Texte des Literaturkurses 12 im Schuljahr 2012 / 2013
Texte des Literaturkurses 12 im Schuljahr 2012 / 2013
Texte des Literaturkurses 12 im Schuljahr 2012 / 2013
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<strong>Texte</strong> <strong>des</strong> <strong>Literaturkurses</strong> <strong>12</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Schuljahr</strong> 20<strong>12</strong> / <strong>2013</strong>
Inhalt<br />
Sarah Hoffmann: Das Denken<br />
Yassmine Allak: Liebe<br />
Aysen Ergün: Alltag<br />
Fisnik: Bajrami: Wirkung<br />
Guoqiang Liao: Ihre Faulheit<br />
Steven Michel: Ein böser Tag<br />
Rene Winter: Auf den Hund gekommen<br />
Alexander Böhm: Nordkoreanische Pferdefleischmafia<br />
Michelle Matthes: Kostüm<br />
Elvira Doglica: Disney<br />
Narjis El Allaf: Ist es schon zu spät?<br />
Nele Kater: Sandiger Sturz mit Eisenkuss<br />
Münire Adanur: Der Konflikt zwischen Moritz und Mauritz<br />
Nele Kater: Mein Modellleben<br />
David Klockewitz: Goldene Masken<br />
David Klockewitz: Hinter den Kulissen<br />
Reva Büyükodabasi: Foxconn<br />
Serkan Adler: Es ist deine Schuld<br />
Aysen Ergün: Wir<br />
© AES Literaturkurs SCI <strong>2013</strong>, Leitung: Frau Schindler
Sarah Hoffmann: Das Denken<br />
Das Hirn ist ein Geschenk.<br />
Die Fähigkeit es zu nutzen, denken zu können.<br />
Das Denken erleichtert uns viele Dinge.<br />
Sollte man meinen. Denn eigentlich denken wir doch gar nicht mehr.<br />
Wir denken nach, wenn wir etwas vergessen haben.<br />
Aber es ist in Vergessenheit geraten.<br />
Wir sitzen in der Schule/Arbeit und lernen.<br />
Wir lernen auswendig und wenn nötig erinnern wir uns.<br />
Aber wir denken nicht mehr.<br />
Reden wir mit Freunden, sprechen wir.<br />
Wir antworten, erzählen, wiederholen, fügen etwas hinzu.<br />
Aber denken wir noch dabei?<br />
Denken wir genau darüber nach, dann denken wir selten.<br />
Das Denken ist in den Hintergrund gerückt.<br />
Wir schreiben, antworten auf Nachrichten.<br />
Aber denken wir genau darüber nach, was wir eigentlich schreiben?<br />
Denken wir, wenn wir unseren Alltag durchleben?<br />
Oder tun wir es einfach ohne zu denken, und denken nur, dass wir denken?<br />
Genau betrachtet denken wir nur selten. Dann wenn wir es brauchen und<br />
darüber nachdenken etwas zu tun oder uns zu erinnern.<br />
Das Denken war ein Geschenk.<br />
Aysen Ergün: Alltag<br />
Und wieder ein Tag, an dem ich es nicht geschafft habe, nicht an dich zu denken.<br />
Wieder ein Tag, an dem ich es nicht geschafft habe, nicht dein Lächeln vor Augen zu haben.<br />
Ein Tag, an dem ich es wieder nicht geschafft habe, dir nicht zu schreiben.<br />
Ein verdammter Tag ohne deine St<strong>im</strong>me, deine Blicke, deine Nähe, OHNE DICH!<br />
Ohne ein Anzeichen, ob du lebst, wie es dir geht, was du so machst.<br />
Wieso bist du mir jetzt so fremd?<br />
Was ist mit unseren Träumen?<br />
Was ist mit der Zukunft, die wir uns erträumt hatten?<br />
Was ist mit UNS?<br />
Jetzt sitze ich hier und wieder ein Tag, an dem ich es nicht geschafft habe, nicht an dich zu<br />
denken.
Yassmine Allak:<br />
Liebe<br />
Liebe ist Gefühl, Liebe ist Wohlgefühl, Liebe ist Treue, Liebe ist Reue , Liebe<br />
ist ehrlich, Liebe ist verletzlich, Liebe ist Eifersucht, Liebe ist Sucht, Liebe ist<br />
vergesslich, Liebe ist vergänglich, Liebe ist Leben, Liebe ist Streben, Liebe ist<br />
Eigentum, Liebe ist Reichtum, Liebe ist hart, Liebe ist zart, Liebe ist stolz,<br />
Liebe ist Seele, Liebe ist Respekt, Liebe ist süß, Liebe ist bitter, Liebe ist<br />
Leiden, Liebe ist Liebe ist meiden. Liebe ist wahr, Liebe ist nah, Liebe ist<br />
Zuneigung, Liebe ist krank, Liebe ist scheiße, Liebe ist schön, Liebe ist<br />
liebevoll, Liebe ist gefühlvoll, Liebe ist Geschick, Liebe ist hartnäckig, Liebe ist<br />
Vertrauen, Liebe ist sanft, Liebe ist Wunder, Liebe ist heiß, Liebe ist Pink,<br />
Liebe ist Leidenschaft, Liebe ist schmachtend, Liebe ist anspruchsvoll, Liebe<br />
ist berauschend, Liebe ist Freundschaft, Liebe ist täuschend, Liebe ist Zeit<br />
nehmend, Liebe ist verrückt, Liebe ist blind, Liebe ist bezaubernd, Liebe ist<br />
kostbar, Liebe ist erquickend, Liebe ist erfüllend, Liebe ist beflügelnd, Liebe<br />
ist glücklich, Liebe ist sinnlich, Liebe ist unbändig, Liebe ist erregt, Liebe ist<br />
hitzig, Liebe ist turbulent, Liebe ist intensiv, Liebe ist int<strong>im</strong>, Liebe ist<br />
erbebend, Liebe ist lieb ,Liebe ist verständnisvoll, Liebe ist emotional, Liebe<br />
ist irritierend, Liebe ist romantisch, Liebe ist leidenschaftlich, Liebe ist<br />
begehren, Liebe ist alles, denn Liebe ist grenzenlos. :)
Fisnik Bajrami: Wirkung<br />
Es schmeckt scheußlich,<br />
Es schmeckt eklig,<br />
Schmeckt es überhaupt?<br />
Es hat einen guten Effekt,<br />
Es hat die Wirkung,<br />
Hat es den Geschmack?<br />
Danach ist man in Feierlaune,<br />
Danach interessiert nichts,<br />
Man ist der Disco King,<br />
Danach folgt Wolke 7!<br />
Egal was passiert,<br />
Das Ausmaß ist uninteressant!<br />
Man ist wieder klar,<br />
Doch die Welt ist nicht ganz klar,<br />
Denn Kopfschmerzen machen sich breit!<br />
Nie wieder, Nie wieder,<br />
Ist der 0815 Satz,<br />
Doch wie jeder weiß,<br />
Bald schon, ist Wochenende,<br />
Wochenende heißt,<br />
Das Ganze wieder von vorn,<br />
Der Alkohol muss her,<br />
denn Wolke 7 ist gar nicht so schwer!
Guoqiang Liao: Ihre Faulheit (20<strong>12</strong>)<br />
Ein junger Mann, dem König nah,<br />
weil <strong>des</strong>sen Sohn er war.<br />
„Ihre Faulheit“ nannte man Ihn,<br />
denn diesen Titel hatte er sich ehrlich verdient.<br />
Schon von Kin<strong>des</strong>alter an<br />
war er für Seine Faulheit bekannt.<br />
Es fängt schon am Morgen be<strong>im</strong> Aufstehen an.<br />
Seine Matratze bewegt sich per Knopfdruck, damit er aufrecht sitzen kann.<br />
Sein Wecker macht es Ihm sogar noch einfacher,<br />
denn er schaltet sich von selber aus, wie ein Suizidgefährdeter.<br />
Selbst der Gang zum Bad erledigt ein Laufband für Ihn,<br />
denn dieser Weg wäre nur eine Verschwendung von Energie.<br />
Und die Kloschüssel, natürlich aus Japan eingeflogen,<br />
daher Hightech vom feinsten durch diverse Funktionen.<br />
Und um sich selbst auch noch be<strong>im</strong> Essen zu schonen,<br />
hat Er seine ganz eigenen Methoden.<br />
Denn das Essen war nicht <strong>im</strong>mer vorgekaut,<br />
manchmal tat’s auch der Mixer, damit’s sich leichter verdaut.<br />
Und als Prinz hat Ihre Faulheit natürlich so manche Pflichten.<br />
Selbst seine Faulheit kann dagegen nichts ausrichten.<br />
Nach der Arbeit folgt ein bisschen Entspannung<br />
mit etwas Dos Maderas Luxus Rum.<br />
Ein paar Drinks später hatte er einen, vom Rum, sitzen.<br />
Es drehte sich ein wenig und er konnte nur noch rumsitzen.<br />
Ihm kam plötzlich der Gedanke: „Mein Bruder wird irgendwann auf dem Thron sitzen.“<br />
Ist auch besser so,<br />
wenn sein Bruder übern<strong>im</strong>mt den Thron,<br />
denn als Nachfolger hatte Ihre Faulheit gar keine Ambition.<br />
Ihm war vieles zu viel und alles zu schwer,<br />
doch nicht schl<strong>im</strong>m, denn sein Motto „Weniger ist mehr“.
Steven Michel: Ein böser Tag<br />
Normalerweise bin ich eine nette und hilfsbereite Person die kleine Kinder davor warnt bei Rot über<br />
die Ampel zu gehen und älteren Mitmenschen be<strong>im</strong> Tragen ihrer Einkäufe hilft. Doch darauf habe ich<br />
für heute jedenfalls keine Lust. Mir reicht es, ich rebelliere und lasse die Leute die kalte und<br />
schmerzhafte Realität spüren. Es fängt damit an, dass der Postbote klingelt und mir mit einem<br />
strahlenden Lächeln, welches stärker als Fukush<strong>im</strong>as Strahlungswerte ist, anders als sonst behandle.<br />
Er wünscht mir einen wunderschönen guten Morgen und hält mir die Briefe vor die Nase, doch ich<br />
reagierte, wie er es sich nicht hätte vorstellen können. Ich riss ihm sämtliche Briefe und Prospekte<br />
aus der Hand, zerknüllte sie und warf ihm diesen Ball vor die Füße, man konnte erkennen dass in ihm<br />
eine Welt zusammenbrach. Sofort kamen ihm die Tränen und er ist wie ein kleines Mädchen, dass<br />
erfahren hat dass es keine Einhörner gibt, weggelaufen, mir hingegen zauberte dies ein Lächeln ins<br />
Gesicht und so beschloss ich einkaufen zu gehen und meine Errungenschaft ausgiebig zu feiern.<br />
Nachdem ich mich anzog und einige Meter an die nächste Kreuzung ging, fielen mir ein Kind und<br />
seine Mutter auf, das Kind schaute mich an und zog Gr<strong>im</strong>assen, damit ging es eindeutig zu weit, ich<br />
bin eine Person die viel durchgehen lässt, aber zu viel ist zu viel. Wir drei standen also an der roten<br />
Ampel, die Mutter <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> telefoniert ausgiebig und war abgelenkt, perfekt. Als das nächste Auto<br />
kam, ein neuer und glänzender WV Polo erkannte ich meine Chance. Ich holte tief Luft, schaute<br />
nochmals zur Mutter und machte, was ich machen musste, ich spuckte ihm mit voller Wucht und<br />
Hingabe auf den Kopf. Ein enormer gelber, eitriger Klumpen aus Verachtung und Hass ziert fortan<br />
seine schuppige Kopfhaut. Nach dieser Glanzaktion meinerseits wurde es auch schon grün und ich<br />
konnte meinen Gang zum lokalen Supermarkt vollenden. Dort angekommen brachte ich mich in den<br />
Besitz eines Einkaufswagens, doch damit die anderen meinen Einkauf nicht mit ihren Einkaufswagen<br />
behinderten, entschloss ich mich dazu, nicht einen sondern direkt alle Einkaufswagen in meinen<br />
Besitz zu bringen. Es war zwar etwas schwierig mein Schlachtschiff, welches aus 25 Einkaufswagen<br />
bestand, zu manövrieren doch dafür kam ich mir vor, als besäße ich den Merce<strong>des</strong> unter den
Einkaufswagen. Als ich mit meinem Ungetüm von Einkaufswagen in den Supermarkt fuhr, schauten<br />
mich unzählige Leute verdutzt an, ich bin mir sicher, sie waren beeindruckt und eingeschüchtert von<br />
meinem pompösen Gefährt. Doch eine Supermarkt-Fachkraft wollte mir meine gottgleiche Macht<br />
entreißen und schrie mich an. Sie fragte, ob ich noch alle Tassen <strong>im</strong> Schrank habe und forderte mich<br />
auf die Einkaufswagen unverzüglich nach draußen zu befördern. Doch so einfach ließ ich mir meine<br />
Macht nicht entreißen und begann meine zweiteilige Argumentation. Ich sagte ihr, dass ich nicht alle<br />
Tassen <strong>im</strong> Schrank habe, warum sollte ich auch sonst in den Supermarkt gehen und welche kaufen?<br />
Sie zeigte sich weniger davon beindruckt und zeigte mit ihrem schrumpeligen Finger auf den<br />
Ausgang, aber so leicht ließ ich mich nicht vertreiben. Ich sagte ihr, dass der Kunde König ist und<br />
befahl ihr als König, dass sie sich von dannen machen solle. Man konnte die Fassungslosigkeit in<br />
ihrem Gesicht erkennen, sie war sprachlos und lief weg, ein erneuter Sieg. Ich setzte meinen Einkauf<br />
fort und legte das in meinen Einkaufswagen, wofür ich gekommen war, eine Tube Zahnpasta. Diese<br />
verstaute ich sorgfältig in dem Einkaufswagen und stolzierte zur dritten Kasse. An dieser hatte sich<br />
eine riesengroße Schlange gebildet, doch mir war nicht nach warten zu muten. Ich nahm einen<br />
Anlauf von 5 Metern und raste in die Schlange, die Leute vielen zu Boden. Ihr Schicksal war mir für<br />
heute egal und somit fuhr ich mit meinen Einkaufswagen über diese drüber. Ich platzierte meine<br />
Zahnpasta sorgfältig auf das Förderband, die Kassiererin schaute mich sichtlich eingeschüchtert an<br />
und zog die Zahnpasta über die Kasse, sie verlangte 1,55€ von mir. Ich schrie durch den Laden: „Was?<br />
1,55€? Ich bin hier König, ich bezahle nicht.“ Das Gesicht der Kassiererin verfärbte sich korallenrot<br />
und sie fing an zu zittern. Ich hingegen stolzierte aus dem Supermarkt, wie es ein König nun mal tut.<br />
Draußen angekommen entnahm ich meine Zahnpasta aus meinen monströsen Einkaufswagen und<br />
lies ihn den steilen Berg herunterrollen, dieses Gefährt kann, wenn es in die falschen Hände gelangt,<br />
großes Leid verrichten. Nach diesem triumphalen Einkauf marschierte ich nach Hause. Dort<br />
angekommen, schaltete ich den Fernseher ein, in den Nachrichten wurde von einem scheinbar<br />
Geisteskranken erzählt, der in der Stadt sein Unwesen treibt. Ich war schockiert und erstaunt,<br />
<strong>im</strong>merhin hätte ich diesen bei meinem Einkauf treffen können.
Rene Winter: Auf den Hund gekommen<br />
Manchmal glaube ich alles hat sich gegen Hunde Besitzer verschworen.<br />
Besonders andre Hundebesitzer, wer kennt das nicht: man geht mit seinem kleinen<br />
Doberweiler, zum besseren Verständnis: das ist eine Mischung aus Rottweiler und<br />
Dobermann, also man geht so mit seinem kleinen Hund Fiffy <strong>im</strong> Park spazieren, nichts<br />
Böses ahnend, als plötzlich ein andrer Hundebesitzer auftaucht und so muss man sich<br />
durch das zutiefst verachtende, aber anscheinend zwingend notwendige Gespräch<br />
zwängen. Das Witzige daran ist, das der Typ, nennen wir ihn mal Florian Katinastra,<br />
abgekürzt Flo Kati, nicht dich, sondern erstmal den Hund begrüßt. Das klingt dann erst<br />
mal so: „Ja, wer ist denn ein braver Hund? Ja, wer ist denn ein braver Hund? Ein ganz<br />
lieber Junge, ein ganz braver Junge“ und nach dieser Erniedrigung für den Hund und die<br />
ganze menschliche Rasse wendet sich dieser Flo Kati zu dir hin und schon für den ersten<br />
Satz will ich diesen Typen erschießen, der da lautet: „Ist das ihr Hund ?“. Aber ich habe<br />
mich dann doch für eine sarkastische Antwort entschieden: „Nein, der ist aus<br />
Tschechien, er soll nur sehen, wie schön es hier ist“. Nach dieser Begegnung, die mich<br />
zum Nachdenken über manche Leute brachte, sah ich wieder einen Beweis, dass man nur<br />
in Fukush<strong>im</strong>a oder neben einer Giftmüllanlage sein konnte, weil irgendwie etwas<br />
ausgelaufen ist, was das Denkvermögen stark dez<strong>im</strong>iert hat. Denn um die Ecke kommt so<br />
eine wasserstoffblonde Frau mit einem kleinen Chiwawa in der Handtasche. Also diese<br />
Hunde können einem nur leidtun, als Anziehpuppe behandelt und jegliche Art verloren ein<br />
Hund zu sein ist traurig und auch eigentlich witzig anzuhören, denn wenn man das Bellen<br />
hört, weiß man, warum ausgerechnet diese Art zur Kleiderpuppe gemacht wurden, mein<br />
Hund würde keiner Anziehen wollen und wenn, hätte er dann auch nichts mehr was er<br />
anziehen könnte. Ich und mein Hund haben uns nur angeguckt und furchtbar gelacht.<br />
Nach diesem erkenntnisreichen Spaziergang ging ich mit meinem Hund nach Hause,<br />
zumin<strong>des</strong>t habe ich es versucht, denn wir kamen an einem Spielplatz vorbei, und was<br />
schl<strong>im</strong>mer ist als ein Hundebesitzer, sind Kinder. Als sie meinen Hund gesehen haben,<br />
kamen sie in Rudeln an, mein Hund wollte noch weglaufen, als sich plötzlich ein Kind auf<br />
ihn stürzte und in seinem Kopf fest verbissen hat. Ich schrie noch zu seiner Mutter:<br />
„Sagen sie ihrem Kind, es soll los lassen!!!“ Als es endlich losgelassen hat, war mein Hund<br />
schwer angeschlagen. Ich musste also zum Tierarzt und was traf ich da: Hundebesitzer<br />
und schon wieder so eine Frage, von der sich vermuten lässt, dass diese Leute nur<br />
Spongebob in ihrem Stammbaum hatten, denn auf so etwas wie: „Ist ihr Hund auch<br />
krank?“ kann man nur noch sagen: „Nein, der sieht nur gern andere Tiere leiden“. Nach<br />
dem Tierarzt dann endlich zuhause, wo der ganze Spaß nach vier Stunden wieder losgeht.<br />
Ich glaube, ich hol mir doch eine Katze.
Alexander Böhm: Nordkoreanische Pferdefleischmafia<br />
Nordkoreanische Pferdefleischmafia, keiner kennt sie, aber jeder<br />
kennt ihr Produkt.<br />
Lasagne, die Typen machen Lasagne, leckere, frische, saftige,<br />
koschere Lasagne.<br />
Aus Pferdefleisch, mit Liebe gemacht.<br />
Ihr Sitz: Pjöngjang, die goldene Stadt.<br />
Dort trifft sich die nordkoreanische Pferdefleischmafia, um<br />
Mafiakram zu bereden.<br />
Was keiner weiß, ist, dass die Mafia Pferdefleisch in Lasagne verpackt<br />
und das Ausland verschickt.<br />
Wieso ? Weiß ich nicht.<br />
Aber es ist klar dass die Typen das Fleisch von Pferden in Lasagne tun.<br />
Wieso Pferde ? Keine Ahnung.<br />
Aber es ist bekannt, dass Koreaner Pferde nicht mögen.<br />
Wieso? Sag ich nicht.<br />
Auf jeden Fall tut die nordkoreanische Pferdefleischmafia<br />
Pferdefleisch in Lasagnen.<br />
Jemand muss sie aufhalten!
Michelle Matthes: Kostüm<br />
Im Moment geht es mir schlechter, als viele von euch denken.<br />
Lernt Melissa kennen – das Kind hinter der regungslosen Maske.<br />
Jetzt merkt ihr, dass mein Lächeln nur Fassade ist.<br />
Ein kurzer Schrei ertönt, aber „Hey!“, das heißt noch lange nichts.<br />
Melissa ist mein Name.<br />
1,50 – nicht sehr groß für gerade 17.<br />
Doch ein riesengroßes Lächeln.<br />
Und ich hoff‘, es macht euch glücklich.<br />
Und manchmal fielen Sätze, manche tiefer als sie sollten.<br />
Du und Tränen? Ist unmöglich, so wie Regen ohne Wolken.<br />
Wie es mir geht, ist egal, weil es <strong>im</strong>mer schon so war,<br />
wenn die Wunden drohn zu reißen und die Narben sich verschl<strong>im</strong>mern!<br />
So ein Schwachsinn - aus den Wunden werden Narben und ich trage meine Maske.<br />
Ich muss funktionieren 24/7<br />
Handy an – Gefühle aus.<br />
Ich geh ran, wenn ihr mich braucht!<br />
Sagt Bescheid und ich mach all die Trauer ungeschehn,<br />
denn ich will nicht, dass ihr weint<br />
und an diesem Scheiß zugrunde geht!<br />
Wie es mir geht, ist egal, weil es <strong>im</strong>mer schon so war,<br />
wenn die Wunden drohn zu reißen und die Narben sich verschl<strong>im</strong>mern!<br />
Wenn ich sage: „Es wird besser“<br />
lüg ich, denn es wird noch schlechter,<br />
denn das seh ich an meiner Schwester,<br />
denn sie weint und n<strong>im</strong>mt ihr Messer!<br />
Mein Name ist Melissa<br />
ich bin verdorben und so kalt<br />
und ich trage diese Maske,<br />
die so voller Freude strahlt!<br />
Und ich merk, ich brauche Zeit für mich<br />
und ich merk, ich brauch nur dich!<br />
Jemand, der mir seine Hand reicht und mir sagt,<br />
dass jetzt die Zeit sei.<br />
Doch das gibt es nicht!<br />
Weil es dich nicht gibt und<br />
ich merke, ich bin traurig, weil<br />
es mich nicht gibt!<br />
und nun lernt mich kennen,<br />
so bin ich echt.<br />
Ich nehm die Maske für euch ab!
Elvira Doglica: Disney<br />
Disney , magisch , zauberhaft .. einfach toll.<br />
Als kleines Kind fragte ich mich, ob ich Prinzessin werden<br />
soll.<br />
Unbeschwerte Gedanken begleiten mich an Tag,<br />
ich dachte so wie ich wollte und ich es auch mag.<br />
Keine Grenzen, keine Regeln sind vorhanden.<br />
Niemand wusste wo meine Gedanken als nächstes landen.<br />
Die Realität rückte <strong>im</strong>mer mehr Außerhalb -<br />
ich sah mich <strong>im</strong> Schloss, <strong>im</strong> Hofe, <strong>im</strong> Meer oder Wald.<br />
Meine besten Freunde sollten die sieben Zwerge sein,<br />
sie sollten mich beschützen vor der Hexe und ganz lieb sein.<br />
Jeder Disney - Film erweiterte meine kindsvolle Fantasie,<br />
denn alles was mit Disney in Verbindung ist, bleibt Magie.<br />
Es ist einfach die Faszination, die mich trieb,<br />
mich frei zu fühlen, weil ich Disney lieb.<br />
Dieser Abschnitt meines Lebens öffnet mir Türen,<br />
ich wusste nicht wo wird Disney mich als nächstes führen.<br />
Was sind Konsequenzen oder gar Regeln?!<br />
Ich war ein Kind das konnte frei leben.<br />
Als Kind stellte ich mir die spektakulärsten Dinge vor,<br />
doch mit der Zeit merkt man, dass man seine Fantasie verlor.<br />
Im Alltag hältst du dich an Dinge... an Normen und den Wert -<br />
man merkt, dass dieser monotone Ablauf einen entleert.<br />
Ich vergaß meine Träume, sowie meine Ziele.<br />
Wenn ich mich als Kind fragte, ob ich wohl meinen Traumprinzen<br />
kriege.<br />
Ob ich lange Haare kriege wie Rapunzel,<br />
wie konnte ich sowas denken?! .. ich schmunzel.<br />
Wenn ich jedoch einmal <strong>im</strong> Disney bin,<br />
dann bin ich wieder in meiner magischen Welt drin.<br />
Automatisch bin ich das kleine Mädchen voller freier Gedanken…<br />
Niemand gibt mir Regeln auf, oder schließt mir meine<br />
Schranken.<br />
Egal wie alt man ist oder drüber denkt,<br />
unsere Kindheit ist und bleibt ein Lebensgeschenk.<br />
Denn sie ließ uns wirklich frei sein und leben,<br />
unsere Kindheit ließ die Freiheit hervorheben.<br />
Tag für Tag ließ sie uns nach grenzenloser Fantasie streben.<br />
Niemand kann uns dies jemals nehmen.
Narjis El Allaf: Ist es schon zu spät?<br />
Stell dir vor, du schreibst am Montagmorgen die wichtigste Prüfung deines Lebens,von der<br />
deine ganze Zukunft abhängt.<br />
Oh nein! Jetzt hast du auch noch verschlafen und kommst erst recht in Hektik und verzichtest<br />
auf das Frühstücken.<br />
Zügig ziehst du dir noch die Schuhe an und läufst die Straße runter.<br />
Du bist ganz außer Atem.<br />
Du lässt dein Ticket fallen.<br />
Du hebst es auf und bist kurz davor ins Stolpern zu geraten.<br />
Dein Brustkorb senkt sich schnell auf und ab.<br />
Du läufst trotzdem weiter, <strong>im</strong>mer weiter, gelangst endlich an dein Ziel: Die Ampel.<br />
Eins ist klar, du musst rüber, denn genau auf der anderen Seite befindet sich die Haltestelle.<br />
Das Laufen erschwert dir so einiges, das Laufen bringt dich zum Schwitzen, das Laufen macht<br />
dich schlapp und müde, sodass du tief nach Luft schnappen musst.<br />
das Laufen bringt dich zum Rasen. Du drückst auf den Knopf der Ampel und ein neues Level<br />
wird freigeschaltet.<br />
Es lädt und lädt.<br />
Du kommst in Panik und willst, dass es schnell grün wird.<br />
Autos rasen und hupen und es scheint wie eine Karussellfahrt zu sein.<br />
Du siehst auf die Uhr und dir bleibt nicht mehr viel Zeit, nur noch eine Minute bis der Bus<br />
kommt.<br />
Die Zeit rast dir davon.<br />
Die Zeit vergeht wie <strong>im</strong> Flug.<br />
Die Zeit macht dich panisch und hysterisch, du willst nur noch fliegen und dein Ziel<br />
erreichen, doch es scheint so, als würde die Zeit still stehen.<br />
Dich packt der Gedanke wie aus dem Nichts und du läufst wild entschlossen über die Straße.<br />
Autos hupen laut und halten an. Laute Rufe aus dem Fenster, du ignorierst es und ringst<br />
<strong>im</strong>mer und <strong>im</strong>mer wieder<br />
nach Sauerstoff. Die letzten<br />
Meter reißt du dich<br />
zusammen und rennst schnell<br />
zum Ziel.<br />
Gleich geschafft sagst du dir.<br />
Leute stehen bereits an der<br />
Haltestelle und warten<br />
ebenfalls.<br />
Du sprichst sie an und<br />
fragst, ob der Bus schon<br />
gefahren sei, da antwortet<br />
eine Frau:'“Heute ist<br />
Sonntag, der Bus kommt<br />
später!“
Nele Kater: Sandiger Sturz mit Eisenkuss<br />
Wenn du auf einem sandigem Weg in der nähe von einem Spielplatz über deine<br />
eigenen Füße stolperst, ist das erste woran du denkst, kurz bevor du die<br />
Sperreisenpfosten, die <strong>im</strong> Weg stehen, mit deiner Stirn küsst, ist das erste, woran du<br />
denkst, der Schmerz, wenn sich die Kante der Stange in deine Stirn bohrt.<br />
Und bis zu diesem Moment durchlebst du alles in Zeitlupe. Deine innere Uhr friert dir<br />
ein. Tausende Gedanken sausen dir durch den Kopf ohne das du auch nur einen zu<br />
ende denken kannst. Diese paar Sekunden <strong>des</strong> freien Falls, in denen du versuchst<br />
noch irgendwie halt zu finden, vielleicht<br />
doch noch irgendwie etwas zum greifen zu<br />
finden und mit deinen Armen wild herum<br />
wirbelst, diese paar Sekunden in denen<br />
alle Geräusche, das Kinderlachen, das<br />
Geheule der Babys, das Vogelgezwitscher,<br />
das Autohupen und das quietschen einiger<br />
Reifen, in deinem Kopf vollkommen<br />
vermischen und je<strong>des</strong> Geräusch intensiver<br />
ist als das andere, diese paar Sekunden<br />
kommen dir vor wie mehrere Minuten. Du<br />
denkst an das blöde Gesicht, dass du<br />
gerade ziehst, ärgerst dich über deine<br />
unkoordinierbaren Glieder wie Arme und<br />
Beine, denkst darüber nach wie weit sich<br />
die Stange wohl in deinen Kopf bohren<br />
wird.<br />
Aber warum setzt du deinen hinteren Fuß<br />
nicht vor den anderen und festigst deinen<br />
Stand? Ist doch ganz easy.<br />
Achso du kannst nicht. Der sandige Boden<br />
will dir keinen Halt geben. Hmm.<br />
Die letzten paar Zent<strong>im</strong>eter fehlen noch. Es<br />
handelt sich nur noch um Millisekunden bis<br />
zum Aufprall, dann...die Stange bohrt sich<br />
in deine Stirn.<br />
Ein fast unerträglicher Schmerz durchzieht<br />
deinen Kopf. Dein ganzer Körper erschlafft,<br />
deine Muskeln geben nach und urplötzlich<br />
wird aus Zeitlupe purer Speed. Das Laute<br />
knallen wird von dem getrümmer in deinem<br />
Kopf übertönt. Du fällst. Du fasst dich<br />
wieder. Liegst auf dem Boden. Das Blut in<br />
deinem Kopf pocht. Eine Beule.<br />
Das nächste Mal n<strong>im</strong>mst du den Weg über<br />
die Wiese.
Nele Kater: Mein Modelleben<br />
"Mama Mia!<br />
Menstruationsschmerzen!<br />
Müdigkeit!<br />
Meistens machten Misswahlen mich müde.<br />
Mein Magen machte mich müde!<br />
Massen messen Mill<strong>im</strong>eter.<br />
Massen meckern mit molligen.<br />
Massen möchten mich mager machen.<br />
Mannomann!<br />
Mittags möchte man Mittagessen;<br />
Milchreis, Müsli, Möhren, Mayonnaise, Mais, Milchshakes, Melonen, Mandeln, Mandarinen,<br />
Milch, Mineralwasser!<br />
Mama Mia!<br />
Mittags möchte man Mittagessen!<br />
Modells? : Miederhosen, Miederhemden<br />
massig Make-up, Miniröcke,<br />
Micky Maus mit Mini Maus<br />
Modells? : minderwertig, Magersucht, mausetot
David Klockewitz: Goldene Masken<br />
Wir verstecken uns aus Angst hinter goldenen Masken<br />
machen Freude zu Hass und lassen Freunde verlassen<br />
Wir hassen den Frieden und verehren den Krieg<br />
vergiften unsere Atmosphäre die uns täglich umgibt<br />
wir fühlen uns fremd in unserer eigenen Haut<br />
sind unnahbar für die die uns nah warn<br />
sind vertraut mit dem Gefühl das wir keinem vertrauen<br />
unantastbar und blind weil wir keinem mehr glauben<br />
leben umgeben vom Regen und regen uns nur noch auf<br />
erheben uns gegen Alle und jeden statt zu vergeben und auch<br />
wenn es so scheint das Alles wäre normal<br />
wäre es Zeit um zu beweisen was wir in uns bewahren<br />
es ist leicht wegzuschauen, umso schwerer zu sehn<br />
wie wir uns täglich berauben und unsere Nächsten bestehlen<br />
wir hören das schreien der Armen doch wir stellen uns taub<br />
sagen das andere sich verstellen und verstellen uns auch<br />
wir hetzen uns<br />
und verhetzen uns<br />
und verletzen uns<br />
überschätzen uns<br />
und schätzen uns aneinander nicht<br />
vernetzen uns doch schauen nicht mehr aneinander ins Gesicht<br />
wir lieben den Konsum doch Liebe lässt sich nicht kaufen<br />
nennen wertloses wertvoll und wiegen das Gold<br />
wir haben zu viel zerstört um an den Frieden zu glauben<br />
verfolgen Wehrlose und aus Friede wird Mord<br />
David Klockewitz: Hinter den Kulissen<br />
Ich wollte schon <strong>im</strong>mer einmal wissen was sich abspielt<br />
hinter den Kulissen die nur zeigen was der Tag sieht<br />
"taxi!" bitte einmal Richtung Bun<strong>des</strong>tag<br />
es wird langsam Zeit, das ich ein paar Fakten in die ganze bunte Runde frag:<br />
Frau Merkel, ein paar Fragen zum Export deutscher Waffen<br />
warum hat gerade Deutschland wieder mit so viel Mord am schaffen?<br />
Warum liefern wir am meißten mehr als jeder in Europa?<br />
Warum helfen wir tagtäglich zur Erhaltung lauter Toter?<br />
Ach und noch was, warum treiben sie das land in so ne' Pleite?<br />
heiter steigt der Schuldenstand, doch sie machen hier drastisch weiter<br />
und könnt es vielleicht sein das hier ein bisschen falsch verteilt wird?<br />
so Wenige kriegen so viel und so viele kriegen gar nichts<br />
und den Paar die nur ein bisschen haben raubt man die Ersparnis<br />
man merkt, das ihre Kanzlerschaft nicht glaubhaft und vertan ist<br />
Sie denken es wird übersehn wie Sie das Land verändern<br />
wer hier wirklich an den Strippen zieht an Parlamentsgewändern<br />
Weder sozial noch demokratisch sowas nennt sich SPD!<br />
und den Lobbyistenstammtisch deckt wie <strong>im</strong>mer FDP!
für ein Ja zu Krieg und Armut wählt man Grün und CDU!<br />
drum wolln' wir neue Wahlen! Hängt sie auf! Hängt sie auf!<br />
Weiter geht es Richtung Schäuble, frage Herr Finanzminister:<br />
wohin fließt das deutsche Geld sie rollender Bilanzregister?<br />
Deutsche Bank macht dick Rendite, Rente wird gestrichen<br />
und ein christlich liberaler nennt das auch noch ausgeglichen Sie<br />
waren doch beteiligt an - dauernder Erschaffung <strong>des</strong><br />
unsichtbaren Terrors dauerhafter Überwachung denn:<br />
Kameras und Datensicherung, das doch klingt doch quasi<br />
wie ein neuer Polizeistaat 2.0 Version der Stasi<br />
und der Zweck der daraus folgt ist Kontrolle übers Volk<br />
es sieht aus als wärs nur Zufall dabei ist es doch gewollt<br />
damit falls die große Masse merkt was hier tatsächlich vorgeht<br />
<strong>des</strong> Vaterstaates Auge gegen uns rechtzeitig vorgeht<br />
und damits das auch sicher klappt gibts Gesetz nach bedarf<br />
das da neuerdings besagt das die Bun<strong>des</strong>wehr falls nötig<br />
auch innerhalb von Deutschland eingesetzt werden darf<br />
Leute macht endlich die Augen denn bald ists nicht mehr möglich!<br />
Weder sozial noch demokratisch sowas nennt sich SPD!<br />
und den Lobbyistenstammtisch deckt wie<br />
<strong>im</strong>mer FDP!<br />
für ein Ja zu Krieg und Armut wählt man<br />
Grün und CDU!<br />
drum wolln' wir neue Wahlen! Hängt sie<br />
auf! Hängt sie auf!<br />
(also die Wahlplakate, nicht die Politiker<br />
;))
Reva Büyükodabasi: Foxconn<br />
1. Generation, 2. Generation, 3. Generation, 4. Generation,<br />
5. Generation, 6. Generation – alles made in China. Die<br />
Rede ist nicht von der geringeren Anzahl der Kinder/pro Jahr<br />
in China, aufgrund <strong>des</strong> Gesetzes, welches chinesischen<br />
Familien, die der Han-Mehrheit angehören, das Recht gibt<br />
nur eins zu besitzen, sondern von Smartphones. Das<br />
bekannteste Smartphone wird sich nun vorstellen:<br />
Hallo, mein Name ist Siri und ich, Siri, wurde von Apple in<br />
Kalifornien entwickelt.<br />
Ein Typ namens Steve Jobs war ihr Entwickler – Gott segne ihn – ein Westlicher. Und<br />
ihr Produzent – ein Östlicher. Die Nachfrage stieg, die Kosten sanken, die Herstellung<br />
war erzwingend – billig und schlecht bezahlt. Aber das war nicht das wesentliche<br />
Problem, sondern die schlechten Arbeitsverhältnisse. In der Monster-Fabrik „Foxconn“<br />
ist eine Serie von To<strong>des</strong>fällen schon bekannt, doch es wurde nichts unternommen.<br />
Es ist kurz nach sieben, in knapp einer halben Stunde beginnt die Morgenschicht.<br />
Nacheinander gehen die chinesischen Arbeiter an den Wachen vorbei, reflexartig<br />
drücken die jungen Frauen und Männer ihre Firmenausweise auf die<br />
elektronischen Sperren und warten, bis die Geräte grün aufleuchten.<br />
Weiter geht’s in das Labyrinth aus grauen Werkshallen und<br />
Wohnhe<strong>im</strong>en. Hunderttausende Menschen arbeiten hier, in einer<br />
gigantischen Fabrikanlage. Viele junge Menschen sind Teil dieser<br />
Foxconn – Welt, in der alles nummeriert ist: die Gebäude, die<br />
Maschinen, das Zubehör, die fertigen Produkte und natürlich auch die<br />
Menschen. Für einen Lohn von bis zu 230 € <strong>im</strong> Monat schuften die Arbeiter meist<br />
zwölf Stunden pro Tag für Apple und für uns. Nach getaner Arbeit schläft man mit ca.<br />
acht/neun weiteren Kollegen <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer eines der vielen Wohnblocks auf dem<br />
Fabrikgelände. Das Wort „Fabrik“ wird vermieden, statt<strong>des</strong>sen lädt man in den<br />
„Campus“ ein. In der Foxconn – Welt sorgen große Fastfood-Ketten für Nahrung; es<br />
gibt eine eigene Post, ein Fabrikhospital, in dem sich Arbeiter ambulant behandeln<br />
lassen können, ein Fußballstadion, ein Fitnesscenter, Internetcafés, einen<br />
Übungsraum für die firmeneigene Tanzgruppe, eine Art<br />
Volkshochschule zur Weiterbildung. Und auf Monitoren am<br />
Straßenrand oder in Kantinen sorgt der fabrikeigene TV-Kanal für<br />
Unterhaltung.<br />
Hier Foxconn, da Foxconn, überall Foxconn. Ordnung und<br />
Organisation sind alles, also 24h überwachen. Ob das Ausmaß der Fabrik,<br />
die Psyche ihrer Bewohner nicht überfordert? – Mit dieser Frage können die Foxconn-<br />
Manager nicht viel anfangen. Also, wer sich hier das Leben n<strong>im</strong>mt, ist selbst daran<br />
schuld, denn hier erwarten einen gute Arbeit und vielseitiger Spaß <strong>im</strong> Kontrollwahn.
Serkan Adler: Es ist deine Schuld<br />
Ein Leben lang schon in diesem Land, das kalt, grau und regnerisch ist. Du fühlst,<br />
siehst und hörst jeden Tag dasselbe. Du hörst jeden Tag als Ausländer oder selbst<br />
als Deutscher diese Vorurteile, die das Leben stark beeinträchtigen. Als Türke bist du<br />
ein Mensch, der kr<strong>im</strong>inell, asozial, ungebildet und einer, der bei einer Schlägerei zu<br />
70 Mann auftaucht. Jedoch bedenkt keiner, dass dieser Türke vielleicht die Schule<br />
besucht, Steuern zahlt, sich nicht je<strong>des</strong> Wochenende betrinkt und einfach einen<br />
guten Familienzusammenhalt besitzt. Die Polen Stehlen, die Russen trinken Wodka,<br />
die Schwarzen sind die bösen. Das kennst du doch wer hat Angst vorm schwarzen<br />
Mann. Natürlich kommen diese Vorurteile nicht einfach so, nein sie entstehen aus<br />
vielen Faktoren. Der Staat und die Nachrichten beweisen ja, dass Moslems oder<br />
Türken nur Schlechtes<br />
<strong>im</strong> Sinn haben und nur<br />
kr<strong>im</strong>inell veranlagt<br />
sind. Es ist ja nicht so<br />
als ob es sogar Türken<br />
in der Politik gäbe.<br />
Türken werden oft mit<br />
Moslems assoziiert<br />
und anderes rum. Die<br />
Gleichung lautet dann:<br />
Moslem = Türke = Kr<strong>im</strong>inell oder Türke =<br />
Moslem = Kr<strong>im</strong>inell,<br />
aber es kommt <strong>im</strong>mer<br />
auf dasselbe hinaus.<br />
Nicht jeder Moslem ist<br />
gleich Türke und<br />
umgekehrt. Alles<br />
basiert auf<br />
Unwissenheit, auf ein<br />
Ergebnis mit einer<br />
Person und auf die<br />
Verallgemeinerung.<br />
Hmm, irgendwie hat<br />
Hitler ja auch sowas<br />
gemacht oder? Zurück<br />
zum Thema ! Genauso<br />
kommt es auch von<br />
der anderen Seite. Aus<br />
der Sicht eines Türken<br />
lautet die Formel, aber<br />
von den Asozialen aus<br />
gesehen, Deutsch =<br />
Christ = Böse. Tja, ja<br />
egal welches Land,<br />
welche Religion,<br />
welches Aussehen<br />
man ist von<br />
Vorurteilen geprägt.<br />
Alle die sich von den<br />
Vorurteilen prägen lassen, sind einfach gesagt dumm. Sie wollen sich die Welt so<br />
einfach machen. Sie selbst haben einfach Angst. Sie selbst Leben zwischen zwei<br />
Zäunen. Dieser Weg führt nur zu demselben Ergebnis. Es sind Vollidioten,<br />
Hinterwäldler alle, allesamt. Sie sind vom schlichten Geiste, halt nicht so begabt.<br />
Kurz gesagt, ihr IQ liegt unter 70 oder meiner Meinung nach unter 10, also kaum<br />
begabt 1+1 zu zählen. Und was aufgefallen ? Hier passiert genau dasselbe, hier wird<br />
verallgemeinert. Dies entsteht durch Hass, der durch die Vorurteile untereinander<br />
ebenfalls entsteht. Ein ewiger Kreislauf, schade, aber ist so. Leider kann man es<br />
nicht ändern. Es liegt nicht an mir und hoffe auch nicht an euch, doch weiß ich, dass<br />
viele hier ebenfalls daran schuld sind. Ihr lauft gegen die Wand hört, sieht und fühlt<br />
es, aber ihr tut nichts, es ändert sich nicht. Ihr hört den Text verarbeitet ihn und<br />
ändert nichts.
Münire Adanur: Der Konflikt zwischen Moritz und Mauritz<br />
Mediziner Moritz Mondschein<br />
Mustert mit Mauritz Mausebein.<br />
Messen min<strong>im</strong>ale Moleküle,<br />
Merken max<strong>im</strong>ale Minerale.<br />
Mischen montags muffige Medikamente,<br />
Meckern mittwochs mit Migräne.<br />
Mauritz motiviert Moritz mit Monopoly,<br />
Moritz mag mehr Memory.<br />
Machen modernisierte Messungen,<br />
Markieren mysteriöse Meldungen.<br />
Munter montiert Moritz Monitore,<br />
Munkelnd macht Mauritz Maniküre.<br />
Moritz mit Mauritz müde,<br />
Mauritz meckert Moritz mit Mode.<br />
Mauritz mag Madonna-Magazin,<br />
Moritz mosert mit Medizin.<br />
Mauritz macht magievolle Metalle,<br />
Moritz mundet Mirabelle.<br />
Mauritz malt Melonen,<br />
Moritz mundet Mandarinen.<br />
Mühelos medizinieren Moritz mit Mauritz<br />
mehrmals Madrid,<br />
Mysteriös merken Moritz mit Mauritz<br />
Meteroit.<br />
Machen Mahlzeit mit Massage,<br />
Mogeln meistens Mr. Mayonnaise.<br />
Aysen Ergün: Wir<br />
Egal ob gelb, schwarz oder blau<br />
Egal ob Kind, alt, jung, Mann oder Frau<br />
Wen interessiert die Religion?<br />
Das Aussehen, die Sprache oder die Nation?<br />
Ob reich, arm, emo oder punk<br />
korpulent, mager oder krank<br />
Was wichtig ist, sind die inneren Werte!<br />
Der Respekt zueinander, die Akzeptanz und Toleranz.<br />
Die Barmherzigkeit, die Menschenliebe und der ZUSAMMENHALT.<br />
Wir müssen alle zusammenhalten, denn dann genau dann öffnen sich alle Türen, das Böse<br />
verschwindet, Kriege stoppen. Denn wenn wir zusammenhalten, kann uns niemand vernichten<br />
und dann genau dann, erobern wir die ganze Welt!