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2.2 Stellenwert und Bedeutung von Seminarzielen im Kontext der ...

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Evaluation (Lernstandortbest<strong>im</strong>mung) bei weitem nicht aus: Man bejaht diese Frage<br />

vielleicht nicht zuletzt, weil man sich selbst <strong>und</strong> auch öffentlich an<strong>der</strong>en<br />

gegenüber ungern eingesteht, das Lernziel nicht erreicht zu haben, über die entsprechende<br />

Fähigkeit nicht zu verfügen. Zudem melden fast alle an<strong>der</strong>en nur<br />

Positives zurück, da will man nicht ausscheren <strong>und</strong> sich verhalten o<strong>der</strong> skeptisch<br />

äußern. Nicht zuletzt ist man ja vielleicht auch tatsächlich <strong>der</strong> Meinung, dies nun<br />

zu können.<br />

Aber meinen, glauben, in den Chor aller einst<strong>im</strong>men ist kein Beleg dafür, dass man<br />

die fragliche Fähigkeit wirklich besitzt, kein Nachweis darüber, dass man etwas<br />

tatsächlich weiß o<strong>der</strong> kann.<br />

Daher lautet die Handlungsregel:<br />

Lernetfolg lässt sich nur feststellen, wenn die in den Teillernzielen angesprochenen Leistungen<br />

an irgendeinem Punkt des Lernprozesses auch tatsächlich, d.h. wahrnehmbar;<br />

beobachtbar j,abhakbar' erbracht werden.<br />

Dazu zwei Anmerkungen:<br />

• Die Formulierung ,an irgendeinem Punkt' verweist darauf, dass dies nicht<br />

<strong>im</strong>mer nur am Ende eines Seminars in Form einer so genannten summativen,<br />

einer bloß das ,Endprodukt' erfassenden Evaluation geschehen muss.<br />

Solche Aktivitäten können o<strong>der</strong> sollen sogar auch zwischendurch erfolgen, als<br />

formative Evaluation, die ganz <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Handreichung vertretenen<br />

Lernstandortbest<strong>im</strong>mung auch den Lernprozess ins Auge fasst <strong>und</strong> ihn zu<br />

opt<strong>im</strong>ieren versucht. (Näheres hierzu in Kap. 3-1).<br />

• Die Bedingung, die Leistung müsse wahrnehmbar (beobachtbar) sein, <strong>im</strong>pliziert<br />

nicht, dass dies ausschließlich durch an<strong>der</strong>e geschieht nach dem schulischen<br />

Muster: Die Schüler tun etwas, <strong>der</strong> Lehrer beobachtet sie dabei<br />

beziehungsweise n<strong>im</strong>mt das Ergebnis in Augenschein <strong>und</strong> bewertet es. Gerade<br />

unter <strong>der</strong> Annahme, dass erwachsene Lerner in aller Regel aus eigenem<br />

Antrieb <strong>und</strong> Interesse an Seminaren <strong>der</strong> Weiterbildung teilnehmen, sie also<br />

selbst in hohem Maß am Erreichen <strong>der</strong> gesetzten Lernziele interessiert sind,<br />

erhält Evaluation auch den Charakter <strong>von</strong> Selbstevaluation. In erster Linie will<br />

die Lernerin selbst wissen, ob <strong>und</strong> was sie kann o<strong>der</strong> weiß. Die Kursleitung<br />

<strong>und</strong> Mitlernende mögen bei Analyse <strong>und</strong> Bewertung <strong>der</strong> erbrachten Leistung<br />

<strong>im</strong> Rahmen einer Lernstandortbest<strong>im</strong>mung einbezogen sein. Diese wird aber<br />

nicht für sie o<strong>der</strong> wegen ihres Urteils erbracht. (Näheres hierzu in Kap. 3).<br />

Zurück zur HandlungsregeL Der angesprochene enge Zusammenhang zwischen<br />

Teillernziel <strong>und</strong> Evaluation ermöglicht die unkomplizierte Planung <strong>von</strong> Lerner-<br />

BEDEUTUNG DER SEMINARZIELE 27

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