21.12.2013 Aufrufe

STADT GÜGLINGEN Vorlage Nr. 38/2011 Friedhof Güglingen ...

STADT GÜGLINGEN Vorlage Nr. 38/2011 Friedhof Güglingen ...

STADT GÜGLINGEN Vorlage Nr. 38/2011 Friedhof Güglingen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>STADT</strong> <strong>GÜGLINGEN</strong><br />

Tagesordnungspunkt <strong>Nr</strong>. 1<br />

<strong>Vorlage</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>38</strong>/<strong>2011</strong><br />

Sitzung des Gemeinderats<br />

am 12.04.<strong>2011</strong><br />

-öffentlich-<br />

AZ: 752.121:649<br />

<strong>Friedhof</strong> <strong>Güglingen</strong><br />

- Erweiterung West<br />

a) Bedarfsberechnung<br />

Der Gemeinderat beschloss am 19.02.2008 die <strong>Friedhof</strong>serweiterung Richtung Westen da<br />

bereits zum damaligen Zeitpunkt aufgrund der Sterbefälle und der Zahl der Gräber erkennbar<br />

war, dass es 2013/2014 zu Engpässen bei der Grabart einfach breit/doppeltief wie auch bei<br />

den Reihengräbern, aufgrund der Problematik der Wiederbelegbarkeit, kommen wird.<br />

Die Problematik der Wiederbelegbarkeit der Reihengräber besteht darin, dass der<br />

Verwesungsprozess nach der Ruhezeit von 20 Jahren nicht abgeschlossen ist und es somit<br />

Probleme bei der Wiederbelegung mit dem Erdaushub gibt.<br />

Der Bestatter, Herr Alt, hat dies bei Gesprächen mehrfach erwähnt und auch schriftlich<br />

bestätigt: „Erst 2010 wollten Arbeiter von mir beim Ausheben eines Grabes und dem<br />

entsprechenden Aushub den <strong>Friedhof</strong> verlassen“.<br />

Deshalb wird auch in dem Gutachten des Büros Voigtmann für den Erweiterungsbereich auf<br />

Folgendes hingewiesen und gefordert:<br />

1) Grabstätten sollen frühestens nach 30 Jahren wiederbelegt werden.<br />

Dazu ist ein dauernder Luftzutritt zur Gewährleistung oxydativer<br />

Prozesse Voraussetzung. Dementsprechend müssen die verwendeten<br />

Böden eine gute Durchlüftung bis zur Grabsohle (1,5 – 1,8 m)<br />

ermöglichen. Dies trifft vor allem auf nicht bindige Böden zu.<br />

2) Unter der Grabsohle sollte in Abhängigkeit vom angetroffenen Boden<br />

eine ausreichend mächtige Filterschicht zum Grundwasser vorhanden<br />

sein. Von mindestens 0,7 m ist auszugehen.<br />

3) Grabraum und Bodenfilter dürfen nicht im Grundwasserbewankungsbereich<br />

zu liegen kommen. Demzufolge sollte ein<br />

Grundwasserflurabbestand von mind. 2,5 m gegeben sein. Bei doppelter<br />

Belegung erhöhen sich die Tiefe der zu durchlüftenden Bereiche und der<br />

erforderliche Flurabstand des Grundwassers jeweils um 0,5 bis 0,8 m.


2<br />

Die Notwendigkeit der Erweiterung wurde bereits 2008 in der Sitzung vorgestellt und wurden<br />

von der Verwaltung wie folgt ergänzt:<br />

Erhebung bis 2007<br />

Grabart<br />

Anzahl<br />

vorhanden<br />

insgesamt<br />

Anzahl pro<br />

Jahr benötigt<br />

Anzahl 2007<br />

frei<br />

Grabanzahl<br />

reicht bis ca.<br />

Reihengrab 127 4 24 2013<br />

Familienwahlgrab breit 302 10 99 2016<br />

Familienwahlgrab tief 218 9 59 2013<br />

Kindergrab 27 1 12 2019<br />

Urnengrab 94 6 34 2012<br />

768 30 228<br />

Erhebung für 2008<br />

Grabart<br />

Anzahl<br />

vorhanden<br />

insgesamt<br />

Anzahl 2007<br />

benötigt<br />

Anzahl 2008<br />

frei<br />

Reihengrab 127 0 24<br />

Familienwahlgrab breit 302 13 86<br />

Familienwahlgrab tief 218 8 51<br />

Kindergrab 27 0 12<br />

Urnengrab 94 5 29<br />

768 26 202<br />

Erhebung für 2009<br />

Grabart<br />

Anzahl<br />

vorhanden<br />

insgesamt<br />

Anzahl 2008<br />

benötigt<br />

Anzahl 2009<br />

frei<br />

Reihengrab 127 3 21<br />

Familienwahlgrab breit 302 5 81<br />

Familienwahlgrab tief 218 12 39<br />

Kindergrab 27 0 12<br />

Urnengrab 94 4 25<br />

768 24 178<br />

Erhebung für 2010<br />

Grabart<br />

Anzahl<br />

vorhanden<br />

insgesamt<br />

Anzahl 2009<br />

benötigt<br />

Anzahl 2010<br />

frei<br />

Reihengrab 127 2 19<br />

Familienwahlgrab breit 302 12 69<br />

Familienwahlgrab tief 218 16 23<br />

Kindergrab 27 1 11<br />

Urnengrab 94 11 14<br />

768 42 136


Erhebung ab 01.01.<strong>2011</strong><br />

Anzahl<br />

vorhanden<br />

insgesamt<br />

Anzahl<br />

2010<br />

benötigt<br />

3<br />

zusätzlich<br />

frei, aber<br />

noch nicht<br />

wiederbelegbar<br />

im Durchschnitt<br />

pro<br />

Jahr<br />

benötigt<br />

Grabanzahl<br />

reicht<br />

noch Jahre<br />

Grabanzahl<br />

reicht<br />

bis ca.<br />

Anzahl<br />

Grabart<br />

<strong>2011</strong> frei<br />

Reihengrab 127 3 17 16 2,00 8,00 2018<br />

Familienwahlgrab<br />

breit 302 6 103 0 9,00 11,40 2021<br />

Familienwahlgrab<br />

tief 218 5 45 0 10,25 4,39 2014<br />

Kindergrab 27 0 12 0 0,25 48,00 2058<br />

Urnengrab 179 10 100 0 7,50 13,30 2023<br />

853 24 277<br />

Durchschnittl. Anzahl abgeräumter Gräber pro Jahr: 10<br />

Bei Reihengräbern<br />

noch anzulegen in <strong>2011</strong>: 20<br />

Frei werdend durch ablauf der Ruhezeit im Bereich<br />

der Reihengräber:<br />

<strong>2011</strong> 6<br />

2012 4<br />

2013 8<br />

2014 2<br />

2015 3<br />

Situation Familiengräber und Urnengräber:<br />

Durch Neuanlage des Urnenfeldes 2010 konnten genügend Urnengräber geschaffen werden.<br />

Ebenso wird ständig versucht einfach/doppeltiefe Gräber anzulegen, sobald die Möglichkeit<br />

besteht. So konnten 22 Gräber im Jahr 2010 angelegt werden. Eventuell besteht im alten<br />

<strong>Friedhof</strong> noch die Möglichkeit einige einfach/doppeltiefe Gräber anzulegen. Andererseits gibt<br />

es auch Jahre wie 2009, da wurden 16 einfach/ doppelttiefe Gräber benötigt.<br />

Familiengräber bleiben bei Doppelbelegung oft 30 bis 40 Jahre oder mehr belegt, je<br />

nachdem in welchen Abständen Verstorbene bestattet werden.<br />

Hinzu kommt, dass die Anzahl der Sterbefälle steigen wird.<br />

Dies ist belegt durch folgende Zahlen:<br />

2007 35<br />

2008 40<br />

2009 49<br />

2010 52<br />

Durch die statistischen Berechnungen aufgrund der Bevölkerungsentwicklung muss bis 2027,<br />

2047, 2067 von 49 – 60 Sterbefälle pro Jahr ausgegangen werden.<br />

Berücksichtigt werden muss auch das ASB-Pflegeheim und dadurch eventuell zusätzliche<br />

Bestattungen in <strong>Güglingen</strong>.


Auswertung der durchschnittlichen Belastungen:<br />

Bestattungen 2007-2010<br />

durchschnittl. Bestattungen pro Jahr<br />

2007 26<br />

2008 24<br />

2009 42<br />

2010 24<br />

insgesamt 116 116/4 29<br />

Nachfrage Grabarten 2007-2010<br />

Reihengrab 8 6,90%<br />

Familiengrab breit 36 31,03%<br />

Familiengrab tief 41 35,34%<br />

Kindergrab 1 0,86%<br />

Urnengrab 30 25,86%<br />

insgesamt 116<br />

Dies ergibt eine durchschnittl. Nachfrage pro Jahr<br />

Reihengrab 2 6,90%<br />

Familiengrab breit 9 31,03%<br />

Familiengrab tief 10,25 35,34%<br />

Kindergrab 0,25 0,86%<br />

Urnengrab 7,5 25,86%<br />

insgesamt 29<br />

4<br />

7%<br />

26%<br />

1%<br />

31%<br />

Reihengrab<br />

Familiengrab breit<br />

Familiengrab tief<br />

Kindergrab<br />

Urnengrab<br />

35%<br />

05.04.<strong>2011</strong>/Schuh


5<br />

b) Technische Umsetzung<br />

Hinsichtlich der technischen Umsetzung zur Erweiterung der <strong>Friedhof</strong>sfläche sind folgende<br />

Möglichkeiten in Betracht zu ziehen:<br />

1. Bodenverbesserung durch kompletten Bodenaustausch<br />

Ein Bodenaustausch bzw. eine Bodenverbesserung im gesamten Gräberbereich schafft<br />

eine einheitliche Grundlage und die Möglichkeit das Bodenmaterial entsprechend den<br />

Angaben des Geologen aufzubereiten. Somit können die Anforderungen an den Boden<br />

(Luft- / Wasserzuirkulatio0n) umgesetzt werden. Zukünftige Mehraufwendungen stehen<br />

bei dieser Variante nicht an.<br />

2. Einbau von Belüftungssystemen<br />

Erfahrungsgemäß kommt es bei Belüftungssystemen sehr häufig zu<br />

Geruchsbelästigungen über lange Zeiträume. Des Weiteren wird durch den Eintrag von<br />

Feinpartikel, usw. die luftdurchlässige Bodenschicht mit der Zeit geschlossen und der<br />

vorgesehene Verwesungseffekt behindert oder völlig unterbrochen. Mit einer<br />

Realisierung von belüfteten Zonen wird zudem immer nur das jeweilige Grab<br />

angesprochen. Eine Verbindung der Gräber untereinander und somit eine<br />

Verbesserung des Verwesungsprozesses durch eine mögliche Querbelüftung bzw.<br />

einen Wasseraustausch ist nicht gegeben. Die aufzuwendenden Kosten stehen in<br />

keinem Verhältnis zum Ergebnis (hohe Kosten, schlechtes Ergebnis). Von einem<br />

solchen System wird von Planern und Beratern eher abgeraten.<br />

3. Einbau von Grabkammern<br />

Der Einbau von Grabkammern garantiert den Verwesungsprozess über die Laufzeit des<br />

Grabes. Eine Ausführung mit Grabkammern bedingt allerdings auch die Vorhaltung<br />

einer Lagerfläche für die Kammern, sowie entsprechende Transportgeräte zum Einbau.<br />

Ohne Berücksichtigung zukünftiger Preisentwicklungen ist und bleibt der Einbau von<br />

Grabkammern die teuerste Alternative.<br />

Gegenüber der Variante 1 „Bodenverbesserung durch kompletten Bodenaustausch“<br />

entstehen Mehrkosten in Höhe von 276.000,00 € brutto.<br />

Mit dieser Variante kann auch zukünftig nicht mehr auf eventuelle Veränderungen bzw.<br />

andere Bestattungstypen gewechselt werden.<br />

4. Einzel-Bodenaustausch<br />

Ein Bodenaustausch im Einzelfall, d. h. im Zuge der Erdarbeiten beim Grabaushub<br />

kann als letzte Alternative betrachtet werden. D. h. der Bodenaustausch findet immer<br />

nur bei einem aktuellen Grabaushub statt. Dabei erhöht sich der Aufwand für die<br />

Graberstellung gegenüber der Variante 1 um folgende Tätigkeiten:<br />

- Organisation und Durchführung zur Lieferung von Fremdmaterial bzw. tauglichen<br />

Erdmaterials bei einem anstehenden Grabaushub<br />

- Teilweise Abfuhr von unbrauchbarem bzw. überschüssigem Aushubmaterial<br />

- Bodenvermischung, evtl. mit Zwischentransport<br />

- Trockene Lagerung von Fremdmaterial bzw. tauglichen Material ohne Entmischung<br />

- erfordert eine überdachte Lagerfläche<br />

- Zeitaufwendige und arbeitsintensive Maßnahme


6<br />

Fazit zu den Varianten 1 – 4:<br />

Unter Berücksichtigung aller Gesichtspunkte erscheint uns die Variante 1 die<br />

wirtschaftlichste und flexibelste Umsetzungsmöglichkeit. Die Durchführung der<br />

Bodenverbesserungsarbeiten ist ab den Monaten April/Mai problemlos möglich.


7<br />

c) Finanzierung<br />

Auf der Basis des Kostenanschlages des Büro’s Ippich vom 21.03.<strong>2011</strong> hat die<br />

Verwaltung die kosten für die Gesamtmaßnahme hochgerechnet. Wir gehen derzeit von<br />

Gesamtkosten i.H.v. 1.500.000 € aus.<br />

Diese teilen sich wie folgt auf:<br />

Grunderwerb 171.000 €<br />

Tiefbau 1.116.000 €<br />

Nebenkosten 213.000 €<br />

Die detaillierte Zusammensetzung ergibt sich aus der beigefügten Anlage.<br />

Bis einschließlich <strong>2011</strong> sind im Haushaltsplan 362.306 € finanziert, davon sind 235.281<br />

€ tatsächlich ausgegeben. Für Maßnahmen im Jahr <strong>2011</strong> stehen also noch ca. 127.000<br />

€ zur Verfügung. Die Restfinanzierung ist für die Jahre 2012 – 2014 eingeplant.<br />

Antrag zur Beschlussfassung:<br />

1. Zur Sicherstellung der erforderlichen Grabflächen auf dem <strong>Friedhof</strong> in <strong>Güglingen</strong><br />

soll die Planung zügig umgesetzt werden.<br />

2. Die Bodenverbesserung soll durch einen kompletten Bodenaustausch erfolgen.<br />

3. Das Büro Ippich wird beauftragt, die Maßnahmen im Herbst <strong>2011</strong> auszuschreiben<br />

und die Vergabe vorzubereiten. Baubeginn soll Anfang 2012 sein.<br />

05.04.<strong>2011</strong>/Gohm<br />

Ja-Stimmen<br />

Nein-Stimmen<br />

Enthaltungen<br />

Anzahl<br />

ABSTIMMUNGSERGEBNIS

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!