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Leitlinien zur guten fachlichen Praxis der - Landwirtschaft in Sachsen

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4. Anfor<strong>der</strong>ungen an die Gestaltung <strong>der</strong> Gehege<br />

Essentielle Bedürfnisse des Wildes s<strong>in</strong>d Ernährung, Bewegung, Fortpflanzung, Sicherung und<br />

Sozialkontakt. Die volle Befriedigung dieser Hauptbedürfnisse muss die Haltung von Wild <strong>in</strong><br />

Gehegen gewährleisten. Dem Standort und <strong>der</strong> Ausgestaltung <strong>der</strong> Gehege kommt somit e<strong>in</strong>e<br />

entscheidende Bedeutung zu.<br />

4.1 Standort<br />

Damwild<br />

Die landwirtschaftlich gehaltenen Wildtiere, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das Damwild, besitzen e<strong>in</strong>e gute<br />

Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichsten Standortbed<strong>in</strong>gungen. Sie zeigen bei Störungen<br />

e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge bis mäßige Fluchtdistanz, s<strong>in</strong>d verträglich und bevorzugen das Leben im Sozialverband<br />

<strong>in</strong> unterschiedlich großen Rudeln. Sie zeichnen sich ferner durch e<strong>in</strong>e relativ gute<br />

Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit gegenüber Krankheiten aus.<br />

Sicherheit fühlt das Wild durch Entfernung o<strong>der</strong> Deckung. Bäume o<strong>der</strong> Sträucher bieten gute<br />

Deckungs- und E<strong>in</strong>standsmöglichkeiten mit W<strong>in</strong>d- und Sichtschutz. Sie dienen gleichzeitig<br />

als Schattenspen<strong>der</strong> bei Hitze. Absolut freie, offene und ebene Standorte ohne Schutz vor<br />

W<strong>in</strong>d und Wetter o<strong>der</strong> mit nur ungenügendem Angebot an natürlicher Äsung, wo <strong>zur</strong> Hauptvegetationszeit<br />

zugefüttert werden muss, s<strong>in</strong>d aus Tierschutz- und ethologischen Gründen<br />

nicht geeignet. In die Weidefläche <strong>in</strong>tegrierte Schattenbäume müssen durch Anlegen von<br />

Manschetten vor R<strong>in</strong>denschäle geschützt werden.<br />

Geeignete Standorte s<strong>in</strong>d rechteckige Grünlandflächen mit e<strong>in</strong>er differenzierten<br />

Geländestruktur o<strong>der</strong> mit E<strong>in</strong>standsmöglichkeiten durch Baum- bzw. Strauchgruppen den<br />

unterschiedlichen Bedürfnissen <strong>der</strong> Wildarten angepasst. Grundsätzlich s<strong>in</strong>d aus<br />

tierhygienischen Gründen trockenen Grünlandstandorten <strong>der</strong> Vorzug vor nassen Flächen zu<br />

geben.<br />

Rotwildgehege Muffelwildgehege Schwarzwildgehege<br />

E<strong>in</strong> futterwüchsiger Standort<br />

hat für Rotwild Vorteile,<br />

dabei können auch Gehege<br />

mit höherem Grundwasserstand<br />

und Nie<strong>der</strong>schlägen<br />

genutzt werden. In Rotwildgattern<br />

sollten Suhlen<br />

vorhanden se<strong>in</strong>.<br />

Das Muffelwild o<strong>der</strong> Wildschaf<br />

ist sehr anpassungsfähig<br />

an viele Standortbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Zu feuchte Standorte s<strong>in</strong>d<br />

nicht zu empfehlen. Es ist e<strong>in</strong>e<br />

Unterglie<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> 4 bis 6<br />

Gatter (Parasitenproblematik)<br />

anzustreben.<br />

Auf jeden Fall s<strong>in</strong>d Schil<strong>der</strong><br />

mit „Schwe<strong>in</strong>ebestand – unbefugtes<br />

Füttern und Betreten<br />

verboten“ aufzustellen.<br />

Schwarzwild unterliegt <strong>der</strong><br />

Schwe<strong>in</strong>ehaltungshygieneverordnung.<br />

So s<strong>in</strong>d auch Wildschwe<strong>in</strong>e<br />

auf Flächen bis 75 ha<br />

Größe nach Grundsätzen <strong>der</strong><br />

Freilandhaltung zu halten.<br />

4

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