Tierschutz 2.2013 - Umschlag_1 - Tierschutz in Braunschweig

Aus dem Verein
Arche Noah: Hunde ohne Hoffnung
Verena Geißler
Es gibt sie immer häufiger in den deutschen
Tierheimen: die Langzeitkandidaten.
Hunde, die nicht nur für wenige
Wochen im Tierheim sind, sondern
Monate oder sogar Jahre auf ein neues
zu Hause warten müssen. Leider stellen
wir auch im Braunschweiger Tierheim
diese Entwicklung fest. Hunde, die im
Charakter nicht ganz einfach sind oder
Hunde die gesundheitlich belastet sind,
haben es schwer. Es gibt nur wenige
Menschen, die sich eines solchen Tieres
annehmen. Diese Hunde brauchen
natürlich Platz und sie benötigen Futter
und tierärztliche Betreuung.
Der Tierschutz Braunschweig muss viel
Geld aufbringen, um diese Tiere gut
versorgen zu können. Wird ein solcher
Hund nach Monaten endlich vermittelt,
ist die Vermittlungsgebühr von 150
Euro, gegenüber den entstandenen
Kosten, ein Tropfen auf dem heißen
Stein. Glücklicherweise werden die
Patenschaften, die wir für diese Hund
anbieten, gut angenommen. Aber auch
damit ist es leider nicht getan.
Zurzeit befinden sich im Tierheim 9
Hunde, die bereits seit über einem Jahr
vergeblich auf einen neuen Halter
warten. Und der Bestand wird immer
größer. Immer mehr Hunde kommen
hinzu, deren Vermittlungschancen
schlecht stehen. Betroffen sind auch
die Hunde die durch die Stadt Braunschweig
sichergestellt wurden. Die Halter
dieser Hunde bekommen Auflagen
von der Stadt wie z. B. eine Maulkorbund
Leinenpflicht, nachdem es zu
einem Vorfall, z. B. ein Beißvorfall,
gekommen ist. Halten die Besitzer diese
Auflagen nicht ein, werden die Hunde
eingezogen und in das Tierheim
gebracht.
Kommen diese Hunde dann in die Vermittlung,
müssen Interessenten sämtliche
Auflagen erfüllen um diesen Hund
bekommen zu können. Ein beschwerlicher
Weg, den kaum jemand bereit ist
zu gehen. Somit haben diese Hunde
fast keine Vermittlungschance mehr. Es
ist absehbar, dass der Bestand der Hunde
in der Zukunft dauerhaft sehr hoch
sein wird, was sowohl vom Platz als
auch von den Kosten für den Verein ein
großes Problem darstellen wird.
Wir können nur hoffen, dass diese Hunde
nicht ihren Lebensabend im Tierheim
verbringen müssen!
Für die diesjährige "Arche Noah" haben
wir uns deshalb für einen Stofftier-
Hund entschieden. Er steht stellvertretend
für die Hunde, die bereits seit
Monaten und Jahren im Tierheim versorgt
werden müssen und für die Tiere,
Foto: Gotthard Icks
denen dieses Schicksal noch bevorsteht.
Mit einem Spendenbeitrag können sie
den Tierschutz Braunschweig hierbei
unterstützen. Der Stoffhund wird Ihnen
in der nächsten Zeit zugeschickt.
Sollten Sie, aus welchen Gründen auch
immer, unsere Bemühungen nicht
unterstützen können, steht es Ihnen
selbstverständlich frei, die Sendung mit
dem Vermerk "Annahme verweigert"
dem Postzusteller zurückzugeben.
Rudi wartet bereits seit zwei Jahren vergeblich auf ein neues zu Hause.
Foto: Verena Geißler
tierschutz
report 2/2013
5