Die Stufe 135
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www.schwaebische-albvereinsjugend.de Winter 2007 Nr. <strong>135</strong><br />
GEBALLTE INFOS für Aktive und Interessierte<br />
Im Brennpunkt -<br />
Kälte<br />
JUGSNEWS -<br />
Steckbriefe der Delegierten 2007/2008<br />
JUGSNEWS -<br />
Unser Redaktionsmitglied Uli ist zurück<br />
Aktives Vereinsleben -<br />
Tolle Aktionen in Bietigheim und Ellwangen<br />
1
• • • • • • • • • • • • I N H A L T • • • • • • • • • • •<br />
EDITORIAL .................................................................................... 3<br />
IM BRENNPUNKT<br />
Was ist eigentlich Kälte?..................................................... 4-5<br />
Kälte und Temperatur - eine Schulstunde...................... 6-7<br />
Sack und Pack (Schlafsäcke).............................................. 7-8<br />
<strong>Die</strong> Kühlkette von Lebensmitteln.......................................... 9<br />
Wetterphänomen auf der Schwäb. Alb .............................. 10<br />
JUGS<br />
NEWS<br />
Was tun mit dem Jahresprogramm 2008?........................ 15<br />
Einladung zur Frühjahrs-JVV ................................................ 15<br />
Neues Lehrgangskonzept ab 2008 ..................................... 16<br />
Zuschüsse für 2008 jetzt beantragen! ............................... 17<br />
Steckbriefe der Delegierten ........................................... 18-19<br />
Jahresmotto live: Besuch beim SWR ................................ 20<br />
Jahresmotto live: Stadtführung mit TrottWAR .................. 21<br />
Ulrich Scheuermann - Schon wieder zurück?........... 22-23<br />
Verleihservice .......................................................................... 24<br />
AKTIVES VEREINSLEBEN<br />
„Happy Caching“ in Bietigheim ................................... 25-26<br />
Sommerfreizeit Burg Derneck ...................................... 26-27<br />
Kleine „Naturforscher“ am Fischbachsee ....................... 28<br />
Das Umweltcamp 2007 ......................................................... 29<br />
Freizeit Burg Derneck - ein Sommermärchen ......... 30-31<br />
TIPPS<br />
Ausflugtipp: Vom Kältepol zum Sonnenparadies ........... 11<br />
Basteltipp: Fensterbilder................................................. 12-13<br />
Basteltipp: Teelichter ....................................................... 13-14<br />
Buchtipp: Fräulein Smillas Gespür für Schnee ............... 14<br />
Wandertipp: Drunten am Neckar ................................. 32-33<br />
Nachtischtipp: Eisgugelhupf ............................................... 33<br />
Nachmachtipp: Leckere Wintergetränke ......................... 34<br />
SONSTIGES<br />
Quer durch Bawü - Geschenktipp ....................................... 16<br />
Bundeswettbewerb Jugend wandert 2008 ...................... 28<br />
Das Vorletzte............................................................................ 35<br />
• • • • • • • • I M P R E S S U M • • • • • • • •<br />
S T U F E<br />
ISSN: 1861-2873<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Wanderjugend im<br />
Schwäbischen Albverein<br />
Hospitalstr. 21 B<br />
70174 Stuttgart<br />
Fon: 0711 22585-74<br />
Fax: 0711 22585-94<br />
Redaktion: (V.i.S.d.P.):<br />
Christian Bendig<br />
Geschwister-Scholl-Str. 39<br />
73732 Esslingen<br />
E-Mail: stufe@schwaebischealbvereinsjugend.de<br />
Redaktionsteam:<br />
Christian Bendig, Florian Engster, Holger Hendel, Kerstin<br />
Schöberl, Lebrecht Geng, Ulrich Scheuermann,<br />
Sonja Ulmer<br />
Satz & Gestaltung: Sonja Ulmer<br />
Freie und feste Mitarbeiter sind im Redaktionsteam<br />
herzlich willkommen. Zuschriften, Anfragen, Artikel<br />
und Manuskripte bitte an die Redaktion. Sie sollten<br />
nicht mehr als eine, max. zwei DIN A4 Seiten lang<br />
sein, ansonsten behält sich die Redaktion Kürzungen<br />
vor. Leserbriefe sind erwünscht! Wir freuen uns,<br />
wenn Zeichnungen, Dias oder Fotos dabei sind. Beiträge<br />
werden nur berücksichtigt, wenn sie auf Diskette,<br />
CD oder als E-Mail vorliegen. Elektronische<br />
Bilder bitte mit mindestens 1 Millionen Pixel!<br />
Leserbriefe, Berichte und Artikel, die mit dem<br />
Namen des Autors gekennzeichnet sind, geben<br />
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder<br />
des Jugendbeirats wieder.<br />
<strong>Die</strong> STUFE erscheint viermal jährlich und kann<br />
auf der Jugendgeschäftsstelle der Albvereinsjugend<br />
angefordert werden. <strong>Die</strong> Zeitschrift wird<br />
an die Bezieher unentgeltlich abgegeben.<br />
Auflage: 1.500 Stück<br />
Druck: Central-Druck Medien AG, Böblingen<br />
Papier: Recycling-Papier, chlorfrei gebleicht<br />
Redaktionsschluss:<br />
Frühling 20.01.08 Herbst 20.07.08<br />
Sommer 20.04.08 Winter 20.10.08<br />
2
Ausklang des Jahresmottos „Soziales und<br />
Demokratisches Handeln“<br />
<strong>Die</strong> Tage sind sehr kurz geworden, die Erinnerungen an den Sommerurlaub<br />
sind auch nicht mehr ganz frisch und es ist deutlich kälter geworden. Passend zur<br />
Jahreszeit befasst sich unser Schwerpunktthema daher mit „Kälte“. Verschiedene<br />
Artikel beleuchten die unterschiedlichsten Aspekte des Begriffs, angefangen von<br />
der Definition von Kälte bis hin zu Kältephänomenen auf der Schwäbischen Alb.<br />
Um etwas gegen die Kälte zu unternehmen gibt es viele Möglichkeiten. Man<br />
kann sich wärmer anziehen, heizen oder sich bewegen. Anders verhält es sich da<br />
mit einer anderen Form der Kälte, der so genannten sozialen Kälte.<br />
Im Rahmen unseres diesjährigen Jahresmottos haben wir versucht etwas gegen<br />
die soziale Kälte zu tun. Schon lange beschäftigt sich die Albvereinsjugend<br />
im Rahmen unseres Leitbildes mit sozialem und demokratischem Handeln. Das<br />
Jahresmotto sollte dies jedoch besonders herausstellen, damit wir und die Öffentlichkeit<br />
dies auch wahrnimmt.<br />
Eine Steuerungsgruppe um unseren Bildungsreferent Dirk koordinierte die umfangreichen<br />
Aktionen zum Motto. Sozial zeigte sich die Albvereinsjugend beispielsweise bei zahlreichen<br />
Spendenaktionen (Stuttgart-Lauf, Sozialer Tag auf dem Zeltlager 1, Spenden statt<br />
Weihnachtsgeschenke im Jugendbeirat...) und der etwas anderen Stadtführung durch Stuttgart<br />
mit einem ehemaligen Obdachlosen (siehe Seite 21).<br />
Ein Novum stellte die Freizeit „Derneck – ein Sommermärchen“ dar. Nicht behinderte<br />
Teilnehmer trafen auf geistig und körperlich behinderte Kinder einer Partnerfreizeit. Als<br />
Freizeitleiteiter dieser Freizeit war dies mein ganz persönliches Highlight zum Jahresmotto.<br />
Daher freut es mich, dass die Freizeit nächstes Jahr wieder im Jahresprogramm ist.<br />
Thematisch wird auf die soziale Kälte im nächstes Jahr dann die globale Erwärmung<br />
folgen. Das bedeutet, dass wir uns 2008 ganz intensiv mit unserem Leitbild „Natur- und<br />
Umweltschutz“ beschäftigen werden. Der Klimaschutz ist in aller Munde, nicht erst seit dem<br />
Friedensnobelpreis für Al Gore und den Klimarat. Neben den globalen Themen werden wir<br />
uns aber natürlich auch um die lokalen Kümmern. Ein Beispiel hierfür sind unsere ersten<br />
Apfelsaftwochen. Während dieser zwei Wochen bzw. drei Wochenenden können sich alle<br />
Albvereinsjugendgruppen beteiligen, Streuobst sammeln und bei sich in der Gegend auspressen<br />
lassen. Für den daraus gewonnenen Apfelsaft gibt’s von uns passende Etiketten, die<br />
ihr auf eure Flaschen kleben könnt. Ob ihr den Saft verkauft, verschenkt oder selber trinkt,<br />
bleibt Euch überlassen. Wie alles funktioniert stellen wir Euch wieder in einer praktischen<br />
Arbeitshilfe zusammen.<br />
<strong>Die</strong>se wird noch in der kalten Jahreszeit erscheinen. So könnt ihr darin gemütlich vorm<br />
warmen Ofen schmökern.<br />
Heiko Herbst<br />
Hauptjugendwart<br />
3
Kälte<br />
Da hat mich aber das Redaktionsteam kalt (unvorbereitet)<br />
erwischt, wenn ich etwas über Kälte schreiben soll!<br />
Doch es war für mich keine kalte Dusche (Ernüchterung)<br />
und ich werde deswegen keine kalten Füße bekommen<br />
(sich aus einer schwierigen Situation nicht ängstlich herausziehen<br />
und aufgeben. <strong>Die</strong> Redewendung nimmt darauf<br />
Bezug, dass man einen Spaziergang gewöhnlich abbricht<br />
und nach Hause geht, wenn die Füße kalt werden)!<br />
Ich werde kaltes Blut bewahren (mich beherrschen und<br />
mich nicht aufregen, ich bleibe cool!), obwohl mich selten<br />
etwas kalt (unbeeindruckt) lässt! Aber die kalte Schulter<br />
brauche ich deswegen niemandem zu zeigen (sich<br />
gegenüber jemandem abweisend verhalten) und ich hoffe,<br />
ich werde deswegen nicht kalt gestellt (jemanden nicht<br />
beachten und ins Leere laufen lassen) oder gar kalt gemacht<br />
(umgebracht)! Schlimm wäre allerdings, wenn alles<br />
was hier steht kalter Kaffee (keiner Erörterung wert)<br />
wäre. Bitte seid nicht kaltherzig (gefühllos) mit mir und<br />
schmettert meine Beitrag nicht kaltlächelnd (ohne Regung,<br />
mit zynischer Freude) ab!<br />
Besser sollten wir schon mal den Sekt kalt stellen, um<br />
auf die neue STUFE anzustoßen! <strong>Die</strong> ist nämlich cool und<br />
nur blau, weil sie die Winterausgabe ist!!<br />
Komme ich also auf kaltem Wege (ohne Umschweif)<br />
aber nicht kaltschnäuzig (gefühllos) zum Thema:<br />
Weil es in unseren Breitengraden meist länger kalt<br />
als warm ist, trotz Erderwärmung, trotz des letzten Winters,<br />
der nur drei Tage dauerte und hoffentlich wegen des<br />
kleiner gewordenen Ozonlochs, nimmt das Wort „kalt“<br />
und seine Abwandlungen in unserem Sprachgebrauch<br />
einen großen Raum ein.<br />
Was ist eigentlich Kälte?<br />
Kälte in der Natur:<br />
Kälte ist, ganz simpel, das Fehlen von (der starke Mangel<br />
an) Wärme! <strong>Die</strong>s sowohl im tatsächlichen, als auch<br />
im übertragenen Sinn. Manche Menschen sind kalt, wie<br />
eine Hundeschnauze, das heißt, sie sind ungerührt, aber<br />
auch durch nichts zu erschüttern.<br />
Bis auf die absolute Kälte (absoluter Nullpunkt, nichts<br />
geht mehr!) kommt es auch beim Begriff der Kälte auf<br />
den Ausgangspunkt an. Zum Beispiel sind 17 °C im Freibad<br />
sicher sehr kalt, im Kühlschrank aber viel zu warm!<br />
Vorsicht! Ca. 75% der Ozeane haben eine Wassertemperatur<br />
von unter 10° C!<br />
(c) Albrecht E. Arnold / PIXELIO<br />
Mit vielen Eigenschaftsworten kann man die Art der<br />
Kälte beschreiben und jede(r) spürt dann etwas auf seiner<br />
Haut! Kälte kann arktisch, beißend, eisig, grimmig,<br />
schneidend, sibirisch, streng oder trocken sein. Kälte,<br />
wie wir sie empfinden, ist also nicht gleich Kälte.<br />
Das Empfinden von Kälte hat oft mit den tatsächlichen<br />
Minusgraden nur zweitrangig zu tun (Über die Temperaturmessung<br />
und die verschiedenen Temperaturskalen erfahrt<br />
Ihr in diesem Heft von Christian an anderer Stelle)!<br />
Da Verdunstung grundsätzlich Kälte erzeugt (Prinzip des<br />
Kühlschranks und der Kühlung der Haut durch schwitzen),<br />
frieren wir bei gleichen Temperaturen bei nasser<br />
Kälte (Feuchtigkeit in der Luft, auf der Haut, in unserer<br />
Kleidung oder in den Schuhen) wesentlich stärker als bei<br />
trockener Luft. Nach unserem Empfinden ist es dann „gefühlt“<br />
kälter. Daher ist es bei starker, feuchter Kälte wichtig,<br />
überall am Körper trocken und durch „Dämmluft“<br />
(Wolle, zwei und mehrere Lagen von Textilien usw.) geschützt<br />
zu sein. Nicht die Dicke unserer Kleidung, unseres<br />
Schlafsacks, sondern die Luft zwischen den einzelnen<br />
Kleidungsstücken und zwischen der Schlafsackaußenund<br />
-innenwandung schützt uns vor Kälte!<br />
Wenn wir frösteln und eine Gänsehaut bekommen, reagiert<br />
unser Körper auf die gefühlte Kälte durch das Aufstellen<br />
der Körperhärchen. Dadurch wird die isolierende<br />
Luftschicht auf der Haut größer, unser „automatischer<br />
Körperkälteschutz“ greift.<br />
Menschliche Kälte:<br />
So leicht ist das bei menschlicher Kälte nicht! Sie entsteht<br />
aus Ablehnung, Gefühlskälte, Gleichgültigkeit, Unverbindlichkeit,<br />
Unfreundlichkeit und aus Mangel an innerer<br />
Teilnahme. Zwar sagt man: „Bei dem musst du dich<br />
warm anziehen“, mit Kleidung hat das aber nichts zu tun!<br />
Vielmehr hilft einem gegen menschliche Kälte Unerschrok-<br />
4
kenheit (nicht zu verwechseln mit Forschheit oder Frechheit!),<br />
Bestimmtheit, Überlegenheit im Wissen und ein<br />
gesundes Selbstwertgefühl.<br />
Auch Wohnräume können Kälte ausstrahlen. Blaue und<br />
weiße Farbtöne werden als kalt empfunden, rote, braune<br />
und gelbe als warm. Wenig benutzte Besuchszimmer sind<br />
zu Recht eine „kalte Pracht“! Dein Besuch merkt schnell,<br />
ob du deine Wohnung, deinen Arbeitsplatz mit Liebe gestaltet<br />
hast. Wenn ja, wird er schnell mit dir „warm“ werden,<br />
was beiden Seiten nützlich sein kann!<br />
Also: Erfüllt eure Umgebung, eure Arbeits- und Wohnräume<br />
mit eurer Wärme, eurer Ausstrahlung und mit hellen,<br />
warmen Farben, damit die Leute, die euch besuchen,<br />
sich bei euch wohl fühlen!<br />
Allen Damen unter euch wünsche ich beim Frisör eine<br />
gute Kaltwelle. Und den Herren: Heute bleibt die Küche<br />
kalt, heut’ geht’s in ......wald! (Bitte keine Reklame!) <strong>Die</strong><br />
Frauen werden dankbar sein, wenn sie nicht kochen müssen<br />
und die Männer im Lokal zahlen!<br />
Lebrecht Geng<br />
Ritter Fips im Winter<br />
(von Heinz Erhardt)<br />
Der Ritter Fips bemerkte bald:<br />
Wenn Winter ist, dann ist es kalt,<br />
drum war sein Harnisch, was von Reiz war,<br />
von Kopf bis Fuß im Innern heizbar<br />
So schritt er durch die Stadt -, doch litt er,<br />
rief man: „Da kommt der warme Ritter!“<br />
Schlussfolgerung:<br />
Nur wer im Kalten sitzt, der weiß es,<br />
was es bedeutet: etwas Heißes!<br />
In der Winternacht<br />
(von Friedrich Wilhelm Weber)<br />
Es wächst viel Brot in der Winternacht,<br />
weil unter dem Schnee frisch grünet die Saat;<br />
erst wenn im Lenz die Sonne lacht,<br />
spürst du, was gutes der Winter tat. –<br />
Und deucht die Welt dir öd und leer,<br />
und sind die Tage dir rau und schwer:<br />
sei still und habe des Wandels acht:<br />
es wächst viel Brot in der Winternacht.<br />
Ein Lied hinterm Ofen zu singen<br />
(von Matthias Claudius)<br />
Der Winter ist ein rechter Mann,<br />
kernfest und auf die Dauer;<br />
sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an<br />
und scheut nicht Süß noch Sauer.<br />
War je ein Mann gesund, ist er’s;<br />
er krankt und kränkelt nimmer,<br />
weiß nichts von Nachtschweiß noch Vapeurs *)<br />
und schläft im kalten Zimmer.<br />
Er zieht sein Hemd im Freien an<br />
und lässt’s vorher nicht wärmen<br />
und spottet über Fluss im Zahn<br />
und Kolik in Gedärmen.<br />
Aus Blumen und aus Vogelsang<br />
weiß er sich nichts zu machen,<br />
hasst warmen Drang und warmen Klang<br />
und alle warmen Sachen.<br />
Doch wenn die Füchse bellen sehr,<br />
wenn Holz im Ofen knittert,<br />
und um den Ofen Knecht und Herr<br />
die Hände reibt und zittert;<br />
wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht<br />
und Teich und Seen krachen;<br />
das klingt ihm gut, das hasst er nicht,<br />
dann will er tot sich lachen.<br />
Sein Schloss von Eis liegt ganz hinaus<br />
beim Nordpol an dem Strande;<br />
doch hat er auch ein Sommerhaus<br />
im lieben Schweizerlande.<br />
Da ist er dann bald dort, bald hier,<br />
gut Regiment zu führen,<br />
und wenn er durchzieht, stehen wir<br />
und seh’n ihn an und frieren.<br />
*) Blähungen!<br />
5
Kälte und Temperatur - eine Schulstunde<br />
Vergleich der Celsius<br />
mit Fahrenheitskala<br />
In der Naturwissenschaft gibt es den<br />
Begriff „Kälte“ eigentlich gar nicht. Ab<br />
welcher Temperatur ist etwas kalt oder<br />
warm? <strong>Die</strong>se Festlegung ist willkürlich<br />
und durchaus unterschiedlich. Haben die<br />
Spätzle 20°C, dann sind sie kalt. Hat das<br />
Eis zum Nachtisch dagegen 20°C ist es zu<br />
warm.<br />
Naturwissenschaftlich gesehen gibt es<br />
nur Wärme, dass heißt Energie und bedeutet<br />
Bewegung. Der absolute Nullpunkt<br />
liegt bei -273,15°C. Bei dieser Temperatur<br />
findet keine Bewegung der Atome mehr<br />
statt. Wird Energie zugeführt, fangen die<br />
Atome an sich zu bewegen. Daraus ergeben<br />
sich dann die Aggregatszustände. Zuerst<br />
sind die Stoffe fest, dann werden sie<br />
in der Regel flüssig gefolgt von gasförmig.<br />
Das der absolute Nullpunkt bei so einer<br />
krummen Gradangabe ist deutet auf<br />
eine andere Temperaturskala hin. Tatsächlich<br />
werden Temperaturen naturwissenschaftlich<br />
in Kelvin gemessen.<br />
0 Kelvin sind -273,15°C. Glücklicherweise<br />
ist ein Temperaturunterschied von 1 Kelvin gleich<br />
einem Temperaturunterschied von 1 °C. Dabei steht das<br />
„C“ für Celsius.<br />
<strong>Die</strong> Celsius-Skala wurde<br />
1742 von dem Astronom<br />
Anders Celsius eingeführt.<br />
Als Eckpunkte hat er von<br />
Wasser den Gefrierpunkt<br />
und den Siedepunkt (ab da<br />
wird Wasser dampfförmig)<br />
bei Normalbedingungen<br />
genommen und den Temperaturunterschied<br />
in 100<br />
gleich große Abstände aufgeteilt.<br />
Interessant ist, dass<br />
Anders Celsius<br />
ursprünglich die Skala anders<br />
herum war, nämlich 100° als Gefrierpunkt.<br />
Das Originalthermometer von Celsius kann heute<br />
noch in Uppsala (Schweden) im Museum bewundert<br />
werden. 1948 erhielt die Temperaturskala<br />
dann endgültig den Namen „Celsius“.<br />
Im englisch sprachigen Raum wird noch immer<br />
meist die Temperaturskala<br />
„Fahrenheit“ verwendet.<br />
Sie war lange auch in<br />
Europa in Gebrauch, bis<br />
sie durch die die Celsius-<br />
Skala abgelöst wurde. <strong>Die</strong>se<br />
Skala wurde natürlich<br />
auch von einem Wissenschaftler<br />
gleichen Namens<br />
Gabriel Daniel Fahrenheit<br />
entwickelt (Gabriel Daniel<br />
Fahrenheit). <strong>Die</strong> Fixpunkte waren hier jedoch ganz anders.<br />
Als 0 °F galt die tiefste Temperatur in Danzig im<br />
Winter 1708/1709. Er wollte damit erreichen, dass es keine<br />
negativen Temperaturen gibt. Als 2. Fixpunkt wählte er<br />
die Körpertemperatur eines gesunden Menschen und ordnete<br />
dieser 96 °F zu. Ein Problem dabei ist, dass die Körpertemperatur<br />
natürlich schwanken kann.<br />
<strong>Die</strong> Umrechnung von °C in °F ist relativ einfach<br />
°F = (1,8 * °C) + 32.<br />
Was kann man nun mit diesem Wissen<br />
anfangen?<br />
Schaut man sich den gesamten Temperaturbereich an,<br />
dann ist es schon erstaunlich, in welchem kleinen Bereich<br />
sich das menschliche Leben abspielt. Innerhalb einer<br />
Spanne von 60 - 70°C bewegen sich die Umgebungstemperaturen<br />
auf der Erde. Dabei ist der absolute Nullpunkt<br />
keine 300 °C davon entfernt, nach oben ist die Skala<br />
jedoch offen. Menschen gehen wie selbstverständlich<br />
mit hohen Temperaturen um. 200°C im Backofen oder geschmolzenes<br />
Metall bei vielen Hundert Grad gehören zum<br />
Alltag. Kälte hingegen benutzt man zuhause am ehesten<br />
in der Gefriertruhe, welche gerade mal -20 °C erreicht.<br />
Unter dem Gesichtspunkt bekommt auch die Diskussion<br />
über den Klimawandel eine andere Bedeutung. Wenn<br />
der Temperaturbereich in dem Leben auf der Erde stattfindet<br />
so gering ist, dann wird begreifbar. dass auch<br />
schon kleine Temperaturänderungen eine große Auswirkung<br />
haben können. Steigt die Durchschnittstemperatur<br />
6
nur um wenige Grad, resultieren daraus große Änderungen<br />
in unserem Leben.<br />
In der Industrie ist der Umgang mit großer Kälte in<br />
bestimmten Bereichen normal. Man macht sich dabei zu<br />
nutze, dass Gase bei tiefen Temperaturen flüssig werden.<br />
In vielen Bereichen werden reine Gase wie Sauerstoff<br />
und Stickstoff, die Hauptbestandteile der Luft, benutzt.<br />
Teilweise wird aus Gründen des Explosionsschutzes<br />
eine sauerstofffreie Atmosphäre oder zum erreichen hoher<br />
Temperaturen reiner Sauerstoff benutzt. <strong>Die</strong> notwendigen<br />
Gase flüssig zu transportieren benötigt wesentlich<br />
weniger Ladevolumen als gasförmig. Das Volumen kann<br />
dabei ungefähr um den Faktor 800 verringert werden. Zur<br />
Gewinnung flüssiger Gase wird Luft soweit abgekühlt, bis<br />
die einzelnen Bestandteile nacheinander flüssig werden.<br />
Sauerstoff wird bei -183 °C flüssig, Stickstoff bei -196°C.<br />
Christian Bendig<br />
Sack und Pack<br />
Ein Schlafsack gehört nach wie vor zur Standard-Ausrüstung<br />
eines Jugendlichen. Sei es als mitgebrachtes<br />
Gästebett auf Besuchen, als letzter Rückzug auf Feiern<br />
oder für seinen ursprünglichen Zweck als das traute Zuhause<br />
auf Wanderungen und Abenteuern. Aus Hülle und<br />
Fülle bestehen nicht nur die Kuschelsäcke, sondern auch<br />
das Angebot am Markt. Wenn man sich die einschlägigen<br />
Kataloge der Ausstatter so anschaut, findet man fast<br />
nichts, was es nicht gibt, doch so richtig blickt man erst<br />
nach einem eingehenden Studium durch. Da ist die Rede<br />
von Komfort- und Extrembereich, Komfortschnitt,<br />
Mumienschnitt, Daune, Synthetik, Loft, Männer- und<br />
Frauenmodellen, etc.<br />
Vom einfachen Wunsch „Ich will aber nur einen Schlafsack“<br />
bis hin zum Kauf stehen eigentlich nur ein paar<br />
Fragen und Entscheidungen, die etwas Licht in die Wirrnis<br />
der Angebote bringen.<br />
Wie bei allem, was man sich anschafft, sollte man<br />
vorher wissen, wofür man es braucht. So ist bei Schlafsäcken<br />
zuallererst einmal wichtig, zu welchen Jahreszeiten<br />
ich damit unterwegs sein will, ob Drinnen oder Draußen<br />
und ob ich das Ding öfters im Gepäck mitschleifen<br />
muss.<br />
Daune oder Kunstfaser?<br />
Mit der Entscheidung für oder gegen eine Füllung<br />
schränkt sich das Angebot schon mal um 50 % ein. Daunen<br />
sind ein Naturprodukt, was bei vielen schon einmal<br />
einen Sympathie-Pluspunkt bewirkt. Zudem sind sie das<br />
älteste bekannte Füllmaterial und dienen schon den Enten<br />
und Gänsen, die dafür herhalten müssen, als Isolierschicht.<br />
Daunenschlafsäcke sind vor allem deutlich teurer als<br />
ihre Kunstfaser-Vettern, machen das aber mit einigen Pluspunkten<br />
gleich wieder wett. In Sachen Gewicht, Packmaß<br />
Wärmeverlust beim Schlafen<br />
und Isolation kommt so schnell nichts an Daunen heran.<br />
Sie sind leicht, lassen sich sehr klein zusammenpacken<br />
und geben angenehm warm. Subjektiv empfinden viele<br />
Schläfer den Komfort in einem Daunenschlafsack als angenehmer,<br />
da das Atmungsverhalten fühlbar besser ist<br />
als bei Kunstfaser. Zudem sind Daunenschlafsäcke deutlich<br />
langlebiger, was den höheren Anschaffungspreis<br />
schnell wieder aufwiegt.<br />
Ein paar negative Seiten gibt es auch: Daunen lassen<br />
sich nicht so leicht reinigen wie Kunstfaser. Nebst speziellen<br />
Waschmitteln braucht man zu Hause auch eine<br />
Waschmaschine, deren Trommel groß genug ist, da man<br />
Daunenschlafsäcke beim Waschen nicht quetschen darf.<br />
Wer das nicht hat, muss das gute Stück zur Reinigung<br />
bringen. Empfindlich sind Daunen, was Feuchtigkeit angeht.<br />
Gibt’s davon zu viel, können sie schon mal verklumpen,<br />
und dann ist es aus mit dem Isolationsverhalten.<br />
Daher sollte man Daunenschlafsäcke nach Gebraucht auf<br />
jeden Fall gut auslüften lassen, was auf längeren Touren<br />
bei Wind und Wetter nicht immer möglich ist. Im Winter<br />
oder auf Hochtouren kann die Restfeuchtigkeit teils auch<br />
im Schlafsack gefrieren.<br />
7
Achten sollte man auch darauf, wo die Daunen herkommen:<br />
europäisches Federvieh ist, trotz Klimaerwärmung,<br />
einfach auf andere Temperaturen eingestellt,<br />
als etwa chinesisches. Das schlägt sich spürbar in der<br />
Qualität der Daunen nieder!<br />
Für Kunstfaserschlafsäcke sprechen vor allem der geringere<br />
Preis und die leichtere Pflege. Zudem sind sie in<br />
Sachen unachtsamer Behandlung weniger nachtragend.<br />
Schöner Schnitt<br />
Grob gesehen gibt es drei Formen von Schlafsäcken:<br />
den klassischen, rechteckigen „Deckenschnitt“, die anatomisch<br />
geformte „Mumie“ und das als komfortabel geltende<br />
„Ei“.<br />
S chlafsäkke<br />
in Deckenform<br />
bieten einen<br />
den Komfort,<br />
den man<br />
Schlafsack in weit geschnittener "Deckenform" auch aus dem<br />
Bett kennt,<br />
werden an keiner Stelle eng und man hat viel Platz zum<br />
sich hin- und herwälzen. Solche Schlafsäcke bieten sich<br />
als mobiles Gästebett an, oder für den ausschließlichen<br />
Inneneinsatz.<br />
<strong>Die</strong> Mumienform<br />
ist die erste<br />
Wahl für Unterwegs-Schlafsäcke:<br />
dank Kapuze<br />
und Kragen<br />
<strong>Die</strong> klassische "Mumie"<br />
bekommt man<br />
Kopf und Nacken auch „winddicht“, die körpernahe Form<br />
verhindert dabei, dass nirgendwo Wärme verloren geht.<br />
Zudem ist nicht zu viel Material dran und Packmaß und<br />
Gewicht fallen gleich deutlich sympathischer aus.<br />
D ie Ei-Form<br />
ist ein Kompromiss<br />
aus beiden<br />
Varianten:<br />
sie bietet für unruhige<br />
Arme und<br />
Knie etwas mehr<br />
Bewegungsfreiheit,<br />
hat sonst<br />
<strong>Die</strong> komfortablere "Ei-Form"<br />
aber die Vorteile<br />
einer Mumie.<br />
Zwischen Komfort und Extrem<br />
Eine auf allen Schlafsäcken zu findende Angabe ist<br />
die des Temperaturbereiches. Damit einher geht auch die<br />
Entscheidung, ob es ein Schlafsack für alle Jahreszeiten<br />
oder nur für Frühjahr, Sommer, Herbst oder gar nur für den<br />
Sommer sein soll. Je nachdem wirkt sich das bis hin zu<br />
Packmaß und Gewicht aus, da ein Sommerschlafsack<br />
weniger Isolation und damit weniger Füllung wie ein<br />
Winterschlafsack braucht.<br />
Bei den Temperaturangaben findet sich die Bereiche<br />
„Komfort“ und „Extrem“. <strong>Die</strong>se geben an, in welchem<br />
Temperaturbereich das Schlafen als angenehm empfunden<br />
wird (Komfort), bzw. in welchen Extrembereichen<br />
die Wärmeleistung noch funktioniert. Dabei ist etwas Vorsicht<br />
geboten: zum einen sind die Angaben nach einer<br />
Europäischen Norm verfasst worden, gelten also von Finnland<br />
bis Malta. Allerdings haben Malteser ein etwas anderes<br />
Kälteempfinden als Finnen. Zum anderen ist genau<br />
das persönliche Empfinden stark unterschiedlich. Frauen<br />
etwa müssen bei den Angaben ca. 5° abziehen, da sie<br />
Kälte stärker empfinden, „Heißblüter“ hingegen können<br />
ein paar Grad draufrechnen. Der Extrembereich ist generell<br />
zu vernachlässigen, da in diesem Bereich der Schlafsack<br />
einzig und allein vor dem Kältetod schützt, von einer<br />
gesegneten Nachtruhe aber keine Rede mehr sein kann.<br />
Wem sich die Möglichkeit bietet, der kann das von ihm<br />
favorisierte Modell in einer Kältekammer „probeliegen“.<br />
So merkt man recht bald, wo es zieht und wie schnell es<br />
kalt wird. Falls man je feststellt, dass der eigene Schlafsack<br />
nicht warm genug gibt, kann man mit einem „Inlett“<br />
die Wärmeleistung steigern. Von Baumwolle über Seide<br />
bis Fleece gibt es verschiedene Ausführungen, die die<br />
Temperatur um bis zu 10° steigern können.<br />
Text: Florian Engster<br />
Bilder: Mammut, Yeti, Vaude<br />
8
<strong>Die</strong> Kühlkette von Lebensmitteln<br />
Schon in der Antike (also vor dem 19. Jahrhundert, als<br />
es noch keine Kühlgeräte gab) merkten die Menschen,<br />
dass im Winter ihre Lebensmittelvorräte besser vor Verderben<br />
geschützt waren als im Sommer. So bauten sie<br />
tiefe Keller (sog. Eiskeller), in denen sie große Mengen<br />
Eis aus den Bergen in die Städte transportierten.<br />
Auch heute spielt beim Herstellen, Transportieren, der<br />
Lagerung, sowie dem Verkauf von Lebensmitteln die Temperatur<br />
und die Einhaltung bestimmter Temperaturen eine<br />
wichtige Rolle, um eine unerwünschte Vermehrung von<br />
Mikroorganismen zu vermeiden. So müssen zum Beispiel<br />
tiefgekühltes Fleisch und tiefgefrorener Fisch dauerhaft<br />
und durchgängig auf minus18 Grad Celsius gekühlt werden.<br />
Für Frischfleisch ist eine max. Temperatur von 4 Grad,<br />
für Milch und Molkereiprodukte von 8 Grad zulässig. Schokolade<br />
benötigt Temperaturen von 15 bis 18 Grad. Für<br />
Obst und Gemüse gelten unterschiedliche Temperaturen,<br />
je nach Art. Frische Äpfel werden zum Beispiel bei 1 bis<br />
4 Grad, Mangos bei etwa 12 Grad Celsius transportiert.<br />
(C) PAUL-GEORG MEISTER / PIXELIO<br />
<strong>Die</strong> vielen verschiedenen Temperaturen sind eine große<br />
Herausforderung für die Transportunternehmen. Kühlfahrzeuge<br />
haben daher oft mehrere Kühlkammern mit<br />
unterschiedlichen Temperaturzonen. Fällt eine Kühlkammer<br />
aus, bzw. wird die Kühlkette unterbrochen, so<br />
müssen die davon betroffenen Lebensmittel vernichtet<br />
werden.<br />
Was bedeutet eigentlich „schockgefrostet“?<br />
Auf vielen Tiefkühlprodukten steht es drauf. Aber was<br />
ist das? Bei diesem Verfahren werden Lebensmittel in<br />
kürzester Zeit gefroren. Je höher die Gefriergeschwindigkeit<br />
ist, um so besser ist das Frostergebnis: Zwischen<br />
0 bis –5 °C bilden sich aus dem Wasser in den Zellen des<br />
Lebensmittels Eiskristalle. Je schneller die Temperaturetappe<br />
durchlaufen wird, um so kleiner und gleichmäßiger<br />
verteilen sich die Eiskristalle im Produkt. Langsames<br />
Gefrieren vermindert die Qualität. Es bilden sich große<br />
Eiskristalle und die Zellen des Lebensmittels können „erfrieren“<br />
(auch als Gefrierbrand bekannt).<br />
Was ist der Unterschied zwischen der industriellen<br />
Frostung und dem Einfrieren im<br />
Haushalt?<br />
Entscheidend ist die Gefriergeschwindigkeit. Voraussetzungen<br />
zum schnellen Frosten sind zum Einen eine<br />
möglichst tiefe Temperatur und zum Anderen eine schnelle<br />
Wegführung der Wärme vom Produkt. Daher arbeitet man<br />
in der industriellen Frostung nicht nur mit Temperaturen<br />
zwischen -40 °C und -70 °C, sondern zusätzlich auch mit<br />
Wind. Ein Beispiel aus dem Alltag: Ein kalter, windstiller<br />
Wintertag lässt uns die Kälte kaum spüren. Auf unserer<br />
Haut bilden sich Luftschichten, die isolierend wirken. Bei<br />
starkem Wind und gleichen Temperaturen empfinden wir<br />
es kälter. Durch die Windbewegung wird die isolierende<br />
Luftschicht weggeblasen, so dass die kalte Luft direkt mit<br />
unserer Haut in Berührung kommt.<br />
<strong>Die</strong>s ist auch ein wesentlicher Unterschied vom industriellen<br />
zum Haushaltsfrost. In Gefrierschrank oder<br />
Tiefkühltuhe, die oft auch sehr tiefe Temperaturen erreichen,<br />
herrscht praktisch Windstille, so dass das Produkt<br />
nur langsam gefriert. Bis ein Kilogramm Erbsen im hauseigenen<br />
Gefriergerät<br />
eine Kerntemperatur<br />
von -18 °C erreicht hat,<br />
vergehen ca. 24 Stunden.<br />
Beim industriellen<br />
Schockfrosten dagegen<br />
dauert das nur 5 Minuten.<br />
Sonja Ulmer<br />
Stilblüten:<br />
Oben auf dem Berg hatte es geschneit. Als wir aus der<br />
Kälte in die warme Stube kamen, hatten wir viele rote<br />
Backen.<br />
Energie einsparen kann man besonders im Winter, weil<br />
es da sowieso kalt ist.<br />
9
Schwäbisches Sibirien<br />
Warum ist es in Sonnenbühl so kalt ?<br />
Wer die Wettermeldungen<br />
von Meteorologe Jörg<br />
Kachelmann genau betrachtet,<br />
dem ist „Sonnenbühl“<br />
bestimmt schon aufgefallen.<br />
Wir können hier<br />
mit den Kältetemperaturen<br />
vom Feldberg oder sogar<br />
von der Zugspitze gut mithalten.<br />
Sonnenbühl liegt<br />
gerade mal auf 775 m ü.<br />
NN. Da sind der Feldberg<br />
Infotafeln am Wegesrand<br />
(1.493 m ü. NN. - höchster<br />
Berg in Baden-Württemberg) oder die Zugspitze mit 2.962<br />
m ü. NN (höchste Berg Deutschlands) deutlich höher.<br />
Aber keine Angst, bei uns in Sonnenbühl ist es nur an<br />
einer Stelle so kalt. Im „großen Rinnental“ spielt sich hierzu<br />
ein besonderes Phänomen ab.<br />
Das Rinnental ist jetzt ein Trockental, durch das im<br />
Sommer ein wunderschöner Wanderweg und im Winter<br />
eine Langlaufloipe führt. Früher, im Jurameer, haben sich<br />
hier Schwammriffe und gebankte Kalkriffe aufgebaut. <strong>Die</strong><br />
gebankten Gesteine waren dem Fluss und der Witterung<br />
viel stärker ausgesetzt als der massige Kalk der<br />
Schwammriffe.<br />
So wurde das<br />
Rinnental durch<br />
die unterschiedlichen<br />
Eigenschaften<br />
der beiden<br />
Gesteine<br />
„modelliert“.<br />
Noch heute nagt<br />
der Zahn der Zeit<br />
im Hintergrund erkennt man das Trockental<br />
an den Felsen –<br />
allerdings viel langsamer. Bei einer Jahresmitteltemperatur<br />
von 6-7 Grad und einer Niederschlagsmenge<br />
von 1.053 Liter pro Quadratmeter im Jahr haben sich flechten<br />
angesiedelt, die das Kalkgestein etwas schützen. Aber<br />
wo ist der Fluss hin?<br />
Regenwasser nimmt auf seinem Weg aus der Luft Kohlendioxid<br />
auf und wird zu Kohlensäure (= saurer Regen),<br />
welches den Kalk auflöst (= Verkarstung). Das Kalkgestein<br />
wurde porös. Wasser konnte in die Fugen und Spalten<br />
eindringen und bis zu einer Wasserundurchlässigen<br />
Schicht (z. B. Lehm) durchsickern. Hier hat sich der Fluss<br />
einen neuen, unterirdischen Weg geschaffen und das<br />
ehemals wasserführende Tal ist jetzt zu einem Trockental<br />
geworden. Aber warum ist es hier so kalt?<br />
An sonnigen Tagen heizen sich die Kalksteine, der trokkene<br />
Boden und die Luft in den Mulden auf. Man spricht<br />
von einem Strahlungstag. Dagegen kühlen sich die Tallagen<br />
in einer Wolkenlosen, klaren und windstillen Nacht<br />
extrem stark ab. <strong>Die</strong>ses Phänomen wird Strahlungsnacht<br />
bezeichnet. In dieser besonderen Nacht entstehen „Seen“<br />
aus Kaltluft. <strong>Die</strong> warme Luft steigt nach oben auf. <strong>Die</strong><br />
kalte, schwerere Luft sammelt sich in den Tälern. In einem<br />
Kaltluftsee kann man also nicht schwimmen – aber<br />
frieren!<br />
<strong>Die</strong> Klimastation im Gr. Rinnental gehört Herrn Hummel,<br />
welcher auch Führungen für diese Wetterstation anbietet<br />
(Mehr dazu auf seiner Website www.wetterring.de).<br />
Nur ein paar Meter entfernt<br />
ist die Metomedia Wetterstation<br />
von Jörg Kachelmann.<br />
<strong>Die</strong> bisher kälteste gemessene<br />
Temperatur betrug<br />
–33,3 Grad in 2m und –35,3<br />
Grad in 5cm Höhe am<br />
21.12.2001.<br />
Sonja Ulmer<br />
Hier bildet sich gerade ein Kaltluftsee<br />
10
Ausflugtipp: Vom Kältepol zum Sonnenparadies<br />
Das große Rinnental ist<br />
durch seine Wetterstation<br />
bekannt - deutschlandweit<br />
werden hier die größten<br />
Temperaturunterschiede<br />
gemessen und immer wieder<br />
Temperaturrekorde gemeldet.<br />
D er vom Tourismusverein<br />
Sonnenalb e.V. getragene<br />
Klimalehrpfad erläutert die Hintergründe dieser<br />
Wetterphänomene und thematisiert die zu Grunde liegenden<br />
naturkundlichen, insbesondere geologischen<br />
Naturgegebenheiten.<br />
Ausgehend vom Wanderparkplatz „Kalkstein“ werden<br />
auf einem 8,5 km langen Rundweg an zwölf Stationen<br />
naturräumliche, geologische, geomorphologische, botanische<br />
und damit zusammenhängende klimatische Besonderheiten<br />
vermittelt. <strong>Die</strong> Strecke kann an verschiedenen<br />
Punkten auf ca. die Hälfte abgekürzt werden. Der<br />
Weg ist bei trockener Witterung Kinderwagentauglich.<br />
www.sonnenbühl.de/data/klimawegSonnenalb.php<br />
Wetterstation Wetterring<br />
(Roland Hummel)<br />
Wetterstation Metomedia<br />
(Jörg Kachelmann)<br />
Freizeitkarte 1:50000 Baden-Württemberg<br />
© Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2004<br />
11
Basteltipp: Fensterbilder<br />
Fensterbilder sind ein überaus beliebtes Mittel der Raumdekoration. Sie schmücken das Zimmer nicht nur von innen,<br />
sondern sind auch von außen zu sehen. Gerade in der Winterzeit sind Fensterbilder etwas ideales zum Basteln mit der<br />
Jugendgruppe. Mit recht wenig Aufwand an Material und Werkzeug kann man schon schöne Fensterbilder machen.<br />
Stadt bei Nacht<br />
Runde Fensterbilder wie diese sind zwar in der Ausführung nicht<br />
ganz einfach, aber die Mühe lohnt sich.<br />
<strong>Die</strong> Stadt schneidet man aus schwarzem Tonkarton aus und<br />
setzt blaues Transparentpapier dahinter. Aus diesem werden<br />
wiederum Sternchen ausgeschnitten (am besten mit einem Cutter<br />
oder einem Teppichmesser), die dann mit gelben Papier hinterklebt<br />
werden können.<br />
Sankt-Martins-Umzug<br />
Für den Hintergrund des abgebildeten Motivs braucht<br />
man rotes, gelbes und lila Transparentpapier. Ansonsten<br />
ist die Herstellungsweise die gleiche wie oben.<br />
Vorlage am Kopierer mit 200 % vergrößern<br />
(in der Breite passt es dann ganau auf ein A4 Blatt)<br />
12
Vorlage am Kopierer mit 200 % vergrößern<br />
(in der Breite passt es dann ganau auf ein A4 Blatt)<br />
Basteltipp: Teelichter<br />
Als nette Tischdekoration bieten sich verzierte Teelichter<br />
an. Sie sind vom Motiv her sehr einfach zu machen<br />
und deshalb auch für jüngere Jugendgruppen bestens geeignet.<br />
ACHTUNG: <strong>Die</strong> Vorlagen sind dieses mal in Original-Größe<br />
abgebildet.<br />
Dazu das Motiv pro Teelicht 2x ausschneiden und mit<br />
Kleber an die Aluschale des Teelichts kleben.<br />
Papiervorschlag:<br />
Stern = gelber Tonkarton und gelbes Transparentpapier<br />
Tannenbaum = schwarzer Tonkarton und grünes Transparentpapier<br />
Originalgröße<br />
Originalgröße<br />
Viel Spaß beim Basteln wünscht Euch<br />
Sonja Ulmer<br />
<strong>Die</strong> Vorlage für den Engel und das Herz findest Du auf der nächsten Seite<br />
13
Buchtipp: Fräulein Smillas Gespür für Schnee<br />
Im Kopenhagener Hafenviertel stürzt der sechsjährige<br />
Junge Jesaja vom Dach und stirbt. <strong>Die</strong> Behörden halten<br />
es für einen Unfall, aber Smilla Jaspersen – die wie Jesaja<br />
aus Grönland stammt und im gleichen Haus wohnt – vermutet<br />
aufgrund der Spuren Jesajas im Schnee auf dem<br />
Dach einen Mord. Schon wegen seiner Höhenangst wäre<br />
er nie aufs Dach gestiegen, es sei denn, er fürchtete sich<br />
vor jemand.<br />
Auf eigene Faust beginnt Smilla Nachforschungen anzustellen.<br />
Jesajas Vater starb 1991 bei einer Grönlandexpedition.<br />
Bei dieser und einer 25 Jahre zuvor durchgeführten<br />
Expedition muss etwas geschehen sein, das die<br />
verantwortliche Forschungsgesellschaft seither zu vertuschen<br />
sucht.<br />
Ein Wissenschaftler, den Smilla bittet, die unverständlichen<br />
Dialoge auf einer von Jesaja versteckten Tonkassette<br />
hörbar zu machen, verbrennt auf seinem Hausboot.<br />
Welche Rolle spielt der legasthenische Mechaniker,<br />
der mit Smilla im gleichen Haus wohnt, Jesaja natürlich<br />
auch kannte und sehr viel Interesse daran zeigt, was<br />
Smilla herausfindet?<br />
Durch Bekannte lässt sie<br />
sich an Bord eines Schiffes<br />
schmuggeln, mit dem die<br />
Forschungsgesellschaft<br />
zum dritten Mal nach Grönland<br />
aufbricht. Während<br />
der Reise und am Zielort<br />
findet Smilla heraus, wie<br />
der Tod Jesajas mit dem<br />
seines Vaters zusammenhängt<br />
und gerät dadurch<br />
selbst in Lebensgefahr.<br />
„Fräulein Smillas Gespür für Schnee“<br />
von Peter Høeg<br />
Rowohlt Tachenbuch Verlag<br />
ISBN: 3-499-23701-6<br />
Preis: 9,90 Euro<br />
Sonja Ulmer<br />
Originalgröße<br />
Originalgröße<br />
Papiervorschlag:<br />
Herz = roter Tonkarton und rotes Transparentpapier<br />
Engel = blauer Tonkarton und blaues Transparentpapier<br />
14
NEWS<br />
Jahresprogramm 2008<br />
Wir wünschen allen ein fröhliches<br />
Weihnachtsfest und einen guten<br />
Rutsch ins neue Jahr!<br />
Bitte beachtet, dass die Jugendgeschäftsstelle<br />
voraussichtlich vom 21.12.2007<br />
bis zum 04.01.2008 nicht besetzt ist.<br />
Ab Montag sind wir dann wieder für Euch da.<br />
An alle Gaujugendwarte und ihre Stellvertreter sowie Jugendleiter,<br />
Fachwarte, Delegierte der JMV, Delegierte der Gaue, Freizeit- und<br />
LehrgangsleiterInnen und alle Interessierten<br />
Einladung zur<br />
JugendvertreterInnenversammlung<br />
vom 01. – 02. März 2008<br />
im Schullandheim Mönchhof<br />
(Gemeinde Kaiserbach / Rems-Murr-Gau)<br />
Demnächst haltet ihr’s<br />
wieder in den Händen und<br />
wisst vielleicht gar nicht,<br />
was tun damit: Wir helfen<br />
Euch weiter:<br />
10 Möglichkeiten, was<br />
man mit einem Jahresprogramm<br />
der Schwäbischen<br />
Albvereinsjugend<br />
machen kann.<br />
1. ab in die Tonne – aber<br />
ja nicht!<br />
2. lesen und irgendwo hinlegen, wo ich’s wieder finde<br />
3. Eselsohren machen bei Sachen, die mich vielleicht<br />
interessieren könnten<br />
4. Termine, die für mich wichtig sind, in meinen persönlichen<br />
Kalender übertragen<br />
5. Anmeldeformular raustrennen, ausfüllen und an die<br />
Jugendgeschäftsstelle schicken<br />
6. meinen Freunden zum Lesen geben und fragen, ob<br />
sie mitkommen zu einer Freizeit oder einem Lehrgang<br />
7. in der Schule verteilen oder in meiner Stammkneipe<br />
auslegen<br />
8. bei Veranstaltungen des Schwäbischen Albvereins<br />
drauf hinweisen<br />
9. überlegen, ob da nicht auch mal ein Freizeit- oder<br />
Lehrgangsangebot von mit drin stehen sollte<br />
10. ins Herz schließen und nie mehr ohne sein wollen.<br />
Dorothea Witek<br />
Folgende Tagesordnungspunkte sind vorgesehen:<br />
Samstag, 01. . März 2008<br />
Sonntag, 02. März 2008<br />
Anreise / Zimmerverteilung<br />
TOP 1 Begrüßung, Vorstellung der Teilnehmer<br />
TOP 2 Vorstellung und Annahme des Haushaltsplans<br />
TOP 3 Berichte und Bestätigung der Fachwarte<br />
TOP 4 Berichte der Arbeitskreise<br />
TOP 5 Berichte der Gaujugendwarte<br />
TOP 6 Jahresmotto Natur und Umweltschutz<br />
TOP 7 Änderung der Jugendordnung<br />
Vorstellung und Diskussion<br />
TOP 8<br />
TOP 9<br />
TOP 10<br />
TOP 11<br />
TOP 12<br />
Änderung der Jugendordnung<br />
Beschlussfassung<br />
Bericht der Bildungsreferentin<br />
Ehrungslotterie<br />
Anträge<br />
Verschiedenes<br />
Bitte meldet euch für die JVV bis spätestens 21. Februar 2008 telefonisch oder schriftlich auf der JGS an.<br />
Anträge sind bis zum 16. Februar 2008 schriftlich an die JGS zu richten.<br />
15
NEWS<br />
Unsere Lehrgänge - Neuigkeiten ab 2008<br />
Gemeinsam mit der Jugend im Schwarzwaldverein hat<br />
sich die Schwäbische Albvereinsjugend unter dem Dach<br />
der Deutschen Wanderjugend (DWJ) in Baden-Württemberg<br />
auf ein gemeinsames Ausbildungskonzept verständigt,<br />
das 2008 in die Praxis umgesetzt wird.<br />
Ziel ist es, sowohl die unterschiedlichen Angebote<br />
beider Jugendverbände als auch die unterschiedlichen<br />
Lehrgangsformen inhaltlich aufeinander abzustimmen und<br />
zu integrieren.<br />
Für die JugendleiterInnen bedeutet das neue Konzept<br />
mehr Flexibilität: mehr Auswahl und die Chance zur Spezialisierung<br />
je nach persönlichem Interesse und Anforderung<br />
durch die Art des ausgeübten Ehrenamts.<br />
<strong>Die</strong> Anforderungen für die Ausstellung der JugendleiterCards<br />
sind angepasst und für beide Verbände vereinheitlicht.<br />
<strong>Die</strong> Module im Überblick<br />
• Einsteigerkurs: JunioR-Jugendleiter (ab 14 Jahre)<br />
• Basiskurs (ab 16 Jahre)<br />
• Aufbaukurse (ab 16 Jahre)<br />
• Ergänzungskurse (je nach Thema ab 14 Jahre)<br />
Im Jahresprogramm 2008 ist bei jedem Kurs angegeben,<br />
zu welcher Kategorie er gehört. Der Zeltlagerlehrgang<br />
wird z.B. als Aufbaukurs und das VorOrtTrainings als<br />
Ergänzungskurs anerkannt. Erläuterungen zu den Inhalten<br />
der einzelnen Kursarten stehen auf unserer Internetseite<br />
und können auf der Jugendgeschäftsstelle angefordert<br />
werden. Bei Unklarheiten bitte nachfragen.<br />
Juleica<br />
D ie JuleiCa<br />
dient Ehrenamtlichen als<br />
Nachweis für ihr freiwilliges Engagement<br />
und dafür gibt es von zahlreichen Unterstützern Vergünstigungen.<br />
In ganz Baden-Württemberg gelten folgende<br />
Ermäßigungen:<br />
• Ermäßigte BahnCard (26 Euro-Gutschein)<br />
• Kostenlose Mitgliedschaft im Deutschen Jugendherbergswerk<br />
• Ermäßigte Eintrittspreise für erwachsene JuleiCa-Inhaberinnen<br />
für Wilhelma, Württembergisches Staatstheater<br />
und Haus der Geschichte.<br />
Weitere Infos und Ermäßigungen findest Du auf<br />
www.juleica.net .<br />
Um bei der Schwäbischen Albvereinsjugend erstmalig<br />
eine Juleica zu beantragen, sind 40 Punkte (entsprechen<br />
Unterrichtseinheiten à. 45 Minuten) an Ausbildungsleistung<br />
zu erbringen. Zudem muss die Bescheinigung<br />
über einen Erste-Hilfe-Kurs vorgelegt werden und du musst<br />
mindestens 16 Jahre alt sein.<br />
<strong>Die</strong> 40 Juleica-Punkte können durch Kombination der<br />
Module erreicht werden:<br />
Basiskurs (obligatorisch für alle) 20 Juleica-Punkte<br />
Aufbaukurs (mind. einer obligatorisch) je 10-12 Juleica-Punkte<br />
Vorbereitungs- oder Ergänzungskurse je 6-10 Juleica-Punkte<br />
Dorothea Witek<br />
Quer durch BaWü<br />
Geschenktipp zu Weihnachten<br />
Bist du gerne mit anderen „gemeinsam<br />
unterwegs“ und möchtest<br />
etwas erleben? Oder suchst du noch<br />
nach interessanten Ausflugszielen für<br />
den Familienausflug, die Gruppenstunde<br />
oder einer Aktion mit der Ortsgruppe?<br />
Dann können wir dir das Brettspiel „Quer durch BaWü“<br />
empfehlen! Auf dem Spielplan sind über ganz Baden-Württemberg<br />
verteilt 186 Wander- und Ausflugsziele zu finden,<br />
die für Kinder und Jugendliche<br />
geeignet sind. Und das beste ist, die<br />
Zielpunkte gibt es in Wirklichkeit!<br />
„Quer durch BaWü“ ist ein Brettspiel,<br />
das die Schwäbische Albvereinsjugend<br />
mit Ravensburger in Kooperation<br />
mit der Jugend im Schwarzwaldverein<br />
erstellt hat.<br />
Das Spiel kostet 19,50 EUR zzgl. Porto und Verpackung<br />
und kann bei uns bestellt werden.<br />
Weiter Infos gibt es unter www.quer-durch-bawue.de<br />
16
NEWS<br />
Ohne Zaster beisst Jugendarbeit ins Straßenpflaster<br />
Aus Mitteln teln des Landesjugendplans 2008 können wir folgende Zuschüsse beantragen:<br />
agen:<br />
Pädagogische BetreuerInnen bei Jugenderholungsmaßnahmen<br />
Ehrenamtliche qualifizierte BetreuerInnen für Kinder und Jugendfreizeiten für 6 - 18 jährige werden bezuschusst (2007:<br />
8,70 Euro je Tag und BetreuerIn), d.h. sie müssen nicht PädagogInnen sein. <strong>Die</strong> Freizeit muss zwischen fünf und 21 Tagen<br />
dauern.<br />
Großzelte und Zeltmaterial<br />
Anschaffung von Zelten und unmittelbar erforderliche und notwendige Ausrüstung wie Feldbetten, Abdeckplanen, Bodendecken,<br />
Holzlatten für Zeltbau. Nicht gefördert werden Werkzeuge, Küchenzubehör, Matratzen, Sanitär- und Hygieneausrüstung,<br />
Tische und Bänke. Der Zuschuss beträgt maximal 50% der anerkannten Gesamtkosten, 2007 bei 25 %.<br />
Lehrgänge für JugendgruppenleiterInnen<br />
Das Land fördert nur Lehrgänge zur Aus- oder Fortbildung von JugendgruppenleiterInnen mit jugendpflegerischen oder<br />
staatspolitischem Inhalt. Der Zuschuss wird nur für TeilnehmerInnen ab 15 Jahre gewährt. Der Tagessatz beträgt je<br />
TeilnehmerIn bis zu 9,70 Euro (2007: 8,70 Euro). Der volle Tagessatz wird bei mindestens 5-stündigem Programm, der<br />
halbe Tagessatz bei mindestens 2 1/2-stündigem Programm gewährt.<br />
Seminare der außerschulischen Jugendbildung<br />
Zuschüsse können für Seminare, die sich mit politischen, sozialen, sportlichen, musisch-kulturellen, ökologischen oder<br />
technischen Fragen der Jugendbildung befassen, gewährt werden. <strong>Die</strong> TeilnehmerInnen müssen zwischen 14 und 27<br />
Jahre alt sein. Der Tagessatz beträgt je TeilnehmerIn bis zu 9,70 Euro (2007: 8,70 Euro). Der volle Tagessatz wird bei<br />
mindestens 5-stündigem Programm, der halbe Tagessatz bei mindestens 2 1/2-stündigem Programm gewährt.<br />
Praktische Maßnahmen der außerschulischen Jugendbildung<br />
Praktische Maßnahmen sind besondere Gruppenaktivitäten, die sich deutlich von der laufenden Gruppenarbeit unterscheiden<br />
müssen, wobei eine praktische Umsetzung der Inhalte stattfinden muss. Bezuschusst werden musisch-kulturelle,<br />
ökologische und technologische Jugendbildung. <strong>Die</strong> zuschussfähigen Gesamtkosten betragen max. 5.200 Euro. <strong>Die</strong><br />
Zuschussquote betrug 2007 25 %.<br />
<strong>Die</strong> vollständigen Förderbedingungen und Antragsformulare können unter<br />
www.ljrbw.de/ljr/service/publikationen/arbeitshilfen.php und<br />
www.jugendarbeitsnetz.de/downloads/downloads.php herunter geladen werden.<br />
Weitere Informationen gibt es auf der Jugendgeschäftsstelle bei Germar Schulte-Hunsbeck<br />
unter 0711 22585 –27 oder germar.schulte-hunsbeck@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />
Abgabefristen für Anträge bei der Schwäbischen Albvereinsjugend<br />
bis spätestens 18.<br />
Januar:<br />
praktische Maßnahmen<br />
bis spätestens 15. Februar: Zeltmaterial<br />
bis spätestens 1. . März: JugendgruppenleiterInnenlehrgänge, Seminare<br />
und Pädagogische BetreuerInnen<br />
17
NEWS<br />
Steckbriefe der Delegierten 2007 / 2008<br />
E-Mail Adresse: delegierte@schwaebische-albvereinsjugend.de<br />
Name: Jenny Glück<br />
Wohnort: Schlierbach<br />
Handy-Nr.:<br />
0162 1620886<br />
Ortsgruppe: Schlierbach (Teck-Neuffen Gau)<br />
Hobbys: Akrobatik, Party machen, telen...<br />
Name: Daniel Gabel<br />
Alter: 15 Jahre (26.02.1992)<br />
Alter: 18 Jahre<br />
Funktion: Deli<br />
Wohnort: Auenwald<br />
Schule/Beruf: Kl 10(c) Raichberg Realschule<br />
07191 58489<br />
Musik: Punk, Reggae, Metal,...<br />
Hand: 0160 4571443<br />
E-Mail: Daniel_Gabel@arcor.de<br />
Ortsgruppe: Weissacher Tal (Rems-Murr-Gau)<br />
Schule/Beruf: Feinwerkmechaniker, Fachrichtung<br />
Machinenbau<br />
Musik: Red Hot Chili Peppers<br />
Hobbys: VfB Stuttgart, Albverein, Musik, Sport,<br />
Feuerwehr<br />
Name: Katharina Allmendinger<br />
Tätigkeiten im SAV: Delegierter seit Juni 2005,<br />
Wohnort: Schlierbach<br />
Betreuer Osterfreizeit und Zeltlager 1<br />
Telefon:<br />
07021 483248<br />
Handy: 0174 3183783<br />
E-Mai: katha_allm@web.de<br />
Ortsgruppe: Schlierbach (Teck-Neuffen Gau)<br />
Hobbys: Akrobatik, Tennis, Party machen, Tanzel,<br />
Telen, simsen, Kwick, ICQ<br />
Alter: 14 Jahre alt (05.01.1993)<br />
Funktion: Deli<br />
Schule/Beruf: Kl 9 (e), Ludwig-Uhland-Gymnasium<br />
Musik: Pock, Pop, Metal, Reggae, Punk<br />
Name: Raphaela König<br />
Alter: 14 Jahre (14.01.1993)<br />
Wohnort: Wilflingen<br />
Name: Merlin Voß<br />
(Donau Bussen Gau)<br />
Alter: 16 Jahre<br />
Telefon-Nr<br />
elefon-Nr. . : 073761563<br />
Wohnort: Oberdischingen<br />
Handy: 0152 08711468<br />
Ortsgruppe: Ulm Neu-Ulm<br />
E-Mail: koenig-raphaela@web.de<br />
Gau: Donau-Blau-Gau<br />
Schule/Beruf: Realschule Riedlingen<br />
E-Mail: MerlinVoss@gmx.de<br />
Musik: Rock<br />
Schule/Beruf: Gewerblich Technische Schule<br />
Hobbys: E-Gitarre spielen, schießen<br />
Ehingen<br />
Tätigkeiten im SAV: Delegierte<br />
Musik: Selber spiele ich Horn und hören tu<br />
ich Rock, Punk und Mittelalterliche Folklore<br />
Hobbys: Jugendgruppe leiten, Fahrrad touren<br />
fahren und Waldhorn spielen<br />
Tätigkeiten im SAV: Delegierter (müsste ich eigentlich nicht nochmals erwähnen),<br />
Jugendleiter und alles was sonst noch anfällt und Spaß macht<br />
z.B.: Landschaftspflege<br />
18
NEWS<br />
Name: Jule Krause<br />
Wohnort: Neuhausen s.d.F.<br />
Telefon-Nr<br />
elefon-Nr. . : 07158 64537<br />
Alter: 15 Jahre<br />
E-Mail: jupakra01@arcor.de<br />
Ortsgruppe: Neuhausen<br />
(Esslinger Gau)<br />
Funktion: Deli<br />
Hobbys: Lesen, Zeugs schreiben, Kino, Albi, mit freunden<br />
was machen, Derneck<br />
Musik: Rock, Punk, Metal, ...<br />
Schule/Beruf: Kl. 10 (Abschlussklasse ‘08) Realschule<br />
Name: Sebastian Müller<br />
Geb. Datum: 17.08.89<br />
Wohnort: Mainhardt<br />
(Hohenlohe Gau)<br />
Telefon-Nr<br />
elefon-Nr.:<br />
07903 940755<br />
Handy: 0175 4823795<br />
E-Mail:<br />
MuellerBastiy@gmx.de<br />
Schule/Beruf: Ausbildung<br />
zum Erzieher<br />
Musik: Alles außer HipHop<br />
Hobbys: Lesen, Kampfsport, Wandern und Gedichte<br />
schreiben<br />
Tätigkeiten im SAV: Deli, Jugendleiter in der Ortsgruppe<br />
Mainhardt und Helfer beim FuFaFe / Zeltlager1<br />
Name: Lukas Hogen<br />
Alter: 18 Jahre (22.7.1989)<br />
Wohnort: Niederstotzingen<br />
Gau: Donau-Brenz Gau<br />
Musik: The Fratellis, The Killers usw.<br />
Leider lagen uns bis zur Einsendung der<br />
STUFE in die Druckerei keine Steckbriefe<br />
von Marco Gogg und Stefanie Oehrle vor.<br />
Unterstützend sind mit dabei:<br />
Name: Bernadette Späth<br />
Wohnort: Wilflingen<br />
(Donau Bussen Gau)<br />
Telefon-Nr<br />
elefon-Nr.:<br />
07376 863<br />
Alter: 14 Jahre<br />
Schule: 9. Klasse Realschule<br />
Hobbys: Schützenverein, Gitarre<br />
Musik: <strong>Die</strong> Ärzte<br />
Name: Franziska Jörg<br />
Geburtstag: 04.01.1989<br />
E-Mail: Franziska41@gmx.de<br />
Ortsgruppe: Gundelfingen<br />
(Donau-Bussen Gau)<br />
Hobbys: Lesen, Zeichnen, Reiten<br />
Beruf: Orthopädie Schumacherin<br />
Tätigkeiten im SAV: Jugendgruppenleiterin,<br />
Derneck-Betreuerin<br />
Name: Max Krause<br />
Wohnort: Neuhausen a.d.F.<br />
(Esslinger Gau)<br />
Alter: 18 Jahre<br />
E-Mail: maxkrause@arcor.de<br />
Telefon:<br />
07158 956142<br />
Schule: Abiturient (13. Klasse)<br />
Tätigkeiten im SAV: Jugendgruppenleiter<br />
der OG Neuhausen<br />
Vom Jugendbeirat werden die Delegierten Betreut von:<br />
Karen Schray, Heike Leukart und Michael Neudörffer<br />
19
NEWS<br />
Jahresmotto live: Albvereinsjugend im Fernsehen?!<br />
...zwar sind wir<br />
nicht live auf Sendung<br />
gegangen,<br />
doch konnten wir als<br />
Live-Publikum an<br />
der Sendung „Baden-Württemberg<br />
aktuell“ teilnehmen.<br />
Am 13.09.2007 hatte<br />
die Albvereinsjugend eine der seltenen Möglichkeiten<br />
genutzt dem SWR „über die Schulter zu schauen“. Im Stuttgarter<br />
Funkhaus ging es nach einer kurzen DVD-Vorstellung<br />
des SWR auf eine Führung quer durch den SWR.<br />
Wer hätte es gewusst? Der SWR gehört zur ARD! Warum?<br />
Ingesamt gehören zur „Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunkanstalten der Bundesrepublik<br />
Deutschland“, kurz ARD, neun öffentlich-rechtliche<br />
Landesrundfunkanstalten. So auch neben dem SWR z.B.<br />
der WDR, NDR, HR oder BR.<br />
Durch den Zusammenschluss des SDR & SWF vor einigen<br />
Jahren, gibt es nun im Sendegebiet drei Funkhäuser:<br />
in Mainz, Baden-Baden und eben in Stuttgart.<br />
Okay. Jetzt ging es los. Wir marschierten in dem 18<br />
Stockwerk-Gebäude (davon 8 Stockwerke unter der Erde!)<br />
als erstes zum Radio-Sender. Nein, leider nicht SWR 3,<br />
die senden aus Baden-Baden, aber ins SWR 1 & 4 Studio<br />
konnten wir einen prima Einblick erhalten.<br />
An einem beliebig in der Höhe verstellbaren Multifunktionstisch<br />
arbeiten die Radio-Sprecher:<br />
per Mausklick<br />
erhalten sie auf<br />
ihren 4 bis 8<br />
Bildschirmen<br />
alle erdenklichen<br />
Informationen.<br />
Sei es rund um die aktuelle Musik (Interpret, Produktionsjahr,<br />
Story rund um das Lied oder den Interpret, Länge,<br />
...), die entsprechenden Nachrichten zum Ablesen<br />
(z.B. Verkehrsfunk, Nachrichten, Infos, Hinweise etc.) oder<br />
Hinweise aus der Redaktion, die nur für die Radio-Sprecher<br />
selbst bestimmt sind.<br />
Was meint Ihr, welcher Sender die meisten Einschaltquoten<br />
hat? Hier die Fakten: SWR 3 – Platz 1. SWR 1 –<br />
Platz 2. SWR 4 kommt auf den 3. Platz. SWR 2 ergattert<br />
den 4. Platz und DasDing kommt auf den 5. Platz. DasDing<br />
ist übrigens ein Radiosender<br />
von Jugendliche für Jugendliche.<br />
D.h. alle bis 27 Jahre sind<br />
dazu eingeladen, an der Gestaltung<br />
des Radioprogramms<br />
teil zu nehmen ...und wer weiß: Vielleicht<br />
bist Du später auch beruflich an einer Weiterarbeit<br />
für den Rundfunk interessiert?<br />
Hier gibt es jedenfalls jede Menge Ausbildungsplätze:<br />
Schreinerei, Schlosserei, Mensa-Großküche, Redakteuer,<br />
Tontechniker, Fernsehtechniker, Elektroinstallateur, Frisör,<br />
Maske u.v.m. Wer Interesse hat, der klickt einfach<br />
unter www.swr.de den Bereich „Unternehmen“ an. Unter<br />
„Jobs und Ausbildung“ findet Ihr die volle Palette.<br />
Unsere Führerin vom SWR ist von der Arbeitsatmosphäre<br />
begeistert<br />
und kann den<br />
SWR als Arbeitgeber<br />
nur empfehlen.<br />
Entsprechend<br />
hoch sind<br />
jedoch auch die<br />
Voraussetzungen<br />
hinsichtlich<br />
Noten und Praktika an die Bewerber.<br />
<strong>Die</strong> Filmstudios sind faszinierend. Sieht man sie jeden<br />
Tag im Fernsehen als „gemütliche“ Räume ohne Wände,<br />
so sind sie in Wirklichkeit mit Technik voll gestopft<br />
und während dem Betrieb hinter der Kulisse geradezu<br />
hektisch: Frisör und MakeUp-Dame flitzen auf und ab,<br />
der Redakteure gibt Anweisungen per Saaldurchsage, die<br />
Fernsehtechniker liefern sich mit dem Tontechniker ungewollte<br />
„Wettrennen“ von einer Kamerastellung in die<br />
nächste... so zumindest<br />
aus der Sicht<br />
von uns Gästen.<br />
Mit dem Besuch<br />
der Landesschau<br />
BW aktuell geht der<br />
Abend beim SWR zu<br />
Ende und voller neuer<br />
Eindrücke verabschieden<br />
wir uns<br />
vom Stuttgarter<br />
Funkhaus.<br />
Dirk Briddigkeit<br />
20
NEWS<br />
Jahresmotto live: Yunkies, Obdachlose und der Straßenstrich<br />
Sein Gesicht ist vom Leben auf der Straße gezeichnet.<br />
Etwas rötlich, einige kleinere und eine größere Narbe.<br />
Seine Hände sind ebenfalls rot und aufgeschwollen. Ordentlich<br />
angezogen, mit freundlichen Augen und einem<br />
Lachen: So steht unser Stadtführer vor uns und begrüßt<br />
uns in ostdeutschem Dialekt. Er sei studierter Informatiker<br />
und ehemals in der DDR ein<br />
hochrangiger Angestellter gewesen.<br />
Nach dem Mauerfall,<br />
kam jedoch auch seine<br />
Biografie zum Fall: Keine Arbeit,<br />
Ehe ging in die Brüche,<br />
der Alkohol- und Spielsucht<br />
folgte ein über 10 jähriges Leben<br />
auf der Straße.<br />
Über 20 junge Leute von der<br />
Albvereinsjugend ließen sich<br />
am 17.10.2007, von diesem<br />
ehemals obdachlosen Mann<br />
das „arme“ Stuttgart zeigen.<br />
Als ersten Anlaufpunkt gehen wir zum so genannten<br />
„Nestwerk“. <strong>Die</strong>ses Wohnhaus bietet 55 Übernachtungsplätze<br />
für obdachlose Menschen an, die zum einen anonym<br />
und auf der anderen Seite auch nur eine Nacht bleiben<br />
möchten. Keine Miete, keine Fragen, keine Verpflichtungen<br />
– außer die, am nächsten Morgen das Haus zu<br />
verlassen.<br />
Der Mann fasziniert uns. Authentischer kann niemand<br />
dieses Leben auf der Straße beschreiben. Ist doch auch<br />
er hier und dort in Stuttgart „aufgelaufen“. „Denn auf der<br />
Straße“, sagt er, „ist im Endeffekt jeder auf sich selbst<br />
eingestellt. Lebt jeder als Einzelkämpfer unter vielen anderen<br />
Obdachlosen.“<br />
Weiter geht’s zur TrottWar-Zentrale. TrottWar, die überregionale<br />
Straßenverkäufer-Zeitung, ist eine von bundesweit<br />
26 Straßenverkäufer-Zeitungen. Neben der Erwerbsmöglichkeit<br />
für sozialschwache Menschen bietet TrottWar<br />
auch eine Theater-Gruppe für diese Zielgruppe an. Hier<br />
werden Stücke einstudiert und semiprofessionell der Öffentlichkeit<br />
präsentiert. <strong>Die</strong> diesjährige deutsche Meisterschaft<br />
im Straßen-Fußball fand am 1./2. Juni 07 in<br />
Stuttgart statt und wurde u.a. von TrottWar ausgetragen.<br />
Bei TrottWar sind zwischen 60 – 80 ständige Verkäufer<br />
angestellt. <strong>Die</strong> besten Verkaufszahlen erreichen diese ab<br />
Mitte November bis Weihnachten. Hier sind die Menschen<br />
besonders „sozial“ eingestellt und bereit, die Straßenzeitung<br />
zu kaufen. Auf der anderen Seite stellen die Sommerferien<br />
eine wirtschaftliche Herausforderung für die<br />
Zeitungsverkäufer da: Viele Menschen sind im Urlaub.<br />
Zwei Straßenzüge weiter befinden wir uns vor der Alternative<br />
zum Straßenstrich: Im High-Noon und Cafe Maus<br />
gibt es frische Spritzen und die Methadon-Ausgabe für<br />
Drogenabhängige.<br />
Jetzt stehen wir vor einem Frauenwohnheim. Als der<br />
TrottWar-Mitarbeiter uns mitteilt, dass hier kein Männerbesuch<br />
erlaubt sei „protestieren“ einige Damen aus unserer<br />
Runde. Doch der Grund ist alles andere als romantisch:<br />
Besoffene Männer hatten schon zum wiederholten<br />
Male Frauen in solchen Zufluchtstätten vergewaltigt. Eine<br />
Pforte mit Sicherheitstüren, Lichtschranken und eine gepanzerte<br />
Überwachungskamera sorgen jetzt für dauerhaften<br />
Schutz der Frauen.<br />
„Aber wohin gehen obdachlose Kinder und Jugendliche?“<br />
fragt jemand von uns aus der Runde. Wieder nur<br />
einige Gehminuten entfernt stehen wir plötzlich vor dem<br />
Schlupfwinkel. Unserem Spendenprojekt der Albvereinsjugend,<br />
wohin die Gelder des Spendenlaufs als auch die<br />
persönlichen Spenden von diversen Mitgliedern (insg.<br />
über 1.400 Euro!) geflossen sind. Im Schlupfwinkel finden<br />
die Kinder nicht nur Schutz, sondern auch Verpflegung,<br />
offene Ohren, ggf. einen Arzt oder einfach Gleichgesinnte<br />
zum Reden und Spielen.<br />
<strong>Die</strong> Stuttgarter Vesperkirche, unser Endpunkt dieser besonderen<br />
Stadtführung, erreichen wir nach ca. 5 km Fußmarsch<br />
und fast 3 Stunden. In<br />
einem Halbkreis stehen wir vor<br />
unserem Stadtführer. Hier gibt<br />
es von Januar bis März 2008<br />
wieder kostenlos Essen & Trinken<br />
für die Ärmsten der Armen<br />
in Stuttgart. Wer mag, darf als<br />
„zahlende“ Gäste gerne jederzeit<br />
für einen Snack vorbeischauen<br />
und mit den ehrenamtlichen<br />
HelferInnen sowie den<br />
sozial benachteiligten Menschen<br />
ins Gespräche kommen.<br />
Allen Teilnehmern ist klar geworden: <strong>Die</strong>se Stadtführung<br />
wird niemand so schnell vergessen! Wirklich eine<br />
Empfehlung wert!<br />
Wer von Euch Interesse an der ganzjährig angebotenen<br />
TrottWar-Stadtführung hat, surft entweder bei<br />
www.trott-war.de vorbei oder ruft unter 0711 6018743-14<br />
einfach direkt im TrottWar-Büro an.<br />
Dirk Briddigkeit<br />
21
NEWS<br />
Wie? Schon wieder zurück?<br />
Ja! Es ist unglaublich, aber so schnell vergeht ein Jahr!<br />
Seit September 2006 war ich mit meiner Freundin ein<br />
ganzes Jahr in Thailand, Neuseeland, Australien und<br />
Malaysia unterwegs und haben dabei viele spannende<br />
Abenteuer erlebt.<br />
Auswandern? Ja, auch das war am Anfang ein Thema,<br />
aber nun sind wir wieder zurück und konnten einen farbenprächtigen<br />
Herbst genießen. Wenn jetzt noch ein richtiger,<br />
schöner, kalter und weißer Winter folgt, können wir<br />
uns nicht beklagen und sind froh wieder hier zu sein!<br />
Das soll aber nicht heißen, dass es uns nicht gefallen<br />
hat, im Gegenteil:<br />
Mit Thailand haben wir Asien kennen und lieben<br />
gelernt.<br />
E s ist oft<br />
schon unglaublich<br />
wie einfach<br />
aber trotzdem<br />
zufrieden die<br />
Menschen dort<br />
leben. Nicht nur<br />
die fantastische<br />
Natur, das thailändische<br />
Essen<br />
Essensstand in der Khao San Road / Bangkok<br />
und die Freundlichkeit der Thailänder, sondern auch deren<br />
Kultur hat uns sehr gut gefallen!<br />
Dass man in so einem Land aber auch oft mit miserablen,<br />
hygienischen Verhältnissen rechnen sollte und oft<br />
lieber nicht so genau hinschaut, wurde uns sehr schnell<br />
bewusst. Besonders erschreckend war für uns die Verschmutzung<br />
der natürlichen Ressourcen wie Wasser und<br />
Luft und der viele Müll, welcher achtlos in die grüne Natur<br />
geworfen wird.<br />
Neuseeland war für uns, trotz der einmaligen Natur,<br />
nicht ganz so ein Traum, wie erhofft. Vielleicht lag es am<br />
Wetter, am ständigen Nieselregen, an den wirklich fiesen<br />
Sandflies, vielleicht aber auch daran, dass dieses<br />
Land, so schön es auch ist, vom Tourismus leider inzwischen<br />
total überrannt wird. Auch der Umgang der Neuseeländer<br />
mit den Maoris, den Ureinwohnern Neuseelands,<br />
und der Naturschutz im Land lassen sehr zu wünschen<br />
übrig. Eigentlich sehr bedauernswert, denn die<br />
Natur und Kultur Neuseeland ist wirklich etwas einmaliges…<br />
und sehenswert!<br />
Während zahlreicher Tageswanderungen und Mehrtagestouren<br />
durch die Wildnis konnten wir diese unglaublich<br />
grüne Natur am anderen Ende der Welt erleben.<br />
R iesige Baumfarne,<br />
saftig, grüne<br />
Natur, viele Flechten<br />
und Moose, verwunschene<br />
Wälder...<br />
man kommt<br />
sich wirklich oft vor<br />
wie in „Herr der<br />
Ringe“ und wäre<br />
Grün und faszinierend - Neuseelands Natur überhaupt nicht<br />
überrascht, wenn<br />
vor einem plötzlich ein paar Hobbits und Elben im Wald<br />
auftauchen würden.<br />
Australien erwartet einen, besonders im Outback, mit<br />
flimmernder, trockener Hitze und zahlreichen Hausfliegen!<br />
Man fühlt sich oft wie eine Kuh auf der Weide, aber zum<br />
Glück stechen die Fliegen wenigstens nicht!<br />
Das war’s? Nun, nicht ganz:<br />
<strong>Die</strong> unendliche Weite Australiens ist faszinierend und<br />
unsere Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. <strong>Die</strong><br />
oft unglaublichen Entfernungen, die wunderschöne Natur,<br />
der unendliche Sternenhimmel, die uralte Kultur der<br />
Aborigines und die zahlreichen, süßen Kängurus machten<br />
die Reise durch Australien zu einem besonderen Erlebnis!<br />
Außerdem kann man in keinem anderen Kontinent<br />
so viele Zeit-, Klima- und Vegetationszonen erleben,<br />
wie hier.<br />
Sehr gefallen hat uns auch die lässige, lockere Lebensart<br />
der Australier,<br />
welche nicht<br />
nur im Beruf mindestens<br />
zwei Gänge<br />
runterschalten. Dagegen<br />
sind die Europäer,<br />
allen voran<br />
die Deutschen, ein<br />
doch sehr stressiges<br />
und ungemütliches<br />
Unser Whitebite und die Pinnacles<br />
Völkchen.<br />
Malaysia war dagegen wieder ein krasser Gegensatz.<br />
<strong>Die</strong>ser bunte Vielvölkerstaat fasziniert nicht nur mit Trauminseln,<br />
herrlichen Schnorchelrevieren und unberührtem<br />
Dschungel, sondern zeigt auch wieder, wie miserabel die<br />
asiatische Bevölkerung mit der Natur umgeht. Urwaldzerstörung,<br />
Luftverschmutzung und Vermüllung der Natur<br />
stehen hier wieder auf der Tagesordnung.<br />
Warum dann nach Malaysia? Alleine wegen der kunterbunt<br />
zusammengewürfelten Bevölkerung und der kulinarischen<br />
Vielfalt lohnt ein Urlaub! Hier können wir uns<br />
22
NEWS<br />
außerdem alle<br />
noch eine Scheibe<br />
abschneiden, denn<br />
wo sonst leben<br />
Moslems, Hindus,<br />
Buddhisten und<br />
Christen schon so<br />
lange friedlich nebeneinander<br />
und<br />
Sommer, Sonne, Sand und Meer in Malaysia<br />
miteinander?!<br />
Zum Schluss konnten wir uns im modernen Singapore<br />
noch davon überzeugen, dass technischer Fortschritt und<br />
Umweltschutz sich nicht unbedingt ausschließen müssen<br />
und dass man in dem kleinen Stadtstaat so manches Vermögen<br />
beim tagelangen Einkaufsbummel durch riesige,<br />
moderne Konsumtempel liegen lassen kann.<br />
Meine Freundin und ich hatten eine tolle, aufregende<br />
und spannende Zeit. Wir haben viele Eindrücke und Erfahrungen<br />
gesammelt und so manche schwierige oder<br />
gefährliche Situation miteinander gemeistert.<br />
Eine Traumreise? Auf alle Fälle!<br />
Ob wir noch mal so etwas machen würden? Klar, jeder<br />
Zeit!<br />
Aber bis dahin wird viel Zeit vergehen…<br />
Ein herzliches Dankeschön an alle, die mit uns und<br />
unserem Internettagebuch „gereist“ sind und in Gedanken<br />
bei uns waren.<br />
Trotz aller Eindrücke und Einblicke, aller Erlebnisse<br />
und Abenteuer sind wir froh wieder hier in Deutschland<br />
zu sein und unsere Familie und Freunde endlich wieder<br />
zu sehen, denn eine Sache wurde uns während diesem<br />
Jahr sehr bewusst:<br />
Trotz aller Kritik ist Deutschland für uns zum Leben<br />
unschlagbar und hat im Vergleich zu den von uns bereisten<br />
Ländern das beste Sozialsystem (... und die besten<br />
Backwaren)!<br />
Wer unbedingt Auswandern<br />
möchte, sollte zuerst<br />
einmal ein paar Wochen<br />
oder Monate in seiner neuen,<br />
zukünftigen Wahlheimat<br />
verbringen und wem es<br />
dann immer noch so gut<br />
gefällt, dem wünschen wir<br />
viel Spaß!<br />
F ür uns bleibt aber<br />
Singapore - zwischen Tradition<br />
und Moderne<br />
Deutschland die Nummer<br />
Eins!<br />
Euer Auslandskorrespondent Uli<br />
Ulrich.Scheuermann@web.de<br />
http://unterwegs-in-neuseeland.blogspot.com<br />
http://unterwegs-in-australien.blogspot.com<br />
Gib den Fliegen keine Chance<br />
Der Uluru im Herzen Australiens<br />
Wandern im Abel Tasman Naionalpark<br />
Abendstimmung am Strand von Ko Samui<br />
Moschee in Malaysia<br />
Mt. Cook - Höchster Berg Neuseelands<br />
23
NEWS<br />
Verleihservice<br />
Wer eine Jugendgruppe leitet, eine Freizeit durchführt, einem Arbeitskreis angehört oder ein Projekt plant braucht<br />
Material, Ideen, Input. Das bekommt ihr bei uns. Der Verleih ist, wenn nicht anders angegeben, kostenlos.<br />
Neu seit Mitte 2006 sind die Selbstdarstellungs-Tafeln.<br />
afeln.<br />
Auf den 5 Tafeln werden die Leitbilder der Schwäbischen<br />
Albvereinsjugend gezeigt.<br />
Mit den zwei PVC Banner (Größe 1500 x 1000 mm) kann<br />
das Logo der Schwäbischen Albvereinsjugend fast überall<br />
aufgehängt werden.<br />
<strong>Die</strong> Naturerlebnisrucksäcke (insges. 2 Stück) sind ideal<br />
für eine halb- bis mehrtägige Aktion. Damit könnt ihr Tiere<br />
beobachten, Pflanzen bestimmen oder Naturspiele<br />
machen. Bitte die Rucksäcke frühzeitig reservieren, da<br />
die Nachfrage in den Sommermonaten sehr groß ist.<br />
Im Jongliersack findet ihr Diabolos, Bälle, Teller mit Stökken<br />
usw.<br />
Über 80 Gesellschaftsspiele für alle Anlässe und für alle<br />
Altersgruppen liegen in den Regalen bereit. Vom Kartenund<br />
Würfelspiel bis hin zu „Scotland Yard“ und „<strong>Die</strong> Siedler<br />
von Catan“.<br />
Unsere Bibliothek führt Bücher zu den Themen: Gruppenstunden,<br />
Spiele, Tanz, Theater, pädagogische Fachliteratur,<br />
Natur- und Umweltschutz, Heimatkunde, Tier- und<br />
Pflanzenwelt, Wanderführer sowie diverse Spezialliteratur.<br />
Seit Ende 2006 haben wir 6 Recta-Kompasse sowie<br />
6 Stück Sprechfunkgeräte (Wetekom) im Sortiment.<br />
Es können zwei regenbogenfarbige Schwungtücher mit<br />
den Durchmessern 5 oder 7 Meter ausgeliehen werden.<br />
Der Karaoke-Ordner beinhaltet versch. CDs mit bekannten<br />
Melodien und dazugehörige A4-Textblättern zum<br />
Nachsingen.<br />
Für die Gute Stimmung könnt ihr bei uns die Musik- oder<br />
Lichtanlage ausleihen. Natürlich geht auch beides gemeinsam.<br />
Um bei einem Fest gut beleuchtet zu sein haben wir zwei<br />
Indoor-Lichterketten.<br />
Voll im Trend und viel unterwegs<br />
sind die sechs<br />
GPS-Geräte (Modell: Geko<br />
201) von Garmin.<br />
Und damit alles für den<br />
nächsten STUFE-Bericht<br />
bildlich festgehalten werden<br />
kann, verleihen wir<br />
auch eine Sony Digital-<br />
kamera.<br />
Bitte beachtet: Wer die Materialien frühzeitig Reserviert<br />
ist auf der sicheren Seite. In den Sommerferien haben<br />
unsere Zentralen Freizeiten Vorreservierungsrecht. Für<br />
Elektrogeräte wird zum Teil eine Kaution / geringe Verleihgebühr<br />
erhoben.<br />
24
„Happy Caching“ mit den Dinos aus Bietigheim<br />
N ach dem<br />
Besuch des Lehrgangs<br />
„Junges<br />
Wandern“ im<br />
Herbst letzten<br />
Jahres war unsere<br />
Begeisterung<br />
fürs Geocachen<br />
geweckt. Auf jeden<br />
Fall wollten<br />
wir (zwei JuLeis der<br />
Ortsgruppe Bietigheim) versuchen, auch die Mädels und<br />
Jungs unserer Jugendgruppe „Dinos“ für die moderne<br />
Schatzsuche mit Hilfe von Satelliten zu interessieren.<br />
Unsere Wochenendfreizeit auf dem Füllmenbacher Hof<br />
bot dazu die beste Gelegenheit.<br />
Los ging´s wie immer: Per Bus und per Pedes bis zum<br />
Füllmi, wo wir uns bei der Ankunft an kühlen Getränken<br />
und Wassermelone gütlich taten, da nach einer wochenlangen<br />
Schlechtwetterperiode der (Hoch!)sommer eingekehrt<br />
war. Nun hieß es Zimmer einteilen, auspacken...<br />
Nach dem Essen erfolgte eine Theoriestunde in Sachen<br />
„Geocaching“, denn die meisten hatten keinen Schimmer<br />
was das überhaupt ist. Tatsächlich hörten alle!! aufmerksam<br />
zu, stellten Fragen und freuten sich aufs Ausprobieren.<br />
So mancher Lehrer wäre vor Neid erblasst.<br />
Hier eine Erklärung für alle „Muggels“(das sind Menschen,<br />
die keine Ahnung haben, dass es Geocaching überhaupt<br />
gibt): Geocaching ist eine Art moderne Schatzsuche<br />
oder Schnitzeljagd. Es gibt Leute, die verstecken irgendwo<br />
Dosen voller kleiner netter Dinge sowie einem<br />
Notitzbüchlein, dem Logbuch, und veröffentlichen das<br />
Versteck in Form von Koordinaten (also Längen- und Breitengrad)<br />
im Internet. <strong>Die</strong>s lesen andere, merken sich die<br />
Koordinaten und suchen diese sog. Caches mit Hilfe ihres<br />
GPS-Empfängers. Dann wird eine Kleinigkeit aus dem<br />
Inhalt der Dose getauscht, der Besuch geloggt und die<br />
Dose wieder an<br />
derselben Stelle<br />
versteckt – für<br />
den nächsten...<br />
Das sind die<br />
Grundregeln.<br />
Wer mehr darüber<br />
wissen will<br />
informiert sich<br />
am besten im<br />
Internet unter www.geocaching.de<br />
Nach Lagerfeuer, Stockbrot und diversen Gesängen<br />
ging´s ab in die Falle, um am nächsten Tag alles in die<br />
Praxis um zu setzen. Pünktlich um 9.30 Uhr starteten wir<br />
nach Maulbronn, wo die Suche beginnen sollte. Nach einer<br />
gut zweistündigen Wanderung, die meist durch schattige<br />
Wälder führte und einer kurzen Rast am Reutsee waren<br />
die 9 km geschafft. Wir bildeten zwei Gruppen zu je 7<br />
Leuten und 3 GPS-Geräten, und schon konnte es losgehen.<br />
Gruppe I hatte es zunächst mal leicht: Im ersten<br />
Cache waren gleich die Zielkoordinaten angegeben. Nach<br />
der Eingabe zeigten die GPS-Geräte Richtung und Entfernung<br />
zum Ziel (jeweils Luftlinie) an. Dort angekommen<br />
war der Cache nach einer spannenden Detailsuche recht<br />
schnell gefunden. <strong>Die</strong> geniale Tarnung des „Schatzes“<br />
wurde von allen respektvoll bewundert. Nach dem Loggen<br />
wurde der Cache wieder sorgfältig versteckt, um sich<br />
gleich auf die nächste Suche zu begeben.<br />
Jetzt wurde es schon etwas schwieriger: um den zweiten<br />
Cache zu finden musste man neun Stationen<br />
anhand von<br />
Koordinaten finden<br />
und dort jeweils<br />
eine Frage<br />
beantworten, etwas<br />
ausrechnen<br />
oder suchen usw.<br />
Dass alles auf Englisch<br />
beschrieben<br />
war, vereinfachte die<br />
Sache auch nicht wirklich. (Wer weiß schon was nozzles,<br />
characters, oder latitudes bedeutet??) Aber weil wir ja<br />
„helle Köpfchen“ sind, konnten wir alle Rätsel lösen. Einige<br />
dachten, wir wären nun schon am Ziel. Doch weit<br />
gefehlt, nun mussten erst noch die Zielkoordinaten errechnet<br />
werden. - Kein Taschenrechner und Kenntnis einiger<br />
mathematischer Grundregeln - Im Schatten einer<br />
Hauswand trotzten wir auch dieser Herausforderung und<br />
e n d l i c h zeigten die GPS-Geräte die Zielrichtung an.<br />
Noch ca. 800 m bis zum Ziel. <strong>Die</strong> letzten Reserven wurden<br />
mobilisiert und wir marschierten in Pfeilrichtung los.<br />
Nach kleineren „Umwegen“ merkten wir, dass man sich<br />
nicht immer blind auf die Technik verlassen darf, sondern<br />
auch den gesunden Menschenverstand braucht um zum<br />
Ziel zu kommen. <strong>Die</strong>ses war ein schönes, recht abgelegenes<br />
Plätzchen und dort konnten wir nach kurzer Suche<br />
den Cache ohne „Muggelkontakt“ heben. Nach Loggen<br />
25
und Traden<br />
musste der<br />
Cache wieder<br />
versteckt und<br />
unsere Spuren<br />
sorgfältig verwischt<br />
werden.<br />
Gruppe II suchte<br />
die Caches in<br />
umgekehrter<br />
Reihenfolge. Alle waren sich einig, dass Geocachen Spaß<br />
macht und künftig bei keiner Wanderung mehr fehlen soll.<br />
Denn dass man bei hochsommerlichen Temperaturen so<br />
nebenher fast 14 km gewandert ist, trat völlig in den Hintergrund.<br />
Nichts desto trotz stand jetzt die ultimative Erfrischung<br />
bevor, denn bis zum „Tiefen See“ war es nur<br />
noch ein Katzensprung. Dort konnte sich jeder beim Baden<br />
und Bootle fahren erfrischen und Kräfte für den Abend<br />
sammeln. Denn, zurück auf dem „Füllmi“, waren Lagerfeuer,<br />
Spiele im Freien und Quatschen bis spät in die<br />
Nacht angesagt. Am nächsten Tag konnte man schließlich<br />
etwas länger schlafen.<br />
Eigentlich war der Cache für den nächsten Tag wegen<br />
der Hitze abgesagt, aber zwei echte Hardcore-Girls konnten<br />
dann doch noch ein paar Leute motivieren den Cache<br />
namens Fü-Ba zu suchen. Nach<br />
einer guten halben Stunde waren<br />
wir zwar am Ziel, aber in<br />
unmittelbarer Nähe des Cache-<br />
Versteckes hatte sich eine<br />
Muggel-Familie nieder gelassen.<br />
Also machten wir ein<br />
Päuschen, bewunderten die<br />
hervorragende Aussicht und<br />
konnten nach einem kleinen<br />
Ablenkungsmanöver unseren<br />
letzten Cache für dieses Wochenende<br />
heben.<br />
W ieder zurück auf dem<br />
Füllmi stellten alle mit Bedauern fest, dass auch dieses<br />
Füllmi-Wochenende viel zu schnell vorbei war.<br />
Heidi Pregitzer<br />
Zwei Wochen Jugendfreizeit auf der Burg Derneck<br />
Zum 33. Mal veranstaltete die Schwäbische Albvereinsjugend<br />
auch dieses Jahr eine zweiwöchige Jugendfreizeit<br />
für 14- bis 17- Jährige mit geballter Action und jeder<br />
Menge Spaß.<br />
Am 12. August wurde das Volk des<br />
„Königreich Dernecks“ aufgerufen<br />
sich auf der Burg zu versammeln. Insgesamt<br />
reisten 29 Teilnehmer und ein<br />
achtköpfiges Betreuungsteam inklusive<br />
eigenem Sternekoch an. Auch wenn<br />
das Wetter nicht immer optimal war<br />
und wir die roten Würste am Lagerfeuerabend<br />
leider auf dem Herd machen<br />
mussten, konnten wir doch alle<br />
unseren größeren Projekte im Freien durchführen.<br />
Nachdem die Jugendlichen Zeit hatten sich gegenseitig<br />
und bei einem Geländespiel auch die Umgebung kennen<br />
zu lernen, begannen am Mittwochabend schon die<br />
Vorbereitungen für den Powerwalk nach Ehingen. In Kleingruppen<br />
mussten sie sich auf eine zweitägige Wanderung<br />
vorbereiten. <strong>Die</strong>se sollte über vorgegebene Ortschaften<br />
führen und verschiedene Zusatzaufgaben mussten bewältigt<br />
werden. <strong>Die</strong> Rucksäcke wurden<br />
schon abends gepackt, so dass am<br />
nächsten Tag nur noch der Proviant<br />
dazu kam und es losgehen konnte. Da<br />
in der Nacht mit Regen zu rechnen war<br />
haben sich alle Gruppen bei freundlichen<br />
Bauern ein geschütztes Nachtquartier<br />
organisiert und am nächsten<br />
Tag kamen alle glücklich aber auch<br />
erschöpft am Ehinger Marktplatz an.<br />
Am darauf folgenden Tag hatten sich dann alle<br />
das Ausschlafen und ein leckeres, von unserem Koch vorbereitetes,<br />
Brunch verdient!<br />
Getreu dem diesjährigen Jahresmotto „Soziales und<br />
demokratisches Handeln“ durften unsere Jugendlichen<br />
bei einigen Programmpunkten mitbestimmen, so zum Bei-<br />
26
spiel wurde über den Film beim Kinoabend demokratisch<br />
abgestimmt („Da Vinci Code“ war der klare Sieger) und<br />
es durften Vorschläge für das Essen in der zweiten Woche<br />
gemacht werden, die vom Chefkoch größtenteils verwirklicht<br />
wurden. Am Montag war es dann auch höchste Zeit,<br />
den Nationalfeiertag des Königreichs Derneck mit einem<br />
großen Burgfest zu feiern. Eigens hierzu wurde die Burgtenne<br />
festlich dekoriert und für die Feierlichkeiten hergerichtet,<br />
die Nationalflagge (eine Komposition aus in<br />
Kleingruppen entworfenen Wappen) gehisst und eine eigene<br />
Nationalhymne wurde zur Melodie von „The Lion<br />
Sleeps Tonight“ komponiert und dann auch gemeinsam<br />
gesungen. Eine Theater-Gruppe hat mit einem spontanen<br />
und unterhaltsamen Programm begeistert und das<br />
Essen war wie immer vorzüglich. Nach dem Fest durfte<br />
natürlich die Disco zum krönenden Abschluss nicht fehlen!<br />
Schon am nächsten Tag stand ein weiters und noch nie<br />
da gewesenes Highlight an: der Hochseilgarten beim<br />
Schloss Lichtenstein. Damit sich<br />
die weite Fahrt mit dem<br />
Bus auch lohnte, war geplant<br />
erst am nächsten Tag<br />
zurück zu fahren und so<br />
hieß es wieder Schlafsack<br />
und Isomatte einpacken.<br />
Nach einer gründlichen Einweisung<br />
in die Sicherungstechnik<br />
konnten unsere Teilis<br />
auf fünf verschieden anspruchsvollen<br />
Touren (teilweise<br />
bis zu 10 Metern über der<br />
Erde) durch die Bäume klettern, hangeln und schwingen.<br />
Da waren Mut, Kraft und Ausdauer gefragt!! Abends kam<br />
dann unser fürsorglicher Koch mit einer großen Ladung<br />
heißem Eintopf zur Stärkung zu unserem Nachtquartier.<br />
Da das Wetter leider wieder keine Übernachtung im Freien<br />
zuließ, sind wir mit der gesamten Gruppe in einem<br />
Pferdestall untergekommen (für die Allergiker unter uns<br />
gab es die Möglichkeit unter einem Pavillon zu nächtigen),<br />
der zwar trocken war, aber dessen Bewohner allerdings<br />
kaum eine erholsame Nachtruhe zuließen!!<br />
Nach dem Frühstück am nächsten Tag ging es noch<br />
kurz nach Engstingen, wo die Süßigkeitvorräte aufgestockt<br />
werden konnten, und dann mit dem Bus zurück auf die<br />
Derneck.<br />
Abends stand der Casinoabend an, bei dem die Jugendlichen<br />
beim Roulette, Pokern, Black Jack, oder beim<br />
Autorennen-Wetten ihr Spielgeld verzocken konnten und<br />
um die Gemüter etwas abzukühlen gab es Cocktails an<br />
der Bar. Wer frühzeitig alles Geld verspielt hatte konnte<br />
sich beim Karaoke wieder ein kleines Startkapital ersingen.<br />
Als letzter großer Programmpunkt war am Donnerstag<br />
Kanu fahren durch<br />
die Große Lauter<br />
angesagt und bei<br />
meist sonnigem<br />
Wetter war auch<br />
der ein oder andere<br />
Wasserspritzer<br />
zum benachbarten<br />
Boot erlaubt.<br />
I m Verlauf<br />
der Freizeit sind unsere Teilnehmer,<br />
die von überall aus BaWü zu uns gekommen sind<br />
und von denen sich die meisten vorher nicht kannten, zu<br />
einer richtig guten großen Gruppe zusammengewachsen.<br />
<strong>Die</strong>s wurde unter anderem bei der herzlichen Verabschiedung<br />
einer Teilnehmerin die einen Tag früher abgeholt<br />
wurde und der Abschiedsdisco offensichtlich. Es wurde<br />
im Vergleich zur ersten Disco verschieden Musikrichtungen<br />
gespielt, viel getanzt und bei der Singlebörse,<br />
bei der man anonyme Nachrichten aufgeben konnte,<br />
herrschte reger Betrieb!! Alles in allem ein sehr gelungener<br />
letzter Abend bevor am Samstag dann zusammengepackt,<br />
das gesamte Haus geputzt werden musste und es<br />
schließlich „Time to say good bye“ hieß.<br />
Für diejenigen, die Interesse bekommen haben: auch<br />
nächstes Jahr wird es wieder zwei Wochen Derneck<br />
geben; schaut<br />
rechtzeitig ins<br />
neue Jahresprogramm!!<br />
Johannes<br />
Rosenkranz<br />
27
Kleine „Naturforscher“ am Fischbachsee<br />
<strong>Die</strong> Familiengruppe des Schwäbischen Albvereins,<br />
Ortsgruppe Ellwangen, hatte als Ferienprogrammangebot<br />
das Ökomobil des Regierungspräsidiums Stuttgart zu<br />
Besuch.<br />
Aufmerksam lauschten 16 Kinder und einige Erwachsene<br />
der pädagogisch guten Einführung von Werner Paech,<br />
dem Leiter des „rollenden Naturschutzlabors“. Den Umgang<br />
mit dem eigenen Haustier und richtiges Verhalten<br />
in der Natur brachte er sehr verständlich rüber und allen<br />
wurde klar „nur was man kennt und schätzt, kann man<br />
auch schützen“.<br />
Ausgerüstet mit Sieb und Wasserschale durften die<br />
Kinder am Flachufer des Fischbachsees Kleinsttiere aus<br />
dem Wasser fischen. Vorsichtig ins rollende Labor gebracht,<br />
konnten sie mit Lupe, Mikroskop und an Hand<br />
einer bebilderten Tabelle selbst erforschen, ob sie zum<br />
Beispiel einen Wasserfloh, Strudelwurm, Muschelkrebs<br />
oder eine Zuckmückenlarve erwischt haben, oder gar „<br />
den kleinen Flitzer“, die Rückenschwimmerwanze.<br />
Bevor die Lebewesen wieder in ihren natürlichen Lebensraum<br />
zurückgebracht wurden, konnten die Teilnehmer<br />
alle gefundenen Tierchen auf dem Bildschirm bewundern<br />
und waren von der Vielgestaltigkeit und dem<br />
Inhaltsreichtum des Fischbachsees begeistert.<br />
Zum Abschluss bekamen alle Kinder für ihr eifriges<br />
Forschen eine Naturschutzurkunde überreicht. Nach einem<br />
gemütlichen Picknick am See gings dann zu Fuß zurück<br />
nach Ellwangen. Es war eine sehr gelungene und<br />
interessante Veranstaltung.<br />
Text: Rosemarie Eisenhardt<br />
Bild: Gerhard Rüdinger<br />
Bundeswettbewerb Jugend wandert ´08<br />
Ursula von der Leyen ist Schirmherrin für „Jugend wandert 2008“<br />
<strong>Die</strong> Deutsche Wanderjugend (DWJ) startet 2008 zum<br />
dritten Mal den Bundeswettbewerb „Jugend wandert<br />
2008“. <strong>Die</strong> Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen<br />
und Jugend, Ursula von der Leyen, unterstützt die Zielsetzung<br />
der Deutschen Wanderjugend und übernimmt die<br />
Schirmherrschaft des bundesweiten Wettbewerbs.<br />
Durch die Bundeswettbewerbe Junges Wandern 2002<br />
und 2004 zeigten die beteiligten Kinder und Jugendlichen,<br />
dass Wandern nicht Langeweile ist, sondern Abenteuer<br />
und Erlebnis und zudem vielfältige Lernchancen<br />
beinhaltet.<br />
Mit dem Bundeswettbewerb Jugend wandert 2008 ermutigt<br />
die DWJ Kinder und Jugendliche aufzubrechen und<br />
auf Tour zu gehen, den Alltag einmal hinter sich zu lassen,<br />
um sich für Neues zu öffnen. Denn Trekkingabenteuer,<br />
Naturerlebnistouren, Barfußwandern, Geocaching, Touren<br />
mit Inline-Skates, Kanuwandern, Radtouren oder auch<br />
Expeditionsreisen erweitern Horizonte.<br />
Der Bundeswettbewerb Jugend wandert läuft vom<br />
01.01.2008 bis zum 31.12.2008. Kinder- und Jugendgruppen<br />
sowie Schulklassen können mit Aktivitäten teilnehmen,<br />
die in diesem Zeitraum durchgeführt werden. In jeder<br />
dieser drei Kategorien werden tolle Preise verliehen.<br />
Detaillierte Teilnahmebedingungen, Informationen<br />
rund um den Wettbewerb und die Dokumentation Bundeswettbewerb<br />
Junges Wandern 2004 stehen zur Verfügung<br />
auf www.jugend-wandert.de<br />
28
Das Umweltcamp 2007<br />
Erst einmal zu mir. Ich<br />
heiße Tim Spieth und bin<br />
das 4. mal bei dieser Freizeit<br />
dabei. Ich bin bestimmt<br />
einer von wenigen, die die<br />
Freizeit von 11–14 Jahren<br />
jedes Jahr mitgemacht haben.<br />
Jedes Jahr ist es ein<br />
bisschen anders. Das Programm<br />
verändert sich und<br />
man lernt neue Freunde<br />
kennen. Selbstverständlich<br />
wiederholen sich Aktionen, aber das ist kein Problem,<br />
denn man lernt immer wieder neue Dinge über die Natur,<br />
die Pflanzen und die Tiere.<br />
Jetzt zum Ablauf und zu den vielen verschieden Spielen,<br />
Wanderungen und Aktionen in dieser Freizeit. <strong>Die</strong><br />
Freizeit ist geschmückt mit vielen gemeinschafts- und<br />
Naturspielen. Bei diesen Spielen wird uns die Natur hautnah<br />
gezeigt und der Zusammenhalt der Gruppe wird gestärkt.<br />
Wir sind immer im Team und müssen verschiedene<br />
Aufgaben lösen wie Wanderungen, Orientierung im<br />
Dunkeln und wissen über die Natur. Natürlich wird auch<br />
etwas für den Naturschutz getan – es werden Wacholderheiden<br />
gepflegt.<br />
Trotz körperlicher Anstrengung meistern wir den steilen<br />
Hang und zerren das Reisig auf den Scheiterhaufen.<br />
Natürlich gibt es eine Belohnung. Freizeit ist wenig aber<br />
genügend, um einige Dinge zu erledigen und auch einmal<br />
ein Brettspiel zu spielen.<br />
Das Essen wird von den Betreuern gekocht. Allerdings<br />
müssen wir abspülen und auf- bzw. abdecken... Es gibt<br />
auch einen Putzdienst von dem wir nicht so begeistert<br />
sind. Das Verhältnis zu den Betreuern ist sehr gut, da die<br />
Betreuer mitspielen. <strong>Die</strong> Ausflüge gehen z. B. ins<br />
Schwimmbad oder ist Museum. <strong>Die</strong> Freizeit ist super!<br />
Tim Spieth<br />
29
„Wir wollen aufstehen, aufeinander zugehen….“<br />
Freizeit Burg Derneck ein Sommermärchen vom 24.08. – 01.09.2007<br />
So schallte es aus<br />
über 50 Kehlen<br />
durch den Burghof<br />
der Derneck. <strong>Die</strong>ses<br />
Lied begleitete<br />
uns durch<br />
die Freizeit<br />
„Burg Derneck,<br />
ein Sommermärchen“,<br />
die dieses<br />
Jahr zum ersten Mal von 24.08.<br />
bis 01.09.2007 stattfand.<br />
<strong>Die</strong> Freizeit hatte getreu dem Jahresmotto der Albvereinsjugend<br />
„soziales und demokratisches Handeln“<br />
einen integrativen Charakter, da die Teilnehmer unserer<br />
Partnerfreizeit (Offene Hilfen der BruderhausDiakonie)<br />
eine geistige bzw. körperliche Behinderung haben.<br />
Während dieser Woche haben wir verschiedene gemeinsame<br />
Unternehmungen passend zu unserem<br />
Freizeitthema „Märchen“ veranstaltet.<br />
Bei unserem ersten Treffen konnten sich die Kinder<br />
bei märchenhaften Fallschirmspielen kennen lernen. Am<br />
Abend wurden bei leckeren Würstchen und Stockbrot am<br />
Lagerfeuer die Kontakte intensiviert. Natürlich durfte beim<br />
Ausklang des Abends die Gitarre und unser Freizeitlied<br />
„Wir wollen aufstehen<br />
aufeinander zugehen“<br />
von Sven<br />
Schumacher nicht<br />
fehlen.<br />
Unsere zweite<br />
gemeinsame Aktion<br />
war eine Wanderung<br />
zur so genannten<br />
Märchenwiese,<br />
auf<br />
der die Teilnehmer beider<br />
Freizeiten in Gruppen die einzelnen Stationen der<br />
Märchenolympiade bewältigen mussten. Es wurden Erbsen<br />
im Heu gesucht, Sterntaler gefangen und ein Tischlein<br />
sollte möglichst kreativ gedeckt werden.<br />
Zum Abschluss haben wir uns zur Märchendisco verabredet,<br />
bei der viele Tanzbeine und Rollstuhlräder geschwungen<br />
wurden.<br />
<strong>Die</strong> gemeinsamen Aktivitäten waren zusammen mit<br />
dem Leiter der Partnerfreizeit Reiner Fritz geplant. Dabei<br />
<strong>Die</strong> Gruppe beim singen<br />
Wanderung zur Märchenwiese<br />
war uns wichtig, dass die Begegnungen der Kinder offen<br />
und ungezwungen stattfinden, so dass jeder Teilnehmer<br />
für sich entscheiden kann, wie intensiv er die Kontakte<br />
gestaltet.<br />
<strong>Die</strong> Treffen mit den Kindern der Partnerfreizeit riefen<br />
bei den Teilnehmern des Sommermärchens ganz unterschiedliche<br />
Reaktionen hervor: Einige interessierten sich<br />
für die Entstehung des Down-Syndroms, andere waren<br />
verwundert über<br />
das laute Mitklatschen<br />
einer<br />
behinderten Teilnehmerin<br />
beim<br />
gemeinsamen<br />
Singen und so<br />
mancher zeigte<br />
sich beeindruckt<br />
über die Originalautogramme<br />
Station: Wassertransport<br />
der VFB-Spieler auf dem Rollstuhl eines körperlich behinderten<br />
Jungen.<br />
Bei der Nachbesprechung der Freizeit waren wir uns<br />
einig, dass wir unsere Planung umsetzen konnten und<br />
die Reaktionen der Kids fast durchweg positiv waren.<br />
Daher können wir von einer gelungen Freizeit sprechen,<br />
bei der auch wir Betreuer Erfahrungen gemacht<br />
haben die wir auf keinen Fall missen möchten. Wir freuen<br />
uns schon jetzt darauf, wenn wir im nächsten Jahr wieder:<br />
„Aufstehen, aufeinander zugehen, voneinander lernen<br />
miteinander umzugehen“.<br />
Siegerehrung der Märchenolympiade<br />
Jessica Bechtel<br />
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Bildergalerie zur Freizeit "Derneck - ein Sommermärchen"<br />
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