BOSV
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Olympia<br />
10<br />
Mike Schmid, Mitglied Swiss Skicross National Team<br />
Interview vom 6. November 2013<br />
Jahre zurück. Ich habe diese Zeit genossen,<br />
obschon ich eher ein Typ bin, welcher es zwischendurch<br />
auch gerne ein wenig ruhiger hat!<br />
Es ist mir auch nicht wichtig, in einer Sendung<br />
aufzutreten oder in einer Zeitschrift über mich<br />
zu lesen.<br />
BN: Diese Zeit war leider auch von einem unsäglichen<br />
Verletzungspech geprägt, welches<br />
seinen Anfang im Sommer 2010 hatte. Wie<br />
verlief damals die REHA?<br />
MS: Ja leider… Ich hatte im Jahr 2008 das<br />
linke Kreuzband verletzt. Die REHA verlief<br />
damals recht gut und ich konnte eigentlich<br />
weiterhin beschwerdefrei Wettkämpfe bestreiten.<br />
Im Juni 2010 riss dieses Band beim Fussballspielen<br />
erneut. Nach der Operation folgte<br />
wieder eine REHA-Phase bis ich im Dezember<br />
2010 wieder auf den Skiern stand. Am sechsten<br />
oder siebten Schneetag stürzte ich und riss mir<br />
nun das Kreuzband im rechten Knie. Nach der<br />
Operation im Januar 2011 folgte ein Sommer,<br />
in welchem ich gut trainierte und mich auf die<br />
Saison 2011/2012 vorbereiten konnte.<br />
BN: Fast unglaublich war es für die Skiwelt,<br />
dass Du Dich in dieser Saison wieder verletzt<br />
hast. Was war passiert?<br />
MS: Das war in Branas, als ich wieder einen<br />
Kreuzbandriss zu beklagen hatte. Während der<br />
Saison 2012/2013 verzichtete ich komplett auf<br />
eine Teilnahme an Wettkämpfen.<br />
Mike Schmid, Olympiasieger 2010<br />
Am 6. November 2013 hatte die Redaktion<br />
der <strong>BOSV</strong> Nachrichten (BN) Gelegenheit, mit<br />
Mike Schmid (MS) über seine Zeit nach Vancouver<br />
2010 und die Vorbereitung im Olympia-<br />
Jahr für Sotschi 2014 zu sprechen.<br />
BN: Zuerst einmal vielen Dank Mike, dass<br />
Du in Deinem dichten Terminkalender die<br />
Zeit für dieses Interview gefunden hast. Zu<br />
Beginn interessiert die <strong>BOSV</strong>-Familie wie es<br />
Dir momentan geht:<br />
MS: Das ist gern geschehen. Eigentlich ging es<br />
mir diesen Sommer gut bis zu meiner aktuellen<br />
Verletzung. Es passierte an einem Skitraining<br />
nach einem Sprung, welcher etwas weiter ging<br />
als sonst. Ich verspürte zuerst nichts. Während<br />
den darauffolgenden Tagen hatte ich lediglich<br />
ein komisches Gefühl im Knie. Anlässlich eines<br />
Trainings in Magglingen, beim Unihockey<br />
spielen, merkte ich, dass etwas im Knie nicht<br />
stimmte. Sicherheitshalber liess ich es untersuchen.<br />
Dabei wurde eine Zerrung des Kreuzbandes<br />
diagnostiziert. Deshalb bin ich nun gezwungen<br />
eine Pause einzuschalten.<br />
BN: Deine Zeit als amtierender Olympiasieger<br />
steht kurz vor der Titelverteidigung. Erzähl<br />
uns doch wie sich Dein Leben privat und<br />
sportlich als Olympia-Sieger seit Vancouver<br />
2010 verändert hat:<br />
MS: Bis kurz vor der Olympiade verlief mein<br />
Leben eigentlich soweit normal und ruhig. Das<br />
Medieninteresse begann damit, dass ich als<br />
Mitfavorit an der Olympiade gehandelt wurde;<br />
war ich doch damals Führender im Weltcup.<br />
Nach meinem Olympiasieg ging der Medienrummel<br />
so richtig los, sodass ich manchmal<br />
kaum aus dem Staunen kam. Es ging so weit,<br />
dass Filmteams mich im Sommer sogar auf der<br />
Baustelle besuchten. Im Grossen und Ganzen<br />
war es eine positive Erfahrung. Abgesehen von<br />
den Verletzungen blicke ich gerne auf die vier<br />
BN: In dem Zusammenhang vielleicht eine<br />
provokative Frage: Ist der Skicross-Sport zu<br />
hart, wenn man nach einer Verletzung in den<br />
Rennsport zurückkehrt?<br />
MS: Ich bin leider nicht der einzige, welcher<br />
sich beim Skicross am Knie wiederholt verletzte.<br />
Ich weiss von mindestens drei bis vier Athleten,<br />
welche sich nach der Rückkehr erneut<br />
verletzten. Die meisten Unfälle passierten, weil<br />
die Durchfahrt eines sogenannten Elements<br />
nicht aufging, respektive die Sprünge zu weit<br />
gerieten, sodass man im Flachen landete. Meine<br />
Kollegen erzählten von Sotschi, wo letztes<br />
Jahr auf derselben Strecke gefahren wurde wie<br />
die Boarder-Cross Athleten und die Sprünge<br />
teils immer im Flachen endeten. Der Grund dafür<br />
liegt darin, dass wir auf Skis in der Regel<br />
einen Tick schneller unterwegs sind als unsere<br />
Kollegen mit dem Snowboard. So war es auch<br />
in Vancouver. Ich musste im „Quali“ fast vor<br />
jedem Sprung leicht anbremsen. Das Einschätzen<br />
der Elemente während der Besichtigung ist<br />
das A und O in unserem Sport.