BÜRGERMEISTERAMT DER STADT WEHR
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B Ü R G E R M E I S T E R A M T D E R S T A D T W E H R<br />
Amt:<br />
Stadtbauamt<br />
Datum: 28.01.2009<br />
Verfasser: Adriana Mannino<br />
Telefon: 07762/ 808-505 Vorlage Nr. 9 / 2009<br />
AZ: 761.15<br />
Beschlussvorlage an<br />
Gremium / Beratungsfolge öffentlich nichtöffentlich Sitzung am TOP-Nr.<br />
Bau- und Umweltausschuss<br />
Verw. und Finanzausschuss<br />
Gemeinderat 10.02.09 5<br />
Bestuhlung für die Stadthalle in Wehr- Auftragsvergabe<br />
Beschlussvorschlag:<br />
Der Gemeinderat beschließt die Neuanschaffung von Stühlen für die Stadthalle gemäß dem<br />
Angebot der Fa. Hiller GmbH + Co. KG für 138.239,92 € incl. MwSt. Der im Rahmen der<br />
Haushaltsberatung beschlossene Sperrvermerk wird aufgehoben.
- 2 -<br />
personelle Auswirkungen: nein<br />
finanzielle Auswirkungen: ja<br />
Finanzierung im VmHH. 2009<br />
HHSt.: 2.8400.935000.2<br />
EURO: 138.239,92 €<br />
Hinweis: Im Haushalt stehen 140.000 €, die mit einem Sperrvermerk versehen sind, zur Verfügung.<br />
Begründung:<br />
Die Stadthalle wurde 1990 eingeweiht und ist eines der herausragenden Markenzeichen der<br />
Stadt Wehr. Sie dient als Fest- u. Konzerthalle, zur Durchführung verschiedener Veranstaltungen<br />
unserer Vereine, Gewerbeschauen und vielem mehr. In den vergangenen Jahren fanden<br />
durchschnittlich 200 Veranstaltungen pro Jahr statt. Die Stadthalle ist für ihre ansprechende<br />
Architektur und ihre hervorragende Akustik weit über die Grenzen der Stadt bekannt.<br />
Zur Neueröffnung wurde die Stadthalle mit 700 Stühlen zum Preis von 231.730,19 DM, was<br />
pro Stuhl etwa 330 DM bzw. 165 € entspricht, eingerichtet. Diese Stühle finden noch heute<br />
Verwendung und sind durch die vielen Veranstaltungen der vergangenen 18 Jahre sehr abgenutzt.<br />
Mittlerweile sind viele Stühle bereits vom städtischen Schreiner repariert worden. Etwa 100<br />
Stühle wurden bereits ausgemustert. Eine Gesamtreparatur aller noch vorhandenen 600 Stühle<br />
würde nach vorliegenden Kostenschätzungen ca. 250 € pro Stuhl kosten. Die Stühle sind<br />
derzeit so verschlissen, dass nach Auffassung der Verwaltung eine Reparatur nicht mehr sinnvoll<br />
ist.<br />
Ein weiteres Problem liegt darin, dass keine Ersatzteile mehr für diese Stühle bezogen werden<br />
können. Beim Polsterstoff handelt es sich um eine Sonderanfertigung der Firma Wehra, die<br />
damals diesen Stoff für die Stadthalle hergestellt hat. In letzter Zeit sind außerdem bei diversen<br />
Veranstaltungen bereits einige Stühle auseinander gebrochen.<br />
Die Variante, die Stühle in mehreren Chargen über zwei bis drei Haushaltsjahre zu erneuern,<br />
wurde zugunsten einer kompletten Neubeschaffung verworfen. Ein Teilersatz käme vergleichsweise<br />
teuer und das Nebeneinander von alten und neuen Stühlen wäre optisch ausgesprochen<br />
problematisch.<br />
Verschiedene Angebotsanfragen ergaben, dass nur die Stühle von vier Firmen den Anforderungen<br />
für eine Bestuhlung der Stadthalle entsprachen. Hierbei handelte es sich um die Fa.<br />
Sedus Stoll AG in Waldshut, die Fa. Vitra GmbH in Weil am Rhein, die Fa. Hiller GmbH + Co.<br />
KG in Kippenheim, die auch die Tische für die Stadthalle geliefert hat und die Fa. Thonet<br />
GmbH aus Wittnau, von der die Erstbestuhlung der Stadthalle geliefert wurde.
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Die Stühle müssen verschiedene Kriterien erfüllen: schnelle Reihenverbindung, einfache,<br />
schnelle und leichte Handhabung, Stapelbarkeit, zeitloses Design, hohe Stabilität, Akustikproben<br />
müssen nachgewiesen werden und eine Reihennummerierung muss möglich sein.<br />
Der Bauausschuss hat in den drei Sitzungen am 08.10.2008, am 18.11.2008 und am<br />
21.11. 2008 zahlreiche Modelle und Modellvarianten geprüft und verglichen. Dabei ergaben<br />
sich folgende Ergebnisse:<br />
Die Fa. Sedus präsentierte einen Objektstuhl mit Vierfuß- Rundrohrgestell aus Stahl. Das Gestell<br />
wird an der Sitzunterseite durch einen integrierten Stapelschutz aus Kunststoff abgedeckt.<br />
Der Stuhl ist durch ausziehbare Reihenverbinder aus Kunststoff verkettbar. Die Armlehnen<br />
sind aus Stahl mit Kunststoffummantelung.<br />
Die Fa. Vitra hingegen präsentierte einen Designerstuhl. Das Untergestell ist verchromt und<br />
stapelfähig. Der Stuhl ist niedrig und der ergonomisch geformte Rückenlehnenrahmen gewährleistet<br />
eine angenehme Stützung der Lendenwirbelsäule bei gleichzeitig großer Bewegungsfreiheit.<br />
Die nach hinten gebogene obere Rahmenkante verhindert Druckstellen beim<br />
Einnehmen unterschiedlicher Sitzpositionen. Zusammen mit dem luftdurchlässigen Netzgewebe<br />
und der rahmenlosen, gepolsterten Sitzschale macht die flexible Rückenlehne langes<br />
Sitzen bequem. Diese Variante mit verchromten Beinen ist mit bis zu 5 Stühlen stapelbar. Die<br />
Reihenverbindungen sind aus Kunststoff. Das Element wird an die Sitzschale eingehängt. Die<br />
Sitz- und Reihennummerierungen können aufgesteckt werden.<br />
Der Stuhl der Fa. Thonet, bei dem die Reihenverbindung durch Ineinanderstellen der Armlehnen<br />
erfolgt, ist die beste Lösung der Reihenverbindung, bei der auch keine Reihenverbindungselemente<br />
zu sehen sind. Es können keine Teile abgerissen oder sogar entwendet werden.<br />
Die Akustikvorkehrung ist gleichzeitig Stapelschutz und besteht aus einer schallabsorbierenden<br />
Akustikplatte, die die Raumakustik nachhaltig optimiert. Die Reihen- und Sitzplatznummerierung<br />
ist ebenfalls erhältlich.<br />
Der Stuhl der Fa. Hiller besteht aus einer hochwertigen Stahlausführung ohne sichtbare<br />
Schweißnähte und verfügt über freitragende, gebogene Armlehnen. Außerdem verfügt er<br />
über ein integriertes Stapelelement für exakte Senkrechtstapelung ohne Druckstellen im Polster.<br />
Die Reihenverbindung erfolgt über eine Einhängeverbindung aus Kunststoff mit einer Panikverschlusssicherung.<br />
Die Holzschale ist durchgehend mit einer silbergrauen, schwerentflammbaren,<br />
schmutzabweisenden, nässeresistenten, wasserundurchlässigen, atmungsaktiven,<br />
antibakteriellen und pflegeleichten Komfortpolsterauflage ausgestattet. Die Schale ist mit<br />
der RAL Farbe 5023 gebeizt und auf die Farbe der Tische in der Stadthalle abgestimmt. Die<br />
Sitzplatznummerierung ist im Stuhl auf dem Rückendoppel mittig oben eingefräst. Die Reihennummerierung<br />
ist seitlich angebracht.<br />
Im Rahmen der Diskussion im Bau- und Umweltausschuss wurde neben dem Design insbesondere<br />
Wert auf die Handbarkeit und die Stapelbarkeit der Stühle gelegt. Nach verschiedenen<br />
Tests mit den diversen Modellen wurden zunächst die Modelle der Fa. Sedus und der Fa.<br />
Vitra ausgeschieden.<br />
Die Modelle der Fa. Hiller und der Fa. Thonet kamen in die engere Auswahl.<br />
Die Modelle wurden in einer weiteren Sitzung nochmals genau an die Stadthalle und deren<br />
Tische angepasst. Das hochwertige Spezialmodell aus Stahl der Fa. Thonet schied dabei aus,<br />
weil die Lehne nicht unter die Tische passt und weil man bei Nichtverkettung der Stühle am
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Tisch sitzend schlecht aufstehen kann. Durch die Form der Armlehne kann man den Stuhl<br />
schlecht zur Seite schieben.<br />
Somit kam der Bau- und Umweltausschuss zum Entschluss, dass der Stuhl der Fa. Hiller als<br />
passendes, zeitloses, stilvolles Modell für die Stadthalle weiterverfolgt werden solle.<br />
Das angebotene Modell „Valletta“ ist nach Auffassung der Ausschussmitglieder der beste<br />
Stuhl, der den gewünschten Anforderungen am ehesten entspricht.<br />
Die Fa. Hiller bietet den Stuhl bei Anschaffung von 600 Exemplaren einschließlich Armlehne<br />
und Platz- und Reihennummerierungen zu einem Gesamtpreis von 138.239,92 € einschl.<br />
MwSt. an.<br />
Als Alternative zur herkömmlichen Sitzplatznummerierung bietet die Fa. Hiller die<br />
„i-tech“-Platznummerierung mit LCD an.<br />
Das Display mit integriertem Backlight ist im Rücken mittig angebracht und kann nicht nur<br />
für die Nummerierung genutzt werden, es kann auch für Werbezwecke oder zur Begrüßung<br />
der Gäste dienen. Durch diese digitale Nummerierung ergibt sich die sekundenschnelle Nummerierung<br />
aller Sitzplätze und Sitzreihen, automatische Kontrolle der richtigen Platznummerierung<br />
und Anzahl, individuelle Stuhlbeschriftung zur Begrüßung von Gästen und kein umständliches<br />
Handling und Verwalten loser Platz-/Reihennummern. Einzigartig ist dabei die<br />
dimmbare Beleuchtung, die das Auffinden der Plätze auch bei abgedunkelter Halle ermöglicht.<br />
Für diese Variante würden 164.834,04 € einschl. MwSt. anfallen.<br />
Der Bau- und Umweltausschuss empfiehlt dem Gemeinderat einstimmig das Modell der Fa.<br />
Hiller mit Armlehne und analoger Platznummerierung für 138.239,92 € einschl. MwSt. zu<br />
bestellen.<br />
Die Mittel sind im HH-Plan 2009 bereitgestellt.<br />
Michael Thater, Bürgermeister<br />
Thomas Götz, Bauamtsleiter