Seezunge 2014
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see zunge EMPFEHLUNGEN<br />
Oberschwaben<br />
Museumsrestaurants<br />
KORNMARKTPLATZ 4 · A 6900 BREGENZ<br />
T +43(0)5574 47115 · WWW.THEATERCAFE.AT<br />
KONDITOREI@THEATERCAFE.AT<br />
Bistro Louis Napoleon<br />
CH-8268 Salenstein, Arenenberg 1<br />
Im BBZ Arenenberg<br />
Tel. 071 663 31 65<br />
www.napoleonmuseum.tg.ch<br />
geöffnet von Anfang April bis Ende Oktober<br />
Montag bis Freitag 11 – 18 Uhr<br />
Samstag, Sonntag und Feiertage 10 – 18 Uhr<br />
Hauptgerichte 13 – 21,50 SFr.<br />
Menü 54 – 82 SFr., Buffets um 50 SFr.<br />
Das als Napoleonmuseum bekannte Schloss<br />
Arenenberg ist eines der schönsten Schlösschen<br />
am Bodensee und es ist das Anwesen mit dem<br />
wohl spannendsten historischen Hintergrund.<br />
Nach dem Sturz von Kaiser Napoleon I. wurde es<br />
zum Zufluchtsort von Hortense de Beauharnais,<br />
Stieftochter Napoleons und Frau seines Bruders<br />
Louis Napoleon, König von Holland. Hortense ließ<br />
das bestehende Schloss, das zum Elternhaus von<br />
Kaiser Napoleon III. wurde, zwischen 1817 und 1820<br />
vom Konstanzer Baumeister Johann Baptist Wehrle<br />
im Empire-Stil umbauen. Vom Leben der Kaiserfamilie<br />
zeugen original möblierte Säle, die in den<br />
letzten Jahren gründlich restauriert wurden. Das<br />
früher noch etwas beengt im Schloss untergebrachte<br />
Bistro Louis Napoleon hat sich nach der Renovierung<br />
im benachbarten Innenhof des Berufs- und<br />
Bildungszentrums Arenenberg in neuem Gewand<br />
etabliert. Der Service agiert besonders freundlich<br />
und zuvorkommend, die bodenständige Küche<br />
ist stabil in Qualität und Leistung. Der lauwarme<br />
Tafel spitz an einer Gemüse-Apfel-Vinaigrette mit<br />
Salatbouquet („Napoleons Vesperteller") war sehr<br />
zart und angenehm mürbe, verfeinert mit „Thurgauer<br />
Kaviar“ (gerösteten Rapssamen). Wie es<br />
sich gehört, erinnern viele Gerichte an Napoleon,<br />
so etwa der Napoleon-Fischteller, ein geräuchertes<br />
Bodenseefelchenfilet vom Untersee mit Meer rettichschaum<br />
garniert. Die Weine und die Obstbrände<br />
stammen vom nahe gelegenen Berufsbildungszentrum<br />
(BBZ) und sind von sehr guter Qualität. Neben<br />
verschiedenen Sandwiches und Kuchen, Käse- und<br />
Trockenfleischtellern (der Schlossteller besteht<br />
beispielsweise aus Bündnerfleisch, Rohschinken,<br />
Salami und Rohspeck) kann man noch Arenenberger<br />
Rieslingsuppe oder Käsesuppe zu sich nehmen.<br />
Alternativ werden täglich Apero-Häppchen oder<br />
am Wochenende Themenbuffets für Gruppen ab<br />
30 Personen angeboten. Im Sommer gibt es Kos tümführungen<br />
und abenteuerliche Entdeckungsreisen<br />
für Kinder durch den Park. Wunderschön ist der<br />
Blick vom Schloss auf den Untersee. gh<br />
Grand Café du Musée,<br />
im Gewerbemuseum<br />
CH-8400 Winterthur, Kirchplatz 14<br />
Tel. 052 267 41 59, www.grandcafé.ch<br />
www.gewerbemuseum.ch<br />
geöffnet Dienstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr<br />
Hauptgerichte 9,50 – 20,50 SFr.<br />
Museen gelten als klassisches Schlechtwetterprogramm,<br />
ebenso auch die meistens dazugehörigen<br />
Cafés. Beim Café des Gewerbemuseums ist es<br />
eher so, dass man es vorzugsweise in der warmen<br />
Jahreshälfte besucht, denn dann kann man entweder<br />
hinter dem Haus in dem lauschigen und sehr ruhigen<br />
Hinterhofgarten sitzen – oder vor dem Haus auf<br />
dem belebten Platz hinter der Stadtkirche. Der<br />
Name „Grand Café“ – bekannt von großen Kaffeehäusern<br />
in Zürich, Stuttgart, München und anderen<br />
Metropolen – ist hier wohl etwas ironisch gemeint,<br />
da der Schlechtwetterbereich des Cafés gerade für<br />
ein Dutzend kleine Tische Platz hat. Vorher kommt<br />
man am Eingangsbereich des Museums vorbei, das<br />
mit dem Begriff Gewerbemuseum nur unzureichend<br />
beschrieben ist: Es umfasst im Erdgeschoss die<br />
international bedeutende Uhrensammlung Kellenberger,<br />
als Dauerausstellung das „Material-Archiv“<br />
mit einer Mustersammlung verschiedener Handwerke<br />
und Gewerbe und schließlich Sonderausstellungen<br />
aus dem Bereich der Alltagskultur – zur<br />
Zeit unseres Besuchs „Tattoo“ (noch bis 9.6.<strong>2014</strong>)<br />
und „Falten falten“. Schon auf der Tafel draußen<br />
ist der Hinweis „Alles ist mit selbstgemacht“, und<br />
der Anspruch wird dann auf der Speisekarte noch<br />
höher geschraubt: „Alles, aber auch wirklich alles ist<br />
selbstgemacht.“ Bei der Tibetischen Gemüse suppe<br />
„Thentuk“ (Gemüse mit Teigfladenstücken, nicht<br />
scharf) fragte ich dann doch, ob das dazu gereichte<br />
frische Brot auch selbstgemacht ist – auch dieses<br />
ist selbstgemacht. Bekannt ist das Grand Café in<br />
der Stadt nicht nur wegen der indisch/tibetisch beeinflussten<br />
Küche von Phuntsok Palden Schindler,<br />
sondern auch wegen seinen selbstgemachten<br />
Kuchen. Der Pistazienkuchen auf der Tafel stellte<br />
sich als schön süß-saurer Pistazien-Zitronen-Kuchen<br />
heraus. Bei den Getränken dazu kann man exotische<br />
Entdeckungen machen, z.B. den „Buddhist Tea“ mit<br />
Kräutern von der Insel Pu Tuo Shan, die tatsächlich<br />
ein bedeutender Ort des chinesischen Buddhismus<br />
ist. Multikulturell ist nicht nur die Küche und<br />
das Personal, sondern auch die Atmosphäre: Die<br />
Speise karte begrüßt und verabschiedet die Gäste<br />
in zwei Dutzend Sprachen! Wer spät aufsteht, kann<br />
hier auch frühstücken: ein einfaches Frühstück, ein<br />
„ Himalaya Zmorge“ (mit Aloo Paratha u.a.) oder das<br />
„Berghütte Zmorge“. pb<br />
Restaurant Mühle<br />
CH-8532 Warth-Weiningen, Kartause Ittingen<br />
Tel. 052 748 44 11, www.kartause.ch<br />
geöffnet täglich 8.30 – 23.30 Uhr<br />
Hauptgerichte 24 – 54 SFr.<br />
Sonntagsmenü (100 % Ittingen) 48 SFr.<br />
Geruhsam dreht sich das meterhohe Mühlrad.<br />
Es beherrscht den Raum, der klar und schlicht<br />
eingerichtet ist, mit Holz, Glas und Metall. Hier<br />
im Restaurant der Kartause Ittingen ist man<br />
willkommen, egal ob als durchreisender Radfahrer,<br />
kunstinteressierter Gelegenheitsbesucher oder als<br />
Hotel- und Tagungs gast. Bei schönem Wetter sitzt<br />
man im Hof, zwischen dem Restaurant und dem<br />
großen Teich, der früher einmal als Pferdetränke<br />
diente. Die mächtigen S teinplatten am Grund zeugen<br />
noch von dieser Funktion. Jederzeit gibt es hier ein<br />
Vesper, mit Käse, Wurst und Speck aus eigener<br />
Produktion, denn das ehemalige Kloster ist heute<br />
Kulturzentrum und Hotel – aber auch immer noch<br />
Gutshof. Eine besondere Spezialität sind die Forellen,<br />
die gebraten und mit schaumiger Kräuterbutter<br />
serviert werden, oder gekocht im „Ittinger Biersud“,<br />
wozu dann ein Klosterbier passt. Wer durch<br />
die Rosengärten spaziert, weiter durch die Gemüseund<br />
Kräutergärten und hinaus zum östlichen Tor,<br />
kann den Fischteich sehen, dahinter erstrecken sich<br />
die Weinberge des Klosters. Auch die hauseigene<br />
Bäckerei kann nur gelobt werden, der gehaltvolle<br />
„Klosterkuchen“ mit Schokolade und Nüssen ist<br />
genauso fein wie die Beerentorte mit Baiser – und<br />
auch alle gekosteten Desserts waren hervorragend:<br />
Die „Tonkabohnencreme mit Erdbeeren“ ist in guter<br />
Erinnerung. Jacqueline Schwarz heißt die langjährige<br />
und kreative Bäckerin und Confiseurin,<br />
Jürgen Stöckel der Küchenchef. Allein bei manchen<br />
Zusammenstellungen der Speisen hätten wir<br />
Einwände. Beispielsweise ein vegetarischer<br />
Hauptgang, der aus aromatischen „ Gschwellti“<br />
also Pellkartoffeln, drei Sorten Hofkäse und Birnenbrot<br />
bestand. Einzeln lecker, zusammen zu<br />
trocken. Es fehlte ein fruchtiges Gelee, vielleicht<br />
der Johannisbeere oder aus Paprika, wie unlängst<br />
in der Steiermark genossen. Oder zumindest reichlich<br />
Butter oder eine gerührte Quarkcreme. Die<br />
Egliknusperli mit Salaten und Sauce tartar waren<br />
wiederum etwas fett, dazu wären die „Gschwellti“<br />
oder mehr Weißbrot richtig gewesen. Doch über<br />
die Qualität der Zutaten muss man sich hier wahrlich<br />
keine Gedanken machen – und die besondere<br />
Atmosphäre des Restaurants ist allemal einen<br />
Besuch wert. dob<br />
Rosgartenmuseum<br />
D-78462 Konstanz, Rosgartenstraße 3<br />
Tel. 07531 900 246<br />
www.freunde-des-rosgartenmuseums.de<br />
geöffnet Dienstag bis Freitag 10 – 17.30 Uhr<br />
und Samstag bis Sonntag 10 – 16.30 Uhr<br />
Montag Ruhetag<br />
kleine Speisen 1– 4 Euro<br />
Das Café des Rosgartenmuseums ist ein Zufluchtsort<br />
für Träumer und Ruhesuchende. Ein Innenhof<br />
wie aus dem Märchengarten, bestückt mit weißen<br />
Tischchen, lädt zum Plaudern, Lesen, Kaffeetrinken<br />
und Genießen ein. In eine alte Mauer ist eine große<br />
geschnitzte Holztür eingelassen, die den Eindruck<br />
erweckt, sie müsse direkt ins Wunderland führen.<br />
Stattdessen öffnet sie sich ins Innere des Museumscafés,<br />
das sich als gemütliche Oase der Ruhe<br />
entpuppt, eingerichtet mit alten Lampen, Spiegeln<br />
und Bildern. Die Auswahl der Speisen und Getränke<br />
ist bescheiden aber fein. Für den kleinen Hunger<br />
gibt es belegte Baguettes, Wurstsalat oder Wiener<br />
Würstchen, ferner mehrere Sorten offener Tees,<br />
eine kleine Auswahl an Wein und Erfrischungsgetränken,<br />
Kaffeespezialitäten, Torten und Kuchen.<br />
Das Museum befindet sich im 1454 entstandenen<br />
ehemaligen Zunfthaus der Konstanzer Metzger. Es<br />
wurde 1870 vom Konstanzer Apotheker und Stadtrat<br />
Ludwig Leiner gegründet, nach dem der Leinersaal<br />
benannt ist (der wegen Renovierung voraussichtlich<br />
bis Ende 2013 geschlossen ist). Der Leiter des<br />
Cafés, Bernd Kamps, arbeitet seit sechs Jahren im<br />
Museum und lobt vor allem den Direktor Dr. Tobias<br />
Engelsing: „Dank seines Engagements ist das<br />
Museum sehenswert, unterhaltsam, informativ und<br />
vor allem nicht verstaubt“. „Konstanz als Bischofsund<br />
Reichsstadt“ gehört zu den Dauerausstellungen,<br />
Wechelausstellungen widmen sich beispielsweise<br />
der Hutmode oder der Familie Zeppelin. <strong>2014</strong>, genau<br />
600 Jahre nach Beginn des Konstanzer Konzils, ist<br />
eine Ausstellung über den Alltag der Menschen<br />
während des Konzils geplant. sf<br />
Museumsgaststätte Ochsen<br />
D-78579 Neuhausen ob Eck,<br />
Am Freilichtmuseum<br />
Tel. 07467 12 41<br />
www.freilichtmuseum-neuhausen.de<br />
geöffnet Dienstag bis Sonntag 9 – 18 Uhr (März<br />
bis Oktober und über Weihnachten-Neujahr)<br />
Hauptgerichte 12 – 19 Euro<br />
Das Museumsgelände des Freilichtmuseums Neuhausen<br />
ob Eck schmiegt sich sanft in die hügelige<br />
Landschaft rund um das Dörfchen Neuhausen,<br />
13 Kilometer östlich von Tuttlingen. 25 historische<br />
Gebäude aus den Landschaften Schwäbische Alb,<br />
Schwarzwald, Bodensee, Hegau, Baar und Oberer<br />
Neckar wurden dafür abgetragen und wieder aufgebaut.<br />
Das feinziselierte Fachwerkgebäude der 1707<br />
erbauten Dorfwirtschaft Ochsen aus Schopfloch<br />
steht gleich am Eingang. Das Auto kann auf dem<br />
Parkplatz im Wald bleiben und man erreicht die<br />
Gaststätte auf einem kurzen Fußweg durch einen<br />
wilden Bauerngarten. Eine schöne alte Holztreppe<br />
führt zur Gaststätte im ersten Stock. Hier reisen die<br />
Besucher zurück in die Vergangenheit. Eine hübsch<br />
eingerichtete Bauernstube mit kleinen Sprossenfenstern<br />
und herrlichem Blick auf die Museumsanlage<br />
sowie herzliche dienstbare Geister<br />
im Dirndl erwarten sie. Betrieben wird die<br />
Museumswirtschaft von Familie Klingberg, die<br />
Wert auf frische Zutaten legt. Die Karte bietet<br />
eine übersichtliche Auswahl an schwäbischen<br />
Gerichten, und zwar in urschwäbisch. Was man als<br />
Preuße eventuell nicht verstehen kann, wie zum<br />
Beispiel „Katzegschroi“, wird eingedeutscht. Bei<br />
dem Katzengeschrei handelt es sich übrigens um<br />
Rindfleischstreifen, Schalotten und gequirltes Ei.<br />
Unbedingt mal probieren: Horst Köhlers Lieblingsgericht,<br />
Gaisburger Marsch mit Grummbiere<br />
( Kartoffeln), Schpätzle ond Siedfleisch. Der Name<br />
Gaisburger Marsch rührt daher, dass im letzten<br />
Jahrhundert Stuttgarter Offiziere eine Vorliebe<br />
für den Eintopf hatten, der in einer Gaststätte im<br />
nahen Gaisburg serviert wurde. Der militärische<br />
Marsch dorthin gab dem Gericht den Namen. Auch<br />
der Museumsteller mit Schweinsmedaillons, Spätzle<br />
und Champignon-Sahnesauce ist lecker. Dazu passt<br />
zum Beispiel eine rote Hex vom Dasenstein oder ein<br />
Hirsch-Radler. Als Nachtisch nahrhaft und lecker,<br />
der Lebkuchenstrudel mit Vanilleeis und Sahne.<br />
Im Ochsen gibt’s noch wirklich bodenständige<br />
altschwäbische Hausmannskost mit historischen<br />
Anleihen, ein Erlebnis für die ganze Familie nicht<br />
nur nach dem Museumsbesuch. Übrigens auch ideal,<br />
um eine bäuerliche Hochzeit zu feiern im Tanzsaal<br />
oder im danebenliegenden Schafstall. ch<br />
Kornmarktplatz 1 · 6900 Bregenz<br />
T +43(0)5574 46050–550<br />
vorarlbergmuseum.at<br />
seezunge.DE<br />
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