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Lenny, einer von diesen Männern, die ganz nett sind?

„Und was ist jetzt mit deiner Freundin? Wird die Liebe zunehmen oder wird sie eher verblassen? Du ließt zu viel Groschenromane, mein Junge.“ erklärte Delphine. „Das ist doch antiquiert, was du erzählst. Wen interessiert es denn heute noch, sich in solche Traumwel­ten zu begeben? Romantische Spinner.“ „Die vielleicht auch, aber mit den Traumwelten, das siehst du aus 'ner völlig falschen Warte. Du lebst nicht allein für dich. Alleine leben, das gibt es nicht.“ reagierte Lenny. „Ich mach es aber, mein Lieber, bis auf die Momente in denen ich mich mit einer Freundin oder meinem Freund treffe.“ erwiderte Delphine. „Du kannst es ja meinetwegen so glauben, aber du, deine Person, dein Ego ergibt sich doch nicht daraus, dass du eine eigene Wohnung hast.“ meinte Lenny dazu. Das glaubte Delphine ja auch nicht. Sie fragte aber einfach mal: „Sondern?“ „Du, das bist du, wie du mit der Welt, die dich umgibt, in Kontakt stehst, welche Beziehung du zu dei­nen Mitmenschen hast. Und das nicht nur heute, sondern wie es sich in deinem ganzen Leben entwickelt hat.“ antwortete Lenny. „Ja, ja, das würde ich prinzipi­ell nicht viel anders sehen.“ „Du verstehst das nicht, Lenny. Ich fühle mich wohl so. Kann tun und lassen, was ich will und für richtig halte, und bin dabei nicht in einen Clinch eingebunden, auf Grund dessen ich Rücksichten nehmen müsste. Mann und Frau sind dazu ein­gerichtet, dass sie miteinander ficken können und Lust daran haben. Alles an­dere darüber hinaus ist Tradition und Dichtung. So etwas wie Liebe schafft nur Abhängigkeiten. Ich will das nicht, unabhängig davon weiß ich gar nicht, was das ist.“ erklärte sich Delphine. Lenny betrachtete Delphine nur skeptisch. Später sagte sie einmal: „Ich empfinde mich so frei und selbstsicher und stark, wie ich es nie war. Du brauchst es mir nicht zu erklären, Lenny. Es gibt nur einen Grund. Den kenne ich, und du kennst ihn auch.“

„Und was ist jetzt mit deiner Freundin? Wird die Liebe zunehmen oder wird sie eher verblassen? Du ließt zu viel Groschenromane, mein Junge.“ erklärte Delphine. „Das ist doch antiquiert, was du erzählst. Wen interessiert es denn heute noch, sich in solche Traumwel­ten zu begeben? Romantische Spinner.“ „Die vielleicht auch, aber mit den Traumwelten, das siehst du aus 'ner völlig falschen Warte. Du lebst nicht allein für dich. Alleine leben, das gibt es nicht.“ reagierte Lenny. „Ich mach es aber, mein Lieber, bis auf die Momente in denen ich mich mit einer Freundin oder meinem Freund treffe.“ erwiderte Delphine. „Du kannst es ja meinetwegen so glauben, aber du, deine Person, dein Ego ergibt sich doch nicht daraus, dass du eine eigene Wohnung hast.“ meinte Lenny dazu. Das glaubte Delphine ja auch nicht. Sie fragte aber einfach mal: „Sondern?“ „Du, das bist du, wie du mit der Welt, die dich umgibt, in Kontakt stehst, welche Beziehung du zu dei­nen Mitmenschen hast. Und das nicht nur heute, sondern wie es sich in deinem ganzen Leben entwickelt hat.“ antwortete Lenny. „Ja, ja, das würde ich prinzipi­ell nicht viel anders sehen.“ „Du verstehst das nicht, Lenny. Ich fühle mich wohl so. Kann tun und lassen, was ich will und für richtig halte, und bin dabei nicht in einen Clinch eingebunden, auf Grund dessen ich Rücksichten nehmen müsste. Mann und Frau sind dazu ein­gerichtet, dass sie miteinander ficken können und Lust daran haben. Alles an­dere darüber hinaus ist Tradition und Dichtung. So etwas wie Liebe schafft nur Abhängigkeiten. Ich will das nicht, unabhängig davon weiß ich gar nicht, was das ist.“ erklärte sich Delphine. Lenny betrachtete Delphine nur skeptisch. Später sagte sie einmal: „Ich empfinde mich so frei und selbstsicher und stark, wie ich es nie war. Du brauchst es mir nicht zu erklären, Lenny. Es gibt nur einen Grund. Den kenne ich, und du kennst ihn auch.“

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<strong>Lenny</strong>, <strong>einer</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>die</strong>sen</strong> Männern,<br />

<strong>die</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nett</strong> sein können?<br />

Beim Kaffee in der Uni<br />

„Was rede ich mit dir? Bist du Kommunikationsforscher?“ fragte Delphine.<br />

„Nein, nein, wir brauchen ja auch nicht darüber zu reden, aber du hast mich ja<br />

auch nach m<strong>einer</strong> Freundin gefragt.“ antwortete <strong>Lenny</strong>. „Wenn du mich nicht so<br />

angestarrt hättest, würden wir überhaupt nicht miteinander reden.“ Delphine<br />

darauf. „Ja, hab' ich, nicht wahr? Das kam automatisch. Du fällst eben auf.“<br />

reagierte <strong>Lenny</strong>. „Dir vielleicht.“ meinte Delphine. „Du willst mir doch nicht erzählen,<br />

dass du nicht weißt, wie gut du aussiehst.“ <strong>Lenny</strong> dazu. „Und das hat<br />

dich so schockiert?“ fragte Delphine. „Ach, Unsinn, aber du schaust gern hin.<br />

Es schmeichelt deinem Blick.“ antwortete <strong>Lenny</strong>. „Und was ist jetzt mit d<strong>einer</strong><br />

Freundin? Wird <strong>die</strong> Liebe zunehmen oder wird sie eher verblassen? Du ließt zu<br />

viel Groschenromane, mein Junge.“ erklärte Delphine. „Das ist doch antiquiert,<br />

was du erzählst. Wen interessiert es denn heute noch, sich in solche Traumwelten<br />

zu begeben? Romantische Spinner.“ „Die vielleicht auch, aber mit den<br />

Traumwelten, das siehst du aus 'ner völlig falschen Warte. Du lebst nicht allein<br />

für dich. Alleine leben, das gibt es nicht.“ reagierte <strong>Lenny</strong>. „Ich mach es aber,<br />

mein Lieber, bis auf <strong>die</strong> Momente in denen ich mich mit <strong>einer</strong> Freundin oder<br />

meinem Freund treffe.“ erwiderte Delphine. „Du kannst es ja meinetwegen so<br />

glauben, aber du, deine Person, dein Ego ergibt sich doch nicht daraus, dass<br />

du eine eigene Wohnung hast.“ meinte <strong>Lenny</strong> dazu. Das glaubte Delphine ja<br />

auch nicht. Sie fragte aber einfach mal: „Sondern?“ „Du, das bist du, wie du<br />

mit der Welt, <strong>die</strong> dich umgibt, in Kontakt stehst, welche Beziehung du zu deinen<br />

Mitmenschen hast. Und das nicht nur heute, sondern wie es sich in deinem<br />

<strong>ganz</strong>en Leben entwickelt hat.“ antwortete <strong>Lenny</strong>. „Ja, ja, das würde ich<br />

prinzipiell nicht viel anders sehen, nur ist einem das im Moment nicht bewusst.<br />

Da sieht man sich immer wie eine unveränderlich gültige Momentaufnahme.<br />

Dass sich deine Ansicht zu etwas Bestimmtem ja auch mal irgendwann auf<br />

Grund irgendwelcher Einfüsse entwickelt hat, das ist dir im Augenblick nicht<br />

gegenwärtig.“ meinte Delphine dazu. „Anders kannst du ja auch nicht leben.<br />

Du musst doch das, wie du's im Moment siehst, für gültig halten. Alles<br />

relativieren, machte dich ja verrückt.“ meinte <strong>Lenny</strong>. „Aber du kannst doch<br />

etwas lernen, etwas verändern, zu neuen Ansichten kommen.“ erwiderte<br />

Delphine. „Gott sei Dank, dass du auch im Leben etwas dazu lernen kannst<br />

und nicht nur im Studium. Was stu<strong>die</strong>rst du eigentlich?“ erkundigte sich <strong>Lenny</strong>.<br />

„Romanistik, willst du auch wissen, wie ich heiße?“ fragte Delphine lächelnd.<br />

„Und ich heiße <strong>Lenny</strong> und stu<strong>die</strong>re Psychologie.“ <strong>Lenny</strong> darauf. „Oh je, <strong>die</strong><br />

armen Frauen, <strong>die</strong> mit einem Psychologen zusammen leben.“ meinte Delphine,<br />

„Da ist es doch <strong>ganz</strong> gut, wenn man allein lebt.“ „Und der trifft sich dann<br />

einmal in der Woche mit s<strong>einer</strong> Freundin, um ihr Sexualverhalten zu<br />

analysieren.“ <strong>Lenny</strong> darauf scherzend. „Du verstehst das nicht, <strong>Lenny</strong>. Ich fühle<br />

mich wohl so. Kann tun und lassen, was ich will und für richtig halte, und bin<br />

dabei nicht in einen Clinch eingebunden, auf Grund dessen ich Rücksichten<br />

<strong>Lenny</strong>, <strong>einer</strong> <strong>von</strong> <strong><strong>die</strong>sen</strong> Männern,<br />

<strong>die</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nett</strong> sein können? – Seite 4 <strong>von</strong> 22

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