26.11.2013 Aufrufe

Rebecca Liebesverbot

Im Dezember erklärte Gabriel lapidar: „Rebecca, ich werde gehen. Ich stelle einen Versetzungsantrag.“ Rebecca konnte nichts sagen. Ob sie ihren Mund tatsächlich aufgesperrt hatte, wusste sie nicht, jedenfalls kam sie sich innerlich so vor. „Ich halte es so nicht mehr aus. Mich macht das fertig. Diese perverse, verlogene Situation zwischen uns ertrag ich nicht länger. Wir sind gute Freunde und mögen uns, mehr nicht, und dann sitzt du vor mir mit meinem Schwanz in deiner Va­gina und schaust mich an. Ich liebe dich, dein Gesicht vor meinem, und ich darf es nicht küssen, nicht einmal berühren. Beim Sex, da gibt es nichts Soziales, nein? Da haben wir keine Beziehung, da sind wir gegenseitige Befriedigungsmaschi­nen? So ein Schwach­sinn, Rebecca. Ich weiß nicht, wie du es für dich verstehst. Ich will das nicht mehr und vor allem kann ich die per­verse Situation nicht mehr ertragen. Welche Chance hätte ich denn jemals ge­habt, etwas daran zu ändern? „Mehr nicht.“ hätte ich immer nur gehört. Du tust mir auch weh, Rebecca. Ich liebe dich, und so will und kann ich das nicht mehr. Es zerreißt mich, macht mich psychisch fertig.“ erläuterte Gabriel es näher. Re­becca sprang auf seinen Schoß. „Walden, du darfst nicht gehen. Du musst blei­ben, das geht nicht. Sie umarmte und drückte ihn. Ich liebe dich doch auch, Walden, ich darf es nur nicht sagen. Weißt du, Gabriel, wenn ich sage, dass ich dich liebe, dann bekomme ich Ärger mit mir. Hast du Lust, soll'n wir uns mal küssen?“ schlug Rebecca vor, Gabriel schmunzelte. „Das mit dem Ärger musst du mir nochmal erklären.“ meinte er.

Im Dezember erklärte Gabriel lapidar: „Rebecca, ich werde gehen. Ich stelle
einen Versetzungsantrag.“ Rebecca konnte nichts sagen. Ob sie ihren Mund
tatsächlich aufgesperrt hatte, wusste sie nicht, jedenfalls kam sie sich
innerlich so vor. „Ich halte es so nicht mehr aus. Mich macht das fertig. Diese
perverse, verlogene Situation zwischen uns ertrag ich nicht länger. Wir sind
gute Freunde und mögen uns, mehr nicht, und dann sitzt du vor mir mit
meinem Schwanz in deiner Va­gina und schaust mich an. Ich liebe dich,
dein Gesicht vor meinem, und ich darf es nicht küssen, nicht einmal berühren.
Beim Sex, da gibt es nichts Soziales, nein? Da haben wir keine Beziehung,
da sind wir gegenseitige Befriedigungsmaschi­nen? So ein Schwach­sinn,
Rebecca. Ich weiß nicht, wie du es für dich verstehst. Ich will das nicht mehr
und vor allem kann ich die per­verse Situation nicht mehr ertragen. Welche
Chance hätte ich denn jemals ge­habt, etwas daran zu ändern? „Mehr nicht.“
hätte ich immer nur gehört. Du tust mir auch weh, Rebecca. Ich liebe dich,
und so will und kann ich das nicht mehr. Es zerreißt mich, macht mich
psychisch fertig.“ erläuterte Gabriel es näher. Re­becca sprang auf seinen
Schoß. „Walden, du darfst nicht gehen. Du musst blei­ben, das geht nicht.
Sie umarmte und drückte ihn. Ich liebe dich doch auch, Walden, ich darf es
nur nicht sagen. Weißt du, Gabriel, wenn ich sage, dass ich dich liebe,
dann bekomme ich Ärger mit mir. Hast du Lust, soll'n wir uns mal küssen?“
schlug Rebecca vor, Gabriel schmunzelte. „Das mit dem Ärger
musst du mir nochmal erklären.“ meinte er.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

eher in Richtung metrosexuell, und so einen wie deinen Mann würdest du heute<br />

in Mittelschichtkreisen wohl kaum noch finden.“ meinte Béatrice dazu. „Und<br />

trotzdem suche ich mir keinen neuen. Hast du denn einen?“ <strong>Rebecca</strong> fast patzig.<br />

Lächelnd erklärte Béatrice: „Ja schon, aber er wohnt nicht bei mir. Wir verstehen<br />

uns ganz gut, mögen uns und machen öfter etwas zusammen. Und<br />

manchmal braucht Frau eben einen Mann.“ antwortete Béatrice. <strong>Rebecca</strong> grinste<br />

und meinte: „Ich brauche keinen, auch manchmal nicht.“ Béatrice antwortete<br />

nicht darauf. Sie hob die Augenbrauen und ihren Mund umspielte ein süßsäuerlich,<br />

skeptisches Grinsen. „Ja, Béatrice, so ist das. Seit es mit meinem<br />

Mann einschlief, ist da nichts mehr bei mir. Früher habe ich ja auch mal masturbiert,<br />

aber heute, kein Bedarf. Alles verschwunden.“ reagierte <strong>Rebecca</strong> auf<br />

ihre fragenden Augen. „Verschwinden kann deine Libido nicht, ebenso wenig<br />

wie Hunger und Durst. Sie ist ja Antrieb für alles. Du wirst es sublimiert haben.<br />

Etwas anderes wird dir Lust bereiten.“ meinte Béatrice. „Na, umso besser. Nur<br />

einen Orgasmus habe ich anderswo bei noch nicht bekommen.“ <strong>Rebecca</strong> darauf.<br />

Beide lachten und Béatrice meinte: „Keine Angst, bei unseren Konferenzen<br />

wird das geschehen. Die sind so Lust fördernd und Erregungs steigernd, dass<br />

du es irgendwann nicht mehr an dich halten kannst.“ „Aber Frau Klingenberg<br />

(die Chefin) macht doch einen ganz passablen Eindruck.“ erwiderte <strong>Rebecca</strong>.<br />

„Nein, die ist ja völlig o. k., an den lieben Kolleginnen und Kollegen liegt es, die<br />

aus einer Konferenz am liebsten ein endloses Plauderstündchen machen möchten.<br />

Alle nervt es, aber selber macht es jeder genauso.“ erklärte Beatrice dazu.<br />

„Die Klingenberg meinte, sie würde auch bei den Grünen eintreten, wenn sie<br />

nicht Schulleiterin wäre. Sie will die Politik der Grünen immer mit mir diskutieren,<br />

dabei finde ich die ja selber in weiten Bereichen schrecklich, stupide und<br />

angepasst. Im Kulturbereich auf kommunaler Ebene, was kannst du da denn<br />

schon reißen, außer die Streichung von Mitteln zu verhindern versuchen. Da<br />

habe ich dann meine große Stunde und fahre meinen ganzen kulturwissenschaftlichen<br />

Background auf. Aber es ist auch ein wenig öde, ich arbeite fast allein.“<br />

<strong>Rebecca</strong> erkundigte sich nach den Bedingungen, nach Einzelheiten bei<br />

den Grünen und der Art von Béatrices Arbeit. „Ja, <strong>Rebecca</strong>, das wäre doch<br />

was. Du machst bei den Grünen mit und kämpfst politisch gegen den Langenbach.<br />

Einen besseren Weg, selber stark zu werden, kann's doch nicht geben.“<br />

schlug Béatrice vor. <strong>Rebecca</strong> wollte es sich überlegen.<br />

Alles Neu – Neues Leben<br />

Für sie selbst stand keinesfalls der Kampf gegen Thomas zur Disposition. <strong>Rebecca</strong><br />

sah ein neues Betätigungsfeld, neue Gruppenzusammenhänge, die vielleicht<br />

hervorragend in die Vorstellungen zu ihrem neuen Lebensabschnitt passten.<br />

Mit Politik hatte sie sich immer nur privat beschäftigt, hatte die Zeitungen<br />

gelesen und sich ihre Gedanken gemacht. Mit Thomas konnte sie nicht darüber<br />

reden. Wegen seiner Position kam er sich wie der oberste Politikpapst vor, obwohl<br />

seine Ansichten oft sehr simpel waren. Mit den Spielregeln der politischen<br />

Kumpanei kannte er sich allerdings sehr gut aus. Sie dachte zunächst, mit Béatrice<br />

im Kulturbereich zusammen zu arbeiten, meinte dann aber, dass sie im<br />

Moment feministische Fragen stärker interessierten. In der Frauengruppe schi-<br />

<strong>Rebecca</strong> <strong>Liebesverbot</strong> – Seite 6 von 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!