Woran glauben die Deutschen (West) - fowid
Woran glauben die Deutschen (West) - fowid
Woran glauben die Deutschen (West) - fowid
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Woran</strong> <strong>glauben</strong> <strong>die</strong> <strong>Deutschen</strong><br />
<strong>West</strong>deutschland<br />
Vergleich 1986 und 2012<br />
<strong>Woran</strong> <strong>glauben</strong> <strong>die</strong> <strong>Deutschen</strong> (<strong>West</strong>)<br />
Vergleich 1986 2012<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist<br />
46<br />
56<br />
dass es irgendeine überirdische Macht gibt<br />
49<br />
53<br />
dass Gott <strong>die</strong> Welt geschaffen hat<br />
35<br />
47<br />
dass es Schutzengel gibt<br />
46<br />
54<br />
dass Gott in allem ist<br />
36<br />
42<br />
<strong>die</strong> Dreifaltigkeit, dass Gott Vater,<br />
Sohn und Heiliger Geist ist<br />
an <strong>die</strong> Auferstehung der Toten,<br />
an das Reich Gottes<br />
dass im Leben alles vorherbestimmt ist<br />
32<br />
30<br />
35<br />
33<br />
39<br />
38<br />
dass es Wunder gibt<br />
33<br />
51<br />
an das jüngste Gericht<br />
21<br />
29<br />
an <strong>die</strong> Wiedergeburt, dass man in<br />
anderer Gestalt w ieder auf <strong>die</strong> Erde kommt<br />
an <strong>die</strong> Seelenw anderung;<br />
dass meine Seele nach<br />
dem Tod durch <strong>die</strong> Welt irrt<br />
7<br />
15<br />
18<br />
20<br />
dass es viele verschiedene Götter gibt, <strong>die</strong><br />
alle ihren eigenen Bereich haben<br />
4<br />
10<br />
Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfragen Nr. 4079, 10097 – September 2012<br />
Aufbereitung, Grafik, Copyright: <strong>fowid</strong> / sfe<br />
© <strong>fowid</strong> / Erstellungsdatum / Fassung vom 07.06.2013 / sfe 1
<strong>Woran</strong> <strong>glauben</strong> <strong>die</strong> <strong>Deutschen</strong><br />
<strong>West</strong>deutschland<br />
Vergleich 1986 und 2012<br />
In einem Vergleich zweier Umfragen, <strong>die</strong> das Institut für Demoskopie Allensbach im Jahr 1986 und<br />
2012 durchgeführt hat, lässt sich der Rückgang der Religiosität deutlich ablesen. Dieser Vergleich<br />
macht mehr als <strong>die</strong> sinkenden Zahlen der Kirchenbesucher deutlich, dass <strong>die</strong> Religiosität selbst bei bekennenden<br />
Christen schwindet. Der Glaube an wesentliche Elemente der christlichen Lehre ist auch<br />
dort nicht mehr grundlegend verankert. Im Jahr 1986 sagten noch 56 Prozent der befragten <strong>West</strong>deut<br />
schen, dass sie an Jesus Christus als Gottes Sohn <strong>glauben</strong>. Diese Anzahl sank 2012 auf unter 50 Prozent.<br />
Der Glaube an <strong>die</strong> Erschaffung der Welt durch Gott, ist in der gleichen Zeit von 47 auf 35 Prozent<br />
zurückgegangen, an <strong>die</strong> Auferstehung der Toten <strong>glauben</strong> nur noch 30 Prozent. An <strong>die</strong> Dreifaltigkeit, ein<br />
Grundelement der christlichen Lehre, glaubten vor einem Vierteljahrhundert 39 Prozent, heute sind es<br />
noch 32 Prozent. Selbst unter den Katholiken bekennen sich nur noch weniger als 50 Prozent zu <strong>die</strong>sem<br />
Glaubenssatz.<br />
Dagegen hat der Glaube an „irgendeine überirdische Macht“ zugenommen (53 gegenüber 49 Prozent).<br />
An Schutzengel, Wunder und Seelenwanderung <strong>glauben</strong> im Jahr 2012 wesentlich mehr Deutsche, als<br />
noch vor 25 Jahren. So ist der Glaube an Wunder in <strong>die</strong>ser Zeit um 18 Prozentpunkte gestiegen, <strong>die</strong><br />
Überzeugung, dass es eine Seelenwanderung gibt um 13 Prozentpunkte und auch der Schutzengelglaube<br />
hat einen Zuwachs von 8 Prozentpunkten.<br />
Die Kernbotschaften finden immer weniger Glauben. Erhalten bleiben dagegen Randaspekte und eine<br />
gewisse Mystik („Es ist alles vorherbestimmt”), was vielleicht auf eine Rückkehr zu Naturreligionen<br />
schließen lässt. 10 Prozent der <strong>Deutschen</strong> meinen, dass es verschiedene Götter mit eigenen Bereichen<br />
gäbe. Vor 25 Jahren waren nur 4 % <strong>die</strong>ser Auffassung.<br />
Insofern ist es dann schon verwunderlich, dass auf <strong>die</strong> Frage „Was würden Sie sagen, wie sehr ist<br />
Deutschland durch das Christentum und christliche Werte geprägt?“ 48 Prozent der Meinung sind,<br />
dass Deutschland „sehr stark“ oder „stark“ dadurch geprägt sei. Bei der Frage wie sehr Europa durch<br />
das Christentum beeinflusst sei, fällt <strong>die</strong> Antwort noch deutlicher aus, denn das denken mehr als zwei<br />
Drittel.<br />
Der strenge christliche Glaube hat für <strong>die</strong> Bevölkerung zwar an Wichtigkeit verloren, doch <strong>die</strong> damit zusammenhängende<br />
Kulturtradition wird selbst von denen verteidigt, <strong>die</strong> sich längst nicht mehr als gläubige<br />
Christen empfinden.<br />
Die Abwendung der Bevölkerung von der Kirche ist seit Jahren ein kontinuierlicher Prozess. Heute gehören<br />
nur noch ca. 72 Prozent der <strong>Deutschen</strong> irgendeiner Religionsgemeinschaft an (Statistisches<br />
Bundesamt), unter 59 Prozent der evangelischen oder katholischen Kirche. In den westdeutschen<br />
Großstädten sind heute <strong>die</strong> Angehörigen der beiden „großen Kirchen” in der Minderheit, in den neuen<br />
Bundesländern sind sogar fast drei Viertel der Bevölkerung konfessionslos.<br />
© <strong>fowid</strong> / Erstellungsdatum / Fassung vom 07.06.2013 / sfe 2
<strong>Woran</strong> <strong>glauben</strong> <strong>die</strong> <strong>Deutschen</strong><br />
<strong>West</strong>deutschland<br />
Vergleich 1986 und 2012<br />
Frage: "Die Menschen sind ja in Fragen der Religion, in Glaubensdingen ganz verschieden.<br />
Wir möchten gern einmal erfahren, woran heute Menschen <strong>glauben</strong>.<br />
Könnten Sie dazu bitte einmal <strong>die</strong>se Karten durchsehen und mir alles nennen, an das<br />
Sie persönlich <strong>glauben</strong>?"<br />
<strong>West</strong>deutschland – Auszug aus den Angaben –<br />
1986 2012<br />
dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist 56 46<br />
dass es irgendeine überirdische Macht gibt 49 53<br />
dass Gott <strong>die</strong> Welt geschaffen hat 47 35<br />
dass es Schutzengel gibt 46 54<br />
dass Gott in allem ist 42 36<br />
<strong>die</strong> Dreifaltigkeit, dass Gott Vater, Sohn<br />
und Heiliger Geist ist<br />
39 32<br />
an <strong>die</strong> Auferstehung der Toten, an das Reich<br />
Gottes<br />
38 30<br />
dass im Leben alles vorherbestimmt ist 35 33<br />
dass es Wunder gibt 33 51<br />
an das jüngste Gericht 29 21<br />
an <strong>die</strong> Wiedergeburt, dass man in anderer<br />
Gestalt wieder auf <strong>die</strong> Erde kommt<br />
15 18<br />
an <strong>die</strong> Seelenwanderung; dass meine Seele<br />
nach dem Tod durch <strong>die</strong> Welt irrt<br />
7 20<br />
dass es viele verschiedene Götter gibt, <strong>die</strong> alle<br />
ihren eigenen Bereich haben<br />
4 10<br />
Basis: <strong>West</strong>deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahren<br />
Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfragen Nr. 4079, 10097<br />
© <strong>fowid</strong> / Erstellungsdatum / Fassung vom 07.06.2013 / sfe 3