Johann Meyer Pädagogische Methoden zur Biografie - Anne Frank ...
Johann Meyer Pädagogische Methoden zur Biografie - Anne Frank ...
Johann Meyer Pädagogische Methoden zur Biografie - Anne Frank ...
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<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong><br />
<strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong>
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> <strong>Biografie</strong> 3<br />
<strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> 5<br />
Das Leben ist ein Fluss 5<br />
(Fiktives) Interview 11<br />
Mehrsprachigkeit in der Familie <strong>Meyer</strong> 15
www.annefrank.de/mensch<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong><br />
<strong>Biografie</strong><br />
Thessaloniki > Berlin > Konstantinopel<br />
Migrationsjahr: 1876<br />
Am Hofe des Sultans<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> ist Uhrmacher am Hofe<br />
des letzten osmanischen Sultans.<br />
Mit 33 Jahren kehrt er in die Stadt<br />
seiner frühen Kindheit <strong>zur</strong>ück, um<br />
sich in Konstantinopel in die Dienste<br />
von Sultan Abdülhamid II. zu stellen.<br />
Zur Welt gekommen ist <strong>Johann</strong> am<br />
18. November 1843 in Athen, sein<br />
Vater arbeitet damals im königlich<br />
griechischen Militärkorps. Kurz nach<br />
<strong>Johann</strong>s Geburt geht die Familie nach<br />
Konstantinopel, wo er seine ersten<br />
Einziges erhaltenes Bild von <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>.<br />
vier Lebensjahre verbringt, bevor die<br />
Er trägt den Orden,<br />
<strong>Meyer</strong>s wieder <strong>zur</strong>ück nach Griechenland<br />
ziehen, genauer gesagt nach<br />
den der Sultan ihm verliehen hat.<br />
Thessaloniki.<br />
Seine Ausbildung macht <strong>Johann</strong> in Berlin. Er arbeitet in einer Uhrmacherwerkstatt<br />
Unter den Linden, als er von einer Ausschreibung hört: Der<br />
Sultan des Osmanischen Reiches sucht einen Hofuhrmacher. <strong>Johann</strong> bewirbt<br />
sich - und wird angenommen. So wird er 1876 Herr über die Uhren im »Yıldız<br />
Sarayı«, dem Yıldız Palast in Konstantinopel. Dort kümmert er sich sowohl um<br />
alle Uhren, die im Schloss aufgehängt und aufgestellt sind, als auch um die der<br />
Prinzessinnen und Prinzen, der höheren Beamten, Generäle und Minister.<br />
»<strong>Meyer</strong> Uhren« in Konstantinopel<br />
Zufällig erfährt <strong>Johann</strong> von einem Mordkomplott am Palast. Um nicht selbst<br />
in Gefahr zu geraten, verlässt er den Hof und macht sich selbstständig: Er<br />
gründet »<strong>Meyer</strong> Uhren«, ein Uhrmachergeschäft im Herzen Konstantinopels.<br />
Es ist zu der Zeit, als die Tünel-Bahn gebaut wird, die den Stadtteil Karaköy mit<br />
dem Galataviertel verbindet. <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> eröffnet seinen Laden am 1. Mai<br />
1878 genau gegenüber der Haltestelle der neuen Bahn, da er auf Laufkundschaft<br />
hofft. Und sein Plan geht auf: Die Geschäfte laufen hervorragend, so<br />
dass er bald zwei Gesellen einstellen muss. Der »Alman Saatçi«, der deutsche<br />
Uhrmacher, ist bald weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Noch<br />
immer gehören auch Prinzen und hohe Beamte zu seinen Kunden.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Biografie</strong><br />
3
Karte zum 100jährigen Bestehen der Firma<br />
<strong>Meyer</strong> Uhren in Istanbul 1978.<br />
<strong>Johann</strong> ist ein Meister seines Fachs, und er hat ein Herzensprojekt: Er will eine<br />
Uhr entwickeln, die sowohl die europäische Zeit anzeigt als auch die Gebetszeiten<br />
für Muslime, die sich nach dem Stand der Sonne richten. Er tüftelt acht<br />
Jahre lang, dann gelingt es. <strong>Johann</strong> schickt dem Sultan seine neu erfundene<br />
Uhr als Geschenk und erhält zum Dank einen Ehrenorden.<br />
Fünf Generationen <strong>Meyer</strong><br />
Am 3. September 1883 kommt <strong>Johann</strong>s Sohn<br />
Emil <strong>zur</strong> Welt. Er wird ebenfalls Uhrmacher,<br />
erlernt den Beruf wie sein Vater in Berlin und<br />
übernimmt nach seiner Rückkehr nach Konstantinopel<br />
1914 dessen Geschäft. Emil heiratet<br />
Martha Luise Josephine Kinkelin, die ebenfalls<br />
in Istanbul geboren ist. Aus der Ehe gehen vier<br />
Kinder hervor.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> stirbt am 4. August 1920. Er<br />
ist auf dem evangelischen Friedhof in Istanbul<br />
im <strong>Meyer</strong>’schen Familiengrab beerdigt. Sein<br />
Geschäft jedoch lebt von da an noch Jahrzehnte<br />
weiter: Als Emil <strong>Meyer</strong> 1954 stirbt, übernimmt<br />
dessen Sohn Wolfgang »<strong>Meyer</strong> Uhren«. Er führt<br />
den Laden in der dritten Generation bis zu<br />
Das ist der »Ferman« - die<br />
seinem Tod im Jahr 1981. Und kann ihn sogar<br />
Urkunde, die <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong><br />
über die Wirren des Zweiten Weltkrieges retten. zusammen mit dem Orden des<br />
Sultans erhalten hat.<br />
Gegen Endes des Krieges werden die in der<br />
Türkei lebenden Deutschen in Städten in Zentralanatolien<br />
interniert, so auch Wolfgang <strong>Meyer</strong>, der sich über ein Jahr nicht in<br />
Istanbul aufhalten darf.<br />
Im selben Jahr verlässt Wolfgangs Schwester Isolde mit ihrem Mann die<br />
Türkei. Heute wohnt sie in Bonn. Ihr Enkel Christian Feiland ist in den 90er<br />
Jahren in das Land seiner Vorfahren gezogen und lebt heute als Filmemacher in<br />
Istanbul.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Biografie</strong><br />
4
www.annefrank.de/mensch<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong><br />
<strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong><br />
Das Leben ist ein Fluss<br />
(Fiktives) Interview<br />
Mehrsprachigkeit in der Familie <strong>Meyer</strong><br />
Das Leben ist ein Fluss<br />
Schlüsselfragen<br />
Wie lässt sich die Geschichte einer <strong>Biografie</strong> in das Bild eines Flusslaufs übertragen?<br />
Worin gleichen sich unterschiedliche Versionen dieses Bildes, worin<br />
unterscheiden sie sich? Welche Schlüsse können daraus für die Auseinandersetzung<br />
mit Lebensgeschichten gezogen werden?<br />
Autorin<br />
Ingrid Bettwieser in Anlehnung an die Methode »Das Leben ist ein Fluss« in:<br />
Birgit Wenzel: Kreative und innovative <strong>Methoden</strong>. Geschichtsunterricht einmal<br />
anders. Schwalbach/Taunus 2012, S. 58ff.<br />
Problematik, Durchführung und<br />
intendierte Lernerfolge<br />
In der folgenden Methode sollen die Lernenden die <strong>Biografie</strong> von <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong><br />
kennenlernen und sich mit unterschiedlichen Darstellungs- und Erzählmöglichkeiten<br />
einer <strong>Biografie</strong> auseinandersetzen. Die Lernenden erstellen dazu in<br />
Kleingruppen unter Verwendung der biografischen Daten, die sie erhalten, eine<br />
Zeichnung, die <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>s Leben als einen Fluss visualisiert. Anschließend<br />
werden die Ergebnisse der Gruppen verglichen und es wird über Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede diskutiert. Auf diese Weise ist eine intensive<br />
und empathische Auseinandersetzung mit der <strong>Biografie</strong> von <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong><br />
möglich, und die Teilnehmenden lernen gleichzeitig, ihre Erkenntnisse über<br />
diese Lebensgeschichte kreativ in ein neues Medium zu übertragen und diese<br />
Erkenntnisse im wechselseitigen Austausch zu reflektieren.<br />
Lernziele<br />
Alle TN lernen die Lebensgeschichte von <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> kennen und setzen sich<br />
mit der Darstellbarkeit dieser Geschichte auseinander.<br />
Die meisten TN stellen fest, dass Lebensgeschichten mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten erzählt werden können.<br />
Einige TN reflektieren Zitate als Selbstzeugnisse mit spezifischen Eigenschaften.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Das Leben ist ein Fluss<br />
5
Entscheidungshilfen<br />
Klassenstufe und Alter: 8. - 12. Klasse.<br />
Dauer: 60 Minuten.<br />
Anwendungsgebiet: Einführend; Kennenlernen der Person <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>.<br />
Sozialformen: Plenum, Einzelarbeit, Kleingruppenarbeit.<br />
Vorbereitung<br />
• Ausdrucken und Kopieren der Arbeitsblätter mit den Informationen <strong>zur</strong><br />
<strong>Biografie</strong>. Hier können auch der <strong>Biografie</strong>text und Bilder verwendet<br />
werden.<br />
• Ausschneiden der Zitate.<br />
• Bereitstellen von Flipchart- oder anderem großformatigen Papier und<br />
Stiften.<br />
Ablauf<br />
Phase 1:<br />
Machen Sie die Lernenden mit dem Bild des Lebens als Fluss vertraut und<br />
sammeln sie dann mit ihnen gemeinsam Eigenschaften, die dieses Bild als<br />
geeignet erscheinen lassen, um eine Lebensgeschichte darzustellen.<br />
Teilen Sie die Lerngruppe anschließend in Kleingruppen mit vier bis fünf<br />
Lernenden ein. Anhand von Fotos, die die Gruppen erhalten, wird <strong>Johann</strong><br />
<strong>Meyer</strong> als die Person eingeführt, deren Leben die Lernenden erarbeiten<br />
sollen. Zunächst werden in der Kleingruppe mündlich Ideen und Vermutungen<br />
gesammelt, wie das Leben dieses Mannes ausgesehen haben könnte.<br />
Anschließend erhalten die Lernenden jeweils einen Lebenslauf und zusätzlich<br />
pro Person ein bis zwei Zitate aus dem Bericht des Enkels Wolfgang <strong>Meyer</strong>, die<br />
einen Bereich des Lebenslaufs genauer beleuchten. Ausgehend von diesen<br />
Materialien, die sie in der Gruppe diskutieren, zeichnen die Lernenden auf<br />
einem Flipchart ihre Deutung des Lebens von <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> in Form eines<br />
Flussbildes. Die Lernenden entscheiden selbst über die grafische Umsetzung<br />
und die Setzung von Schwerpunkten. Wichtig ist, dass alle Mitglieder der<br />
Gruppe sich gegenseitig die zusätzlichen Informationen zugänglich machen,<br />
die sie mit den Zitaten erhalten haben. Die Gruppe soll dabei reflektieren,<br />
welche Form der Information diese Zitate darstellen. Leistungsstarke Gruppen<br />
können zusätzlich diskutieren, welche Hinweise auf die Perspektive des Enkels<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong> auf seinen Großvater in den Zitaten zu finden sind und wie die<br />
Zitate als Informationsquelle eingeordnet und bewertet werden können.<br />
Phase 2:<br />
Nach der oben beschriebenen Arbeitsphase werden die Ergebnisse im Raum so<br />
ausgelegt oder ausgehängt, dass alle Lernenden sie sehen können. Fordern Sie<br />
die Lernenden auf, sich Notizen zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden<br />
zwischen den verschiedenen Flussbildern zu machen. In einer abschließenden<br />
Plenumsdiskussion werden die einzelnen Bilder vorgestellt. Die Lernenden<br />
reflektieren dabei die Bilder als erzählte Lebensgeschichte und tauschen sich<br />
über die jeweils gesetzten Schwerpunkte aus.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Das Leben ist ein Fluss<br />
6
Auswertungsfragen<br />
• Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede habt ihr in den verschiedenen<br />
Flussbildern zum Leben von <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> gefunden?<br />
• Welche Gründe könnte es für diese Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />
geben?<br />
• Was fiel euch bei der Übersetzung eurer Informationen in das Flussbild<br />
leicht? Was nicht?<br />
• Wie seid ihr mit den Zitaten von <strong>Johann</strong>s Enkel Wolfgang umgegangen? Wie<br />
wichtig fandet ihr diese Zitate für die Vollständigkeit eures Bildes?<br />
• Könnt ihr euch <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> als Person aufgrund dieser Zitate vorstellen?<br />
• Kann es eurer Meinung nach ein »richtiges« Flussbild zu <strong>Johann</strong>s Leben<br />
geben?<br />
• Über welche Bereiche seines Lebens wissen wir jetzt etwas? Welche<br />
Bereiche fehlen uns noch?<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Das Leben ist ein Fluss<br />
7
Lebensstationen von <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong><br />
18. November 1843<br />
Zwischen 1843 und 1847<br />
nach 1847<br />
1875<br />
1876<br />
1878<br />
3. September 1883<br />
23. Mai 1909<br />
1919 bis 1922<br />
6. August 1920<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> wird in Athen in Griechenland geboren. Sein<br />
Vater kommt aus dem Großherzogtum Sachsen-Weimar.<br />
<strong>Johann</strong>s Familie zieht nach Konstantinopel im Osmanischen<br />
Reich. <strong>Johann</strong> bekommt vier Schwestern.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> zieht nach Tessaloniki, macht dann eine<br />
Ausbildung zum Uhrmacher an einer Schule in Berlin<br />
und arbeitet bei der Berliner Firma Felsing in der Straße<br />
Unter den Linden.<br />
Der Sultan Abdülhamid II. schickt aus Konstantinopel eine<br />
Ausschreibung nach Berlin. Er sucht einen Uhrmacher für<br />
seinen Hof.<br />
<strong>Johann</strong> gewinnt die Ausschreibung und geht nach Konstantinopel.<br />
Er ist nun 33 Jahre alt.<br />
<strong>Johann</strong> verlässt den Hof und gründet in Konstantinopel<br />
am 1. Mai sein Geschäft <strong>Meyer</strong> Uhren.<br />
<strong>Johann</strong>s Sohn Emil kommt <strong>zur</strong> Welt. Emil wird wie sein<br />
Vater Uhrmacher.<br />
<strong>Johann</strong>s Enkel Wolfgang wird geboren. Auch Wolfgang<br />
macht eine Ausbildung zum Uhrmacher.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg wird Emil <strong>Meyer</strong> mit seiner<br />
Familie aus dem Osmanischen Reich ausgewiesen und<br />
zieht nach München. Dort kommt am 26. Juli 1920 <strong>Johann</strong>s<br />
Enkelin Isolde <strong>zur</strong> Welt. Sie lernt ihren Großvater nicht<br />
mehr kennen.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> stirbt.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Das Leben ist ein Fluss<br />
8
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>s Enkel Wolfgang erzählt: Zitate<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> zieht nach Konstantinopel<br />
»Mein Großvater (<strong>Johann</strong>) hatte seine gründliche<br />
Berufsausbildung in Berlin an der Uhrmacherschule und<br />
eine langjährige Fachausbildung in der Firma Felsing,<br />
Berlin Unter den Linden, erhalten. Er kam nach (…)<br />
(Konstantinopel), weil der Sultan Abdülhamid II. einen<br />
Uhrmacher in seinem Palast benötigte.«<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong>: Überblick über unsere 100-jährige Tätigkeit.<br />
Istanbul 1978, o. S.<br />
* »Abdülhamid II., ein Liebhaber der Kunsttischlerei, hielt<br />
sich gern in Räumen auf, in denen verschiedene Uhren die gleiche<br />
Zeit zeigten, und setzte alte Uhren wieder in Gang.«<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong>: Uhren im Topkapi Serail in Istanbul. In: Materia<br />
Medica Nordmark 23 (11), Seite 344-351, hier Seite 349f.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> wird zum Hofuhrmacher des Sultans<br />
befördert<br />
»Bald darauf wurde mein Großvater [<strong>Johann</strong>] zum<br />
Hofuhrmacher ernannt. Der Anlass zu dieser Beförderung<br />
war die Erfindung einer Uhr. (…) Mein Großvater<br />
konstruierte nun eine Uhr. (…) Das Zeitablesen war sehr<br />
einfach. Jeden Morgen wurden die Zahlenkränze [der<br />
Uhr] nach der Ezan-Zeit* eingestellt. Mit den Zeigern,<br />
die die europäische Zeit anzeigten, konnte man gleichzeitig<br />
die türkische Zeit ablesen. Der Sultan hatte daran<br />
seine große Freude und brauchte zum Zeitablesen von<br />
nun an nur eine Uhr zu tragen.«<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong>: Überblick über unsere 100- jährige Tätigkeit.<br />
Istanbul 1978, o. S.<br />
* Die Ezan-Zeit bestimmt die islamischen Gebetszeiten. Sie<br />
richtet sich nach der Zeit zwischen zwei Sonnenuntergängen und<br />
verändert sich also abhängig von den Jahreszeiten. Vor <strong>Johann</strong>s<br />
Taschenuhr brauchten die Menschen Tabellen, mit denen man in den<br />
unterschiedlichen Jahreszeiten die Zeitunterschiede bestimmte.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> verlässt den Hof des Sultans<br />
»Eines Tages brachte ihm (<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>) ein Offizier<br />
eine Uhr mit der Bitte, diese demjenigen auszuhändigen,<br />
der sie von ihm in seinem Namen verlangen<br />
werde. ‚Machen Sie an der Uhr nichts, sie geht sehr<br />
gut‘, war seine Äußerung, mit der er sich von meinem<br />
Großvater verabschiedete. Dies erschien meinem<br />
Großvater etwas merkwürdig (…). Es ließ ihm keine<br />
Ruhe, er öffnete den hinteren Deckel der Uhr, heraus<br />
fiel ein rundes Stück Papier, auf dem unleserlich etwas<br />
geschrieben stand. Als er das Blatt gegen das Licht<br />
hielt, konnte er erkennen, dass es in Spiegelschrift<br />
beschrieben war. (…). So machte er sich an die Entzifferung<br />
dieses mysteriösen Zettels. Er las: ‚Mit dieser Uhr<br />
stelle die Zeitbombe auf 2 Stunden 38 Minuten ein und<br />
hinterlege alles an dem dir bekannten Platz am Freitag<br />
um 4 Uhr.‘ Wie sollte mein Großvater nun reagieren?<br />
Lieferte er die Uhr aus, machte er sich an einem Attentat<br />
mitschuldig. Lieferte er sie nicht aus, konnte es für ihn<br />
und seine Familie zum Verhängnis werden. Ihm blieb<br />
nur eine Wahl: Er beendete seine Arbeit (…) und verließ<br />
seine Tätigkeit im Schloss. Alle ihm anvertrauten Uhren<br />
übergab er seinem Vorgesetzten mit der Bemerkung, er<br />
sei erkrankt.«<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong>: Ein Deutscher in der Türkei. O. J., Seite 2.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>s Aufgaben im Palast<br />
»Er [<strong>Johann</strong>] hatte die Aufgabe, im Schloß ‚Yıldız Sarayı‘<br />
alle Uhren, die dort aufgestellt oder aufgehängt waren,<br />
zu betreuen. Aber auch die Uhren der Prinzen, Prinzessinnen<br />
und Schloßbewohner sowie der höheren<br />
Beamten, Generäle, Minister etc. oblagen seiner<br />
Obhut.«<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong>: Ein Deutscher in der Türkei. O. J., Seite 2.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Das Leben ist ein Fluss<br />
9
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> eröffent ein Geschäft<br />
»Er [<strong>Johann</strong>] ließ sich nun als Uhrmacher in der Stadt<br />
[Konstantinopel] nieder und gründete damit im Jahre<br />
1878 unser Uhrengeschäft. Zu dieser Zeit wurde (…) die<br />
Untergrundbahn gebaut, die heute noch den Stadtteil<br />
Karaköy mit Beyoglu verbindet. Mein Großvater<br />
erfuhr, dass man wegen des Grundwassers, das beim<br />
Ausschachten aufgetreten war, eine Holzbaracke als<br />
Eingang zum zukünftigen Tunnel errichten wollte. Dieser<br />
Baracke gegenüber mietete er ein kleines Geschäft<br />
in der Hoffnung, dass die Fahrgäste der Untergrundbahn<br />
auf den Uhrmacher aufmerksam würden und er<br />
genügend Uhrenreparaturen haben würde, um leben zu<br />
können. Die Eröffnung unseres Geschäftes erfolgte in<br />
aller Stille am 1. 5. 1878.«<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong>: Ein Deutscher in der Türkei. O. J., Seite 2f.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>s Sohn Emil wird erwachsen<br />
»Inzwischen war mein Vater Emil <strong>Meyer</strong>, der die hiesige*<br />
Deutsche Schule besuchte und bei seinem Vater das<br />
Uhrmacherhandwerk erlernt hatte, herangewachsen.<br />
Um sein handwerkliches Können zu vervollständigen,<br />
wurde er vom Großvater [<strong>Johann</strong>] <strong>zur</strong> Firma Felsing nach<br />
Berlin geschickt. Diese Uhrenfirma genoss Weltruhm<br />
und beschäftigte nur fortschrittliche und gewissenhafte<br />
Uhrmacher. Die theoretische Ausbildung erhielt<br />
mein Vater in der Uhrmacherschule in Berlin, die er mit<br />
Auszeichnung absolvierte. Nach seiner Rückkehr im<br />
Jahre 1914 nach Istanbul übernahm er unser Geschäft.<br />
(…)«<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong>: Überblick über unsere 100-jährige Tätigkeit.<br />
Istanbul 1978, o. S.<br />
* hiesige = altes Wort für: ‚am selben Ort gelegene‘.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>s Enkel Wolfgang wird Uhrmacher<br />
»Mein Großvater (<strong>Johann</strong>) starb 1921. Da sich im Laufe<br />
der Jahre der Kundenkreis ziemlich erweitert hatte<br />
und mehrere Mitarbeiter beschäftigt werden mussten,<br />
wurde eine Entlastung meines Vaters erforderlich. So<br />
begann ich im Jahre 1933 nach meiner Ausbildung<br />
neben meinem Vater (Emil) im Geschäft zu arbeiten.«<br />
Alltag im Geschäft<br />
»Er [<strong>Johann</strong>] blieb aber mit dem Hof in enger Verbindung,<br />
denn er lebte anfangs als selbständiger Uhrmacher<br />
hauptsächlich von den Reparaturen der Uhren, die ihm<br />
vom Yildizpalast zugesandt wurden. Einige Namen der<br />
Kunden sind mir noch im Gedächtnis geblieben. Prinzen<br />
wie Prinz Yusuf Izeddin Efendi und Prinz Sabahattin<br />
Efendi und andere mehr (…) besuchten dauernd unser<br />
Geschäft. Bald wurde der Alman Saatci bekannt, und<br />
die angefertigten Reparaturen konnten nicht mehr allein<br />
von meinem Großvater ausgeführt werden, so dass<br />
er zwei Gesellen, die er selbst fortbildete, einstellen<br />
musste. Diese beiden blieben bis zu ihrem Lebensende<br />
in der Firma. Einer war 51 Jahre lang ein treuer Mitarbeiter<br />
meines Großvaters und meines Vaters. Er ist 1940<br />
gestorben. Der andere ist nach 40-jähriger treuer und<br />
gewissenhafter Tätigkeit zu seinem Sohn nach Italien<br />
übergesiedelt.«<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong>: Überblick über unsere 100 jährige Tätigkeit.<br />
Istanbul 1978, o. S.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>s Sohn Emil wird aus der Türkei ausgewiesen<br />
»1919 wurde mein Vater (Emil) mit allen Deutschen, die<br />
in Istanbul lebten, von den Ententemächten* ausgewiesen.<br />
Er überließ sein Geschäft seinen treuen<br />
Mitarbeitern. In München übernahm mein Vater die<br />
Leitung des Geschäfts Andreas Huber am Karlsplatz.<br />
Es war eine führende Firma der Uhrenbranche, die<br />
heute noch mit großem Erfolg arbeitet. Nach dem Sieg<br />
Atatürks konnte mein Vater Ende 1922 wieder nach<br />
Istanbul <strong>zur</strong>ückkehren und abermals die Leitung des<br />
Geschäfts übernehmen. «<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong>: Überblick über unsere 100-jährige Tätigkeit.<br />
Istanbul 1978, o. S.<br />
* Ententemächte = Französischer Begriff für die Gewinnerstaaten<br />
des Ersten Weltkrieges (1914-1918) <strong>Frank</strong>reich, Russland und das<br />
Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland. Sie gewannen<br />
gegen Deutschland und das Osmanische Reich (später Türkei).<br />
* Atatürk = Der Politiker Mustafa Kemal Atatürk gründete 1923 die<br />
Republik Türkei. Sie besteht aus Teilen des Osmanischen Reichs.<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong>: Ein Deutscher in der Türkei. O. J., Seite 3.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Das Leben ist ein Fluss<br />
10
(Fiktives) Interview<br />
Strukturierende Fragestellung<br />
Wie stelle ich mir eine historische Person vor? Welche Gemeinsamkeiten und<br />
Unterschiede kann ich zwischen ihr und mir selbst feststellen? Was war für<br />
diese Person in der Zeit, in der sie lebte, wichtig? Welchen Einfluss hatte der<br />
historische Kontext auf ihr Leben?<br />
Autorin<br />
Ingrid Bettwieser in Anlehnung an die Methode »(Fiktives) Interview« in: Birgit<br />
Wenzel: Kreative und innovative <strong>Methoden</strong>. Geschichtsunterricht einmal<br />
anders. Schwalbach/Taunus 2012, S. 130ff.<br />
Problematik, Durchführung und<br />
intendierte Lernerfolge<br />
In der folgenden Methode erhalten die Lernenden Informationen <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong><br />
und Person von <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>. In der Interviewsituation, die dabei hergestellt<br />
wird, wird diese Person den Fragenden »bekannt«, und sie lernen den<br />
Befragungskontext besser kennen. Fiktiv ist das Interview insofern, als Sie<br />
als Lehrperson die Rolle der Befragten – in diesem Fall <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> – übernehmen.<br />
Durch das direkte Rede- und Antwort-Spiel gewinnen die Person<br />
und der historische Kontext an Gestalt. Sie werden für die Lernenden besser<br />
zugänglich. Geschichte wird so an einem Beispiel konkret erfahrbar und<br />
hinterfragbar. Das historische Thema, das den Kontext der <strong>Biografie</strong> und die<br />
Grundlage für das Interview darstellt, wird über das eigenständige Entwickeln<br />
von Fragen durch die Lernenden selbst erschlossen.<br />
Lernziele<br />
Alle TN setzen sich mit <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>, seinem Leben und dem historischen<br />
Kontext, in dem dieses Leben steht, auseinander.<br />
Die meisten TN entwickeln eigenständig Fragen an <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>, gewinnen<br />
emotionale Eindrücke und kommen einem unbekannten Ausschnitt der<br />
Geschichte durch die Gesprächssituation näher.<br />
Einige TN setzen sich mit verschiedenen Lebensentwürfen, Normen und Handlungsweisen<br />
diskursiv auseinander und reflektieren Zusammenhänge zwischen<br />
dem historischen Kontext, der historischen Person und der eigenen Lebenswirklichkeit.<br />
Entscheidungshilfen<br />
Klassenstufe: 8. - 12. Klasse.<br />
Dauer: 50 - 60 Minuten: Vorbereitung variabel, abhängig von der Komplexität<br />
des Kontextes mindestens 15 Minuten, reines Interview: 10 - 25 Minuten, je<br />
nach Interesse der Gruppe, Auswertung 10 Minuten.<br />
Anwendungsgebiet: Einführend; kennenlernen der Person <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>.<br />
Sozialform: Arbeit in Gruppen während der Vorbereitung, im Plenum während<br />
des Interviews.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > (Fiktives) Interview<br />
11
Vorbereitung<br />
Ausdrucken und Kopieren des <strong>Biografie</strong>textes über <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>.<br />
Ablauf<br />
Phase 1:<br />
Die Lernenden machen sich im Vorfeld des Interviews mit dem historischen<br />
Kontext der Interviewsituation vertraut und bereiten in Gruppen (mit zwei<br />
oder mehr Teilnehmenden) Fragen vor, die sie <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> bei einer direkten<br />
Begegnung stellen würden. Um den Lernenden Informationen über <strong>Johann</strong><br />
<strong>Meyer</strong> <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, auf denen sie aufbauen können, können Sie<br />
Ihnen den <strong>Biografie</strong>text zu lesen geben oder zuerst die Methode »Das Leben ist<br />
ein Fluss« durchführen.<br />
Bereiten Sie sich gründlich auf die Rolle vor. Bedenken Sie bei der Vorbereitung<br />
aber auch, dass Sie in ihrer Rolle nicht jede Frage beantworten können müssen<br />
und dass Fragen auch aus der <strong>Biografie</strong> der Person heraus assoziativ beantwortet<br />
werden können. Die Rolle sollte so glaubwürdig wie möglich verkörpert<br />
werden (Requisiten, andere Stimme, Gesten, Mimik). Die Fragen der Lernenden<br />
können Sie <strong>zur</strong> Vorbereitung auch vorab sichten.<br />
Der Ablauf des Interviews sollte durch Verabredungen so weit vorbereitet<br />
werden, dass festgelegt wird, wer die Gesprächsmoderation übernimmt,<br />
wer Begrüßung und Verabschiedung inszeniert und wer gegebenenfalls die<br />
Antworten in geeigneter Form festhält.<br />
Phase 2:<br />
Bei der Durchführung ist es besonders wichtig, dass Sie die Rolle der historischen<br />
Person konsequent von Ihrer üblichen Rolle als Lehrperson trennen<br />
– etwa, indem Sie am Tag des Interviews den Klassenraum verlassen, um<br />
den Gast »abzuholen« und anschließend in der Rolle des Gastes in den Raum<br />
<strong>zur</strong>ückkehren. Sie können (in dieser Rolle) eventuell kurz über sich selbst<br />
erzählen, um auf das Thema einzustimmen, ohne jedoch zu viel vorwegzunehmen.<br />
Während des Interviews sollten Sie die Rolle unbedingt einhalten,<br />
namentliches Aufrufen von Lernenden oder etwa übliche Ermahnungen sollten<br />
unterbleiben. Es ist daher von Vorteil, wenn die Beziehung zwischen Ihnen und<br />
der Lerngruppe schon etwas gefestigt ist und Sie einschätzen können, ob die<br />
Gruppe mit der ungewohnten Situation umgehen kann. Um die Rolle am Ende<br />
des Interviews zu »verlassen«, verabschieden Sie sich, verlassen den Raum<br />
und kehren dann in Ihrer gewohnten Rolle als Lehrkraft wieder <strong>zur</strong>ück. Sie<br />
können sich nun zum Beispiel entschuldigen, dass Sie das Interview verpasst<br />
haben und die Lernenden fragen, wie es denn gelaufen wäre.<br />
Mögliche Auswertungsfragen<br />
• Wie ging es euch in der Interviewsituation?<br />
• Wie war es für euch, eure Lehrkraft in dieser ungewohnten Rolle zu<br />
erleben?<br />
• Sind euch während des Interviews noch andere Fragen als die vorbereiteten<br />
eingefallen?<br />
• Hat die Umsetzung der Rolle euren Erwartungen an <strong>Johann</strong> entsprochen?<br />
• Haben die Antworten von <strong>Johann</strong> euren Erwartungen entsprochen?<br />
• Wie steht ihr zu möglicherweise provokativen oder zweifelhaften Werturteilen<br />
der historischen Person? (Die gezielte Verwendung von subjektiven<br />
Werturteilen während des Interviews kann eine Stärke dieser Methode<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > (Fiktives) Interview<br />
12
sein, wenn sie in der Auswertung thematisiert wird. Zudem kann darüber<br />
die Perspektivität und die individuelle Sicht hinter historischen Narrativen<br />
sichtbar gemacht werden.)<br />
• Was lässt sich aus solchen vielleicht sehr subjektiven Antworten einer<br />
historischen Person über das Entstehen von Erzählungen oder über die<br />
Perspektive der historischen Person aussagen?<br />
• Was kann man aus einem Interview lernen? Wo liegen die Grenzen einer<br />
solchen Methode?<br />
Fiktives Interview mit <strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong>:<br />
Antizipierte Fragen und<br />
Antwortvorschläge<br />
Warum ist Ihr Vater nach Griechenland gezogen?<br />
Im Großherzogtum Sachsen-Weimar gab es keine Arbeit für ihn. Mein Vater<br />
Jacob war Tischler. Er hatte gehört, dass man beim griechischen Militär gutes<br />
Geld verdienen könne. Die Übersiedlung nach Griechenland war nicht einfach,<br />
er musste viele Dokumente beantragen. Später hat er in Griechenland sogar in<br />
einem königlichen Palais gearbeitet und noch viel besser verdient.<br />
Warum sind Sie Uhrmacher geworden?<br />
Erst einmal fand ich es schon als junger Mann faszinierend, mich mit Technik<br />
zu beschäftigen. Mein Vater war ja auch Handwerker. Ich liebte Handarbeit<br />
schon immer und habe viel Geduld. Eine mechanische Uhr herzustellen ist sehr<br />
schwierig: Es ist ein Wunderwerk aus winzigen Teilen, die zusammen etwas<br />
Wunderschönes ergeben. Außerdem kann man mit Uhren Geld verdienen.<br />
Leute geben viel Geld aus für schöne Uhren, das war natürlich auch ein<br />
wichtiger Faktor für meine Entscheidung.<br />
Warum sind Sie nach Konstantinopel gegangen?<br />
Meine Eltern und meine kleinen Schwestern lebten ja bereits dort. Ich kannte<br />
Konstantinopel und mochte es schon immer. Die Stadt war schön, schnell und<br />
das Osmanische Reich sehr modern. Als ich von der Ausschreibung des Sultans<br />
Abdülhamid II. hörte, erkannte ich sofort, was für eine große private, aber auch<br />
berufliche Chance das für mich wäre. Wieder bei der Familie leben ist unbezahlbar.<br />
Und dann auch noch für einen großen Uhrenliebhaber zu arbeiten, der<br />
viele der teuersten, schönsten und kompliziertesten Uhren der Welt besitzt, ist<br />
natürlich ein Traum für jeden Uhrmacher.<br />
Wie fanden Sie es im Palast des Sultans?<br />
Der Palast hatte zwei Seiten. Die eine war die Welt der Uhren, in der ich sehr<br />
glücklich war. Ich war dafür zuständig, dass all die fantastischen Uhren des<br />
Palastes immer aufgezogen waren und genau die richtige Zeit anzeigten. Wenn<br />
eine kaputt ging, habe ich sie repariert. Jeder Tag war eine technische Herausforderung,<br />
und ich habe ständig über die Uhrenkunstwerke gestaunt. Die<br />
andere Seite im Palast des Sultans war sehr düster. Überall gab es Leute, die<br />
Karriere machen wollten. Viele haben sich gegenseitig bespitztelt und Intrigen<br />
gesponnen. Deshalb habe ich ja auch meine Stelle als Hofuhrmacher aufgeben<br />
müssen. Eines Tages gab mir ein Hofbeamter eine Taschenuhr, die ich weitergeben<br />
sollte. In dieser Uhr fand ich einen Zettel mit einem Hinweis auf ein<br />
Attentat. Ich hatte Angst, dass mich jemand ermorden oder die Schuld an<br />
einem Mord auf mich schieben wollte. Deshalb habe ich eine Krankheit vorgetäuscht<br />
und den Hof verlassen. Das war ja dann auch der Beginn meiner Firma.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > (Fiktives) Interview<br />
13
Können Sie Türkisch sprechen?<br />
Natürlich spreche ich Türkisch, wie sollte ich mich denn sonst am Hof oder im<br />
Geschäft mit meinen Kunden oder privat mit den Freunden verständigen? Ich<br />
bin ja in Athen aufgewachsen, kann also auch ganz gut Griechisch sprechen.<br />
Hier im Osmanischen Reich wird das auch gesprochen. Außerdem habe ich ja<br />
von meinen Eltern Deutsch gelernt.<br />
Haben Sie Deutschland vermisst?<br />
Naja, zuerst einmal bin ich nicht in Deutschland aufgewachsen, sondern in<br />
Griechenland. In Deutschland habe ich nur während meiner Ausbildung gelebt.<br />
Berlin war sehr aufregend, und besonders die Firma Felsing bedeutet mir viel.<br />
Dort habe ich und auch mein Sohn Emil alles, was man über das Uhrenhandwerk<br />
wissen muss, lernen dürfen. Ich bin mit Deutsch als Muttersprache groß<br />
geworden, würde aber jetzt, am Ende meines Lebens, das Osmanische Reich<br />
viel mehr vermissen als Deutschland.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > (Fiktives) Interview<br />
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Mehrsprachigkeit in der Familie <strong>Meyer</strong><br />
Schlüsselfragen<br />
Welche Rolle spielen Sprachen in meinem Leben? Wie gehen die verschiedenen<br />
Generationen der Familie <strong>Meyer</strong> mit den Sprachen in ihrem Umfeld um? Wie<br />
wird heute in Deutschland mit Mehrsprachigkeit umgegangen?<br />
Autorin<br />
Ingrid Bettwieser<br />
Problematik, Durchführung und<br />
intendierte Lernerfolge<br />
In der folgenden Methode reflektieren die Lernenden die Bedeutung von<br />
Sprachen und Mehrsprachigkeit für ihr eigenes Leben und setzen ihre Erkenntnisse<br />
zu verschiedenen Aussagen über die Sprachfertigkeiten von Isolde<br />
Feiland und <strong>zur</strong> Mehrsprachigkeit ihres Enkels Christian Feiland in Beziehung.<br />
Es erleichtert die Durchführung, wenn die Lerngruppe bereits mit den verschiedenen<br />
Generationen der Familie <strong>Meyer</strong> vertraut ist (als Hilfestellung dient der<br />
verkürzte Stammbaum in den Materialien).<br />
Die Lernenden übertragen ihre Ergebnisse kreativ in ein neues Medium: Sie<br />
setzen Sprachen (einmal die, die sie selbst sprechen, und dann die, die für die<br />
verschiedenen Generationen der Familie <strong>Meyer</strong> von Bedeutung sind) in Bilder<br />
von Körpern ein und versuchen dabei, die Verortungen und Funktionen dieser<br />
Sprachen zu reflektieren. Abschließend findet ein Thesenspiel zum aktuellen<br />
gesellschaftlichen Umgang mit Mehrsprachigkeit statt. Ziel dieser Methode ist,<br />
Sprache auf unterschiedlichen Ebenen zu untersuchen und das Verhältnis von<br />
Sprachen und Identität zu reflektieren.<br />
Lernziele<br />
Alle TN setzen sich mit dem Zusammenhang von Sprachen, Zugehörigkeiten<br />
und Selbstverortung auseinander.<br />
Die meisten TN reflektieren die Komplexität der Bedeutungen und Funktionen<br />
von Sprachen für ihr eigenes Leben im Vergleich zu den mehrsprachigen Generationen<br />
der Familie <strong>Meyer</strong>.<br />
Einige TN setzen sich kritisch mit dem Zusammenhang zwischen Sprache und<br />
Diskriminierung auseinander und reflektieren Sprache im Kontext gesellschaftlicher<br />
Machtverhältnisse.<br />
Entscheidungshilfen<br />
Klassenstufe und Alter: 8. - 12. Klasse.<br />
Dauer: 90 Minuten.<br />
Anwendungsgebiet: Weiterführend; Reflexion der Zusammenhänge von<br />
Migration und Identität.<br />
Sozialformen: Einzelarbeit, Auswertung im Plenum, Kleingruppenarbeit,<br />
Thesenspiel.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Mehrsprachigkeit in der Familie <strong>Meyer</strong><br />
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Vorbereitung<br />
• Ausdrucken und Kopieren der Arbeitsblätter (Körperumrisse, Thesen).<br />
• Abspielgerät und Interviewausschnitte von Isolde Feiland vorbereiten:<br />
Ausschnitt I --> Isolde Feiland spricht über ihre Mehrsprachigkeit,<br />
Ausschnitt II --> Christian Feiland spricht über seine eigenen Sprachkenntnisse.<br />
Es wird empfohlen, den ganzen Film zu zeigen.<br />
• Karten mit Zustimmung und Ablehnung ausdrucken, ausschneiden,<br />
Klebeband vorbereiten.<br />
Ablauf<br />
Phase 1:<br />
Fordern Sie die Lernenden auf, »ihre« Sprachen zu notieren und in drei Kategorien<br />
zu gliedern:<br />
• Welche Sprachen sprecht ihr zu Hause?<br />
• Welche Sprachen lernt ihr in der Schule?<br />
• Welche Sprachen möchtet ihr gerne lernen?<br />
Verteilen Sie anschließend die Arbeitsbögen mit dem Körperumriss. Die<br />
Lernenden sollen die zuvor gesammelten Sprachen in diesen Umriss eintragen<br />
und dabei überlegen, zu welchem Körperteil welche Sprache in ihrem Alltag am<br />
besten passt. Für die Auswertung nehmen die Lernenden die Blätter mit ihren<br />
Sprachfiguren und bewegen sich still im Raum, zeigen ihre Figur und lernen die<br />
Figuren der anderen kennen. Abschließend kann ein kurzes Plenumsgespräch<br />
folgen, in dem die Lernenden reflektieren, was ihnen aufgefallen ist.<br />
Phase 2:<br />
In einer zweiten Phase sammeln die Lernenden im Plenum Vermutungen,<br />
welche Sprachen in den Generationen der Familie <strong>Meyer</strong> eine Rolle spielen<br />
könnten. Diese Vermutungen können zentral auf der Tafel oder einem Flipchart<br />
gesammelt werden. Anschließend sehen die Lernenden einen Ausschnitt aus<br />
dem Interview mit Isolde Feiland (Ausschnitt I). Darin erfahren sie, dass Isolde<br />
Feiland mehrere Sprachen sprechen konnte. Beim (eventuell wiederholten)<br />
Betrachten sammeln die Lernenden alleine oder zu zweit Stichworte:<br />
• Welche Sprachen spielen im Leben von Isolde Feiland eine Rolle?<br />
• Wie ging Isolde Feiland mit dem Lernen dieser Sprachen um?<br />
• Wie erfolgreich war Isolde Feiland im Umgang mit verschiedenen<br />
Sprachen?<br />
Dies wird im Anschluss mit dem Ausschnitt II aus dem Interview wiederholt. Im<br />
Clip erfahren die Lernenden, dass auch Christian Feiland mehrsprachig aufgewachsen<br />
ist. Wie zuvor notieren sie Stichworte:<br />
• Welche Sprachen spielen im Leben von Christian Feiland eine Rolle?<br />
• Wie ging Christian Feiland mit dem Lernen dieser Sprachen um?<br />
• Wie erfolgreich war Christian Feiland im Umgang mit verschiedenen<br />
Sprachen?<br />
In der folgenden Phase vergleichen und ergänzen die Lernenden paarweise<br />
ihre Notizen zu den Sprachkenntnissen von Isolde und Christian Feiland. Dann<br />
füllen die Teams für Isolde und Christian Feiland jeweils eine weitere Sprachfigur<br />
aus (vgl. Phase 1). Es folgt eine Auswertungsdiskussion im Plenum.<br />
Berücksichtigt werden sollten folgende Fragen:<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Mehrsprachigkeit in der Familie <strong>Meyer</strong><br />
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• Hat euch beim Anschauen der Clips etwas überrascht?<br />
• Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es bei euch zwischen<br />
den Sprachfiguren von Isolde und Christian Feiland?<br />
• Welche Gründe könnte es für die Gemeinsamkeiten im Umgang mit den<br />
verschiedenen Sprachen durch die verschiedenen Generationen der<br />
Familie <strong>Meyer</strong> geben?<br />
• Was denkt ihr, warum war Isolde Feiland in Istanbul auf einer<br />
deutschen Schule?<br />
• Warum hatte Isolde Türkisch als Prüfungsfach im Abitur? Isolde Feiland<br />
erwähnt, dass viele ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler durch<br />
Türkischprüfungen im Abitur fielen. Was glaubt ihr, warum haben sie<br />
die Prüfungen nicht geschafft? Was denkt ihr darüber, dass sie darauf<br />
ihr Abitur in Deutschland gemacht haben?<br />
• Optional vertiefend: Fühlt sich Isolde <strong>Meyer</strong> als Deutsche oder als<br />
Türkin? Wo ordnet sie sich ein?<br />
• Glaubt ihr, dass sich die Famlie <strong>Meyer</strong> an die Türkei angepasst hat?<br />
Was würde dafür sprechen? Was dagegen?<br />
Phase 3:<br />
In dieser Phase teilen Sie den Raum in die Pole »Zustimmung« und<br />
»Ablehnung«, indem Sie die entsprechenden Karten an zwei entgegengesetzte<br />
Wände des Raumes heften. Fordern Sie die Lernenden auf, sich zu den Thesen,<br />
die Sie ihnen vorlesen, je nach Haltung im Raum zu positionieren: entweder<br />
beim Pol »Zustimmung« oder beim Pol »Ablehnung«. Sie können einleitend<br />
erläutern, dass die Thesen aus aktuellen Debatten zu diesem Thema in<br />
Deutschland stammen, was bedeutet, dass es hier um die politische Ebene von<br />
Sprache geht. Sie können die Lernenden auffordern, ihre jeweilige Position zu<br />
begründen. Eine mögliche Variation der Methode ist, dass sich die Lernenden<br />
nach den ersten vorgetragenen Argumenten noch einmal umpositionieren<br />
können, falls einzelne Argumente sie besonders überzeugt haben.<br />
Tipp: Im Anschluss oder im Vorfeld der Methode bietet sich die Methode<br />
»Parallelwelt? Arbeitsmigration am Beispiel der Familie <strong>Meyer</strong>« an.<br />
können anschließend vorgestellt oder ausgehängt werden.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Mehrsprachigkeit in der Familie <strong>Meyer</strong><br />
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Stammbaum der Familie <strong>Meyer</strong><br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong><br />
1843-1920<br />
Emil <strong>Meyer</strong><br />
1883-1854<br />
Wolfgang <strong>Meyer</strong><br />
Isolde Feiland<br />
*1920<br />
Gerd Feiland<br />
*1944<br />
Christian Feiland<br />
*1972<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Mehrsprachigkeit in der Familie <strong>Meyer</strong><br />
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Sprachkörper<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Mehrsprachigkeit in der Familie <strong>Meyer</strong><br />
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Thesen zum Umgang mit<br />
Mehrsprachigkeit in Deutschland<br />
• Es stört mich, wenn in meiner Umgebung Leute eine Sprache sprechen, die<br />
ich nicht verstehe.<br />
• Wenn ich im Urlaub bin, möchte ich zumindest einige Wörter der Landessprache<br />
lernen.<br />
• Für Menschen, die in Dienstleistungsberufen arbeiten, sollte es Pflicht<br />
sein, mehrere Sprachen zu beherrschen.<br />
• Ich finde es richtig, wenn in der Schule nur Deutsch gesprochen werden<br />
darf.<br />
• Im Unterricht sollten nach Möglichkeit die verschiedenen Muttersprachen<br />
aller Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden.<br />
• Ich finde, dass es Sprachen gibt, die bedeutender sind als andere und<br />
deshalb mehr gefördert werden sollten.<br />
• Filme sollten immer in der Originalsprache mit Untertiteln gesendet<br />
werden, anstatt sie zu synchronisieren.<br />
• Ich finde es wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern auch in ihrer Muttersprache<br />
sprechen.<br />
• Bestimmte Sachen kann ich nur in meiner Muttersprache ausdrücken.<br />
• Alle sollten das Recht haben, in der eigenen Muttersprache zu sprechen,<br />
wann immer sie möchten.<br />
• Kinder sollten möglichst erst einmal einsprachig aufwachsen, da sonst die<br />
Gefahr besteht, dass sie keine Sprache richtig lernen.<br />
• Für mich ist es wichtig, möglichst viele Sprachen zu lernen.<br />
• An den Schulen sollte es zusätzlichen Muttersprachenunterricht geben.<br />
• Ich erwarte, dass ich mich auch im Urlaub mit Deutsch überall verständigen<br />
kann.<br />
• Wer Deutsch nicht als Muttersprache spricht, ist hier auf seinem Bildungsund<br />
Berufsweg benachteiligt.<br />
• Auch innerhalb einer Sprache gibt es verschiedene Sprachen, die als<br />
Zeichen von Zugehörigkeit gedeutet werden und in bestimmten Situationen<br />
– etwa bei einer Bewerbung – den Zugang erleichtern oder<br />
erschweren. Je nachdem, wie man spricht, wird man leicht einer Gruppe<br />
oder einem Milieu zugeordnet.<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Mehrsprachigkeit in der Familie <strong>Meyer</strong><br />
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Zustimmung<br />
Ablehnung<br />
<strong>Johann</strong> <strong>Meyer</strong> > <strong>Pädagogische</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Biografie</strong> > Mehrsprachigkeit in der Familie <strong>Meyer</strong><br />
21
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Anne</strong> <strong>Frank</strong> Zentrum<br />
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Telefon: 030/2888 656-00<br />
Fax: 030/2888 656-01<br />
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Web: www.annefrank.de<br />
© <strong>Anne</strong> <strong>Frank</strong> Zentrum, Dezember 2012<br />
Das vollständige Impressum finden Sie auf der Website zum Projekt:<br />
www.annefrank.de/mensch