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Gleichstellungsarbeit 2002<br />

Gewaltschutzgesetz<br />

Die Gleichstellungsbeauftragte informierte zu dem Gesetz in verschiedenen Gremien und verteilte<br />

Informationsmaterial zum Thema.<br />

Mit dem im November 2001 vom Bundestag und vom Bundesrat mit breiter Zustimmung aller<br />

Länder und Parteien verabschiedeten Gewaltschutzgesetz werden mißhandelte Frauen zukünftig<br />

besser vor der Gewalt durch den Partner geschützt.<br />

Am 01.01.2002 trat das Gewaltschutzgesetz in Kraft. Mit diesem Gesetz können mißhandelte und<br />

geschlagene Frauen und Männer den/ die Täter/in aus der Wohnung weisen lassen und<br />

Schutzanordnungen – d.h. Bannmeilen, Belästigungs- und Näherungsverbote- polizeilich<br />

durchsetzen.<br />

In den ersten neun Monaten im Jahr 2002 wurden in Niedersachsen 4100 Fälle häuslicher Gewalt<br />

registriert und 1012 Platzverweise ausgesprochen. Allein in der Weserbergland Region traten 240<br />

häusliche Gewaltübergriffe auf.<br />

Um die Frauen über ihre neuen Rechte aufzuklären und bei ihrer Durchsetzung beraten und<br />

unterstützen zu können, wurden niedersachsenweit sechs Beratungsstellen (BISS) eingerichtet.<br />

Die am 07.03.2002 in Hameln eröffnete Beratungsstelle BISS ( Beratungs- und Interventionsstelle<br />

gegen häusliche Gewalt) hat im Jahre 2002 insgesamt 112 von häuslicher Gewalt betroffenen<br />

Frauen aus dem Landkreis Hameln- Pyrmont beraten, wovon 93 Fälle durch einen polizeilichen<br />

Bericht vermittelt wurden. 51 Wegweisungen wurden polizeilich durchgeführt.<br />

In <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong> kam das neue Gesetz 10 mal zum Einsatz.<br />

Ausstellungseröffnung der „Verborgenen Schätze“ zum Internationalen<br />

Frauentag 2002 in <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong><br />

Seit 1911 ist der 08.März dem Internationalen Frauentag gewidmet und Anlass weltweit<br />

Frauenveranstaltungen durchzuführen. Erinnert wird an diesem Tag an die einzigartigen<br />

Protestaktionen vom 08.03.1911 bei denen Millionen von Frauen auf die Straße gingen um für das<br />

Wahlrecht von Frauen zu kämpfen.<br />

In <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong> stellten wir am 08.03.2002 Frauen in den Mittelpunkt, die kreativ arbeiten<br />

bisher aber noch keine oder wenig Gelegenheit hatten ihre Werke auszustellen und der<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

Erstaunlich war die große Resonanz, die dem Aufruf in der Presse folgte. Insgesamt 29<br />

Künstlerinnen präsentierten sich in einer vielseitigen Werkschau unter dem Motto „ Verborgene<br />

Schätze“, die mit einer Vernissage am 07.03.2002 eröffnet wurde.<br />

Über 100 Gäste feierten mit den Künstlerinnen die Ausstellungseröffnung im Foyer der Sparkasse<br />

<strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong> mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm gestaltet von Künstlerinnen<br />

der Region:<br />

Die Mädchen der Theatergruppe zeigten komplizierte Choreographien zu modernen Rhythmen, das<br />

Duo Sympatonica intonierte professionell Jazz- Standards und Evergreens und Rebecca Dohme<br />

überzeugte mit exzellent vorgetragenen Interpretationen von Liedern aus dem 17. und 18.<br />

Jahrhundert.


Am 08.03.2002 sendete Radio Aktiv eine Sendung zum Internationalen Frauentag live aus der<br />

Ausstellung und sorgte dafür, dass die Ausstellung auch über die Grenzen <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong>s<br />

hinaus bekannt wurde. In den darauffolgenden Tagen warfen viele Besucher/innen der Sparkasse<br />

einen Blick auf die Werkschau.<br />

Ganz besonderer Dank gilt Frau Weber und Herrn Rinne von der Sparkasse Weserbergland, die<br />

unser Vorhaben von Anfang an positiv begleitet und unterstützt haben.<br />

Girls`Day- Mädchenzukunfttag am 25.04.2002<br />

Neun Mädchen aus <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong> verschafften sich Einblicke in die unterschiedlichen<br />

Aufgabengebiete der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong>.<br />

Sie besuchten den Baubetriebshof, die Arbeitsgemeinschaft Räumliche Planung und TuI um für<br />

ihre zukünftige Berufswahl ein breiteres Spektrum von Berufen und Tätigkeiten neben den<br />

klassischen Frauenberufen kennenzulernen. Besonders die Bereiche der naturwissenschaftlichen,<br />

technischen oder technisch unterstützten Arbeitsfelder, die gute Zukunftschancen bieten, sollten<br />

den Mädchen an diesem Tag nähergebracht werden.<br />

Die MitarbeiterInnen der <strong>Stadt</strong>verwaltung <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong> öffneten dafür ihre Räume und<br />

zeigten an praktischen Beispielen , wie interessant die Arbeit dort sein kann.<br />

Die Gleichstellungsbeauftragte wurde engagiert von den Mitarbeiterinnen der Personalabteilung<br />

vertreten, die die Organisation und den reibungslosen Ablauf des Girls Days sicherstellten.<br />

Kommunalpolitischer Frauentreff<br />

Der Kommunalpoltische Frauentreff (KFT) tagte 2002 sechsmal. Ziele des KFTs sind<br />

parteiübergreifend ein Netzwerk aufzubauen, die Kommunalpolitik für Frauen attraktiv und<br />

interessant zu machen und langfristig den Frauenanteil in der Kommunalpolitik zu erhöhen.<br />

Teilnehmerinnen des KFTs nahmen an dem vom Land initiierten Mentoringprogramm teil. Der<br />

KFT beteiligt sich unterstützend an verschiedenen Projekten und Aktionen der<br />

Gleichstellungsbeauftragten wie z.B. Internationaler Frauentag und Frauenkino etc.<br />

Frauen Kino<br />

Der Kommunalpolitische Frauentreff organisierte 6 x Filmvorführung für Frauen an wechselnden<br />

Veranstaltungsorten, um auch Frauen die nicht mobil sind einen unterhaltsamen Kinoabend zu<br />

bieten. Folgende Filme wurden gezeigt:<br />

♦ Was Frauen wollen<br />

♦ Chocolat<br />

♦ Das Leben ist schön<br />

♦ Schokolade zum Frühstück<br />

♦ Brot und Tulpen<br />

♦ Nirgendwo in Afrika<br />

Einzelberatung<br />

Bürgerinnen der <strong>Stadt</strong> suchten die Gleichstellungsbeauftragte als Beraterin auf, um Unterstützung<br />

bei der Wahrnehmung ihrer Interessen zu erhalten und Handlungsmöglichkeiten zu erfahren.<br />

Folgende Fragestellungen wurden u.a. behandelt.<br />

♦ Trennungsproblematik<br />

♦ Wiedereinstieg in den Beruf


♦ Gewalt in der Familie<br />

♦ Fragen zur Kinderbetreuung<br />

♦ Probleme mit Behörden<br />

Vernetzung<br />

Die Gleichstellungsbeauftragte nahm an den Treffen der Bundesarbeitsgemeinschaft, der<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen, der Regionalkonferenz und des Landkreises Hameln-<br />

Pyrmont teil. Die Kooperation mit den Kolleginnen und der Erfahrungsaustausch ist ein wichtiges<br />

Element der Qualitätssicherung um die aktuellen Entwicklungen in der Gleichstellungspolitik zu<br />

verfolgen, an den Diskussionsprozessen teilzuhaben und frauenpolitische Strategien mit zu<br />

entwickeln.<br />

Tagungen<br />

Die Gleichstellungsbeauftragte besuchte Veranstaltungen zu den Themen Frauen in der<br />

Informationsgesellschaft und Telehäuser um sich über den derzeitigen Diskurs zu informieren und<br />

Maßnahmenplanungen für die praktische Arbeit abzuleiten.<br />

Tätigkeiten innerhalb der Verwaltung<br />

Die Gleichstellungsbeauftragte nahm innerhalb der Verwaltung vornehmlich folgende Aufgaben<br />

wahr:<br />

♦ Vorstellung der Gleichstellungsarbeit anläßlich des Internationalen Frauentages<br />

♦ Beteiligung an Personalangelegenheiten;<br />

♦ Beteiligung an Maßnahmen der Verwaltungsreform<br />

♦ Mitwirkung in Gremien, Arbeitsgruppen und Kommissionen<br />

♦ Beratung der Mitarbeiterinnen.<br />

Mädchenarbeit<br />

♦ Selbstverteidigungskurse<br />

Im Herbst 2002 startete ein Mädchen- Selbstverteidigungs- Kurs erstmalig in Zusammenarbeit mit<br />

dem VfL. Der Kurs findet unter qualifizierter Anleitung in der VfL- Sporthalle statt. Ziel ist es das<br />

Selbstvertrauen der Mädchen zu stärken und schnell zu lernende effektive Techniken der<br />

Selbstverteidigung zu vermitteln. Trainiert wurden unter anderem Befreiungsgriffe aus<br />

Umklammerungen sowie der wirksame Schutz vor Schlägen.<br />

♦ Mädchentreff <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong><br />

Der Mädchentreff <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong> führte auch im Jahr 2002 erfolgreich seine Arbeit fort.<br />

Die Angebote des Mädchentreffs sprechen je nach Interessenslage einen wechselnden<br />

Besucherinnenkreis von ca. 40 Mädchen aus dem <strong>Stadt</strong>gebiet an. Unter anderem fanden folgende<br />

Angebote statt: eine Karnevalsparty, Kino, eine <strong>Stadt</strong>führung der besonderen Art, eine<br />

Schnitzeljagd, ein Videoprojekt, ein Ausflug nach Hameln, Spiel ohne Grenzen, ein Picknick im<br />

Park, eine Halloween- Party, Basteln usw.<br />

♦ Mädchen- Theater- und Tanzgruppe<br />

Die Mädchen- Theatergruppe hat sich in der Besetzung fast komplett erneuert und mit dem<br />

personellen Wechsel auch eine inhaltliche Neubestimmung vorgenommen. Die Mädchen haben als<br />

Ziel zunächst eigene Sketche auszuarbeiten und damit Bühnenerfahrung zu sammeln. Sie traten in<br />

ihrer Tanzformation bei dem Internationalen Frauentag und dem 1. Mai Fest des DGBs auf. Die<br />

Proben finden immer Montags von 15.00- 17.00 in der Realschule <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong> statt. Am<br />

07.03.2003 ist der erste Auftritt mit einem selbst entwickelten Sketch geplant.


Leader+ Regionales Entwicklungskonzept Westliches Weserbergland<br />

Im Rahmen des EU- Förderprogrammes Leader+ entwickelten die Frauenbeauftragten der <strong>Stadt</strong><br />

Rinteln Doris Siefer und die Gleichstellungsbeauftragte aus <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong> einen<br />

Projektvorschlag zur Qualifizierung von Frauen im ländlichen Raum. Die Trägerschaft hat die <strong>Stadt</strong><br />

Rinteln übernommen.<br />

1. Begründung des Projektes<br />

Die ländlichen Gebiete der beteiligten Landkreise bieten insbesondere Frauen, mit ihrer geringeren<br />

Mobilität im Vergleich zu Männern (weniger motorisiert und viel stärker durch Familienpflichten<br />

eingeengt), vergleichsweise schlechtere Erwerbschancen. Aber Frauen wollen und müssen genauso<br />

wie Männer die Möglichkeit haben, sich finanziell selbständig entwickeln zu können. Die gerade in<br />

ländlichen Gebieten immer noch häufige finanzielle Abhängigkeit der Frauen von ihren (Ehe-<br />

)Männern ist zumindest im 21. Jahrhundert nicht hinzunehmen, u.a. auch, da auch in diesen<br />

Gebieten Ehe keine Unterhaltssicherheit mehr darstellt. Deshalb, aber auch weil Frauen ihre<br />

Kreativität, ihre Bildung (Frauen haben durchschnittlich bessere Bildungsabschlüsse als Männer)<br />

und ihre Organisations- und Führungskompetenz ins Erwerbsleben einbringen wollen und aus<br />

volkswirtschaftlichen Gründen auch einbringen sollen, ist das geplante Projekt zu fördern. Für die<br />

Region kann es nur von Vorteil sein, wenn weibliche Potentiale und Sichtweisen stärker als bisher<br />

die Regionalentwicklung prägen.<br />

Telearbeit ist in unserer sich entwickelnden Informationsgesellschaft ein expandierender<br />

zukunftsorientierter Arbeitsmarkt im Dienstleistungsbereich. Telearbeit kann gerade Frauen<br />

mit Familienpflichten (aber auch aktiven Vätern) einen Arbeitsplatz bieten, mit dem sich Beruf und<br />

Familie gut verbinden lassen. Hierbei ist insbesondere die alternierende Telearbeit, die eine<br />

zeitliche und räumliche Arbeitsflexibilisierung ermöglicht, zu bevorzugen, da mit Telearbeit als<br />

reiner isolierter Heimarbeit zu viele Nachteile verbunden sind (fehlende soziale, kommunikative<br />

und berufliche Kontakte).<br />

Die Projektidee basiert auf der Stärken- und Schwächen-Analyse des Regionalen<br />

Entwicklungskonzeptes ‚Westliches Weserbergland‘<br />

• Geringe Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien im Gebiet<br />

• Zu wenig Arbeitsplätze in neuen Informationstechnologien<br />

• Geringer Anteil qualifizierter Teilzeitarbeitsplätze<br />

• Überdurchschnittlich hohe Frauenarbeitslosigkeit<br />

• Zu wenig Wiedereingliederungshilfen für Frauen in den Arbeitsmarkt<br />

Mit der geplanten Maßnahme sollen die o.g. Schwächen der Region ‚Westliches Weserbergland‘<br />

zu beruflichen Stärken der Frauen genutzt werden.<br />

Eine Zusammenarbeit des Telehauses mit den anderen neun Projekten aus dem LEADER+<br />

Westliches Weserbergland ist sinnvoll und notwendig.<br />

2. Projektbeschreibung<br />

Das Serviceangebot des geplanten ‚TELEHAUSES’ richtet sich sowohl an Privatkunden (kleine,<br />

mittlere oder Großbetriebe) wie auch an öffentliche Verwaltungen, andere Institutionen und<br />

BürgerInnen der Region<br />

In der qualifizierungsfreien Projektzeit soll das TELEHAUS auch als Internet-Café für<br />

Bürgerinnen der Region genutzt werden können, denn nicht alle potentiell geeigneten<br />

Bürgerinnen werden sich bereit finden oder zum gegebenen Zeitpunkt in der Lage sein, sich der<br />

Qualifizierungsmaßnahme anzuschließen. Auch ihnen soll die Möglichkeit eröffnet werden,<br />

(eigene) Erfahrungen im Bereich EDV/IT zu machen und Berührungsängste mit dem PC abzubauen<br />

und den Austausch mit anderen arbeitssuchenden Frauen zu erleben. Deshalb ist es wünschenswert,


in den nicht verplanten Qualifizierungszeiten die Ressourcen des TELEHAUSES der weiblichen<br />

Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine atmosphärisch angenehme ‚Frauen-eigene’<br />

Räumlichkeit fördert die kreative Entfaltung von Frauen. Durch die meist durch Familienarbeit<br />

unterbrochene Berufsbiografie von Frauen, brauchen diese - stärker als Männer mit ihrer<br />

kontinuierlichen Berufsbiografie - einen Ort der Anregung und Zusammenarbeit.<br />

Um diesen Synergieeffekt zu erzielen, sind geeignete, öffentlich einsehbare und zugängliche<br />

Räume notwendig.<br />

Die Projektentwicklung TELEHAUS gliedert sich in drei Blöcke:<br />

I. Block Mai 2003: Vorstellung der Maßnahme in der Öffentlichkeit (Presseartikel,<br />

Veranstaltungen mit Referentinnen aus dem Telehaus Wetter oder<br />

Lindwedel, Exkursionen in bereits bestehende Telehäuser, mod. Projektgruppen und<br />

letztlich das Akquirieren der Teilnehmerinnen aus den genehmigten Wohngebieten.<br />

Suchen nach einer Projektmanagerin/-entwicklerin, die mit den Frauenbeauftragten<br />

aus <strong>Hessisch</strong> <strong>Oldendorf</strong> und Rinteln eng zusammenarbeitet und den Block II.<br />

(Anmietung geeigneter Räume, Hard- und Softwarebesorgung und –installation,<br />

Möblierung, Festlegung der Seminarinhalte und –zeiten, Verhandlung mit den<br />

Referentinnen und Möglichkeiten der Gegenfinanzierung)<br />

und III. (Entwicklung des Konzeptes für ein Telehaus, Auftragsakquise aus dem<br />

öffentlich/sozialen Bereich für kleinere Aufträge, die (unentgeltlich) schon während der<br />

Qualifizierungszeit bearbeitet werden sollen, regelmäßige gemeinsame<br />

Besprechungstermine mit den Teilnehmerinnen der Qualifizierungsmaßnahme und den<br />

somit potentiellen späteren Beteiligten am TELEHAUS.) bearbeitet.<br />

II.<br />

III.<br />

Block nach den Sommerferien 2003: Qualifizierungsphase. Die Arbeit in einem<br />

zukünftigen Telehaus erfordert eine hohe Qualifikationsstruktur bei den Beschäftigten.<br />

Benötigt werden Mitarbeiterinnen mit u.a. kaufmännischen Fähigkeiten, Fähigkeiten in<br />

Akquise, Marketing, Kundenstammaufbau und –pflege, der Abwicklung und<br />

Überwachung der Finanz- und Steuerbuchhaltung sowie Fachwissen für Informationsund<br />

Kommunikationstechnologien. Um dem ländlichen Charakter der Region<br />

‚Westliches Weserbergland‘ gerecht zu werden, sollen auch Grundkenntnisse im Bereich<br />

der Öffentlichkeitsarbeit für die Bereiche Tourismus und Vermarktung regionaler<br />

Produkte vermittelt werden.<br />

Die Mitarbeiterinnen müssen ebenfalls über die erforderlichen Schlüsselqualifikationen<br />

wie Organisationstalent, Kommunikationsfähigkeit, Belastbarkeit, Teamfähigkeit,<br />

Durchsetzungsvermögen, Zukunftsorientierung, Aufgeschlossenheit und Flexibilität und<br />

die Fähigkeit zu eigenständigem Arbeiten und über die Bereitschaft zu ständiger<br />

Weiterbildung verfügen.<br />

Diese Ausbildungsphase wird bis ca. Ende 2004/ Anfang 2005 andauern.<br />

Block Konzeptionelle Entwicklung des Telehauses<br />

Folgende Arbeitsschwerpunkte sind denkbar und können jederzeit verändert bzw.<br />

angereichert werden:<br />

• Bürodienstleistungen für Betriebe<br />

• Marketing und Public Relation in ländlichen Räumen<br />

• Beratung und EDV-Schulung für Bürgerinnen<br />

• E-Goverment in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Verwaltungen<br />

Notwendig ist ein andauernder Kontakt der Frauen untereinander, damit gemeinsame Ziele gesetzt<br />

werden können und die Planung daran ausgerichtet werden kann. Dies ist Aufgabe der<br />

Projektentwicklerin/ -managerin. Ein TELEHAUS kann z.B. für kleine und mittlere Firmen und<br />

Verwaltungen, Schulen, Kindergarten usw. ein Sekretariats- und Telefon- Grafik&Layout/Internet-


und Datenbankservice übernehmen. Die Dienstleistungsgestaltung eines Telehauses ist dem<br />

regionalen Bedarf anzupassen und muß sich durch Akquise finden. So kann z.B. auch ein Home-<br />

Service für VerbrauerInnen angeboten werden, dem entnommen werden kann, welche regionalen<br />

landwirtschaftlichen Produkte von wem und wo zur Zeit gerade angeboten werden. Zur Anregung<br />

von Ideen sind Excursionen in das Telehaus Lindwedel und das Telehaus Wetter vorgesehen.<br />

Die Gestaltung des TELEHAUSES erfordert ein prozeßhaftes Vorgehen, denn innovative<br />

Entwicklungen lassen sich nicht im vornherein detailliert planen.<br />

3. Ziele der Projektmaßnahme<br />

Mit dem TELEHAUS werden drei wesentliche strategische Ziele verfolgt:<br />

1. Strukturpolitisches Ziel: Förderung und Entwicklung des ländlichen Raums und Stärkung<br />

der ländlichen Wirtschaftsstrukturen<br />

2. Beschäftigungspolitisches Ziel: Schaffung von existenzsichernden Arbeitsplätzen im<br />

ländlichen Raum unter Nutzung der neuen Medien<br />

3. Frauenpolitisches Ziel: Förderung qualifizierter Frauenerwerbstätigkeit mit frauen- und<br />

familienfreundlichen Arbeitsbedingungen<br />

Da Frauen immer noch wesentlich stärker als Männer ihren Lebensentwurf zweigleisig anlegen und<br />

angelegt haben (Beruf und Familie), müssen die Qualifizierungsmaßnahmen und die anschließende<br />

Berufstätigkeit eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherstellen.<br />

Unsere ‚Normalarbeitszeit‘ ist an ein männliches Arbeitszeitvermögen angepaßt und nimmt wenig<br />

Rücksicht auf die Belange von Frauen mit Kindern – aber auch nicht von den wenigen<br />

familienorientierten Vätern. Der EDV/ IT- Bereich schafft gute Voraussetzungen für eine<br />

Arbeitszeit nach Maß und ist deshalb prioritär zu behandeln. Auch sind Frauen im Verhältnis zu<br />

Männern als Nutzerinnen der Neuen Technologien bundesweit unterrepräsentiert; diese Maßnahme<br />

soll dazu dienen, dies zu verändern, denn gerade in diesem Arbeitsbereich liegen Zukunftschancen.<br />

Die Qualifizierung im EDV/IT-Bereich zielt darauf ab, arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit<br />

bedrohte Frauen in die Lage zu versetzen, als letzte Maßnahme dieses Projektes ein TELEHAUS zu<br />

eröffnen und zu betreiben. Hierfür sollen die für die Qualifizierung eingerichteten Räumlichkeiten<br />

und Ausstattungen nachgenutzt werden.<br />

Da sich die beteiligten Landkreise verstärkt auf die touristische Erschließung ihrer Region<br />

verständigt haben, sollen Frauen durch die Maßnahme in die Lage versetzt werden, verstärkt am zu<br />

erwartenden Aufschwung teil zu haben. Auch ist es für den wirtschaftlichen Aufschwung der<br />

Region von Vorteil, wenn weibliche Vorstellungen einer lebenswerten Region stärker in Planungen<br />

und Ausführungen einbezogen werden. Die qualitativen Verbesserungen werden auch<br />

Auswirkungen haben auf die heimische Bevölkerung.<br />

4. Zielgruppen für die Qualifizierungsmaßnahme<br />

• Berufsrückkehrerinnen<br />

• Sozialhilfeempfängerinnen<br />

• Arbeitslose Frauen<br />

• Potentielle Existenzgründerinnen<br />

• Studienabbrecherinnen oder Studienabsolventinnen ohne Berufserfahrung<br />

In den Arbeitslosenstatistiken der Arbeitsämter der Bundesrepublik sind in aller Regel längst nicht<br />

alle arbeitssuchenden und arbeitsfähigen und –willigen Frauen verzeichnet, da ‚Familien-Frauen‘<br />

in aller Regel durch die Maschen des Arbeitsamtnetzes fallen, d.h. nicht als arbeitssuchend<br />

gemeldet sind. Auch diese Frauen sind zu motivieren.

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