wettbewerb - MGN

10 • der milchbauer 2 | 2013 2 | 2013 der milchbauer • 11
Interview
Für die
Zukunft gerüstet
Der Vorstandssprecher der NÖM AG, Mag.
Alfred Berger, sieht in der Stärkung des Heimmarktes
sowie in der Nutzung der Exportmöglichkeiten
innerhalb und außerhalb Europas
die Chancen für die Zukunft
Welche Ziele und Innovationen hat die NÖM AG
für 2014?
Unsere Strategie für 2014 ist fertig ausgearbeitet
und hat ähnliche Schwerpunkte wie 2013, aber
auch neue Ziele auf Grund der veränderten Marktgegebenheiten.
Es gilt, unser Markengeschäft in Österreich weiter
zu stärken, sowie im Exportbereich unsere Position
als Marktführer im Handelsmarkenbereich
bei den Flaschen zu halten und auszubauen.
Aber auch in Italien haben wir wieder hohe Ziele
für 2014. Wir sind mittlerweile mit dem 500
Gramm Joghurtdrink national Marktführer. Unsere
Marken „milk“ und „viva“ wollen wir noch
weiter ausbauen und auch mit neuen Produktideen
weiter aufwerten. Italien hat 2013 erstmals
Deutschland als das größte Exportland der NÖM
abgelöst, dies ist doppelt erfreulich, da wir in
Italien größtenteils mit unseren eigenen
Marken, und nicht wie in Deutschland
nur im Handelsmarkenbereich, tätig
sind. Der langfristige und nachhaltige
Aufbau von strategisch
wichtigen Märkten wird hier konsequent
und erfolgreich umgesetzt.
Voraussetzung für die erfolgreiche
Umsetzung sind aber hochwertige
und wohlschmeckende Produkte
aus der besten österreichischen
Milch, und diese gilt es ganz klar mit
einem attraktiven und wettbewerbsfähigen
Milchpreis abzusichern, dies ist
auch ein eindeutig definiertes Ziel in unserem
Katalog.
Was waren die erfolgreichsten Innovationen
2013?
Wir haben im ersten
Quartal dieses Jahres
18 Artikel eingeführt.
Eine immense Zahl, und wir arbeiten immer noch
an der Durchsetzung der Artikel. Aber als sehr
erfolgreich sind die Manner Produkte sowie die
Cremix-Range zu nennen. Aber auch mit der „alten
Dame“ fru fru – wir reden hier von einem
Produkt, das es seit 1955 gibt – sind wir sehr gut
unterwegs. Auch im Diskont haben wir einiges
umgesetzt. Unser Milchmischgetränk bei Hofer
war im Test sehr erfolgreich und auch die Zusammenarbeit
mit Lidl entwickelt sich sehr gut. In
Italien haben wir die „milk“-Range weiter ausgebaut
und sind mit unseren „milk shakes“ nahezu
auf jedem italienischen Autobahnrestaurant vertreten,
dies ist volumenmäßig sehr erfreulich und
eine tolle Bühne für unser jüngstes Kind in der
„milk“-Familie.
Wo sehen Sie die größten Stärken der NÖM?
Gott sei Dank bin ich der Meinung, dass wir
viele haben! Ich möchte sie auch nicht werten, darum
zähle ich einige einfach auf.
Qualität ist zwar eine Voraussetzung, aber wir
sind hier ganz klar an der Spitze mit unseren Produkten,
und das mit Klassikern wie NÖM MIX
und fru fru seit mittlerweile mehr als 4 Jahrzehnten!
Dieses hohe Niveau zu halten ist sehr aufwendig
und verlangt tägliches großes Engagement.
Wie schon erwähnt, sehen wir bei Qualität auch
ganz klar unsere Milchlieferanten mit
einem hochwertigen Rohstoff an
der Spitze des Prozesses. Nur
mit einer Top Milchqualität
kann man dann weiterzaubern!
Unsere Innovationskraft hat
uns nicht nur Marken wie
fasten, Dolce Vita, l-free, MO
und viele weitere gebracht.
Sie hat auch dazu geführt,
dass wir über 45 % Exportquote
haben und unsere Produkte
in 23 Ländern zu kaufen
sind.
Stabilität bei den zwei Eigentümern,
in Verbindung
mit professioneller, wirtschaftlicher
Betrachtung
und auch dementsprechenden
Emotionen,
sind für
die NÖM Garantie und täglicher Ansporn unseren
Weg zu gehen und den Eigentümern dann
auch dementsprechende Ergebnisse abzuliefern,
welche die Basis für weitere Investitionen sind.
Dies haben sowohl die Raiffeisen Holding, als
auch die MGN schon mehrmals mit mutigen
und sehr zukunftsorientierten Entscheidungen
bewiesen.
Aber auch die Stabilität bei den Mitarbeitern
ist eine Größe und ein Erfolgsfaktor bei der
NÖM. Wichtige Positionen sind oft schon seit
Jahrzehnten von einem „Nömler“ besetzt. Dieses
Wissen ist sehr wichtig, um die richtigen Entscheidungen
für die Zukunft auf Basis langjähriger
Erfahrung zu treffen.
Wie stellt sich das Unternehmen auf die neue Situation
mit dem Auslaufen der Quotenregelung ein?
Bestehende Märkte weiterhin gut entwickeln
und die neuen Märkte zügig aufbauen ist die Devise.
Wir haben einen 5-jährigen Milch-Entwicklungsplan
gemeinsam mit der MGN entwickelt
und auf diesem sind die Märkte und Absatzkanäle
aufgebaut. Man muss aber der Realität ins
Auge schauen, die großen Veränderungen werden
sich europaweit und auf den Weltmärkten
bei Basisprodukten wie Pulver, Butter und Käse
abspielen. Dennoch haben wir unsere Hausaufgaben
gut definiert und werden sie professionell
abarbeiten.
Welche Märkte will die NÖM AG in den nächsten Jahren
neu erreichen?
Es wird eine Mischung zwischen Konsolidierung
und Aufbruch in neue Länder und damit
Märkte sein.
Unser Homemarket ist und wird Österreich
bleiben! Jedoch wird Italien sicher noch an Bedeutung
gewinnen. Auf Grund unserer „frische“-
Ausrichtung werden wir auch in Zukunft größtenteils
auf dem europäischen Kontinent tätig
sein, aber wir werden uns Asien im Rahmen unserer
Möglichkeiten im UHT -Packungs- und
Flaschenbereich sicher sehr genau ansehen. Der
große China-Hype kommt ja aus dem Pulver und
generell Basisprodukten, aber wie gesagt mit unseren
UHT-Flaschen werden wir sicher das eine
oder andere Konzept in Asien und im Nahen
Osten umsetzen.
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