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JÄGERSTÄTTER

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3. Juli bis 9. August 2013<br />

<strong>JÄGERSTÄTTER</strong><br />

Welturaufführung<br />

von Felix Mitterer<br />

Interview mit Felix Mitterer<br />

Beim Theatersommer Haag wird<br />

2013 eine Welturaufführung von<br />

Felix Mitterers Stück „Jägerstätter“<br />

gespielt. Der Autor im Interview auf<br />

den Seiten 6 und 7.<br />

Gerti Drassl<br />

Schauspielerin Gerti Drassl<br />

spielt Franziska Jägerstätter.<br />

Über ihre Rolle spricht sie<br />

im Interview auf Seite 13.<br />

„Eine große Liebesgeschichte“<br />

Schauspieler Gregor Bloéb (Bild), der in Haag<br />

auch seit fünf Jahren Intendant ist, spielt die<br />

Hauptrolle. Seine Gedanken zum Stück und<br />

zur heurigen Spielsaison verrät er auf den<br />

Seiten 4 und 5.<br />

Österreichische Post AG<br />

info.Mail Entgelt bezahlt<br />

Nestroy-Preisträgerin Stephanie Mohr führt Regie<br />

Eine Kurz-Biografie der erfolgreichen Regisseurin<br />

finden Sie auf Seite 8.


Theatersommer Haag 2013<br />

Welturaufführung in Haag<br />

Mit dem Stück „Jägerstätter“ ist beim Theatersommer Haag 2013 eine Welturaufführung von Felix Mitterer<br />

zu sehen. Intendant Gregor Bloéb wird die Hauptrolle spielen.<br />

2013<br />

wird ein besonderes<br />

Jahr für<br />

den Theatersommer Haag: In<br />

Kooperation mit dem Theater in<br />

der Josefstadt wird am Haager<br />

Hauptplatz die Welturaufführung<br />

von Felix Mitterers Stück „Jägerstätter“<br />

gespielt. Unser Intendant<br />

Gregor Bloéb verspricht in seinem<br />

letzten Jahr einen grandiosen Theaterabend,<br />

bei dem er selbst die<br />

Hauptrolle übernehmen wird.<br />

„Jägerstätter“ handelt vom oberösterreichischen<br />

Kriegsdienstverweigerer<br />

Franz Jägerstätter, der<br />

das verbrecherische NS Regime<br />

ablehnte und mit seinem Tod<br />

büßte. Für seinen Mut und seine<br />

Konsequenz wurde Franz Jägerstätter<br />

2007 seliggesprochen.<br />

zwischen Franz in der Todeszelle<br />

und seiner Frau Franziska, die zu<br />

Hause mit den drei gemeinsamen<br />

Töchtern um sein Leben bangte.<br />

Außerdem hat Mitterer die<br />

99-jährige Witwe in St. Radegund<br />

(Oberösterreich) besucht. Der<br />

Autor war besonders beeindruckt<br />

von der lebensfrohen Art, die das<br />

Ehepaar Jägerstätter an den Tag<br />

legte. Genau dieses Bild möchte<br />

Mitterer beim Theaterstück ebenfalls<br />

vermitteln.<br />

Uraufgeführt wird „Jägerstätter“<br />

am 20. Juni 2013 im Theater in<br />

der Josefstadt und von 3. Juli bis<br />

9. August - dem 70. Todestag -<br />

werden 19 Vorstellungen in Stadt<br />

Haag gespielt.<br />

Mit der vorliegenden Broschüre<br />

möchten wir Ihnen Informationen<br />

über das Stück, über die handelnden<br />

Personen und über das<br />

Rahmenprogramm zukommen<br />

lassen. Nutzen Sie auch die Gelegenheit,<br />

als Gruppe den Theatersommer<br />

zu besuchen (Angebote<br />

siehe unten).<br />

Wir freuen uns, Sie in diesem<br />

Sommer in Haag als Theatergast<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Gottfried Schwaiger<br />

Geschäftsführer<br />

HaagKultur GmbH<br />

IMPRESSUM<br />

HaagKultur GmbH<br />

Höllriglstraße 2<br />

3350 Stadt Haag<br />

Tel.: 07434/44600<br />

E-Mail: haager@theatersommer.at<br />

Internet: www.theatersommer.at<br />

Intendant: Gregor Bloéb<br />

Geschäftsführer: Gottfried Schwaiger<br />

Prokuristin: Maria Reitzinger<br />

Grafik:<br />

G. Stubauer | Agentur<br />

für Kommunikationsdesign<br />

www.stubauer.com<br />

Foto Titelseite: Obermayr<br />

Sonderpublikation für den Theatersommer 2013 „Jägerstätter“<br />

Stadt Haag, Jänner 2013<br />

Mit dem neu geschriebenen Theaterstück,<br />

kreiert Autor Felix Mitterer<br />

ein Schauspiel, welches uns<br />

lehren soll, „dass man auch einmal<br />

Nein sagen muss“.<br />

Mitterer stützte sich beim Schreiben<br />

vor allem auf den Briefwechsel<br />

ERMÄSSIGUNGEN für Gruppen<br />

Stephanie Mohr, die gerade den<br />

Nestroy als beste Regisseurin erhielt,<br />

wird Mitterers mitreißende<br />

Liebesgeschichte inszenieren.<br />

Besuchen Sie gemeinsam den Theatersommer Haag und profitieren Sie von unseren Spezialangeboten für Gruppen!<br />

Gruppe ab 15 Personen 5% Ermäßigung<br />

Gruppe ab 25 Personen, Mittwoch und Donnerstag: 15% Ermäßigung<br />

Gruppe ab 25 Personen, Freitag und Samstag: 10% Ermäßigung<br />

Gruppe ab 50 Personen, Mittwoch und Donnerstag: 15% Ermäßigung + Sektempfang<br />

Gruppe ab 50 Personen, Freitag und Samstag 10% Ermäßigung + Sektempfang<br />

Der gemeinsame Theaterbesuch<br />

Theater mit Freunden genießen<br />

Weitere Informationen zu den Gruppenangeboten erhalten Sie in unserem Kartenbüro (Tel.Nr.: 07434/44600) bzw.<br />

per E-Mail unter reservierung@theatersommer.at<br />

2 3


Der Intendant<br />

„Eine große Liebesgeschichte“<br />

„Theater ist die lebendigste Kunstform... sie ist direkt... es ist zwar ein ausgemachtes Spiel und doch kann man sich ihm nicht<br />

entziehen…“ – ein Vorwort von Intendant Gregor Bloéb.<br />

Meine<br />

sehr geehrten<br />

Damen und<br />

Herren, liebe Freunde!<br />

Die letzte Runde ist eingeläutet<br />

und mit Wehmut verlasse ich den<br />

Theatersommer Haag, der mir so<br />

ans Herz gewachsen ist. Eine Anzahl<br />

außergewöhnlicher künstlerischer<br />

Arbeiten habe ich ihm zu<br />

verdanken und viele neue Freundschaften.<br />

einen einfachen österreichischen<br />

Bauern, der letztendlich die Welt<br />

veränderte.<br />

Nestroypreisträgerin Stephanie<br />

Mohr wird die Regie führen,<br />

unser Publikumsliebling Gerti<br />

Drassl die Franziska Jägerstätter<br />

spielen und ich darf mich als<br />

Franz Jägerstätter bei Ihnen, verehrtes<br />

Publikum, auch auf der<br />

Bühne verabschieden.<br />

Karten reservieren!<br />

Überhaupt werden sicher heuer<br />

die Karten etwas knapp werden,<br />

weil wir jetzt schon mit unserer<br />

Uraufführung zu dem Theaterhighlight<br />

des Jahres zählen und<br />

es bereits Anfragen aus aller Welt<br />

gibt (Jägerstätter ist in Amerika<br />

ein Held und wird international<br />

als Patron der Friedensbewegung<br />

gesehen)!<br />

Gregor Bloéb spielt in seinem letzten Jahr<br />

als Intendant die Hauptrolle. „Mit dem<br />

Stück ‘Jägerstätter‘ geht für mich ein Kindheitstraum<br />

in Erfüllung. Ich wollte schon<br />

immer die Geschichte des Franz<br />

Jägerstätter auf die Bühne bringen.“<br />

Stets haben wir versucht, Sie abwechslungsreich<br />

zu unterhalten,<br />

Sie zu verführen und manchmal<br />

auch herauszufordern... Immer<br />

mit einer einzigen Prämisse: Qualität<br />

setzt sich durch. Und das hat<br />

Haag die letzten Jahre zu dem<br />

gemacht, was es jetzt ist: eines<br />

der besten Sommertheater Österreichs.<br />

Und so ist es auch zu diesem großen<br />

Theaterereignis gekommen,<br />

das ich Ihnen mit Stolz für mein<br />

Abschiedsjahr 2013 präsentieren<br />

darf:<br />

Eingeleitet wird unser Theatersommer<br />

2013 mit dem Chor<br />

Haag unter der Leitung von Prof.<br />

Edgar Wolf, der die Messe für<br />

Franz Jägerstätter in der wunderschönen<br />

Kirche als Eröffnungskonzert<br />

einstudiert.<br />

Unsere juniorsenior!Produktion<br />

wird spannend erweitert: Unter<br />

der Regie von Christian Scharrer<br />

wird in Zusammenarbeit mit<br />

Menschen mit Beeinträchtigung<br />

das Stück „Die drei Räuber“ erarbeitet.<br />

Die Perlenreihe wird durch unseren<br />

„haag-verliebten“ Otti Schenk<br />

„<strong>JÄGERSTÄTTER</strong>“ – eine Uraufführung<br />

von Felix Mitterer für eröffnet, der mit einem neuen<br />

den Theatersommer Haag in Zusammenarbeit<br />

mit dem Theater Lokalmatadore „Vierkanter“ so-<br />

Programm kommen wird. Die<br />

in der Josefstadt. Felix Mitterer wie Mnozil Brass (nach erfolgs-<br />

Gregor Bloéb<br />

hat für uns ein wunderbares wie<br />

verwöhnter Welttournee!!) wer-<br />

berührendes Stück geschrieben.<br />

den sicher für eine bummelvolle<br />

Eine große Liebesgeschichte über<br />

Tribüne sorgen. Bitte rechtzeitig<br />

Bleibt mir nur noch zu sagen, wie<br />

sehr ich mich auf den kommenden<br />

Sommer freue und möchte<br />

mich bei unseren so treuen Partnern<br />

und Sponsoren auf das herzlichste<br />

bedanken. Wir konnten<br />

uns immer auf sie verlassen und<br />

sie sind ein wesentlicher Bestandteil<br />

– Ihnen, verehrte Zuschauer –<br />

diese Qualität zu zeigen.<br />

Es grüßt Sie in euphorischer Vorfreude<br />

4 5


Interview mit dem Autor<br />

Autor Felix Mitterer mit Regisseurin Stephanie<br />

Mohr. Mit „Die Weberischen“ haben Sie bereits<br />

erfolgreich ein gemeinsames Projekt umgesetzt.<br />

„Mein Beitrag zur Weltverbesserung“<br />

Felix Mitterer hat das Stück „Jägerstätter“ geschrieben: Dabei geht es nicht nur um den Schrecken der Zeit,<br />

sondern „Jägerstätter ist für mich vor allem eine Liebesgeschichte“.<br />

Sie<br />

haben mit „Jägerstätter“<br />

eine Welturaufführung<br />

geschaffen. Warum haben Sie zugesagt<br />

das Stück zu schreiben?<br />

Jägerstätter interessiert mich<br />

schon seit Jahrzehnten. Dass ein<br />

einfacher Bauer so klarsichtig<br />

und beherzt der Nazipropaganda<br />

widersteht und auch das schreckliche<br />

Ende vorhersieht, hat mich<br />

immer fasziniert.<br />

Was ist Ihrer Meinung das besondere<br />

an dem Stück?<br />

Bei den Recherchen, vor allem<br />

beim Besuch bei der Witwe, erfuhr<br />

ich etwas Wunderbares,<br />

nämlich das Franz und Franziska<br />

Jägerstätter von einer gegenseitigen<br />

tiefen Liebe ergriffen waren.<br />

Diese Liebe dauert bis heute an,<br />

obwohl Franz nun schon seit 70<br />

Jahren tot ist. Also habe ich nicht<br />

nur das tragische Schicksal, sondern<br />

auch diese Liebesgeschichte<br />

erzählt. Zweitens bemerkte ich,<br />

dass beide frohe Menschen waren,<br />

Franziska ist es bis heute. Auch<br />

das erleichterte mir die Arbeit<br />

sehr, galt doch Jägerstätter vielen<br />

als verbohrter und depressiver<br />

Mann. Kommt hinzu, dass Jägerstätter<br />

ein weltoffener Mensch<br />

war, der das erste Motorrad in<br />

Radegund fuhr, und dass er auch<br />

der erste war, der den Kinderwagen<br />

durch den Ort schob - sowas<br />

machte man als „echter“ Mann<br />

damals nicht. Noch etwas Wichtiges<br />

erfuhr ich bei den Recherchen.<br />

Es wurde ja immer behauptet,<br />

dass Jägerstätters Kriegsdienstverweigerung<br />

sinnlos gewesen<br />

sei, dass sein Tod keine positiven<br />

Folgen gehabt hätte. Nun ist es<br />

aber Tatsache, dass viele amerikanische<br />

Kriegsdienstverweigerer<br />

sich auf Jägerstätter beriefen,<br />

vor allem im Vietnamkrieg.<br />

Sie greifen in Ihren Werken meist<br />

problematische und kontroverse<br />

Themen auf. Wie kommt es dazu?<br />

Ich möchte einfach als Autor meinen<br />

Beitrag zur Verbesserung der<br />

Welt leisten. Ob es was nützt, ist<br />

eine andere Sache. Ich gebe die<br />

Hoffnung aber nicht auf.<br />

Möchten Sie mit dem Stück einen<br />

aktuellen Bezug herstellen?<br />

Jägerstätter hat „Nein“ gesagt zu<br />

einem verbrecherischen Regime<br />

und Krieg und hat dafür mit seinem<br />

Leben bezahlt. Wir könnten<br />

ruhig auch öfter „Nein“ sagen zu<br />

Dingen, mit denen wir nicht einverstanden<br />

sind. Es kostet uns ja<br />

nicht den Kopf, zumindest in unseren<br />

Breitengraden nicht.<br />

Was halten Sie von politischen Personen<br />

die Hetze betreiben?<br />

Die Sündenbocksuche ist das<br />

allerschlimmste Ablenkungsmanöver<br />

von den wahren Problemen.<br />

Das haben die Nazis ja<br />

auch hervorragend verstanden.<br />

Felix Mitterer<br />

6 7<br />

Welche Personen möchten Sie mit<br />

dem Stück ansprechen?<br />

Jeder Zuschauer ist willkommen,<br />

absolut jeder. Natürlich hoffe ich,<br />

dass auch junge Menschen kommen<br />

werden. Wir erzählen ja keine<br />

fade Heiligenlegende, sondern<br />

die Geschichte eines tapferen, klugen<br />

Mannes. Und nicht zu vergessen:<br />

die Geschichte einer großen<br />

Liebe. Die Regisseurin Stephanie<br />

Mohr ist ebenfalls ein Garant dafür,<br />

dass wir spannendes, bewegendes<br />

Theater sehen werden.<br />

Gregor Bloébs erstes Schauspiel war<br />

mit „Stigma“ ein Stück aus Ihrer<br />

Feder. Ist er für Sie der Wunschkandidat<br />

für die Figur Franz Jägerstätter?<br />

Unbedingt! Ich halte Gregor, der<br />

ebenfalls ein froher, aufrechter<br />

Mensch ist, für die Idealbesetzung.<br />

Jägerstätter ist nämlich kein<br />

armseliges Opfer, sondern ein tatkräftiger<br />

Held.<br />

Was gefällt Ihnen am Theatersommer<br />

Haag als Theaterspielort?<br />

Ich war in den letzten Jahren jeden<br />

Sommer in Haag, und alle<br />

Aufführungen waren hervorragend.<br />

Kommen natürlich diese<br />

abenteuerliche Zuschauertribüne<br />

und der schöne Stadtplatz als zusätzliche<br />

Attraktion hinzu.<br />

Nicht zu vergessen die Wirtshäuser,<br />

in denen man wunderbar verköstigt<br />

wird und ziemlich lange<br />

feiern darf.


Die Regisseurin<br />

Die frisch gebackene Nestroy-Preisträgerin<br />

Stephanie Mohr führt Regie<br />

beim Theatersommer Haag. Für Felix<br />

Mitterers Stück „Die Weberischen“<br />

wurde Mohr ebenfalls ausgezeichnet.<br />

(Foto: Ingo Pertramer)<br />

Nestroy-Preisträgerin führt Regie<br />

Regisseurin Stepahnie Mohr hat bereits einmal mit einem Felix Mitterer Stück einen großen Erfolg gefeiert.<br />

Für „Die Weberischen“ bekam sie den Nestroy in der Kategorie Spezialpreis.<br />

Die<br />

Regisseurin Stephanie<br />

Mohr wurde<br />

1972 in Genua geboren und ist<br />

in Paris und Wien aufgewachsen.<br />

Ihre Ausbildung als Regisseurin<br />

erhielt sie bei Peter Weck und<br />

Hans Gratzer. Von 1991 bis 1995<br />

war Mohr als Regieassistentin am<br />

Burgtheater in Wien tätig und arbeitete<br />

dort mit Claus Peymann,<br />

Leander Haußmann, Paulus<br />

Manker, Támas Ascher, Manfred<br />

Karge und vielen mehr.<br />

Seit 1996 ist sie selber als freie Regisseurin<br />

tätig. Mohr inszenierte<br />

u.a. am Nationaltheater Mannheim,<br />

Schauspielhaus Bochum,<br />

Volkstheater Wien, Schauspiel<br />

Nürnberg, Stadttheater Klagenfurt,<br />

bei der Ruhr Triennale, den<br />

Vereinigten Bühnen Wien, den<br />

Bad Hersfelder Festspielen, Stage<br />

Entertainment/Colosseum Theater,<br />

Essen.<br />

Außerdem war sie als Co-Regisseurin<br />

von Franz Wittenbrink an<br />

den Münchner Kammerspielen,<br />

beim Festival d’Aix-en-Provence<br />

und am Wiener Burgtheater engagiert.<br />

Am Theater in der Josefstadt ist<br />

Mohr seit 2007 tätig: „Reigen“,<br />

„Besuch bei dem Vater“, „Ein Monat<br />

auf dem Lande“, „Frühlings-<br />

Erwachen“.<br />

Zu ihren letzten Arbeiten zählen<br />

„Wer hat Angst vor Virginia<br />

Woolf?“ am Luzerner Theater,<br />

„Woyzeck and the Tiger Lillies“<br />

für die Vereinigten Bühnen Wien<br />

und „Der Riese vom Steinfeld“<br />

von Peter Turrini am Volkstheater,<br />

Wien.<br />

1999 erhielt Stephanie Mohr<br />

den Förderpreis zur Josef-Kainz-<br />

Medaille für „Messer in Hennen“,<br />

2001 den Karl-Skraup-<br />

Nachwuchspreis für „Angriffe auf<br />

Anne“, sowie 2006, den NEST-<br />

ROY in der Kategorie Spezialpreis<br />

für Felix Mitterers „Die Weberischen“.<br />

Anfang November 2012 bekam<br />

Mohr erneut den Nestroy-Preis<br />

für die beste Regie beim Stück<br />

„Woyzeck and the Tiger Lillies“<br />

verliehen. „Ich bin sehr stolz und<br />

glücklich über die Auszeichnung“,<br />

sagt die erfolgreiche Regisseurin<br />

zu dem Preis.<br />

Stephanie Mohr<br />

8 9


Der Spielort<br />

„… wie auf einem fliegenden Teppich“<br />

Der Haager Theaterbau ist einzigartig. Exklusiv für den Zweck „Sommertheater in Haag“ (zum ersten Mal wurde in Haag im Jahre<br />

2000 gespielt) entworfen, wurde der Hauptplatz unter anderem dafür umgebaut, mit Stromleitungen versehen und mit Verankerungen<br />

ausgestattet. So erfüllt die Tribüne nicht nur ihren Zweck, vor Regen zu schützen und 532 Menschen an einem Ort wie dem<br />

Zentrum von Haag komfortable Sitzplätze zu bieten, sondern ist ein architektonisches und mehrfach preisgekröntes Aushängeschild<br />

für sich. Zahlreiche, an Architektur interessierte Menschen reisen jedes Jahr nach Haag um sich dieses „offene Holzgebäude“ anzusehen.<br />

Entworfen wurde die Tribüne vom Wiener Architekten-Team non:conform. (Foto: Obermayr)<br />

10 11


Kooperation mit dem Theater in der Josefstadt<br />

„Ein österreichisches Stück“<br />

Die Welturaufführung von „Jägerstätter“ wird in Zusammenarbeit mit dem Theater in der Josefstadt produziert.<br />

Am 20. Juni feiert das Stück in Wien Premiere, anschließend ist es in Haag zu sehen.<br />

Gerti Drassl<br />

Gerti Drassl - in Haag bereits<br />

bekannt aus den Stücken „Cyrano<br />

de Bergerac“ und „Der nackte<br />

Wahnsinn“ – spielt die junge<br />

Franziska Jägerstätter. (Foto: zVg)<br />

Die Uraufführung und<br />

zugleich Wien-Premiere<br />

von Felix Mitterers „Jägerstätter“<br />

findet am 20. Juni 2013<br />

im Theater in der Josefstadt statt<br />

– in Zusammenarbeit mit dem<br />

Theatersommer Haag.<br />

Dazu Josefstadt-Direktor Herbert<br />

Föttinger: „2013 wird das Theater<br />

in der Josefstadt seinen 225.<br />

Geburtstag feiern. Große Tradition.<br />

Doch ich blicke lieber nach<br />

vorne. Ur- und Erstaufführungen<br />

bleiben die wesentlichste Stütze<br />

meines Spielplans. Wir wollen<br />

jenseits der Moden ein modernes<br />

Theater sein. Ohne rückwärts gewandt<br />

zu sein, kann die Josefstadt<br />

Geschichten genau erzählen, kann<br />

den Blickwinkel auf historische<br />

Stoffe öffnen, ohne sie zu zerstören.<br />

Dabei sind mir österreichische<br />

Themen besonders wichtig.<br />

Wenn Felix Mitterer den Fall<br />

Jägerstätter literarisch unter die<br />

Lupe nimmt, muss die Josefstadt<br />

dabei sein.“<br />

Jägerstätter ist zwar heute ein seliggesprochener<br />

Held der christlichen<br />

Friedensbewegung, aber<br />

während der Nazi-Diktatur wurde<br />

er von der Amtskirche allein<br />

gelassen, weil die katholischen<br />

Würdenträger die Pflichterfüllung<br />

mit der Waffe über das Gebot „Du<br />

sollst nicht töten“ stellten.<br />

Die Protagonisten der Produktion<br />

„Jägerstätter“ sind der Josefstadt<br />

seit Jahren verbunden: Felix Mitterer,<br />

Stephanie Mohr, Gregor<br />

Bloéb und Gerti Drassl.<br />

Seit 1980 wird Felix Mitterer an<br />

der Josefstadt aufgeführt, darunter<br />

waren drei Uraufführungen,<br />

zuletzt 2008 „Der Panther“ in den<br />

Kammerspielen mit Elfriede Ott<br />

und Fritz Muliar. Stephanie Mohr<br />

inszenierte unter der Direktion<br />

Herbert Föttingers vier mehrfach<br />

akklamierte Produktionen wie<br />

zum Beispiel Wedekinds „Frühlingserwachen“<br />

in den Kammerspielen,<br />

diese Inszenierung wurde<br />

für den Nestroypreis nominiert.<br />

Gerti Drassl ist seit 2006 Ensemblemitglied<br />

der Josefstadt, derzeit<br />

als „dem Merkl Franz seine Erna“<br />

in „Kasimir und Karoline“ hoch<br />

gelobt; Gregor Bloéb konnte vor<br />

Kurzem in den Kammerspielen<br />

als hinreißender Josef Tura in<br />

„Sein oder Nichtsein“ bewundert<br />

werden.<br />

Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger:<br />

„Wenn Felix Mitterer den Fall Jägerstätter<br />

unter die Lupe nimmt, muss die Josefstadt<br />

dabei sein.“<br />

(Foto: www.theatersommer.at/Simlinger)<br />

„Franziska ist eine tolle Frau“<br />

Gerti Drassl, die 2013 bereits zum dritten Mal in Haag auftritt, freut sich auf ihre Rolle als Franziska Jägerstätter.<br />

Für sie ist es wichtig, dass die Entscheidungen von damals für die Besucher nachvollziehbar werden.<br />

Sie<br />

kommen dieses Jahr<br />

zum dritten Mal<br />

nach Haag. Was gefällt Ihnen<br />

so an dieser kleinen Stadt?<br />

Die Leute sind alle sehr sympathisch,<br />

offen und aufgeschlossen,<br />

insbesondere dem Projekt<br />

gegenüber. Ich bin sehr herzlich<br />

aufgenommen worden und fühle<br />

mich schon wie zu Hause.<br />

Außerdem finde ich die Gegend<br />

in Haag sehr schön. Ich komme ja<br />

aus Südtirol und wohne in Wien,<br />

so hat Haag wieder etwas ganz<br />

eigenes für mich: etwas Ruhiges<br />

und Ausgeglichenes.<br />

Und der Theatersommer?<br />

Es ist toll wie der Theatersommer<br />

hier in Haag entstanden<br />

ist: aus einer kleinen Theatergruppe.<br />

Wie das in den Gründungsjahren<br />

angegangen wurde,<br />

fasziniert mich. Es hat viel<br />

Herz, das spürt man heute noch.<br />

Was bedeutet für Sie das Stück Jägerstätter?<br />

Ich bin mit Gregor schon bei der<br />

Familie gewesen um die Töchter<br />

und Franziska Jägerstätter – die<br />

bald 100 wird – kennenzulernen.<br />

In erster Linie finde ich die Geschichte<br />

unglaublich wichtig. Es<br />

ist eine Erzählung aus der Kriegszeit,<br />

wo Leute vor schwierige<br />

Entscheidungen gestellt worden<br />

sind. Gerade in Haag, wo viele<br />

Leute in ähnlicher Situation<br />

waren, ist es wichtig, dass dieses<br />

Leben nachvollziehbar wird.<br />

Es ist keine reine Heldengeschichte,<br />

sondern zeigt die Entscheidung<br />

und alle ihre Folgen,<br />

die sie mit sich gebracht hat.<br />

Das Stück hat viele Facetten.<br />

Was heißt es eine reale Person, die<br />

noch am Leben ist, zu spielen?<br />

Franziska Jägerstätter ist eine tolle<br />

Frau. Ich freue mich, diese Rolle<br />

wahr nehmen zu dürfen. In dem<br />

Moment als ich sie kennenlernte,<br />

fiel all der Druck von mir ab.<br />

Diese Frau strahlt alles andere als<br />

Druck aus. Sie ist so offen, auch<br />

mit ihren 99 Jahren noch. Ich<br />

kann nur versuchen annähernd<br />

dahin zu kommen wo die Familie<br />

war, aber ich werde mein Bestes<br />

geben. Ich freue mich darauf, einen<br />

künstlerischen Bogen zu einer<br />

Familie, die es wirklich gibt, schlagen<br />

zu dürfen.<br />

Was sind die nächsten Schritte?<br />

Der nächste Schritt ist die Geschichte.<br />

Ich möchte noch einmal<br />

nach St. Radegund zu der Familie<br />

fahren. Ich habe mich schon<br />

in viele Briefe reingelesen, was<br />

mir die Gelegenheit gibt, in die<br />

Gefühlswelt einzutauchen. Ich<br />

werde noch weiter das Textmaterial<br />

durcharbeiten und dadurch<br />

versuchen meinen Zugang zu entwickeln.<br />

Danach sind die Probenarbeiten<br />

wichtig, um uns mit der<br />

Regisseurin Stephanie Mohr dem<br />

Thema künstlerisch anzunähern.<br />

Alles in allem ist es ein spielerischer<br />

Prozess.<br />

Wie würden Sie persönlich in so einer<br />

Situation reagieren?<br />

Ich weiß nicht, ob ich so reagieren<br />

könnte wie Franziska Jägerstätter.<br />

Sie ist als Einzige zu ihm gestanden.<br />

Sie haben sich extrem gern<br />

gehabt und auch in der Familie<br />

liegt so viel Liebe.<br />

Interview<br />

12 13


Haager Perlenreihe 2013<br />

Haager Perlenreihe 2013<br />

Mnozil Brass – „20 Jahre Mnozil Brass - ein Jubiläumsprogramm“ (Foto: zVg)<br />

Otto Schenk – „Das Allerbeste von Otto Schenk“<br />

(Foto: Fechter Management)<br />

Bezaubernde Perlen<br />

Zumeist als Matinée gibt es an den Sonntagen während der Festspielzeit Auftritte bekannter österreichischer<br />

Künstler. Auch 2013 gibt es wieder köstliche Perlen.<br />

Die Vierkanter – „4Kantis - die versungene Welt“ (Foto: zVg)<br />

Die<br />

Perlenreihe ist neben<br />

der Hauptproduktion<br />

und der junior!senior!<br />

Produktion ein weiteres künstlerisches<br />

Standbein des Haager<br />

Theatersommers. Sie versammelt<br />

literarische, theatralische und musikalische<br />

Perlen, die jeweils am<br />

Sonntag – und zumeist als Matinée<br />

– über die Bühne gehen. Im<br />

Vorjahr schimmerten auf der Theatersommerbühne<br />

„Perlen“ wie<br />

Alfred Dorfer, Erwin Steinhauer,<br />

Manuel Rubey & Thomas Stipsits<br />

sowie die Wiener Comedian Harmonists.<br />

2013 werden erneut großartige<br />

Künstler auf der Bühne stehen<br />

und das Publikum bezaubern.<br />

Folgende Perlen treten in diesem<br />

Jahr auf der Haager Bühne auf:<br />

14. Juli 2013, 11 Uhr:<br />

Otto Schenk<br />

28. Juli 2013, 11 Uhr:<br />

Mnozil Brass<br />

4. August 2013, 20.30 Uhr:<br />

Die Vierkanter<br />

14 15


Konzert für Jägerstätter…<br />

Am Samstag, 29. Juni 2013 (20.30 Uhr), findet zu Ehren Franz Jägerstätters in der Haager Stadtpfarrkirche ein<br />

großes Eröffnungskonzert des Chor Haag statt. Chorleiter Prof. Edgar Wolf beschreibt den geplanten Ablauf.<br />

Teil 1<br />

Anlässlich der Ankündigung<br />

der „Seligsprechung“ des Franz<br />

Jägerstätter, im Jahr 1997 hat<br />

Pavel Smutný, ein tschechischer<br />

Komponist, die „Missa Heroica“<br />

komponiert. Dieses Werk wurde<br />

bei einer Veranstaltungsreihe des<br />

Katholischen Bildungswerkes in<br />

Braunau „Vom Nationalsozialismus<br />

betroffene Personen!“ vom<br />

BezirkslehrerInnenchor unter der<br />

Leitung von Universitätsprofessor<br />

Albert Angelberger uraufgeführt.<br />

Aus dieser Komposition, die für<br />

Gemischten Chor, Bläser und Orgel<br />

konzipiert ist erklingen der Introitus,<br />

das Graduale, weiters das<br />

Sanctus, Agnus und Communio.<br />

In einer Stellungnahme zur Seligsprechung<br />

Franz Jägerstätters<br />

schrieb die österreichische<br />

Bischofskonferenz: Franz Jägerstätter<br />

sei ein „Märtyrer des<br />

Gewissens und ein Zeuge der Seligpreisungen<br />

der Bergpredigt“.<br />

Diese Aussage nimmt der Chor<br />

zum Anlass und singt aus wichtigen<br />

Oratorien von Felix Mendelssohn-Bartholdy,<br />

Paulus op. 36<br />

und Elias op. 70, Chöre die diese<br />

Eröffnungskonzert mit dem Chor Haag<br />

Schlüsselposition der Erkenntnis<br />

und der Seligpreisungen im Werkverlauf<br />

einnehmen.<br />

Aus Paulus, op. 36:<br />

Siehe, wir preisen selig; Denn<br />

der Herr; Mache dich auf, werde<br />

Licht!; Wachet auf, ruft uns die<br />

Stimme ( Choral );<br />

Aus Elias, op 70:<br />

Denn er hat seinen Engeln!; Siehe,<br />

der Hüter Israels schläft nicht!;<br />

Abgeschlossen wird dieser erste<br />

Teil des Konzerts mit dem Lobgesang<br />

an Gott „Halleluja“ aus dem<br />

…Selig, die erkennen<br />

Oratorium „Der Messias“ von<br />

Georg Friedrich Händel in der<br />

Orchesterfassung von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart.<br />

Eine optische LED-Wall und<br />

textliche Ergänzungen (aus dem<br />

Buch: „Stadt Haag, aus der Ennswallsiedlung<br />

zur NÖ Stadt“) stellen<br />

Bezüge zu Haag während der<br />

nationalsozialistischen Zeit her.<br />

Teil 2<br />

Karl Jenkins, gebürtiger Schotte,<br />

ist einer jener Komponisten der<br />

Jetztzeit, der eine internationale<br />

Sprache in seiner Musik entwickelte<br />

und ausdrückt.<br />

In den achtziger Jahren führte er<br />

mit breit und konzertant angelegten<br />

Chor-Arrangements seine<br />

musikalischen Erfahrungen zusammen,<br />

die von Pop über Symphonik<br />

und geistlicher Chormusik<br />

bis hin zu ethnischer Musik<br />

reichten. Mit Adiemus war er<br />

sowohl im Klassik- wie auch im<br />

Pop-Bereich sehr erfolgreich und<br />

erlangte mit seinen Alben mehrfach<br />

Gold- und Platinstatus. Dazu<br />

erfand er eine bedeutungslose<br />

Sprache speziell für Gesang geeignet,<br />

die nicht mit Inhalten von<br />

der Stimmung ablenken sollte.<br />

Zur Jahrtausendwende entstand<br />

das Auftragswerk „The Armed<br />

Man – A Mass for Peace“. Diese<br />

Komposition basiert auf einem<br />

französischen Lied „L’homme<br />

armé“ aus dem 15. Jahrhundert.<br />

Neben Teilen des lateinischen<br />

Ordinarium der römisch-katholischen<br />

Kirchenmusik wurden Texte<br />

aus verschiedenen Religionen<br />

und Epochen (Rudyard Kipling,<br />

Adhaan „Call to Prayers“, Psalm<br />

56/1 und Psalm 59/2, John Dryden,<br />

Jonathan Swift, Toge Sankichi,<br />

Mallory, Anon, Tennyson,<br />

Revelation 21/4 ) in äußerst eindrucksvoller<br />

Weise vertont.<br />

Dieses von „The Board of Trustees<br />

of the Royal Armouries“ in<br />

Auftrag gegebene Werk zum Milleniumswechsel<br />

entstand im Jahr<br />

1999 unter dem Eindruck des<br />

Kosovokrieges. Die Uraufführung<br />

fand am 25. April 2000 in der Royal<br />

Albert Hall in London statt.<br />

Im letzten Chor „Better is Peace“<br />

wird der Wunsch nach Frieden<br />

in diesem Jahrtausend geäußert.<br />

Als Rückgriff auf die europäische<br />

Musiktradition erklingt zum Abschluss<br />

ein Choral mit dem Text:<br />

„Gott möge alle Tränen wegwischen;<br />

nicht Tod, nicht Sorgen,<br />

nicht Schreie, keine Pein werden<br />

uns bedrücken. Lobt und preist<br />

Gott den Herrn.“<br />

Damit möchten wir als musische<br />

Menschen der Hoffnung Raum<br />

geben, dass Friede ein unermessliches<br />

Gut ist, um das täglich ein<br />

persönliches Ringen zu geschehen<br />

hat.<br />

Aus „The Armed Man – A Mass<br />

for Peace“ von Karl Jenkins erklingen<br />

die folgenden Teile:<br />

Sanctus; Charge!; Agnus Dei; Torches;<br />

Benedictus; Better is Peace!<br />

Prof. Edgar Wolf<br />

Künstl. Leiter des Chor Haag<br />

Der Chor Haag wird das Eröffnungskonzert in der Haager Stadtpfarrkirche singen (Foto: Cisar).<br />

16 17


Kinder- und Erwachsenentheater<br />

Rund um den Theatersommer<br />

special!junior!senior!Produktion<br />

Theater ohne Hindernisse und Barrieren: Kinder, junggebliebene Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung<br />

stehen gemeinsam auf der Bühne.<br />

Vorträge, Reisen, Schulprojekt,...<br />

Der Fall Jägerstätter ruft großes Interesse hervor. Untenstehend ein Überblick zu den Veranstaltungen und Projekten,<br />

die in diesem Jahr rund um den Theatersommer und rund um das Thema „Jägerstätter“ organisiert werden.<br />

2005<br />

wurde im<br />

Rahmen des<br />

Theatersommer Haag eine<br />

junior!Produktion geschaffen, die<br />

Kindern und Jugendlichen die<br />

Möglichkeit bot, in einem professionellen<br />

Ambiente eines Theatersommers,<br />

unter professioneller<br />

Anleitung, Theater zu machen.<br />

Erstmals wurde im Spieljahr 2011<br />

zusätzlich mit theaterbegeisterten<br />

Senioren aus der Region ein Stück<br />

erarbeitet und im besonderen<br />

Ambiente des Haager Tierparks<br />

aufgeführt. Aufgrund des großen<br />

Erfolges eines solchen Projektes<br />

wurde auch 2012 ein altersübergreifendes<br />

Stück im Pfarrhof-Innenhof<br />

zur Aufführung gebracht.<br />

2013 wird wieder neu! Aufgrund<br />

der im Hauptstück aufgeworfenen<br />

Themen, erweitert die Theaterwerkstatt<br />

Haag ihre heurige<br />

Produktion um Menschen mit<br />

Beeinträchtigung. Die Lebenshilfe<br />

ermöglicht an verschiedenen<br />

Standorten in Kooperation mit<br />

SchauspielerInnen die Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema<br />

Schauspiel und Darstellung. So<br />

werden bei der Produktion „Die<br />

drei Räuber“ von Tomi Ungerer<br />

Kinder, Jugendliche, SeniorInnen<br />

und Menschen mit Beeinträchtigung<br />

gemeinsam unter der Regie<br />

von Christian Scharrer einen Western<br />

erarbeiten, der wieder auf der<br />

Hauptbühne zur Aufführung gelangt.<br />

In Workshops wird das Stück erarbeitet<br />

und eines ist auf jeden<br />

Fall fix: es gibt viel Musik!<br />

Zum Stück:<br />

Überlebensregel Nummer 1:<br />

„Don‘t hope, cope.“ – Nicht hoffen<br />

sondern klarkommen, ist ein<br />

Wesenszug, der ein kleines Waisenmädchen<br />

auszeichnet. Dieses<br />

Waisenmädchen ist auf dem<br />

Weg in ihr neues Zuhause, ein<br />

Kinderhaus, das von einer bösen<br />

Macht regiert wird. Plötzlich wird<br />

das Mädchen überfallen – von<br />

den Herrschern der Prärie: drei<br />

grimmig schauende Räuber. Das<br />

furchtlose, freche Kind ist jedoch<br />

ganz entzückt von den drei Räubern<br />

und wittert seine Chance,<br />

dem Kinderhaus zu entkommen.<br />

Mit einem Trick gelingt es dem<br />

Mädchen, seiner Bestimmung zu<br />

entgehen und bringt in der Folge<br />

das Leben der drei Räuber gehörig<br />

durcheinander. Eine abenteuerliche<br />

Geschichte mit viel Musik,<br />

Fantasie, Poesie, entwaffnendem<br />

Charme – und der richtigen Portion<br />

kindlicher Frechheit und Anarchie<br />

nimmt ihren Lauf. Räuber<br />

sind die besseren Menschen! Sind<br />

Räuber die besseren Menschen!?<br />

„Ihr könnt genauso gut erwarten,<br />

dass die Flüsse rückwärts fließen,<br />

als dass ein Mensch, der frei geboren<br />

wurde, damit zufrieden ist,<br />

eingepfercht zu leben, ohne Freiheit,<br />

zu gehen, wohin er beliebt!“<br />

Chief Joseph (Nez Percé).<br />

Regie:<br />

Christian Scharrer<br />

Musikalische Leitung:<br />

Manuela Kloibmüller<br />

Produktionsleitung:<br />

Katharina Baumfried<br />

Karten:<br />

Tel.: 07434/44600<br />

E-Mail:<br />

reservierung@theatersommer.at<br />

www.theatersommer.at/junior<br />

Ausstellung: „Entfernung von<br />

der Truppe (Kriegsdienstverweigerung<br />

und Desertion im Dritten<br />

Reich mit biographischen Teilen<br />

zu Franz Jägerstätter, Hermann<br />

Stöhr und Heinrich Böll)“<br />

Die Eröffnung der Ausstellung<br />

findet am Freitag, 14. Juni 2013,<br />

18 Uhr, im ehemaligen Sparkassengebäude<br />

am Hauptplatz statt.<br />

Musikalisch umrahmt wird die<br />

Eröffnungsfeier von der Gruppe<br />

„Widerstand“. Die Ausstellung ist<br />

bis 10. August geöffnet.<br />

Vortrag der Jägerstätter-<br />

Biographin Erna Putz<br />

Autorin Erna Putz kennt Franz<br />

Jägestätters Leben neben seiner<br />

Familie und Freunden wohl am<br />

besten. Ihre Jägerstätter Biographien<br />

waren die Basis für Felix<br />

Mitterers Stück. Dr. Erna Putz<br />

wird am Freitag, 14. Juni 2013,<br />

den Vortrag „Seliger Franz Jägerstätter“<br />

halten. Beginn: 20 Uhr,<br />

Pfarrsaal Haag.<br />

Ausstellung:<br />

„Friede höchst persönlich“<br />

Eine Fotoausstellung zum Thema<br />

„Friede höchst persönlich“ lädt<br />

Haager, Theatersommerbesucher<br />

und Interessierte ein, sich mit<br />

dem Thema Friede auseinanderzusetzen.<br />

Die Ausstellung lässt<br />

Raum, sich selber das Wort Friede<br />

zu definieren. Ab 21. Juni kann<br />

man die Bilder betrachten (entlang<br />

der Schaufenster der Apotheke<br />

St. Michael, Höllriglstraße)<br />

und vielleicht damit seinen persönlichen<br />

Frieden finden.<br />

Motorrad-Wallfahrt mit<br />

Gregor Bloéb<br />

Zum Gedenken an Franz Jägerstätter,<br />

der selbst ein begeisterter<br />

Motorradfahrer war, ist eine Motorrad-Wallfahrt<br />

von Haag nach<br />

St. Radegund gemeinsam mit Intendant<br />

Gregor Bloéb geplant.<br />

Fahrt nach St. Radegund<br />

Am 16. und 25. März veranstaltet<br />

das Katholisches Bildungswerk<br />

Haag und das Bildungszentrum<br />

St. Benedikt (Seitenstetten)<br />

Fahrten nach St. Radegund.<br />

Informationen und Anmeldungen<br />

im Reisebüro Kattner (Tel.:<br />

07434/42245).<br />

Gedenktag im Linzer Dom und<br />

Stift Seitenstetten<br />

Zu Ehren Franz Jägerstätters wird<br />

am 21. Mai 2013 (Tauftag von<br />

Franz Jägerstätter) im Linzer Dom<br />

sowie im Stift Seitenstetten ein<br />

Gedenktag und -feier abgehalten.<br />

Studienfahrt nach Auschwitz/<br />

Theresienstadt<br />

4-Tages-Reise vom 28. bis 31.<br />

August 2013. Anmeldungen im<br />

Bildungshaus St. Benedikt (Seitenstetten):<br />

07477/42885.<br />

Konzept-Fotografie „Auf den<br />

Spuren von Franz Jägerstätter“<br />

Basierend auf Originalzitaten aus<br />

dem Briefwechsel und biografischen<br />

Fakten wird eine Fotoserie<br />

erstellt, die Situationen aus dem<br />

Leben Jägerstätters zeigt.<br />

Die Bilder werden auf Originalschauplätzen<br />

aufgenommen (z.B.<br />

St Radegund, Linz, Enns,...) und<br />

bilden die Szene naturalistisch<br />

ab…<br />

Konzert der<br />

Musikschule Fröhlich<br />

23. Juni 2013, 11 Uhr, Theaterbühne,<br />

Haager Hauptplatz<br />

Eintritt frei<br />

Theater macht Schule<br />

Theater live erleben<br />

Was gibt es spannenderes, als Unterrichtsthemen<br />

live erleben zu<br />

können?<br />

Das Projekt „Theater macht Schule“<br />

des Haager Theatersommers,<br />

unterstützt LehrerInnen dabei,<br />

bei ihren Schülern Interesse und<br />

Neugier am Theater zu wecken.<br />

Das im letzten Jahr initiierte<br />

Projekt brachte gleichermaßen<br />

Begeisterung bei Schülern und<br />

Lehrern hervor. Nicht nur, dass<br />

der Autor und das Stück im Unterricht<br />

bearbeitet werden, den<br />

Schülern wird die Möglichkeit geboten,<br />

gemeinsam mit ihren Lehrern<br />

das Stück live auf der Bühne<br />

zu erleben.<br />

Im Rahmen des Deutsch-, Religions-<br />

oder Geschichteunterrichtes<br />

kann das heurige Stück „Jägerstätter“<br />

behandelt werden.<br />

Am 27. Juni und 1. Juli 2013<br />

können SchülerInnen und LehrerInnen<br />

gemeinsam die Hauptund<br />

Generalprobe von „Jägerstätter“<br />

besuchen.<br />

(Änderungen vorbehalten)<br />

Kinder, Jugendliche und Senioren erarbeiten gemeinsam mit viel Freude ein Theaterstück (Foto: www.stubauer.com).<br />

18 19


Franz Jägerstätter<br />

Herzallerliebste Gattin und alle meine Lieben!<br />

Zu Mittag teilte man mir mit, dass das Urteil bestätigt wurde<br />

und heute um vier Uhr nachmittags vollstreckt wird.<br />

Werde hier nun einige Worte niederschreiben, wie sie mir<br />

gerade aus dem Herzen kommen. Wenn ich sie auch mit<br />

gefesselten Händen schreibe, aber immer noch besser, als<br />

wenn der Wille gefesselt wäre.<br />

Nicht Kerker, nicht Fesseln, auch nicht der Tod sind es im<br />

Stande, einen von der Liebe zu trennen, ihm seinen<br />

Glauben und den freien Willen zu rauben.<br />

Franz an Franziska Jägerstätter<br />

Brandenburg, 9. August 1943<br />

(Auszüge aus dem Abschiedsbrief)<br />

WEITERE INFOS &<br />

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Höllriglstraße 2<br />

3350 Stadt Haag<br />

Tel.: 07434/44600<br />

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