Kultur in Posen - Sprachkreis Deutsch
Kultur in Posen - Sprachkreis Deutsch
Kultur in Posen - Sprachkreis Deutsch
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Auf den Spuren<br />
der Geschichte<br />
5 1 2 4<br />
3<br />
Mit der Stadtbesichtigung beg<strong>in</strong>nen Sie am<br />
besten auf der Dom<strong>in</strong>sel 1 , deren wichtigste Sehenswürdigkeit<br />
die Domkirche 2 bildet. Die dreischiffige gotische<br />
Basilika, umgeben von e<strong>in</strong>em Kapellenkranz ist e<strong>in</strong>e der<br />
beachtenswertesten Baudenkmäler der Stadt. Mehrmals<br />
umgebaut trägt die Domkirche Spuren unterschiedlicher<br />
Baustile, angefangen beim frühromanischen und romanischen<br />
über den gotischen, barocken bis zum klassizistischen.<br />
Die ältesten Teile kann man im Kellergeschoß<br />
sehen. Hier s<strong>in</strong>d die Überreste der ältesten Mauer, des<br />
Taufbeckens und der ersten herrschaftlichen Grabmäler zu<br />
besichtigen. Die Seitenschiffe und der Chorumgang s<strong>in</strong>d<br />
von Seitenkapellen umgeben. Am berühmtesten darunter<br />
ist die sog. „Goldene Kapelle”, umgestaltet nach byzant<strong>in</strong>ischen<br />
Vorbildern, um seit 1834 als Mausoleum von<br />
Mesko I. und Boleslaus dem Tapferen zu dienen, deren<br />
Gebe<strong>in</strong>e hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neugotischen Sarkophag bestattet<br />
s<strong>in</strong>d. Gegenüber dem Grabmal bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> ehernes<br />
Standbild der beiden Herrscher.<br />
Die meistbekannte Ansicht von <strong>Posen</strong> ist die des<br />
Alten Marktes 3 , wo das berühmte Renaissancerathaus,<br />
e<strong>in</strong> Werk des italienischen Architekten Giovanni Battista di<br />
Quadro den Hauptakzent darstellt. Das Wahrzeichen der<br />
Stadt s<strong>in</strong>d die Ziegenböckchen der Rathausuhr, die sich<br />
jeden Mittag zwölfmal mit den Hörnern stoßen.<br />
Die Fassaden der um den Alten Markt stehenden<br />
Bürgerhäuser 4 s<strong>in</strong>d nach den Vernichtungen des letzten<br />
Krieges im Renaissance- bzw. im Barockstil rekonstruiert<br />
worden. Das Schloß der Familie Działyński zeichnet sich<br />
durch se<strong>in</strong>e klassizistisch proportionierte, mit symbolischen<br />
Figuren gekrönte Fassade aus, abgeschlossen mit e<strong>in</strong>er Attika<br />
mit Relieffries, e<strong>in</strong>en Triumph- und Opferzug darstellend.<br />
Neben dem Rathaus stehen die sog. Krämerhäuser<br />
mit ihrem charakteristischen Laubengang. Die Bebauung<br />
am Alten Markt ergänzen freistehende Bildhauerwerke: der<br />
Rokokospr<strong>in</strong>gbrunnen, der die Entführung Proserp<strong>in</strong>as darstellt,<br />
der Apollo-, Mars- und Poseidonbrunnen, der Pranger,<br />
der Brunnen mit der Statue der Bamberger<strong>in</strong> 5 und<br />
die barocke Figur des heiligen Johannes von Nepomuk.<br />
Der Alte Markt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Farbenpracht, mit se<strong>in</strong>en Caféterrassen<br />
und Biergärten, se<strong>in</strong>en Straßenmusikanten, Tauben,<br />
Eishörnchen und Zuckerwatte hat e<strong>in</strong> unverwechselbares<br />
Flair und wird oft zur Schaubühne für Straßentheater, Freilichtkonzerte<br />
und andere Veranstaltungen.<br />
Die St.-Stanislaus-Pfarrkirche gilt als Juwel<br />
des polnischen Barocks. Diese dreischiffige Basilika mit<br />
Querhaus und monumentaler prunkvoll verzierten Fassade<br />
wurde 1651–1732 errichtet. Das bee<strong>in</strong>druckende Innere<br />
enthält u. a. Goldornamente am Gewölbe, Wandmalerei<br />
(u. a. von K. Dankwart), Gemälde von S. Czechowicz,<br />
Stukkaturen von A. Bianco und e<strong>in</strong>e kostbare Orgel aus<br />
der zweiten Hälfte des 19. Jh. – das Werk des hochgeschätzten<br />
Orgelbauers, Friedrich Ladegast.<br />
An der zentralen St.Mart<strong>in</strong>-Str. fällt das stattliche<br />
neoromanische Kaiserschloß auf, das 1905–1910<br />
nach dem Entwurf von F. Schwechten für Kaiser Wilhelm II.<br />
errichtet wurde. Während des Zweiten Weltkrieges wurde<br />
das Gebäude (vor allem das Innere) unter Mitwirkung von<br />
A. Speer umgebaut. Heute beherbergt das Schloß u. a. e<strong>in</strong><br />
K<strong>in</strong>o, mehrere Galerien, das <strong>Kultur</strong>zentrum „Zamek” und ist<br />
Schauplatz zahlreicher <strong>Kultur</strong>veranstaltungen aller Art.