27.12.2013 Aufrufe

RingIntern 3 13 - Ringgemeinschaft Bayern e.V.

RingIntern 3 13 - Ringgemeinschaft Bayern e.V.

RingIntern 3 13 - Ringgemeinschaft Bayern e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mitteilungen<br />

Eine neue Form der Stallhygiene?<br />

„Gute Bakterien ersetzen<br />

böse Bakterien“<br />

Im Zuge der Diskussion um die Bildung von Resistenzen durch den Einsatz von Antibiotika in der<br />

Tierhaltung gilt es auch, die gängige Praxis der Stalldesinfektion im Schweinestall zu überdenken.<br />

Im Folgenden wird von Werner Grüske (Moderne Stallhygiene Deutschland) ein Konzept vorgestellt,<br />

das aus unserer Sicht ein interessanter Ansatz ist, wie Stallhygiene in Zukunft funktionieren könnte.<br />

Wir möchten aber auch darauf hinweisen, dass endgültige wissenschaftliche Belege hierzu noch<br />

erbracht werden müssen und es sich dabei nicht um ein Allheilmittel im Bereich der Stallhygiene<br />

handelt. Beachtenswert ist das Konzept jedoch in jedem Fall.<br />

Sicher konnten in den letzten<br />

Jahrzehnten Krankheitserreger<br />

mit Antibiotika und Desinfektionsmitteln<br />

gut unter Kontrolle gehalten<br />

werden. Es zeigt sich aber schon<br />

seit einiger Zeit, dass in allen Bereichen<br />

immer mehr Resistenzen gegen<br />

diese Mittel entstehen und dies in einem<br />

solchen Ausmaß passiert, dass<br />

neue Denkansätze gesucht werden<br />

müssen. Denn: eine Verstärkung der<br />

Desinfektion bringt hier auf Dauer keinen<br />

Nutzen, sondern nur noch stärkere<br />

Resistenzbildung. Mit Macht drängt<br />

nun eine völlig andere Art der Stallreinigung<br />

und -hygiene in die Ställe der<br />

Ferkelerzeuger- und Mastschweinbetriebe<br />

vor. Wichtig für den Landwirt: Es<br />

entsteht kein erhöhter und auch kein<br />

anderer Arbeitsaufwand.<br />

Die „bösen“ Bakterien<br />

Wir sprechen bei bösen Bakterien<br />

von pathogenen Keimen (krankmachenden<br />

Mikroorganismen) wie z.B.<br />

Campylobacter, Clostridien, E.coli, Legionellen,<br />

Listerien, Salmonellen,<br />

Staphylokokken, Streptokokken etc.<br />

Durch die von diesen Keimen hervorgerufenen<br />

Krankheiten ergeben sich<br />

enorme, wirtschaftliche Verluste (erhöhte<br />

Sterblichkeit, verringerte Produktivität)<br />

für den Landwirt. MRSA<br />

(Methycillin resistente Staphyloccocus<br />

aureus) und die nicht mehr beherrschbaren<br />

ESBL (Extended Spectrum<br />

ß-Laktamase) -Bakterien verursachen<br />

außerdem auch eine erhebliche<br />

Gefahr für die Tierbetreuer. Jedoch<br />

selbst diese gefährlichsten Bakterien<br />

stellen in der Unterzahl ihre<br />

Aktivität ein und wirken nicht mehr<br />

krankheitserregend.<br />

Wie ist das mit<br />

der Desinfektion?<br />

Abb. 1: Die herkömmliche Desinfektion vernichtet nützliche und schädliche Bakterien<br />

gleichermaßen. Beim PiP-Prinzip werden die nützlichen Bakterien zum<br />

Aufbau einer gesunden Mikroflora im Stall genutzt.<br />

Im Stall herrschte eine natürliche<br />

Keimflora, die sowohl von probiotischen<br />

(„guten“) Bakterien als auch<br />

von pathogenen (krankmachenden)<br />

Bakterien besiedelt ist. Mit der Desinfektion<br />

soll verhindert werden, dass<br />

sich die krankmachenden Keime ausbreiten<br />

und so die Tiere krank werden.<br />

Der große Nachteil der Desinfektionsmittel<br />

ist aber deren unspezifi-<br />

10<br />

Ring Intern 3/<strong>13</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!