Rita Wagner - Bildungswerk Irsee
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12.10.2012<br />
Hilfen von A-Z für Kinder und<br />
Jugendliche mit<br />
Entwicklungsstörungen und/oder<br />
Behinderungen<br />
Überblick über das Spektrum von<br />
Hilfsmöglichkeiten für Kinder und<br />
Jugendliche<br />
in Schule und Berufsvorbereitung<br />
Referentin: <strong>Rita</strong> <strong>Wagner</strong> ( StRin/FS)<br />
Schule an der Heckscher-Klinik / München<br />
Kloster <strong>Irsee</strong> 10.Oktober 2012<br />
Ablauf<br />
1. Grundlagen: Diagnostik und Förderung<br />
2. Relevanz von Entwicklungsstörungen/<br />
tö Auffälligkeiten in der Schule<br />
3. Aktuelle Informationen zu Entwicklungen<br />
des Förderschulwesen in Bayern<br />
4. Welche Unterstützung brauchen<br />
Kinder/Jugendliche mit Entwicklungsstörungen<br />
in der Schule und danach ?<br />
1
12.10.2012<br />
Multiaxiale Diagnostik<br />
Klassifikation nach ICD-10<br />
• Achse I: Klinisch-psychiatrisches Syndrom<br />
• Achse II: Umschriebene Entwicklungsstörung<br />
• Achse III: Intelligenzniveau<br />
• Achse IV: Körperliche Symptomatik<br />
• Achse V: aktuelle abnorme psychosoziale<br />
Umstände<br />
• Achse VI: Globale Beurteilung des psychosozialen<br />
Funktionsniveaus<br />
2
12.10.2012<br />
Klassifikation ICD-10<br />
• F 80 Entwicklungsstörung des<br />
Sprechens und der Sprache<br />
– F 80.0 Artikulationsstörung<br />
– F 80.1 Expressive Sprachstörung<br />
– F 80.2 Rezeptive Sprachstörung<br />
– F 80.3 Erworbene Aphasie<br />
Klassifikation ICD -10<br />
• F 81 Entwicklungsstörungen<br />
schulischer h Fertigkeiten<br />
it<br />
- F81.0 Lese- und Rechtschreibstörung<br />
- F81.1 Isolierte Rechtschreibstörung<br />
- F81.2 Rechenstörung<br />
- F81.3 Kombinierte Entwicklungsstörungen<br />
schulischer Fertigkeiten<br />
3
12.10.2012<br />
Autismus Spektrum Störungen<br />
(ASS)<br />
• In der aktuellen Literatur wird der Begriff<br />
Autismus Spektrum Störungen verwendet.<br />
z.B. ….Kinder mit ASS….<br />
Diese Kategorie umfasst den:<br />
- Frühkindlichen Autismus<br />
- das Asperger Syndrom<br />
- den atypischen Autismus<br />
© <strong>Rita</strong> <strong>Wagner</strong> Schule an<br />
der Heckscher-Klinik<br />
Zusammenschau:<br />
Medizin/Diagnostik - Pädagogik<br />
• Eine medizinisch-entwicklungs-<br />
psychiatrische i h Diagnostik ist als<br />
Grundlage einer effektiven Förderung von<br />
Kindern mit Entwicklungsstörungen /<br />
Behinderungen unabdingbar notwendig !<br />
Austausch zwischen Medizin und<br />
Pädagogik unerlässlich !!!<br />
4
12.10.2012<br />
Förderschwerpunkte in Bayern<br />
• Sprache<br />
• Lernen<br />
• emotionale-soziale Entwicklung<br />
• Sehen<br />
• Hören<br />
• Geistige Entwicklung<br />
• Motorische Entwicklung<br />
• Schule für Kranke<br />
Arbeitsgrundlage in der Arbeit mit Kindern<br />
mit Entwicklungsstörungen<br />
• Was müssen wir über das Kind wissen?<br />
(Di Diagnose, Befunde, Testungen etc.)<br />
• Welches theoretische Wissen ist hilfreich?<br />
(grundlegendes Wissen über die<br />
Störungsbilder)<br />
• Habe ich bereits Erfahrungen mit diesem<br />
Störungsbild gemacht ?<br />
• Welchen Förderbedarf hat das<br />
Kind/Jugendlicher? Wie fördere ich ?<br />
5
12.10.2012<br />
Grundfrage<br />
• Wo muss auf die Behinderung Rücksicht<br />
genommen werden und wo muss eine<br />
Anpassungsleistung angestrebt werden?<br />
Konfliktpotential<br />
© <strong>Rita</strong> <strong>Wagner</strong> Schule an<br />
der Heckscher-Klinik<br />
Was erleben Eltern?<br />
• Vorwürfe ?<br />
• Schuldgefühle ?<br />
• Unsicherheit ?<br />
• Kämpfe an vielen Fronten ?<br />
• Hilflosigkeit ?<br />
• Sorgen ?<br />
• Ängste ?<br />
• ……………….<br />
6
12.10.2012<br />
Welche Diagnosen / Auffälligkeiten<br />
haben Kinder ?<br />
Beschreibung psychischer<br />
Störungen<br />
• Leichte Störungen der psychischen<br />
Entwicklung ( Daumenlutschen,<br />
Nägelbeißen..)<br />
• Leichte Störungen des Sozialverhaltens<br />
( abnorme Gewohnheiten und Störungen<br />
der Impulskontrolle z.B.<br />
Lügen,Stehlen,Zündeln..)<br />
7
12.10.2012<br />
Hyperkinetische Störung<br />
(ADHS/ADS)<br />
• Motorische Unruhe<br />
• Aufmerksamkeitsstörung<br />
• Impulsives Verhalten<br />
Aggressivität/Dissozialität<br />
Störungen des Sozialverhaltens<br />
8
12.10.2012<br />
Essstörungen<br />
Anorexie<br />
Bulimie<br />
Risikoträchtiges<br />
Verhalten/Parasuizidalität<br />
Fliegender Robert<br />
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12.10.2012<br />
Psychiatrische Krankheitsbilder, die<br />
im Struwelpeter noch nicht<br />
beschrieben sind.<br />
• Frühkindliche Regulationsstörungen (Schrei-Schlafstörungen)<br />
Schlafstörungen)<br />
• Bindungsstörungen<br />
• Tiefgreifende Entwicklungsstörungen (Autismus)<br />
• Posttraumatische Belastungsstörungen<br />
• Emotionale Störungen des Kindesalters<br />
( Ängste, Phobien)<br />
• Mutismus<br />
• Ticstörungen<br />
• Enuresis, Enkopresis<br />
• Sprachstörungen( rezeptiv, expressiv)<br />
• Teilleistungsstörungen<br />
Psychische Erkrankungen bei<br />
Kindern unter 12 Jahren<br />
• Anzahl Patienten in Bayern 2010<br />
30 000 davon :<br />
18 3000 Entwicklungsstörungen<br />
5300 ADHS<br />
3000 Emotionale Störungen<br />
2400 Anpassungsstörungen<br />
1600 Angststörungen<br />
SZ vom Januar 2012/ Quelle TK<br />
10
12.10.2012<br />
Aktueller KMK- Bericht 2012<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
„Sockel der Chancenlosen“ 15 %-20% ohne Schulabschluss aufgrund von<br />
Lese- und Sprachproblemen (v.a. bei Migrationshintergrund)<br />
Fakten<br />
• Sprache und Lesen und Schreiben als zentrale<br />
Funktionen im schulischen Erfolg ( siehe KMK – Bericht<br />
:“Sockel der Chancenlosen“<br />
( SZ 23.6.2012)<br />
2012)<br />
• Nachteilsausgleich LRS 1999 Meilenstein<br />
im Umgang mit Legasthenie<br />
• Frühe und vernetzte Hilfen als Voraussetzung für<br />
professionelles Handeln und Verhindern von<br />
psychischen Beeinträchtigungen<br />
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12.10.2012<br />
Wie entwickeln sich Kinder mit<br />
einer Legasthenie ?<br />
• Jugendliche erreichen ein im Verhältnis zu ihren<br />
kognitiven Möglichkeiten ein zu geringes g<br />
Schulabschlussniveau<br />
• Legasthene Kinder und Jugendliche haben nur<br />
zu 7%-9% einen Realschulabschluss, ein<br />
gymnasialer Abschluss wird nur von 2% erreicht<br />
( vgl.Haffner et al 1998)<br />
• Bis zu 66 % der Legastheniker müssen eine<br />
Klasse wiederholen ( Zahlen des BVL)<br />
• Rate der Arbeitslosigkeit bei Legasthenikern<br />
deutlich erhöht ( vgl. Esser 2002)<br />
Psychische Auffälligkeiten bei<br />
Schulkindern (Remschmidt 1997)<br />
• Gymnasium : 7,1 %<br />
• Realschule: 8,5 %<br />
• Förderschule: 23,4 %<br />
• Grundschule: 16,6%<br />
• Hauptschule: 16,3%<br />
Kinder die mit 8 Jahren psychisch auffällig<br />
Kinder, die mit 8 Jahren psychisch auffällig<br />
waren, sind dies zu großen Anteilen auch noch<br />
mit 18 Jahren !<br />
12
12.10.2012<br />
Aktuelle Zahlen<br />
• Im Jahr 2010 besuchen 58 500 Schüler in Bayern ein<br />
Förderzentrum ( 4,5 % aller Schüler)<br />
• Die Förderquote liegt deutschlandweit bei 5,8 %( FS und<br />
allgemeine Schulen)<br />
• 49,6 % der Schüler in Förderzentren werden dem<br />
Förderschwerpunkt Lernen zugeordnet<br />
• 9,4 % der Förderschüler werden dem Schwerpunkt<br />
emotionale und soziale Entwicklung zugeordnet<br />
• Kinder mit Migrationshintergrund besuchen doppelt so<br />
häufig Förderzentren<br />
• Ein Förderschüler kostet ca. 12 800€ pro Jahr / ein<br />
GS/HS Schüler 4100 € )<br />
( aus Bildungsbericht Bayern 09 und KMK Bericht 08)<br />
3. Neuere Entwicklungen im<br />
Förderschulbereich<br />
• Professionalität<br />
• Inklusion<br />
• Kooperation<br />
13
12.10.2012<br />
14
12.10.2012<br />
Rechtsgrundlagen<br />
GG/Artikel 3: ( Verfassungsänderung 1994)<br />
Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich…..<br />
Niemand darf wegen seiner Behinderung<br />
benachteiligt werden.<br />
Ziel: Teilhabe der behinderten Menschen an<br />
allen Prozessen, selbstverständlich am<br />
Bildungsprozess.<br />
Bay. EUG / Art.2<br />
Die sonderpädagogische Förderung ist im<br />
Rahmen ihrer Möglichkeiten Aufgabe aller<br />
Schularten.<br />
Grundgedanke:<br />
„ Integration durch Kooperation “<br />
N “ i l T ilh b “ t tt h kti<br />
Neu: ..“soziale Teilhabe“ statt vorher „ aktive<br />
Teilnahme“<br />
Keine Lernzielgleichheit mehr !!<br />
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12.10.2012<br />
UN- Behindertenrechtskonvention<br />
•Seit 26.März 2009 in Deutschland<br />
verbindlich<br />
• Zitat:…. Die Vertragsstaaten<br />
gewährleisten ein integratives<br />
Bildungssystem auf allen Ebenen<br />
( inclusive education system at all levels)<br />
Inklusionauftrag für alle Bildungseinrichtungen<br />
Kernaussagen<br />
• Ziel: gemeinsames Leben und Lernen von<br />
Menschen mit und ohne Behinderung<br />
• Inklusion erfordert ein Bildungssystem, das sich<br />
an die Menschen mit Behinderungen anpasst<br />
• Inklusion umfasst alle Schularten und<br />
Bildungsbereiche<br />
• Die Förderschulen sind als Lernorte und<br />
Kompetenzzentren bei der Umsetzung der<br />
Inklusion unverzichtbar<br />
• Der Elternwille ist ausschlaggebend für den<br />
Förderort eines Kindes mit Behinderung<br />
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12.10.2012<br />
Neue Aufgaben der<br />
Sonderpädagogik<br />
• Unterrichten und Erziehen von Kindern<br />
und dJugendlichen mit<br />
sonderpädagogischem Förderbedarf auch<br />
außerhalb der Förderschulen<br />
• Wissen und Können im Umgang mit<br />
einzelnen Störungsbildern muss in alle<br />
Schularten gelangen<br />
• Beratung Vernetzung Kooperation<br />
Begriffe von A-Z aus der<br />
sonderpädagogischen<br />
Schullandschaft<br />
• AsA (Alternatives Schulisches Angebot)<br />
Sonderpädagoge arbeitet ca. 5 Stunden die Woche an GS/HS zur<br />
Prävention, Intervention und Beratung bei schwierigen Schülern mit der<br />
Lehrkraft aus der Volksschule zusammen<br />
• Beratungszentrum ( für spezielle Förderschwerpunkte<br />
an Förderzentren für alle Schularten)<br />
• BayEUG verbindliche Rechtsgrundlage für die Organisation und<br />
Arbeit aller Schularten<br />
• DFK Diagnose- und Förderklasse ( drei Jahre für zwei Jahre GS)<br />
Orientierung am individuellen Förderbedarf des Kindes<br />
• Förderschwerpunkt entspricht dem sonderpädagogischen<br />
Förderbedarf eines Kindes / kennzeichnet die Hauptarbeit des jeweiligen<br />
Förderzentrums<br />
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12.10.2012<br />
A-Z / 2<br />
• Förderunterricht Spezieller Unterricht in Kleingruppen oder<br />
mit einzelnen Kinder, in dem Förderschwerpunkte ausgeglichen<br />
werden sollen<br />
• Förderverein zunehmende Bedeutung an vielen Schulen,<br />
Verein, der die Schule durch Sponsorenarbeit finanziell unterstützen<br />
soll ( v.a. aus der Wirtschaft)<br />
•HFL/HPU Förderlehrerinnen zur Unterstützung an<br />
Förderzentren<br />
• Inklusionsschulen neu in 2010/11/ ausgewählte Schulen<br />
in Bayern mit neuem Profil und besserer personeller Versorgung<br />
• JADE ( Kooperation zwischen Schulen, Arbeitsagentur und der<br />
Stadt Mü zur Förderung der Berufsfindung und Orientierung ( ab<br />
8.Kl.)<br />
A-Z /3<br />
• Kooperationsklassen In einzelnen Klassen an GS und<br />
HS werden Schüler/innen mit und ohne sonderpäd.Förderbedarf<br />
zusammen unterrichtet. Ein Sonderpädagoge ist mit ca. 5 Stunden<br />
zugeordnet<br />
•MSD ( Mobile sonderpädagogische Dienste) Sonderpädagogen<br />
kommen an GS/HS um Lehrer und Eltern zu unterstützen. Sie<br />
haben die Aufgabe zu diagnostizieren, zu beraten und zu fördern.<br />
•MSH ( Mobile sonderpädagogische Hilfe) HPU oder Lehrkräfte<br />
FÖZE fö d d b t i Ki ( P ä ti )<br />
aus FÖZE fördern und beraten in Kigas ( Prävention)<br />
• Partnerklassen Klasse eines FöZe ( meist GB) sind an<br />
GS/HS/RS verortet. Behinderte und nicht behinderte Kinder<br />
gestalten gemeinsames Schulleben<br />
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12.10.2012<br />
A-Z/ 4<br />
•SFZ ( Sonderpädag.Förderzentrum) S mit ausgeprägtem<br />
sonderpäd.Förderbedarf v.a. mit den Schwerpunkten Lernen,<br />
Sprache und sozio-emotionale Entwicklung werden erzogen und<br />
unterrichtet<br />
• SVE (Schulvorbereitende Einrichtung) an Förderschulen für<br />
Kinder im Vorschulalter,Vorbereitung auf Einschulung durch<br />
HFL/HPU<br />
• Trainingsraumkonzept ( S, die den Unterricht massiv<br />
stören verlassen zeitweise den Klassenraum und reflektieren mit<br />
einer diensthabenden Lehrkraft ihr Verhalten)<br />
Funktionen von Schule<br />
Alte Vorgabe:<br />
• Vermittlung von Fähigkeiten und Wissen<br />
• Vergabe von Zugangsberechtigungen bei<br />
Prüfungen und Abschlüssen<br />
Neu:<br />
Inklusion : Keine Lernzielgleichheit l i it mehr in<br />
homogenen Gruppen, sondern im Mittelpunkt<br />
steht die „soziale Teilhabe“<br />
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12.10.2012<br />
Stichwort: Nachteilsausgleich<br />
Zunahme von Anträgen auf einen<br />
sachgerechten Nachteilsausgleich<br />
( = Maßnahmen zur Kompensation der<br />
durch die Behinderung entstehenden<br />
Nachteile in der Institution Schule )<br />
( Vgl. Legasthenie – institutionalisierte<br />
Maßnahmen wie Notenschutz und<br />
Zeitzuschläge …)<br />
Maßnahmen des<br />
Nachteilsausgleichs<br />
• Schulorganisatorische Maßnahmen<br />
(Raum, Rückzugsmöglichkeit, Klassengröße,<br />
Ansprechpartner, Patensystem, Notfallplan…)<br />
• Technische Hilfen ( PC, Kopiervorlagen,<br />
Strukturhilfen,….)<br />
• Didaktisch - methodische Maßnahmen (Klare<br />
Unterrichtsstruktur, Materialwahl, Einsatz aller<br />
sonderpädagogischen Prinzipien….)<br />
• Nachteilsausgleich bei Leistungsfeststellungen: ( mehr<br />
Zeit, Pausen, Themenwahl, Wahl des Arbeitsplatzes,<br />
Modalität der mündlichen Prüfung…)<br />
© <strong>Rita</strong> <strong>Wagner</strong> Schule an<br />
der Heckscher-Klinik<br />
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12.10.2012<br />
Stichwort: Integrationshelfer<br />
• Vermehrter Bedarf an Schulbegleitern zur<br />
1:11 Betreuung feststellbar t ( Leistung im<br />
Sinne einer Eingliederungshilfe um<br />
Defizite im Zshg. mit der Behinderung<br />
auszugleichen)<br />
Notwendigkeit bei vielen Behinderungsarten<br />
absolut erforderlich !!<br />
Phasen der Anerkennung von<br />
Problemen<br />
1. Stufe : es wird lächerlich gemacht<br />
2. Stufe: es wird daran gearbeitet<br />
3. Stufe: es wird selbstverständlich<br />
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12.10.2012<br />
4.Welche Unterstützung brauchen<br />
Kinder und Jugendliche mit<br />
Entwicklungsstörungen in der<br />
Schule ?<br />
Schule sollte……….<br />
…….ein Schulklima gestalten, das fördert<br />
und nicht nur fordert<br />
…… einen Konsens darüber haben, dass<br />
gerade beeinträchtigte Schüler<br />
Unterstützung und Erfolge brauchen<br />
….. wissen wie , wie Förderung und Hilfe<br />
organisiert werden kann<br />
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12.10.2012<br />
Welche Lehrer brauchen die<br />
Eltern?<br />
• Lehrer, die sich mit Eltern austauschen<br />
• Lehrer, die Informationen ausgewogen<br />
bewerten können<br />
• Lehrer, die kompetent urteilen<br />
• Lehrer, die verständnisvoll, ehrlich und<br />
wertschätzend beraten<br />
• Lehrer, die ihre Grenzen klar formulieren<br />
• Lehrer, die benennen, wann zusätzliche<br />
Hilfe benötigt wird<br />
Möglichkeiten der Hilfen<br />
• In der Schule:<br />
Kollegiale l Beratung<br />
Beratungslehrer<br />
Ressourcen im eigenen Haus nutzen<br />
Förderunterricht / Ganztagsangebote<br />
Schulsozialarbeit<br />
Notenschutz/Nachteilsausgleichsmaßnahmen<br />
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12.10.2012<br />
Sonderpädagogische<br />
Förderprinzipien<br />
• Prinzip der Individualisierung<br />
• Pi Prinzip i der Differenzierungi<br />
• Prinzip der Hürdenhilfe<br />
• Prinzip der Verstärkung positiven Verhaltens<br />
• Prinzip der Strukturierung<br />
• Prinzip der Motivation<br />
Motto der Sonderpädagogik:<br />
„Schatzsuche vor Defizitrecherche“<br />
Was ist nach der Schule ?<br />
• „Frühe Hilfen“ auch im Übergang zur<br />
Berufsfindung bei Jugendlichen mit<br />
Entwicklungsstörungen notwendig !<br />
• Brückenfunktion der Schulen<br />
Belastbarkeit realistisch einschätzen<br />
helfen<br />
Ressourcenorientierung<br />
Frühe Kontakte zu Jugendamt und<br />
Arbeitsagentur<br />
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12.10.2012<br />
Was muss realistisch beurteilt<br />
werden ?<br />
• Alltagspraktische Fertigkeiten<br />
• Grad der Selbständigkeit<br />
• Soziale Fähigkeiten<br />
• Motorisch-körperliche Belastbarkeit<br />
• Besondere Stärken und Interessen<br />
Wie Bayerns Schulen auf den<br />
Beruf vorbereiten<br />
• Mittelschule: Berufsorientierung in drei<br />
Zweigen: Technik Wirtschaft Soziales<br />
Kennenlernen der jeweils typischen<br />
Berufsfelder ( Werkräume, Projektarbeit,<br />
Prüfungsprojekt)<br />
„Ausbilder in die Schule“ (Praxisbezug),<br />
Praktika, Kontakte zu wohnortnahen<br />
Betrieben pflegen etc.<br />
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12.10.2012<br />
Wie Bayerns Schulen auf den<br />
Beruf vorbereiten<br />
• Wirtschaftsschule: Arbeit mit<br />
Übungsfirmen,d.h. von Schülern<br />
gegründete Firmen vertreiben bestimmte<br />
Produkte und wickeln Geschäftsvorgänge<br />
wie „richtige“ Firmen ab.<br />
• Berufseinstieg wird mit weiteren<br />
Maßnahmen gestützt ( Bewerbungstraining,<br />
Lebenslauf etc.)<br />
Wie Bayerns Schulen auf den<br />
Beruf vorbereiten<br />
• Realschule: „Berufliche Orientierung“ als<br />
fächerübergreifendes Bildungs- und<br />
Erziehungsziel<br />
• Training für Bewerbungsmappen,<br />
Bewerbungstraining mit Hilfe örtlicher<br />
Unternehmen,Praktika auch in den<br />
Ferien,Berufseinstiegstests,<br />
Eignungstests, etc.<br />
26
12.10.2012<br />
Wie Bayerns Schulen auf den<br />
Beruf vorbereiten<br />
• Fachoberschule: verpflichtend sind 20-<br />
wöchige Praktika, Fachrichtungen ht nach<br />
Neigungen im Vorfeld entschieden,<br />
Grundausbildung ( z.B. 6 Wo Metallarbeit)<br />
an der FOS<br />
• Berufseinstieg/bzw. Studienwahl sehr<br />
„praktisch“ unterstützt<br />
Wie Bayerns Schulen auf den<br />
Beruf vorbereiten<br />
• Gymnasium: Vorbereitung auf StudiendBerufswelt<br />
als Ziel<br />
und • Praktikum im Rahmen von „Wirtschaft und<br />
Recht“ in der 9.Jgst.<br />
• P-Seminar in der Oberstufe des G-8<br />
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12.10.2012<br />
Wie Bayerns Schulen auf den<br />
Beruf vorbereiten<br />
• Förderzentren:<br />
- Schulabschlüsse hlü im Rahmen der<br />
Möglichkeiten des Förderbedarfs<br />
- Individuelle Unterstützung<br />
notwendig/externe Abschlüsse<br />
ermöglichen<br />
- Vorbereitung eines Hauptschulabschlusses<br />
mit reduzierten Prüfungsinhalten<br />
im Föschwerp. Lernen<br />
Den richtigen individuellen Weg<br />
einschlagen !<br />
• BVJ<br />
• Werkstätten / Unterbringung in<br />
Wohngruppen<br />
• BBW<br />
• Spezielle regionale Initiativen nutzen:<br />
• z.B. Jade<br />
Maut BI<br />
• Zunehmend Schulsozialarbeit und<br />
freiwillige Unterstützer ( z.B.<br />
Bewerbercoaching/ Patenarbeit)<br />
28
12.10.2012<br />
29
12.10.2012<br />
Anzeichen einer Lesestörung<br />
• Auslassen, ersetzen, verdrehen und hinzufügen<br />
von Buchstaben, Worten oder Wortteilen<br />
• Verlangsamte Lesegeschwindigkeit<br />
• Startschwierigkeiten beim Vorlesen, langes<br />
Zögern oder Verlieren der Zeile im Text,<br />
• stockendes Lesen von Wort zu Wort, aber auch<br />
von Buchstabe zu Buchstabe, ungenaues nicht<br />
sinnhaftes Betonen beim Lesen<br />
• Vertauschen von Wörter im Satz oder<br />
Buchstaben in den Wörtern<br />
• Unfähigkeit, Gelesenes wiederzugeben<br />
Fallbeispiel Maxi<br />
• Durchschnittliche Intelligenz<br />
• Leichte Sprachstörung im rezeptiven und<br />
expressiven Bereich<br />
• ADHS<br />
• Massive Lese-Rechtschreibstörung<br />
• Schwere emotionale Belastung<br />
30
12.10.2012<br />
Maxi<br />
2.Kl.Wh<br />
Förderplanung<br />
• Lernstandsanalyse<br />
• Was kann das Kind schon ?<br />
• Was muss es als nächstes lernen ?<br />
• Welche Hilfen braucht es ?<br />
• Wer macht was ?<br />
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12.10.2012<br />
Handzeichen<br />
Arbeitsprobe aus<br />
der LRS Therapie<br />
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12.10.2012<br />
Beispiel einer legasthenietypischen<br />
Schullaufbahn<br />
2002/03 1.Klasse Grundschule<br />
2003/04 2.Klasse GS<br />
2004/05 Wiederholung der 2.Klasse<br />
(Diagnose/intensive Förderung)<br />
2005/06 3.Klasse Förderzentrum<br />
4.Klasse Förderzentrum<br />
2006/07 5.Klasse Hauptschule Kooperationsklasse<br />
2007/08 6.Klasse Hauptschule Kooperationsklasse<br />
ab 2008/09 7.Klasse Hauptschule<br />
Ausblick M-Zweig Ziel: Mittlerer Schulabschluss<br />
2009/10 8.Klasse<br />
2010/11 9.Klasse Quali<br />
2011/12 M 10<br />
Grundprinzipien im Umgang mit<br />
Entwicklungsbeeinträchtigungen<br />
• Frühes Erkennen<br />
• Frühe Behandlung<br />
• Klare Förderziele<br />
• Regelmäßige Behandlung/Übung<br />
• Einzelbehandlung vor Gruppenbehandlung<br />
/ angemessene Inhalte<br />
• Erfolge ermöglichen<br />
• Zusammenarbeit der Helfer<br />
33
12.10.2012<br />
Gmeäss eienr Stduie der<br />
elgnihscen Unveirtsiät Cmaribdge<br />
mahct es nihtcs aus, in weclher<br />
Rihenefgole die Bhcusbaten in<br />
eniem Wrot agnoerdent snid,das<br />
enizig wigitche ist,dass der estre<br />
und lztete Bhucsbate am rchitiegn<br />
Paltz snid.<br />
Bekannte Legastheniker<br />
• Walt Disney<br />
• Agatha Christie<br />
• John Lennon<br />
• John F.Kennedey<br />
• Tom Cruise<br />
• König Carl Gustav und Victoria aus<br />
Schweden<br />
• Lukas Podolski<br />
34
12.10.2012<br />
Bekannte Legastheniker<br />
• Walt Disney<br />
• Agatha Christie<br />
• John Lennon<br />
• John F.Kennedey<br />
• Tom Cruise<br />
• König Carl Gustav und Victoria aus<br />
Schweden<br />
• Lukas Podolski<br />
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