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Gemeindebrief Sommer 2013 - Evangelischer Kirchenbezirk ...

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Seid Täter des Worts, nicht Hörer allein …<br />

Dieser biblische Kernsatz fällt mir immer wieder ein, wenn es um die tätige<br />

Nächstenliebe der Kirche, um die Diakonie geht. Dabei ist er gerade keine<br />

Bestätigung der landläufigen Vorstellung, dass 'man' nur freundlich und hilfsbereit<br />

sein muss, um ein guter Christ zu sein. Vor allem anderen steht das Hören auf<br />

Gottes Wort und die Auseinandersetzung mit dem Glauben. Aber das muss dann<br />

auch Folgen haben:<br />

Seid Täter des Worts, nicht Hörer allein …<br />

Auch wenn der Jakobusbrief, aus dem der Vers stammt, für Martin Luther nur eine<br />

„stroherne Epistel“, also ein bedeutungsloses Schriftstück, war, steht die<br />

Aufforderung für mich ganz eng in Verbindung mit der evangelisch-lutherischen<br />

Tradition. Denn ausgerechnet im Gottesdienstraum der lutherischen Freikirche<br />

meiner Heimatgemeinde Ispringen hat sich mir der Spruch, der dort in großen<br />

Buchstaben über den Altarraum gemalt ist, seit Jugendtagen eingeprägt:<br />

Seid Täter des Worts, nicht Hörer allein …<br />

Der Verfasser des Jakobusbriefes legt durchaus gesteigerten Wert auf Gottes<br />

Wort. Doch anders als der Apostel Paulus hat er keine hochtrabenden<br />

Gedankengebäude zur christlichen Theologie entworfen, sondern<br />

hält sich schlicht an den Glauben, den Jesus vermittelt hat. Trotzdem trifft er in<br />

einem Punkt den Nagel wirklich auf den Kopf! Es reicht beileibe nicht, den Glauben<br />

ausschließlich so zu pflegen, dass sich Menschen mit der Bibel nur die eigene<br />

Meinung bestätigen lassen. Es reicht eben nicht, sich nur in wohltuender<br />

Frömmigkeit zu baden und es damit genug sein zu lassen. In der Jesusnachfolge<br />

ist mehr gefragt:<br />

Seid Täter des Worts, nicht Hörer allein …<br />

Wenn wir den Zuspruch Gottes, den er uns mit Jesus begreifbar gemacht hat,<br />

wirklich ernst nehmen, dann müssen wir uns auch dem Anspruch stellen, der mit<br />

Gottes Wort verbunden ist:<br />

- Gott schenkt uns die Erde als Lebensraum – und wir sollen sie mit Verantwortung<br />

bebauen und bewahren.<br />

- Gott lässt Gnade vor Recht ergehen – und wir sollen aus Dankbarkeit barmherzig<br />

mit unseren Mitmenschen umgehen.<br />

- Gott reicht uns die Hand zur Versöhnung – und wir sollen mit unseren Händen<br />

den Bedürftigen unter die Arme greifen. Jede und jeder hat dazu Gaben.<br />

Darum ist der Aufruf des Jakobusbriefes für alle wichtig:<br />

Seid Täter des Worts, nicht Hörer allein …<br />

Wir haben in der Kirchengemeinde Badenweiler keine 'eigenen' diakonischen<br />

Einrichtungen. Der Kindergarten in Niederweiler wird vom Frauenverein<br />

unterhalten, und das Pflegeheim 'Bethesda', das auf dem Titelblatt abgebildet ist,<br />

betreibt das Sozialwerk Müllheim. Doch jede und jeder aus unserer Gemeinde<br />

kann sich in diese und andere diakonische Aufgaben mit einbringen, wie es zum<br />

Beispiel der Helferkreis für das Pflegeheim St.Georg in Bad Krozingen tut. Denn<br />

wir sollen zwar auf das hören, was Gott uns sagt, aber gleichzeitig auch<br />

entsprechend handeln.<br />

Ich wünsche Ihnen und mir darum die Erfahrung, dass der christliche Glaube nicht<br />

nur nach dem Hörensagen die Welt verändert, sondern ganz handfest – auch hier<br />

in Badenweiler und Umgebung! Ihr Dietmar Bader, Gemeindepfarrer

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