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Leben in vollen Zügen oder Trümmer

Für nicht wenige Menschen gibt es kein volles Leben mit Freude, Liebe, Glück und Lachen. Ihr Blick sieht keine freudestrahlende Hoffnung, sie zeigen sich als Sinnbild grauer Tristesse. So sieht Till seine Frau. Er liebt sie schon lange nicht mehr, will sich befreien aus der Ehe mit dieser Frau, bei der vom Leben offensichtlich nur noch Trümmer übrig geblieben sind. Die Kinder sind erwachsen, trotzdem tut sich Till schwer, kann sich nicht einfach trennen und seine Beziehung auflösen. Er hofft auf Liebe mit einer anderen Frau, vergebens, es bleiben immer nur freundliche Bekanntschaften. Till unterhält sich oft und tiefgehend mit einer Freundin seiner Frau. Die ändert auf Grund der gemeinsamen Gespräche nicht nur ihr Verhalten, sondern auch ihre Ansichten und Einstellungen und erwacht dadurch zu neuem, nie gekanntem Leben. Sollte Till sich etwa in diese Frau verliebt haben. Das darf und kann nicht sein. Aber Liebe bestimmt selbst und kommt zu ihrem Ziel. Es dauert lange und fällt Till schwer, bis er sich eingestehen muss, dass sie eine andere geworden ist, nicht mehr zu den von ihm gehassten, sogenannten Trümmerfrauen gehört, und Liebe mit ihr ein neues Leben versprechen könnte, damit sie es beide in vollen Zügen genießen.

Für nicht wenige Menschen gibt es kein volles Leben mit Freude, Liebe, Glück und Lachen. Ihr Blick sieht keine freudestrahlende Hoffnung, sie zeigen sich als Sinnbild grauer Tristesse. So sieht Till seine Frau. Er liebt sie schon lange nicht mehr, will sich befreien aus der Ehe mit dieser Frau, bei der vom Leben offensichtlich nur noch Trümmer übrig geblieben sind. Die Kinder sind erwachsen, trotzdem tut sich Till schwer, kann sich nicht einfach trennen und seine Beziehung auflösen. Er hofft auf Liebe mit einer anderen Frau, vergebens, es bleiben immer nur freundliche Bekanntschaften. Till unterhält sich oft und tiefgehend mit einer Freundin seiner Frau. Die ändert auf Grund der gemeinsamen Gespräche nicht nur ihr Verhalten, sondern auch ihre Ansichten und Einstellungen und erwacht dadurch zu neuem, nie gekanntem Leben. Sollte Till sich etwa in diese Frau verliebt haben. Das darf und kann nicht sein. Aber Liebe bestimmt selbst und kommt zu ihrem Ziel. Es dauert lange und fällt Till schwer, bis er sich eingestehen muss, dass sie eine andere geworden ist, nicht mehr zu den von ihm gehassten, sogenannten Trümmerfrauen gehört, und Liebe mit ihr ein neues Leben versprechen könnte, damit sie es beide in vollen Zügen genießen.

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geben, das du mit de<strong>in</strong>em Willen nicht entscheiden kannst. Es gab zwei unverbrüchliche<br />

Vorbehalte gegen e<strong>in</strong>e Beziehung zwischen uns beiden. Wenn ich<br />

e<strong>in</strong>e Frau lieben würde, dann niemals jemanden aus dem Kreis der Doppelkopprunde.<br />

Der zweite Vorbehalt war der, dass ich dich ke<strong>in</strong>esfalls <strong>in</strong> Schwierigkeiten<br />

br<strong>in</strong>gen wollte. Das Aufkommen e<strong>in</strong>er Beziehung zwischen uns war<br />

auch <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>terkopf absolut tabu. Dass sich da trotz aller Verbote etwas<br />

gebildet haben musste, habe ich erst deutlich gemerkt, als du mich rausgeworfen<br />

hattest, und ich abends im Bett we<strong>in</strong>en musste. Vielleicht weiß ich auch gar<br />

nicht mehr richtig was Liebe ist, wie man sie spürt und wie sie sich zeigt.“ N<strong>in</strong>a<br />

lächelte. „Me<strong>in</strong>st du, ich müsste jetzt zu dir kommen und mit dir reden, damit<br />

du wieder lernst, was Liebe ist?“ scherzte sie, „Till, du brauchst nichts zu<br />

lernen, du musst nur e<strong>in</strong> wenig aufmerksamer gegenüber dir selber se<strong>in</strong> und<br />

dir de<strong>in</strong>e Empf<strong>in</strong>dungen e<strong>in</strong>gestehen. Sprichst du denn jemals mit e<strong>in</strong>er Frau<br />

so wie mit mir, wenn du sie nicht liebst? Dienstags sprechen wir immer wie auf<br />

der Straße, und Donnerstags höre ich die Stimme das sanftesten Liebhabers<br />

mit mir reden. Ich habe mir e<strong>in</strong>gebildet, du wärst <strong>in</strong> mich verliebt und kämst<br />

deshalb immer. Vielleicht bist du's ja auch und weißt es selbst immer noch<br />

nicht.“ me<strong>in</strong>te N<strong>in</strong>a und lachte. „Du me<strong>in</strong>st, wir wären <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander verliebt?“<br />

erkundigte ich mich. „Na klar, was denn sonst?“ wusste N<strong>in</strong>a. Mit gr<strong>in</strong>senden<br />

Gesichtern führten wir das Gespräch. „Aha, und was machen wir damit, wenn<br />

wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ander verliebt s<strong>in</strong>d?“ wollte ich wissen. „Nix, wieso, ist doch e<strong>in</strong><br />

schönes Gefühl, <strong>oder</strong>?“ N<strong>in</strong>a darauf. N<strong>in</strong>a versuchte e<strong>in</strong> Sonnensche<strong>in</strong>gesicht,<br />

platzte aber los, während auf me<strong>in</strong>em Gesicht wohl skeptisch gr<strong>in</strong>sende Züge<br />

lagen. „Mach nicht so e<strong>in</strong> Gesicht. Wenn man verliebt ist, schaut man<br />

glücklich.“ mahnte N<strong>in</strong>a. „Es braucht e<strong>in</strong> wenig, N<strong>in</strong>a, ich habe es gerade erst<br />

erfahren.“ scherzte ich. Me<strong>in</strong> rechter Zeigef<strong>in</strong>ger glitt über N<strong>in</strong>as Nase. Sollte<br />

ich sie küssen, gemocht hätte ich schon. Ich ließ me<strong>in</strong>en Kopf mit leicht<br />

geöffneten Lippen näher zu ihr h<strong>in</strong>über kommen. „Und wenn ich das gar nicht<br />

möchte? Muss man das denn?“ stoppte mich N<strong>in</strong>a. „Aber selbstverständlich,<br />

ohne geht Liebe nicht.“ war me<strong>in</strong>e gespielt entrüstete Antwort. Wir schienen<br />

Lust auf neckische Albernheiten zu haben. Mit dicker Kussschnute erwartete<br />

erwartete N<strong>in</strong>a me<strong>in</strong>e Lippen. „So doch nicht, N<strong>in</strong>a. Liebe ist zart und<br />

empf<strong>in</strong>dsam und küsst nicht mit so dicken Klatschlippen.“ reagierte ich. N<strong>in</strong>a<br />

spielte. Dann kamen unsere Lippen zusammen. N<strong>in</strong>as Wangen hatten e<strong>in</strong>en<br />

rötlichen Schimmer bekommen und <strong>in</strong> ihrem Blick lag e<strong>in</strong>e Mischung aus Stolz<br />

und Verlegenheit. Es war ja schon e<strong>in</strong> wenig verwegen, was sie tat. Vor e<strong>in</strong>em<br />

Jahr noch hätte sie es weit von sich gewiesen, dass es möglich se<strong>in</strong> könne,<br />

dass sie e<strong>in</strong>en fremden Mann küssen würde. Ihr gesamtes soziales Denken, die<br />

Interpretation ihres Selbstbildes hatten e<strong>in</strong>e neue Struktur erhalten. Jetzt<br />

konnte sie nicht nur zulassen, dass sie es wünschte, sie konnte es auch<br />

bedenkenlos tun, selbst wenn es <strong>in</strong> völligem Kontrast zu ihrer Welt stand, aber<br />

ihre Welt war ja nicht mehr die, die sie für N<strong>in</strong>a gewesen war. Und <strong>in</strong> ihrer<br />

neuen Welt fragte sie mich: „Nochmal.“<br />

Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />

Unabhängig davon ließen wir ja unsere gewohnte Welt weiterlaufen, nur dass<br />

<strong>Leben</strong> <strong>in</strong> <strong>vollen</strong> Zügen <strong>oder</strong> Trümmer? – Seite 14 von 23

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