Wolfgang Amadeus Mozart REQUIEM MESSIAS - Evangelische ...
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Wege zur Fusion aus <strong>Mozart</strong>-Requiem und Händel-Messias.<br />
Das „<strong>Mozart</strong>-Requiem“<br />
Kurzgeschichte der Entstehung des Werkes.<br />
Das <strong>Mozart</strong> Requiem ist ein Auftragswerk des Grafen von Walsegg-Stuppach. Im Sommer<br />
1791 erschien bei <strong>Mozart</strong> ein Abgesandter, vermutlich ein Kanzlist seines Wiener<br />
Rechtsanwaltes , der als mysteriöser „Grauer Bote“ in die Legende eingegangen ist.<br />
Vereinbart war ein Honorar von 225 Gulden. Ob <strong>Mozart</strong> wusste, dass das Requiem für des<br />
Grafen am 14.2.1791 jung verstorbene Frau Anna dienen sollte, ist bei <strong>Mozart</strong>s durch<br />
Schwächeanfälle und Bettlegrigkeit eingeschränkte Wahrnehmung schwer einzuschätzen.<br />
Sicher dagegen ist, dass der Graf bei einem Wiener Bildhauer ein angemessenes<br />
Grabmonument für 3000 Gulden bestellte. <strong>Mozart</strong> starb am 5. Dezember 1791. Das Requiem<br />
war unvollendet geblieben. Mit zwei unversorgten Kindern, zudem erheblich verschuldet,<br />
drang Constanze auf Fertigstellung durch die Schüler <strong>Mozart</strong>s. Franz Xaver Süßmayr war<br />
nicht die erste Wahl, aber der einzige, der sich in Demut vor <strong>Mozart</strong> und seiner Familie ein<br />
Herz dazu fasste. Nach Empfang führte Graf Walsegg das Werk mehrmals unter seinem<br />
eigenen Namen auf.<br />
Von <strong>Mozart</strong> waren die ersten beiden Sätze Introitus und Kyrie vollständig komponiert. Von<br />
der mehrsätzigen Sequenz bis zum 8.Takt des Lacrymosas und dem Offertorium existieren<br />
der vierstimmige Chorsatz, die Bass-Stimme mit harmonischer Bezifferung und in den<br />
Eröffnungs- und Pausentakten des Chores die Motivik der ersten Violinstimme. Zu allen<br />
anderen Stücken gibt es Skizzen und überlieferte Absichtserklärungen <strong>Mozart</strong>s an seine<br />
Schülerschaft.<br />
Die Ergänzungs- und Instrumentationsarbeit Süßmayrs war also umfänglich und hat sich als<br />
das <strong>Mozart</strong>-Requiem eingebürgert.<br />
Mit der Zeit wurde zusehends Kritik an der Süßmayr-Fassung laut. Es sei „zu dick instrumentiert“,<br />
was aus der heutigen Sicht auch in der Aufführungspraxis der späten 70er des 20.<br />
Jahrhunderts liegen kann. Man fand gelegentlich unkorrekte Stimmführungen und attestiert<br />
sicher zu recht eine mangelnde kontrapunktische Profession. So reicht es nach dem Sanctus<br />
nur zu einer Exposition einer Hosanna-Fuge im Standardformat. Süßmayr übergeht schlicht<br />
<strong>Mozart</strong>s Plan einer bereits skizzierten Amen-Fuge nach dem Lacrymosa. Der legendäre<br />
Abbruch der <strong>Mozart</strong>-Partitur im 8. Takt des Lacrymosa spricht sehr dafür, dass <strong>Mozart</strong><br />
wegen der zentralen Stellung am Ende der Sequenz hier die Fertigstellung nur zurück stellte.<br />
Die Gesamtanlage des Werkes ruht musikalisch auf zwei Säulen. Zum einen einer engen<br />
Motivverwandtschaft der eröffnenden Themen, die sich im Lacrymosa-Amen und im Bass<br />
des Agnus deutlich wiederholen und einer Architektur zäsurbildender Fugenabschlüsse.<br />
Introitus und „Kyrie“-Fuge<br />
Sequenz mit ergänzter „Amen“-Fuge<br />
Offertorium mit „Quam olim Abrahae“-Fuge<br />
Sanctus mit „Osanna-Fuge“<br />
Communio mit „Cum sanctis“-Fuge