SINUMERIK 840C: Empfehlungen für Festplatten - Siemens
SINUMERIK 840C: Empfehlungen für Festplatten - Siemens
SINUMERIK 840C: Empfehlungen für Festplatten - Siemens
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Datum: 22.07.1998<br />
<strong>SINUMERIK</strong> <strong>840C</strong>: <strong>Empfehlungen</strong> <strong>für</strong> <strong>Festplatten</strong><br />
Hinweis:<br />
Diese <strong>Empfehlungen</strong> werden zusätzlich veröffentlicht,<br />
- in PRODOK-aktuell: 6FC5.. <strong>SINUMERIK</strong> allgemein Information<br />
Teil 1 - 1998/083, Teil 2 - 1998/084<br />
- als Serviceleiter-Info<br />
BETRIFFT FOLGENDE MLFB:<br />
6FC5110-0DB01-0AA1 <strong>840C</strong>, MMC CPU 486SX VB 8MB<br />
6FC5110-0DB02-0AA1 <strong>840C</strong>, MMC CPU 486DX VB 8MB<br />
6FC5110-0DB02-0AA2 <strong>840C</strong>, MMC CPU 486X2 8MB<br />
6FC5110-0DB03-0AA1 <strong>840C</strong>, MMC CPU 486DX VB 16MB<br />
6FC5110-0DB03-0AA2 <strong>840C</strong>, MMC CPU 486DX2 VB 16MB<br />
6FC5110-0DB03-0AA3 <strong>840C</strong>, MMC CPU 486DX4 32MB<br />
6FC5110-0DB04-0AA1 <strong>840C</strong>, MMC CPU 486SX VB 16MB<br />
6FC5147-0AA13-0AA0 <strong>840C</strong>, Festplatte mit Dämpfer<br />
6FC5147-0AA13-0AA1 <strong>840C</strong>, Festplatte ohne Dämpfer<br />
6FC5148-0AA17-0AA0 <strong>840C</strong>, Montageschienensatz ZG2<br />
6FC5148-0AA18-0AA0 <strong>840C</strong>, Montageschienensatz ZG3<br />
6FC5148-0AA20-0AA0 <strong>840C</strong>, Dämpferelemente 10-100Hz<br />
<strong>Empfehlungen</strong> <strong>für</strong> den Umgang mit <strong>SINUMERIK</strong> - Komponenten, die <strong>Festplatten</strong> enthalten<br />
<strong>Festplatten</strong> unterliegen in Maschinen und Anlagen einem wesentlich höherem Stress als in Büro-PC´s.<br />
Wesentliche Stressfaktoren sind dabei:<br />
- Vibrationen und Schock während des Betriebes der Maschine (besonders bei Schreibzugriffen)<br />
- Vibrationen und Schock beim Transport<br />
- Falsche Lagerbedingungen und hohe Lagerdauer der Festplatte (Komponente mit Festplatte)<br />
- Hohe Temperaturen an der Festplatte<br />
- Zugriffshäufigkeit und Einschaltdauer<br />
- Unkontrolliertes Ausschalten der Maschine (Festplatte)<br />
- Temperaturgradient Festplatte<br />
Aufgrund der höheren Speicherdichte reagieren die neueren <strong>Festplatten</strong> empfindlicher auf die genannten<br />
Stressfaktoren.<br />
Deshalb sind im folgenden Lösungen und <strong>Empfehlungen</strong> zusammengefasst:<br />
- Vibrationen und Schock während des Transportes reduzieren<br />
- Vibrationen und Schock während des Betriebes reduzieren<br />
- Lagerung begrenzen<br />
- Temperatur reduzieren<br />
- Einbaulage beachten<br />
- Zugriffe und Einschaltdauer reduzieren<br />
- Erhaltung einer fehlerfreien Dateistruktur und Optimierung der Festplatte<br />
- Power down Konzept realisieren<br />
- Leichter Austausch der Festplatte (Ersatzteil)<br />
Diese <strong>Empfehlungen</strong> sollen die Nutzung von Massnahmen zur weiteren Stressreduzierung durch den<br />
Anwender unterstützen, um auch beim Einsatz in Maschinen und Anlagen eine Lebensdauer der <strong>Festplatten</strong><br />
von grösser 3 Jahren (etwa 2/3 der Lebensdauer im Büro-PC) zu erreichen.<br />
CHD_EMPF.doc (*.pdf) Seite 1/7
Datum: 22.07.1998<br />
1. Vibrationen und Schock während des Transportes reduzieren<br />
Die MMC-CPU in der Lagerverpackung erfordert <strong>für</strong> den Transport eine dämpfende Versandverpackung, auch<br />
bei Rücksendung. Das gilt auch <strong>für</strong> das Ersatzteil ”Festplatte ohne Dämpfer” (6FC5147-0AA13-0AA1).<br />
Handhabung der Ersatzteilverpackung:<br />
Die Orginalverpackung der Ersatzteile (MMC-Komponente bzw. Festplatte) sollte zur Vermeidung von<br />
Transportschäden auch <strong>für</strong> Rücksendungen benutzt werden.<br />
Geltende Grenzwerte <strong>für</strong> Transport:<br />
Als typische Belastungen können beim Transport Vibrationen, Fallen, Kippfallen auftreten. Die Prüfungen<br />
beim Hersteller erfolgen mit Originalkomponenten einschliesslich der oben genannten Ersatzteil-komponenten.<br />
Folgende maximale Belastungen dürfen keine Schäden hervorrufen:<br />
In Versandverpackung (Orginalverpackung):<br />
1,2 m freier Fall bzw. Kippen um alle Kanten.<br />
In Lagerverpackung (Komponenten-Verpackung <strong>Siemens</strong>):<br />
0,25 m freier Fall bzw. Kippen um alle Kanten.<br />
Es gilt DIN EN 60721 Teil 3-0 und 3-2:<br />
Schwingungsbeanspruchung: 2 - 9 Hz max. Auslenkung 3,5 mm; 9 - 200 Hz<br />
max 1 g; Schockbeanspruchung 10 g / 11 ms.<br />
Anlagentransport:<br />
Für den Transport der Komponenten mit <strong>Festplatten</strong> im eingebauten Zustand (Schaltschrank/Maschine) gelten<br />
grundsätzlich die gleichen Grenzwerte wie <strong>für</strong> den Transport der Komponenten (s.o.). Die <strong>Festplatten</strong> selbst<br />
sind <strong>für</strong> ”non-operating”-Schocks 120g (Sinus Zero to peak, 11ms Dauer) und ”non-operating”-Vibrationen bis<br />
3g (10...500Hz) spezifiziert.<br />
Die Dämpferelemente <strong>für</strong> das Zentralgerät benötigen aufgrund Ihrer Robustheit keine zusätzliche<br />
Transportsicherung.<br />
2. Vibrationen und Schock während des Betriebes reduzieren<br />
Der Schutz der <strong>Festplatten</strong> vor Vibrationen und Schock während des Betriebes erfolgt durch spezielle<br />
Dämpferelemente, die serienmässig <strong>für</strong> das Zentralgerät der Sinumerik <strong>840C</strong> zur Verfügung stehen bzw. in die<br />
Ersatzteilkomponente integriert sind. Die Dämpferelemente sind <strong>für</strong> einen maschinenrelevanten<br />
Frequenzbereich in folgender Weise optimiert:<br />
Für Vibrationen von: 10-58 Hz, maximale Auslenkung 0,15mm (Spitze-Spitze), von 58 bis 100 Hz maximale<br />
Beschleunigung 1g. Für Schockbeanspruchungen maximal 5g, 15ms.<br />
Der Einsatz der 2GB-<strong>Festplatten</strong> ab 5/98 ist aufgrund der Eigenschaften der <strong>Festplatten</strong> nur noch unter<br />
Verwendung von Dämpferelementen erlaubt. Die <strong>Festplatten</strong> sind ab 5/98 in der MMC-CPU fixiert eingebaut.<br />
Die Dämpferelemente <strong>für</strong> das Zentralgerät haben besonders hinsichlich Überlastung die besseren Eigenschaften<br />
und schützen alle Baugruppen im Zentralgerät (Satz von 4 Dämpferelementen mit Best.-Nr. 6FC5148-0AA20-<br />
0AA0). Sie wurden deshalb <strong>für</strong> den Neueinsatz ab 5/98 generell vorgeschrieben. Im Ersatzteilfall wird die<br />
Nachrüstung der Dämpferelemente <strong>für</strong> das Zentralgerät dringend empfohlen. Für Fälle, wo das nicht möglich<br />
ist (enge Einbauverhältnisse), muss das Ersatzteil ”Festplatte mit Dämpfer” (6FC65147-0AA13-0AA0)<br />
eingesetzt werden. Diese Komponente ist nicht mehr generell lieferbar. Eine Abwicklung erfolgt in<br />
Ausnahmefällen nach Rücksprache.<br />
Für den Einsatz der Dämpferelemente an den Zentralgeräten 2 und 3 werden zusätzlich Montageschienen<br />
(ZG2: 6FC5148-0AA17-0AA0; ZG3: 6FC5148-0AA18-0AA0) benötigt. Die Einbauanleitungen sind beigelegt.<br />
CHD_EMPF.doc (*.pdf) Seite 2/7
Datum: 22.07.1998<br />
3. Lagerung begrenzen<br />
Für die Komponenten mit Festplatte wird eine Lagerung bei Raumtemperatur empfohlen. Wird das nicht<br />
eingehalten, ist zum Schutz der Festplatte eine Wartezeit bis zur Inbetriebnahme erforderlich:<br />
Die Temperaturdifferenz in Grad K zwischen Lager- und Inbetriebnahmeort entspricht etwa der Wartezeit in<br />
Stunden. Die zulässige relative Luftfeuchte im Jahresmittel ist 75 Prozent. Maximal sind an 30 Tagen im Jahr<br />
95 Prozent zulässig. Betauung ist nicht zulässig. Bei Überschreiten der Lagerdauer der Festplatte von 1 Jahr<br />
übernehmen die <strong>Festplatten</strong>hersteller keine Gewährleistung. Empfohlen wird deshalb das Einschalten der<br />
MMC´s mit Festplatte vor Überschreiten dieser Frist.<br />
4. Temperatur reduzieren<br />
Der Einfluss hoher Temperaturen auf die Lebensdauer der Festplatte ist bei den bisher eingesetzten <strong>Festplatten</strong><br />
unterschiedlicher Generationen und Hersteller verschieden, bei älteren <strong>Festplatten</strong>typen (170MB und 540MB)<br />
teilweise erheblich. Wie <strong>für</strong> die meisten Komponenten der Sinumerik sind auch <strong>für</strong> die Komponenten mit<br />
Festplatte max. 55 Grad C Umgebungstempe-ratur zulässig. Nach den gesammelten Erfahrungen können aber<br />
alle Massnahmen empfohlen werden, die die Umgebungstemperatur der MMC und damit die Temperatur auf<br />
der Festplatte senken.<br />
Das Zentralgerät ist zwangsbelüftet. Bei einer Umgebungstemperatur am Zentralgerät von 55 Grad C beträgt<br />
die Temperatur an der Festplatte 60 Grad C. Das ist die obere Grenze <strong>für</strong> die Festplatte. Eine Senkung der<br />
Umgebungstemperatur kann nur über Zwangsbelüftung bzw. Kühlung des Schaltschrankes durch Massnahmen<br />
des Maschinenherstellers erfolgen. Messpunkt <strong>für</strong> die Umgebungstemperatur ist unterhalb der Luftzuführung<br />
im Zentralgerät. Bei Benutzung des Ersatzteiles ”Festplatte mit Dämpfer” (6FC5147-0AA13-0AA0) als<br />
Ausnahmefall, wird der Einsatz des verstärkten Lüfters (6FC5147-0AA07-0AA1) <strong>für</strong> das Zentralgerät<br />
empfohlen, sofern die Umgebungstemperatur am Zentralgerät über 45 Grad C ansteigen kann.<br />
5. Einbaulage beachten<br />
Bei den derzeitig eingesetzten <strong>Festplatten</strong> hat die Einbaulage der Festplatte nach Herstellerangabe keinen<br />
Einfluss auf ihre Lebensdauer. Für neue <strong>Festplatten</strong>typen wird über mögliche Randbedingungen rechtzeitig<br />
informiert.<br />
Die Einbaulage der Festplatte ist durch den Einsatz der MMC im Zentralgerät eindeutig vorgegeben.<br />
6. Zugriffe auf Festplatte und Einschaltdauer reduzieren<br />
Ein wesentlicher Stressfaktor <strong>für</strong> die Festplatte sind Vibrationen und Schock, die während der Teilebearbeitung<br />
auf der Maschine auftreten und sich stark vom Einsatz der <strong>Festplatten</strong> in einer Büroumgebung unterscheiden.<br />
Ist eine Festplatte im Zugriff-Status, können mechanische Überlastungen, z.B. Kopfaufsetzer, Dateien<br />
unbrauchbar machen. Dabei werden Partikel aus der Oberfläche herausgeschlagen, die sich durch Kollisionen<br />
vermehren und die Plattenoberfläche mehr und mehr zerkratzen. Bei älteren <strong>Festplatten</strong>-Modellen konnte<br />
neben die Spur bzw. in eine falsche Spur geschrieben werden.<br />
Als Abhilfe sollte durch Massnahmen in Hardware und Software die Häufigkeit der <strong>Festplatten</strong>zugriffe<br />
während der Teilebearbeitung so weit wie möglich reduziert werden.<br />
Damit kann gleichzeitig der Stressfaktor Einschaltdauer reduziert werden:<br />
Die aktuell eingesetzten <strong>Festplatten</strong> schalten sich selbständig in einen Standby-Modus, wenn 109 Minuten<br />
nicht auf sie zugegriffen wird.<br />
Die Festplatte befindet sich damit hinsichtlich mechanischer Anregungen und Dauerbetriebszeit in einem<br />
stressresistenten Zustand.<br />
Beim nächsten anstehenden Zugriff läuft sie automatisch wieder an.<br />
CHD_EMPF.doc (*.pdf) Seite 3/7
Datum: 22.07.1998<br />
Sehr viele Schreibzugriffe auf die Festplatte der MMC-CPU erfolgen im Automatikbetrieb durch das<br />
Protokollieren von Alarmen und Meldungen in das Alarmprotokoll 1 und 2. Die Einträge in die<br />
Alarmprotokolle sollten des-halb reduziert werden. Die meisten Lesezugriffe auf die Festplatte der MMC-CPU<br />
erfolgen bei der Anzeige von Alarmen und Meldungen.<br />
Softwaremassnahmen < SW 6.1:<br />
Nach der Grundeinstellung in den Softwareversionen < 6.1 werden die meisten Alarme und Meldungen auf die<br />
Festplatte geschrieben. Die Reduzierung der Schreibzugriffe kann nur durch Veränderungen von Einträgen in<br />
der Konfigurationsdatei des MMC vorgenommen werden.<br />
Dazu sollten die Einträge in den Schlüsselwörtern PROTMASK1 und PROTMASK2 in der<br />
Konfigurationsdatei KONFIG so geändert werden, dass entweder keine oder nur noch die wichtigsten Alarme<br />
und Meldungen während der Teilebearbeitung auf die Festplatte in das Alarmprotokoll 1 und 2 geschrieben<br />
werden.<br />
Das detaillierte Vorgehen ist beschrieben in der Inbetriebnahmeanleitung (6FC5197-xAA50-0AP0) im Kapitel<br />
4.4.2 ”Konfigurationsdatei KONFIG” und im Kapitel 4.4.2.2 ”Format <strong>für</strong> Protokoll-Masken”.<br />
Softwaremassnahmen ab SW 6.1, 5.8 und SW 4.9 Hyundai:<br />
Um Lese- und Schreibzugriffe auf die Festplatte zu minimieren, wurden folgende Massnahmen realisiert:<br />
Die Alarmprotokolle werden in der Grundeinstellung von Regie \ KONFIG nur im RAM-Speicher abgelegt und<br />
erst durch eine der folgenden Bedienhandlungen auf die Festplatte der MMC-CPU geschrieben:<br />
- Softkey ”Sichern auf Platte” im Grundmenü vom Bereich Diagnose.<br />
- Aufblenden eines Protokolls<br />
- Neuanzeigen eines Protokolls.<br />
Das direkte Schreiben auf die Festplatte der MMC-CPU kann man durch den Eintrag (PROTMODE DISK) in<br />
der Konfigurationsdatei der Regie \ KONFIG wieder aktivieren. Damit kann ein kompatibles Verhalten, wie es<br />
bei der Systemsoftware kleiner Software 6 gilt, erzeugt werden.<br />
Softwaremassnahmen ab SW 6.2<br />
Ab Software 6.2 gibt es einen Cache <strong>für</strong> Alarm- und Meldetexte. Damit werden Lesezugriffe auf die Festplatte<br />
reduziert. Durch die Voreinstellung der Regie \ KONFIG hält dieser Cache die Texte der 50 zuletzt aufgetretenen<br />
Alarme im RAM-Speicher. Durch den Eintrag (MELDCACHE ) in der Konfigurationsdatei (Regie \<br />
KONFIG) kann die Textanzahl geändert werden. Zu beachten ist dabei, dass jeder Alarmtext im Cache ca. 100<br />
Byte RAM - Speicher der MMC-CPU belegt, d.h. es sollte ein Wert eingetragen werden, welcher der maximal<br />
auftretenden Alarmanzahl im Normalbetrieb entspricht. Der Cache <strong>für</strong> Alarmbeschreibungen kann durch den<br />
Eintrag (MELDCACHE 0) in der Konfigurationsdatei (Regie \ KONFIG) ausgeschaltet werden. Damit kann<br />
ein kompatibles Verhalten, wie es bei der Systemsoftware kleiner SW 6 gilt, erzeugt werden.<br />
Die Nutzung des Alarmcache kann nur durch Hochrüstung auf SW 6.2 bzw. 5.8 erfolgen.<br />
Hardwaremassnahmen <strong>für</strong> WINDOWS-Anwender:<br />
Aufgrund des SWAP-Mechanismus in WINDOWS werden vom Betriebssystem <strong>Festplatten</strong>zugriffe auch<br />
während der Teilebearbeitung auf der Maschine erzeugt. Unter bestimmten Bedingungen kann die SWAP-<br />
Dateigrösse auf ”0 KB” gestellt werden und damit Zugriffe vermieden werden.<br />
Die von <strong>Siemens</strong> ausgelieferte Software wird im Hochlauf der Steuerung in den Arbeitsspeicher der MMC-CPU<br />
geladen. Werden nach dem Hochlauf keine zusätzliche Bedienhandlungen durchgeführt, steht je nach<br />
Speicherausbau der MMC-CPU folgender freier Arbeitsspeicher zur Verfügung:<br />
Speicherausbau der MMC-CPU: 8MB 16MB 32MB<br />
Gemeldeter freier Arbeitsspeicher ca.: 3MB 11MB noch nicht gemessen<br />
(Diese Werte wurden <strong>für</strong> SW 6.1 ermittelt und können von SW zu SW differieren.)<br />
Damit gilt, dass die MMC-Basissoftware keine SWAP-Datei auf Festplatte benötigt. Der Anwender kann das<br />
Auslagern der Daten auf die Festplatte (swapping) abschalten, in dem er die SWAP-Dateigrösse auf 0 KB setzt.<br />
CHD_EMPF.doc (*.pdf) Seite 4/7
Datum: 22.07.1998<br />
Ein OEM-Anwender, der eigene MMC-Applikationen erstellt, muss selber feststellen, wieviel Speicherplatz<br />
seine Applikationen zusammen mit den <strong>Siemens</strong>-Applikationen benötigen und dann entscheiden, ob das<br />
Abschalten der SWAP-Datei möglich ist.<br />
Einstellung SWAP-Datei-Grösse:<br />
Zur Einstellung der SWAP-Datei-Grösse auf 0 KB sind folgende Bedienhandlungen an der Steuerung<br />
notwendig:<br />
1. Menüpunkte Diagnose/Kennwort wählen<br />
2. Kennwort setzen<br />
3. Menüpunkt Dienste/Systemsteuerung wählen<br />
4. Mit Hilfe der Pfeiltasten die Ikone Enhanced auswählen und Eingabetaste drücken<br />
5. Button ”Virtual memory” drücken<br />
6. Button ”Change >>” drücken und im daraufhin aufgeblendeten Dialogteil mit der Überschrift ”New<br />
Swapfile Settings” im Feld ”New Size” eine 0 eintragen.<br />
7. Mit ”OK”-Buttons alle Dialoge beenden<br />
8. Steuerung aus- und einschalten<br />
Hardwaremassnahmen <strong>für</strong> Anwender der Grafischen Programmierung (WOP):<br />
Die Grafischen Programmierung (WOP) benutzt abhängig von der RAM-Grösse auf der MMC-CPU eine<br />
Auslagerungsdatei auf der Festplatte. Bei Verwendung der MMC-CPU mit 8MB RAM kommt es auch bei<br />
Erstellung von kleinen Programmen zu ständigen Schreibzugriffen auf die Auslagerungsdatei. Wenn während<br />
der Teilebearbeitung auf der Maschine mit dem Programmiersystem gearbeitet wird, wirken die Stressfaktoren<br />
Vibration und Schock in der oben beschriebenen Weise. Es wird deshalb empfohlen generell die MMC-CPU<br />
mit 16MB RAM einzusetzen. Hier reduzieren sich die <strong>Festplatten</strong>zugriffe im wesentlichen auf das Abspeichern<br />
der erzeugten Programme.<br />
7. Erhaltung einer fehlerfreien Dateistruktur und Optimierung der Festplatte<br />
Durch Massnahmen zur Erhaltung eines konsistenten Filesystems, Reparatur nach undefiniertem Ausschalten<br />
und Optimierung nach Software-Updates wird das Ausfallrisiko (FAT-Fehler, MMC bootet nicht mehr,<br />
Datenverlust) der Festplatte deutlich gesenkt.<br />
Darüberhinaus sind Massnahmen realisiert, beschrieben und in Arbeit, die den Abschaltvorgang durch<br />
definiertes Schliessen der Anwendungen und Herunterfahren der Steuerung sicher machen.<br />
7.1 Reparatur und Optimierung der Dateistruktur (Konsistenz-Check)<br />
Softwaremassnahmen ab SW 6.2 und 5.8:<br />
Ab SW 6.2 und 5.8 FlexOS und WINDOWS wird in jedem Systemhochlauf ein checkdisk- (bei <strong>SINUMERIK</strong>-<br />
Systemsoftware FlexOS) bzw. scandisk- Lauf (bei <strong>SINUMERIK</strong>-Systemsoftware WINDOWS) durchgeführt.<br />
Checkdisk und scandisk werden mit den Parametern ”Automatische Fehlerkorrektur, Defekte Datei wird<br />
gelöscht-Speicherplatz wird freigegeben und Kein Ergebnisprotokoll” durchgeführt. Fehler wie "Allocation<br />
error" und "lost clusters" werden repariert.<br />
Für die <strong>SINUMERIK</strong>-Systemsoftware FlexOS < 6.2 und 5.8 wird empfohlen, die eingestellte Zeitspanne <strong>für</strong><br />
checkdisk (Voreinstellung 24 Stunden) möglichst so zu verringern, dass checkdisk in jedem Hochlauf erfolgt.<br />
Für <strong>SINUMERIK</strong>-Systemsoftware WINDOWS ab 6.2 und 5.8 wird nach Softwareaufspielung beim Hersteller<br />
automatisch ein DEFRAG durchgeführt.<br />
Der Anwender kann nach BACKUP ein DEFRAG über das Servicemenü ausführen.<br />
CHD_EMPF.doc (*.pdf) Seite 5/7
Datum: 22.07.1998<br />
7.2 Definiertes Herunterfahren der Steuerung durch Softwaremassnahmen<br />
PLC und MMC sind hier in einem Verbund spannungsversorgt. So kann mit Hilfe eines einfachen PLC -<br />
Datenbausteins eine schützende Not - Aus - Kommunikation erfolgen. Kommt es zu einer Not – Aus -<br />
Bedienhandlung, erreicht eine voreilende Powerdown-Meldung den MMC über die PLC und den<br />
Koppelspeicher. Die <strong>Siemens</strong>- und anwenderspezifischen Anwendungen werden geschlossen. Das endgültige<br />
Abschalten der Steuerung geschieht auf dem selben Weg (MMC-Koppelspeicher-PLC) zurück.<br />
Das definierte Herunterfahren einer Steuerung mit <strong>SINUMERIK</strong>-Systemsoftware WINDOWS ist ab SW 4.x<br />
WINDOWS möglich (Über Bedienhandlung im Menü Diagnose Befehl ”Ende” oder über die Express<br />
Shutdown-Funktion von der PLC aus.). Beschrieben ist das Vorgehen in der Dokumentation Bedienungsanleitung<br />
OEM-Variante WINDOWS 6FC5198-xAA60 und der Benutzeranleitung OEM-Variante WINDOWS<br />
6FC5198-xAA70.<br />
Das definierte Herunterfahren einer Steuerung mit <strong>SINUMERIK</strong>-Systemsoftware FlexOS wird zur Zeit<br />
entwickelt und ist ab SW 6.2 und 5.8 möglich. Die Express Shutdown-Funktion ist dann kompatibel wie in der<br />
WINDOWS-Variante anstossbar. Die Benutzung der Funktion <strong>für</strong> WINDOWS und FlexOS wird dringend<br />
empfohlen.<br />
7.3 Definiertes Herunterfahren der Steuerung durch HW- Massnahmen (Not-Aus und USV)<br />
Zielgruppe <strong>für</strong> eine Lösung mit unterbrechungsfreier Stromversorgung (USV) sind vorzugsweise OEM-<br />
Kunden, die ihre aufgesetzten SW-Applikationen nicht ausschaltsicher gestalten können oder wollen und die<br />
Kunden, die ihre Maschinen in "netzunsichere" Einsatzgebiete liefern.<br />
Ist eine USV im Versorgungszweig zwischengeschaltet, bekommt der MMC beim Ausschalten der Maschine<br />
oder bei Netzunterbrechung über eine serielle Schnittstelle oder spezielle I/O-Pins im NC-Bereich eine Powerdown-Meldung<br />
von der USV. Während der MMC alle Anwendungen schliesst, wird seine<br />
Versorgungsspannung durch die USV gestützt. Die Freigabe <strong>für</strong> das endgültige Abschalten der Steuerung nach<br />
dem Sichern des Dateisystems geschieht über den gleichen Weg (z.B. Serielle Schnittstelle oder spezielle I/O-<br />
Pins im NC-Bereich) an die USV zurück. Sie kann daraufhin die Pufferung beenden und abschalten.<br />
Für schwache Netze können Anwendungen mit Hilfe einer handelsüblichen USV gesichert werden. Es sind<br />
zwei Lösungen möglich.<br />
1. Die Powerdown-Meldung von der USV gelangt über PLC-E/A unter Benutzung der Funktion Express<br />
Shutdown an den MMC. Nach dem Herunterfahren der Anwendungen erhält die USV über den selben Weg<br />
zurück das Abschaltsignal. Diese Lösung ist mit der <strong>SINUMERIK</strong>-Systemsoftware WINDOWS 4.x nutzbar<br />
und wird zur Zeit entwickelt <strong>für</strong> die <strong>SINUMERIK</strong>-Systemsoftware FlexOS 6.2 und 5.8.<br />
2. Die Kommunikation erfolgt über spezielle I/O-Pins, die von der NC aus bedient werden. Die Powerdown-<br />
Meldung von der USV gelangt über den CSB (Central Service Board) und die NC-CPU zum<br />
Koppelspeicher in der MMC-CPU. Nach dem Herunterfahren der Anwendungen erhält die USV über<br />
denselben Weg zurück das Abschaltsignal. Diese Lösung wird softwareseitig voraussichtlich ab SW 6.3<br />
unterstützt.<br />
CHD_EMPF.doc (*.pdf) Seite 6/7
Datum: 22.07.1998<br />
8. Austausch der Festplatte (Ersatzteile)<br />
Aufgrund des Verschleissverhaltens der <strong>Festplatten</strong> werden die MMC-CPU ab der unten genannten Version auf<br />
den Austausch der <strong>Festplatten</strong> vorbereitet.<br />
6FC5110-0DB01-0AA1 ab Produkt-Version E<br />
6FC5110-0DB02-0AA1 ab Produkt-Version E<br />
6FC5110-0DB02-0AA2 ab Produkt-Version A<br />
6FC5110-0DB03-0AA1 ab Produkt-Version E<br />
6FC5110-0DB03-0AA2 ab Produkt-Version A<br />
6FC5110-0DB04-0AA1 ab Produkt-Version E<br />
6FC5110-0DB03-0AA3 ab Produkt-Version A<br />
Ab Juli 1998 steht prinzipiell nur noch ein Ersatzteil zur Verfügung:<br />
6FC65147-0AA13-0AA1 Ersatzteil ”Festplatte ohne Dämpfer” (Voraussetzung: Zentralgerät ist auf Dämpfer<br />
montiert!).<br />
Der Einsatz des ab Mai 1997 gelieferten Ersatzteiles 6FC65147-0AA13-0AA0 ”Festplatte mit Dämpfer” ist nur<br />
noch in Ausnahmefällen und nach Rücksprache zugelassen.<br />
Die Ersatzteile enthalten die Grundsoftware <strong>für</strong> ein Restore über die Valitek-Tools oder über Interlink sowie<br />
das aktuelle BIOS <strong>für</strong> die eventuell erforderliche BIOS-Hochrüstung, die automatisch abläuft.<br />
Die Beschreibungen <strong>für</strong> eine Umrüstung sind dem Ersatzteil beigelegt.<br />
CHD_EMPF.doc (*.pdf) Seite 7/7