payoff magazine 12/13
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6 FOCUS<br />
entscheidenden Schwelle hin zur Digitalisierung.<br />
Wer heute im Markt keine<br />
Plattform mit guter Technik besitzt, die<br />
permanent Orderflow produziert, tut sich<br />
morgen schwer, Marktanteile zu verteidigen.<br />
Ein Aspekt, der auch beim heiss<br />
diskutierten RBS-Deal eine Rolle spielt.<br />
Die Royal Bank of Scotland (RBS) hatte<br />
im Juni 20<strong>13</strong> überraschend den Verkauf<br />
des Strukturierte-Produkte-Geschäfts<br />
bekannt gegeben. Kronjuwel ist die technische<br />
Plattform der RBS. Wie bereits<br />
berichtet (<strong>payoff</strong> <strong>magazine</strong> 11/<strong>13</strong>), ist man<br />
inzwischen mit der französischen Grossbank<br />
BNP Paribas weitestgehend handelseinig.<br />
Die Akquisition verhilft dazu, einen<br />
grossen Schritt bei der Digitalisierung der<br />
Vertriebsstrategie nach vorne zu machen<br />
– vorausgesetzt, das Struki-Geschäft der<br />
RBS bleibt unter BNP-Ägide vollständig<br />
«Der Anleger kann per<br />
Mausklick in Sekunden sein<br />
Produkt erschaffen.»<br />
am Leben. Dort hat man bereits einige<br />
Erfahrung mit Übernahmen von Derivateportfolios.<br />
So wurden jüngst rund<br />
1‘000 Aktienderivate-Positionen der Credit<br />
Agricole im Volumen von EUR <strong>12</strong>,5<br />
Mrd. durch die BNP Paribas übernommen<br />
– allerdings mit dem Ziel, all diese<br />
Positionen auf null abzubauen. «Bis jetzt<br />
gab es keine besorgten Kundenfragen zur<br />
Zukunft unserer Produkte», hört man von<br />
der RBS. Das Pokerspiel geht diese Tage in<br />
die finale Runde. Wer die Plattform kriegt<br />
scheint klar, offen ist der Preis und die<br />
künftige Strategie.<br />
SocGen setzt auf «alpha»…<br />
Die erste Runde beim Thema Plattformen<br />
hat man unterdessen bei der Société<br />
Générale (SocGen) erfolgreich hinter<br />
sich gelassen. Seit Kurzem wird «alpha»,<br />
die Multi-Asset Plattform der SocGen,<br />
u.a. in der Schweiz öffentlichkeitswirksam<br />
beworben. «alpha» ist ein globales<br />
Angebot und für Kunden aus Europa,<br />
Nordamerika sowie Asien zugänglich.<br />
Neben Strukis können auf der Plattform<br />
auch Aktienindizes, Futures & Options,<br />
Devisen sowie Edel- und Industriemetall-<br />
Derivate gehandelt werden. Die Technik<br />
existiert bereits seit 2010, jetzt möchte<br />
man die Kapazitäten auf der Nutzerseite<br />
drastisch erhöhen.<br />
… Credit Suisse auf «mySolutions»<br />
Im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet<br />
ist seit Kurzem die Multi-Asset-<br />
Plattform «my Solutions» der Credit<br />
Suisse (CS). «Unsere früher noch als ‚Spirit‘<br />
bekannte Plattform wurde massgeblich<br />
überarbeitet und hat jetzt an den<br />
Banking Technology Awards den 1. Preis<br />
in der Kategorie „Best Internet Banking<br />
Service“ gewonnen», freut sich Daniel<br />
Sandmeier, Co-Head Structured Products<br />
Marketing, stellvertretend für das Team<br />
der CS. Anleger können sich aus rund<br />
340 Basiswerten und verschiedensten<br />
Handelswährungen ihr eigenes Produkt<br />
strukturieren. Mit Blick auf das neue Jahr<br />
möchte man weitere Kunden vom Angebot<br />
überzeugen. «Wir legen grossen Wert<br />
auf einfache, intuitive Bedienung. Parallel<br />
schätzen unsere Kunden Features wie<br />
die Price Heatmap und das Life-Cycle-<br />
Management ihrer Produkttransaktionen»,<br />
erklärt Sandmeier. Derzeit wird<br />
bereits ein «substanzieller Anteil» der<br />
gesamten Produktumsätze via mySolutions<br />
konstruiert und erfasst. Tendenz<br />
steigend.<br />
Derivativer Werkzeugkasten<br />
bei Julius Bär<br />
Mit 25‘000 allein in diesem Jahr gehandelten<br />
Transaktionen gehört die «Derivative<br />
Toolbox» der Bank Julius Bär zu den führenden<br />
Multi-Asset-Plattformen. «Unser<br />
System ist seit einem Jahr für externe<br />
Kunden geöffnet und erfreut sich wachsender<br />
Akzeptanz. Wir erhalten viel positiven<br />
Zuspruch», zeigt sich Willi Bucher,<br />
Head Sales and Structuring Structured<br />
Products bei Julius Bär, zufrieden. Auch<br />
das Geschäftsjahr im Bereich Strukturierte<br />
Produkte generell verlief gut. «Wir<br />
sind zufrieden, obgleich die Bücher für<br />
das Jahr 20<strong>13</strong> noch nicht geschlossen<br />
sind. Wir sehen bereits vermehrte Aktivitäten<br />
durch die Integration des International<br />
Wealth Management-Geschäftes von<br />
ML/Bank of America», so Bucher. Beim<br />
Blick in die nahe Zukunft bleibt der Fokus<br />
auf der Plattform: «Wir werden die Funktionalitäten<br />
noch erweiteren und setzen<br />
zusätzliche Basiswerte und weitere Produkttypen<br />
in der ‚Derivative Toolbox‘<br />
auf», gibt der Derivatveteran einen Ausblick.<br />
Im Hause Julius Bär wird zurzeit<br />
– ähnlich wie bei der Credit Suisse – ein<br />
«substanzieller Teil» der Emissionen via<br />
Plattform von den entsprechend akkreditieren<br />
Anlegern selbst strukturiert.<br />
ZKB rollt Multi-Asset-Plattform aus<br />
Ebenfalls das Thema Multi-Asset hat die<br />
Zürcher Kantonalbank (ZKB) für sich entdeckt.<br />
Seit dem Frühjahr wurde «eTrading<br />
Pro» für externe Kunden geöffnet. Ab der<br />
49. Kalenderwoche können als Basiswert<br />
für Strukturierte Produkte dort auch<br />
die Edelmetall-ETFs der ZKB verwendet<br />
werden. Darüber hinaus bietet die ZKB<br />
als Novum registrierten Vermögensverwaltern<br />
bzw. Brokern an, Zeichnungsprodukte<br />
via «eTrading Pro» zu offerieren.<br />
«Wir sehen grosses Interesse an unserer<br />
Multi-Asset-Plattform, über welche bereits<br />
20% der Umsätze laufen. Insbesondere die<br />
Zeichnungsfunktion ist ein Alleinstellungsmerkmal,<br />
das für kleinere Anlageverwalter<br />
oder Produkt-Initiatoren sehr<br />
attraktiv ist», erklärt Katharina Thölén,<br />
Sales Strukturierte Produkte bei der ZKB.<br />
«Bei den strukturierten Produktlösungen<br />
im Wholesale-Bereich konnten wir einen<br />
grossen Versicherungskonzern an Bord<br />
nehmen. Für diesen werden wir langfristig<br />
Kapitalschutzprodukte mit Referenzschuldner<br />
als Produktpartner anbieten»,<br />
ergänzt Hans-Georg Vetter, Leiter Produktvertrieb<br />
der Zürcher Kantonalbank.<br />
Zusätzlich wird noch im Dezember die<br />
Governance der eigenen Indexplattform<br />
durch das Einführen eines unabhängigen<br />
Rollenmodells auf den bestmöglichen<br />
Stand verbessert. «Gemäss unserem Versprechen<br />
nach mehr Transparenz gehen<br />
wir nach der Offenlegung der Produktko-<br />
www.<strong>payoff</strong>.ch | Dezember 20<strong>13</strong>