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Reisebericht Recklinghausen - Kinderfreunde

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<strong>Reisebericht</strong> <strong>Recklinghausen</strong><br />

Insgesamt 16 Mitarbeiterinnen der Wiener <strong>Kinderfreunde</strong> besuchten im Juni 2008 im Rahmen des<br />

„Sprachförderprojekts nach Roger Loos“ zwei Einrichtungen in <strong>Recklinghausen</strong> (Nordrhein-Westfalen):<br />

das Familienzentrum „Alle unter einem Dach“ und die Kindertageseinrichtung „Leuchtturm“, die<br />

demnächst als Familienzentrum zertifiziert werden wird.<br />

Die Reisegruppe setzte sich aus Inspektorinnen, Leiterinnen und Pädagoginnen sowie<br />

Mitarbeiterinnen aus den Abteilungen Weiterbildung und Elternbildung zusammen. Alle<br />

TeilnehmerInnen hatten bereits Seminare zum Thema Sprachförderung und Elternarbeit bei Roger<br />

Loos und Julia Overmann in Wien besucht.<br />

Sehr gerne wurde deshalb die Einladung von Ulrich Braun (Diplom-Pädagoge, Abteilungsleiter von<br />

Tageseinrichtungen für Kinder im Fachbereich Kinder Jugend und Familie der Stadt <strong>Recklinghausen</strong>.),<br />

Julia Overmann (Fachberaterin für Tageseinrichtungen für Kinder und stellvertretende<br />

Abteilungsleiterin im Fachbereich Kinder Jugend und Familie der Stadt <strong>Recklinghausen</strong>. Sie ist<br />

verantwortlich für das Projekt "Sprachförderung und Integration" in der Stadt <strong>Recklinghausen</strong>.) und<br />

Leyla Güleryüz, (Diplom-Sozialpädagogin, ist verantwortlich für die "Rucksackmütter" im Rahmen des<br />

Projektes "Sprachförderung und Integration" in der Stadt <strong>Recklinghausen</strong>.) zu einem fachlichen<br />

Austausch vor Ort angenommen.<br />

Einladung zum Abendessen „Leyla, Julia, Ulli“<br />

In zwei Etappen jeweils zwei Tage lang wurden unsere Mitarbeiterinnen durch die Einrichtungen<br />

geführt, konnten an Spracheinheiten teilnehmen, eine Rucksackmüttergruppe besuchen und sich mit<br />

KollegInnen austauschen. Mit großer Herzlichkeit haben sich unsere GastgeberInnen um uns bemüht<br />

und wir konnten viele interessante Eindrücke und Anregungen mit nach Hause nehmen.<br />

Familienzentrum „Alle unter einem Dach“<br />

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Familienzentrum „Alle unter einem Dach“<br />

Kindertageseinrichtung „Leuchtturm“ am Bärenbach<br />

Kindertageseinrichtung „Leuchtturm“ am Bärenbach<br />

Rucksackmüttergruppe<br />

Genaueres zur Sprachförderung in den Kindertageseinrichtungen <strong>Recklinghausen</strong> ist hier<br />

nachzulesen: http://www.kindergartenpaedagogik.de/1111.html und http://www.lwl.org/ljadownload/pdf/Konzeption_<strong>Recklinghausen</strong>.pdf.<br />

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Demographische Ausgangssituation in <strong>Recklinghausen</strong><br />

Die beiden Kindertageseinrichtungen befinden sich im Stadtteil-Süd von <strong>Recklinghausen</strong>. Neben<br />

städtebaulichen Mängeln weisen die Stadtteile auch soziale Probleme auf: In <strong>Recklinghausen</strong>-Süd<br />

liegt der Anteil der alleinerziehenden Haushalte deutlich über dem Durchschnitt der Gesamtstadt: fast<br />

40 Prozent dieser Gruppe sind auf Sozialhilfe angewiesen. Sozialhilfedichte und Arbeitslosenquote<br />

sind in beiden Stadtteilen im gesamtstädtischen Vergleich ebenfalls deutlich höher.<br />

Für die Situation der Minderjährigen ist Sozialhilfebezug und Jugendarbeitslosigkeit kennzeichnend.<br />

Ebenfalls über dem Stadtdurchschnitt liegt der Anteil der MigrantInnen in diesem Stadtteil, vor allem<br />

aus dem Zuzugsgebiet der Türkei.<br />

Generell hat Nordrhein-Westfalen eine lange und lebendige Zuwanderungs- und Integrationsgeschichte.<br />

Etwa 4 Mio. Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte leben in diesem Land.<br />

Landesprojekt Familienzentren<br />

Nordrhein-Westfalen soll das kinder- und familienfreundlichste Land in Deutschland werden. Das ist<br />

das Ziel der Politik der Landesregierung.<br />

Aus diesem Grund entwickelt die Landesregierung die Tageseinrichtungen für Kinder zu<br />

Familienzentren weiter. Sie sollen Knotenpunkte in einem neuen Netzwerk werden, das Familien<br />

umfassend berät und unterstützt. Neben ihrem Auftrag als Einrichtungen zur Erziehung und<br />

Betreuung von unterdreijährigen Kindern, Kindergartenkindern und schulpflichtigen Kindern sollen die<br />

Familienzentren unter anderem einen klaren Bildungsauftrag bekommen, zu Vermittlungsagenturen<br />

für Tagesmütter und -väter und zu Zentren vorschulischer Sprachförderung werden. Darüber hinaus<br />

sollen Familienzentren Beratung und Hilfe für Familien bündeln.<br />

Ziel ist, nicht nur eine bessere Förderung der Kinder zu erreichen, sondern Familien als Ganzes zu<br />

stärken, indem ihnen die Suche nach Kinderbetreuung, Familien- und Erziehungsberatung oder einem<br />

familiennahen Bildungsangebot erleichtert wird.<br />

Die Umsetzung des Landesprojektes Familienzentren läuft erfolgreich. Anfang 2006 hat die Pilotphase<br />

zur Weiterentwicklung der Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren begonnen. Startschuss war<br />

ein landesweiter Wettbewerb, bei dem sich interessierte Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-<br />

Westfalen für die Pilotphase beim Familienministerium bewerben konnten.<br />

Mit dem Start des Kindergartenjahres 2007/2008 gibt es in Nordrhein-Westfalen derzeit rund 1000<br />

Familienzentren. Davon sind bereits 261 Einrichtungen zertifiziert worden und haben das Gütesiegel<br />

"Familienzentrum NRW" erhalten. Ziel der Landesregierung ist es, langfristig in ganz Nordrhein-<br />

Westfalen flächendeckend Familienzentren einzurichten.<br />

Genaueres zum Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ kann man hier nachlesen:<br />

http://www.familienzentren.nrw.de und http://www.paedquis.de/f+p/fz_nrw_f+p.htm<br />

Wir möchten uns bei unseren GastgeberInnen und allen, die uns so nett betreut haben<br />

nochmals herzlich bedanken und wir freuen uns, wenn wir sie hoffentlich bald in Wien<br />

willkommen heißen dürfen!<br />

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