STADT GÜGLINGEN Vorlage Nr. 38/2011 Friedhof Güglingen ...

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b) Technische Umsetzung
Hinsichtlich der technischen Umsetzung zur Erweiterung der Friedhofsfläche sind folgende
Möglichkeiten in Betracht zu ziehen:
1. Bodenverbesserung durch kompletten Bodenaustausch
Ein Bodenaustausch bzw. eine Bodenverbesserung im gesamten Gräberbereich schafft
eine einheitliche Grundlage und die Möglichkeit das Bodenmaterial entsprechend den
Angaben des Geologen aufzubereiten. Somit können die Anforderungen an den Boden
(Luft- / Wasserzuirkulatio0n) umgesetzt werden. Zukünftige Mehraufwendungen stehen
bei dieser Variante nicht an.
2. Einbau von Belüftungssystemen
Erfahrungsgemäß kommt es bei Belüftungssystemen sehr häufig zu
Geruchsbelästigungen über lange Zeiträume. Des Weiteren wird durch den Eintrag von
Feinpartikel, usw. die luftdurchlässige Bodenschicht mit der Zeit geschlossen und der
vorgesehene Verwesungseffekt behindert oder völlig unterbrochen. Mit einer
Realisierung von belüfteten Zonen wird zudem immer nur das jeweilige Grab
angesprochen. Eine Verbindung der Gräber untereinander und somit eine
Verbesserung des Verwesungsprozesses durch eine mögliche Querbelüftung bzw.
einen Wasseraustausch ist nicht gegeben. Die aufzuwendenden Kosten stehen in
keinem Verhältnis zum Ergebnis (hohe Kosten, schlechtes Ergebnis). Von einem
solchen System wird von Planern und Beratern eher abgeraten.
3. Einbau von Grabkammern
Der Einbau von Grabkammern garantiert den Verwesungsprozess über die Laufzeit des
Grabes. Eine Ausführung mit Grabkammern bedingt allerdings auch die Vorhaltung
einer Lagerfläche für die Kammern, sowie entsprechende Transportgeräte zum Einbau.
Ohne Berücksichtigung zukünftiger Preisentwicklungen ist und bleibt der Einbau von
Grabkammern die teuerste Alternative.
Gegenüber der Variante 1 „Bodenverbesserung durch kompletten Bodenaustausch“
entstehen Mehrkosten in Höhe von 276.000,00 € brutto.
Mit dieser Variante kann auch zukünftig nicht mehr auf eventuelle Veränderungen bzw.
andere Bestattungstypen gewechselt werden.
4. Einzel-Bodenaustausch
Ein Bodenaustausch im Einzelfall, d. h. im Zuge der Erdarbeiten beim Grabaushub
kann als letzte Alternative betrachtet werden. D. h. der Bodenaustausch findet immer
nur bei einem aktuellen Grabaushub statt. Dabei erhöht sich der Aufwand für die
Graberstellung gegenüber der Variante 1 um folgende Tätigkeiten:
- Organisation und Durchführung zur Lieferung von Fremdmaterial bzw. tauglichen
Erdmaterials bei einem anstehenden Grabaushub
- Teilweise Abfuhr von unbrauchbarem bzw. überschüssigem Aushubmaterial
- Bodenvermischung, evtl. mit Zwischentransport
- Trockene Lagerung von Fremdmaterial bzw. tauglichen Material ohne Entmischung
- erfordert eine überdachte Lagerfläche
- Zeitaufwendige und arbeitsintensive Maßnahme