23.12.2013 Aufrufe

Unsere aktuelle Getränkekarte können Sie hier als ... - CIU – Die Bar

Unsere aktuelle Getränkekarte können Sie hier als ... - CIU – Die Bar

Unsere aktuelle Getränkekarte können Sie hier als ... - CIU – Die Bar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

34<br />

35<br />

10<br />

F r a g e n , d i e d e n g a s t b e w e g e n<br />

h e r r e n s c h u h e<br />

A u s d e r s e r i e : » F r A g ’ M A r c «<br />

1 Worin unterscheiden sich eigentlich schuhe?<br />

gue bereits <strong>als</strong> fester<br />

betrachtet man die Kriterien, die zu den unterschiedlichen<br />

Modellen führen, so sind dies in erster Linie unterschei -<br />

dungen im schaftbereich. so grenzt beispielsweise das<br />

Vorhandensein eines schuhverschlusses die schlupfschuhe<br />

(Pumps, Loafer und Mokassin) von anderen Modellen<br />

(schnürschuhen, schnallenschuhen usw.) ab. selten sind auch<br />

bodenmerkmale für die unterscheidung ausschlaggebend<br />

(beispiel: ein schlupfschuh mit absatz ist ein Pumps oder ein<br />

Loafer, ohne absatz ein Mokassin).<br />

2 Welches ist eigentlich der klassische Herrenschuh?<br />

der Oxford ist ein klassisches herrenschuhmodell,<br />

das <strong>als</strong> das eleganteste<br />

schuhmodell zum anzug gilt.<br />

besteht der gesamte schuhaußenschaft<br />

nur aus einem stück Leder, spricht man vom wholecut<br />

oder One piece Oxford. ist zumindest das Vorderteil nahtlos,<br />

nennt man dies einen glatten Oxford oder mit der Fachbezeichnung<br />

einen Plain Oxford. der ansonsten gleich geschnittene<br />

captoe Oxford hat hingegen eine zusätzliche Querkappe<br />

über den Zehen. Zeigt der oben genannte captoe Oxford noch<br />

eine ornamentale Lochverzierung auf der Querkappe, handelt<br />

es sich um einen halfbrogue Oxford. gibt es hingegen noch<br />

weitere Verzierungen der schaftteilkanten und ist die Querkappe<br />

auf die seiten des schuhs flügelartig verlängert (sog. Flügelkappe),<br />

ist es ein so genannter Fullbrogue Oxford; reicht sie<br />

bis an die hintere schaftnaht an der Ferse (Fersennaht), nennt<br />

sich das schuhmodell Longwing.<br />

3 gibt es Löcher im schuh, die man gerne hat?<br />

Ja. denn es gibt die brogues, eine<br />

bestimmte gruppe von schuhmodellen,<br />

die sich durch Lochverzierungen<br />

des schafts auszeichnen.<br />

brogues gehen auf hirten in schottland und irland zurück,<br />

welche sich Löcher in ihre schuhe bohrten, um das auf<br />

sumpfigem boden in dieschuhe eingedrungenes wasser wieder<br />

ausfließen lassen zu <strong>können</strong>. gleichfalls unterstützten die<br />

Öffnungen eine schnellere trocknung. später wurde die<br />

Praxis über die Jäger des schottischen adels allgemein gesellschaftsfähig.<br />

im 18. Jahrhundert bewährte sich der bro-<br />

standardschuh der<br />

arbeitenden Landbevölkerung<br />

groß -<br />

britanniens. noch<br />

heute gibt es jedoch<br />

die so genannten ghillie<br />

brogues oder ghillies, benannt<br />

nach den schottischen<br />

wildhütern. diese Variante, die<br />

am Fußgelenk geschnürt wird, trägt man<br />

bevorzugt zum Kilt.<br />

4 Haben preu ßische<br />

generäle einfluss auf die<br />

schuhmode gehabt?<br />

Ja. denn es gibt den blücher, ein<br />

klassisches herrenhalbschuhgrundmodell<br />

mit einer offenen<br />

schnürung. die bezeichnung<br />

blücher geht auf den preußischen generalfeldmarschall gebhard<br />

Leberecht Fürst blücher von wahlstatt (1742<strong>–</strong>1819)<br />

zurück, der seine soldaten mit diesem schuhmodell (dam<strong>als</strong><br />

noch <strong>als</strong> stiefel) für den siegeszug gegen napoleon ausstatten<br />

ließ. die international gebräuchliche bezeichnung verweist<br />

noch auf seine ursprünge <strong>als</strong> robuster armeestiefel.<br />

5 gibt es Hauptstädter, die <strong>als</strong> schuhwerk verewigt<br />

sind?<br />

Ja. denn es gibt die budapester, die<br />

nicht nur stolze be wohner der ungarischen<br />

Metropole sind, sondern<br />

auch die benennung für ein klassisches<br />

herrenschuhmodell. woher die bezeichnung budapester<br />

stammt oder wer sie zum ersten Mal verwendet hat, ist<br />

nicht überliefert. tat sache ist, dass dieses schuhmodell typische<br />

osteuropäische Merkmale (z. b. Lochungsmuster und<br />

Leistenform) aufweist und seit ende des 19. Jahrhunderts in<br />

budapest gefertigt wird. Vermutlich ist <strong>als</strong>o der Modellname<br />

auf den ursprung des schuhs in der ungarischen hauptstadt<br />

zurückzuführen. dort nennt man diesen schuh übrigens<br />

Karlsbader.<br />

Ein klassischer<br />

Captoe Oxford<br />

6 gibt es auch Beatles-schuhe?<br />

Ja. denn es gibt den chelsea-boot. er<br />

geht auf eine er findung eines schuhmachers<br />

von Königin Victoria aus den<br />

1830er Jahren in London zurück. das<br />

Modell hat sich seitdem in den klassischen herrenschuhkollektionen<br />

vieler anbieter gehalten, vermutlich weil es sich<br />

aufgrund der elastischen gummibandeinsätze komfortabel<br />

an- und ausziehen lässt. in den 1960er Jahren erlangte dieses<br />

Modell <strong>als</strong> „beatle-boot“ große Popularität. diese benennung<br />

geht auf die Popgruppe „the beatles“ zurück, deren<br />

Mitglieder diesen stiefel trugen.<br />

7 Kann man mit schiefen Füßen schuhgeschichte<br />

schreiben?<br />

Ja. denn es gibt den derby. er stammt aus der Zeit des beginnenden<br />

19. Jahrhunderts. die herkunft ist nicht ganz eindeutig,<br />

doch hatte einer der grafen von derby aufgrund seines hohen<br />

Fußrists Probleme beim Verschließen seiner schuhe. daraufhin<br />

wurde von dessen schuhmacher der derbyschaftschnitt für seine<br />

schuhe entwickelt, der durch eine offene schnürung und durch<br />

die beiden seitlichen, von der Fersennaht kommenden und auf<br />

dem Vorderteil des schafts aufliegenden seitenteile gebildet wird.<br />

8 gibt es schuhe, die <strong>als</strong> förmliche Fußbekleidung<br />

unterschiedlich bewertet werden?<br />

Ja. denn es gibt den Loafer, einen<br />

schlupfhalbschuh mit absatz.<br />

die ersten Loafer wurden<br />

um 1910 in amerika hergestellt,<br />

dabei handelte es sich um das Modell, das<br />

heute Pennyloafer genannt wird. die Firma<br />

bass sorgte für eine Verbreitung dieses Modells,<br />

indem sie es in den 1930er Jahren in<br />

den universitäten einführte, wo es sich<br />

schnell zum klassischen schuh der ivy League<br />

entwickelte und seinen heutigen<br />

Modell namen erhielt <strong>–</strong> angeblich steckten<br />

die studenten einen Penny <strong>als</strong> glücksbringer<br />

in die aussparung der schaftbrücke über dem<br />

rist. die akzeptanz dieses schuhmodells im<br />

geschäftsleben ist unterschiedlich und auch<br />

von der jeweiligen branche abhängig. einerseits<br />

hängt sie vom Land ab <strong>–</strong> in amerika<br />

und in italien ist der Loafer allgemein akzeptiert;<br />

in england und deutschland tritt<br />

man ihm mit skepsis entgegen, andererseits<br />

von der schuhfarbe <strong>–</strong> schwarz<br />

wird eher für geschäftliche anlässe akzeptiert,<br />

wohingegen braun töne der<br />

Freizeit vorbehalten sind.<br />

9 Haben sich auch Mönche um<br />

die schuhmode verdient gemacht?<br />

Ja, wenigstens bei<br />

der namensgebung.<br />

denn es gibt<br />

den Monkstrap, ein grundmodell klassischer herrenhalbschuhe<br />

im derbyschnitt, welches statt einer schnürung mit<br />

einem oder zwei riemen verschlossen wird. Laut einer usamerikanischen<br />

Quelle sollen Monkstraps auf schuhwerk alpenländischer<br />

Mönche aus dem 15. Jahrhundert zurückgehen.<br />

diese behauptung entbehrt jedoch eines belegs. im gegenteil,<br />

die schaftschnitte von Mönchschuhen weisen zwar<br />

einen riemenverschluss auf, doch verläuft dieser nicht von<br />

der schuhinnenseite nach außen, sondern zieht auf der<br />

außenseite nach oben um dann durch eine schlaufe gezogen<br />

wieder abwärts zu verlaufen und dort fixiert zu werden. einen<br />

gesicherten beleg der existenz des Monkstraps stammt<br />

hingegen erst aus dem Jahr 1901.<br />

10 gibt es auch Klassiker aus skandinavien?<br />

Ja. denn es gibt den norweger. das<br />

norweger-schuhmodell ist von den<br />

arbeitsschuhen der norwegischen<br />

Fischer entlehnt. die ursprüngliche<br />

Konstruktionsweise des schuhs mit unsichtbaren bestochenen<br />

nähten stammt von den inuit und die original zwiegenähte<br />

Konstruktionsweise des schuhs wird in der eng -<br />

lischen sprache auch norwegian welt genannt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!