Albvereinsblatt_2013-02.pdf
Albvereinsblatt_2013-02.pdf
Albvereinsblatt_2013-02.pdf
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
50 Jahre Augstbergturm – 50 Jahre Augstbergfest<br />
Von Lothar Heinzelmann, Turmbetreuer<br />
Am Wochenende vom 30. 8. bis 1. 9. <strong>2013</strong> wird auf dem Augstberg<br />
kräftig gefeiert. Der Schwäbische Albverein und der Arbeitskreis<br />
Augstbergturm, bestehend aus den Ortsgruppen<br />
Kleinengstingen, Mägerkingen, Pfronstetten und Steinhilben,<br />
feiern zusammen mit dem Musikverein Steinhilben ein Doppeljubiläum<br />
beim Aussichtsturm auf dem Augstberg: 50 Jahre<br />
Augstbergturm und das 50. Augstbergfest des Musikvereins.<br />
Die ersten Aussichtsplattformen<br />
Bereits vor mehr als 120 Jahren begeisterte den damaligen<br />
Schriftleiter der »Blätter des Schwäbischen Albvereins« Prof.<br />
Eugen Nägele die herrliche Aussicht vom Augstberg bei<br />
Steinhilben. Bei klarer Sicht zeigte sich ihm im Sommer 1891<br />
die Alpenkette von den Ostalpen bis zum Säntis im Westen.<br />
Aber nicht nur die Alpen, sondern auch ein herrliches Stück<br />
»Schwäbische Alb« lag zu seinen Füßen. Im Nordosten die<br />
Münsinger Alb, links davon der Teckturm, und weiter ging<br />
der Blick über den Traifelberg, zum Lichtensteinturm und<br />
zum Roßbergturm. Weiter schweifte der Blick über die Salmendinger<br />
Kapelle, über den Schwarzwald zurück zur Alpenkette<br />
und zum heiligen Berg Oberschwabens, den Bussen.<br />
Diese Aussicht ließ den Plan reifen, den Augstberg mit einem<br />
Aussichtsturm zu krönen. Im Vertrauensmann der OG Steinhilben,<br />
Pfarrer Karl Schmid, fand er einen eifrigen Förderer<br />
des Gedankens. Bei einer Zusammenkunft der Ortsgruppen<br />
Steinhilben und Trochtelfingen am Ostermontag 1894 wurde<br />
der Bau eines 15 m hohen Holzgerüsts beschlossen. Am 17.<br />
Juni 1894 wurde die Einweihung gefeiert. Am 3. August 1898<br />
fiel die Holzkonstruktion einem orkanartigen Sturm zum<br />
Opfer. Im Jahre 1900 wurden das Gerüst wieder hergestellt.<br />
Dabei wurden die Pfosten verstärkt und das Gerüst mit einer<br />
vierten Plattform auf 22 m Höhe aufgestockt. Die ersten<br />
beiden Plattformen waren über Treppen zu ersteigen. Die<br />
beiden oberen Plattformen mussten weiterhin über Leitern<br />
erklommen werden. Aber auch diese Konstruktion fiel im<br />
Herbst 1910, nach fortgeschrittener Verwitterung, einem starken<br />
Sturm zum Opfer und wurde vollständig zerstört.<br />
Alle guten Dinge sind drei – Der neue Turm<br />
Im Winter 1958 / 1959 gab die Gemeinde Steinhilben mit dem<br />
Angebot, das erforderliche Bauholz für einen neuen Aussichtsturm<br />
zur Verfügung zu stellen, den entscheidenden<br />
Anstoß für die Errichtung eines neuen Turms. Am 4. Juni<br />
1960 besuchte der Albvereins-Vorsitzende Georg Fahrbach<br />
den Augstberg, und der Hauptausschuss nahm in seiner Sitzung<br />
am 11. Juni 1960 den Antrag der Gemeinde und der OG<br />
Trochtelfingen-Steinhilben positiv auf. Architekt Vöhringer,<br />
der bereits den Sternbergturm (1952) und den Steinknickleturm<br />
(1956) erbaut hatte, wurde mit der Planung eines neuen<br />
Aussichtsturmes auf dem Augstberg beauftragt. Nachdem<br />
im Frühjahr 1962 die baupolizeiliche Genehmigung erteilt<br />
wurde, begannen die Mitglieder der OG in freiwilliger Arbeit<br />
mit dem Ausheben der Baugrube, und Zimmermeister<br />
Franz Bross aus Steinhilben wurde mit dem Bau des Turmes<br />
beauftragt. Am 12. Oktober 1962 konnte auf dem Augstberg<br />
das Richtfest gefeiert werden. Der neue Turm misst stolze<br />
28 m in der Höhe. Der Sockel steht auf kompaktem Fels. Die<br />
Grundabmessung beträgt 4,70 m auf 4,70 m. Die Eckpfosten<br />
sind in Kantholz 28 / 28 cm ausgeführt. Der Turm besitzt sieben<br />
Stockwerke und ist über 140 Stufen zu ersteigen. Für den<br />
Bau des Sockels und des Turmes wurden 30.000 kg Zement,<br />
2.500 kg Baustahl für die Bewehrung, 150 m³ Betonkies und<br />
Sand, 70 m³ Bauholz und 1.000 kg Schrauben verwendet. An<br />
Himmelfahrt, 23. Mai 1963, strömten zum Einweihungsfest<br />
des neuen Aussichtsturmes die Massen nach Steinhilben und<br />
auf den Augstberg. Neben dem damaligen Ministerpräsidenten<br />
des Landes Baden-Württemberg, Dr. Reinhold Maier, Herzog<br />
Karl Gero von Urach, Landrat Schwenk aus Münsingen,<br />
32 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 2 /<strong>2013</strong>