27.12.2013 Aufrufe

Referat von Lukas Bühlmann, Direktor Schweizerische Vereinigung ...

Referat von Lukas Bühlmann, Direktor Schweizerische Vereinigung ...

Referat von Lukas Bühlmann, Direktor Schweizerische Vereinigung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BAUEN AUF DER GRÜNEN WIESE<br />

VERSUS (NACH-) VERDICHTUNG<br />

Chancen, Anforderungen, Herausforderungen<br />

Tagung <strong>Schweizerische</strong>r Städteverband, 12. September 2013<br />

<strong>Lukas</strong> <strong>Bühlmann</strong>, <strong>Schweizerische</strong> <strong>Vereinigung</strong> für Landesplanung VLP-ASPAN


Paradigmenwechsel neues RPG:<br />

Innen- vor Aussenentwicklung<br />

Neueinzonungen, wenn<br />

Nutzungsreserven<br />

ausgeschöpft sind.


Begrenzte Möglichkeiten der<br />

Siedlungsausdehnung in den Städten


Wachstumsmüdigkeit ….<br />

Wo Bedarf für Neueinzonungen gegeben und Land<br />

vorhanden ist, werden Bauzonenerweiterungen <strong>von</strong> den<br />

Stimmberechtigten oft abgelehnt!


Gesellschaftiche Trends und<br />

Innenentwicklung<br />

• Wunsch nach Wohnen an zentralen Lagen mit guter<br />

Grundversorgung<br />

• Auto verliert bei Jungen an Bedeutung<br />

Mikrozensus Mobilität/Verkehr 2010


Die Antwort<br />

Verdichtung im Bestand<br />

Massgeschneiderte Lösungen: Verdichtungspotenziale<br />

prüfen und quartierbezogen verdichten…<br />

150 E/ha<br />

180 E/ha<br />

140 E/ha<br />

100 E/ha<br />

55 E/ha<br />

40 E/ha<br />

Quelle: Departement für Bau,<br />

Verkehr und Umwelt des Kantons<br />

Aargau


… kaum Verdichtungspotenzial<br />

bereits sehr dicht…<br />

hochwertige gewachsene<br />

Siedlungsstrukturen…


Entwicklungspotenzial in<br />

Transformationsgebieten<br />

Industriebrachen


Flächentausch<br />

Verlagerung Recycling-Sortierwerk aus dem<br />

Entwicklungsschwerpunkt an den Siedlungsrand<br />

→ erfordert aktive Bodenpolitik


Herausforderung Nachverdichtung<br />

…etwas einfacher bei klarer Eigentümerstruktur


Nachverdichtung und<br />

Eigentumsgarantie<br />

Blockierung der baulichen Entwicklung an strategisch<br />

wichtigen Lagen durch einzelne Eigentümer…<br />

Was tun?<br />

Verhandlung?<br />

Nutzung eines günstigen Zeitfensters?<br />

Gesetzlicher Druck?


Nachverdichtung<br />

Gesetzlicher Druck<br />

Beispiel Entwurf Baugesetz Kanton St. Gallen<br />

Art. 17 E-BauG-SG Entwicklungszonen, Grundsätze<br />

1 Entwicklungszonen ermöglichen die Neuüberbauung <strong>von</strong><br />

unternutzten oder in Umstrukturierung befindlichen<br />

Siedlungsgebieten.<br />

2 (…)<br />

Art. 18 E-BauG-SG Entwicklungszonen, Enteignung<br />

1 Die politische Gemeinde kann im Rahmennutzungsplan ein<br />

Enteignungsrecht für Flächen vorsehen, deren Verfügbarkeit für die<br />

Erreichung der Entwicklungsziele unerlässlich ist.<br />

2 (…)


Verdichtung ist in Zürich<br />

etwas anderes als in Uzwil SG<br />

oder Villars-sur-Glâne FR…


Unterschiedliche Massstäbe der<br />

Verdichtung auch in den Städten<br />

Zürich<br />

Bern-Brünnen<br />

Genf


Siedlungs- und Wohnqualität<br />

- ein Gebot der Stunde


Grösse und Dichte sind<br />

gewöhnungsbedürftig….<br />

Man muss die<br />

Bevölkerung<br />

abholen.


Zerstörte Quartierstruktur …oder unvermeidliche Brüche<br />

im Siedlungsbild aufgrund <strong>von</strong> Nachverdichtungen?


Die Entstehung eines<br />

Quartiers braucht Zeit


Wieviel Orts- und Denkmalschutz?<br />

Historische Bauten und Anlagen schaffen Identität!<br />

„Es war ein Fehler, alle identitätsstiftenden Gebäude abzureissen, auch aus<br />

Investorensicht.“ Matthias Meier, Mediensprecher Allreal Immobilien zur Überbauung Neu-<br />

Oerlikon in Zürich Nord, NZZ 19.05.2010


Lärmschutz und Raumplanung<br />

Strassenschluchten und<br />

anonyme Aussenräume<br />

infolge <strong>von</strong><br />

Lärmschutzmassnahmen<br />

können nicht das Ziel sein.<br />

Bilder: Thomas Gastberger,<br />

Lärmschutzfachstelle Kanton Zürich


Lärmschutz und Raumplanung<br />

Lärmschutz und Städtebau lassen sich nur dann miteinander<br />

vereinen, wenn<br />

• qualitativ hochstehender Wohnungsbau mit (zumindest<br />

teilweise) ruhigen Aussenräumen,<br />

• lebendige Strassenräume sowie<br />

• nutzungsmässig und sozial durchmischte Siedlungen<br />

möglich sind.<br />

Zulassung <strong>von</strong><br />

• Fenstern an lärmexponierten Fassaden, sofern lärmabgewandt<br />

unter Einhaltung der Grenzwerte über ein offenes Fenster<br />

gelüftet werden kann.<br />

• Kontrollierte Lüftung statt offenes Fenster für betriebliche<br />

Räume wie Büros, Ateliers und Gewerbe.


Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche<br />

Gebietsentwicklung<br />

«Die sorgfältige Planung, die Bereitschaft, etwas zu<br />

ändern, und der Dialog zwischen Stadt, Gebietsmarketing<br />

und Grundeigentümern – das sind die Erfolgsrezepte des<br />

Glattparks.»<br />

Bernhard Ruhstaller. Leiter Gebietsmarketing, in Baublatt 20/2013


Förderung des preisgünstigen<br />

Wohnungsbaus mit raumplanerischen<br />

Mitteln<br />

Würdigung


Zonen für preisgünstigen Wohnungsbau<br />

Baureglement der Stadt Zug<br />

Die Zone für preisgünstigen<br />

Wohnungsbau ist einer Wohn- oder<br />

Arbeitszone überlagert. In dieser<br />

überlagernden Zone ist mindestens<br />

50% der anzurechnenden<br />

Geschossfläche für den<br />

preisgünstigen Wohnungsbau<br />

reserviert.<br />

Auf den Anteil des preisgünstigen<br />

Wohnungsbaus wird ein<br />

Ausnützungszuschlag <strong>von</strong> 10%<br />

gewährt. (….)<br />

Würdigung<br />

• Kommt nur da in Frage, wo neu<br />

eingezont wird;<br />

• Verwaltungs- und<br />

Kontrollaufwand ist relativ<br />

gross, wenn die Liegenschaft<br />

nicht im Eigentum eines<br />

gemeinnützigen<br />

Wohnbauträgers ist:<br />

• Definition und Sicherstellung<br />

der Preisgünstigkeit,<br />

• richtige Belegung der<br />

Wohnungen, Verhinderung<br />

der Zweckentfremdung…


Förderung über die<br />

Sondernutzungsplanung<br />

Festlegung <strong>von</strong> Anteilen an preisgünstigem Wohnraum<br />

in Sondernutzungsplänen oder Verträgen<br />

Beispiel Gestaltungsplan<br />

Greencity Manegg Zürich,<br />

30% der Bruttogeschossfläche ist für<br />

genossenschaftliche Wohnprojekte<br />

reserviert.<br />

Beispiel Plan localisé de quartier PLQ<br />

innerhalb <strong>von</strong> Entwicklungszonen im<br />

Kanton Genf:<br />

Mind. 30 % der Bruttogeschossfläche<br />

steht dem sozialen Wohnungsbau zur<br />

Verfügung.<br />

Greencity Manegg Zürich


Aktive Bodenpolitik<br />

• Stadteigenes Land, allenfalls Bodenerwerb über<br />

Erträge aus der Mehrwertabgabe.<br />

• Übertragung des Bodens an gemeinnützige<br />

Wohnbauträger, Abgabe im Baurecht.<br />

• Grosse Einflussmöglichkeiten auf die Nutzung und<br />

Gestaltung der Grundstücke.<br />

• Baurecht: Jährliche Erträge aus Baurechtszinsen.


Mehrwertausgleich<br />

Bäume wachsen bei der Mehrwertabgabe nicht in die Höhe…<br />

• Mindestregelung des revidierten RPG: 20 % bei Neueinzonungen;<br />

• Alles Weitere ist Sache der Kantone;<br />

• Möglichkeit <strong>von</strong> Infrastrukturverträgen für übergesetzliche<br />

Abschöpfungen.


VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!