Jungsaueneingliederung Jungsauen
Jungsaueneingliederung Jungsauen
Jungsaueneingliederung Jungsauen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong><strong>Jungsauen</strong>eingliederung</strong><br />
Dr. P. Johannsen<br />
Praktischer Tierarzt<br />
Dänemark<br />
<strong>Jungsauen</strong><br />
•Gesundheitsstatus<br />
–Der Status des Vermehrerbetriebes muss<br />
gleich oder höher sein als der eigene<br />
ZNVG Vermehrerbetriebe sind frei von<br />
Atrof. Rhinitis, Dysenterie, Räude, Läuse,<br />
PRRS, APP-bösartige Typen<br />
1
Gesundheitsdeklaration<br />
•Nur SPF-Krankheiten<br />
–Myc. Hyopn.<br />
–App 1-10, 12<br />
–PRRS EU, PRRS US<br />
–Dysenterie<br />
–Atrof. Rhinitis<br />
–Räude<br />
–Läuse<br />
•Nicht umfasst von der Deklaration sind<br />
Krankheiten, bei denen nicht eindeutig<br />
geklärt werden kann, ob sie anwesend<br />
sind:<br />
–z.B. Streptokokken, Lawsonia, Clostridien<br />
perfringens Typ A und C<br />
•oder in allen Betrieben sind:<br />
–z.B. Rotlauf, Würmer, Parvovirus<br />
2
Impfungen vor Anlieferung<br />
•Muss abgesprochen/definiert sein:<br />
–Glässer<br />
–Parvo<br />
–Rotlauf<br />
–Clostridien<br />
- empfehlenswert<br />
- ab 26. Woche<br />
- empfehlenswert<br />
- trächtige Tiere<br />
Kontrolle nach Anlieferung<br />
•Ohrmarke<br />
•Impfungen<br />
•Transportschäden<br />
•Eksterieur (z.B. ohne Ballonschinken)<br />
•Fundamente<br />
•Zitzen, min. 13<br />
3
Karantäne oder Eingliederung<br />
•Stallverhältnisse müssen optimal sein<br />
•Mehr Platz als Masttiere, min. 1,5 m 2 pro 80 Kg<br />
Tier<br />
•Sauberer desinfizierter Stall<br />
•Temperatur, Luftfeuchtigkeit abstimmen<br />
•Futter:<br />
- bis 80 Kg ad lib. Mastfutter<br />
- über 80 Kg restriktiv 2,8-3,0 Kg<br />
Sauenfutter , min 2,7 g verd. P<br />
•Kontakt Mensch-Tier<br />
•2 x täglich Gesundheitskontrolle<br />
Karantäne oder Eingliederung<br />
•Schutz der eigenen Herde–<br />
Immunisierung der neuen Tiere<br />
4
Karantäne<br />
•Ob Karantäne ist abhängig von:<br />
–Lage ,Entfernung zur Herde<br />
–Abluft<br />
–Biosecurity in der Karantäne (Hände waschen,<br />
Wechsel von Stiefel + Zeug)<br />
–Einhaltung der Karantänezeit (12 Stunden)<br />
•Karantäne Dauer: 6-8 Wochen (2 x Test des<br />
Vermehrers)<br />
•Verminderung des Risikos: 10 x kleineres Risiko<br />
Eingliederung<br />
•Eingliederung dient Immunisierung =<br />
•Bildung von Antikörpern gegen<br />
betriebseigene Erreger:<br />
–Ekstra Impfungen:<br />
•Mycoplasma hyopn. (one- two shot )<br />
•App (generell, spezifisch)<br />
•PRRS (Typ, lebend, tot)<br />
•Rhinitis<br />
5
•Standardimpfungen:<br />
–Parvo<br />
–Rotlauf<br />
Eingliederung<br />
•Nahkontakt zu betriebseigenen Keimausscheidenden<br />
Tieren<br />
–Schlachtsauen–Auscheidung fraglich <br />
Immunisierung traglich<br />
–Junge Tiere (Mast, Vormast)<br />
Terapie/Prophylakse in der<br />
Eingliederung/Karantäne<br />
•Oft gesehenes Problem:<br />
Lahmheiten innerhalb der ersten Wochen<br />
nach Anlieferung<br />
•Ursache:<br />
–Glässer (trotz Impfung)<br />
–Mycoplasma hyosynov.<br />
•Andere Ursachen:<br />
–Osteochondrose<br />
–Schäden (Gewalt)<br />
6
Terapie/Prophylakse<br />
•Behandlung: Antibiotika<br />
–Meta-/profylaktisch alle Tiere<br />
–Terapeutisch Einzeltiere<br />
•Mittel:<br />
Wirkungsspektrum soll<br />
Mycoplasmen + Glässer<br />
abdecken<br />
Eingliederung - PRRS<br />
•Ziel: Stabile Sauenherden<br />
•Wesentliche Faktoren dabei:<br />
–Eingliederung von <strong>Jungsauen</strong><br />
–Aufbau/Logistik des Bestandes<br />
7
Eingliederung von <strong>Jungsauen</strong> in<br />
PRRS positive Herde<br />
•Ziel: Einführen von PRRS-immunisierten<br />
virusnegativen <strong>Jungsauen</strong> in die Sauenherde<br />
Dadurch Stabilität der Sauenherde<br />
•Einführen von PRRS-freien <strong>Jungsauen</strong><br />
–Gefahr eines neuen Ausbruchs in der Gesamtherde<br />
,Herde nicht stabil<br />
–Möglichkeit der Schaffung eines PRRS-freien<br />
Sauenbestandes durch Teilsanierung, hierbei Risiko<br />
durch Ansteckung von Nachbarbetrieben abschätzen<br />
Eingliederung von <strong>Jungsauen</strong>, in<br />
PRRS positive Herde<br />
•Einkauf von PRRS-freiem Vermehrer:<br />
–Alter 3-4 (5-7)Monate<br />
–Immunisierung vor Einführung in die Sauenherde, 4<br />
(2) wöchige Immunisierung durch Aufstallung mit<br />
virusausscheidenden Tieren, hier eventuel Impfung<br />
mit Lebendimpfstoff.<br />
+ 8 (4)-wöchige Phase zum”Abdämpfen”<br />
–Vor Überführung in die Sauenherde eventuel<br />
serologische Kontrolle.<br />
– Gewünscht: IPT-niedrige Titer oder negat., Elisapositiv<br />
8
Eingliederung von PRRS-freien<br />
<strong>Jungsauen</strong> in PRRS positive Herde<br />
•In der Praksis:<br />
3-4 (5-7)Monate alte <strong>Jungsauen</strong> für 12 (6)<br />
Wochen in einer rein-raus Karantäne, davon die<br />
ersten 4 (2)Wochen mit Virusausscheidern oder<br />
3-4 (5-7)Monate alte <strong>Jungsauen</strong> in Stallabschnitt<br />
mit aktivem Ansteckungsgeschehen<br />
(kontinuierliche Produktion), danach für 8 (4)<br />
Wochen in Rein-Raus Karantäne<br />
Zuchtziele<br />
LP5*<br />
Tageszunahme, 0-30 Kg<br />
Tageszunahme, 30-100 Kg<br />
Futterverwertung<br />
Magerfleich, %<br />
Körperbau/Haltbarkeit**<br />
Ausschlachtung<br />
Landrasse/Yorkshire<br />
69 %<br />
1 %<br />
4 %<br />
10 %<br />
6 %<br />
9 %<br />
1 %<br />
Duroc/Hampshire<br />
0 %<br />
4 %<br />
21 %<br />
35 %<br />
23 %<br />
10 %<br />
7 %<br />
*LP5 = Lebende Ferkel am 5. Lebenstag nach Abferkelung in Zucht +<br />
Vermehrung.<br />
**Ab Frühjahr 2006 wahrscheinlich basiert auf Zugänge + Abgänge in<br />
der Vermehrung, nicht nur auf individuelle Bewertung der geprüften<br />
Zuchttiere.<br />
9
Effektivitätskontrollen<br />
•Okt. 2004 bis Okt. 2005 ca. 500 Betriebe mit<br />
ca.300 Sauen<br />
–Lebendgeborene 13,0 ↑<br />
–Abgesetzte<br />
11,2 ↑<br />
–Verluste Abferklung 14 % ↑<br />
–Leertage<br />
15,6 ↓<br />
–Umrauscher<br />
7,6 % ↓<br />
–Abferkelrate<br />
84,5 ↑<br />
–Abgesetzte Ferkel/Sau/Jahr 25,03 ↑<br />
–Würfe/Sau/Jahr<br />
2,24 →<br />
Ammen<br />
•1-Step:<br />
Sau setzt eigene Ferkel nach 21 Tagen<br />
Säugezeit ab. Bekommt 1-2 Tage alte Ferkel<br />
–Problem Missverhältnis Milchmenge (oft Durchfall)<br />
–Problem Einleitung vom Säugen: Sau oder Ferkel<br />
kurz nach Abferkelung: Sau”ruft” die Ferkel. Später:<br />
Ferkel bestimmen Säugezeitpunkt.<br />
–Problem lange Säugezeit (min. 42 Tage)<br />
–Guter Effekt von Milchersatz (nicht anfangs)<br />
•2-Step:<br />
Sau 1 setzt 21 Tage alte Ferkel ab, bekommt<br />
2-7 Tage alte Ferkel von Sau 2.<br />
Sau 2 bekommt 1-2 Tage alte Ferkel.<br />
10
Welche Sauen als Ammen<br />
•Wurfnummer–nicht eindeutig, aber die<br />
meisten Versuche zeigen 1-2 Wurf<br />
•Kondition<br />
•Zitzen<br />
•Milchleistung, Qualität eigener Ferkel<br />
•Inhaltstoffe der Milch gleich ab 24 Stunden<br />
nach Abferkelung<br />
Welche Ferkel zur Amme<br />
•Ferkelüberschuss am 1-2 Tag<br />
–2 Step Metode: grosse Ferkel<br />
–1 Step Metode: ab 3 Tage: Verlierer (kleine)<br />
11
Accept der Ferkel<br />
1. Leerzeit der Amme<br />
Durchschnittlich 5-6 Stunden bis zum 1. Säugen<br />
Versuch: 2-18 Stunden Sau ohne Ferkel vor<br />
Hinzulegen von neuen Ferkeln<br />
nicht schnelleres Säugen<br />
2. Ablenkung der Sau<br />
- Neue Bucht<br />
- Neue Ferkel während des Fütterns<br />
hinzulegen<br />
- Gerüche<br />
Nachteile bei Ammen<br />
•Ekstra Abferkelbuchten<br />
•Rauscheeinleitung<br />
•Kondition<br />
•Sauenplaner: Absetzalter ungenau<br />
12
1-Step Ammen<br />
Grosse Ferkel<br />
Zur Amme<br />
Eigenen Ferkel der Amme<br />
absetzen<br />
2-Step Ammen<br />
Grosse Ferkel<br />
Zur Amme<br />
1.-Amme<br />
2-Amme<br />
7 Tage<br />
alte Ferkel<br />
Ferkel der 2.Amme<br />
werden<br />
abgesetzt<br />
13
Sauen mit<br />
einzelnen<br />
kleinen Ferkeln<br />
Amme für die Kleinen<br />
Kleine Ferkel sammeln<br />
Grössere Ferkel verteilen<br />
Frisch<br />
abgeferkelt,<br />
gutes Euter<br />
gute Zitzen<br />
Sau für Verlierer<br />
Schwache Ferkel<br />
Sauen mit einzelnen<br />
schwachen Ferkeln<br />
14
Zusammenhang zwischen<br />
Geburtsgewicht und Mortalität<br />
100<br />
80<br />
Mortalität, %<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0,5 0,7 0,9 1,1 1,3 1,5 1,7 1,9 2,1 2,3 2,5<br />
Geburtsgewicht, kg<br />
Prozent kleine Ferkel bei<br />
steigenden Wurfnummern<br />
Prozentanzahl von Ferkel unter 1 kg bei<br />
der Geburt<br />
Prozent kleine<br />
Ferkel<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Wurfnummer<br />
15
Prozentzahl an kleinen Ferkel<br />
bei steigender Wurfgrösse<br />
Anzahl (%) an Ferkeln unter 1 kg bei der<br />
Geburt<br />
bei steigender Wurfgrösse<br />
Prozent kleine<br />
Ferkel<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21<br />
Anzahl totalgeborener Ferkel im Wurf<br />
Welche Ferkel verlieren bzw. verenden?<br />
202 lebend geborene. 22 starben nach der Geburt.<br />
Gewicht<br />
Anzahl<br />
Sterben,<br />
Prozent<br />
Geburt reihe<br />
Anzahl<br />
Ferkeln<br />
Anzahl<br />
Gestorbene<br />
< 1 kg<br />
29<br />
45<br />
1-7 > 7<br />
13 16<br />
1 12<br />
>= 1 kg<br />
173<br />
5<br />
1-7 > 7<br />
101 72<br />
3 6<br />
16
Halbierung der Mortalität bei kleinen spät geborenen Ferkel<br />
= 4 Prozent niedriger Mortalität<br />
= 1 Ferkel mehr pro Sau<br />
17