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Seltsame Nachbarn - Hans-Christian Andersen Schule - Lippstadt

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<strong>Seltsame</strong> <strong>Nachbarn</strong><br />

Die Kinder der Familie Schröder, Miley und Lilly, spielten an einem schönen<br />

Nachmittag im Garten.<br />

Die Sonne lachte vom blauen Himmel.<br />

Überall auf den Blumen waren Bienen und Schmetterlinge.<br />

Die Kinder lagen auf einer Decke und beobachteten das Treiben der fleißigen<br />

Sammler.<br />

,,Wollen wir etwas spielen?'' fragte Miley.<br />

,,Ach nee, ich habe keine Lust, es ist zu heiß ''antwortete ihre Schwester.<br />

Miley hatte eigentlich auch keine Lust.<br />

Da fiel ihr etwas ein.<br />

,,Du Lilly, weißt du schon, dass im Haus gegenüber neue Mieter einziehen<br />

sollen?''<br />

,,Was sind das denn für Leute?'' wollte Lilly wissen.<br />

,,Ich glaube, sie kommen aus Russland.<br />

Lukas hat mir erzählt, dass sie Saizew heißen sollen.“<br />

,,Komischer Name'', antwortete Miley.<br />

Damit war das Gespräch zu den Neuen beendet.<br />

Die beiden Mädchen erzählten sich Sachen aus der <strong>Schule</strong>.<br />

Sie mussten lachen, als sie daran dachten, dass am Morgen der Lehrer in<br />

einer Wasserlache im Klassenraum ausgerutscht war und beinahe<br />

hingefallen wäre.<br />

Nur mit Glück konnte er den Sturz verhindern.<br />

Er war ganz schön sauer auf Max, der wieder einmal mit Wasser geplanscht<br />

hatte.<br />

Plötzlich kam die Mutter mit zwei Bechern Eis in den Garten.<br />

,,Na ihr Naschkatzen, das mögt ihr bei der Hitze doch ganz bestimmt,'' meinte<br />

sie.<br />

,,Na klar,'' riefen die Schwestern wie aus einem Mund.<br />

,,Hast du auch schon gehört, dass gegenüber neue Mieter einziehen sollen?''<br />

fragte Miley ihre Mutter.<br />

,,Ja'', antwortete sie nachdenklich.<br />

,,Das wird auch Zeit.“<br />

„Das Haus steht schon so lange leer. Es wäre schön, wieder neue <strong>Nachbarn</strong><br />

zu haben.“<br />

,,Hoffentlich haben sie Kinder, äh, ich meinte Mädchen!“, verbesserte sich<br />

Lilly.<br />

Miley sagte: ,,Ich glaube, heute kommt niemand mehr.<br />

Es ist doch schon 17 Uhr.''<br />

Und tatsächlich, an diesem Tag kamen keine neuen <strong>Nachbarn</strong> mehr.<br />

Am Abend spielten die Mädchen mit ihren Eltern ,,Mensch ärgere dich nicht''.<br />

Während Herr Schröder würfelte und leise vor sich hin murmelte,<br />

erzählte Lilly ihrem Vater die Neuigkeiten des Tages.<br />

1


Auch ihr Vater hatte schon von den neuen <strong>Nachbarn</strong> erfahren.<br />

Während er den Spieler von Miley rauswarf, sagte er lächend:<br />

,,Hoffentlich sind sie nicht so laut und unhöflich, wie ihre Vorgänger.''<br />

Frau Schröder gab ihm Recht während Miley vor sich hin meckerte, weil sie<br />

wieder von vorne anfangen musste.<br />

Damit war das Thema für diesen Abend zunächst erledigt.<br />

Erst am späten Abend, als die Schwestern im Bett lagen, unterhielten sie sich<br />

doch noch einmal über die neuen <strong>Nachbarn</strong>.<br />

Müde flüsterte Miley ihrer Schwester zu:,,Ich hoffe wirklich, dass die Neuen<br />

Kinder haben. Am besten in unserem Alter. Dann hätten wir immer jemanden<br />

zum Spielen.''<br />

Lilly antwortete ihr nicht mehr, denn sie war schon eingeschlafen.<br />

Als um 3 Uhr morgens alle schliefen, wurden die Schwestern durch laute<br />

Geräusche geweckt.<br />

Verschlafen gingen die Beiden zum Fenster und sahen, dass zwei große<br />

Möbelwagen gegenüber am Haus standen.<br />

Sie sahen einige Personen am Wagen stehen, die laut irgendetwas riefen.<br />

Was es war, konnten sie nicht verstehen, denn es war eine andere Sprache.<br />

Miley sagte wütend: ,,Das sind bestimmt die neuen <strong>Nachbarn</strong>!“<br />

Lilly pflichtete ihr bei: ,,Bestimmt sind sie das! Die wissen gar nicht, wie viel<br />

Uhr es bei uns ist.“<br />

Miley erwiderte: ,,Da hast du Recht!“<br />

Inzwischen hörten auch die anderen Bewohner den Krach.<br />

Aus allen Ecken hörte man wütende Stimmen: ,,Ruhe da draußen. Hier<br />

wollen einige Leute schlafen!''<br />

Als die Zwei am nächsten Morgen aufgestanden waren, war gegenüber alles<br />

ruhig, nur die zwei Möbelwagen standen noch vor der Tür.<br />

Lilly war sauer und sagte: ,,Na toll, nachts Krach machen und tagsüber<br />

schlafen!''<br />

Sie setzten sich müde an den Frühstückstisch.<br />

Ihre Mutter hatte bereits Brötchen gekauft und Eier gekocht.<br />

Sie setzte sich zu den beiden Mädchen und sagte: ,,Na ja, dass war schon<br />

laut in der Nacht, aber dafür können sie vielleicht nichts. Wir wissen doch gar<br />

nicht, woher sie kommen und wie lange sie unterwegs waren. Sie sind<br />

bestimmt froh gewesen, endlich hier anzukommen. Egal um wie viel Uhr.''<br />

,,Das stimmt, trotzdem hätten sie etwas Rücksicht nehmen können'',<br />

antworteten die beiden Mädchen fast übereinstimmend.<br />

Mutter zuckte dabei mit den Schultern und fing mit dem Frühstück an.<br />

Obwohl Miley und Lilly sehr neugierig waren und gerne die <strong>Nachbarn</strong><br />

beobachtet hätten, hatten sie andere Dinge zu erledigen.<br />

Ihre Mutter hatte ihnen nämlich jede Menge Arbeit aufgebrummt.<br />

Zimmer aufräumen, Rasen mähen, Tierkäfige sauber machen, einkaufen und<br />

........<br />

Während Lilly den Rasen mähte, sah sie öfter zum Nachbarhaus hinüber.<br />

Leider konnte sie niemanden sehen.<br />

2


So blieb es auch in den nächsten Tagen.<br />

Die Mädchen vertrieben sich ihre freie Zeit mit Freunden.<br />

Ab und zu sah man die Familie Möbel schleppen.<br />

Lilly und Miley sahen auch zwei Mädchen, die halfen.<br />

Eigentlich wären sie gerne zu ihnen gegangen, aber Lilly<br />

meinte:,, Nee, lieber nicht. Wir verstehen die doch gar nicht.<br />

Was sollen wir denn sagen?''<br />

Miley gab ihr Recht und sagte: ,,Das stimmt. Sollen die doch<br />

zuerst kommen.''<br />

Das dachten sich auch die anderen Bewohner der Straße und<br />

beobachteten die Neuen.<br />

Miley fand, dass sie komisch aussahen und lustig sprachen.<br />

Ihre Schwester fand sogar, dass sie auch komisch riechen würden.<br />

So vergingen die nächsten Tage.<br />

Man beobachtete die neuen <strong>Nachbarn</strong> und niemand wollte etwas mit ihnen<br />

zu tun haben.<br />

Sie waren eben anders.<br />

Sonntagnacht geschah dann das Unglück.<br />

Im Dachgeschoss eines Nachbarhauses auf der anderen Straßenseite brach<br />

ein Feuer aus.<br />

Dort wohnte ein älteres Ehepaar.<br />

Sie schliefen tief und fest und bemerkten nichts von dem Brand.<br />

Sie wurden erst durch den Lärm und das Geschrei der neuen <strong>Nachbarn</strong><br />

wach.<br />

Auch die Familie Schröder wurde dadurch geweckt.<br />

Erst wollte Miley wieder meckern, aber dann hörte sie ihre Eltern aufgeregt<br />

durch das Haus laufen.<br />

Miley und Lilly bekamen einen riesigen Schreck.<br />

Vater rief den Beiden aufgeregt zu: ,,Bei den Meiers brennt es. Bleibt in<br />

eurem Zimmer. Ihr könnt dort nicht helfen.''<br />

Die Beiden schimpften zwar, wussten aber, dass ihr Vater Recht hatte.<br />

Von oben konnten sie hören, wie ihre Mutter zum Telefon lief und die<br />

Feuerwehr und den Krankenwagen rief.<br />

Lilly sagte: ,,Mein Gott, ist das schrecklich. Hoffentlich ist niemandem etwas<br />

passiert.<br />

Auch Miley war erschrocken und hoffte, dass keiner verletzt war.<br />

Sie saßen in ihrem Zimmer und beteten, dass endlich ihr Vater oder ihre<br />

Mutter kommen würde.<br />

Von weitem konnten sie schon die Feuerwehr und einen Krankenwagen<br />

hören.<br />

Miley war so aufgeregt, dass sie aufsprang und im Zimmer auf und ab lief.<br />

Auch ihre Schwester hielt es kaum noch aus.<br />

3


Sie schaute immer wieder zur Tür und wartete ungeduldig auf eine Nachricht.<br />

Endlich betrat die Mutter das Zimmer.<br />

Sie erklärte den Mädchen: ,,Herr Saizew hat das Feuer bemerkt und die<br />

Meiers geweckt. Ihnen ist nichts passiert. Sie haben aber einen riesigen<br />

Schreck bekommen. Frau Meier ist vorsichtshalber ins Krankenhaus<br />

gekommen.''<br />

Mittlerweile hatten auch die anderen <strong>Nachbarn</strong> alles bemerkt und liefen zum<br />

Haus 4b, in dem das ältere Ehepaar wohnte.<br />

Sie halfen, wo sie nur konnten.<br />

Nachdem die Feuerwehr wieder abgefahren war, kam auch Vater wieder<br />

nach Hause.<br />

Er erzählte seiner Familie genau, was passiert war.<br />

,,Gut, dass Herr Saizew wach gewesen ist, sonst ….'', sagte er müde.<br />

Er schickte die Mädchen wieder ins Bett, aber schlafen konnten sie nicht.<br />

Sie lagen im Bett und unterhielten sich.<br />

Lilly meinte: ,,Gut, dass niemand verletzt wurde. Hoffentlich ist das Haus<br />

noch bewohnbar, sonst wissen die Meiers gar nicht, wohin sie sollen!''<br />

,,Du hast Recht. Die schnelle Hilfe haben sie Herrn Saizew zu verdanken.<br />

Das Schlimmste konnte durch ihn verhindert werden'', erwiderte Miley.<br />

Nachdem wieder alles ruhig war, schliefen die Zwei doch noch ein.<br />

Am nächsten Morgen erzählte ihnen ihre Mutter, dass ein Kabelbrand schuld<br />

am Feuer war.<br />

In dieser Nacht änderte sich alles für die Familie Saizew.<br />

Alle Leute in der Straße wollten sie jetzt kennen lernen.<br />

Auch Frau Schröder wollte zu ihnen gehen.<br />

Sie fragte Miley und Lilly: ,,Habt ihr Lust, mit zu den Saizews zu<br />

kommen? Ich möchte mich gerne bei ihnen vorstellen und sie<br />

hier willkommen heißen. Ich habe einen Kuchen gebacken, den<br />

möchte ich ihnen schenken.''<br />

Natürlich wollten die beiden Mädchen mitkommen.<br />

Auf dem Weg waren die Schwestern aufgeregt.<br />

Lilly hüpfte auf einem Bein und fragte ihre Mutter: ,,Was ist, wenn sie uns<br />

nicht verstehen?''<br />

Frau Schröder antwortete lächend, irgendwie verschmitzt: ,,Das wird schon<br />

irgendwie gehen. Schließlich gibt es ja noch Zeichensprache.''<br />

Sie klingelten und ein Mädchen in Lillys Alter öffnete die Tür.<br />

Sie lächelte die Drei an und rief etwas in einer fremden Sprache.<br />

Was es hieß, konnten die Schröders nicht verstehen.<br />

Eine hübsche Frau in Frau Schröders Alter kam an die Tür.<br />

Hinter ihr stand das Mädchen, das die Tür geöffnet hatte.<br />

Plötzlich sauste ein etwas kleineres Mädchen um die Ecke und stellte sich<br />

dazu.<br />

4


Sie beobachteten alles.<br />

Frau Saizew lächelte und sagte: ,,Guten Tag.''<br />

Frau Schröder erwiderte den Gruß und gab ihr den Kuchen.<br />

Die beiden russischen Mädchen kicherten und stellten sich als Anastasia und<br />

Irina vor.<br />

Sie luden Lilly und Miley ein, sich ihr Zimmer anzusehen.<br />

Etwas verlegen und unsicher gingen die Zwei mit.<br />

Es dauerte nicht lange und die Vier unterhielten sich.<br />

Anastasia und Irina sprachen zwar nicht sehr gut deutsch, aber man konnte<br />

sie verstehen.<br />

Auf dem Weg nach Hause waren die Schwestern immer noch verblüfft.<br />

Lilly sagte: ,,Es sieht dort genauso aus wie bei uns. Auch ihre<br />

Kleidung ist ganz normal. Man merkt gar nicht, dass sie aus<br />

Russland kommen.''<br />

Miley meinte ,,Stimmt. Nur besser deutsch müssen sie noch<br />

lernen. Aber das könnten wir ja machen.''<br />

Lilly fand auch, dass es eine gute Idee war.<br />

Sie rief: ,,Lass uns mal zu Hause fragen, ob wir dürfen?''<br />

Herr und Frau Schröder fanden die Idee gut.<br />

So bekam Familie Saizew von Miley und Lilly Nachhilfe in Deutsch und die<br />

Beiden lernten sogar einige Wörter auf russisch.<br />

Auch wenn die Kinder sich nicht immer verstehen konnten, mit<br />

Zeichensprache klappte es dann doch ganz gut.<br />

Alle schämten sich für ihr vorheriges Verhalten und merkten, dass die Neuen<br />

gar nicht komisch waren, sondern sehr nett.<br />

Am Ende der Ferien bekamen Anastasia und Irina einen Brief von der<br />

<strong>Schule</strong>.<br />

Darin stand, dass sie nach den Ferien in die Klasse 3b und 4b kommen.<br />

Sie freuten sich sehr darüber und rannten sofort zu Miley und Lilly, denn sie<br />

wussten, dass sie auch in diese Klassen gingen.<br />

Irina rief ihnen schon von weitem zu: ,,Hallo, wir haben tolle Nachrichten. Hier<br />

seht mal, ein Brief von der <strong>Schule</strong>.''<br />

Lilly riss ihrer Freundin den Brief aus der Hand und fing an zu lesen.<br />

Nachdem sie fertig war schrie sie: ,,Hurra! Dann kommt ihr ja in unsere<br />

Klasse und habt bald viele neue Freunde.“<br />

5


Mein Kommentar:<br />

Ich habe Seitenzahlen eingefügt. Dann könnt ihr die Geschichte ausdrucken<br />

und kommt mit den Blättern nicht durcheinander.<br />

Das Ausdrucken können wir am Montag zusammen in der <strong>Schule</strong> machen.<br />

Zu eurer Geschichte kann ich nur ganz herzlich gratulieren. Eine tolle<br />

Fleißarbeit, tolle Ideen, nahezu fehlerfrei geschrieben....<br />

Ein kleiner Hinweis: Wörtliche Rede: .... sagte: „Gestern...“<br />

Nach dem Doppelpunkt muss ein Leerzeichen sein, ebenso nach einem<br />

Punkt: Also: Der Tag war wunderschön.Alles hatte ... (falsch)<br />

Wunderschön. Alles hatte ihnen gefallen. Nur<br />

Ich habe einige Stellen mit F (fett) und Schriftgröße 16 hervorgehoben.<br />

Diese drei Stellen passen ganz hervorragend zu dem Thema der kommenden<br />

Woche: „Integration“ „Patenschaften“<br />

Ich möchte euren Aufsatz, eigentlich ist es schon sehr viel mehr, nämlich eine<br />

fertige Geschichte, im „Wintergarten“, dem Eingangsbereich unserer <strong>Schule</strong>,<br />

ganz groß (DIN A 3) aufhängen.<br />

Alle Leute, die durch den Eingang kommen, sollen die Geschichte und ganz<br />

besonders das fett Gedruckte lesen.<br />

Wer versteht, was ihr in der Geschichte geschrieben habt, wird den Sinn<br />

unserer „Patenschaftswoche“ voll verstehen.<br />

Ich möchte auch, dass ihr die Geschichte in den beiden vierten Schuljahren<br />

vorlest. Das sollte abwechselnd geschehen.<br />

Überlegt, an welchen Stellen es Sinnabschnitte gibt, d.h. hier setzt ein neuer<br />

Gedanke ein.<br />

Die Überschrift ist besonders schwer. Deshalb mein Vorschlag:<br />

„<strong>Seltsame</strong> <strong>Nachbarn</strong>“ oder „Fremde“ oder „Fremd, oder doch nicht?“ oder<br />

„Nachbarschaftshilfe“. Ich tendiere zu Vorschlag (1).<br />

Nochmals herzlichen Glückwunsch, hoffentlich hat es Spaß gemacht.<br />

Hubertus Heidloff<br />

6

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