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Aeschenpopulationen Nationaler Bedeutung - Informationen zu ...

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Äschenstrecken von nationaler <strong>Bedeutung</strong><br />

5.2 Ökomorphologie, Hydrologie und<br />

Fischbestand (Teil A)<br />

Auf Grund der grossen <strong>Bedeutung</strong> der Morphologie<br />

des Flusses und seines Uferbereichs, der Abflusscharakteristik,<br />

der Sommertemperatur und der Wasserqualität<br />

für die Eignung als Lebensraum für Äschen<br />

wurden nicht nur fischbiologische, sondern auch diese<br />

abiotischen Parameter in die Ausscheidung der<br />

Äschenstrecken von nationaler <strong>Bedeutung</strong> einbezogen.<br />

Weiter wurden die Begleitarten der Äsche in den entsprechenden<br />

Flussabschnitten eruiert.<br />

Ökomorphologie<br />

Die morphologische Beurteilung der Äschenstrecken<br />

wurde im Sommer 1999 nach einheitlicher Methodik<br />

durchgeführt (BUWAL 1998). Obwohl diese Methode<br />

nicht primär für die Beurteilung grösserer Gewässer entwickelt<br />

wurde, konnte sie hier auf Grund ihrer rationellen<br />

Anwendung trotzdem eingesetzt werden. Aus<br />

Gründen des limitierten Aufwandes konnten allerdings<br />

die ausgewählten Gewässer nicht lückenlos begangen<br />

werden.<br />

Die Kartierung der Ökomorphologie erfolgte vom unteren<br />

Ende der Äschenstrecke an flussaufwärts, bis das<br />

Gewässer als nicht mehr für Äschen geeignet betrachtet<br />

wurde. Die folgenden ökologisch relevanten Parameter<br />

wurden aufgenommen:<br />

- Mittlere Breite der Sohle (z.T. aus der Landeskarte<br />

1:25‘000 gemessen, z.T. geschätzt oder auf Brücken<br />

gemessen)<br />

- Breitenvariabilität (ausgeprägt, eingeschränkt, keine)<br />

- Tiefenvariabilität (ausgeprägt, mässig, keine)<br />

- Sohlenverbauung (in % der Abschnittlänge) und Material<br />

- Verbauungsgrad des Böschungsfusses (in % der Abschnittlänge)<br />

und Material (Durchlässigkeit)<br />

- Breite des Uferbereichs (in Meter und daraus Beurteilung<br />

des Raumbedarfs des Gewässers nach Bundesamt<br />

für Wasser und Geologie (BUWAL 1998)<br />

- Vegetation des Uferbereiches (gewässergerecht, gewässerfremd,<br />

künstlich)<br />

Jedesmal wenn einer dieser Parameter ändert, wurde gemäss<br />

Laufkilometer der Beginn eines neuen Abschnittes<br />

festgehalten. Die Genauigkeit der Kartierung erfolgte<br />

je nach Zugänglichkeit in Abschnitten von mindestens<br />

50 m Länge. Aus den einzelnen Parametern der Kartierung<br />

werden folgende Natürlichkeitsklassen berechnet:<br />

natürlich / naturnah<br />

wenig beeinträchtigt<br />

stark beeinträchtigt<br />

künstlich<br />

Diese Klassen wurden mit Hilfe eines Geographischen<br />

Informationssystems unter Verwendung des digitalen<br />

Kartenmaterials der Landestopographie (Gewässernetz<br />

1:25‘000 DGN25, Reliefkarte 1:500‘000 PK500)<br />

für die einzelnen Äschenstrecken dargestellt. Für die<br />

im Kanton Zürich liegenden Abschnitte von Rhein,<br />

Thur und Limmat wurden uns die bereits bestehenden<br />

Daten des AWEL (Amt für Abfall, Wasser, Energie und<br />

Luft des Kantons Zürich) <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt. Die<br />

ökomorphologisch relevanten Parameter des Rheinabschnittes<br />

zwischen Bodensee und Schaffhausen wurden<br />

einer, mit anderer Methode durchgeführten Kartierung,<br />

entnommen (unpubl. Daten J. Guthruf).<br />

Zur Beurteilung der Durchgängigkeit des Gewässers<br />

wurden <strong>zu</strong>sätzlich Abstürze mit mehr als 30 cm Höhe<br />

und Bauwerke mit ihrer Position (Flusskilometer) aufgenommen.<br />

Abstürze (natürliche und künstliche) wurden<br />

ab einer Höhe von 30 cm erfasst und sind in den folgenden<br />

Abbildungen als dunkelrotes Quadrat ersichtlich.<br />

Die im Gewässer vorhandenen Bauwerke wurden<br />

in folgende Klassen eingeteilt:<br />

Wanderhindernis<br />

Fischaufstiegshilfe<br />

Abflussverhältnisse, Wasserqualität und Sommertemperaturen<br />

Die hydrologischen Parameter des Jahres 1998, wie<br />

Tagesabflüsse, durchschnittlicher Jahresabfluss, sowie<br />

Extremwerte Minimum (Tagesmittel) und Maximum<br />

(Spitze) wurden dem Hydrologischen Jahrbuch 1998<br />

(LANDESHYDROLOGIE UND –GEOLOGIE 1999) entnommen,<br />

die Typenbezeichnung des Abflussregimes stammt aus<br />

ASCHWANDEN & WEINGARTNER (1985). Zur Wasserqualität<br />

fanden sich Übersichtsdaten <strong>zu</strong> den meisten Gewässern<br />

mit Mittelwerten der Jahre 1977-89 im Hydrologischen<br />

Atlas der Schweiz (LIECHTI & JAKOB 1992).<br />

Gemäss einer europaweiten Untersuchung werden Gewässer<br />

mit einer durchschnittlichen Sommertemperatur<br />

(15. Juli bis 15. September) über 18°C für Äschen<br />

als suboptimal bezeichnet (PERSAT 1976, SCHMITZ &<br />

SCHUMANN 1982). Für diejenigen Äschenstrecken, in<br />

welchen Temperaturaufzeichungen der Landeshydrologie<br />

vorlagen, wurden deshalb <strong>zu</strong>sätzlich die durchschnittlichen<br />

Sommertemperaturen errechnet.<br />

Artengemeinschaft der Fischfauna<br />

Die Zusammenset<strong>zu</strong>ng der Fischfauna in den jeweiligen<br />

Äschenstrecken stützt sich auf den Verbreitungsatlas<br />

der Fische und Rundmäuler der Schweiz (PEDROLI<br />

et al. 1991), sowie auf verschiedene kantonale Werke<br />

<strong>zu</strong>r regionalen Verbreitung der Fische (z.B. KIRCHHOFER &<br />

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