Gemeindezeitschrift der - Landeskirchliche Gemeinschaft Augsburg
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10 Prävention / Seelsorge<br />
Blick:punkt April / Mai 2013 www.lkg-augsburg.de S O S<br />
11<br />
Was wäre, wenn“ ich als Jugendleiter<br />
von abwertendem und<br />
grenzverletzendem Verhalten an einem<br />
mir anvertrauten Jugendlichen erfahre?<br />
Was soll ich dann tun? Und wie kann<br />
ich Kin<strong>der</strong> stark machen, dass sie sich<br />
gegen Grenzüberschreitungen wehren<br />
können?<br />
Im Dezember haben sich 9 Mitarbeiter<br />
aus unserer Jugendarbeit an einem<br />
Samstagvormittag diesem Thema gestellt<br />
und sich dann ganz konkret in<br />
eine Situation hineingegeben: „Was<br />
„<br />
„Was wäre wenn?“<br />
wäre, wenn sich zwei Kin<strong>der</strong> bei mir beschweren,<br />
dass ein Leiter in ihr Zimmer<br />
gekommen ist, während sie sich gerade<br />
umzogen?“<br />
„Was wäre, wenn?“ so heißt es auch<br />
in einem Anschreiben des HGV an die<br />
Verantwortlichen <strong>der</strong> <strong>Gemeinschaft</strong>en,<br />
Gemeinden und EC-Jugendarbeiten.<br />
„Wir müssen uns <strong>der</strong> Realität stellen, dass<br />
auch in unseren Kreisen das Unvorstellbare<br />
passieren kann und Schutzbefohlene<br />
an Leib, Seele und Geist missbraucht<br />
„Du hast das Recht, Nein zu sagen!“<br />
werden.“ Deshalb wurde im HGV das<br />
„Paket Sexuelle Gewalt verhin<strong>der</strong>n“ an<br />
alle Gemeinden und EC-Jugendarbeiten<br />
verschickt. Zu diesem Paket gehören<br />
Leitlinien, eine Ehrenerklärung und ein<br />
Notfallplan. Um uns vor diesem „Was<br />
wäre wenn?“ zu schützen, werden wir<br />
uns in den nächsten Jahren im Kin<strong>der</strong>und<br />
Jugendbereich mit Prävention, Hintergrundwissen,<br />
Leitlinien, einer Ehrenerklärung,<br />
rechtlichen Grundlagen und<br />
einem Notfallplan beschäftigen.<br />
Christine Wrensch<br />
„Wenn an<strong>der</strong>e Gläubige in Not geraten,<br />
steht ihnen bei und helft ihnen“<br />
(Röm. 12,13)<br />
Das ist seit knapp drei Jahren unser<br />
Motto, mit dem wir angetreten<br />
sind, um in akuten Notfällen im privaten<br />
Bereich praktische Hilfe zu leisten.<br />
Wir, das sind 26 Mitarbeiter, die sich für<br />
die verschiedensten Aufgaben, von Be-<br />
Sozial-diakonische Arbeit<br />
<strong>der</strong> LKG <strong>Augsburg</strong><br />
SOS vom SOS-Team!<br />
hördengängen bis handwerklichen Tätigkeiten,<br />
gemeldet haben.<br />
Seitdem hatten wir mehrere Einsätze,<br />
zuletzt bei einer Familie, bei <strong>der</strong> die Mutter<br />
krank war und dringend jemanden<br />
für die kleinen Kin<strong>der</strong> brauchte. Vielen<br />
Dank an alle, die nach meinem Aufruf<br />
im Gottesdienst spontan bereit waren,<br />
mehrere Stunden ihrer Zeit dafür zu<br />
opfern!<br />
Und damit sind wir bei unserem Notruf:<br />
wir haben für die Bereiche Haushalt<br />
und Kin<strong>der</strong>betreuung zu wenig „feste“<br />
Mitarbeiter. Diese Arbeiten sind mit Abstand<br />
die gefragtesten und die zeitintensivsten<br />
und werden auch fast immer sofort<br />
benötigt. Deshalb suchen wir noch<br />
dringend Leute, die auch mal an einem<br />
Vor- o<strong>der</strong> Nachmittag bei einer Familie<br />
einspringen können.<br />
Damit sich jetzt niemand überfor<strong>der</strong>t<br />
fühlt: Unser Angebot gilt nur gemeindeintern<br />
(was natürlich regelmäßige<br />
Gäste mit einschließt) und nur kurzfristig,<br />
um Notlagen zu überbrücken. Wir<br />
können und wollen keine regelmäßige<br />
Haushaltshilfe o<strong>der</strong> einen Pflegedienst<br />
ersetzen.<br />
Erreichbar sind wir über die Pastoren,<br />
Hauskreisleiter, den Besuchsdienst o<strong>der</strong><br />
direkt:<br />
Sabine Lage: Tel. 4443140 o<strong>der</strong> 0176<br />
44420426, E-Mail: sabinel@go4more.de<br />
Christa Scheunert: Tel. 24839619 o<strong>der</strong><br />
0176 83082149, E-Mail: christascheunert@yahoo.de<br />
Sabine Lage<br />
Liebe Antje,<br />
Bericht vom Seelsorge-Basiskurs<br />
Interview mit Antje Brandhorst von Gabi Malich<br />
im Januar und Februar hat <strong>der</strong> Seelsorge-Basiskurs<br />
stattgefunden, an dem auch<br />
etliche Personen unserer Gemeinde teilgenommen<br />
haben. Mit an<strong>der</strong>en Gemeinden<br />
in Zusammenarbeit wurden den Teilnehmern<br />
Grundlagen von Gesprächsführung<br />
und Seelsorgearbeit vermittelt.<br />
Gabi Malich: Warum heißt <strong>der</strong> Kurs so?<br />
Antje Brandhorst: Der Kurs vermittelt<br />
Basisfertigkeiten und –wissen, die ein<br />
Seelsorger haben sollte.<br />
GM: Welche Themen wurden in dem Kurs<br />
behandelt?<br />
AB: Als Erstes ging es um Grundlagen<br />
<strong>der</strong> Gesprächsführung, dann darum,<br />
dass Seelsorge als normale Lebensäuße-<br />
rung <strong>der</strong> Gemeinde, d. h. als Normalität<br />
in <strong>der</strong> Gemeinde gesehen wird. Weitere<br />
Themen waren „Gott ins Gespräch bringen“,<br />
„Beichte und Sündenvergebung“,<br />
sowie die Grenzen <strong>der</strong> Seelsorge o<strong>der</strong><br />
des Seelsorgers erkennen, Begleitung<br />
bei Krankheit und im Sterbeprozess,<br />
richtiges und falsches Helfen, Probleme<br />
lösen.<br />
Man sieht die Themen sind sehr vielfältig<br />
und gehen auch schon zum Teil<br />
über „Basiswissen“ hinaus.<br />
Ein Schwerpunkt des Kurses sind die<br />
praktischen Übungen, die an jedem<br />
Abend gemacht werden. Dort wird in<br />
Kleingruppen ein Seelsorgegespräch zu<br />
dem jeweiligen Thema unter Anleitung<br />
eines Coaches geführt, <strong>der</strong> Feedback<br />
und Tipps gibt, eventuell korrigiert.<br />
GM: Wer konnte daran teilnehmen?<br />
AB: Teilnehmen konnte je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich<br />
für die Seelsorgearbeit interessiert und<br />
herausfinden wollte, ob er selber Seelsorger<br />
sein will o<strong>der</strong> sein kann, je<strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />
auch etwas Neues dazu lernen wollte,<br />
d. h., <strong>der</strong> Kurs ist nicht nur für Anfänger<br />
gedacht. Diesmal kamen Teilnehmer<br />
aus fünf verschiedenen Gemeinden, aus<br />
dem „Seelsorgenetzwerk“ und aus <strong>der</strong><br />
Evangelischen <strong>Gemeinschaft</strong> Königsbrunn.<br />
GM: Seelsorgenetzwerk, was bedeutet das?<br />
AB: Entstanden ist das Seelsorgenetzwerk<br />
aus <strong>der</strong> Pro Christ Veranstaltung,<br />
da wir da mit ganz vielen Seelsorgern<br />
übergemeindlich zusammengearbeitet<br />
und Kontakte geknüpft haben. Wir haben<br />
festgestellt, dass es sinnvoll wäre,<br />
diese Arbeit übergemeindlich zu vernetzen<br />
– im Sinne <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Seelsorge,<br />
aber auch im Sinne <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Gemeinden, die auch gerne einmal<br />
eine neutrale Beratung möchten von<br />
Christen, die die eigene Gemeinde nicht<br />
kennen.<br />
In dem Seelsorgenetzwerk haben sich<br />
bisher vier Gemeinden, bzw. Seelsorge-<br />
Bereichsleiter zusammengeschlossen<br />
und wir unterstützen uns gegenseitig,<br />
indem wir die Impulstage für die Seelsorger<br />
und den Basiskurs gemeinsam<br />
veranstalten.<br />
Zu den vier Gemeinden gehören: die<br />
FEG Mitte, die FEG Süd, die Baptisten<br />
und die LKG.<br />
Solche Veranstaltungen sind ein relativ<br />
hoher Aufwand – deswegen ist so ein<br />
Zusammenschluss durchaus sinnvoll.<br />
GM: Wie ging/geht es für die Teilnehmer<br />
weiter?<br />
AB: Das erste, was folgte, ist, dass mit<br />
jedem ein individuelles Abschlussgespräch<br />
geführt wird bzw. bereits wurde,<br />
um den Kurs zu reflektieren und zu<br />
besprechen, wie es mit <strong>der</strong> Mitarbeit<br />
aussehen kann. Und ich hoffe, dass viele<br />
einsteigen und als Seelsorger starten, Erfahrungen<br />
sammeln, die Scheu vor Gesprächen<br />
verlieren usw. Wenn man dann<br />
als Seelsorger dabei bleibt, wird man für<br />
seine Arbeit eingesegnet. In <strong>der</strong> Folge<br />
nimmt man an den Impulstagen für die<br />
weitere Fortbildung teil.<br />
GM: Wird <strong>der</strong> Kurs wie<strong>der</strong>holt?<br />
AB: Bisher wurde <strong>der</strong> Kurs alle zwei<br />
Jahre durchgeführt. Wir vom Seelsorgenetzwerk<br />
wollen, dass das so bleibt, und<br />
informieren rechtzeitig darüber, wann<br />
<strong>der</strong> nächste Kurs startet.<br />
GM: Liebe Antje, du gibst demnächst die<br />
Leitung des Bereiches Seelsorge ab! Wie<br />
geht es in diesem Bereich weiter?<br />
AB: Ich wünsche mir, dass neue Bereichsleiter<br />
dafür gefunden werden, die<br />
die Zeit und die Kraft mitbringen, den<br />
Bereich zu leiten. Es wäre gut, wenn es<br />
mehrere sein könnten, da die Arbeit für<br />
einen allein kaum zu schaffen ist. Die<br />
Gemeindeleitung ist im Moment dran,<br />
Gespräche zu führen und neue Verantwortliche<br />
für diesen Bereich zu finden.<br />
Ich wünsche mir, dass Seelsorge in <strong>der</strong><br />
Gemeinde noch viel mehr zur normalen<br />
Lebensäußerung wird, als es bisher <strong>der</strong><br />
Fall ist und wir erleben, wie Gott an uns<br />
handelt.<br />
GM: Liebe Antje, ich bedanke mich herzlich<br />
für dieses Gespräch! Vielleicht hat es<br />
in dem einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en den Wunsch<br />
geweckt, im Seelsorgebereich seine Gaben<br />
einzubringen o<strong>der</strong> auch herauszufinden,<br />
ob Seelsorge vielleicht zu seinen Gaben gehört.<br />
Dir wollen wir, auch als Gemeinde,<br />
herzlich danken für deinen Einsatz in diesem<br />
Bereich und für die vielen Stunden,<br />
die du dafür investiert hast. Vielen Dank!!