelche Ubermenschen der fernen Zukunft Wege finden<br />

werden die Erde vor der Sonne zu schützen, werden alle unsere Meere<br />

auskochen.<br />

Um besser zu verstehen wie viel eine Billion’ Jahre dauert, versuche<br />

Dir eine 10 Meter lange Linie vorzustellen, welche eine Billion Jahre<br />

darstellt. Auf dieser Linie würde 1/10000mm ein Jahr darstellen, und die<br />

gesamte schriftlich aufgezeichnete Geschichte .der Menschheit (5 000<br />

Jahre) würde einen halben Millimeter umfaßen.<br />

4


SONNENENERGIE<br />

Es wurde’ geschätzt, daß wenn das in einem Tage auf die Erde fallende<br />

Sonnenlicht in nutzbare Energie umgeformt werden könnte, die Energiebedürfnisse<br />

der Erde für 50 Jahre geliefert wären. Wenn man das Sonnenlicht,<br />

das auf 10% der Wüstenoberfläche im Südwesten der Vereinigten<br />

Staaten Amerikas fällt ausnützen könnte, würde es alle vorausgesehenen<br />

Energiebedürfnisse Amerikas bis zum Jahre 2000 befriedigen. Und vom<br />

lokalen Gesichtspunkt gesehen: Auf das Dach eines durchschnittlichen<br />

Vorstadthauses fällt genug Sonnenlicht, um dreimal soviel Energie zu<br />

liefern als dieses Haus verbraucht. Also, die Möglichkeit ist vorhanden,<br />

die Herausforderung tritt an uns heran sie zu verwirklichen.<br />

Mehr als zwei Jahrhunderte hat der Mensch sich bemüht ,die. Sonnenenergie<br />

für technologische Zwecke einzuspannen. Diese frühen Versuche<br />

schließen französische Sonnenöfen, britische Pumpanlagen zur<br />

Bewässerung am Nil, und, in den -ersten Jahren diese9 Jahrhunderts,<br />

Sonnenwassererhitzer in Arizona Kalifornien und Florida ein. Die tunehmende<br />

Verfügbarkeit von billigem Naturgas, Erdöl und Elektrizität, zusammen<br />

mit niedrigeren Anlaufkosten für herkömmliche Heißwasserkessel<br />

haben dem Ausnutzen von Sonnenenergie in den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika fast ein Ende gesetzt.<br />

Wenn wir darüber nachdenken, so werden wir finden, daß unsere Technologie<br />

schon sehr weit auf Sonnenenergie beruht und zwar in der<br />

Form von Steinöl in das sie umgewandelt wurde und das über die ganze<br />

Welt verteilt ist. Aber unser. drei Billion -]ähriges Erbe schwindet: Fachleute<br />

behaupten daß clie ‘O’llieferung der Welt ungefähr um 1990 kleiner<br />

werden wird: bis 2050 werden wir die zwei Trillion Fässer Rohöl, das<br />

sich seit der Schöpfung angesammelt hat;- aufgebraucht haben. Die<br />

Schlußfolgerung ist klar. Und dringend ! Wir müssen andere zur Verfügung<br />

stehende Energiequellen entwickeln . . . und rasch. Die Sonnenenergie<br />

hat uns in der Vergangenheit gute Dienste getan.. . aber ist<br />

sie auch für die Zukunft<br />

ist rein, sicher und steht<br />

zur Verfügung. Aber das<br />

praktisch-? Die Antwort ist: Ja-! Sonnenenergie<br />

vielen Nationen innerhalb ihrer Landesgrenzen<br />

Beste ist, sie besteht im Uberfluß.<br />

5


DAS METRISCHE SYSTEM<br />

Alle hier angegebenen Einheiten sind dem Internationalen Metrischen<br />

System ,(SI) entnommen, das von mehr als 95% der Weltbevölkerung<br />

benutzt, wird. Da die Einheiten als Symbole und nicht als Wörter<br />

geschrieben werden, brauchen sie nicht aus einer Sprache in die andere<br />

übersetzt zu werden.<br />

Die Symbole und ihre Bedeutung sind universal gleich.<br />

Das Metrische System wird in sämtlichen wissenschaftlichen Arbeiten<br />

benutzt, sogar in Ländern, die noch nicht zu diesem. System übergegangen<br />

sind.<br />

Das SI - System ist die verbesserte Version des Metrischen Systems,<br />

das durch . Internationales Einverständnis eingefürt wurde. Es bildet ein<br />

logisches und zusammenhängendes System für sämtliche Maßeinheiten<br />

der Naturwissenschaften, der Industrie und des Handels. Im lnternationalen<br />

Metrischen System ist der Meter die Basiseinheit der Länge<br />

und das Kilogramm die Basiseinheit des Gewichtes.’ Die. Namen der<br />

Grundeinheiten, zusammen mit der entsprechenden Vorsilbe, ergeben<br />

die über- und untergeordneten Einheiten des Systems. Zum Beispiel:<br />

DMi;teFinheit. “Meter” mit der Vorsilbe “Kilo” ergibt Kilometer = 1.000<br />

.<br />

Größenordnung Vorsilbe *Symbol Aussprache<br />

1 .ooo.ooo 10*\- Mega<br />

m e g ’ a<br />

1.000 10’ Kilo<br />

k<br />

k i l ’o<br />

loq 1 0 ” Hekto<br />

he.<br />

hek’to.<br />

10, 1 0 ’ Deka,<br />

.da<br />

dek’a<br />

Basiseinheit 1<br />

0.1 .lO-’<br />

0.01 -.lP<br />

0.001 : ~- 10”<br />

0.000 001.’ 10”<br />

Dezi. d dez’i<br />

Centi c sen’ti<br />

Milli<br />

mil’i<br />

M i c r o Tt mi’kro<br />

Längeneinheiten<br />

Die Länge des Kmtrs. war ursprünglich als l/lO.OOO der Entfernung des I<br />

Nordpols zum Aquator definiert. Als dann aber das Bedürfnis nach einer<br />

genaueren und leichter nachprüfbaren Standardlänge entstand, wurde der<br />

Meter neu definiert als die Länge, die 1650763,73 Wellenlängen der orangenroten<br />

Strahlen von Krypton 86 im Vakuum, entspricht. Für unsere<br />

täglichen Bedürfnisse reicht es, den Meter als die Länge des “offiziellen<br />

Meters” des Internationalen Büros für Maße und Gewichte, zu definieren.<br />

Vereinfichte Umrechnu&stabelle für Längeneinheiten:<br />

‘Inchus” 1 2 3 4 5 6 7 8 9 ‘. 10 ..1. 11 12<br />

---___ ~._-.<br />

Zmtimets 2.54 5.08 7.62 10.16 12.70 15.24 17.78 20.32' 22.86 25.40 27.94 30.48 Wngef. 0.3 “1<br />

FU3- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Meter 0.3 0.6 0.9 1.2 1.5 1.8 2.1 2.4 2.7 3.0<br />

Meile 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Kilometer 1.8 3.2 4.8 6.4 8.0 9.7 11.3 12.9 14.5 16.1<br />

--~<br />

.- -<br />

6<br />

.<br />

u


FLÄCHEN- Ul’iD VOLUMENEINiiEITEN<br />

Die SI-Einheit der Fläche ist der Quadratmeter (m’), und die des Volumens<br />

der Kubikmeter (m’). Der Liter (O.OOlm‘) wird gewöhnlich als Flüssigkeitsmaß<br />

gebraucht. Ein Milliliter ist gleich einem. Kubikzentimeter (cm’).<br />

Vereinfachte Umrechnungstabelle für FlächenmaCe:<br />

Quedmt-lnch - 1 2 3 4 5 8 7 8 9 l(<br />

- - -.~<br />

h&atzentimeter 8.45 12.90 19.38 25.81 32.28 .38.71 45.18 51.81 58.08 64.5:<br />

badrat-Fuß 1 2 3 4 5 8 7 8 .9 lf<br />

Quadmtmeter 0.09 0.19 0.28 0.37 0.46 0.56 0.65 0.74 0.84 0.g:<br />

“Acre” 1 2 5 ‘4. 5 8 7<br />

-----_-<br />

8 9 11<br />

“--- ,<br />

Quadlatmater 4 047 ; s 094 12 141 18 187 20 234 2 i 24 281 28 328 32 375<br />

-r<br />

38 422 40 48!<br />

Vereinfachte Umrechnungstabelle für Volumenmaße (Raummaße):<br />

Flussi keitsu za<br />

Ifluid%uoc~ 1 2 3 4 5 8 7 8 9 10 11 12 13 14 15 18<br />

Millimeter 28.4 58.8 85.2 113.7 142.1 170.5 198.9 227.3 255.7 284.1 312.5 341.0 389.4 397.8 426.2 454.6<br />

Flüssigkeinunze 17 18 19 20<br />

Millimeter<br />

483.0 . 511.4 539.8 568.3 (awrox. 0.57Ll<br />

“Pint’.’<br />

(Amerikanisch) 1 2 3 4, .5 8 7 8’ 9 10<br />

-<br />

Liter 0.57 1.14 1.70 2.27 2.84 3.41 3.88 4.55 5.11 5.68<br />

Galion<br />

(Amerikanisch) ’ 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

*. .,<br />

.<br />

Liter 4.5 9.1 13.8 18.2 22.7 27.3 31.8 36.4 40.9 45.5<br />

GEWICHTSEIN$4i.lTEN. ‘..<br />

‘tz,<br />

Ursprünglich war das Gramm Basiseinheit’, des Gewichtes im metrischen-<br />

System. Das Gramm entspricht dem Gewicht eines Kubikzentimeters Wasser<br />

bei einer bestimmten Temperatur. Heute dient das Kilogramm als<br />

Basiseinheit der Masse. Ein Kilogramm entspricht dem Gewicht eines ’<br />

Platinzylinders des Internationalen Büros für Maße und Gewichte in Paris.<br />

Die folgende Tabelle soll Dich mit dem !nternationalen metrischen System<br />

für Gewichte vertraut machen:<br />

,Vereinfachte Umrechnungstabelle von Gewichten:<br />

\.<br />

I. .<br />

Unze 2 3 4 5 8 7 8 9 10 11 12 13 14 15 18<br />

M@@nittlich) ’ __--<br />

398.9 425.2 453.6’<br />

Gramm 20.3 56.7 65.0 113.4 141.7 17O.i 198.4 228.8 255.1 263.5 311.8 340.2 368.5<br />

PfUnd 1 2 3 4 5’ 8 7 8 9 10 - .<br />

-<br />

Kilogmmm 0.45 0.91 1.36 1.81 2.27 2.72 3.18 3.83 4.08 4.54<br />

hgef. 0.45 kg)


WARME<br />

Wärme ist unsere wichigste Energiequelle. Die Menschheit hat gelernt die<br />

Wärme zu ihrem Vorteil zu regeln. Wir heizen unsere Heime im Winter und<br />

benützen Klimaanlagen im Sommer. Wir kochen unsere Speisen und frieren<br />

sie -ein. Wir kleiden uns und isolieren unsere Wohnungen. Mit Hilfe von<br />

Wärme kontrollieren #wir Arbeitsvorgänge und produzieren Metalle. Unsere<br />

Verwendung von Wärme ist endlos.<br />

Der moderne Mensch benötigt ungeheuere, immer größere Mengen von<br />

Wärme. Vom -Holz als Brennstoff sind wir in unserem Hunger nach Wärme<br />

zu fössilen Brennstoffen (Kohle, Erdöl und natürliche Gase) übergegangen.<br />

Nun, nachdem wir endlich begriffen haben, daß wir das Brennen von fossilem<br />

Brennstoff nicht länger fortsetzen können ohne die Bedürfnisse<br />

zukünftiger Generationen in Betracht zu ziehen, haben wir mit der Suche<br />

nach unbegrenzten, alternativen Warmequellen begonnen. Die Sonne stellt<br />

unbegrenzte Mengen von Wärme frei von Verunreinigung zur Verfügung.<br />

Die Temperatur der-Sonnenoberfläche ist über f0 OOO°C, die innere Temperatur<br />

15 000 OOO’C. Sogar in der Entfernung von 148 660 800km kann sie<br />

dle Erde mit all der Wärme versorgen, die die Menschbelt benötigt, wenn<br />

wir lernen kennen diese wirkungsvoll nutzbar zu machen.<br />

Für ‘unsere Studium der Sonnenenergie müssen wir erst verstehen was<br />

Wärme ist, ihre Einflüsse und ihre Eigenschaften kennen lernen.<br />

TEMPERATUR -WARME<br />

Alle Stoffe sind mn Molekülen, winzigen Stoffteilchen, die in dauernder<br />

Bewegung sind, zusammengesetzt. Je mehr Wärme auf einen Gegenstand<br />

wirkt, um so rascher, ist die Molekularbewegung.<br />

Wir dürfen -Wärme und Temperatur nicht durcheinander bringen.‘Die Kälteoder<br />

Hitzestufe wird mittels eines Thermometers in Graden gemessen. Die<br />

von einem Gegendstand abgegebene oder aufgenommene Wärmemenge<br />

wird in Kalorien gemessen.<br />

Kalorien sind das Maß für die Wärmemenge. Eine Kalorie iit die Wärme--<br />

- die benötigt wird, um die Temperatur ‘eines Kubikzentimeters<br />

w”a”s9s”e; um einen Grad. Celcius zu erhöhen. Es -wird dieselbe Zahl von<br />

Kalorien benötigt um 15cm’ Wasser um 1°C oder um lcm’ um 15°C zu<br />

erwärmen.<br />

Kälte ist die Abwesenheit von Wärme. Warm und kalt sind. relative Ausdrücke,<br />

welche an sich selbst wenig bedeuten. Mit heißem Wasser verglichen<br />

fühlt sich warmes Wasser kalt an, aber das Letztere ist im Vergleich<br />

zu kaltem Wasser heiß.<br />

Der menschliche Körper ist eine schlechte Vorrichtung zur Temperaturbestimmung;<br />

.er fühlt nur Zunahme oder Verlust von Wärme. Die menschliche<br />

Haut ist sowohl für *aufsteigende als abfallende Temperaturänderungen<br />

empfindlich, aber nicht für einen stabilen Temperaturstand.<br />


Heiss - Warm-Kalt<br />

Nimm drei kleine Schüsseln. Fülle die erste mit heißem Wasser (so heiß,<br />

wie Du es gerade ertragen kannst), die’zweite mit warmem und die dritte<br />

mit kaltem Wasser.<br />

Tauche Deine rechte Hand drei Minuten in das kalte Wasser und Deine<br />

linke Hand in das -heiße Wasser. Halte dann anschließend beide Hände<br />

in das warme Wasser. Deine ,rechte Hand wird das Wasser als warm<br />

empfinden, Deine linke Hand als kalt.<br />

Deine rechte Hand wurde abgekühlt, als sie in das kalte Wasser getaucht<br />

wurde. In der mittleren Schüssel wurde sie dann durch-das warme Wasser<br />

erwärmt und Du hast Wärme empfunden. \<br />

Deine linke Hand hingegen wurde durch das heiße Wasser erwärmt und<br />

war daher wärmer, als das Wasser in der mittleren Schüssel. Die Wärme<br />

wurde von Deiner Hand ins Wasser geleitet, das sich dadurch kalt<br />

anfühlte.<br />

Es Erscheint Nur Kälter<br />

Stelle Dich an einem kalten Morgen barfuß mit einem Fuß auf eine Matte,<br />

mit dem anderen Fuß auf den gefliesten Boden. Der geflieste Boden wird<br />

sich’ kälter anfühlen.<br />

Sowohl die Matte als auch die Fliesen haben Raumtemperatur. Die Fliesen<br />

kommen Dir kühler vor, weil sie die Wärme schne!ler von Deinem Körper<br />

leiten, als die Matte.<br />

Warum Ist Der ‘Fahrweg Wärmer?<br />

Berühre einen asphaltierten Fahrweg an einem heißen, sonnigen Tag.<br />

Anschließend berühre einen betonierten Gehweg. Der Asphalt scheint viel<br />

heißer zu sein,.als der Beton. Der Fahrweg und der Gehweg waren aber<br />

in der gleichen Zeit der gldichcn Sonneneinstrahlung ausgesetzt, Warum<br />

ist dann der Fahrweg wärmer?<br />

Dunkolo Farben obgorbioron mehr WOrmo nla hallo Fnrbon. Dohor lot &r<br />

dunkle, asphaltierte Fahrweg wärmer, als der hellere, betonierte Gehweg.<br />

9


Ein Papierner Topf<br />

Nimm ein Stück Papier guter Qualität von etwa 20cm’ und falte es In<br />

Viertel, wie es auf der Abbildung gezeigt wird. ‘Öffne das gefaltete Papier<br />

zu einem Kegel, so daß auf einer Seite drei Lagen Papier sind, auf der<br />

anderen Seite eine Lage. Mache oben an gegenüberliegenden Stellen<br />

des Kegelrandes zwei kleine Löcher durch die drei .Lagen Papier ‘und<br />

ziehe zwei Fäden hindurch.<br />

Fülle den Kegel mit Wasser und halte ihn mit beiden Fäden über eine<br />

kleine Flamme; Du wirst überrascht sein, daß der Papierkegel nicht brennt.<br />

Du kannst das Wasser tatsächlich darin kochen- Sei aber VORSICHTIG,<br />

daß die Flamme nur das untere Ende des Kegels berührt und das immer<br />

Wasser im Kegel ist, während Du ihn erhitzt<br />

Die Wärme-der Flamme wird von dem Wasser durch das Papier hindurch<br />

absorbiert. Da Wasser nicht mehr als 100°C erhitzt werden kann, und da<br />

Papier sich nicht entzündet, ehe es eine höhere Temperatur als 100°C<br />

erreicht hat, wird das Papier nicht brennen, bevor alles Wasser verdunstet<br />

ist.<br />

Wärmemenge<br />

Beobachte, wie unterschiedlich lange es dauert, wenn man Wasser mit<br />

einer kleinen und mit einer großen Flamme zum Kochen bringt. Die große<br />

Flamme bringt das Wasser schneller zum Kochen, da mehr Wärme zur<br />

Verfügung steht. In diesem Fall ist die größere Flamme einwandfrei ein<br />

Vorteil.<br />

Eis Klebt<br />

Drücke zwei Eiswürfel einige Minuten lang fest aneinander. Lasse sie<br />

dann los. Du wirst feststellen, daß sie, miteinander verbunden sind. Durch<br />

den Druck Deiner Hände wurde der Schmelzpunkt des Eises herabgesetzt<br />

und die .Oberfläche des Eises ist geschmolzen.<br />

Sobald der Druck nachließ, stieg der Gefrierpunkt wieder auf sein<br />

ursprüngliches Niveau und die beiden Eiswürfel sind zusammen gefroren.<br />

10


DAS THERMOMETER<br />

Es gibt verschiedene Thermometertypen; der zu Deinem Baukasten gehörige<br />

ist der verbreiteste. Er hat an einem Ende eine mit einer Flüssigkeit<br />

gefüllten Kugeln und eine lange dünne Bohrung (Kapillarrohr) im Zentrum<br />

längs des Glasstabes.<br />

Wenn die Flüssigkeit in der Kugel erwärmt wird dehnt sie sich aus und<br />

steigt im Kapillarrohr; bei Abkühlung fällt sie wieder.<br />

Um die Temperatur zu bestimmen sehen wir wie weit die Flüssigkeit sich<br />

im Röhrchen auf- oder abwärts bewegt hat und lesen ,die Temperatur von<br />

der Skala ab. -<br />

Studiere tierachtsam Dein Thermometer: Ungefähr in 2/4 Hohe des Glasstabes<br />

findest Du ein kleines Zeichen (wie ein wagrechter Ritz). Dein<br />

Thermometer wurde sorgfältig geeicht, so daß die Flüssigkeit aus der<br />

Kugel dieses besondere Zeichen bei gefiau 20°C erreicht. - --P<br />

Die Skalenkarte Deines Thermometers ist sowohl laut der Fahrenheit<br />

Skala als auch laut der Celsius Skala geeicht.<br />

Der Celsiusgrad ist der bei wissenschaftlichen Arbeit meist benutzte. Auf<br />

der Celsiuskala ist 0” der Gefrierpunkt des Wassers, und 100" sein Siedepunkt.<br />

Der Bereich zwischen Gefrierpunkt und Siedepunkt ist in 100<br />

gleiche Teile, oder Grade, geteilt. Im SI metrischen System wird der<br />

Celsiusgrad so geschrieben: “C.<br />

Nachdem in den ‘Vereinigten Staaten von Amerika und in England noch<br />

die Fahrenheitsskala benutzt wird, wirst Du bei Temperaturmessungen<br />

diese. sehr oft antreffen. Bei der Fahrenheitsskala friert Wasser bei 32”<br />

und siedet bei 212”. Der Temperaturbereich zwischen diesen beiden<br />

Punkten ist in 180 gleiche Teile oder Grade, geteilt. Die allgemeine<br />

Abkürzung für einen Fahrenheitsgrad ist, “F.<br />

Es gibt noch eine weitere Temperaturskala, welche bei fortgeschrittenen<br />

wissenschaftlichen Arbeit benutzt wird; es ist dies die Kelvinskala. Nachdem<br />

es Lord Kelvin bekannt war, daß der Druck eines Gases, das um<br />

1°C gekühlt wird, sich um 1/273 verkleinert, kam er zu der Schlußfolgerung,<br />

daß das Gas bei 273°C unter Null - absoluter Nullpunkt -<br />

keinen Druck mehr haben kann. Er ersann eine Skala auf welcher 0°K<br />

der theoretische Punkt ist bei welchem Gase keinen Druck ausüben und<br />

auf welcher’ jeder Grad einem “C entspricht.<br />

Auf Seite findest DU ein Vergleichsdiagramm all dieser Temperaturskalen.<br />

Gib Obacht, daß beim Temperaturmessen mit Deinem Thermometer das<br />

eingeritzte Zeichen genau mit der 20°C Marke auf der Skalakarte zusammentrifft.<br />

Du wir& es manchesmal bequemer finden den Thermometer von der<br />

Skalenkarte zu entfernen, die Temperatur zu messen, den Thermometer<br />

rasch wieder in die Karte zu stecken, das Zeichen mit 20°C auszurichten<br />

und dann die Temperatur abzulesen. Selbstverständlich mußt Du dabei<br />

sehr flink sein, sonst stimmt Deine Messung nicht. Wir raten Dir Dich<br />

darin zu üben.


i<br />

.<br />

Sonnenwärme Kann Reflektier Werden<br />

Lege den Thermometer auf den Fenstersims so,daß seine Karte ihn vom<br />

Sonnenlicht schützt. Schreibe die Temperatur, auf.<br />

Nun halte Deinen Spiegel so, daß er die Sonnenstrahlen auf den Thermometer<br />

reflektiert. Lese nach einigen Minuten wiederum die Temperatur<br />

ab. Die Temperatur wird nun praktisch dieselbe sein, die-’ er anzeigen<br />

würde wäre ey der Sonne zugewandt.<br />

Reagenzglas - Thermometer<br />

Spanne eine Gummifolie fest über die ‘O’ffnung eines Reagenzglases.<br />

Wenn sie nicht von alleine hält, - befestige sie mit einem Gummiband.<br />

Vergewissere ‘Dich, daß die Folie die Reagenzglasöffnung luftdicht verschließt.<br />

Erwärme das Reagenzglas vorsichtig, indem Du es in warmes Wasser<br />

tauchst: sobald sich die Luft im Reagenzglas erwärmt, dehnt sie sich ,aus,<br />

und die Gummifolie wölbt sich ein wenig’ nach oben.<br />

Lasse die Luft im Reagenzglas abkühlen, indem ‘Du es mehrere Minuten<br />

in Eiswasser tauchst: die Gummifolie wölbt sich unter dem ä’ußeren<br />

Luftdruck nach unten, da sich die Luft im Reagenzglas zusammengezogen<br />

hat.<br />

Dieser Versuch veranschaulicht sehr klar was in unserem Thermometer<br />

geschieht.<br />

I: n<br />

I<br />

-t<br />

.:<br />

== --I<br />

-LG -_ L-<br />

Fe =-<br />

2 L<br />

=:<br />

Warmes Wasser -C- 2<br />

7 ._- L c<br />

-- z -7 =.- z- Fl -i =z 1 ;-. _ -- -- -- -- -- ---.-.--- -- -- Eiswasser fl : 4 -.- ?- -


Gas Dehnt Sich Wenn Erwärmt Aus<br />

Gebe einige Tropfen Wasser in das Reagenzglas und spanne deinen Ballon<br />

über die Offnung. Erwärme das Reagenzglas langsam und vorsichtig.<br />

Durch die Erwärmung dehnt sich die Luft im Reagenzglas aus und bläst<br />

den Ballon auf.<br />

Mit dem Abkühlen ‘der Luft fallt der Ballon wieder zusammen. Setze<br />

die Erwärmung das Reagenzglases nicht fort nachdem das Wasser darin<br />

verdampft ist.<br />

DAS ERW&RMEN UND ABKtYHLEN VON REAGENZGLASERN<br />

Erwärme ein Reagenzglas nie wenn Du es in der Hand hälst. Halte es<br />

immer im Reagenzglashalter. Halte weder Deine Hand noch Dein Gesicht<br />

über die Uffnung eines erhitzten Reagenzglases.<br />

Um Platzen zu vermeiden erhihe hie ein leeres Reagenzglas.<br />

Glas kühlt sehr langsam; berühre ein Reagenzglas oder ein Glasrohr nicht<br />

früher als wenigstens 15 Minuten nachdem. es von der Wärmequelle<br />

entfernt wurde.<br />

Man muß Glaswaren langsame Abkühlung ermöglichen da. sie sonst<br />

platzen. Probiere nie heiße Glaswaren durch ins Wasser stellen Fu kühlen.<br />

Stelle heiße Glaswaren niemals auf. eirie ungeschützte Tischplatte - sie<br />

werden Zeichen hinterlassen.<br />

Gas Zieht Sich Bei Abkühlung Zusammen<br />

Fülle ,etwas Wasser in-ein Reagenzglas und koche es, bis es fast v6ltig<br />

verdunstet ist. Ziehe einen Ballon über den Rand des noch immer warmen<br />

Reagenzgfases.<br />

Wenn die Luft im Reagenzglas abkühlt, zieht sie sich zusammen und<br />

nimmt weniger Raum in Anspruch. Da keine Luft in das Glas kommen<br />

kann, um frolgawordonon Rour’n auszuf0llon und den vorrlngorten Luftdruck<br />

auszugleichen, wlrd der Ballon durch Luftdruck von außen in das<br />

Reagenzglas gedruckt.<br />

13


FestkörperDehnen Sich Wenn Erwärmt Aus<br />

Das Phänomen der Dehnung und Schrumpfung von Festkörpern bei<br />

Temperaturwechsel kann beinahe überall beobachtet werden. Betrachte<br />

zum Beispiel die Telephonmaste: im Sommer hängen die Drähte meist<br />

ziemlich locker zwischen den Masten, während sie im Winter meist straff<br />

sind, da sie sich in der Kälte zuasmmengezogen haben. Bei Gebäudekonstruktionen<br />

wird die Dehnung und Schrumpfung von Materialien meist<br />

von vornherein berücksichtigt.<br />

In diesem Versuch wollen wir ein Meßinstrument bauen, welches grundsätzlich<br />

dasselbe-ist wie die handelsüblichen Ausdehnungslehren und den<br />

Zeigerthermometern sehr ähnlich ist.<br />

Baue zwei gleich hohe Bücherstapel in etwa 15cm Abstand voneinander<br />

auf. Entferne die Isolierung von der gesamten Länge eines Deiner 19cm<br />

langen Drähte, richte ihn aus, lege ihn über die beiden Stapel und<br />

befestige ihn auf dem obersten Buch des linken Stapels mit Klebestreifen.<br />

Schneide den Zeiger K aus der Ausschneidevorlage und stecke eine<br />

Stecknadel ganz hindurch, so daß der Nadelkopf den ausgeschnittenen<br />

Zeiger berührt.<br />

Lege die Nadel so unter das andere Ende des Drahtes, daß der Zeiger<br />

nach oben gerichtet ist. Vergewissere Dich, daß der Draht ganz gerade<br />

ist und daß er auf der Nadel liegt ohne die Bücher zu berühren. Erhitze<br />

den Draht langsam. Wenn er sich durch die.Hitze ausdehnt, bringt er die<br />

Nadel ins Rollen, wodurch der Zeiger bewegt wird.<br />

Dehnungskoeffizient<br />

Ersetze nun den Draht aus dem vorigen Experiment durch einen Stahlstab<br />

oder Lineal.<br />

Erhitze den Stahlstab. Beobachte, daß er sich weniger und langsamer<br />

ausdehnt, als der Kupferdraht.<br />

Materialien unterscheiden sich in ,starkem Maße hinsichtlich der Ausdehnungsgeschwindigkeit<br />

und des Ausdehnungsumfanges. Das Maß für<br />

diese Eigenschaft ist als Dehnungskoeffizient bekannt. Metalle hahen<br />

einen sehr hohen Dehnungskoeffizienten, Holz hat einen sehr niedrigen.<br />

Andere Materialien jiegen dazwischen.<br />

14


Gummi zieht sich, wenr, GI ;“drmt, zusammen<br />

Nimm einen der Reflektorfüße und spanne ein Gummiband um<br />

die zweibeinige Fußstütze, in Höhe der seitlich daran<br />

bef indl ichen Kerben. Siehe Zeichnung,<br />

Befestige Nadel und Zeiger aus dem vorigen Versuch<br />

zwischen einem Bei-n und dem Gummihand, so daß sich der<br />

Zeiger ganz knapp oherhalh des Trägers hefi,ndet, ohne<br />

aber auf ihm zu liegen. Erw.ärme das Gummiband ganz<br />

vorsichtig; mit zunehmender Wärme wi.rd si-ch cJs<br />

Gummiband zusammenzi:ehen, wobei stch der Zei,ger in<br />

UhrzeigerrIchtung dreh-t:<br />

Obwohl sich d!e meisten Werkstoffe bei. Wärme ausdehnen,<br />

gibt es doch einige Ausnahmen, und Gummi ist eine davon.<br />

LUFTKONYEKT 1 ON<br />

Warme Luft ist dünner als kalte und nei.gt daher dazu,<br />

aufzustei.gen. W i r nennen d i.ese Luftbewegung<br />

Luftkonvekt i.on.<br />

WÄRMEÜBERTRAGUNG<br />

Wärme wird stets solange von einem wärmeren auf einen<br />

kälteren Körper übertragen, bi.s b.ei.de di.e gleiche<br />

Temperatur erreicht haben. Wärme kann durch Strahlung,<br />

durch Konvektion oder durch Lei.tung übertragen werden.<br />

Warme Luft stei.gt auf<br />

Neh.me eine brennende Zigarette oder ei.nen brennenden<br />

Zweig a4s Rauchquelle. Bri.nge den Rauch nahe zur Seite<br />

einer Flamme. Der Rauch wird zu der Flamme gezogen und<br />

aufsteigen.<br />

Die durch die Flamme aufgewärmte Luft stei:gt auf und<br />

nimmt den Rauch. mit sich.<br />

Konvektion<br />

Halte Deine Hand etwa 30 cm über eine Flamme. Du fühlst<br />

bedeutend mehr Wärme, als wenn Du sie in gleicher<br />

Entfernung sei-i-1 i.ch der Flamme hältst,


Der Großteil der Wärme, die Deine Hand erreicht, wird von der Flamme<br />

aus durch Konvektion übertragen.<br />

Da hcillc Luft cino gcringcrc Dichte hat als kalte und somit leichter ist,<br />

steigt sie zu Deiner Hand hoch und führt dabei Wärme mit sich.<br />

Kalte Luft’ Fiillt<br />

Halte Deine Hand einen Augenblick über und gleich danach unter einen<br />

Eiswürfel, ohne i.hti zu berühren. Beachte, daß Deine Hand unter dem<br />

Eiswürfel mehr Kälte empfindet.<br />

Kalte Luft bewegt sich vom Eiswürfel nach unten, weil sie schwerer ist<br />

als die den Würfel umgebende Luft.<br />

Sichtbare Konvektion<br />

Stelle einen Topf mit warmem Wasser auf eine Herdplatte. Gieße vorsichtig<br />

etwas kalte Milch so in den Topf, daß sie an der Topfwand hinab<br />

fließt. Die kältere, schwerere Milch setzt sich am Boden des Topfes ab.<br />

Betätige nun den Herd. Da die Milch zuerst erwärmt wird, steigt sie in<br />

das nun kältere Wasser’nach oben. Du kannst tatsächlich die Konvektion<br />

sehen, die durch das Erwärmen der Milch verursacht wird.’<br />

Konvektion In Unserem Heim<br />

Wie überall, steigt warme Luft auch in Wohnungen nach oben. Stelle die<br />

Temperatur eines Hauses ‘mit mehreren Stockwerken an einem heißen<br />

Tage. fest. Beobachte den auffallenden Unterschied zwischen der Wärme<br />

des Dachbodens und der vergleichsweise kühlen Luft im Keller.<br />

16


Wärmeleitungsgeschwindigkeit I<br />

In eine kleine Pfanne mit kochendem Wasser lege einige Löffel, die aus<br />

verschiedenem Material hergestellt sind. Du wirst sicher Löffel finden<br />

können, die aus nichtrostendem Stahl, Silber, Kunststoff und vielleicht<br />

Holz hergestellt wurden.<br />

Lasse die Löffel während einer Minute im Wasser und berühre dann jeden<br />

einen; der Silberlöffel wird der heißeste und der hölzerne der kälteste<br />

sein. Der Löffel, der vom bestleitenden Material gemacht ist, erwärmt sich<br />

am raschesten.<br />

Kuper Ist Ein Guter Wärmeleiter<br />

Halte den Kupferdraht den Du in Versuch 11 abisoliert hsst an einem<br />

Ende und bringe das andere in eine Flamme. Du wrist feststellen, daß die<br />

Wärme der Flamme in wenigen Sekunden durch den Draht bis zu Deiner<br />

Hand übertragen wird. Diese Art der Wärmeübertragung nennt man<br />

WARMELEITUNG. Der Draht hat die Wärme zu Deiner Hand geleitet.<br />

Wir “Sehen” Wärmeübertra:gung<br />

Lasse Kerzenwachs in einigen Zentimetern Abstand auf den Kupferdraht<br />

tropfen. Halte ein Ende des Drahtes in eine Flamme. Beim langsamen<br />

Erwärmen des Drahtes kannst Du die Wärme von Tropfen zu Tropfen<br />

entlangwandern “sehen”.


‘Wärmeleitungsgeschwindigkeit I I<br />

Wiederhole das vorherige Experiment mit einem Stahldraht oder einem<br />

langen Nagel. Versuche das Gleiche auch mit Deinem Reagenzglas.<br />

Beobachte, was für ein schwacher Wärmeleiter Glas ist, so schwach, daß<br />

es als isolationsmittel eingestuft wird.<br />

Sich Bewegende Luft Leitet Wärme<br />

Blase Luft mittels einem Trinkstroh durch eine Flamme auf eine Deiner<br />

Hände, die Du etwa 15cm hinter der Flamme hälst.<br />

Beobachte, daß wesentlich mehr Warme Deine Htinde erreicht als durch<br />

bloße Ausstrahlung.<br />

Die durch die Flamme geblasene Luft leitet Wärme und uberträgt sie zu<br />

Deiner Hand.<br />

WARMESTRAHLUNG<br />

Die durchschnittliche Entfernung zwischen Erde und Sonne ist ungefähr<br />

150 000 000 Kilometer und die Temperatur in diesem ungeheueren, leeren<br />

Raum is äußerst kalt.<br />

Wie bringen wir es fertig, bei unserer Abhängigkeit von der Sonne, -zu<br />

uberleben? Es ist unverkennbar, daß die Sonnenwärme uns weder durch<br />

Leitung noch durch Konvektion erreicht.<br />

Wärme kann sich durch das Vakuum, das zwischen Erde und Sonne<br />

herrscht, mittels eines dritten Vorganges von Wärmeübertragung nämlich<br />

Strahlung übertragen.<br />

Die Wärmestrahlung bewegt sich durch den Raum, genau wi,e Licht, als<br />

Strahlen fort.<br />

Die Wärmestrahlung ist auch als infrarotes Licht bekannt. Alferlei Arten<br />

von elektromagnetischen Strahlungen bewegen sich durch den Raum;<br />

diese schließen Radiowellen,. Rbntgenstrahlen, Lichtwellen und das<br />

Infrarot ein.<br />

Wärmestrahlung<br />

Halte Deine Hand nahe an die Flamme einer Kerze und fühle die Wärme.<br />

Die Wärme wird in Wellen von der Flamme zu Deiner Hand übertragen..<br />

Diese Wellen sind Lichtwellen sehr ähnlich und breiten sich in alle Rich-<br />

18


tungen aus. Die Ubertragung von Wärme durch Ausbreitung von Wellen<br />

wird Strahlung genannt.<br />

Vielleicht gibt es bei Dir zu Hause Heizstrahler, die den Raum erwärmen,<br />

indem sie Wärme ausstrahlen.<br />

Direkt Durch Festes Glas<br />

Zweifellos hast Du an einem sonnigen, kalten, ‘klaren ..Wintertag hinter<br />

einem Glasfenster gesessen und die Sonnenwärme gefühlt. Die Wärmestrahlen<br />

der Sonne können durch jedes klare Medium hindurchstrahlen,<br />

,sei es das Vakuum des äußeren Raumes, die Glasscheibe Deines<br />

Fensters, oder ein klarer Eiswürfel.<br />

Am nächsten passenden Tag an dem die obigen Bedingungen bestehen,<br />

schreibe die Temperaturen auf beiden Seiten der Glasscheibe auf. Das<br />

Glas läßt praktisch die gesamte Sonnenstrahlung durch, reflektiert einen<br />

Teil aber absorbiert sehr, sehr wenig. Andererseits hält das Glas den<br />

größtem Teil der längeren Infrarot-Strahlung, die vom Inneren des Zimmers<br />

ausgeht, s4hr wirksam zurück.<br />

Dieses Prinzip der Wärmeübertragung ist beim Entwurf verschiedener<br />

Sonnenenergieapparate sehr wichtig. Er ermöglicht uns an bitter kalten<br />

Tagen den Sonnenschein zur Erzeugung und zur Speicherung von Wärme<br />

auszunutzen.<br />

Ein Warmes Auto<br />

Versuche die mittätige Hilfe von Erwachsenen für diesen Versuch zu<br />

erhalten. Bitte die Eigentümer von zwei ähnlichen Autos, eines hellfarbig<br />

und das andere dunkelfarbig, ihre Wagen gleichzeitig in der Sonne aufzustellen,<br />

Schließe die Türen und Fenster der Wagen und messe die innere<br />

Temperatur eines jeden. Sie sollten praktisch gleich sein. Messe in jedem<br />

Wagen alle i0 Minuten die Temperatur. Schreibe die Messungen auf.<br />

Wenn die Sonnenstrahlen auf die Wagen auftreffen wird eine ganze<br />

Menge Wärme vom metallischen ;Äußern absorbiert. Die Wärmemenge<br />

hängt in einem großen Ausmaße von der Farbe und Beschaffenheit der<br />

Wagenoberfläche ab. Grobe schwarze Oberflächen, wie bei Autos mit<br />

einem matten, schwarzen Vinyldach, werden bemerkbar mehr Wärme<br />

absorbieren als glänzende, weisse.<br />

Die durch die Fenster eindringenden Strahlen (Strahlung) werden von<br />

den Teilen des Wageninnerns absorbiert. Die Teile des Wagens, die sich<br />

nicht direkt im Pfad der Strahlen befinden, werden durch Wärmeleitung,<br />

Konvektion und durch Rückstrahlung von den durch direkte Strahlung<br />

erwärmten Teilen dcs Wogens crwarmt.<br />

Mit der Absorbierung von Wärme steigt die Temperatur des Wagens. Mit<br />

zunehmonclt\r Tempcrulur dus Wuycne lxylnril weh dla rrxtr oullon obycstrahlte<br />

Wärmemenge zuzunehmen bis ein Gleichgewicht erreicht wird,<br />

bei dem die vom Auto aufgenommene Warme der abgcstrahlten gleich ist.<br />

19


Weisses In Der Sonne<br />

Stelle zwei Gläser gefüllt mit kaltem Wasser in die Sonne oder in die<br />

Nähe eines elektrischen Ofens. Umwickle ein Glas mit einem weißen Blatt<br />

Papier. und das andere mit einem schwarzen. Messe die Temperatur in<br />

beiden Gläsern zu Beginn de Versuches und wieder nach einer halben<br />

Stunde.<br />

Das Waser in dem schwarz umwickelten Glas wird Wärmestrahlung absorbieren<br />

und daher wärmer sein als das im weiß umwickelten Glas. Du<br />

wirst nun verstehen warum man im Sommer helle Kleidung trägt, und<br />

warum Wärme aufnehmende Körper matt schwarz gemacht werden.<br />

LICHTSTRAHLEN<br />

Licht wird erzeugt wenn ein Material bis zu einer Temperatur erhitzt wird,<br />

bei der die atomare Aktivität Energiebündel, Photone genannt, erzeugt.<br />

Ein Lichtstrahl ist ein Strom von Photonen. Eine Gruppe von Lichtstrahlen<br />

ist ein Strahlenbündel.<br />

Nicht das ganze Strahlenbündel ist für das menschliche Auge sichtbar.<br />

Wir können nur den “sichtbaren” -Teil des Bündels, das ist: von rot bis<br />

violett, sehen; das Bündel erstreckt ich jedoch auf der einen Seite über<br />

das Violett zum Ultraviolett, und auf der anderen über das Rot, zum<br />

Ultrarot (Infrarot), hinaus.<br />

Sonnenlicht, oder Sonnenenergie, erreicht uns mittels Lichtstrahlen. Im<br />

Vakuum bewegen sich .Lichtstrahlen mit der bemerkenswerten Geschwindigkeit<br />

von 299.729.500 Meter in der Sekunde fort.<br />

Der Weg Des Lichtes<br />

Schneide die 3 Karten A 1. A II, A Ill aus. Stehe mit einer Nadel ein Loch<br />

in die Mitte, da WO der Punkt eingezeichnet ist. Falte die Karten entlang<br />

der gestrichelten Linie. Lege ‘ein ‘kleines Gewicht auf den umgefalteten<br />

“e--w- m-a --<br />

--.,--e----<br />

-W-f-<br />

6 Q<br />

+--<br />

\<br />

-.---- +<br />

b<br />

B<br />

20


Teil und stelle die Karten wie abgebildet in einer geraden Linie auf, so<br />

daß Du die Kerzenflamme durch alle Löcher hindurch gleichzeitig siehst.<br />

Bewege eine der 3 Karten etwas aus der Reihe: Du wirst die Flamme<br />

nicht mehr sehen.<br />

Licht bewegt sich nur auf einer geraden L!nie fort.<br />

Reflektiertes Licht<br />

Stelle eine Kerze und einen Spiegel aufrecht, etwa 30cm voneinander<br />

entfernt, auf den Tisch. Halte ein Buch so, daß Du die Kerze zwar nicht<br />

direkt, aber im Spiegel sehen kannst.<br />

Das Licht, das die Kerze ausstrahlt, bewegt sich nicht direkt auf Dich ZU.<br />

Es wird vom Spiegel reflektiert. Der Weg des Lichtes von der Kerze zum<br />

Spiegel und vom Spiegel zu Deinem Auge ist trotzdem gerade.<br />

Lichtzerstreuung<br />

Zünde in einem verdunkelten Zimmer eine Kerze an. Stelle sie neben die<br />

Wand und halte ein Buch zwischen Deine Augen und die Kerze. Auf der<br />

Wand wirst Du ein kleines erhelltes Feld sehen.<br />

Da die Wand im Vergleich zum Spiegel ziemlich rauh is, wird das Licht,<br />

das auf die Wand fällt, nach sämtlichen Richtungen reflektiert. Diese Art<br />

der Reflektion wird Zerstreuung, oder Diffusion, genannt. Lichtstreuung<br />

ist für das Sehen wichtig. Wir sehen Dinge weil die Lichtstrahlen von<br />

ihnen reflektiert und zerstreut werden. Wenn die Wand das Licht nicht<br />

diffus reflektieren würde, wäre es schwierig, die Wand als solche zu<br />

erkennen. Wir würden lediglich ein Spiegelbild der Lichtquellen sehen.<br />

21


Lichtverteilung (Dispersion)<br />

Schneide den Streifen “5” aus dem Ausschneideblatt aus. Verbinde beide<br />

Enden des Streifens mittels einer Briefklammer zu einem Ring und stelle<br />

diesen so auf den Tisch, daß die Schlitze nach unten sind. Setze eine<br />

kurze Kerze in die Mitte. Sei vorsichtig, damit das Papier kein Feuer fängt.<br />

Du wirst beobachten, daß aus jedem Schlitz ein Lichtstrahl kommt, und<br />

jeder Strahl eine gerade Linie beschreibt.<br />

Die Lichtstrahlen einer Flamme verteilen sich gleichmäßig in alle Richtungen.<br />

Sie divergieren, d.h. je weiter sie sich von der Lichtquelle entfernen<br />

desto weiter sind sje auch voneinander entfernt.<br />

Sonnenstrahlen Verlaufen Parallel<br />

Schneide aus dem im vorigen Versuch benutzen Streifen den dunklen<br />

Teil aus. Halte ihn in die Sonne. Die Sonnenstrahlen, die durch die<br />

Schlitze fallen, sehen aus als wären sie parallel. Man hat nicht den<br />

Eindruck, daß sie divergieren.<br />

Wegen der riesigen Größe der Sonne und ihrer enormen Entfernung von<br />

uns, sind Sonnenstrahlen, die uns auf der Erde erreichen, tatsächlich<br />

parallel. Ihre Divergenz spielt nur dann die Rolle, wenn man sie -im<br />

Zusammenhang mit dem gesamten Weltraum’ betrachtet.<br />

Lichtstrahlen Können Gebeugt Werden<br />

Lege eine Münze in -ein Glas. Ziehe Deinen Kopf langsam zurück, bis<br />

Du über den Glasrand nur noch ein winziges Stück von der Münze siehst.<br />

Gieße, ohne Deinen Kopf zu bewegen,. Wasser in den Becher. So wie<br />

sich der Becher füllt, wirst Du die ganze Münze sehen.<br />

:, . . -- .~ -“:<br />

-.-


Licht wird gebeugt, wenn es von einem Medium in ein anderes übergeht;<br />

in unserem Fall vom Wasser in die Luft. Ohne Wasser im Becher konntest<br />

Du die Münze nur zum Teil sehen. Als jedoch die Lichtstrahlen durch<br />

das Wasser gebeugt wurden, wurde die ganze Münze sichtbar.<br />

Lichtbrechung<br />

Betrachte einen Bleistift, der ins Wasser getaucht ist, von der Seite. Es<br />

sieht so aus, als sei der Bleistift gebrochen. Diese Beobachtung erklärt<br />

sich dadurch, daß Lichtstrahlen gebrochen werden, wenn sie aus dem<br />

Wasser in die Luft übertreten.<br />

Der Reflektionswinkel Ist Gleich Dem Einfallwinkel<br />

Stelle einen Kamm auf ein wcißcs Stück Papier. so dciß seine Zfihne<br />

einen langen Schatten in der Sonne werfen. Setze Deinen Spiegel diesmal<br />

diagonal zur Strahlenrichtung hinter den Kamm. Die Lichtstrahlen werden<br />

in genau dem gleichen Winkel reflektiert, in dem sie auf den Spiegel<br />

fallen.<br />

23


Drehe den Spiegel langsam, um den Einfallwinkel zu verändern. Der<br />

Winkol zwischen dom Spiugol und dom roflcktiorton Lichtstrahl (Ruflektionswinkel,<br />

Ausfallwinkel) ist immer gleich dem Winkel zwischen dem<br />

Spiogcl und dem uroprünglichon Lichtstrahl (Einfallwinkel).<br />

‘w -<br />

Einfallwinkel<br />

• .<br />

K-- a -<br />

Ausfallwinkel<br />

DIE FARBE DES LICHTES<br />

Ein Prisma<br />

Sonnenlicht vereinigt Licht von vielen verschiedenen Wellenlängen. Im<br />

menschlichen Auge erzeugt jede besondere Wellenlänge einen verschiedenen<br />

Farbeindruck. Es ist möglich weißes Licht in die verschiedenen<br />

Wellenlängen, aus denen es zusammengesetzt ist, zu zerlegen und daher<br />

seine Teilfarben zu sehen.<br />

Um dies zu bewerkstelligen stelle ein Prisma her indem Du den Spiegel<br />

gegen die Kante einer kleinen Wanne oder eines Tellers, die mit Wasser<br />

gefüllt sind, lehnst.<br />

Der Rauminhalt des Wassers zwischen der Wasseroberfläche und dem<br />

Spiegel hat eine dreieckige Form, und erhält so die Eigenschaften eines<br />

Prisma.<br />

Lasse an einem sonnigen Tag einen einzigen Sonnenstrahl durch einen<br />

Spalt in den Fensterlden auf das Prisma falälen. Das Licht, das der<br />

Spiegel reflektiert, ist gebrochen, und Du kannst an der Decke sämtliche<br />

Farben des Regenbogens erkennen. i - -<br />

Eine Taschenlampe würde ein viel schwächeres Farbspektrum ergeben.


Der Regenbogen<br />

In der Natur bildet sich ein Regenbogen, wenn Wassertropfen in der<br />

Atmosphäre, gleich einem Prisma, das Licht brechen. Du kannst selbst<br />

einen Regenbogen hervorrufen. Stelle Dich am frühen Morgen oder am<br />

späten Nachmittag mit dem Rücken zur Sonne und zerstäube das Wasser<br />

eines Wasserschlauchs gegen einen dunklen Hintergrund, wie z.B. eine<br />

Baumreihe. Du wirst einen Regenbogen erscheinen sehen.<br />

Das Spektrum<br />

Eine sehr einfache Möglichkeit ein Farbspektrum sichtbar zu machen<br />

besteht darin, daß Du ein Becherglas bis an den Rand mit Wasser füllst<br />

und es an einem sonnigen Tag auf eine sonnige Fensterbank stellst.<br />

Stelle das Glas so, daß ein Teil von ihm die Innenkante der Fensterbank<br />

überragt. Lege ein großes weißes Stück Papier auf den Fußboden direkt<br />

unterhalb des Glases und beobachte das Farbspektrum, das sich darauf<br />

abzeichnet.<br />

Lichtstrahlen Sind Farblos<br />

Sogar wenn Du genau hinsiehst, erscheinen Dir die Lichtstrahlen, die<br />

vom Prisma gebrochen und reflektiert werden, als farblos. ’ Lichtstrahlen<br />

selbst haben keine Farbe. Die Farben werden erst sichtbar, wenn die<br />

Strahlen direkt aufs Auge fallen.<br />

Halte ein Stück weißes Papier in den Strahlengang und beobachte das<br />

Farbspektrum, das sich darauf abzeichnet.<br />

Beobachte den Lichtweg ges Sonnenlichtes, das auf Dein Prisma auftrifft,<br />

und den des Lichtes, das das Prisma verläßt, um an der Decke das<br />

Spektrum zu bilden.<br />

Direkt Jenseits Rot<br />

Bei den Versuchen über Licht haben wir gelernt auf verschiedene Art<br />

Prismen zu machen. Mache Dir nun das Prisma mit dessen Hilfe Du das<br />

beste Spektrum erhieltest.<br />

Führe eine genaue Temperaturmessung im Lichtspektrum aus und bringe<br />

dann den Thermometer direkt neben das rote Ende wohin die unsichtbaren<br />

ultraroten Strahlen. vom Prisma geworfen werden. Dort wirst Du eine<br />

höhere Temperatur messen-<br />

25


Konzentrienses Infrarot<br />

Die infrarote Strahlung verhält sich wie Lichtstrahlen, und gleich ihnen<br />

können sie durch unsere Linse konzentriert werden. Bringe Deine Linse<br />

in den ultraroten Bereich Deines Spektrums und konzentriere ihn auf die<br />

Thermometerkugel. Obwohl Du keinen hellen Fleck wie bei der Lichtstrahlenkonzentration<br />

siehst, erzeugt das konzentrierte Ultrarot mehr<br />

Wärme.<br />

--<br />

DEINE LINSE<br />

Die Linse, die zu Deinem Bausatz gehört, hat einen<br />

Durchmesser von 20.0 mm. Sie ist eine doppelkonvexe,<br />

konvergierende Linse mit einer Brennweite von 30 mm.<br />

Al Ie Lichtstrahlen, die auf die Linse auf der einen<br />

Seite auftreffen, treffen sich auf der anderen Seite<br />

der Linse in einem einzelnen Punkt in einer<br />

Entfernung von genau 30 mm.<br />

Dein Linsenhalter hat 18 mm lange Stützbeine (für<br />

verschiedene Linsen). Die Stützbeine lassen sich<br />

i<br />

ver I ängern, indem man etwas darunter legt, wie z.B.<br />

Seife oder Plastilin, oder die Linse ganz einfach in P<br />

der Hand hält. Hält man sie 30 mm über einer flachen<br />

Oberflgche, dann konvergieren die auf die Linse auftreffenden<br />

Strahlen und treffen sich in einem<br />

einzelnen Punkt an der Oberfläche.<br />

Eine konvergierende Linse konzentriert die ganze<br />

Energie, die von ihrer Oberflzche aufgenommen wird, auf eine<br />

erheblich kleinere Fische. Unsere Linse hat eine Oberfläche<br />

von ungefshr 300 Quadratmillimetern. Wenn wir<br />

unsere Linse auf eine Flijche von I Quadratmillimeter<br />

fokusicren, erhijlt diese FlZche das 300-fache der<br />

Energie, die die Linse pro Quadratmillimeter erreicht.<br />

Wenn unsere Linse von der Sonne per Quadratzentimeter<br />

I Kalorie gestrahlter Energie erhält, dann wird der<br />

Brennpunkt unserer Linse 300 Kalorien per Quadratzentimeter<br />

erhalten.<br />

Diese Encrg ickonzcntr,lt i o n cr-höht die Tcmpcrntur clc


Konzentrierte Warme<br />

Bringe in einem normal beleuchteten Zimmer die Kugel Deines Thermometers<br />

in den Brennpunkt Deiner konvergierenden Linse. Notiere die<br />

Temperatur sofort und wieder nach 5 Minuten. Herrscht ein bemerkbarer<br />

Unterschied?<br />

Bringe nunmehr Deine Linse und Dein Thermometer ins Freie und bringe<br />

im Sonnenlicht die Thermometerkugel wieder in den Brennpunkt der Linse.<br />

Notiere auch diesmal die Anfangstemperatur und beobachte wieviel Zeit<br />

vergeht bis die Temperatur 52OC erreicht. Achte darauf das Thermometer<br />

bei dieser Temperatur zu entfernen.<br />

Dieser gigantische Fresnellinsen SonnenkonzentratorlKollektor wird im<br />

Marschall Raumflugzentrum erprobt. Diese Fresnellinse könnte ein Vorläufer<br />

eines Systems sein, welches Wärmeenergie sowohl für industrielle<br />

Verfahren, die hohe Temperaturen erfordern, als auch für wirtschaftliche<br />

Raumkühlungsanlagen liefert.<br />

Höchsttemperatur<br />

Wir wollen versuchen die höchste Temperatur zu bestimmen, die wir mit<br />

unserer Linse erreichen können.<br />

Stelle Deine Linse und Halter in ht .,s Sc.;nsnlicht und bringe verschiedene<br />

Dinge in den Linsenbrennpunkt, um die Höchsttemperatur, die wir<br />

mit der Linse erreichen können, zu bestimmen.<br />

Fange mit Wachs an. Wir wissen, daß wir eine Temperatur von 54°C<br />

oder mehr erreicht haben, ,wenn das Wachs schmilzt. Wir können einen<br />

Tropfen Wcisscr kochen, und da uns bekannt ist, da13 Wasser bei 100°C<br />

kocht muf3 unsere Temperatur noch höher sein. Aus einem Chemiehandbuch<br />

kannst Du die Schmelzpunkte verschiedener in Deinem Hause<br />

befindlichen Materialien erfahren; dies wird Dir bei diesem Versuch helfen.


Der Schatten Einer Linse<br />

Beschaffe Dir einen kleinen Flaschenverschluß von der Größe Deiner<br />

Linse, Fülle diesen Verschluß mit Wasser und stelle ihn für 10 Minuten<br />

in direktes Sonnenlicht. Messe die Temperatur am Anfang und am Ende<br />

dieser Zeit und schreibe sie auf.<br />

Fange nun wieder mit derselben Wassermenge und bei derselben Wassertemperatur<br />

von vorne an. Dieses Mal bringe das Wasser jedoch so ins<br />

Sonnenlicht, daß es sich im Brennpunkt der Linse befindet. Vergleiche<br />

die Temperatur des Wassers nach 10 Minuten mit derjenigen der Messung<br />

nach 10 Minute-n beim vorherigen Versuch, beide Temperaturen sollten<br />

sehr ähnlich sein.<br />

Wenn die Linse sich vor dem Wasser im Flaschenverschluß befindet, konvergieren<br />

die konzentrierten Strahlen auf eine kleine Fläche des Wassers.<br />

Der den Punkt umgebende Wasserkörper befindet sich im Schatten der<br />

Linse und erhält nicht die von der Lin.se gesammelte Energie. Die gesamte<br />

Wassermenge bleibt dieselbe.<br />

Wenn der Wasserkörper kleiner als die Linse ist wird er mehr Energie<br />

erhalten und die Linse kann als Kollektor betrachtet werden.<br />

Papier Verkohlen<br />

Bringe in hellem Sonnenlicht ein Stück weißes Papier in den Brennpunkt<br />

der Linse. Kannst Du das Papier verkohlen?<br />

Wenn die Sonne hell genug ist mag Dir das gelingen. An der Kante wird<br />

das Papier leichter verkohlen.<br />

Das weiße Papier reflektiert das meiste Sonnenlicht und die meiste Sonnenwärme<br />

und obwohl die Sonnenwärme in einem kleinen Punkt konzentriert<br />

ist, wird das Papier kaum, wenn überhaupt, den Zündpunkt erreichen.<br />

Dunkles Papier Verkohlt Leichter<br />

Wechsle das weiße Papier des vorgehenden Versuches gegen ein<br />

schwarzes, mattes aus. Es verkohlt viel leichter. Das dunkel gefärbte<br />

Papier absorbiert das meiste des konzentrierten Sonnenlichtes und der<br />

konzentrierten Wärme und das Papier erreicht seinen Zündpunkt.<br />

28


SPIEGEL<br />

Eines der Hauptprobleme beim Versuch Sonnenenergie einzufangen ist,<br />

daß die Sonne nicht still steht. Wir müssen das Sonnenlicht dauernd<br />

umlenken. Dies kann man am wirksamsten mittels Spiegel ausführen;<br />

tatsächlich werden Spiegel praktisch bei allen Sonnenenergieprojekten<br />

umfassend eingesetzt.<br />

Charles A. Owen (links) Präsident des Owen Unternehmens m.b.H.,<br />

Wilmington, Kalif., und Dr. Kataunori Shinada des Jetantriebslaboratorium,<br />

Pasadena, Kalif., führen die Abnahmeprüfung des Prototyps eines einzigartigen<br />

Sonnen-energiekonzentrators, der von Dr. Shinada erfunden<br />

wurde, durch. Das Owen Unternehmen m.b.H., eine Firma in ‘Amerikanisch-Indianischem<br />

Besitz, hat eine ausschliesslkhe Patentlizenz von NASA<br />

erhalten, um das Gerät kommerziell herzustellen. Der Konzentrator verstärkt<br />

die Sonnenstrahlen, unter Benutzung einer Reihe von MehrFacRfacettenlinsen,<br />

zehn Mal. Er kann die Sonnenstrahlen von beinahe jedem<br />

Winkel aus ohne ein Sonnenfolgewerk in Fokus bringen. Das Gerät wird<br />

von dem. Owen Unternehmen in den Fabriken in der Rincon Indian Reservation.<br />

bei Escondido, Kalif., gebaut werden.<br />

Links - Rechts<br />

Stelle Dich vor einen Spiegel und kratze Dein rechtes Ohr mit der rechten<br />

Hand. Du wirst wnhrnchmcn, .dnß Dein Spiogclhild mit der linken Hand<br />

da9 linke Ohr kratzt.<br />

Spiegelbilder sind seitenverkehrt, d.h. rechts erscheint links und umgc-<br />

. .<br />

.I<br />

. . .


Weiss Zerstreut Am Besten<br />

Stelle eine Kerze auf den Tich..Belege die Rückseite der Glasplatte mit<br />

einem weißen Stück Papier und stelle,sie etwa 30cm von der Kerze auf.<br />

Lege einen Bleistift zwischen das Glas und die brennende Kerze.<br />

Das Bild des Bleistiftes wird sehr unscharf auf dem Glas erscheinen.<br />

Wiederhole den Versuch, decke jedoch die Rückseite des Glases mit<br />

einem schwarzen Stück Papier ab. Jetzt ist das Bild sehr viel schärfer.<br />

Das schwarze Papier streut das Licht weniger als das weiße. Daher<br />

entsteht mit dem schwarzen Papier ein klareres Bild.<br />

Konvexpiegel<br />

Untersuche die nach, außern gekrümmte rückseitige Oberfläche Deines<br />

parabolichen<br />

Reflektors.<br />

Eine nach außen gekrümmte rückstrahlende Oberfläche wird Konvex-<br />

spiegel genannt. Nimm wahr, daß Dein Spiegelbild, das Du in dieser<br />

Oberfläche siehst, ein verkleinertes Ebenbild ist.<br />

Eine konvexe Oberfläche verkleinert das reflektierte Ebenbild.<br />

Konkavspiegel<br />

Untersuche nun die nach innen gekrümmte Oberfläche Deines parabolischen<br />

Reflektors. Dies ist ein Konkavspiegel. Beachte, daß auch auf der<br />

Innenseite des Reflektors diesmal Dein Spiegelbild verkleinert ist, aber<br />

diesmal steht es auch auf dem Kopf. Eine konkave Oberfläche verkleinert<br />

nicht nur das Spiegelbild, sondern dreht es auch um.<br />

30


Vergrosserungsspiegel<br />

Halte die Spitze eines Bleistiftes sehr nahe zu der* konkaven Oberfläche<br />

des parab, iischen Reflektors. Dieses Mal wird der Reflektor ein vergrössertes<br />

SC.egelbild der Bleistiftspitze zurückgeben. Ein Gegenstand der<br />

sich näher zur Oberfläche eines Konkavspiegel als zu seinem Brennounkt<br />

befindet, wird durch den Spiegel vergrößert. Der Brennpunkt des’ konreflektierten<br />

Strahlen<br />

kaven Spiegels ist der Punkt wo die vom Spiegel<br />

konvergieren.<br />

SONNENOFEN<br />

Der Zweck unseres Sonnenofens ist die Sonnenstrahlen auF eine kleine<br />

Fläche zu konzentrieren und so die Wärmelieferung zu einem solchen<br />

Grad zu erhöhen, daß sie für uns nützlich wird.<br />

Eine Erfindung der Ingenieure des Marschall Raumflugzentrums veranschaulicht<br />

Sonnenenergieleistung durch in Brand setzen einer Stahldose,<br />

die sich auf einem Mast in dem Bereich befindet, wo reflektierte Strahlen<br />

konzentriert sind. Eine Dampfanlage von 75 600 kg-kal per Stunde, 232°C.<br />

620 kg/m’ kann dadurch erstellt werden, daß ein kleiner, kegelgeformter<br />

Absorber in dem Konzentrationsbereich aufgestellt und ein Sonnenfolgesystem<br />

einem konkaven Reflektor, der einen Durchmesser von 15,24m hat,<br />

zugefügt wird. Der abgebidete Reflektor hat einen Durchmesser von<br />

3,88m. Die Dampfanlage, an vorhandene Dampfleitungsrohre angeschlossen,<br />

kann mehrere große Gebäude mit Sonnenenergieheizung, Klimaanlage<br />

und holfiom Wasser veraorgcn. Sio konn industriollon Vorfahren wie<br />

Dampfheizung,: Backen, Kochen und Konservenindustrie als auch der<br />

Stromerzeugung, bel denen Betrlebsflüssigkelten, deren Temperatur<br />

93,3”C übersteigt, benötigt werden, angepaßt werden. Eine solche Anlage<br />

kann Im Jahr Ungefahr 22.700 Liter Helzdl elnsporen.<br />

31


Der Schlüssel zu unserem Sonnenofen ist sein parabolischer Reflektor.<br />

Laut Definition ist ein parabolischer Reflektor ein solcher, welcher parallele<br />

Lichtstrahlen auf einen einzelnen Punkt, oder eine einzelne Linie,<br />

reflektiert. Eine zylindrische Parabel erzeugt eine fokale Linie und eine<br />

sphärische einen Punkt. Eine parabolische Kurve ist mathematisch durch<br />

=-e+iär--<br />

definiert, wobei a die Brennwiite und x und y Punkte auf den x und y<br />

Achsen sind.<br />

Unser parabolischer Reflektor hat eine O’berfläche von ungefähr 72<br />

Quadratzentimetern. Wenn wir 1 Langlay/Minute aufnehmen (ein -tanglay<br />

ist gleich einer Kalorie per Quadratzentimeter per Minute), dann wird die<br />

Wärmemenge im Brennpunkt des Reflektors 72 Kalorien per Minute sein<br />

und theoretisch würde es uns möglisch sein’ die Temperatur von lcm’<br />

Wasser innerhalb 1 Minute um 72°C zu erhöhen. Da aber der Wirkungsgrad<br />

unseres Ofens und unseres Systems weit von 100% entfernt ist,<br />

werden wir sehr viel kleinere Resultate erhalten.<br />

Theoretisch kann unser Sonnenofen eine Leistung von 21 Watt, oder<br />

72 Kalorien, per Minute erzeugen.<br />

Wir Bauen Unseren Sonnenofen<br />

Um unseren Sonnenofen aufzubauen, schneide mit einem Hobbymesser<br />

vorsichtig die Höhlung A von D-einer Styroschaumschale, so wie durch<br />

die punktierte Linie in der folgenden .Abbildung angezeigt, aus:<br />

Lege Deinen parabolischen Reflektor in die Schale und richte ihn so aus,<br />

daß die vier Ausschnitte an der Schalenkante über die vier kleinen<br />

Löcher in der Styroschaumstütze zu liegen kommen. Nimm den kleinen<br />

Stützenverstärker (Teil Nr. 32) und führe ihn in das recheckige Loch in<br />

dem Styroschaumvorsprung ein.<br />

32


Drücke auf den Stützenverstärker bis sein halbkreisförmiger Kopf<br />

dem Styroschaumvorsprung aufliegt.<br />

Führe je eines der zwei Drahtenden des Reagenzglashalters (Teil Nr.<br />

in je eines der Löcher im Stützverstärker ein.<br />

auf<br />

22)<br />

Bringe das Reagenzglas, wie abgebildet, in den Reagenzglashalter ein.<br />

VERSUCH 53<br />

Verwendung Unseres Sonnenofens<br />

Um Wärme zu konzentrieren muß Dein Sonnenofen der Sonne<br />

sein. Er ist so gebaut, daß der parabolische Reflektor und<br />

so gekippt werden können, daß Du den Reflektor<br />

zuwenden kannst.<br />

Du wirst mit Deinem Sonnenofen dann die besten Resultate erhalten,<br />

wenn die Sonne direkt über uns steht, da die Heizwirkung der Sonnen-<br />

Strahlung am größten ist, wenn sie in einem Winkel von 90” auf die Erde<br />

auftrift.<br />

Strahlen, die sich nicht im rechten Winkel zur Erdoberfläche fortbewegen, - - 4<br />

durchlaufen, bevor sie uns erreichen, eine größere Entfernung durch die<br />

Atmosphäre.<br />

Die Atmosphäre absorb,iert einen Teil ihrer Wärme und je größer die<br />

Entfernung ist, die die Strahlen in der Atmosphäre durchlaufen, umsomehr<br />

Wärme wird absorbiert.<br />

Strahlen, die%nter einem anderen Winkel als 90” die Erde erreichen, sind<br />

weniger konzentriert, da sie über eine größere Fläche der Erde ausgebreitet<br />

‘sind.<br />

Wind hat einen negativen Einfluß auf Deine Versuche mit dem Sonncnofcn,<br />

weil or die Objcktc kiihlt wtihrcnd wir vcrsuchcn 910 zu crwtirmen.<br />

Es erübrigt sich zu betonen, daß verwölkte Tage für diese Versuche<br />

nicht gceignot sind.<br />

\ /


AuZEfle Parabolischer Reflektor<br />

Drücke einen Reflektorstift Nr. 31 in jedes der kleinen Löcher so, daß der<br />

Stiftkopf auf den parabolischen Reflektor drückt und ihn an seinem Platz<br />

festhält.<br />

bc..~zGt w<br />

Reflektor Stift<br />

Styroschaum stutze<br />

JN.xoFcHY<br />

2w47#~ -<br />

Schiebe die Reflektorfüße (Teil Nr. 30) wie abgebildet auf die Vorsprünge<br />

in der Styroschaumstütze.<br />

Rechteckiges Loch<br />

L-<br />

34<br />

Vergewissere Dich, daß beide Füße so weit wie möglich’ aufgedrückt<br />

sind. Einer der Vorsprünge der Styroschaumstütze hat eine rechteckiges<br />

Loch; vergewissere Dich, daß es sich vollkommen auf der Außenseite des<br />

Reflektorfußes befindet.


Bestimmung Des Brennpunktes<br />

Der Brennpunkt unseres parabolischen Reflektors ist genau 6cm über<br />

seiner tiefsten Stelle.<br />

Stelle Deinen Sonnenofen ins Sonnenlicht. Nimm ein weißes Blatt Papier<br />

und bewege es langsam auf den Reflektor zu. Wenn das Blatt den Brennpunkt<br />

des Reflektors erreicht, wirst Du auf dem Blatt einen weißen hellen<br />

Fleck sehen. Ie näher Du kommst, um so kleiner wird der Fleck werden.<br />

Im Brennpunkt ist er ganz klein. An dieser Stelle ist der Sonnenofen am<br />

wirksamsten.<br />

Der Brennpunkt-ist der Punkt in der Luft zu welchem sämtliches Licht,<br />

das unseren parabolischen Reflektor trifft, reflektiert wird. Was geschieht<br />

wenn Du das Papier näher als der Brennpunkt zum-Reflektor bringst7<br />

Wasser Kochen<br />

Gib etwas reines Wasser in das Reagenzglas und dieses in seinen Halter<br />

im Sonnenofen. Stelle den Ofen ins Sonnen,licht und beobachte wie lange<br />

es dauert bis das Wasser kocht. Sei sicher, daß der Reflektorbrennpunkt<br />

sich im Wasser befindet.<br />

Wiederhole den Versuch mit derselben Wassermenge aber füge dem<br />

Wasser dieses Mal etwas dunkle Speisefarbe oder gewöhnliche Tinte zu.<br />

Kocht es rascher 7 Kannst Du erklären warum?<br />

Braten Eines Eies<br />

Mache von einem kleinen Stück Aluminiumfolie einen kleinen Teller und<br />

bringe diesen auf dem Reagenzglashalter in den Sonnenofen. Zerschlage<br />

ein Ei auf den obigen Teller und stelle den Ofen in die Sonne. Stelle<br />

sicher, daß der Brennpunkt des Reflektors genau über dem Teller ist.<br />

Versuche das Ei zu braten. Wenn die Sonne genügend heil ist und Du<br />

geduldig genug bist, ist es möglich, daß Dir dies gelingt. Wenn Du jedoch<br />

nicht so viel Geduld aufbringen kannst, schwärze, mittels einer Kerre, die<br />

Aluminiumfolie von außen und versuche wieder. Probiere einen Eibisch<br />

zu rösten. Seine reine, weiße Farbe wird praktisch alle ihn treffenden<br />

Strahlen reflektieren und er wird sich kaum erwärmen.


Sonnenenergie wird in der Welt in entfernt gelegenen Gebieten zum<br />

Kochen benutzt. Obwohl man keine große Hoffnung für Energieeinsparung<br />

durch Sonnenafen hat, ist es doch wichtig für uns dieses Prinzip zu verstehen.<br />

Unter idealen Bedingungen wird es Dir möglich sein eine Zigarette mit<br />

H~lfc Deines Sonnenofens einfach dadurch anzuzünden, daß Du dre Zigarette<br />

so in den Reagenzglashalter gibst, daß der Brennpunkt des parabolischen<br />

Reflektors auf den Tabak am Ende der Zigarette fällt.<br />

KÜNSTLICHE SONNE<br />

Als Teil der Bemühungen des NASA Lewis Forschungszentrum die Sonnenenergie<br />

für die Energiebedürfnisse auf der Erde auszunützen, prQft<br />

dieser Sonnensimulator neue Entwürfe von Sontienkollektoren aus. Der<br />

Simulator ist im Stande einen weiten Bereich von Sonnenlichtzuständen<br />

nachzuahmen. Sonnenkollektoren, wie der im Vordergrund dargestellte\<br />

können die Sonnenstrahlung einfangen. Wasser, das durch kleine Röhren<br />

im Kollektor zirkuliert, wird erhitzt und kann für das Wärmen oder Kühlen<br />

von Gebäuden und Heimen benutzt werden.<br />

Gegenwärtig werden Proben zur Auswahl der besten Kollektoren und<br />

deren Eingliederung in ein System, das in einem einstöckigem Bürogebäude<br />

des NASA Langley Forschungszentrum in Hampton, Virginia, angewendet<br />

werden soll, durchgeführt. Das Gebäude wird das erste seiner<br />

Art sein, das durch Sonnenenergie Sowohl geheizt als auch gekühlt wird.<br />

Sonnenwärme Kann Konzentriet Werden<br />

Lasse Deinen Thermometer im direkten Sonnenlicht und notiere die ange:<br />

zeigte Temperatur.<br />

Bringe ihn nun mit seiner Kugel in den Brennpunkt Deines parabolischen<br />

Reflektors und beobachte wie die Temperatur steigt. Gib acht, daß Du<br />

das Thermometer entfernst bevor die Temperatur 55°C erreicht.<br />

Bei diesem Versuch wird die gesamte Sonnenwärme, die die ganze Reflektoroberfläche<br />

trifft, auf die Thermometerkugel konzentriert und die Warme<br />

an diesem Punkt ist stark.<br />

Um 200 BC erfand Archimedes ein System von Spiegeln, welche die<br />

Sonnenstrahlen auf die Segel der feindlichen Schiffe vor Syrakus konzentrierten,<br />

und es gelang ihm die ganze Flotte zu verbrennen.<br />

36


Thermische Weltraum-Sonnenkraftstation, welche Elektrizität mittels Sonnenwärme<br />

erzeugt und Energie durch Höchstfrequenzradiowellenstrahl zur<br />

Erde sendet. Diese besondere Konstruktion kann eine Leistung von ungefähr<br />

14 000 Megawatt erzeugen von denen ungefähr 8 000 Megawatt nach<br />

der Obertraouna zur Verfüauna stehen.<br />

Eine der vier ßrayton-Zyklus Krafterzeugungseinheiten des thermischen<br />

Sonnenkraftsatelliten. Sonnenwärme, durch Spiegel In den dargestellten<br />

Hohlraumkessel gebündelt und konzentriert, wird zur Wberhitzung von<br />

Heliumgas benützt. Das Heli’um treibt 12 “übliche” Gasturbinen, welche<br />

am Urnfang des Kessels, der die Kraft erzeugt, angebracht sind. Das<br />

heiße Gas wird dann in oberhalb befindlichen Radiatorpaneelen gekühlt<br />

und rückgeführt. Der ganze Satellit hat vier solcher Anordnungen mit 48<br />

Turbinen, die 14 OOOMW liefern wovon an den Sammelschienen der Bodenstation<br />

8OOOh/lW zur Verfuegung stehen werden. Das Gesamtgewicht des<br />

Satelliten bcttigt über 50 000 Tonnen und wird ßlllioncn Dollar kosten,<br />

aber der Preis einer Kilowattstunde könnte, in unserer energiebegrenzten<br />

Welt, wirtschaftlich konkurenzfähig sein.


Dieser Sonnenofen der französischen Regierung, in den Pyrenäen, welcher<br />

ungefähr 32km östlich von Andona errichtet wurde, entwickelt in seinem<br />

Brennpunkt eine Hitze von 5480°C.<br />

Der parabolische Reflektor ist 53,54m breit und 39,62m hoch. Er hat 9500<br />

einzelne Spiegel, welche auf den Brennpunkt in einer Entfernung von<br />

29,95m gerichtet sind. Da der parabolische Reflektor der Sonne nicht<br />

nachfolgen kann, richten 63 Heliostaten, deren Ausmaße 7,62X24m sind,<br />

die Sonnenstrahlen in den parabolischen Reflektor hinein.<br />

Zentralempfangsturm<br />

Spiegel 20’ X 20’<br />

ühlturm<br />

38<br />

Entwurf einer Sonnenkraftstation, die durch Southern California Edison in<br />

der Nähe von Barstow in der Mojava Wüste errichtet werden soll.<br />

Drei Firmen wurden von ERDA ausgewählt, um greifbare Entwürfe für<br />

10 Megawatt-Sonnenwärme-Kraftstationen vorzu bereiten. Dieser Anlage<br />

wird e.in Sonnenkraftturm als Dampfquelle dienen. Dabei ist vorgesehen,<br />

daß Sonnenlicht durch viele Spiegel auf einem hohen Turm sich befindenden<br />

Kessel konzentriert wird. Der in diesem Kessel erzeugte Dampf wird<br />

zur Elektrizitätserzeugung einem üblich Turbinengenerator am Fuße des<br />

Turry zugeleitet,, oder er wird für spätere Nutzung zu thermischer<br />

Speicherung überführt.<br />

Die Idee des Kraftturmes, oder des zentralen Empfängers, wird als eine<br />

der wirtschaftlichsten Lösungen der Frage der Elektrizitätserzeugung durch<br />

solare Umwandlung betrachtet.<br />

Eine solche Anlage würde aus vier grundlegenden Tei‘lanlagen bestehen:<br />

(1) Ein Feld von Sonnenstrahlenkellektoren, Heliostaten genannt, um das<br />

Sonnenlicht rückzustrahlen.<br />

(2) Ein Kessel, oder ein zentraler Empfänger, um die thermale Energie<br />

der Sonne zu absorbieren und um Dampf zu erzeugen.<br />

(3) Eine Einheit zur thermischen Speicherung zwecks Stabilisierung der<br />

thermischen Dynamik des Systems und zwecks Speicherung von<br />

großen Wärmeenergiemengen.<br />

(4) Ein Dampf-Elektrizität-Umwandlungzyklus unter Ausnutzung vorhandener<br />

Turbogeneratoren.


VERDAMPFUNG-KONDENSATION<br />

Verwandlung Einer Flüssigkeit In Gas<br />

Die Sonne liefert der Erde 30000 mal mehr Energie als die, welche wir<br />

gegewärtig mittels Erdöl nutzen; 23% dieser ungeheueren Menge von<br />

Sonnenenergie, Tausende Trillionen von Kilowattstunden, werden im<br />

hydrologischen Zyklus - Verdampfung und Kondensation unserer Ozeane<br />

und Seen, um uns mit Regen, Tau, Schnee U.S.W. zu versorgen - ausgenutzt.<br />

Wir wollen in unserem Laboratorium den hydrologischen Zyklus<br />

nachahmen, so daß wir ihn besser verstehen können.<br />

Koche das Wasser im Reagenzglas. Wenn Du da& Erhitzen des -Wassers<br />

fortsetzest verwandelt es sich von einer Flüssigkeit in Gas. Du kannst<br />

sehen wie Wasserdampf (Wasser in Form von Gas) aus dem Reagenzglas<br />

austritt.<br />

Der Wasserspiegel im Reagenzglas fällt wenn mehr und mehr Wasser<br />

in Dampf übergeht.<br />

Die Umwandlung eines Materials vom flüssigen Zustand in den gasförmigen<br />

wird Verdampfung genannt.<br />

Verwandlung Eines Gases In Flüssigkeit<br />

Während Wasser wie im vorigen Versuch kocht, halte Deine Glasscheibe<br />

über die Reagenzglasöffnung.<br />

Der Wasserdampf trifft nachdem Verlassen des Reagenzglases auf das<br />

Glas auf. Nachdem das Glas verhältnismäßig kalt ist kühlt es einen Teil<br />

des Wasserdampfes genügend, um ihn in die flüssige Form zurück zu<br />

verwandeln; auf dem Glas bilden sich kleine Wassertropfen.<br />

Die Verwandlung eines Materials vom gasförmigen Zustand in den flüssigen<br />

wird Kondensation genannt.<br />

Der Grosse Verdampfer<br />

Gebe in einer Entfernung von ungefähr IOcm zwei identische Wasser- 39


tropfen auf eine sonnige Fensterbank. Beschatte einen der zwei Tropfen<br />

dadurch, daß Du den Spiegel zwischen ihn und die Sonne stellst.<br />

Beobachte die beiden Wassertropfen: der in der Sonne wird bemerkbar<br />

rascher verdampfen.<br />

Die Verdampfungsgeschwindigkeit steht im direktem Verhältnis zu’ der<br />

Wärmemenge, die die Flüssigkeit erhält.<br />

Beim Erwärmen der Ozean- und Seenoberflächen verdampft die Sonne<br />

ungeheuere Mengen Wasser, welche in Form von Dampf aufsteigen und<br />

Wolken bilden. Durch Kondensation der Wolken wird Regen erzeugt.<br />

Während Jahrhunderte haben wir Sonnenergie benutzt, um unser Essen<br />

durch Trockenen zu erhalten, um durch Verdampfung Salze und andere<br />

Chemikalien zu erzeugen und um unsere Wäsche zu trockenen.<br />

EINFLUSS DER OBERFLXCHENGRi3BE<br />

AUF DIE VERDAMPFUNGSGESCHWINDIGKEIT<br />

Gieße 5cm” Wasser in ein Reagenzglas und die gleiche Menge in ein<br />

Trinkglas. Lasse beide über Nacht stehen und messe morgens die in<br />

jedem übergebliebene ‘Menge.<br />

Nachdem eine Flüssigkeit nur an der Oberfläche verdampft, wird das<br />

Wasser im Trinkglas rascher verdampfen als das im Reagenzglas.<br />

Je grösser die der Verdunstung ausgesetzte Oberfläche der Flüssigkeit ist,<br />

um so rascher wird die Flüssigkeit verdampfen.<br />

SONNENBEWEGUNG<br />

Scheinbare Bewegung Der Sonne<br />

Der kommende Versuch wird Dich einen ganzen Tag lang beschäftigen.<br />

Bei Sonnenaufgang heginnend, zeichne alle halbe Stunde auf dem Boden<br />

die Stellen auf,die der Schatten der Spitze eines Dir bequemen Telefonmastes<br />

fällt. Bei Sonnenuntergang verbinde - gedanklich - alle Zeichen,<br />

die Du auf dem Boden gemacht hast, mit der Mastspitze,, und verlängere<br />

sie in dem Raum, um so die scheinbare Bewegung der Sonne um die<br />

Erde zu bestimmen.<br />

In nicht zu weit zurückliegender Vergangenheit glaubte der Mensch, daß<br />

die Sonne sich um die Erde dreht; dem menschlichen Auge erscheint<br />

dies richtig.


Bei vielen Sonnenenergieversuchen und bei fast allen praktischen Anwendungen<br />

von Sonnenenergie beschäftigt uns nur die scheinbare Bewegung<br />

der Sonne am Himmel.<br />

Sonnenuhren<br />

Schon vor vier Tausend Jahren fingen Menschen an die scheinbare Bewegung<br />

der Sonne am Himmel zur Zeitmessung zu benutzen. Sie bauten<br />

Sonnenuhren genannte Instrumente, welche • einen -.Schatteo auf den<br />

Boden werfen. Auf dem ,Boden zeichneten sie die Zeit so an, daß der<br />

Schatten des Sonnenuhrzeigers zur richtigen Zeit die Uhrreit anzeigte.<br />

Wenn Du beim vorigen Versuch bei jedem Schattenzeichen die Uhrzeit<br />

angeschrieben hättest, und wenn ‘Du am nächsten Tag zu irgendeiner,<br />

Dir unbekannten, Zeit zu ‘Deiner Markierung zurückkehren würdest, könntest<br />

Du mittels der Schattenlage die ungefähre Tageszeit ablesen.<br />

Sei nicht erstaunt über das scheinbar große Ausmaß Deiner Telefonmastsonnenuhr.<br />

In 1724 wurde in Indien eine Sonnenuhr gebaut, die eine<br />

Bodenfläche von mehr als 4000 Quadratmetern umfasste und deren Zeiger<br />

über 30m hoch war.<br />

Wir Bauen Unsere Sonnenuhr<br />

Schneide vorsichtig die Figur 1 von Deinem Ausschneideblatt aus und<br />

befestige sie auf einem Brett oder einem dicken Karton.<br />

Finde in folgender Tabelle oder in einem Atlas die geographische Breite<br />

Deines Wohnortes:<br />

Breitengrade<br />

Basel, Schw. 47” 33’N<br />

Berlin, BRD 52” 31’N<br />

Bern, Schw. 46” 57’N<br />

Bremen, BRD 53” 04’N<br />

Dortmund, BRD 51” 31’N<br />

bmcldorf, BRD 51” 15’N<br />

Essen, BRD 51” 28’N<br />

Frankfurt o.M., BRD 50” 07’N


Freiburg, BRD<br />

Hamburg, BR’D<br />

Hanover, BRD<br />

Köln, BRD<br />

Linz, Oestr.<br />

Mannheim, BRD<br />

München, BRD<br />

Nürnberg, BRD<br />

Salzburg, Oestr.<br />

Stuttgart, BRD<br />

Wien, Oestr.<br />

Zürich, Schw.<br />

47” 59’N<br />

53” 33’N<br />

52” 24’N<br />

50” 56’N<br />

48” 18’N<br />

49” 29’N<br />

48” 08’N<br />

49” 27’N<br />

47” 48’N<br />

48” 46’N<br />

48” 13’N<br />

47” 23’N<br />

Auf dem Winkelmesser der folgenden Abbildung zeichne den Breitengrad<br />

Deines Wohnortes an. Ziehe eine Linie von A durch das obige Zeichen<br />

bis zum Bogen D-D’. Vom Schnittpunkt der Linie mit dem Bogen ziehe<br />

eine andere Linie zum Punkt B und Du erhälst ein Dreieck.<br />

Kopiere dieses Dreieck in eine Ecke der Vertiefung D Deines Styro-<br />

Schaumtroges und schneide es sorgfältig mit einem Hobbymesser aus.<br />

Dieses Dreieck ist der Zeiger unserer Sonnenuhr und ist als Gnomon<br />

bekannt.<br />

Befestige den Gnomon mit Stecknadeln vorsichtig ‘auf der dunklen<br />

Fläche der Sonnenuhrbasis-<br />

42


43<br />

Der Nordstern<br />

Um unsere. Sonnenuhr aufzustellen müssen wir erst den Nordstern<br />

finden: Suche in einer wolkenlosen Nacht, vorzüglich, wenn der Mond<br />

nicht zu hell ist, eine dunkle Gegend auf von der aus Du den Himmel<br />

betrachten kannst. Warte einige Minuten bis Deine Augen sich an die<br />

Dunkelheit gewöhnt haben und siehe in allgemeiner Nordrichtung auf<br />

den Him’mel. Stelle eine Gruppe von sieben Sternen fest, welche<br />

wie Punkte am Rande einer Schöpfkelle mit gebogenem Griff aussehen.<br />

Nachdem Du eine solche Gruppe gefunden hast, siehe Dich in derselben<br />

allgemeinen Richtung nach einer weiteren ähnlichen Gruppe um, bei der<br />

aber der Griff in entgegengesetzter Richtung gebogen ist. Die größere<br />

Gruppe ist der große Bär und die andere der kleine Bär.<br />

Stelle Dir eine Linie vor, die die beiden Frontsterne des großen Bären<br />

(die vom Griff am weitesten entferntem Sterne) verbindet; verlängere<br />

diese gedankliche Linie in Richtung des kleinen Bären bis sie den entferntesten<br />

Stern des Griffes des kleinen Bären trifft. Dieser Stern ist<br />

der Nordstern. /*<br />

In Folge der der Jahreszeit gemäßen Anderung der Erdstellung am Himmel<br />

I<br />

scheint die Stellung der Bären sich, dauernd zu ändern, aber trotzdem -p.<br />

zeigt die gedankliche Linie von den zwei Frontsternen des großen Bären<br />

‘1<br />

ausgehend immer auf den Nordstern.<br />

Der Nordstern ist der hellste und der- einzige scheinbar helle Stern in --. Il<br />

dieser allgemeinen Gegend. Mit etwas Bemühung sollte es Dir *nicht /<br />

schwer fallen ihn aufzufinden.<br />

/<br />

i<br />

Wir Stellen Unsere Sonnenuhr Auf<br />

ES mag merkwürdig erscneinen, aber die beste Zeit um unsere Sonnuhr<br />

aufzustellen ist die Nacht.<br />

Der Gnomon muß nach Norden zeigen; gibt es einen besseren Weg<br />

als daß er zum Nordstern zeigt?<br />

Stelle die Sonnenuhr an einem Platz auf, an dem Fußgänger sie nicht<br />

stören, zu dem Du aber trotzdem bequemen Zugang hast, wenn Du die<br />

Tageszeit ablesen willst. Es rnufi natürlich ein Platz sein wohin die<br />

Sonne von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang scheint.<br />

Visiere Iangs der schrägen Seite des Gnomon so,dalj Du, der schrägen<br />

Seite entlang, den Nordstern siehst. Befestige die Sonnenuhr irgendwie<br />

in dieser Stellung so, daß sie nicht wegrutschen kann.


Ablesen Der Zeit<br />

Um auf unserer Sonnenuhr die Zeit abzulesen, siehe einfach nach der<br />

Zahl auf welche der Schatten des Gnomon zeigt.<br />

Lese im Laufe des Tages die Zahlen sorgfältig ab und schreibe sie<br />

jedesmal, zusammen mit der Zeit, die Deine Uhr in dem betreffenden<br />

Augenblick anzeigt, auf. So merkwürdig es scheinen mag, hängt die<br />

Genauigkeit Deiner Sonnenuhr von den betreffenden-Datum ab an dem<br />

Du diesen Versuch ausführst.<br />

Wenn Du z.B. den Versuch ungefähr an einem der folgenden Daten -<br />

20. April, 15. Juni, 5. September oder 27. Dezember - ausgeführt hast,<br />

wirst Du eine ziemlich genaue Uhr haben. Ganz im Gegenteil hierzu sind<br />

Mitte Februar oder Anfangs November sehr ungeeignet.<br />

Saisongemässe Anpassung Unserer Sonnenuhr<br />

Um unsere Sonnenuhr für das ganze Jahr gebrauchsfähig zu machen,<br />

werden wir das Diagram auf der unteren Hälfte unserer Sonnenscheibe<br />

benutzen.<br />

Es ist einfach die Sonnenuhr zu benutzen. Angenommen es ist der<br />

15. März: Ziehe in Gedanken eine Linie durch die Mitte der Märzspalte;<br />

die Linie schneidet die Kurve bei +lO zur Linken. Um die genaue Zeit<br />

zu erhalten sind 10 Minuten zu der von der Sonnenuhr angegebenen Zeit<br />

hinzuzufügen.<br />

Zu Ablesungen oberhalb der 0 Linie sind unserer Sonnenuhrzeit Minuten<br />

hinzuzufügen und von Ablesungen unterhalb der 0 Linie sind Minuten<br />

abzuziehen.<br />

Deine Uhr Geht Falsch<br />

Du hast Deine Sonnenuhr sehr genau hergestellt und mit großer Sorgfalt<br />

alle Anweisungen angehalten, und doch . . . Deine Sonnenuhr zeigt<br />

(scheinbar) falsche Zeit an; ärgere Dich nicht, es sind dies all unsere<br />

Uhren, die falsch zeigen.<br />

Noch vor ungefähr hundert Jahren hatte jede Stadt ihre eigene Zeitzone.<br />

Unsere Sonnenuhr hätte in jeder einzelnen dieser Städte genau angezeigt.<br />

Da es aber einen ungeheueren Durcheinander in der Welt gäbe,<br />

hätte jede Stadt eine andere Zeitzone, teilte man die Welt willkürlich in<br />

riesige Zeitzonen ein, so daß praktisch überall zwischen benachbarten<br />

Zonen ein Zeitunterschied von eine; Stunde besteht. Die Zeit an allen<br />

Plätzen innerhalb einer Zeitzone wurde künstlich auf dieselbe eingestellt.<br />

44


Sonnenflecken<br />

Durch ein. Teleskop betrachtet erscheinen Sonnenflecken gleich riesige,<br />

gezackte schwarze Gruben. Bis zum heutigen Tage sind sich die Wissenschaftler<br />

nicht sicher was Sonnenflecken sind und was sie verursacht.<br />

Es scheint, daß sie Oberflächenanzeichen von ungeheueren elektrischen<br />

Strömen sind, die innerhalb’ der Sonne fließen und große Magnetfelder<br />

erzeugen. I,hre Größe reicht von einem Durchmesser von nur<br />

einigen tausend Kilometern bis zu 24 OOOkm. Sie erscheinen gewöhnlich<br />

in Gruppen, bestehen einige Tage und verschwinden. Die meisten<br />

Sonnenflecken befinden sich in den mittleren Gebieten der nördlichen<br />

und der südlichen Sonnenhalbkugel.<br />

Jeder Sonnenfleck hat einen Kern, Umbra genannt, dessen Temperatur<br />

nur 4650°C ist. Da er ungefähr um 870°C kühler als die Sonnenoberfläche<br />

ist, erscheint er dunkler. Ein leichterer, heißerer Halbschatten<br />

umgibt die Umbra.<br />

Schaue nicht direkt in die Sonne: es könnte dies Deinem Auge einen<br />

Dauerschaden zufügen. Benutze auch keine Sonnenbrille, keinen<br />

beschatteten Feldstecher oder rauchiges. Glas - sie schließen nicht<br />

genug Licht aus.<br />

Die Natur hat uns jedoch mit einem passenden Filter versehen, um die<br />

Sonne zu betrachten. Sonnenauf- und Untergänge an klaren Tagen sind<br />

ideal für Sonnenbeobachtungen.<br />

Man kann große Sonnenflecken mit nacktem Auge sehen. Kleinere<br />

können mit Hilfe von Feldstechern gesehen werden.<br />

Falls Du Deine Beobachtungen bei Sonnenaufgang durchführst, unterbreche<br />

diese soba,ld die Farbe der Sonne Orange wird - von diesem<br />

Augenblick an ist es nicht mehr sicher die Sonne zu beobachten.<br />

Wenn Du die Sonne bei Sonnenuntergang beobachtest, beginne nicht<br />

bevor ihre Farbe Rot ist.<br />

Sowie Du einen Sonnenfleck entdeckt- hast, zeige seine Lage auf einer<br />

Skizze an. Setze die Aufzeichnung seiner Lage einige Tage fort und<br />

Du wirst so in der Lage sein zu beweisen, daß die Sonne sich dreht.<br />

SONNENFLAMMEN<br />

Sonneriffammen sind grosse Ausbrüche auf der Sonne, deren jeder Eine<br />

soviel Energie auslöst, daß sie den Bedarf der Vereinigten Staaten von<br />

Amerika für viele Jahrhunderte decken könnte. Sonnenflammen wurden<br />

zum ersten Mal in 1859 von einem Engländer entdeckt, w3hrend er ein<br />

“weißes Licht”, oder Abbild in sichtbarer Wellenlänge einer großen<br />

Gruppe von Sennflecken, betrachtete. Schon durch diese anfängliche<br />

Beobachtung, die von ‘magnetischen Störungen auf der Erde begleitet<br />

war, schien es möglich, daß Flammen irdische Einflüsse haben könnten.<br />

Gegenwärtig ist uns bekannt, daß sie tatsächlich grundlegende Anderungen<br />

‘in der Jonosphäre und in den höheren Schichten der irdischen<br />

Atmosphäre hervorrufen, und dabei den Rundfunkfernverkehr becinflussen.<br />

Wissentschaftler untersuchen zusätzlich den möglichen Einfluß von<br />

Flammen und anderen flüchtigen Sonnenph3nomen auf das Wetter.


Mit dem Fortschritt der Astronomen im Studium von Flammen fanden<br />

sie, daß der sichtbare anfängliche Ausbruch in der Chromosphäre, eine<br />

dünne Schicht gerade oberhalb der sichtbaren Sonnenoberfläche, stattfindet.<br />

Theoretische Untersuchungen ergaben, daß die einzige wahrscheinliche<br />

Energiequelle der Flamme das magnetische Feld der Sonne<br />

ist. Sehr ausführliche Messungen mit bodenbasierten Teleskopen haben<br />

jedoch ergeben, daß keine anhaltende, entdeckbare Anderung im magnetischen<br />

Feld auf der Sonnenoberfläche (“Photosphäre”) ,während einer<br />

Flamme besteht. Andererseits wurden gründliche Anderungen in der<br />

Struktur der Korona (der heißeste und äußerste Bereich der Sonnenatmosphäre)<br />

während der Flammen beobachtet.<br />

Es wird angenommen, daß die Anderungen der Koronastruktur veränderliche<br />

Gestaltungen des magnetischen Feldes darstellen, hierdurch andeutend,<br />

daß die örtliche Quelle der Sonnenflammenenergie oberhalb der<br />

Photosphäre liegen könnte, in Sonnenbereichen wo .das magnetische<br />

Feld bis jetzt noch nicht gemessen wurde.<br />

Sonnenflammen sind wegen ihrer großen Energie, ihrem Einfluß auf der<br />

Erde; und dem bemerkenswerten Plasmaphänomen, das in ihnen auftritt,<br />

von besonderem Interesse.<br />

Der Winkel Der Sonnenstrahlen<br />

Schneide in ein Stück Papier ein rundes Loch dessen Durchmesser<br />

ungefähr 13mm ist. Befestige dieses Papier mit einem Klebestreifen an<br />

einem sonnigen, südlichen Fenster. Auf den Fußboden lege einen grossen<br />

weißen Bogen Papier so, daß die durch das Loch scheinende Sonne<br />

einen weißen Fleck auf dem Papier abzeichnet. Befestige das Papier mit<br />

Klebestreifen am Fußboden.<br />

Ziehe den Umfang des Lichtfleckes auf dem Papier mit Blei oder Feder<br />

nach: Innerhalb dieses Kreises verschreibe das Datum und die genaue<br />

Zeit.<br />

Wiederhole diesen Versuch während mehrerer Tage zu genau derselben<br />

Stunde; es ist wohl selbstverständlich, daß Du das Papier während<br />

dieser Tage an seinem Platz belässt.


Polarachse ’<br />

\ !<br />

n@-%lte Oberflache<br />

agqrechte Oberflache<br />

- Neigungungswinkel<br />

Sbnenhohe<br />

Sonnenazimut<br />

Einfallwinkel auf senkrechte ObMache<br />

Der Winkel der Sonnenstrahlen ändert sich täglich und damit auch der<br />

Platz an dem der Sonnenfleck auf dem Papier erscheint.<br />

Die Stärke der Sonnenstrahlung auf der Erdoberfläche untergeht grössere<br />

Anderungen, verursacht durch die elliptische Form der Erdbahn um<br />

die Sonne und der Neigung der Erdachse in Bezug auf ihre Umlaufebene.<br />

Die Folge der geneigten Erdachse ist eine tägliche #nderung des Winkels<br />

zwischen der Erd-Sonnen Linie und der Aquatorialebene der Erde,<br />

beim Umlauf der Erde um die Sonne. Diese tägliche Anderung ist der<br />

Hauptgrund für die Anderungen in der Sonnenstrahlungsverteilung auf<br />

der Erdoberfläche. Der Breitengrad eines Ortes bestimmt die jährlichen<br />

Hoch- und Niederwerte der täglich zur Verfügung stehenden Sonnenstrahlung.<br />

Ein anderer wichtiger Punkt, der bei Bestimmung der Anderungen<br />

der zur Verfügung stehenden Sonnenenergie in Betracht zu ziehen<br />

ist, ist der Winkel zwischen den direkten Sonnenstrahlen und einer Senkrechten<br />

zur bestrahlten Oberfläche. Die Wichtigkeit, dieses Winkels liegt<br />

darin, daß er die Stärke der direkten Strahlungskomponente, die die<br />

Oberfläche betrifft, bestimmt, sowohl als auch die Fähigkeit der Oberfläche<br />

die Sonnenstrahlen zu reflektieren, weiterzuleiten oder zu absorbieren.<br />

Weitere bekannte Anderungen in der Sonnenenergieverfügbarkeit werden<br />

durch atmosphärische Bedingungen verursacht. Die jährliche und<br />

monatliche prozentuale Verwölkung, Gesamtstunden von Sonnenschein<br />

und Windbedingungen sind Faktoren, die die Gesamtenergie oder die<br />

Isolation, die in, der betreffenden Lokalität zu erwarten sind, beeinflussen.<br />

Weitreichende Veröffentlichungen des Meteorologischen Dienstes und<br />

andere Literatur, mit deren Hilfe das zur Verfügungstehen der Sonnenenergie,<br />

welches zum Entwurf von Sonnenenergiesystemen notwendig<br />

ist, bestimmt werden kann, sind erhältlich. Dec. 21<br />

sunrtt<br />

Typical positions of the Sun for 40” North latitude.<br />

andSonnenazimut<br />

Sunrise<br />

47


Dachvorsprung<br />

Vielleicht der einzige, einfachste und wirkungsvollste Weg, um den<br />

Heimenergieverbrauch zu verkleinern, ist die Anwendung von entsprechend<br />

entworfener Dach- und/oder Fenstervorsprünge.<br />

Da die Sonne im Sommer viel höher steht als im Winter, kann ein richtig<br />

entworfener Vorsprung unsere Fenster im Sommer vom Großteil der<br />

Sommersonne schützen und den Großteil der Wintersonne einlassen<br />

Nimm ein typisches Fenster in Deinem Heim und rechne aus wieviel<br />

von ihm prozentual der Sommersonne, und wieviel der Wintersonne,<br />

ausgesetzt ist. Kannst Du einen neuen Vorsprung entwerfen der Dir<br />

einen besseren-Ausgleich gibt?<br />

Sommer<br />

Sonne<br />

MIT SONNENENERGIE BETRIEBENE BEWASSERUNG<br />

Es ist für Farmer wirtschaftlich untragbar geworden Bewässerungspumpenmotore<br />

mit Erdöl zu betreiben. Laut Vertrag mit ERDA untersucht die<br />

Energiequellen Zentrale (Energy Resources Center) die Durchführbarkeit<br />

eines Systems zur Erzeugung elektrischer Energie zum Antrieb von<br />

Tiefbrunnen-Bewässerungspumpen. ERC beabsichtigt große Parabolreflektor-Konzentrierkollektoren<br />

mit vorhandenen Turbingeneratoren zwecks<br />

Elektrizitätserzeugung zu vereinigen.


HEISSWASSERKESSEL<br />

HEISSVjlASSERKESSEL FÜR WOHNUNGEN<br />

In Israel, Australien und Japan sind .gegenwärtig bereits viele Sonnenheißwasserkessel<br />

in Betrieb. Der “Thermo-Syphon” Heißwasserkessel ist<br />

bei weitem der weitverbreiteste in Gebrauch.<br />

Ein isolierter Speichertank ist oberhalb eines Sonnenkollektors aufgebaut<br />

,und so durch Rohre verbunden, daß kaltes Wasser im unteren Teil<br />

des Sonnenkollektors fließt. Der Kollektor erwärmt das Wasser welches<br />

solange in den Speichertank fließt als die Sonne den Kollektor erwärmt.<br />

Heinwesscr<br />

Kollektor von oben gesehen<br />

Kollektorquersch<br />

Fallrohr<br />

HEISSWASSERKESSEL FÜR GESCH;AFTSHj&JSER<br />

Das grundliegende Sonnenwärmesystem, das in Geschäftshäusern<br />

benutzt wird, besteht aus den folgenden Teilen:<br />

1. Flache, Plattensonnenkollektoren (nicht konzentrierend)<br />

2. Speichertank (gewöhnlich ein isolierter Tank)<br />

3. Entlastungseinheit<br />

Es gibt zwei allgemeine Typen von Kollektoren/Speicher Systemen; das<br />

Einzelflüssigkeits- und das Doppelflüssigkeitssystem. Wie der Name<br />

schon verstehen läßt wird beim Einzelflüssigkeitssystem dieselbe Flüssigkeit<br />

in den Kollektoren, dem Speichertank und den Heizeinheiten<br />

benutzt. In den meisten Klimas, wo die Temperatur unter den Cefiier-<br />

Punkt fällt, ist diese Flüssigkeit eine Aethylen Glykol/Wasser Lösung,<br />

um das Einfrieren der Kollektoren. während der sonnenlosen Zeitabschnitte<br />

zu verhüten. Bei Systemen, die große Speicherfähigkeiten benutzen,<br />

wird im Allgemeinen, um die erforderliche Menge von Aethylen<br />

Glykol Lösung, die das System fordert, auf ein Minimum zu bringen, das<br />

Doppelflüssigkeitssystem angewendet. Dies wird durch Hinzufügen eines<br />

Wärmeaustauschers zwischen den Kollektoren und dem Speicherbehälter<br />

im System erreicht.<br />

Einzelflusigkeit System<br />

(Glukollosunq)


_-<br />

f 1 ‘&.-.--<br />

Gebaudebebstung<br />

t Zweiflussigkeitssystem<br />

&%<br />

Pumpe’<br />

(Glykolvuerzer) Ende.tung<br />

FLACHPLATTEN KOLLEKTOREN<br />

Flachplattenkellektoren sind in vielerlei Entwürfen erhältlich. Ein wirkungsvoller<br />

Entwurf benutzt doppelte Glasabdeckung und eine Kollektorplatte,<br />

welche einen besonderen Dberzug hat, der Sonnenwärme absorbiert<br />

und bei Warmwerden nicht zurückstrahlt. Dieser selektive Ubenug<br />

absorbiert wirkungsvoll die kürzeren Sonnenstrahlen von 0,3~ bis 3,Op<br />

und bringt die von längeren Strahlen von 3,Op bis 30,Op auf ein Minimum.<br />

Weniger wirkungsvolle Kollektoren benutzen Einzelglasabdeckung und/<br />

oder einen nichtselektiven Uberzug wie schwarze Farbe auf dem Plattenkollektor.<br />

In der Kollektorplatte befindet sich die Strombahn für die<br />

Uberführungsflüssigkeit, wie Wasser oder Athylen Glykol Lösung. Der<br />

Zwischenraum zwischen dem Kollektor und dem Gehäuse ist um den<br />

Wärmeverlust an die Atmosphäre auf ein Minimum zu bringen, isoliert.<br />

Zweite Glarierung<br />

SPEICHERBEHALTER<br />

Bei den meisten Sonnenenergiesystemen sind Wärmespeicherbehälter<br />

vorgesehen, um überflüssige Energre; die während der Tageslichtstunden<br />

zur Verfügung steht, für Benutzung während der Nacht oder anderer unpassenden<br />

Sonnenzeitabschnitten, zu speichern. Wenn das Sonnensystem als<br />

kleiner Zusatz zu den allgemeinen , Brennstoffbedürfnissen gedacht ist,<br />

wird die Speicherung auf ein Minimum gebracht oder überhaupt fortgelassen.<br />

Wo ein Sonnensystem geplant ist um einen Großteil zu den Energiebedürfnissen<br />

beizutragen, wird normalerweise eine Speicherung vorgesehen,<br />

um den Verlust von Sonnenenergie zur Nachtzeit und einiger bewölkten<br />

Tage aufzuheben. Die maximale Ausnutzung von Sonnenenergie<br />

zwecks Verringerung von üblichen Brennstoffen hängt in großen Ausmaß<br />

davon ab welche Belastung in der Sonnenenergieschleife eingeschlossen<br />

sind. Zum Beispiel: Die maximale Kühlbelastung tritt normalerweise in<br />

den Zeitabschnitten auf, in denen die meiste Sonnenenergie zur Verfügung<br />

steht. Ebenso treten die’ Spitzenbedürfnisse von heißem Wasser in<br />

zeitweilig besetzten Gebäuden, wie Bürogebäude, während Tageslicht auf.<br />

Isolation 2<br />

50


Die Speichermöglichkeit wird daher für Heizlasten vorgesehen, da diese<br />

normaler Weise dann auftreten, wenn Sonnenenergie am Wenigsten zur<br />

Verfügung steht.<br />

Zwei annehmbare Typen von Wärmespeich‘erung für Mengen wie sie zum<br />

Heizen und Kühlen von Gebäuden benötigt werden sind Schmelzwärme<br />

und spezifische Wärme. Die heutigen Tages im Allgemeinen am meisten<br />

benutzten Systeme sind solche, die. auf spezifischer Wärme beruhen.<br />

Bei diesen dienen Wasser, oder eine Lage von Steinen, durch Erhöhung<br />

ihrer Temperatur, zur Wärmespeicherung. Warmwasserspeicherung wird<br />

im Allgemeinen angewendet wenn das Sonnenenergieüberführungsmittel<br />

. ,c_ ;r oder ffthylen Glykol ist. Wenn das Dberführungsmittel Luft ist,<br />

H im Allgemeinen ?;ne Lage von Steinen benutzt. Schmelzwärmesysteme<br />

speichern Wärme durch Schmelzen von eutektischen Salz-Hydrat<br />

Mischungen in einem gewissen Behälter’ (typisch ist eine Gruppe von<br />

langen, röhrenförmigen Gefäßen ähnlirh den Leuchtstofflampen). Verschiedene<br />

Zusammenstellu-Igen von Salzen und von Kristallisationskernbildenden<br />

Agensen haben Schmelzpunkte, die ‘sich über einen weiten<br />

Bereich von Temperaturen erstrecken, wodurch einige passend zur Speicherung<br />

von Wärme, die von Sonnenkollektoren aufgenommen wurae,<br />

sind.<br />

Sonnenverfugbarkeit<br />

Sonnenvarfugbarkeit<br />

/ Kuhllast<br />

K Heizlast<br />

C<br />

I<br />

Hitnacht<br />

L < 1 I<br />

1<br />

6AM<br />

i<br />

9<br />

r<br />

12<br />

I<br />

3P'4<br />

i<br />

6<br />

1<br />

9<br />

i<br />

Mitnacht<br />

Typischer Sommertag,<br />

-<br />

m BelastungSS@Cher<br />

Mitnacht 6AM 9 12<br />

Typischer Wintertag’<br />

.<br />

A - Morgen Anfahrlast<br />

.<br />

B - Mittags Sonnenbelastung<br />

\<br />

9 Mitnacht<br />

m Entlastungsspeicher<br />

C - Abschlusslast<br />

0 - Nacht Tieflast<br />

Das Zeit<br />

Das Zeitverhaltnis zwischen typischen Belastungen und Sonnenverfugbarkeit<br />

verursacht Energiefluss-anderungen im Speicherreservoir.<br />

ENTLASTUNGSEINHEIT<br />

Oft wird ein Mittel benötigt um überflüssige Energie abzuführen und zwar<br />

dann, wenn die Menge der angesammelten Energie die Belastung übersteigt<br />

und auch das Speichersys,, ‘am zur vollen Kapazität angefüllt ist.<br />

Dieser Teil des Systems wird ENTLASTUNGSEINHEIT (Purge Uhit)<br />

genannt. Die Entlastungseinheit kann eine luftgekühlte Einheit, ähnlich dem<br />

Kondensator ’ in Wohnungsklimaanlagen, sein, oder sie kann ein Mittel<br />

zum Erwärmen von Außenbelastungen wie z.B. ein Schwimbad sein. In<br />

jedem Fall ist, der Gebrauch von Wasser-zu-Luft oder Wasser-zu-Wasser<br />

Wärmeaustauscher typisch für den Entwurf solcher Anlagen. 51


Wärme Von Der Sonne<br />

Lasse ein Glas Wasser für einige Stunden, bis es die Zimmertemperatur<br />

erreicht hat, stehen. Schreibe die Wassertemperatur auf.<br />

Ungefähr in ‘/4 Höhe Deines Reagenzglases mache mit einem Buntstift o.ä.<br />

ein Zeichen und gieße vom Wasser im Glas in das Reagenzglas, bis zu<br />

dem von Dir gemachten Zeichen. Das übrige Wasser im Glas hebe für<br />

weitere Versuche auf..<br />

Das Wasser in dem Reagenzglas gieße in die für die Glasscheibe vorgesehene<br />

Vertiefung in der Styroschaum-Komponentenschale. Lasse das<br />

Wasser über 3 Minuten in direktem Sonnenlicht stehen, messe die Temperatur<br />

und schreibe sie auf.<br />

Messe die Temperatur alle 3 Minuten und schreibe sie jedesmal auf bis<br />

bei 3 aufeinanderfolgenden Messungen keine Anderung mehr festzustellen<br />

ist.<br />

Wie lange dauert es bis das Wasser die maximale Temperatur infolge<br />

Erwärmung durch die Sonne erreicht?<br />

Das größte Kühlsystem mit Sonnenenergie der Weit wurde kürzlich für<br />

die Frenchman’s Reef Holiday Inn in St. Thomas auf den Jungfrau Inseln<br />

fertiggestellt. Das riesige $554,000.- System ist ein Teil des nationalen<br />

Sonnenheizungs und Kühlungs Programmes der Energie Forschungs und<br />

Entwicklungs Verwaltung.<br />

Mit seinen 1207m’ der Sonne nachfolgenden Sonnenkollektoren werden<br />

ungefähr 1703 Ljter Wasser per Minute, auf ungefähr 110°C erhitzt, um<br />

Absorptionskühler sowie die Klimaanlage für einen großen Teil des 300-<br />

Zimmer Hotels zu betreiben. Es ist eines der 59 Orte des nationalen<br />

kommerzielen Vorführungsprogrammes der ERDA (Energie Research and<br />

Development Administration).<br />

52


Eingefangene Wärme<br />

Unter Benutzung des Wassers, das Du vorbereitet hast, wiederhole den<br />

vorherigen Versuch. Wenn Du dieses Mal das Wasser in die Sonne stellst,<br />

bedecke es mit der Glasscheibe. Vergewissere Dich, daß Du die gleiche<br />

Menge Wasser benutzt wie beim vorigen Versuch.<br />

Erreicht das Wasser diesmal eine höhere Temperatur?<br />

Erreicht es die Höchsttemperatur rascher?<br />

Aufgenommene Wärme<br />

Wiederhole den Versuch 73 noch einmal, aber dieses Mal schwärze die<br />

Innenseite der Vertiefung im Styroschaum mit schwarzar Wasserfarbe<br />

oder mittels einer Filzfeder bevor Du das Wasser eizgießt. Erreicht das<br />

Wasser diesmal eine höhere Temperatur?<br />

Erreicht es die Höchsttemperatur rascher?<br />

Registrierung Unsere Resultate<br />

Zeichne die Temperaturablesungen der drei vorausgegangenen Versuche<br />

in das nachfolgende Kurvenblatt ein und analysiere die Unterschiede<br />

sorgfältig. Verbinde die Resultate des Versuches 73 mit einer vollen<br />

Linie, diejenigen des Versuches 74 mit einer gestrichelten und diejenigen<br />

des Versuches 75 mit einer Punktlinie.


Wasserschlauch Als Wasserwärmer<br />

Lege an einem sonnigen Tag einen Wasserschlauch auf den Rasen. Fülle<br />

den Schlauch mit Wasser und lasse ihn den ganzen Tag in der Sonne<br />

liegen.<br />

Messe jede Stunde die Luft- und die Wassertemperatur. Warum wird das<br />

Wasser wärmer als die Luft? Wer kühlt nach Sonnenuntergang rascher<br />

ab - das Wasser im Schlauch oder die Luft?<br />

Einfluss Der Ausgesetzten Fläche Auf Die Erwärmung<br />

Wir haben beobachtet, daß die Farbe unseres Wasserbehälters einen sehr<br />

merklichen Einfluß auf die Ertiärmungsgeschwindigkeit hat; was aber in<br />

Bezug auf die Größe der der Sonne ausgesetzten Fläche? In die Vertiefungen<br />

B und C Deiner Styroschaum-Komponentenschale, siehe Zeichnung<br />

auf Seite. . ., gieße je ein Reagenzglas voll Wasser.<br />

Stelle die Schale in direktes Sonnenlicht und trage die Temperaturänderungen<br />

in die nachfolgende Tabelle ein:<br />

,<br />

Anfangstemperäbr<br />

Nach 10 Minuten<br />

-<br />

Nach 20 AI*biuten<br />

----e-_--m--<br />

Nach 30 Minuten<br />

Nach 46 Minuten<br />

- - - - - - --.<br />

Nach 60 Minuten<br />

--.-<br />

Nxh 120 Minuten<br />

-_ - - ----- ..---------. -_-<br />

Nach 180 Minuten<br />

--.--------<br />

B<br />

c<br />

Kannst Du einen Zusammenhang zwischen der Fläche der zwei Vertiefungen<br />

(B = 10,2cm’ und C = 70,5cm’) und der Temperaturanstieggeschwindigkeit<br />

feststellen?<br />

54


._<br />

Abgebildet ist ein thermischer Sonnenkollektor mit schwarzem Chrom-<br />

Überzug, der in Cleveland, Ohio, erprobt wird. Thermische Sonnenkollektoren<br />

benützen die Sonnenstrahlung um Wasser zu erhitzen, welches<br />

dann durch Fußbodenröhren eines Gebäudes zur Erwärmung desselben,<br />

oder durch spezieile Klimaanlagen zwecks dessen Kühlung, geführt wird.<br />

Die Arbeftsleistung kann, dadurch daß der Metalluberzug sich auf der<br />

flachen Platte des Kollektors befindet, verbessert werden. Der schwarze<br />

Chromüberzug. ist “sonnenselektiv”, d.h. er ermöglicht die Absorption<br />

des Sonnenlichts durch die Platten und verhindert Rückstrahlung in den<br />

- - _<br />

senschaftlichen Gemeinde besprechen die Anpassung eines Sonnenenergiesystems<br />

an ihre Heime, die im allgemeinen flache Dächer haben,<br />

zwecks Auswertung während des kommenden Winters. Es wird erwartet,<br />

daß die Versuche die Beweisführung für eine Brennstoffersparnis, von<br />

sage und schreibe 50%, erbringen wird.


Heisswasser Apparat<br />

Mit Hilfe eines scharfen hobbymessers schneide die Vertiefung E vorsichtig<br />

aus Deiner Styroschaumsch$le aus.<br />

Nimm Deinen “Wärmeaufnahmebeutel”, Teil No. 51, und fülle ihn durch<br />

den in der folgenden Zeichnung mit A bezeichneten Wassereinlaß mit<br />

kaltem Wasser. Lege den mit Wasser gefüllten Wärmeaufnahmebeutel<br />

in die Styroschaumvertiefung, wobei die klare Seite des Beutels nach<br />

oben und seine schwarze Seite gegen den Styroschaum gewandt sein<br />

soll. Steile die Styroschaumvertiefung mit dem Wärmeaufnahmebeutel<br />

gegen die Sonne. Wenn die Sonne das Wasser erwärmt, wird die Dichte<br />

des warmen Wassers verringert und es steigt zum oberen Ende des<br />

Wärmeaufnahmebeutels auf während das kalte Wasser nach unten sinkt.<br />

Ein handelsüblicher Heißwassertank ist unserem Beutel sehr ähnlich. Ein<br />

Wassertank wird oberhalb des Erwärmers aufgestellt und ein Rohr vom<br />

Boden des Tanks zum EinlaO A und ein anderes vom-oberen Ende des<br />

Tanks zum Auslaß 6 geführt.<br />

Wenn das Wasser sich erwärmt steigt es durch den Auslass B zum<br />

cberen Teil des Tankes auf. Durch das Aufsteigen zieht es kälteres Wasser<br />

vom Boden des Tankes durch den Einlaß A, um im Wärmaufnahmebeute1<br />

erwärmt zu werden.<br />

Führe Dein Thermometer in den Wärmeaufnahmebeutel ein, um die Temperatur<br />

am Boden und ganz oben festzustellen. Das Prinzip wird Dir jetzt<br />

vollkommen klar sein.<br />

Glasabgedeckte Wärmeabsorber<br />

Handelsübliche Heißwasser-Wärmeabsorber sind mit Glas abgedeckt. Der<br />

Zweck des Glases ist die Sonnenwärme mittels des Treibhauseffektes<br />

einzufangen.<br />

Das Sonnenlicht dringt durch das Glas ein und erwärmt den schwarzen<br />

Wärmeabsorber. Das Glas vermindert merkbar den Wärmeverlust durch<br />

Wärmeabstrahlung vom Absorber selbst.<br />

Befestige mittels Klebestreifen Deine Styroschaumvertiefung, mit dem<br />

mit Wasser gefüllten Wärmeaufnahmebeutel, an eine der Sonne zugewandten<br />

Fensterscheibe. Prüfe wieviel rascher sich das Wasser erwärmt.<br />

56


Wieviel Energie Brauche Ein Heisses Bad?<br />

Die einzige praktische Nutzanwendung von Sonnenenergie heutzutage in<br />

größerem Ausmaße ist zum Erwärmen von, Wasser in Wohnungen. tJm<br />

einen Uberblick zu erhalten wieviel Energie dadurch gespart wird, lasse<br />

uns versuchen die Energiemenge zu berechnen, die benötigt wird, um das<br />

Wasser für ein Bad zu erwärmen.<br />

Messe die Temperatur des kalten Wassers das vom Wasserhahn kommt<br />

und die Temperatur des heißen Badewassers.<br />

Berechne die Wassermenge in Deiner Badewanne. Du kannst das entweder<br />

durch sorgfältiges Messen der inneren Abmessungen Deiner Badewanne<br />

und berechnen des Wasserinhaltes tuen, oder durch Messen der<br />

Zeit, die benötigt wird, um eine Einliterflasche -ZU füllen, Und Feststellung<br />

wie lange es dauert die Badewanne zu füllen. Wenn es z.B. 3 Sekunden<br />

dauert um eine Einliterflasche zu füllen, und 900 Sekunden für das Füllen<br />

der Badewanne benötigt werden, so muß die Wanne 900: 3 oder 300 Liter<br />

enthalten.<br />

Nachdem uns bekannt ist, daß 1 Kalorie die Wassermenge ist, die<br />

benötigt wird un-, lccm Wasser um 1 “C zu erwärmen, können wir nun die<br />

LVärmemenge berechnen, die für unser Bad erforderlich ist. Wenn unser<br />

Bad 300 Liter enthält und der Temperaturunterschied zwischen dem kalten<br />

und dem Badewasser 35°C ist, wird unsere Berechnung wie folgt<br />

aussehen:<br />

300 Liter X lOOOccm/Liter X 35°C z 10500.000 Kalorien.<br />

Nun müssen wir den Wärmeverlust in den Röhren und Wänden hinzufügen,<br />

ferner die Wärme, die erforderlich ist um das Wasier im Tank<br />

zwischen den einzelnen Bädern warm zu halten und auch die in der<br />

Wärmeschlange im Heißwassertank selbst verlorene Energie.<br />

Bei der Elektrizitätserzeugung durch Erdöl in der Kraftstation wird ein<br />

Wirkungsgrad von nur ungefähr 33% erreicht: Für jede Kalorie, die in<br />

Deinem Bad ausgenutzt wird, muß Brennstoff, der drei Kalorien liefert,<br />

verbrannt werden.<br />

Was Kostet Unser Bad?<br />

Angenommen sei, daß 36% Wärme in den Wasserröhren, im Tank U.S.W.<br />

verloren gehen, und daß eine KWh.. . kostet: Was kostet es unter diesen<br />

Bedingungen unser Bad zu erwärmen?


G R A D - T A G E<br />

Berechnung Von Heizungs-Grad-Tagen<br />

Wahrscheinlich hast Du schon von “Grad-Tagen” sprechen hören oder<br />

in der Zeitung davon gelesen; aber was ist, genau genommen, ein Grad-<br />

Tag? Man erhält Grad-Tage für ein gewisses. Datum dadurch, daß man die<br />

Maximumtemperatur des Tages und seine ‘Minimumtemperatur zusammenrechnet<br />

und die Summe durch zwei teilt, dies ergibt die tägliche Durchschnittstemperatur;<br />

die tägliche Durchschnittstemperatur zieht man von<br />

18,3’C ab und das Resultat sind die Grad-Tage für das besondere Datum.<br />

Kühl-Grad-Tage<br />

Was bedeutet ein negatives Resultat unserer obigen Berechnung? Ange-<br />

‘nommen unsere tägliche Durchschnittstemperatur ist 21,l “C; Wenn wir<br />

diese von 18,3”C abziehen erhalten wir -2,8”C. Negative Resultate werden<br />

Kühl-Grad-Tage genannt und sind für die Klimaanlagenindustrie ‘sehr<br />

wichtig.<br />

Aufzeichnen Von Grad.-Tagen<br />

Bereite ein Kurvenblatt vor auf dem die Daten längs der x-Achse und<br />

die Heizungs-Grad-Tage längs der y-Achse aufgetragen werden. Schreibe<br />

die Grad-Tage fortlaufend an und stelle sowohl die langdauernden als<br />

auch die, kurzzeitigen Schwankungen fest.<br />

Heiz-Grad-Tage sind sehr wichtig für Wohnungsbesitzer, Heizöllieferanten<br />

U.S.W. Sie werden benutzt, um die Brennstoffmenge abzuschätzen, die<br />

gebraucht werden wird, und um Vergleichsberechnungen von Brennstoffsarten,<br />

von Isoliermaterialien, von Heizungsarten U.S.W. zu erstellen. Wetterstationen,<br />

Energiekommissionen U.S.W. archivieren Heiz-Grad-Tagesaufzeichnungen<br />

sehr sorgfältig.<br />

Beziehung Zwischen Grad-Tagen Und Brennstoffbedarf<br />

Angenommen Du lebst in einer Wüste in der die maximale Temperatur<br />

zur Mittagszeit 46,l”C ist und wo die Temperatur Nachts auf -9,4”C<br />

fällt. Die tägliche Durchschnittstemperatur ist 18,3”C und Deine Grad-Tage<br />

sind 0. Bedeutet das, daß Du nachts keinen Brennstoff zum Heizen und.<br />

bei Tage keine Energie für Klimaanlagen brauchst? Dein örtlicher Brenn-’<br />

Stofflieferant kennt die Umgebung -und weiß diese Zahlen zu deuten.<br />

Es ist augenfätlig, daß Grad-Tage in verschiedenen Gebieten verschiedene<br />

Bedeutung haben.<br />

58


VIELSEITIGE ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN<br />

FÜR SONNENZELLEN<br />

Die besonderen Eigenschaften von Sonnenenergiesystemen<br />

ermöglichen vielseitige<br />

Anwendungen:<br />

Diese schließen ein:<br />

-- Hindernisfeuer für Flugplätze<br />

-- Wasserpumpen für Trinkwasser und Bewässerung<br />

-- Stromquel len für Feuertürme und Urlaubshäuser<br />

-- Notstandsstellen und Alarmsender<br />

-- Elektrische Zäune und Einbruchsalarm<br />

-- Notstrombatterie Landungsanlage<br />

-- Landstraßenzeichen<br />

-- Tragbare Tornisterradio<br />

- - Försters-tat ion i n Wä I dern<br />

-- Elektronische Rechenapparate<br />

-- Ladeapparate für Bootbatterien.


SILIZIUM-SONNENZELLEN<br />

1039 stcllto Bcqucrcl dlc Thcorio dos photovoltaischcn Prozeßes auf und<br />

gegen Ende des Jahrhunderts wurde -diese Theorie bewiesen und demonstriert.<br />

Die ersten photovoltaischen Zellen wurden von Selenium h’ergestellt<br />

und hatten einen Umsetzfaktor kleiner als 1%.<br />

Heutzutage haben Sonnenzellen vom Typ der Deinem Bausatz beigefügten<br />

Zelle einen Wirkungsgrad von 14%.<br />

Halbleiter-Sonnenzellen, die auf Silizium basiert sind, wurden das praktischste<br />

Erzeugnis, das den photovoltaischen Effekt ausnutzt und zwar<br />

zur Erzeugung von Elektrizität direkt vom Sonnenlicht. Diese Technologie<br />

und diese Apparate wurden zum ersten Mal beim amerikanischen Weltraumprogram,<br />

zum Betrieb von<br />

Weltraumsatelliten, angewandt.<br />

wichtigen Flugsystemen an Bord von<br />

Sonnenzellen haben eine hohe Ausgangsleistung und, auf die Dauer, hohe<br />

Verläßlichkeit - wichtige Grundlagen für ein wirtschaftliches- Energiesystem.<br />

Die Zellen werden dann zu Modulen (auch Sonnengeneratoren<br />

oder Batterien genannt) zusammengestellt. Hierbei werden fortschrittliche<br />

Techniken zum Aufbau, Zusammenhalten und Einkapseln angewandt.<br />

Silizium-Sonnenzelle-Energie-Systeme werden gegcnwartig in dar ganzen<br />

Welt dort angewandt wo saubere, sichere, ruhige und verläßliche Kraftlieferung<br />

benötigt wird. Diese Anlagen arbeiten ohne Brennstoff, haben<br />

keinerlei bewegliche Teile und bendtigen geringste Instandhaltung; eie<br />

stellen somit eine praktische und wirtschaftliche I


ANWENDUNGEN VON SILIZIUM-SONNENZELLEN<br />

Die gegenwärtigen Anwendungen von Sonnenzellen, in Gruppen angeordnet,<br />

schließen ein:<br />

FUNKRELAISSTELLEN<br />

Mikrowellen und VHF-UHF Relaisstellen auf Bergspitzen, in Wüsten und<br />

entlang Rohrleitungen, sind oft verhältnismäßig unzugänglich. Der Gebrauch<br />

von Sonnenenergieanlagen ermöglicht vollkommene Fre*iheit in der<br />

Wahl von Aufstellungsorten und beseitigt die Notwendigkeit Brennstoff<br />

und Mechaniker zu diesen entfernten Orten zu transportieren und vermeidet<br />

so kostspielige Instandhaltungsreisen. Mit Hilfe von Sonnengeneratoren<br />

werden in -den Vereinigten Staaten von Amerika, Fiji, Italien,<br />

Athiopien, Australien, Neu Guinea und anderen Ländern Fernmeldeanlagen,<br />

Umweltüberwachung, und Uberwachungssysteme betrieben.<br />

*<br />

NAVIGATIONSHILFSMITTEL<br />

Elektrische Sonnengeneratoren sind für Kraftlieferung für Beleuchtung,<br />

Nebelhörner und Glocken auf unbemannten altürmen, Bojen und anderen<br />

Marineanlagen in Gegenden wie der Hafen von Boston, Mexikanischer<br />

Golf, Neu Seeland und in der Nähe der Küsten von Schottland und VenezueI+<br />

in Dauerbetrieb. Die Verläßlichkeit und die Stabilität von Sonnengeneratoren<br />

schützen sie in diesen korrisiven Umgebungen, und die<br />

geringe erforderliche Instandhaltung ergibt ungeheuere Einsparungen im<br />

Vergleich zu den herkömmlichen durch Primärbatterieen betriebenen<br />

Anlagen.<br />

EISENBAHNEN<br />

Allein in den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es 175.000 ungeschützte<br />

Eisenbahnübergänge. Um diese Gefahr zu verringern werden<br />

dort Sonnengeneratoren aufgestellt, um so verläßliche, dauernd vorhandene<br />

Energie für Lampen, Glocken und Schranken, die alle notwendig<br />

sind um diese Kreuzungen bei Tag und Nacht zu schützen, zur Verfügung<br />

zu stellen. Auch Geleis- und Semaphorsignale werden durch Sonnengeneratoren<br />

betrieben. In beiden Fällen -kamen zur Kraftlieferung für diese<br />

Schlüsselapparate der Sicherheit Sonnengeneratoren an Stelle von Primärbatterieanlagen.<br />

Eine andere wichtige Anwendung sind die Eisenbahnnachrichtennetze.<br />

Wiederum liefern die Verläßlichkeit und die Wirtschaftlichkeit von Sonnenenergiesystemen<br />

Schlüsselvorteile gegenüber den herkömmlichen thermoelektrischen<br />

Generatoren oder Dieselkraftquellen. Eisenbahngesellschaften<br />

in den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko sind von Sonnenenergiegeneratoren<br />

für den Betrieb dieser kritischen operativen Systeme<br />

abhängig.<br />

KORROSIONÜBERWACHUNG<br />

Systeme kathodischen Korrosionsschutzes ermöglichen wichtige Korrosionsüberwachung<br />

für Brunneneinfassungen, Brücken, Rohrleitungen und<br />

Ubertragungskabel. Sonnenenergieanlagen sind Dauerkiaftquellen, die<br />

ermöglichen die erwähnten unbemannten Konstruktionen, in den verschiedenen<br />

Umgebungen, von Ebenen bis zu Wüsten, zu schützen. Langlebige,<br />

brennstoffreie, wenig Instandhaltung beanspruchende, hochverläßliche<br />

Systeme beseitigen die Notwendigkeit teuere Stromleitungen zu errichten<br />

oder die hohen Instandhaltungskosten von Dieselgeneratoren aufzubringen:


SONNENENERG I E BETRE I B T ELEK~I-R I SWEN MOTWTi<br />

Wi r- können d ie c)us Sonnenre I (er-1 gt:wonnene E lehtr i z i l ü-t ddzu vcr-wcndsn,<br />

um e i nen e I ttktr- i sehen Mo-tor-


Die fertige Anlage sieht dann so aus:<br />

Gleitendstücke<br />

Motorha I ter<br />

Mot<br />

h a l t - e r -.<br />

Schlingenendstücke<br />

EIN SONNENLOSER TAG<br />

Kann man den Motor auch an einem<br />

Regentag zum Drehen bringen?<br />

Halte die Sonnenzel !e nahe an eine<br />

elektrische Glühbirne. Der Motor<br />

wird sich wie oben drehen.<br />

Sonnenzelle<br />

FLUORESZIERENDES LICHT<br />

Halte die Sonnenzelle nahe an eine<br />

Röhrenlichtquelle. Hier reicht die<br />

von der Sonnenzelle erzeugte<br />

Elektrizität kaum dazu aus,<br />

den Motor i n Bewegung zu setzen,<br />

obwohl das fluoreszierende Licht<br />

heller erscheint als die Glühbirne.<br />

DER PROPELLER<br />

Entferne die Riemenscheibe vom F,iotor, indem Du vorsichtig daran ziehst bis<br />

sie sich von der Motornel Ie schieben laßt. Befestige den Propeller, indem<br />

6


das Loch in der Mitte des Propellers auf die Motorwcl Ie legst und leicht<br />

nachschiebst. Beachte, d3ß der Propeller nicht die Motorseite berührt,<br />

Er mu6 sich frei bewegen können.<br />

Propeller-Mitte<br />

Motorhalter<br />

/-<br />

LYotor-<br />

wel Ie<br />

PRUFEN DER LICHTQUELLE<br />

Versuche den Propeller zum Drehen zu bringen, indem Du die Sonnenzelle<br />

dem SonnenIicht,.einer elektrischen Glühbirne oder einer fluoreszierenden<br />

Lichtröhre aussetzt. Beim Sonnenlicht beginnt der Motor sofort zu arbeiten.<br />

Beim elektrischen Licht mußt Du möglicherweise dem Propeller einen leichten<br />

Stoß geben, um ihn in Betrieb zu setzen.<br />

Beachte, in welcher Richtung sich der Motor dreht. L<br />

POLAR 1 TÄTSUMKEHRUNG<br />

Entferne die Drähte, die die Elektrizität von der Sonnenzelle zum Motor<br />

leiten, indem Du die Gleitendstücke von den Motorflanschen schiebst und<br />

diese wiederanbringst, indem Du das Gleitendstück, das am rechten Flansch<br />

war, auf den linken Flansch schiebst. Das Gleitendstück, das am linken<br />

Flansch war, kommt nun aufden rechten Flansch.<br />

Du hast damit die Drähte “überkreuzt” und der Motor dreht sich nun in<br />

entgegengesetzter Richtung. Dies wird’PoIaritätsumkehrung’genannt..<br />

64


STROMUMKEHRUNG<br />

Du kannst die Polarität auch umkehren, indem Du die Drähte an den<br />

Schrauben der Sonnenzelle kreuzt.<br />

PROPELLER-FORMEN<br />

Der Propel ler, den Du bist jetzt verwendest hast, ist nur wenig<br />

wirksam. Wenn Du wi I Ist, daß er etwas “leistet”, mußt Du ihn umformen,<br />

indem Du ihm die Form einer Schraube gibst.<br />

Drehe h i er<br />

er<br />

Gieße etwas heißes Wasser in eine Tasse und tauche den Propeller in<br />

das Wassrr. Die Hitze erweicht den Kunststoff. Nach einigen Sekunden<br />

nimm den Propeller aus der Tasse und biege ihn etwas, solange er noch<br />

heiß ist, wie in der Abbildung gezeigt. Paß auf, daß Du Dir nicht die<br />

Finger verbrennst!!<br />

Kühle den Propeller ab, indem Du ihn unter f I ießendes kaltes Wasser<br />

hältst.<br />

DER VENT I LATOR<br />

(LÜFTER)<br />

Befestige den umgeformten Propeller wieder an dem Motor, lege die<br />

Sonnenzelle an eine passende Lichtquelle, damit sich der Propeller<br />

dreht. Er kann nun Luft in Bewegung bringen.<br />

65


Die Richtung, irl der der Pr-Opel ler die Luft bewegt, d.h. vom oder zum<br />

Met-or, hl;ngt von der Richtung ab, in der sich der Motor dreht.<br />

E n i I i.j f t e r-<br />

Beweg-t s ich d ie Luft vom Motor weg, ddcln hdsi Du ei nen l..ii f t c;r oJer<br />

Venti Iator gebds-le1.t.<br />

DER ENTLUFTER<br />

Verändere die Richtung, in der sich der Motor bewegt-, indem Du die<br />

Drähte (entweder an den Motorf lanschen oder an den Schrauben di:r<br />

Sonnenzel Ie) überkreuzt. Der Propel ler bewegt nun die Luft in die<br />

umgekehrte Ri ch tung . I n dem vorigen Expcr- iment a I so beweg te s i ch<br />

die Luft vom Motor weg und Du ha.ttest einen Venl i lator gebdstel t.<br />

Nun bewegt s i c.h die Luft zum Mo-t-or hin. Und L)u ha5t %je-l z t- ei nen<br />

~<br />

En-t 1 ij f -ter..<br />

tntlüfter werden vielfach in Fabriken, Bergwerken oder Lahot-a t-or i en<br />

verwendet, wo man daran .i nteress i er-t ist, Abgase zu entfernen und durch<br />

frische Luft zu ersetzen.<br />

AM PROPELLER BASTELN<br />

Uur‘ct, abnchrntin, I~~rurndr~heri urid w i eilen- einsetzen (1~s f’rop~ I I cr J<br />

kannst- Du das gleiche Eryebrlis, w i c bti i dem vorhergehenden Sexper i m,;fI t<br />

erzielen. FdI 1s erforderlich, kann5 t Du uuch d i e Drehung (S tei gurr91<br />

d2s Pi-op2 I l er-5 ver-Jridern, und zwar i ndem Du d;in Prope I Ier wl eder i n<br />

Ndssc:r- cr--h i tzt , i hn J?ehst urjd clbhiitr 1 s-t.


67<br />

0 I E SONNENFALLE<br />

Für diesen und die zwei nächsten Versxche benötigst Du ziemlich große Stücke<br />

Karton oder steifes Zeichenpapier (Bristol-Papier). Außerdem brauchst Du etwas<br />

Kunststoffleim Und-Silberpapier (Aluminiumfolie).<br />

Wahrscheinlich hast Du dieses zu Hause, aber wenn nicht, kannst Du es leicht<br />

und ziemlich billig kaufen. Du wirst sehen, es lohnt sich.<br />

Nun mache Folgendes:<br />

Nimm ein Stück dünnen Karton oder steifes Zeichenpapier, am besten in der<br />

Größe von 50 cm x 30 cm. Lege eine alte Zeitung auf den Tisch, um ihn vor<br />

Beschädigung zu schützen. Lege den Karton auf die Zeitung und bestreiche<br />

den Karton mit Hilfe eines Malpinselsoder eines Wattebauschsgleichmäßig mit<br />

Kunststoffleim. Nimm ein Stück Silberpapier von der Größe des Kartons und<br />

klebe es fest und glatt auf. Du hast nun einen Karton-Spiegel im Rohzustand<br />

gebastelt. Lasse den Leim mindestens eine halbe Stunde trocknen. Bringe ihn<br />

inzwischen ins Freie und versuche, mit Hilfe dieses Spiegels Sonnenlicht auf<br />

die Wand ei.nes Hauses reflektieren. Beobachte was geschieht, wenn Du den<br />

Karton-Spiegel etwas biegst. Sobald die halbe Stunde vorüber ist, rolle den<br />

Karton in einen Konus (Trichter), wie abgebildet. Die Seite mit dem Silberpapier<br />

muß dabei nach innen gekehrt sein. Die obere Öffnung des Trichters<br />

soll einen Durchmesser von ungefähr 20 cm, und die untere Öffnung einen<br />

Durchmesser von ungefähr 2 l/2 cm haben. Befestige die Seiten des Trichters<br />

mit Klebestreifen, Klebstoff oder Heftklammern. Deine Sonnenfalle ist nun<br />

fertig.<br />

Gehe nun ins Freie, in die Sonne und wenn Dich jemand fragst, was Du tust,<br />

antworte freund l i ch ” I ch versuche, etwas Sonnenlicht einzufangen”. Die Leute<br />

werden Dich für vol Ikommen verrückt halten, in Wirklichkeit aber gehst<br />

Du durchaus wissenschaftlich vor und es ist genau das, was Du tust.<br />

Stecke Deinen Zeigefinger in die kleine Konusöffnung und drehe Dich<br />

langsam im Sonnenlicht bis zu einer vollständigen Umdrehung. Du wirst<br />

merken, daß sich Dein Finger an einer bestimmten Stelle viel wärmer anfühlt,<br />

als an anderen Stellen. Das ist die Stelle natürlich, wo Du der Sonne<br />

zugewendet bist.<br />

Lasse den Zeigefinger in der kleinen Konusöffnung und führe Deinen Arm iach<br />

unten und nach oben. Du wirst an eine Stelle kommen, wo Du Deinen Finger<br />

schnell herausnimmst!! Es besteht zwar keine Gefahr, daß Du Dir den Finger<br />

verbrennst, abeS er wird unangenehm heiß.<br />

Wenn Du eine Kerze in die Öffnung steckst anstatt Deinen Finger, wird sie<br />

wie Butter zerschmelzen!<br />

Ein Stückchen Gummi wird anfangen zu rauchen und riechen!!!<br />

Den von Dir gebastelten Konus benötigst Du<br />

für den nächsten Versuch.<br />

Nun zurück zum elektrischen Motor und der Sonnenzelle.


DER W I NDTUNNEL<br />

Wir benutzen den Konus vom vorigen Versuch als einen Windtunnel.<br />

Stelle Deinen Mtotor als Ventilator auf und halte die große Konus-<br />

Öffnung nahe an den sich drehenden Ventilator. Der Konus wird die<br />

Luftströmung erheb I i ch verstärken, was sich am besten dadurch zeigen<br />

läßt, daß man eine Rauch- oder Dampfquelle an die kleinere Konusöffnung<br />

hält.<br />

Siehe Abbi Idung:<br />

Rauch- oder Dampfquel Ie<br />

Drehe nun die Polarität des Motors um, um einen Entlüfter zu erhalten.<br />

Die Richtung der Luftströmung wird wieder durch eine Rauch- oder Dampfquelle<br />

angezeigt. Mache eine “Fahne” aus dünnem Ze I I stof f pap i er, i ndem<br />

Du eine Seite mit einer Schere in dünne Streifen schneidest.<br />

Siehe<br />

Abbildung:<br />

Rauch- oder Dampfquelle<br />

68


Wirhaben bis jetzt die Sonnenzelle zum Antrieb eines elektrischen<br />

Motors verwendet. Man kann natürlich auch andere Dinge mit einer solchen<br />

Zel Ie tun.<br />

Bereits zu Beginn dieses Kapitels haben wir in ziemlich genauen<br />

Einzelheiten erklärt, was eine Sonnenzeile ist und wie sie funktioniert.<br />

Nun ist es an der Zeit, auch noch anderen ihrer Eisenschaffen nachzuforschen.<br />

BENUTZUNG EINES MILLIAMPERE-MESSGERÄTS<br />

Fur den Ampmeter, macht man einen dreickigen Stand.<br />

Im Fach mit den Anweisengen ist ein Kartonstreifen. Falte an den drei<br />

Seiten die vorgefaltet sind ind biege in ein Dreieck, die Zunge im gehorigen<br />

Gleitendst<br />

Drähte<br />

Flansche<br />

Schlitz wird das Dreieck zusammen halten. Befestige zwei Drahte an die<br />

Kontakten des Ampmeters. Jetzt, das Dreieck vor Dir, mit den diagonalen<br />

Einschnitten an der Vorderseite, drucke die Drahte mit den Fingern durch den Karton<br />

und aus den zwei Lochern an der ruckseite. Wenn Du nun den Ampmeter in die<br />

viereckige Offnung stellst, wird er fest bleiben.<br />

Wie Du siehst, sind an d.er Rückseite des Meßgeräts die gleichen Ftanlche<br />

wie am Motor. Schiebe die beiden Drshte auf die Flansche des Meßgeräts.<br />

Im selben Moment bewegt sich der Zeiger des Motors. Möglicherweise bewegt<br />

sich der Zeiger zu unter 0. In diesem Fall überkreuze die Gleitendstücke<br />

der Drdhte, das heißt, das Gleitendstück, das am rechten Flansch war,<br />

wird auf den linken Flansch geschoben und das Gleitendstück, das am<br />

linken Flansch war, kommt auf den rechten Flansch.<br />

Selbst wenn Du diesen Versuch im Zimmer anstellst und die Sonnenzelle<br />

nicht in Fensterrichtung liegt, wenn es draußen dunkel ist und Du<br />

elektrisches Licht benutzt und die Sonnenzelle sich nicht in Richtung<br />

auf die Lichtquelle (die Lampe) befindet, erfolgt trotzdem eine ablesbare<br />

Messung. Nun kannst Du an die nächste Versuchsserie gehen.<br />

69


QUANTITATIVE VERSUCHE<br />

Drehe die Sonnenze!le der Lichtquelle zu, um die größtmög I i chste Senkung<br />

des Meßzeigers zu erre i chen. Welche Messung liest Du nun ab?<br />

In einem Umschlag liegen mehrere große (7 x IO cm) Stücke von farbigem<br />

Zellophan und ein Stück Gummi von derselben Größe. Lege dieses Stück<br />

Gummi auf die Sonnenzelle. Der Meßzeiger wird auf 0 zurückgehen.<br />

Verschiebe das Stück Gummi so, daß es die Sonnenzelle nur zur Hälfte<br />

bedeckt. Welche Messung liest Du nun ab ? Beträgt siegenau die Hälfte<br />

der unbedeckten Sonnenzelle?<br />

DER ENTFERNUNGSUMSTAND<br />

Du wirst bemerkt haben, daß bei Verwendung einer Tischlampe anstatt<br />

Sonnen!icht, die von der Sonnenzelle produzierte Elektrizitätsmenge<br />

von der Entfernung der Sonnenzelle von der Lampe abhängt.<br />

Du kannst das wissenschaftlich mit Hilde des Meßgeräts überprüfen.<br />

Stelle die Sonnenzelle, die an das Meßgerät angeschlossen ist, auf<br />

einen Tisch in der Nähe der Tischlampe. Am besten ist es, diesen<br />

Versuch abends auszuführen, wenn die Tischlampe die einzige Lichtquelle<br />

im Zimmer ist.<br />

Rücke nun die Sonnenzelle näher an die Lampe und wieder weiter weg.<br />

von der Lampe, bis Du eine Stelle gefunden hast,auf der das Meßgerät<br />

genau 9 dß anzeigt. Messe die Entfernung von der Sonnenzelle zur<br />

Glühbirne.<br />

Rücke die Sonnenzelle weiter weg bis das Meßgerät genau 6 dß anzeigt.<br />

Messe die neue Entfernung.<br />

Wiederhole das gleiche und lasse das Meßgerät 3 dB anzeigen und dann<br />

I dB. Messe diese Entfernungen.<br />

Kannst Du ein Verhältnis erkennen zwischen der Entfernung der Sonnen4<br />

zel Ie von der Glühbirne und der produzierten Elektrizitstsmenge?<br />

EI N DIAGRAMM ZEICHNEN<br />

Kannst Du e in D iagramm zeichnen ? Wenn ja und wenn Du Lust dazu hast,<br />

kannst Du versuchen, ein Diagramm zu zeichnen indem Du die Entfernung<br />

der Sonnenzelle von der Glübirne, in Zentimetern ausgedrückt, in die<br />

X’X-Achse und die Elektrizitätsmenge 9, 6, 3, I auf die Y’Y-Achse des<br />

Diagramms einzeichnest.<br />

70


WÜRDE ZUSiiTZL I CHES TAGESL I CH T- DAS ERGEBN t S<br />

BEE I NFLUSSEN ?<br />

Wärest Du genügend fachkundlich ausgebildet und entwickelt,<br />

um ein Diagramm zu zeichnen, d a n n hstte e s D i c h v i e l l e i c h t<br />

i n t e r e s s i e r t , den Versuch bei Tageslicht zu wiederholen. Du<br />

hättest dann zusiitzlich zu dem Licht, das von der Tischlampe<br />

kommt, auch eine gewisse Menge Sonnenlicht im Zimmer.<br />

SCHEIBENDREHUNG<br />

Kommen wir nun zu unseren Versuchen mit dem Motor zurück. -.<br />

Entferne den Propeller vom Motor und ersetze ihn durch eine der Kartonscheiben.<br />

Sobald der Motor die Scheibe zu drehen beginnt, kannst Du sehen,<br />

daß der Teil der Scheibe, wo die Fenster sind, durchsichtig wird.<br />

GELB UND BLAU USW.<br />

Entferne die Scheibe vom Motor. Bedecke zwei der Fenster der Scheibe<br />

mit blauem Zellophan und die zwei anderen Fenster mit gelbem Zellophan.<br />

In diesem Baukasten befindet sich anstatt Cellotape, ein Blatt mit Klebzettein,<br />

die man eifach so benutzen kann.<br />

Klebe<br />

!S<br />

lphan<br />

WICHTIG!<br />

Falls die Scheibe zu lose<br />

auf der Motorwelle sitzt,<br />

lege eine Gummischeibe auf,<br />

wie zwei Seiten weiter erklärt.<br />

Siehe “Die Gummischeibe”.<br />

gelbes<br />

71


Lasse die Scheibe vom Motor drehen. Welche Farbe erwartetest Du durch die<br />

sich drehenden Fenster zu sehen? Welche Farbe hast Du tatsschlich gesehen?<br />

GELB UND ROT<br />

Bereite eine andere Scheibe in der gleichen Weise vor, wie die vorhergehende,<br />

dieses Mal aber bedecke die Fenster mit gelbem und rotem Zellophan.<br />

Nimm einen der beiden Nägel aus dem Bastlersatz und stecke ihn durch das Loch<br />

in der Mitte der Scheibe, die Du vorbereitest hast. Drehe diese Scheibe mit<br />

der Hand, indem Du sie vorsichtig mit den Fingern der einen Hand vorwärtsschiebst<br />

und mit der anderen Hand den Nagel festhältst. Drehe die Scheibe<br />

so schnell Du kannst und sehe beim Drehen durch die Fenster. Siehst Du die<br />

Farbe, die erwartet hattest? Wenn Du von der Seite durch die sich drehende<br />

Scheibe siehst, siehst Du dann dieselbe Farbe, wie die, die Du gesehen hast,<br />

als Du gerade durch die Scheibe geguckt hast?<br />

WEISSES LICHT<br />

Nimm wieder eine andere Scheibe. Lege dieses Mal vier Farben auf die<br />

vier Fenster - rot, grün, gelb und blau. Welche Farbe erwartest Du zu<br />

sehen , wenn Du die Scheibe drehst?<br />

Beachte: Wenn Du gelb und blau vermischst, erhaltst Du grün, Wenn Du<br />

gelb und rot mischst, erhältst Du orange. Wenn Du normales (weißes) Licht<br />

mit einem Prisma zertei Ist, erhältst Du die Farben des Spektrums: Li Ia,<br />

Veilchenblau, blau, grün, gelb, orange, roh. (Ein Regenbogen ist ein gutes<br />

Beispiel, wobei weißes Licht durch Regentropfen geteilt wird). Wenn Du die<br />

Farben des Regenbogens mischst, erhsltst Du weißes oder normales Licht.<br />

Rot, gelb, grün und blau sind nicht alle Farben des Spektrums, trotzdem<br />

aber vermischen sich die vier Farben, beim Durchgucken durch die sich<br />

drehende Sehe i be, zu einem ziemlich hellem Grau.<br />

72


73<br />

DIE GUMMISCHEIBE<br />

‘Wenn Du eine der Scheiben auf den Xotor setzt, dann dreht sich die<br />

Scheibe, sobald sich die Motorwelle dreht, da das Loch in der Mitte<br />

der Kartonscheibe genau auf die Motorwelle paßt. Nach einiger Zeit<br />

vergrößert sich jedoch das Loch durch Abnutzung. Die Scheibe fängt<br />

an zu rutschen und dreht sich nicht mehr richtig. Wir müssen daher<br />

das Loch verstarken. Das machst Du, indem Du einen der kleinen<br />

Gummiringe auf das abgenutzte Loch in der Kartonscheibe klebst.<br />

Du kannst dazü etwas Kunststoffleim oder eine Gummilösung benutzen,<br />

falls Du diese zur Hand hast. Sonst benutze ein Zellophanklebeband,<br />

wie in der Zeichnung angegeben.<br />

Mache mit Hilfe eines Stahlnagels ein Loch in die Mitte der Gummisehe ibe.<br />

Zellophan-Klebeband<br />

Gummischeibe<br />

DIE SCHEIBE VERBESSERN<br />

Nimm die Scheibe, auf die Du rotes, grünes, gelbes und blaues Zellophan<br />

geklebt hast. VerstSrke die Mitte mit Hilfe einer Gummischeibe. Allevier<br />

Kartonscheiben haben vier offene Schlitze, die benutzungsbereit sind.<br />

Vier weitere Schlitze sind noch mit Karton bezogen. Diese Kartonstücke<br />

lassen sich durch leichten Fingerdruck entfernen. Mache dies jetzt und<br />

bereite die Scheibe vor, indem Du einen weiteren Farbsatz hinzufügst<br />

(siehe Abbildung). Lasse diese Scheibe mit den 8 Farbstreifen von Deinem<br />

elektrischen Motor drehen und beobachte, ob eine Verbesserung gegenüber<br />

dem Versuch mit vier Farben eingetreten ist.<br />

blau<br />

Gummischeibe<br />

blau


Wshrend sich noch die Scheibe vom vorhergehenden Versuch am Motor dreht,<br />

nimm die letzte Scheibe aus dem Bastlersatz, klebe eine Gummischeibe in<br />

deren Mitte und verwende die Scheibe so wie sie ist. Stecke einen Stahlnagel<br />

durch die Mitte und drehe diese Scheibe. Blicke durch die sich<br />

drehende Scheibe auf die andere Scheibe, die sich noch am elektrischen<br />

Motor dreht. Was siehst Du ?<br />

DAS STROBOSKOP<br />

Das Stroboskop ist ein Gerat, womit die Schnelligkeit eines sich drehenden<br />

oder schwingenden Objekts gemessen werden kann. In seiner einfachsten Form<br />

ist es eine Scheibe, die einen Schlitz hat. Wenn wir durch eine solche,<br />

sich drehende Scheibe auf eine andere sehen, die sich mit genau der gleichen<br />

Geschwindigkeit dreht, wird es uns so vorkommen, als ob sie stillsteht, da<br />

jeder Punkt auf dieser Scheibe genau di’e gleiche Stelle erreicht haben wird,<br />

wenn wir siedurch den einen Schlitz sehen. Beschleunigen wir etwas die<br />

Drehgeschwindigkeit der Scheibe mit dem einen Schlitz, (Scheibe Nr: 1) und<br />

blicken auf die zweite Scheibe (Scheibe Nr. 21, die sich mit der gleichen<br />

Geschwindigkeit wie vorher dreht, kommt es uns so vor, als ob diese Scheibe<br />

Nr. 2 sich langsam rückwärts dreht !!! Verlangsamst Du die Drehgeschwindigkeit<br />

von Scheibe Nr. 1, Scheibe Nr. 2 wird sich vorwärts bewegen. Wenn Scheibe<br />

Nr. I vier Schlitze hat, kannst Du den gleichen Effekt erreichen, indem Du<br />

sie ein Viertel Mal so schnell drehen läßt, wie Scheibe Nr. 2. Natürlich<br />

wenn Scheibe Nr. I acht Schlitze hat, wird nur ein Achtel der Drehgeschwindigkeit<br />

von Scheibe Nr. 2 benötigt, um sie zum “Sti I Istand” zu bringen.<br />

sich drehende Scheibe<br />

Auge<br />

Du kannst das Stroboskop dazu benutzen, um auf eine sich drehende ,<br />

Schallplatte, ein Fahrrad-Rad, das sich bewegt, auf aus einem Wasserhahn<br />

tropfendes Wasser oder eine brennende, einzelne Leuchtröhre zu blicken.<br />

Einige Grammophon-Hersteller legen ein Stroboskop bei, das zum Messen der<br />

Umdrehungen der Drehplatte und der Schallplatte verwendet wird.<br />

Es gibt viele interessante Versuche, die sich mit einem Stroboskop<br />

anstellen lassen, aber sie gehen über den Bereich eines Sonnenenergie-<br />

Bastlersatzes hinaus. Wenn Du aber Interesse daran hast, könntest Du<br />

in irgend einem Lehrbuch für Optik odyrPhysik nachschlagen und darin<br />

sehr viele Versuche finden, die Du mit dem elektrischen Motor und dem<br />

Stroboskop aus diesem Bastlersatz anstellen kannst. Du könntest Dir ein<br />

der-artises Buch aus der Schulbibliothek leihen.<br />

74


SICH BEWEGENDES MUSTER<br />

Zu den Scheiben in diesem Bastlersatz gehört auch eine Scheibe ohne<br />

Schi itze. Lege die beiden Muster nachfolgender Zeichnungen auf die beiden<br />

Seiten der Scheibe. Am besten kannst Du das tun, indem Du unter die Zeichnung<br />

Kopierpapier legst und die Figuren jeweils auf eine Seite der Scheibe<br />

abzeichnest.<br />

Lege die Scheibe auf den Motor<br />

und lasse ihn am besten durch<br />

Sonnenlicht drehen, aber wenn<br />

es gerade ein wolkiger Tag ist,<br />

kannst Du den Motor auch durch<br />

künstliches Licht antreiben lassen.<br />

Was siehs<br />

Versuche,<br />

besch I eun<br />

Sonnenze l<br />

veränderst<br />

auf der an<br />

. Wiederhole den Versuch<br />

deren Seite der Scheibe.<br />

Blicke auf beide Seiten der Scheibe mit Hilfe Deines Stroboskops.<br />

f”‘lo t:RE MUSTER<br />

Wenn Du etwas steifes, durchsichtiges Material bekommen kannst, schneide<br />

eine ähnliche Scheibe aus, wie die Scheibe ohne Schlitze und übertrage das<br />

Muster in obiger Abbildung auf diese durchsichtige Scheibe. Lege die durchsichtige<br />

Scheibe auf die Scheibe ohne Schlitze, wodurch ein Diagramm das<br />

andere bedeckt und drehe dann eins davon.<br />

Was Du nun siehst, nennt man ein Moir& Muster.<br />

75


WEITERE<br />

MOIRE-MUSTER<br />

Nachdem Du zwei Moi rd-Mustersgtze gemacht hast, indem Du die Muster aus diesem<br />

Heft übertragen hast, könntest Du mühelos noch mehrere Scheiben ausschneiden,<br />

ohne Schlitze und durchsichtige, und Dir weitere Muster nach Deinen eigenen<br />

Entwürfen herstel len.<br />

WEITERE QUANTITATIVE VE.RSUCHE<br />

W i r haben gesehen, daß auf die Sonnenzelle treffendes Licht Elektrizität erzeugt<br />

und den Zeiger des Meßgeräts senkt. Nun wollen wir einmal sehen, was farbiges<br />

Licht tun kann. Dieser Versuch gelingt am besten in einem Zimmer mit elektrischem<br />

Licht.<br />

Stelle die Sonnenzelle, die an das Meßgerät angeschlossen ist, auf e<br />

in der Nähe einer Tischlampe. Wenn Du die Tischlampe einschaltest, w<br />

Zeiger des Meßgeräts wahrscheinlich an das Ende der Skala (30 dB) ge<br />

Bedecke die Sonnenzelle mit einem Stück Gummi. Setze die Sonnenzelle<br />

soviel dem Licht aus, daß der Meßzeiger genau 9 dB anzeigt.<br />

Nimm ein Stück gelbes Zellophan und bedecke die Sonnenze<br />

dabei die Gummilage zu verschieben. Was ist nun die neue<br />

weniger Elektrizität wird erzeugt?<br />

nen Tisch<br />

rd der<br />

angen.<br />

gerade<br />

Ie damit, ohne jedoch<br />

Messung? Wieviel<br />

Was geschieht, wenn Du die Sonnenzelle mit zwei Stück ge<br />

bedeckst?<br />

bes<br />

Zellophan<br />

Wir könnten diese Zellophanstücke auch Filter nennen, da sie ja das auf die<br />

Sonnenze.1 Ie treffende Licht f i Itern. Versuche nun jeden der Farbf i I ter der<br />

Reihe nach und beachte die Senkung des Meßzeigers.<br />

Nimm ein Stück gelbes und blaues Zellophan zusammen. Wenn Du durch diese<br />

hindurch auf eine Lichtquelle guckst, wirst Du sehen, daß das Licht, das<br />

Dein Auge erreicht, grün ist. Lege nun beide Zellophanstücke auf die Sonnenzelle<br />

und beachte die Senkung des Meßgeräts. Wie läßt sich diese Messung mit der<br />

Meßsenkung durch den grünen Filter vergleichen?<br />

Nimm nun einen roten und einen blauen Filter und blicke durch diese zusammen<br />

zu einer Lichtquelle hin. Die Dein Auge er-reichende Farbe ist purpurrot.<br />

Nimm ein Stück gelbes und ein Stück rotes Zellophan und lege den gelben Filter<br />

auf den roten Filter. Blicke durch diese hindurch. Du könntest erwarten,<br />

orangefarbenes Licht zu sehen und das würdest Du auch, wenn Du durch diese<br />

auf ein weißes Stück Papier guckst. Wenn Du aber durch beide Filter zu Deiner:.<br />

Lichtquel Ie hin guckst, wirst Du überrascht sein, zu sehen, daß das Licht, das<br />

Dein Auge erreicht, rot ist und nicht orangefarben!<br />

TC, 1”<br />

Sonnenzelle<br />

76


77<br />

Zum Schluß nimm alle vier Farben und blicke durch sie auf eine Lichtquelle.<br />

An Dein Auge kommt nun sehr wenig Licht. (Mache eine Prüfung mit der Sonnenzelle<br />

und dem Meßgerät). Das Licht, das an Dein Auge gelangt, ist rot. Egal,<br />

welchen Filter Du zuoberst legst.<br />

Beachte: Erinnerst Du Dich daran, daß als wir die vier Farben auf einer<br />

Scheibe drehen ließen, diese zusammen weiß aussahen ? Die Ergebnisse, die<br />

wir jetzt erhalten haben, scheinen dem zu widersprechen! Die Erklärung<br />

hierfür liegt in dem Unterschied zwischen reflektiertem, gebrochenem und<br />

übertragenem Licht. Wie im Fall des Stroboskops, würde eine wissenschaftliche<br />

Erklärung den Rahmen dieses Hefts übersteigen. Wenn Du aber alt genug,<br />

‘intelligent genug und ausreichend fachlich interessiert bist, kannst Du<br />

ausführliche Erklärungen dieser Begriffe in jeder Enzyklopädie finden.<br />

Sieh doch mal nach, zu Hause oder in der Schulbibliothek. Ähnlich wie im<br />

Fal I des Stroboskops, wird Dir etwas selbstsndige Forschung die aus dem<br />

Bast lersatz gewonnenen Vortei Ie noch vergrößern. Lernen i st ei n Werkzeug;<br />

Genau wie ein Hammer, Schraubenzieher oder elektrischer Bohrer. E S ist dazu<br />

da, daß es benutzt wird. Wissen ist ein Werkzeug, das man abgeben, verleihen<br />

und selbst verkaufen kann und trotzdem immer Dein Eigentum bleibt.<br />

EINE UMGEHUNG ODER “JUNT”<br />

Unser Meßgerät ist hochempfindlich. Es ist eigentlich für viele Versuche viel<br />

zu empfindlich. Die meisten Versuche haben wir mit der Sonnenzelle zu Hause,<br />

bei Zimmerlicht oder beim Licht einer Tischlampe ausgeführt. Sobald wir die<br />

Sonnenzelle dem Sonnenlicht aussetzen, bewegt sich der Meßzeiger über 30 dß<br />

hinaus. Wir werden unser Meßgerät nun weniger empfindlich machen, damit wir<br />

es im Sonnenlicht benutzen können.<br />

Das machen wir mit Hi Ife eines gebastelten “Junt”. Ein Junt ist eine Brücke,<br />

die es der meisten E.lektrizitätsmenge ermöglicht, das Meßgerät zu umgehen,<br />

so daß nur ein Bruchteil der Gesamtmenge durch den Stromkreis läuft. Würden<br />

wir einen Kupferdraht an beide Gleitendstücke des Meßgeräts einführen, dann<br />

würde fast die gesamte Elektrizitätsmenge durch den Draht geleitet werden<br />

und demzufolge würde das Meßgerät überhaupt nicht funktionieren. Würden wir<br />

beide Flansche mit einem Material verbinden, daß keine Elektrizität leitet,<br />

dann würde das Meßgerät so funktionieren, als ob wir gar nichts getan hätten.<br />

Der Trick dabei ist, ein Material zu finden, das gerade die richtige Menge<br />

an Elektrizität das Meßgerät zu umgehen erlaubt und dennoch einen gewissen<br />

Prozentsatz zuführt, um es zu betätigen. Wir nennen das einen Widerstand<br />

(Resistor). Einen solchen Widerstand verbinden wir mit den beiden Gleitend-<br />

Stücken, die an die Flansche des Meßgeräts angeschlossen sind.”<br />

Entferne die Gleitendstücke von den Flanschen des Meßgeräts. Nimm die beiden<br />

Gummimuffe und schiebe sie ,ie auf einen Draht der Sonnenzelle. Biege dann<br />

den Widerstand wie abgebildet und schiebe ihn vorsichtig in die zwei Gleitendstücke.<br />

Schließe die Gleitendstücke wieder an das Meßgerät und schiebe<br />

die Gummimuffe auf die Gleitendstücke, um alles an Ort und Stelle zu halten.<br />

Gummimuffe oder Klebeband So wird es<br />

Draht von Sonnenzelle gemacht !<br />

W i derstand (“JUNT” )


Nun kannst Du das Meßgerät sogar im hellen Sonnenschein benutzen. Du<br />

könntest zum Beispiel messen, wieviel Licht gebraucht wird, um den<br />

Motor drehen zu lassen, und zwar mit oder ohne eine der Scheiben.<br />

Hierzu brauchst Du aber noch ei nen Draht.<br />

Du kannst einen Teil der Drä h<br />

hast, indem Du etwas aus der<br />

Der Doppeldraht, mit den Gle<br />

an der anderen Seite, ist I<br />

und schneide das abgemessene<br />

te verwenden, die Du bis jetzt gebraucht<br />

Mitte herausschneidest und das Übrige spleißt.<br />

tenden an der einen Seite und den Schlaufenden<br />

/2 Meter lang. Messe 50 cm von jedem Ende ab<br />

stück mit einer Schere ab.<br />

n<br />

Schneide eine Lange von<br />

ca. 50 cm heraus.<br />

Endstücke, von denen die Isolierung<br />

Gleitend<br />

Schlsci<br />

endstücke<br />

Die zwei gespleißten Endstücke<br />

Entferne die lsol ierung, um die Kupferdrähte freizulegen. Man tut das<br />

am besten sc: Die abgeschnittenen Enden über Kerzenflamme halten und<br />

I so I i erung abbrennen.<br />

VORSICHT: SEI SEHR VORSICHTIG, WENN DU MIT EINER OFFENEN<br />

FLAMME AREEITEST<br />

Verknüpfe die Drähte, die ein Schlaufenende haben (AI mit den Drdhten,<br />

die ein Gleitende haben (Cl. Das nennt man “spleißen”.<br />

Sehe Dir die Zeichnung genau an, damit Du weißt, wie es gemacht wird.<br />

78


Du hast nun zwei Dr2hte (50 cm), die Du ausgeschnitten hast CB). Es wird<br />

nur ein Draht davon benötigt. Entferne die Isolierung von dem Draht und<br />

verbinde ihn mit einem der Flansche der Sonnenzelle und das andere Urahtende<br />

mit einem der Flansche des Meßgeräts. Siehe Diagramm.<br />

Draht mit Flanschen verbinden<br />

Dieser Drahttei I ist<br />

ohne Isolierung<br />

Flansch<br />

des Meßgerats<br />

Einer der zwei 50 cm DrZhte<br />

vom ursprüng I chen Draht<br />

.Draht<br />

Hebe den anderen Draht auch auf. Du w i rst ihn später für andere Versuche<br />

benötigen.<br />

Wiederhole einige oder al Ie Farbfilterversuche, dieses Mal aber bei<br />

Sonneniicht, wobei das Meßgerät mit der Umgehung I”Junt”) versehen ist.<br />

Z u s ä t z l i c h e s r e f l e k t i e r t e s S o n n e n l i c h t L<br />

Messe die von der Sonnenzelle bei Sonnenlicht produzierte Elektrizität<br />

mit Hi Ife des umgewandelten Meßgeräts (mit “Jun-t” versehen). Sol It-e das<br />

Sonnenlicht selbst für das umgewandelten Meßgerät zu stark sein, so halte<br />

die Sonnenzelle in einem solchen Winkel, daß ein Teil der Sonnenzelle im<br />

Schatten ist. Das Meßgerät sollte nun eine Messung von zwischen 3 und 6 dB<br />

zeigen.<br />

Nimm einen Spiegel und reflektiere etwas zusätzliches Sonnenlicht auf die<br />

Sonnenzelle. Was geschieht?<br />

79


Z t MMERL t CHT MESSEN<br />

Wiederhole den letzten Versuch in Deinem Zimmer bei elektrischem Licht.<br />

Du brauchst die Umgehung (“Junt”), oder auch nicht - je nachdem wieviel<br />

Licht Deine Lampe abgi’bt. Verwende einen oder sogar zwei Spiegel.<br />

Falls Du eine bequeme Röhrenlichtquelle hast, verwende diese auch. Gibt<br />

es eine Grenze für die Elektrizitätsmenge, die Deine Sonnenzelle erzeugen<br />

kann oder ist das nur durch die Lichtmenge begrenzt, die es Dir gelingt,<br />

auf die Sonnenzel Ie strahlen zu lassen ?<br />

Ja, es gibt eine Grenze. Kannst Du sie feststellen ?<br />

DAS ELEKTRON i SCHE THERMOME.TER<br />

Du hast in Deinem Bastlersatz ein Teil, das wie ein Widerstand aussieht,<br />

aber keine bunten Streifen hat. Das ist eine Silizium-Diode. Eine Diode<br />

ist eine besondere Art von Widerstand. Es läßt elektrischen Strom nur i n<br />

einer Richtung durchgehen. Sie ist eine Art elektronischer Verkehrspol zist.<br />

Die Silizium-Diode hat in der Elektronik, wo ein Einweg-Durchlaß für d i<br />

Elektrizität wichtig ist, viele Anwendungsbereiche. Unsere Diode hat e ‘i<br />

andere wichtige Funktion. Ihr Widerstand, mit anderen Worten, ihre Fäh<br />

Elektrizität weiterzuleiten, hängt von der Temperatur der Diode ab. Je<br />

wärmer die Diode wird, umso niedriger ist ihr Widerstand und umso mehr<br />

Elektrizität wird durchgelassen. Wir können eine Diode als ein Sonnen-,<br />

e i n e I ektron i sches Thermometer verwenden ! Ein elektronisches Thermometer<br />

ist ein hochempfindliches, überaus genaues Instrument. Es besitzt e-inen<br />

(negativen) Wert von 2.3 Millivolt für jeden Grad Celsius von Temperaturwechse<br />

1, je nachdem welche Diode verwendet wi rd.<br />

e<br />

ne<br />

gkeit,<br />

Wenn Du Dein Instrument zu einem präzisen Gerät machen willst, dann mußt<br />

Du für eine ständige Lichtquelle sorgen und jede Verbindung anlöten.<br />

Außerdem müßtest Du das Meßgerät (Mi I I i ampere-Meßgerät) in Graden e i ntei. I en,<br />

anstatt in dß (Dezibeln). Aber Dein Thermometer wird auch so funktionieren,<br />

wie es ist.<br />

Zeichne ein Diodenende an


Baue das Thermometer, wie in der Zeichnung gezeigt. Da Elektrizitzt nur in<br />

einer Richtung durch die Diode strömt, achte darauf, daß die Diode in der<br />

richtigen Lage ist.<br />

‘Wenn Du Dir die Diode ansiehst, siehst Du, daß sie an dem einen Ende ein<br />

Viereck oder eine Linie hat. Dieses Ende wird mit dem rechten Flansch des<br />

Meßgeräts (wenn Du von vorn auf das Meßgerst siehst) verbunden.<br />

Betrachte die Rückseite der Sonnenzelle und Du wirst bemerken, daß eine<br />

Schraube mit +-und die andere mit - markiert ist. Verbinde den Draht von<br />

der + Schraube mit dem Diodenende, das keine Markierung aufweist.<br />

Dein Thermometer ist nun fertig und sobald Du die Sonnenzelle dem Sonnenlicht<br />

aussetzt, wird das Meßgerät eine Messung von Ungefahr I anzeigen.<br />

Halte die Diode zwischen den Fingern und Deine Körperhitze wird durch den<br />

Zeiger des MeßgerSts angezeigt, der sich nach rechts bewegt und einen<br />

Temperaturanstieg merken läßt. Nimm nun die Finger weg und der Zeiger<br />

kehrt zu sei ner früheren Stel lung zurück.<br />

Hast Du Eiswürfel im Kühlschrank in der Küche? Nimm einen Würfel und<br />

lege ihn unter die Diode.<br />

Der Zeiger wird nach links rücken, wodurch ein Absinken der Temperatur<br />

angezeigt wird. Da schmelzendes Eis eine Temperatur von 0 Grad hat, ;.<br />

weißt Du, daß, wo der Zeiger stehen bleibt, 0 Grad Celsius sind.<br />

Gieße langsam etwas heißes Wasser über die Diode. Der Zeiger bewegt sich<br />

nach rechts und zeigt eine Temperatur von unter 100 Grad Celsius (die<br />

Temperatur von kochendem Wasser) an. Das ist nicht sehr genau, da Wasser<br />

an Hitze verliert, wenn es mit der Diode in Berührung kommt.<br />

VORS I CHT: Heißes Wasser kann sehr gefährlich sein. Sei vorsichtig, daß<br />

Du Dir nicht die Finger verbrühst. Halte auch die Diode über einem Eimer,<br />

damit Du keine Verschmutzung machst oder Möbel beschädigst.<br />

81


Nimm das Vergrößerungsglas und konzentriere die Sonnenstrahlen auf die Diode.<br />

Betrsgt die erzeugte Hitze mehr als 100 Grad Celsius: Das Vergrößerungsglas<br />

aus diesem Bastlersatz ist für dieses Experiment gut geeignet. Es ist groß<br />

genug, um richtige Ergebnisse zu ermöglichen und nicht zu groß, um die Diode<br />

zu verbrennen.<br />

SONNEN-ELEKTROCHEMIE<br />

Wenn Salz sich im Wasser auflöst, verschwindet das Salz nicht, obwohl man<br />

es nicht mehr sehen kann.<br />

Der chemische Name für Tischsalz ist Natriumchlorid. Chemiker schreiben das<br />

Na Cl, was bedeutet, daß ein Atom Natrium mit einem Atom Chlor durch eine<br />

chemi sehe Verbi ndung verbunden ist. Wenn Du Tischsalz in Wasser auflöst, wird<br />

die Verbindung gelöst und Du hast nun Natrium-IONE und Chlor-IONE im Wasser<br />

verstreut. Man kann diese nicht sehen. Wenn Du zwei Elektroden in ein Glas<br />

mit einer Salzlösung steckst und elektrischen Strom durchströmen läßt,<br />

werden die Natrium-lone zu der negativen Elektrode wandern, wodurch sie<br />

basisch gemacht wird, während die Chlor-lone zu der positiven Elektrode<br />

wandern.<br />

ELEKTROLYTE<br />

Nimm den beigefügte Kunststoffbehälter. Fülle ihn mit Wasser, füge einen<br />

Teelöffel Tafelsalz hinzu und löse es durch l?ühren auf. Nimm die die zwei<br />

Messingwinkel, die Du als Stützen für das Meßgerät benutzt hast. Wie Du<br />

siehst, hat jeder Winkel an einem Ende eine Art “Zahn”. Dieser paßt für<br />

das Gleitendstück der Sonnenzelle.<br />

?<br />

Vorsicht ! Lese<br />

GEBRAUCHSANWEISUNG !<br />

82<br />

Schadlieh wenn verschluckt<br />

und irritiert die Haut und<br />

die Augen. Deshalb Kontakt<br />

mit Korper und Augen vermeiden !<br />

Bei Kontakt mit Haut oder Augen,<br />

reichlich mit Wasser spulen.<br />

Wenn doch etwas verschluckt<br />

wurde, oder in die Augen drang,<br />

sofort einen Arzt rufen! Vom<br />

Bereiche kleinen Kindern<br />

entfernen!


83<br />

Der Kunststoffbehalter hat einen Deckel. Nimm diesen Deckel und mache mit einem<br />

scharfen Messer zwei Schlitze in Form von Fenstern in den Deckel. Siehe Dir die<br />

Zeichnungen an, bevor Du beginnst.<br />

Schlitze im Deckel<br />

Lege d iesen Deckel auf den Behälter und tauche beide Winkel durch die Schlitze<br />

in die Salzwasserlösung (ein Winkel durch jeden Schlitz). Beachte, daß die<br />

Winkel sich nicht berühren.<br />

“Zahn”<br />

des<br />

- U‘<br />

Kunststoffbehälter<br />

In Schi i-l-ze einge-1.<br />

Sonnenzelle<br />

Verbinde die Winkel mit der Sonnenzelle, wie in der Abbildung und lasse das<br />

Ganze ungefähr eine halbe Stunde in der Sonne stehen. Siehst Du Gasblasen<br />

auf den Elektroden? Rieche vorsichtig. Bemerkst Du irgend etwas? Der G&ruch<br />

kommt vom Gas (Chlor).<br />

pH<br />

INDIKATORPAPIER<br />

Du hast ein Stück orange-farbenes l ndi katorpapier in Deinem Bast lersatz.<br />

Dieses Papier wird in einer basischen Lösung blau. In einer Säurelösung<br />

wi rd es rot und i n einer neutralen Lösung, z.B. Wasser, wird es grün. Nimm<br />

etwas von diesem Papier und berühre es mit beiden Elektroden, die im Salzwasser<br />

waren. Was gesch i eht ?<br />

Sieh Dir das Papi<br />

Bleichmittel!<br />

er nach ein paar Stunden wieder an. Beachte: Chlor ist ein


Der Gebrauch von Sonnenenergie in der Elektrochemie erfreut sich in letzter<br />

Zeit steigender- Bedeutung. Nachfolgend sind einige Versuche auf diesem Gebiet.<br />

Du hast wahrscheinlich schon darüber gelesen. Jetzt kannst Du sie auch ausprobieren!<br />

KUPFER-BESCH !‘CHTEN<br />

In diesem Bastlersatz ist ein Behälter mit blauen Kristallen. Kupfer-Sulfat<br />

(Cu SO4). Diese Chemikalie löst sich genau wie Tischsalz in Wasser auf. Gib<br />

eine Kupfer-SSulfat-Lösung in den Kunststoffbehälter, lege den Deckel auf und<br />

schiebe die zwei Winkel in die Öffnungen. (Wissenschaftler würden diese<br />

Winkel ‘Elektroden! nennen). Verbinde die Elektroden mit der Sonnenzelle und<br />

lege es in die Sonne.<br />

Das im Wasser aufgelöste Kupfer-Sulfat zerteilt sich in Kupfer und Sulfat<br />

IONE. Die Kupfer (Cu) lone haben eine positive elektrische Spannung, wahrend<br />

die Sulfat-lone eine negative Spannung haben.<br />

Sobald Du die Sonnenzelle Licht aussetzt, erzeugst Du Elektrizität. Dadurch<br />

erhältxeinerder Winkel eine positive, und der andere Winkel eine negative<br />

elektrische Spannung. Der negativ gespannte Winkel zieht die positiven<br />

Kupfer- l one an und nach ungefähr einer halben Stunde ist es mit dem<br />

roten Meta I I überzogen. Das nennt man ‘Elektro-beschichten’. Der Messinqwinke1<br />

wlurde Kupfer-beschichtet.<br />

Wichtig: Kupfer-Sulfat ist giftig. Es zersetzt auch Metallgegenstände, die damit<br />

in Berührung kommen. Gehe vorsichtig damit um! Gieße die Lösung nach<br />

dem Gebrauch in die Toilette und spüle zweimal nach. Hebe übriggebliebene<br />

Kristalle aus der Reichweite von anderen, besonders von kleinen Kindern, auf.<br />

Wasche Dir die Hände, wenn Du fertig bist.<br />

SILBER-BESCHICHTEN<br />

Würdest Du eine Lösung von Silbernitrat (A3N03) benutzen, dann könntest Du<br />

auf ähnliche Weise Gegenstände versilbern. Silbernitrat ist diesem Bastlersatz<br />

nicht beigelegt. Du benötigst nur eine kleine Menge von einer 2$-igen<br />

Lösung, die in jeder Drogerie erhältlich ist. Möglicherweise hast Du etwas<br />

i<br />

Kristalle oder eine Lösung in der Hausapotheke.<br />

AUSNÜTZUNG NATÜRLICHER SONNENENERGIE<br />

Sonnenenergie hat es schon seit vielen hundert Millionen Jahren gegeben.<br />

Es gab sie schon lange bevor der Mensch geboren wurde. Lange bevor die<br />

ersten Pf I anzen entstanccn.<br />

Die Natur benutzt siezum Verdunsten von Wasser.<br />

Wasser verdunstet von den Meeren, zieht sich zu Wolken zusammen und f2lIt<br />

in Form von Regen, Tau, Hagel oder Schnee auf die Erde. Das ist der<br />

allerwichtigste Gebrauch der Sonnenenergie und wurde nicht vom Menschen<br />

erfunden!<br />

Eine andere sehr wichtige Anwendung der Sonnenenergie ist die Photo-Synthese.<br />

Auch diese hat es schon viele hundert Millionen Jahre gegeben und wurde nicht<br />

vom Menschen erfunden.


PHOTO-SY N THESE<br />

Zu diesem Versuch benörigst Du mehrere Dinge, die in dem Bastlersatz nicht<br />

enthalten sind, aber die meisten wirst Du zu Hause finden. Du brauchst eine<br />

Flasche und einen genau passenden Korken, ein Stück Gummischlauch oder<br />

Kunststoffschlauch und einen Meßbecher, wie man ihn in der Küche benutzt.<br />

Ferner benötigst Du eine Wasserpflanze, wie z.B. ELODEA, die in den meisten<br />

Aquarien zu finden ist. Wenn Du keine Aquarium-Pflanzen findest, kannst Du<br />

auch viele anderen Gartenpflanzen verwenden, aber das mößtest Du erst<br />

ausprobieren, da Du mit manchen Pflanzen besser, mit anderen schlechter<br />

experimentieren kannst. Pf I anzen “atmen” Kohlendioxid (CO21 aus der Luft ein.<br />

Die Pflanzen erzeugen mit diesem CO2 und Wasser CH201 Kohlehydrate (C.*H20),<br />

wie z.B. Zucker, Stärke und Ze-lulose, der Hauptbestandteil aller Pflanzen.<br />

Wie Du aus unserer sehr vereinfachten Formel ersehen kannst<br />

CO2 + Hz0 = C.H20 + O2 .<br />

02 oder Sauerstoff bleibt zurück und das ist genau das, was geschieht, aber<br />

nur in der Sonne oder bei künstlichem Licht. Für diese chemische Reaktion<br />

wird Licht benötigt. Deshalb wird es Photo-Synthese genannt. Photo = Licht;<br />

Synthese = zusammenstellen.<br />

Fülle eine Flasche voll mit kühlem Leitungswasser. Stelle eine passende<br />

Pflanze in das Wasser und fabriziere dann eine Anlage, wie untenstehend<br />

abgebi Idet. Achte darauf, daß der Korken fest in der Flaschenöffnung sitzt,<br />

desgleichen der Schlauch, der durch ein Loch im Korken geht oder sogar auch<br />

direkt durch den Flaschenhals (ohne Korken). Dieser muß absolut luftdicht sein.<br />

Stelle diese Anlage auf einen gutbeleuchteten Tisch und Du wirst bald<br />

sehen, daß Blasen aus der Pflanze aufsteigen. Diese Blasen sind Sauerstoff.<br />

Der Sauerstoff steigt in der Flasche nach oben, aber da die Flasche voll und<br />

hermetisch versiegelt ist, muß sich der Sauerstoff Platz schaffen, was dadurch<br />

geschieht, daß der Sauerstoff das Wasser herausdrängt.<br />

O2<br />

Gummi - oder<br />

Kunststoffschlauch<br />

Kühles Leitungswasser 85


Dieses Wasser tritt in d i,e Kunststoffröhre auf dem Flaschenboden, steigt<br />

langsam in der Röhre auf und kommt bald auf der anderen Seite der Röhre<br />

heraus. Sammle dies Wasser und messe dessen Menge. Die Menge des Wassers,<br />

die Du auffängst entspricht der Sauerstoffmenge, die Du erzeugst.<br />

Stel Ie den obigen Versuch nochmal an und wechsle das abgestandene Wasser<br />

mit frischem Wasser aus. Stelle die Anlage auf einen Tisch in einem<br />

schwach beleuchteten Raum. Beobachte, wieviel Wasser i‘n einem Zeitraum<br />

von einer halben Stunde verdrängt w i‘rd.<br />

B61utze Deine Sonnenzelle und den Mtkroampere-Messer als Belichtungsmesser<br />

(wie bei einem Fotoapparat), messe das Licht an mehreren Stellen und<br />

untersuche, ob es irgend ei’ne zahlenmäßtge Verbindung gibt zwischen der<br />

Lichtmenge und der Menge des verdrängten Wassers.<br />

MOORGAS-PRQJ EKT<br />

Bist Du schon einmal bei’ ei‘nem Picknick i‘n einem stehenden Gew%sser baden<br />

gegangen? Möglicherweise hast Du dabei bemerkt, daß Blasen aus dem Moor<br />

durch das Wasser an di’e Oberfläche steigen. Hättest Du ein Trinkglas<br />

genommen, es mit Wasser gefüllt und es unterhalb der Teichoberfläche<br />

von oben nach unten gehalten, als Du in das Moor gingst, dann hättest Du<br />

diese Blasen aufsammeln können, die das Wasser im Glas verdrängen würden<br />

bis es leer zu sein schien, aber eigentlich voll mit Gas (genannt Methan<br />

oder Moorgas) war.<br />

Würdest Du dieses Gas anzünden, könntest Du sehen, daß es brennt.<br />

Es werden jetzt Versuche angestellt, um Moorgas in großem Umfang für<br />

die Industrie und sogar als Treibstoff zu erzeugen. Das Rohmaterial für<br />

diese Experimente ist städtischer Müll, Wasser und Sonnenlicht. Komm und<br />

mache mit bei diesen Versuchen, als ein Sonderprojekt. Du brauchst dazu<br />

eine sehr große Glasflasche oder ein Aquarium, eine große Dose und<br />

ei nen kl ei nen Aquari um-Wasserhahn * Du brauchst auch starken Kupfer-oder<br />

Aluminiumdraht.<br />

große<br />

DO<br />

starker Draht /<br />

Schlamm und organischer Abfall<br />

Fül Ie die große Flasche (30 Liter) oder das Aquarium zu einem Viertel<br />

mit Erde und fügst etwas Essenreste, geschnittenes Gras oder besser noch<br />

Tierdünger. Fül Ie den Behälter bis oben mit Wasser und stelle ihn in den<br />

Garten, und zwar erstens, damit er; optimales Sonnenlicht erhält und<br />

zweitens, weil er sehr bald . . ..nun. stark zu riechen beginnt.<br />

86


Nimm eine große Dose, die an einer Seite offen ist. Bohre ein Loch in<br />

den Boden der Dose und passe einen kleinen Aquariumhahn hbnein. Befestige<br />

ihn mit Hilfe von etwas Epoxidharz oder einem anderen passenden Klebemittel.<br />

Möglicherweise könntest Du hierbei die Hilfe eines älteren Freunc’es oder<br />

eines Elternteils gebrauchen. Sie könnten Dir auch dabei beRilflich sein,<br />

einen starken Kupfer- oder Aluminiumdraht zu finden, der wie in der<br />

Abbildung gezeigt, gebogen werden soll. Lege den Draht und die Dose<br />

in das Aquarium und warte, bis stcli Gasblasen zu bilden beginnen.<br />

Die Drahtschlaufe; die Du Dir angefertigt hattest, kannst Du nun dazu<br />

benutzen, um die Gasblasen, die sich in dem Boden/Dünger-Substrat gebildet<br />

haben, austreten zu lassen. Die Gasblasen werden in der mit Wasser<br />

gefüllten Büchse gesammelt, genau so, wie Du das Moorgas rm Teich eingefangen<br />

haben könntest. Nachdem Du eine bestimmte Menge Gasblasen in<br />

der Dose eingefangen hast, halte eine Teströhre über den Wasserhahn und<br />

öffne den Hahn. Da Moorgas etwas leichter als Luft ist, wird das Gas<br />

in der Teströhre aufsteigen. Zünde das Gas an, und zwar nur i>n der Teströhre<br />

und niemals direkt, wenn es aus dem Hahn kommt. Das könnte gefährlich sein.<br />

Es ist nicht schwer, etwas Moorgas zu erzeugen. Dein Projekt soll sein, wieviel<br />

Du erzeugen kannst und auf welche Weise!<br />

In Ländern, in denen sowohl Land und Sonnenlicht reichlich vorhanden<br />

sind, so wie zum Beispiel in der Wüste, besteht Wassermangel. Salzwasser<br />

ist dagegen oft verfügbar. Probiere, Moorgas unter Verwendung von<br />

salzigem (Meer-) Wasser herzustellen.<br />

Benötigst Du Bodenerde oder genügt Sand ?<br />

Was ist das beste Substrat: geschnittenes Gras, Küchenabfälle? Dünger?<br />

Würde es nützen, einen chemischen Gartendünger hinzuzufügen ?<br />

Wie wichtig ist Sonnenlicht ?<br />

Mußt Du das Wasser von Zeit zu Zeit wechseln ?<br />

Du mußt Dir Deine Versuche selbst entwerfen. Darum nennen wir es ein<br />

Projekt.<br />

L-<br />

DAS SONNENBECKEN<br />

An der Südspitze Israels, in der Nähe der Stadt Ei lat, I iegt ein kleiner<br />

See. Auf den ersten Blick scheint nichts Bemerkenswertes an ihm. Das<br />

Wasser ist warm und salhaltig und nicht besonders sauber. Aber dieser<br />

See zieht Wissenschaftler aus der ganzen Welt an. Es handelt sich hierbei<br />

näml ich um einen “Sonnenteich” und wenn sich diese Forschungen.<br />

als erfolgreich erweisen, wird dieser kleine See einen bedeutenden<br />

Beitrag zur Lösung des Energiemangeis auf der Welt leisten!<br />

87


Scheint die Sonne auf einen Wasserteich, so erwgrmt sich die obere<br />

Sch i cht etwas mehr, da heißes Wasser die Eigenschaft hat, an di\e<br />

Oberfläche zu steigen. Andererseits aber verdunstet he i 6es Wasser<br />

schneller als kaltes und wenn Wasser verdunstet, verbraucht es Wärme.<br />

Du kannst das leicht nachprüfen, Indem Du Deinen Unterarm naß machst<br />

und dann Luft darauf bläst.<br />

Bei jedem normalen Tei‘ch scheint dke Sonne auf das Wasser und gibt Hitze<br />

ab und dann verdunstet das Wasser und verliert diese Hitze wieder.<br />

Letzten Endes ist efn Ausgleich errelcht, wobei jede zusätzl iche Wärme mehr<br />

Verdunstung hervorruft und auf diese Welse ble ibt die Temperatur des<br />

Teichs unverändert.<br />

Der “Sonnenteich” ist anders. Durch ei‘ne under irdische Sa I zwasserque I Ie<br />

ist das Wasser am Boden des Teichs viel salzha Itiger a Is an der Oberf Iäche.<br />

Das weniger salzhaltige Wasser an der Oberfläche wirkt wie eine Linse,<br />

die die Energie der Sonne i’n der untersten SchTcht konzentriert, die<br />

dann erwärmt wird.<br />

Das salzhaltige Wasser 1st jedoch schwerer als gewöhnliches Wasser,<br />

auch wenn es heiß ist und steigt deshalb nicht wie gewöhnl7ches heißes<br />

Wasser an die Oberflache.<br />

Das Baden in diesem Thich ?st jetzt streng verboten, da s?ch Schwimmer,<br />

die zum Grund des Sees tauchten, schwere Verbrühungen er I i t-ten, bevor<br />

die wissenschaftlichen Tatsachen in Bezug auf diesen Teich bekannt wurden.‘<br />

Heute untersuchen Wissenschaftler die Möglichkeit, künstliche Sonnenbecken<br />

zu bauen, um die in der Salzwasserschicht eingefangene Sonnenenergie<br />

auszubeuten.<br />

Auch Du kannst diese Idee probieren. Nimm eine farbige Kunststoffschale<br />

oder Glas (nicht weiß). Fülle es zu einem Drittel der Tiefe mit Wasser<br />

und füge soviel Salz hinzu, wie sich darin auflösen läßt. Wenn Du etwas<br />

Tinte oder dunkl6 Nahrungsmittelfarbe,hast, dann färbe diese Salzlösung<br />

L.<br />

damit.<br />

Gieße vorsichtig etwas frisches Wasser<br />

in die Schale oder in das Glas. Gieße<br />

es langsam an einer Seite herunter und<br />

nimm einen Löffel, um das fließende<br />

Wasser zu leiten. Es ist wichtig, daß<br />

die beiden Flüssigkeiten am Vermischen<br />

fr i sches Wasser<br />

gehindert werden. Die Tinte im Salzwasser<br />

wird Dir sagen, ob Du damit Erfolg hattest.<br />

Laß es etwas in der Sonne stehen und<br />

messe dann die Temperatur an der Oberfläche<br />

in der Mitte und unten am Boden.<br />

fr-i sches Wasse<br />

88<br />

Salzwasser und Ti nte


DER KRAN<br />

Du kannst mit hilfe des Motors und der Sonnenzelle einen Kran bauen. Suche<br />

in Deinem Bastlersatz das unten abgebildete Kunststoffteil. An der einen<br />

Seite hat es ein Loch, das genau auf die Welle des elektrischen Motors paßt.<br />

Beim Aufsetzen gib dem Teil einen festen Stoß, um es einrasten zu lassen.<br />

Nun nimm ein Stück Baumwollfaden, ca. I Meter lang. Befestige ein Fadenende<br />

an den hervorstehenden Teil des Arms. An das andere Fadenende befestige<br />

ein Gewicht, wie abgebtldet. Der Kunststoffbehälter mit Deckel wäre<br />

gerade das richtige Gewicht für diesen Versuch.<br />

D<br />

Kranarm<br />

Verbinde den Motor m it der Sonnenzelle und setze das Ganze dem Sonnen1<br />

aus. Sobald sich der Motor dreht, wickelt er den Faden auf den Kranarm<br />

hebt auf diese Weise das Gewicht.<br />

Möglicherweise mußt Du den Kranarm mit dem Finger anstoßen, um es in<br />

Bewegung zu setzen.<br />

Dies ist ein sehr wichtiges Experiment, wie Du gleich sehen wirst.<br />

i cht<br />

und<br />

Vor dem Anlaufen, mache 4-5<br />

Fadenumwindungen.<br />

Um den Kran in Bewegung zu<br />

setzen, ziehe hier vors i cht i 9.<br />

Sonnenzelle<br />

Tischplatte<br />

Kunststoffbehälter und Deckel<br />

Unser Kran benötigt Elektrizität, das heißt, Energie, um das Gewicht<br />

von einer niedrigeren Position zu einer höheren zu heben. Diese Energie<br />

liegt nun in dem Gewicht, als mögliche Energi’e. Beim Senken des Gewichts<br />

kann es zur Energieerzeugung gebracht werden. Das ist von großer, praktischer<br />

Bedeutung. Wie Du gesehen hast, kann man veranlassen, daß das Sonnenlicht<br />

89


Elektrizität erzeugt. Das i’st gut und schön. Aber was tut man nachts oder<br />

an einem Regentag, wenn die Sonne hinter Wolken versteckt ilst? Auch dann brauchst<br />

Du Elektrizität. Wie löst man denn nun dieses Problem ? DIeses Experiment<br />

gibt darauf möglicherweise eine Antwort. Wenn wir Sonnenl7ch-t dazu<br />

bringen können, daß es ein Gewicht zu einer höheren Position hebt und<br />

dann das Gewicht zu seiner vorigen Position heruntersenken lassen, dann<br />

können wir theoretisch gesehen Energi‘e spefchern, wenn wir Sonnenlicht<br />

haben und es dann später, wenn wir kein Sonnenlicht haben, gebrauchen.<br />

Das ist nun unser nächster Versuch.<br />

MÖGL ECHE POS IT EONSENERG I E<br />

Trenne die Sonnenzelle vom Kran und verbinde das Meßgerät an deren Stelle.<br />

In der Mitte dieses Heftes hast Du gelernt, wie man elektrischen Draht<br />

spleißt. Dir blieben dabei zwei 50 cm lange Stücke übrig, di‘e Du für<br />

ein später folgendes Experiment aufheben solltest. Dieses ist nun das<br />

Experiment. Benutze diese zwei‘ Drähte, um den Motor an das Meßgerät<br />

anzuschließen. Da wir auf beiden Seiten Flansche haben, brauchst Du nur<br />

die vier nicht isolierten Enden der beiden Drähte in die vier Flansche<br />

einfädeln. Achte darauf, daß der Draht selbst (ohne die Kunststoffisolierung)<br />

die Flansche berührt.<br />

Durch das Senken des Gewichts am Kran wird der Kranarm in Drehbewegung<br />

gesetzt. Dadurch wird der elektrische Motor in einen elektrischen<br />

Generator verwandelt. Dadurch erzeugst Du Elektrizität.<br />

Flansch<br />

(vergröfiert)<br />

Drähte, von denen der<br />

Kunststoffüberzug ent,ferni<br />

Meßgerat<br />

Wenn zuviel Reibung entsteht und der Kunststoffbehälter nicht nach unten<br />

sinkt, von seinem Eigengewicht gezogen, mußt Du mit der Hand nachhelfen<br />

oder indem Du ein paar Geldstücke in den Behalter legs+.<br />

Industriemäßig, in großem Umfang, kann dieses technische Problem von<br />

zuviel Reibung überwunden werden. Sehe Dir das Meßger&t an, damit Du<br />

siehst, was vorsichgeht, wenn Du ziehst. Möglicherweise mußt Du die<br />

Drähte vertauschen, um sicher zu sein, daß der Meßzeiger in die richtige<br />

Richtung zeigt.<br />

90


91<br />

Während sich das Gewicht nach unten senkt, wird so viel Elektrizität<br />

erzeugt, daß der Meßzeiger zum gegenüberliegenden Ende der Meßskala<br />

c 3 r i r-i’> 1 .<br />

Versuche, den erzeugten Strom zu messen. Benutze die Umgehung(“Junt”),<br />

um das Meßgerät weniger empfindlich zu machen.<br />

D I E LICHTEMITTIERENDE DIODE<br />

Bei den Bestandteilen Deines Bastlersatzes befindet sich ein kleiner<br />

roter Gegenstand, der ungefähr so aussieht:<br />

Das ist eine lichtemittierende Diode, kurz L.E.D. genannt. Wie jede<br />

Diode, leitet sie Elektrizität nur in e.ine Richtung. Beim Leiten von<br />

Strom leuchtet die Diode wie eine kleine rote Glübirne auf.<br />

Trenne den Motor vom Meßgerät ab und schließe an dessen Stelle die LED<br />

an die Drähte an, wie in der Abbildung dargestellt.<br />

Führe dieses Experiment an einem dunklen Ort aus. Ziehe das Gewicht<br />

kräftig nach unten. Wenn die Glübirne nicht aufleuchtet, mußt Du die -<br />

LED umdrehen, so daß der Strom nun in die entgegengesetzte Richtung<br />

strömt. Jetzt wird sie aufleuchten.<br />

SONNENENERGIE-BETRIEBENE BEWEGLICHE FIGUREN<br />

Um dieses aeronautische Karussell herzustellen, befestige den Kunststoffarm<br />

an den elektrischen Motor, wie in der Zeichnung XI gezeigt. Nimm zwei<br />

Baumwoilfäden’von ungefähr 20 cm Länge (Fäden AI und zwei andere Baumwollfäden<br />

von ungefähr IO cm Länge (Fäden BI. Befestige die beiden Flugzeuge<br />

an die Fäden und binde die Fäden an den Kunststoffarm, wie in der<br />

Abbildung gezeigt:


2.<br />

4,<br />

92


Binde Faden B<br />

er Länge von<br />

und lasse den<br />

Tei I frei’.<br />

an einen<br />

Faden A<br />

I ängeren<br />

r<br />

! t .<br />

Ftihre das freie Ende von<br />

Faden B durch das Loch<br />

rm Kunststoff arm.<br />

Binde eine Scheibe<br />

das freie E.nde<br />

von<br />

Faden B.<br />

an<br />

Sonnenze I<br />

I e<br />

leine<br />

Messingscheibe<br />

So sieht das<br />

wenn es fert<br />

Karusse I I<br />

g i s t .<br />

aus ,<br />

Kunststoffarm<br />

93


Die Motorwelle sollte fest auf den Kunststoffarm passen. Wenn zuviel Spiel<br />

ist, klebe eine der Gummischeiben über das Loch und durch.<br />

mit Hilfe eines kleinen Nagels.<br />

Verbinde den Motor mit der Sonnenzelle und lege die Sonnenzelle in die<br />

Sonne oder in die Nähe einer starken Lampe. Der Kunststoffarm wird sich<br />

nun drehen und gleichzeitig auch die Modellflugzeuge,<br />

Du wi rst bemerkt haben, daß das<br />

Flugzeugkörper und dem Schwanz.<br />

Siehe Abbildung.<br />

Flugzeug aus zwei Teilen gemacht ist: dem<br />

Beide Teile haben einen kleinen Schlitz.<br />

nz<br />

Schi itz<br />

,<br />

v<br />

• cL?l<br />

; Q uerrud?<br />

Flos<br />

Schlitze in Flosse passen<br />

auf Schlitze im Schwanz<br />

;-<br />

L<br />

Schwanz<br />

Indem Du einen Schlitz in den andern schiebst, verbindest Du nicht nur<br />

den Schwanz mit dem Körper des Flugzeugmodells, sondern Du kannst damit<br />

auch das Flugzeug symmetrisch ausgleichen, so da6 es vol!kommen horizontal<br />

bangt .<br />

Beachte auch, daß die Flügel des Flugzeugs Klappen haben, die man<br />

Querruder nennt. Der Pilot benutzt diese dazu, um das Flugzeug aufwarts<br />

und abwärts zu steuern. Du kannst auch damit Versuche anstellen.<br />

Durch Heben oder Senken der Klappen kannst Du das Flugzeug auf- und<br />

absteigen lassen und das Flugzeug macht dabei einen Kreis in der Luft.<br />

Wenn Du den Winkel der Schwanzflossen in Verbindung zum Flugzeugkörper<br />

änderst, kannst Du außerdem auch das Fl ugzeug “i n der Luft tanzen” lassen.<br />

Versuche es ma 1.<br />

Wichtig: Beide Flugzeuge müssen völlig ausgeglichen sein. Bewegt sich<br />

das Flugzeug mit der Nase nach unten, dann schiebe die Schwanzflosse<br />

weiter heraus. Bewegt sich das Flugzeug in rückwartige Richtung, schiebe<br />

die Flosse mehr herein, in Richtung auf die Flügel. Neigt das Flugzeug<br />

nach einer Seite, klebe ein kleines Stück Zellophan-Klebeband auf den<br />

Flügel auf der anderen Seite.<br />

94


DEINE IDEEN GEWtjNSCHT<br />

Als Du die Flugzeuge an den sich drehenden Arm gebunden hast, hast Du das<br />

gebaut, was man ein “Mob i I um” nennt.<br />

Hängst Du dieses Gebilde unter eine elektrische Glübirne, ,Aird sich das<br />

Mobilum in Bewegung setzen, sobald Du das Licht anschaltesT. Würdest Du<br />

die Drähte an die Flansche vom Motor und der Sonnenzel Ie ailöten, dann<br />

würde sich das Mobi I um beständig drehen - “Perle-turn Mobi Ie” - solange<br />

das Licht strahlt !!<br />

Du könntest einige andere Ideen versuchen. Schneide aus ir;end einem<br />

Kunststoff, durchsichtigem MaterbaI eine Scheibe aus. Sto!?f oder bohre<br />

Löcher an verschiedene Stellen und stecke bunte Papierstreifen durch,<br />

oder Wolle (S. Zeichnung). Schließe die Scheibe an den Mot,or an und<br />

schon hast Du wieder ein Mobilum.<br />

Kartonscheibe<br />

Papierwimpel /<br />

Du kannst auch ein Trinkglas nehmen, es zur Hälfte mit Wasser füllen.<br />

Färbe das Wasser mit einer FLORESCEIN genannten Farbe. Du brauchst nur<br />

ganz wenig von dieser Farbe, die Du i n jeder Drogerie kaufen kannst oder<br />

von Deinem Wissenschaftslehrer erhalten. Sonst könntest Du auch irgend<br />

eine Lebensmittelfarbe aus der Küche nehmen.<br />

Nimm etwas Öl, wie z.B. flüssiges Paraffin oder Rizinusöl tind f2rbe es<br />

mit einem Ölfärbemittel, wie z.B. Sudan rot. Füge das farbige Öl zu dem<br />

Wasser.<br />

Die beiden Flüssigkeiten sollten die gleiche spezifische C-ravitzt besitzen.<br />

Am besten wähle man ein Öl, das etwas schwerer ist a Is Wasser und man<br />

mache dann das Wasser durch Hinzufügen von Salz schwerer.<br />

95


Dieses waren nur drei der Vorschläge für bewegliche Figuren, die Du<br />

anfertigen kannst.<br />

Kranarm<br />

Motor<br />

Umrührer<br />

@=zF~<br />

öl und Scharlachrot<br />

Wasser und F loresce<br />

Wir wollen Dich ermutigen, Deine eigenen beweglichen Figuren zu entwerfen.<br />

Sende uns daher Deine neuen Ideen. Beschreibe sie so, daß jedes intelligente<br />

Kind Deinen Anweisungen folgen kann und danach sein eigenes “Mobi Ium”<br />

bastelt.<br />

Sende uns Deine allerneuesten Ideen und wenn wir diese für brauchbar<br />

halten, drucken wir sie ab und geben Dir die gebührende Anerkennung<br />

für die Anregungen. i.<br />

Sende Dei ne I deen- an:<br />

TREE OF KNOWLEDGE<br />

Kibbutz Yasur<br />

Bi kat Bet Kerem 20150,<br />

ISRAEL<br />

96


Auf der Spitze des Mammoth ..Berges, Kalifornien, wird eine meteorologische<br />

Station durch Silizium Sonnenzellen mit Energie versorgt. Zum<br />

Schutz gegen rauhes Wetter sind diese Zellen in Kunststoff eingekapselt.<br />

Diese Art von Anordnungen wurde im Lewis Forschungszentrum der<br />

NASA für Anwendungen im Weltraum entwickelt und finden ebensogut<br />

Anwendung auf der Erde. In dem gcgenwartigen Fall erspart die Anwendung<br />

von Sonnenzellen das Betanken einer metcorologischcn Station<br />

oder das Auswechse!n von Batterien. Jede der 12 Unteranordnungen. die<br />

hier gezeigt werden. erzeugt 5 Watt elektrischer Energie. Die Station,<br />

Remote Automatic Meteorolopical Observation System (RAM03 [Fernautomatisches<br />

meteorc!cgische Beobachtungssystem] genannt, wird von dem<br />

natlonnlon Wetterdienst der NOAA betrieben: Während der nächsten 10<br />

Jahre werden ungcf:hr 1100 RAMOS-Station in Betrieb gesetzt werden,<br />

um ein über das qanx Land - USA - ausgebrcitctoa meteorologisches<br />

Netzwerk zu bilden. Vie!s dieser Stationen werden sich in entfernten<br />

Orten befinden, wo cchädioendc Wetterbedingungen herrschen und dort<br />

werden in i


“Flugel” ist eine Anordnung von Siliziumsonnenzellen. Die gesamte<br />

Oberflache hat praktisch 18 Quadratmeter, welche 1000 Watt Elektrizitat<br />

erzeugen.<br />

Die elektrische Kraft, die von der Sonnenzellenordnung erzeugt wird sorgt<br />

dafur, dass die Nickel-Cadmium ‘Batterien des Raumschiffes dauernd<br />

geladen sind und versorgen so buchstablieh die qesamte Bord- und Nach-<br />

98<br />

Eine Sonnensatellitkraftstation, dargestellt laut der Auffassung dieses<br />

Kunstlers, wird unter Vertrag mit NASA studiert. Eine solche Station,<br />

in’ synchroner Hohe plaziert, wurde die Sonnenstrahlung mittels grosser<br />

Sonnenzellenanordnungen in Elektrizitat umwandeln und zur Erde Senden.<br />

Dort wurde eine Empfangsstation ihrerseits die ankommenden Mikrowellen<br />

mit hohem Wirkungsgrad :in Gleichstrom umwandeln. Die Satellitauffassting<br />

ist eine von verschiedenen Methoden, die untersucht werden,<br />

welche Wege bahnen sollen, um grosse Mengen (Megawatt) von Elektrizitat<br />

zum Ausnutzen auf der Erde zu erzeugen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!