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Ausgabe 6/13 (pdf) - Cyty-Braunschweig

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Der Seniorenrat<br />

<strong>Braunschweig</strong><br />

BRAUNSCHWEIGER<br />

JOURNAL<br />

29. Jahrg./Heft 6<br />

Dez./Jan.<br />

20<strong>13</strong>/2014<br />

Offizielles Journal<br />

des<br />

<strong>Braunschweig</strong>er<br />

Seniorenrates


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 1<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Aus dem Inhalt:<br />

Editorial 1<br />

Die Bäderlandschaft in<br />

<strong>Braunschweig</strong> 2<br />

Der „Soziallotse“, ein<br />

neues Projekt 3<br />

Eine Weihnachtsgeschichte<br />

4<br />

Walnüsse – ein Genuss<br />

nicht nur in der<br />

Weihnachtszeit 5<br />

Wilhelm-Raabe-Literaturpreis<br />

20<strong>13</strong> 6<br />

Dr. Friedrich Wilhelm<br />

Ludwig Leichhardt 7<br />

Die „Mundorgel“ ist<br />

60 geworden 8<br />

Aktuelle Ausstellungen in<br />

<strong>Braunschweig</strong> 9<br />

Sprichwörter, Sprüche,<br />

Widersprüche 11<br />

Der <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Maler Gottlieb Mordmüller 12<br />

Exil-Residenzen der<br />

Welfen in Österreich <strong>13</strong><br />

Schloss Wernigerode 15<br />

Bilderseiten 16/17<br />

Dress Appell 19<br />

100 Jahre DLRG 20<br />

Vater und Sohn 21<br />

Friedrich Wilhelm<br />

Raiffeisen 23<br />

Nordic Walking im Winter/<br />

Kindermund 24<br />

<strong>Braunschweig</strong>er<br />

Spruchweisheiten 25<br />

E-Mail oder Brief?/<br />

Hobby- & Wissensbörse<br />

in Not! 27<br />

Vulkanexplosion in<br />

Deutschland? 28<br />

Die Julischka aus<br />

Budapest/<br />

Mostrich oder<br />

Zaubernuss 29<br />

Veranstaltungen 31<br />

Bericht aus dem<br />

Hundehimmel 32<br />

Liebe Leserin und<br />

lieber Leser,<br />

unausweichlich geht es auf<br />

Weihnachten zu. Jeder Gang<br />

durch festlich erleuchtete<br />

Straßen, jeder Blick in winterlich<br />

dekorierte Schaufenster<br />

macht es deutlich. Das kommende<br />

Fest ist auch nicht zu<br />

überhören, Weihnachtsmusik<br />

allüberall. Manch einem ist<br />

EDITORIAL<br />

das zu viel, zumal uns das<br />

Angebot der Warenhäuser und<br />

Supermärkte bereits ab September<br />

auf das Ereignis vorbereitet<br />

hat. Was also tun? Bescheiden<br />

sein, sich nicht vom<br />

kommerziellen Überangebot<br />

verunsichern lassen. Alles in<br />

Maßen, auch die vorweihnachtlichen<br />

Freuden oder<br />

Verpflichtungen! Ein <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Politiker erzählte<br />

mir einmal, dass er froh sei,<br />

die 19 Weihnachtsfeiern, die<br />

auf seiner Besuchsliste standen,<br />

hinter sich zu haben. Das<br />

ist Stress pur, dem sollte man<br />

möglichst entgehen!<br />

Unser jahreszeitlicher Tribut<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong> ist eine<br />

Weihnachtsgeschichte, und<br />

wir erzählen von leckeren<br />

Walnüssen. Ein Silvesterspaß<br />

führt ins neue Jahr ein.<br />

Neben dem christlichen Fest<br />

hält der Winter noch weitere<br />

Attraktionen für uns bereit.<br />

Alles still<br />

Alles still! Es tanzt den Reigen<br />

Mondenstrahl in Wald und Flur<br />

und darüber thront das Schweigen<br />

und der Winterhimmel nur.<br />

Theodor Fontane<br />

Bis in den Januar hinein bietet<br />

<strong>Braunschweig</strong> eine Vielzahl<br />

interessanter Ausstellungen,<br />

auf die wir Sie aufmerksam<br />

machen. Wir berichten von<br />

kulturellen Ereignissen wie<br />

der Verleihung des Raabepreises<br />

und möchten Lust auf<br />

Theater wecken. Bewegung in<br />

freier Natur tut ebenfalls gut,<br />

wie wäre es mit Nordic Walking<br />

im Winter?<br />

Als Journal für die älteren<br />

Generationen haben wir wieder<br />

wichtige Informationen<br />

aufgespürt. Sie finden Neues<br />

über die Bäderlandschaft in<br />

<strong>Braunschweig</strong> sowie über das<br />

Projekt der Soziallotsen.<br />

Natürlich ist es Ehrensache,<br />

dass auch Bobby wieder zu<br />

Wort kommt und Sie viele<br />

weitere interessante Artikel<br />

entdecken können.<br />

Zum Jahresende möchte ich<br />

nicht versäumen, unserem<br />

treuen Leserkreis sowie allen<br />

Inserenten, deren finanzielle<br />

Unterstützung das <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Journal erst möglich<br />

macht, zu danken.<br />

Die Redaktion wünscht Ihnen<br />

frohe Weihnachten und ein<br />

gesundes neues Jahr.<br />

Christel Mertens<br />

Titelbild:<br />

Weihnachtsmarkt in<br />

<strong>Braunschweig</strong><br />

Foto: Eveline Qweitzsch


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 2<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Die Bäderlandschaft in <strong>Braunschweig</strong><br />

Text: Elke Brümmer • Foto: Heidemarie Wilkes<br />

Am 24. August dieses Jahres<br />

titulierte die <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Zeitung: „Stadt mit Bädern gut<br />

aufgestellt“. Da es zu diesem<br />

Thema verschiedene Ansichten<br />

und zudem Informationsbedarf<br />

für die ältere Generation<br />

gibt, lud der Vorsitzende<br />

des Seniorenrates, Dr.–Ing.<br />

Günter Weinhausen, den Geschäftsführer<br />

der Stadtbad<br />

GmbH <strong>Braunschweig</strong>, Jürgen<br />

Scharna, zu der Sitzung am<br />

30. August im Seniorenpflegeheim<br />

CASA REHA „An der<br />

Wilhelmstraße“ ein.<br />

Jürgen Scharna bestätigte die<br />

Veröffentlichungen diverser<br />

Zeitungen, wonach es künftig<br />

folgende Schwimmbäder in<br />

<strong>Braunschweig</strong> geben wird: die<br />

Hallenbäder Sportbad Heidberg,<br />

den Bürgerbadepark in<br />

der Nimesstraße mit 32° C<br />

warmem Becken und das im<br />

Frühjahr 2014 eröffnende<br />

Freizeit- und Erlebnisbad<br />

„Wasserwelt“ in der Hamburger<br />

Straße. Während die<br />

Freibäder Waggum, Bürgerpark,<br />

Raffteich und Kennelbad<br />

sowie die nicht öffentlichen<br />

Lehrschwimmbecken<br />

der Schulen Otto-Bennemann,<br />

Oswald-Berkhan, Hans-<br />

Würtz, Heinrich-Büssing, Gesamtschule<br />

Heidberg bestehen<br />

bleiben sollen, werden die<br />

Hallenbäder Nordbad, Wenden<br />

und das Badezentrum in<br />

Gliesmarode geschlossen.<br />

Einwänden gegen die<br />

Schließung der genannten<br />

Bäder werden wegen des zu<br />

hohen Sanierungsaufwandes<br />

keine Chancen eingeräumt,<br />

zumal die Stadt <strong>Braunschweig</strong><br />

mit den vorhandenen und<br />

künftigen Bade- und<br />

Schwimmflächen als ausreichend<br />

ausgestattet gilt. Für die<br />

in absehbarer Zeit schließende<br />

Sauna im Sportbad Heidberg<br />

wird dort ein Bewegungsbad<br />

Der Vorsitzende des Seniorenrates, Dr.–Ing. Günter Weinhausen,links,<br />

lud den Geschäftsführer der Stadtbad GmbH<br />

<strong>Braunschweig</strong>, Jürgen Scharna, zu der Sitzung am<br />

30. August im Seniorenpflegeheim CASA REHA „An der Wilhelmstraße“<br />

ein.<br />

errichtet, damit Menschen mit<br />

Parkinson-Erkrankungen oder<br />

Brustkrebsoperierte ein Therapiebecken<br />

nutzen können.<br />

Der Geschäftsführer der Stadtbad<br />

GmbH schilderte ausführlich<br />

die Eigenschaften des<br />

neuen Freizeit- und Erlebnisbades<br />

„Wasserwelt“ an der<br />

Hamburger Straße, das unter<br />

dem Motto steht: „Stadt trifft<br />

auf Landschaft“: Es wird aus<br />

Betreutes Wohnen<br />

mit 24-Stunden-Pflege!<br />

Kurzzeitpflege & Dauerpflege<br />

Eiderstraße 4 • 38120 <strong>Braunschweig</strong><br />

Telefon 0531 / 28 53-10 20<br />

www.brockenblick.de<br />

der „Erlebnisbadewelt“,<br />

Kleinkinderwelt, 30° C warmem<br />

Schwimmbecken mit<br />

1 Meter und 3 Meter Sprungbrettern<br />

bestehen. Die neue<br />

„Saunawelt“ beinhaltet eine<br />

Saunalandschaft mit drei Saunen<br />

im Innen- und zwei im<br />

Außenbereich sowie einen<br />

500 qm großer Naturbadeteich.<br />

Die „Sportwelt“ wird<br />

ein 25 Meter umfassendes<br />

Schwimmbecken, 28° C<br />

warm, zum Trainieren für Vereine<br />

und Schulklassen sein.<br />

Schwimm- und Aquakurse<br />

sind in diesem Aktivbecken<br />

möglich. Das Obergeschoss<br />

wird an ein Fitness–Studio<br />

vermietet. Folgende Eintrittspreise<br />

sind für das neue Freizeit-<br />

und Erlebnisbad vorgesehen:<br />

bei einer Aufenthaltsdauer<br />

von einer Stunde: 2,75 €, ab<br />

zwei Stunden: 5 €, ganztägig:<br />

8,25 €, Sauna- und Schwimmen:<br />

16 €, ab 20 Uhr: <strong>13</strong> €.<br />

Bezahlt wird erst bei Verlassen<br />

des Bades, so dass jeder Besucher<br />

seine Aufenthaltsdauer<br />

individuell gestalten und ggfs.<br />

das dort befindliche Restaurant<br />

aufsuchen kann.<br />

Jeder kann sich „sein“ Bad<br />

nach den eigenen Bedürfnissen<br />

aussuchen, so Jürgen<br />

Scharna. Ein Bad, das speziell<br />

für Senioren geeignet ist, gibt<br />

es nicht. Der Geschäftsführer<br />

der Stadtbad GmbH kann sich<br />

vorstellen, dass in allen<br />

Bädern soziale Kontakte entstehen,<br />

wenn sich Jung und<br />

Alt, Vereinsmitglieder oder<br />

solche, die es werden wollen,<br />

in Schwimmkursen oder beim<br />

Schwimmen treffen.<br />

Die bei der Seniorenratsitzung<br />

Anwesenden konnten noch<br />

nicht überzeugt werden, dass<br />

es künftig ein zufriedenstellendes<br />

Angebot zum Schwimmen<br />

für die ältere Generation<br />

in <strong>Braunschweig</strong> geben wird.<br />

Es wird sich zudem herausstellen,<br />

ob deren Renten ausreichen,<br />

um die Eintrittspreise<br />

für die Bäder zu bezahlen.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 3<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Der „Soziallotse“, ein<br />

neues Projekt<br />

Text: Elke Brümmer • Foto: Heidemarie Wilkes<br />

Als das <strong>Braunschweig</strong>er Journal<br />

2005 die 2003 gegründete<br />

Bürgerstiftung <strong>Braunschweig</strong><br />

vorstellte, war nicht die<br />

immense Entwicklung dieser<br />

Stiftung vorauszusehen. So<br />

wurden allein im vergangenen<br />

Jahr mehr als 60 Projekte aus<br />

verschiedenen Bereichen mit<br />

mehr als 500 000 Euro gefördert.<br />

Hierfür stand ein von der<br />

Bürgerstiftung verwaltetes<br />

Vermögen von knapp 9 Millionen<br />

Euro zur Verfügung.<br />

Nur dessen Erträge werden für<br />

die Entwicklung, die Umsetzung<br />

und die finanzielle<br />

Unterstützung der Projekte<br />

verwendet neben zusätzlich<br />

eingeworbenen Spenden. Die<br />

Arbeit der sich auf die Stadt<br />

Delegiertenversammlung<br />

des Seniorenringes am 18.<br />

Oktober 20<strong>13</strong> in der Begegnungsstätte<br />

Ottenroder Straße.<br />

Der 1. Vorsitzende, Dr. Günter<br />

Weinhausen, eröffnete die Sitzung,<br />

begrüßte 59 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer und gab<br />

nach den Grußworten einen<br />

Bericht über die Tätigkeiten des<br />

Seniorenrates.<br />

Bürgermeisterin Annegret Ihbe<br />

überbrachte die Grüße der Stadt.<br />

Thomas Tegtmeyer (r.o.) machte<br />

sich als Nachfolger von Gerhard<br />

Horaiske als Leiter der<br />

Abteilung Wohnen und Senioren<br />

im Fachbereich Soziales<br />

und Gesundheit bekannt, und<br />

Heinz-Jürgen Schulz vom Seniorenbüro<br />

stellte eine neue<br />

Mitarbeiterin, Sabrina Kascha,<br />

vor.<br />

Mit einer Bildpräsentation hielten<br />

Ute Lütjohann und Ullrike<br />

Kallnischkies-Thiel (v.l.) vom<br />

DRK Kreisverband <strong>Braunschweig</strong>-Salzgitter<br />

e.V. zum<br />

Bereich Wohnberatung einen<br />

Vortrag mit dem Thema „Ich<br />

bleibe zu Hause - Unterstützungsmöglichkeiten<br />

im Alltag“.<br />

Fotos: G. Hühne<br />

Projektkoordinator der Bürgerstiftung Patrick Scheunemann,<br />

links, und Heinz-Jürgen Pausder, Vorstand der<br />

Bügerstiftung, stellten am 27. September das Projekt „Soziallotse“<br />

vor<br />

<strong>Braunschweig</strong> konzentrierenden,<br />

politisch und wirtschaftlich<br />

unabhängigen Bürgerstiftung<br />

wäre ohne den Einsatz<br />

vieler ehrenamtlich tätigen<br />

Menschen nicht zu leisten. Für<br />

das bürgerschaftliche Engagement<br />

der Stiftung wurde ihrem<br />

Vorstand am 4. Oktober dieses<br />

Jahres vom Bundespräsidenten<br />

Joachim Gauck der Verdienstorden<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland zuerkannt.<br />

Wer hat nicht schon einmal<br />

schnelle Hilfe benötigt, möglichst<br />

kostengünstig? Für<br />

Ratsuchende und Fachleute<br />

gibt es seit einigen Monaten<br />

ein neues Angebot: den<br />

„Soziallotsen“, ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der Bürgerstiftung<br />

<strong>Braunschweig</strong>, der Stiftung<br />

<strong>Braunschweig</strong>ischer Kulturbesitz<br />

und der Volksbank<br />

BraWo Stiftung. Vor zwei Jahren<br />

wurde von der Stiftung<br />

<strong>Braunschweig</strong>ischer Kulturbesitz<br />

und der Diakonie eine<br />

Studie über die Wirksamkeit<br />

von Unterstützungs- und<br />

Hilfsangeboten für Familien<br />

mit geringen Einkünften erarbeitet.<br />

Nach vielen Diskussionen<br />

und einer Testphase entstand<br />

mit einem Konzept der<br />

IT-Firma Symeda GmbH für<br />

die technische Umsetzung das<br />

am 25. September freigeschaltete<br />

Internetportal für 830<br />

Hilfsangebote.<br />

Da sich unter den Hilfesuchenden<br />

viele Ältere mit<br />

Erfahrung im Umgang mit<br />

dem Internet befinden, stellten<br />

Heinz-Jürgen Pausder vom<br />

Vorstand der Bürgerstiftung<br />

und der Projektkoordinator<br />

Patrick Scheunemann auf<br />

Bitte des Vorsitzenden des<br />

Seniorenrates Dr.-Ing. Günter<br />

Weinhausen das Projekt Soziallotse<br />

<strong>Braunschweig</strong> den<br />

Mitgliedern des Seniorenrates<br />

vor. Unter der Internetadresse<br />

www.soziallotse-braunschweig.de<br />

erfährt jeder in<br />

drei Schritten alles über Art<br />

und Umfang der Hilfsangebote.<br />

Schritt 1: Suchbegriff angeben,<br />

zum Beispiel: Wohnen<br />

für Senioren; Schritt 2: Standort<br />

wie Adresse oder Postleitzahl;<br />

Schritt 3: optionale Themenfilter<br />

(zusätzliche Suchkriterien),<br />

zum Beispiel: Senioren,<br />

Wohnen, Beratung. Das<br />

Suchergebnis zeigt 23 verschiedene<br />

Angebote, über die<br />

sich Interessierte detailliert<br />

informieren können. Das<br />

Datenportal für Hilfsangebote<br />

soll künftig auch auf die Region<br />

Gifhorn und Wolfenbüttel<br />

erweitert werden.<br />

Kontakt, auch für Vorschläge<br />

für neue Angebote oder Verbesserungen:<br />

Bürgerstiftung<br />

<strong>Braunschweig</strong>, Löwenwall<br />

16, 38100 <strong>Braunschweig</strong>.<br />

Telefon: 0531 – 48039839.<br />

E-Mail: braunschweig@soziallotse.de.<br />

Internet: www.soziallotse-braunschweig.de.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 4<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Eine Weihnachtsgeschichte<br />

Text: Helmut Wenzel • Foto: Elke Brümmer<br />

Es hatte noch einmal tüchtig<br />

geschneit. Die vor zwei Tagen<br />

von den beiden Waldarbeitern<br />

mit ihrem Pferdgespann hinterlassenen<br />

Spuren sind zugedeckt.<br />

Die letzten Sonnenstrahlen<br />

glitzern auf der<br />

Schneedecke. Das leise Rauschen<br />

der hier am Waldesrand<br />

stehenden Bäume stört nicht<br />

die andächtige Ruhe des Märchenwaldes,<br />

der heute am<br />

24. Dezember den Heiligen<br />

Abend erwartet.<br />

Unter den Laub- und Nadelbäumen<br />

will zunächst keine<br />

weihnachtliche Stimmung<br />

aufkommen. Sie schauen alle<br />

traurig auf den aus der<br />

Schneedecke ragenden<br />

Stumpf der abgesägten Tanne,<br />

die jetzt wohl den Rathausplatz<br />

herausputzt. Sie war den<br />

Bäumen über viele Jahre ein<br />

reger Gesprächspartner gewesen.<br />

Zum Schluss ächzte sie<br />

aufgrund ihres Alters und<br />

prächtiger Entfaltung unter<br />

der Last des Schnees, der auf<br />

ihren Zweigen ruhte.<br />

In die Stille hinein meldet sich<br />

die Fichte und beschwert sich<br />

über die von der Natur ungerechte<br />

Behandlung, ihr Nadelkleid<br />

im Winterhalbjahr nicht,<br />

wie die anderen Bäume ihr<br />

Laub, abwerfen zu können.<br />

Die Schneemassen würden sie<br />

belasten und ihre Zweige<br />

drohten zu brechen. Die stämmige<br />

Eiche zollt ihr Sympathie,<br />

weist aber darauf hin,<br />

dass sie durch ihre großflächige<br />

Belaubung im Sommer<br />

besonders viele Blätter zu versorgen<br />

hätte. Das träfe auch<br />

für die in der Nähe stehende<br />

Buche, Birke und Linde zu.<br />

Sie freue sich bereits darauf,<br />

bald wieder Vögeln Platz für<br />

ihre Nester bieten zu können.<br />

Die Birke meint, sie erwarte<br />

mit Skepsis die Vögel, nachdem<br />

ihr ein Specht mit seinem<br />

spitzen Schnabel mächtig am<br />

Stamm zugesetzt hätte. Außerdem<br />

plagten sie wieder Pilze<br />

und Flechten, die sich auf<br />

ihrem weichen Holz ausbreiteten.<br />

Sie solle sich nicht beschweren,<br />

schaltet sich die Buche<br />

ein. Mit den von ihr ausgesandten<br />

Pollen würden Birken<br />

viele Allergiker peinigen. Sie<br />

locke ausgleichend dafür, verteidigt<br />

sich die Birke, besonders<br />

viele Schmetterlinge an.<br />

Von wegen anlocken, mischt<br />

sich die Buche ein. Schon bald<br />

werden wieder die Wildschweine<br />

auftauchen, um sich<br />

mit Eicheln zu versorgen.<br />

Anschließend würden sie sich<br />

nicht an der Eiche ihr Fell<br />

schrubben, sondern immer bei<br />

ihr.<br />

Beruhige dich, liebe Buche,<br />

sagt die Eiche. Bei mir finden,<br />

ohne dass man es wahrnimmt,<br />

Insekten Unterschlupf, und<br />

das juckt manchmal mächtig.<br />

Meine Rinde sollte grundsätzlich<br />

geschont werden, da im<br />

südlichen Europa aus ihr Korken<br />

gefertigt werden. Einem<br />

Baum würden im Laufe seines<br />

Lebens immerhin 100 bis 200<br />

kg Rinde abgetrennt werden.<br />

Eine harte Prozedur.<br />

Jeder Baum, so die Buche, ist<br />

dem Menschen ausgesetzt. Ihr<br />

Holz diene beispielsweise<br />

bevorzugt zum Heizen. Es<br />

brenne lange mit hellem<br />

Schein und würde gerade jetzt<br />

zur Weihnachtszeit gemütliche<br />

Wärme verbreiten.<br />

Bei mir kratzt sich kein Tier<br />

wegen meiner Nadeln und der<br />

etwas schuppigen Rinde, so<br />

die Fichte. Die Menschen<br />

dagegen fällen mich dennoch<br />

und verfrachten mich auf<br />

Weihnachtsmärkte zum Verkauf.<br />

Mein Holz, sinniert die Linde,<br />

steht seit altersher eng mit der<br />

Weihnachtszeit in Verbindung.<br />

Aus ihm schnitzten<br />

Bildhauer nicht nur die vielen<br />

Heiligen in Kirchen, sondern<br />

auch unzählige Male die Krippenfiguren.<br />

Aus ihrem Holz<br />

würden auch Musikinstrumente<br />

gefertigt, z.B. Orgeln,<br />

die am Heiligen Abend das<br />

„Gloria in excelsis Deo“, die<br />

Weihnachtskantate von J. S.<br />

Bach ertönen lassen.<br />

Das Gespräch der Bäume wird<br />

durch Glockengeläut unterbrochen.<br />

Stille Nacht, heilige<br />

Nacht, es ist dunkel geworden,<br />

und Eiche, Buche, Fichte und<br />

Linde senken ihre Zweige<br />

zur Nachtruhe am Heiligen<br />

Abend.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 5<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Walnüsse – ein Genuss<br />

nicht nur in der<br />

Weihnachtszeit<br />

Text und Foto: Elke Brümmer<br />

In der Advents- und Weihnachtszeit<br />

erinnert sich wohl<br />

jeder gern an die Kindheit, in<br />

der es in der Vorweihnachtszeit<br />

üblich war, Nüsse zu<br />

knacken und sie im trauten<br />

Familien- oder Freundeskreis<br />

zu verzehren. Neben Hasel-,<br />

Erd-, und Paranüssen sind mir<br />

Walnüsse auch heute noch am<br />

liebsten. In meiner Kindheit<br />

gehörten sie neben Süßigkeiten<br />

und Gebäck auf jeden<br />

Weihnachtsteller.<br />

Der Walnussbaum stammt<br />

ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet<br />

sowie aus Asien.<br />

Wichtigstes Verbreitungsgebiet<br />

ist das zentralasiatische<br />

Kirgistan, wo ausgedehnte<br />

Wälder zu finden sind. Wahrscheinlich<br />

aßen die Menschen<br />

bereits in der Jungsteinzeit vor<br />

9000 Jahren Walnüsse, da sie<br />

sich gut lagern und lange aufbewahren<br />

ließen. In der römischen<br />

Antike wurden Walnussbäume<br />

systematisch als<br />

Nutzpflanzen angebaut und<br />

kultiviert.<br />

Um die Walnüsse ranken sich<br />

einige christlich geprägte Geschichten.<br />

So symbolisierte<br />

die bittere, grüne Hülle das<br />

Leiden Christi. Die harte runzelige<br />

Schale stand für das<br />

Holz des Kreuzes, an dem<br />

Jesus den Tod fand. Der essbare<br />

Kern soll mit dem Fleisch<br />

Christi vergleichbar sein. Eine<br />

davon abweichende Interpretation<br />

besagt, dass die Schale<br />

der Schoß der Gottesmutter<br />

Maria gewesen sei, indem<br />

Jesus heranwuchs. Und<br />

schließlich galt die geöffnete<br />

Walnuss ganz allgemein als<br />

Symbol weiblicher Fruchtbarkeit.<br />

In unseren kalorienbewussten<br />

Zeiten ist die althergebrachte<br />

Symbolik nicht mehr bekannt.<br />

Die Ansicht, dass Nüsse dick<br />

machen, wird heutzutage nicht<br />

mehr vertreten. Für die Deutsche<br />

Gesellschaft für Ernährung<br />

gehören sie in Maßen<br />

genossen zu jeder gesunden<br />

Ernährung, unterstützen Herz<br />

und Gefäße und senken den<br />

Cholesterinspiegel. Der fetthaltige,<br />

eiweiß- und kalorienreiche<br />

Samen enthält sogar<br />

lebensnotwendige Vitamine,<br />

Nähr- und Mineralstoffe.<br />

Der Walnussbaum ist in<br />

Deutschland in manchen Gärten<br />

zu finden. Er benötigt<br />

allerdings viel Platz und kann<br />

eine Höhe von 3 bis 30 Metern<br />

erreichen. Nach der Blütezeit<br />

im April setzt im September<br />

die Fruchtreife ein. Im Herbst<br />

beginnt eine schöne Laubfärbung.<br />

Das dunkelbraune Holz<br />

des Baumes wird auch als Furnier-<br />

und Möbelholz in der<br />

Möbelindustrie verarbeitet.<br />

Die getrockneten Blätter des<br />

Walnussbaumes können für<br />

einen Tee zur Stärkung der<br />

Verdauung und gegen Hautprobleme<br />

verwendet werden.<br />

In unseren Supermärkten finden<br />

wir ab Herbst Walnüsse,<br />

meist importiert aus Kalifornien,<br />

Chile oder Frankreich.<br />

Spätestens dann wird es Zeit,<br />

den Nussknacker hervorzuholen,<br />

die Nüsse zu knacken und<br />

zu vernaschen. Wer mag und<br />

kreativ ist, kann mit den<br />

Walnüssen basteln oder sie<br />

golden bemalen und an den<br />

Weihnachtsbaum hängen. In<br />

manchen Supermärkten gibt<br />

es sogar ganzjährig kalifornische<br />

Walnusskerne zu kaufen.<br />

Ob als Beilage zum Salat, fürs<br />

Müsli, zum Backen oder als<br />

Snack für den kleinen Hunger<br />

zwischendurch – einfach<br />

lecker.<br />

Wir wünschen allen Leserinnen<br />

und Lesern ein besinnliches<br />

Weihnachtsfest, Gesundheit<br />

und Zufriedenheit im neuen Jahr.<br />

Die Redaktion des<br />

<strong>Braunschweig</strong>er Journal


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 6<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Nachdenken! Von Friedrich Schaper<br />

Wilhelm-Raabe-Literaturpreis<br />

20<strong>13</strong><br />

Text: Anne-Margret Rietz • Abbildung: Buchcover<br />

Die Stadt <strong>Braunschweig</strong> in<br />

Kooperation mit dem<br />

Deutschlandradio verlieh in<br />

diesem Jahr den mit 30.000 €<br />

dotierten Wilhelm-Raabe-<br />

Literaturpreis an Marion<br />

Poschmann für ihren Roman<br />

Die Sonnenposition. In diesem<br />

Buchtitel, Suhrkamp Verlag<br />

Werk sieht die Jury – wie es in<br />

der Laudatio heißt – „eine<br />

erzählerische Meditation über<br />

die Rück- und Abseiten der<br />

Dinge, über Schatten und<br />

Kontraste. Über die schwer<br />

greifbare Wahrheit, die fehlende<br />

Substanz der Welt.“ Weiter<br />

heißt es: „Mit großer Verve,<br />

mit Spielfreude, dabei vor<br />

allem mit feinstmechanischer<br />

Sorgfalt, setzt Marion Poschmann<br />

die Motive, die Anspielungen,<br />

die Klänge in intime<br />

Beziehungen zueinander.<br />

Es entsteht dabei eine lyrische<br />

Prosa, die auch das epische<br />

Format tragen kann und beim<br />

lauten Lesen ihr sprachliches<br />

Aroma ganz besonders entfaltet.“<br />

Oberbürgermeister<br />

Gert Hoffmann und der<br />

Intendant von Deutschlandradio,<br />

Willi Steul, überreichten<br />

im Kleinen Haus den<br />

Preis am 2. November im<br />

Rahmen eines Matinee-Festaktes.<br />

Diesem Ereignis voraus ging<br />

zum vierten Mal die Lange<br />

Nacht der Literatur, in der<br />

wieder preisgekrönte Autoren<br />

und Autorinnen aus ihren<br />

Werken lasen, sich Interviews<br />

stellten und mit den<br />

Moderatoren der Veranstaltung<br />

diskutierten.<br />

Die Preisträgerin, 1969 in<br />

Essen geboren, studierte Germanistik,<br />

Philosophie und Slawistik<br />

und lebt jetzt als freie<br />

Schriftstellerin in Berlin.<br />

Neben verschiedenen kleineren<br />

Auszeichnungen, die sie<br />

erhielt, stand sie in diesem<br />

Jahr auch auf der Shortlist für<br />

den Deutschen Buchpreis. Das<br />

Buch Die Sonnenposition ist<br />

im Suhrkamp Verlag Berlin<br />

erschienen.<br />

Wir alle nutzen eine ganze Reihe<br />

technischer Einrichtungen und<br />

haben uns an sie gewöhnt.<br />

Manchmal so sehr, dass wir ihr<br />

Funktionieren als selbstverständlich<br />

ansehen. Rattert die<br />

Nähmaschine zu unruhig, kühlt<br />

der Kühlschrank nicht mehr,<br />

stottert der Motor vom Auto? Oh<br />

weh, schnell die Garantierurkunde<br />

suchen, da muss gehandelt<br />

werden.<br />

In letzter Zeit wird viel über<br />

unseren Energieverbrauch und<br />

vor allem die Herstellung der<br />

Energie diskutiert. Das war bisher<br />

doch selbstverständlich.<br />

Strom war da, wegen der Heizung<br />

rief man den Hausmeister<br />

an. Beim Kühlschrank musste<br />

ein Techniker kommen, ggf. hieß<br />

es einfach: Austauschen!<br />

Nun plötzlich ist nicht mehr alles<br />

so selbstverständlich. Wir leben<br />

mit und von der Technik. Wir<br />

verzehren industriell hergestellte<br />

Lebensmittel, Hähnchen oder<br />

Puten aus Mastbetrieben, Eier<br />

von Hühnern, die in Legebatterien<br />

ihr Dasein fristen müssen.<br />

Da tauchen Berichte auf von<br />

Dioxinskandalen, von Umweltgiften<br />

und überschrittenen<br />

Grenzwerten, von vermeidbaren<br />

Unfalltoten, von verstrahlten<br />

Landschaften. Ja, wo leben wir<br />

denn plötzlich? Und warum ist<br />

das so?<br />

Hier an dieser Stelle gilt es, innezuhalten.<br />

Wir müssen nachdenken.<br />

Was so selbstverständlich<br />

war, war nicht selbstverständlich.<br />

Wir lebten immer schon in<br />

einer Art Tauschsystem. Wir<br />

stellten in Firmen, Geschäften<br />

des Handels, in Banken oder als<br />

Hausfrau unsere Arbeitskraft in<br />

den Dienst der Gesellschaft und<br />

erhielten dafür möglichst sichere,<br />

funktionstüchtige Gerätschaften<br />

oder auch saubere<br />

Lebensmittel zu kaufen oder den<br />

Strom vom Kraftwerk.<br />

Dieser schöne Tauschhandel hat<br />

einen Knacks bekommen. Die<br />

Partner, die uns bisher so gut verund<br />

umsorgt haben, sprechen<br />

jetzt eine andere Sprache, in der<br />

immer häufiger Stichworte vorkommen<br />

wie Unternehmenseffizienz,<br />

Kostenkontrolle, kommerzielle<br />

Überlegungen, Erfordernisse<br />

der globalen Märkte.<br />

Was ist nur los? Es scheint, die<br />

Schraube, die ein friedliches,<br />

ausbalanciertes Miteinander in<br />

der Gesellschaft, im Handel oder<br />

wo auch immer zusammenhielt,<br />

ist überdreht worden. Sicherheit<br />

und Nutzen der Endverbraucher<br />

wurden beiseite geschoben. Ein<br />

auf Zahlen fixierter Kommerz<br />

trat an die Stelle des ehrlichen<br />

Kaufmanns. Stattdessen möchte<br />

uns Werbung eine Welt vorgaukeln<br />

– die aus Scheinwahrheiten<br />

besteht.<br />

Eine besonders interessante<br />

Variante sind „Umfragen“, die<br />

offenbar gezielt vorgenommen<br />

werden, um bestimmte Dinge<br />

zögernden Verbrauchern oder<br />

auch Wählern nahezubringen.<br />

Der neueste Gag: Eine „Umfrage“<br />

unter Pkw-Fahrern ergab<br />

angeblich, dass sie nichts gegen<br />

die Zulassung der neuen Giga-<br />

Liner (mehr als 25 m lange<br />

Lastzüge mit 8 bis 11 Achsen, 60<br />

t, 660 PS) einzuwenden hätten.<br />

Mittelstandsspediteure, Gewerkschaften<br />

und die Mehrzahl der<br />

Bundesländer sind dagegen. Es<br />

mag ja sein, dass solch Monster-<br />

Lastzug ohne Auffahrdetektor,<br />

ohne Schleuderschutz und ohne<br />

Winterreifenpflicht auf allen<br />

Achsen unversehrt ans Ziel<br />

gebracht werden kann, aber sind<br />

Pkw-Fahrer wirklich so blauäugig,<br />

dass sie Gefahren nicht<br />

erkennen? Sind sie noch nie bei<br />

Regenwetter an einem solchen<br />

rotierenden Wasserspeier vorbeigefahren?<br />

Oder wurde hier<br />

manipuliert?<br />

Das Schlimme an all diesen<br />

neuen Erkenntnissen ist die Tatsache,<br />

dass gezielt an Sicherheit,<br />

Gesundheit und Wohlergehen<br />

des normalen Bürgers mit<br />

„scheinbar“ zutreffenden Argumenten<br />

vorbei gehandelt wird.<br />

Persönliche Schäden der Einwohner<br />

oder Verbraucher werden<br />

bereits einkalkuliert.<br />

Es ist Zeit, nachzudenken. Für<br />

alle.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 7<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

In Deutschland fast unbekannt -<br />

Dr. Friedrich Wilhelm Ludwig Leichhardt<br />

18<strong>13</strong> - 1848<br />

Text und Abbildungen: Brigitte Klesczewski<br />

Vor 200 Jahren wurde Dr. Friedrich<br />

Wilhelm Ludwig Leichhardt<br />

im brandenburgischen<br />

Trebartsch am Schwielowsee<br />

am 23. Oktober geboren. In<br />

Deutschland blieb der Naturforscher<br />

ziemlich unbekannt.<br />

In Australien dagegen gehören<br />

seine bahnbrechenden Expeditionen<br />

für die wissenschaftliche<br />

Erschließung Australiens<br />

zum Lehrstoff in den Schulen.<br />

Nach ihm wurden Stadtteile in<br />

Brisbane und Sydney benannt.<br />

Es gibt einen Leichhardt<br />

Höhenzug und einen 600 km<br />

langen Highway. Ein Fluss<br />

und ein Staudamm tragen seinen<br />

Namen. Erwähnt werden<br />

muss auch der Leichhardt-<br />

Fußballclub in Sydney.<br />

Im Heimatland erinnert<br />

namentlich an ihn nur eine<br />

Brücke in der Stadt Cottbus, in<br />

der er das Gymnasium besuchte.<br />

Unter Biologen ist er aber kein<br />

Unbekannter, denn viele Tiere<br />

und Pflanzen, die er auf seinen<br />

Expeditionen entdeckte,<br />

zeichnete, beschrieb oder<br />

präparierte, wurden mit seinem<br />

Namen versehen. Am<br />

bekanntesten davon ist der<br />

blaue, orangenfarbene Grashopper<br />

geworden, den er auf<br />

seiner Expedition von Osten,<br />

von Brisbane, nach Norden,<br />

nach Port Essington auf der<br />

Cobourg-Halbinsel an der<br />

Nordküste Australiens, zum<br />

ersten Mal sah.<br />

Für diese 16 Monate dauernde<br />

Expedition in den Jahren<br />

1843-1844 erhielt er nach<br />

Leihardts Grasshopper<br />

der Veröffentlichung seines<br />

„Tagebuches einer Landreise<br />

in Australien“ von der Königlichen<br />

Geographischen Gesellschaft<br />

in London und der<br />

Französischen Geographischen<br />

Gesellschaft eine Goldmedaille.<br />

Nach sorgfältigen Vorbereitungen<br />

im Jahr 1846 wollte<br />

Ludwig Leichhardt den Kontinent<br />

in seiner gewaltigen Ost-<br />

West Ausdehnung durchqueren.<br />

Der erste Versuch misslang.<br />

Im Dezember 1847 brach<br />

er erneut auf, kehrte nach 300<br />

Meilen nach Brisbane zurück,<br />

um von der Schönheit der<br />

Landschaften und ihrer<br />

menschlichen Nutzbarkeit zu<br />

berichten. Danach machte er<br />

sich wieder auf den weiten<br />

Weg nach Westen, um endlich<br />

die weißen Flecken auf den<br />

Landkarten zu tilgen. Sie hatten<br />

ihn als Schüler beunruhigt<br />

und nach dem Studium der<br />

Philologie und der Naturwissenschaften<br />

in Göttingen zu<br />

wagemutigen Taten gereizt.<br />

Von dieser weiten Reise kehrte<br />

er 1848 nicht mehr zurück,<br />

blieb verschollen, obwohl<br />

viele Versuche einer Rettung<br />

unternommen worden sind.<br />

Man vermutet seine Gebeine<br />

im westlichen Queensland.<br />

Dr. Friedrich Wilhelm Ludwig<br />

Leichhardt hat zahlreiche<br />

lange und sein Leben in Australien<br />

beschreibende Briefe<br />

an seine Verwandten und<br />

Freunde hinterlassen. Zwei<br />

seiner Briefe ließ Alexander<br />

von Humboldt auf Bitten des<br />

Schwagers<br />

Schmalfuß im<br />

Journal für<br />

Geographie<br />

und Naturgeschichte<br />

von<br />

Dr. Froriep in<br />

W e i m a r<br />

abdrucken.<br />

Deutschland,<br />

das dem verschollenen Pionier<br />

eine gebührende Anerkennung<br />

etwas schuldig geblieben ist,<br />

ehrt ihn im Jahr 20<strong>13</strong> zu seinem<br />

200. Geburtstag mit einer<br />

Briefmarke, gemeinschaftlich<br />

mit Australien. Auf ihr sind<br />

das Porträt des Australienforschers<br />

und der Aufbruch ins<br />

„Outback“ zu sehen. Der Entwurf<br />

der Briefmarke stammt<br />

von dem Australier Georg<br />

Domoney. In Deutschland besitzt<br />

sie einen Wert von 75<br />

Cent, in Australien kostet sie<br />

60 Cent.<br />

16 Jahre Vermietungserfahrung mit<br />

weit über 1100 erstellten Mietverträgen.<br />

Gerne verkaufen wir auch Ihre Immobilie.<br />

Frank Helmchen<br />

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<strong>Braunschweig</strong>er Journal 8<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Die „Mundorgel“ ist 60 geworden<br />

Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen • Abbildung: Titelblatt<br />

Aus einer spontanen Idee heraus<br />

ersannen vor 60 Jahren Studenten<br />

die Mundorgel. Die vier<br />

Jugendgruppenleiter des evangelischen<br />

Christlichen Vereins<br />

Junger Männer (CVJM, heute<br />

Christlicher Verein Junger<br />

Menschen genannt), der angehende<br />

Realschullehrer Dieter<br />

Corbach und seine Freunde<br />

Ulrich Iseke, Hans-Günther<br />

Toetemeyer und Peter Wieners<br />

hatten es satt, dass Lieder nach<br />

der ersten Strophe abbrachen,<br />

weil fast niemand textsicher<br />

war. Ein handliches Heftchen<br />

fehlte, das zeitgemäßes, traditionelles<br />

und vor allem christliches<br />

Liedgut sammelte. Gemeinschaftliches<br />

Singen war<br />

für viele in dieser Zeit Passion<br />

und Gruppenhobby. „Eine<br />

ungefährliche Droge, die fröhlich<br />

macht und die Gemeinschaft<br />

fördert“, nannte das Corbach.<br />

Das Liederbuch sollte so klein<br />

sein, dass es in die Brusttasche<br />

der CVJM-Hemden passte,<br />

und so preisgünstig, dass Verschleiß<br />

bei häufiger Verwendung<br />

kein Problem darstellte.<br />

Nur für ihren Kölner Zirkel<br />

ließen die Vier am 1. August<br />

1953 die ersten 500 Exemplare<br />

des „Liederbuchs für Fahrt<br />

und Lager“ zum Verkaufspreis<br />

von 50 Pfennig auf eigene<br />

Kosten drucken, weil der<br />

CVJM das Manuskript<br />

zunächst wegen der Zusammenstellung<br />

der Lieder abgelehnt<br />

hatte. Schließlich übernahm<br />

der Verein das Projekt,<br />

und der Verkaufserlös fließt<br />

seitdem in seine Kassen (die 4<br />

Herausgeber erhalten einen<br />

Anteil von 0,2 Prozent). Heute<br />

beträgt der Preis 3,50 €. Seit<br />

1964 gibt es auch Notenausgaben<br />

mit Gitarrengriffen.<br />

Die Auswahl der Lieder in der<br />

Mundorgel hat sich im Lauf<br />

der Zeit deutlich verändert.<br />

Anfangs gab es darin Beispiele,<br />

die während der NS-Zeit<br />

von der Hitler-Jugend vereinnahmt<br />

worden waren. Solche<br />

Lieder fielen bei Überarbeitungen<br />

ebenso heraus, wie<br />

allzu militaristische Texte<br />

oder solche, in denen von<br />

„Negern“ oder „Zigeunern“<br />

die Rede war.<br />

Die Mundorgel verbreitete<br />

sich wie ein Lauffeuer. Der<br />

Funke sprang von der evangelischen<br />

auf die katholische<br />

Jugend über. Pfadfinder, Wandervereine<br />

und Schulklassen<br />

verwendeten sie. 1975 stand<br />

sie sogar auf Platz 5 der Jahresbestsellerliste<br />

und war<br />

damals in der Hand von über<br />

zehn Millionen Jugendlichen.<br />

Damals hieß es: „Wenn die<br />

Mundorgel ausgeteilt wird,<br />

rücken alle zusammen. Sie ist<br />

der Kitt der Gemeinschaft“.<br />

Wer von uns Senioren kennt<br />

nicht die Spanne der Lieder<br />

vom stimmungsvollen<br />

„Abend wird es wieder“ bis zu<br />

„Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“.<br />

In den 1980er Jahren verzeichnete<br />

der Klassiker allerdings<br />

einen deutlichen Auflagenrückgang.<br />

Die „Kids“ von<br />

heute haben wohl mit den<br />

Jugendgruppen von damals<br />

nicht mehr viel gemein.<br />

(Vergleiche auch den Artikel<br />

von Peter Reuter in „DIE<br />

ZEIT“ vom 3.7.2003 nach<br />

Wikipedia)<br />

Freise & Heidemann<br />

Fahrradgroßhandlung<br />

Schützenstraße 2<br />

38100 <strong>Braunschweig</strong><br />

Tel.: 0531 - 49353<br />

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Seniorengerechte<br />

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Auch als Pedelec<br />

mit Elektroantrieb


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 9<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Aktuelle Ausstellungen in <strong>Braunschweig</strong><br />

Von Wibke Ihlenburg-Dreessen<br />

Im Städtischen Museum, im<br />

Galeriegebäude neben dem<br />

Haus am Löwenwall wird bis<br />

zum 12. Januar eine Ausstellung<br />

zum 80. Geburtstag<br />

von HBK-Professor Malte<br />

Sartorius gezeigt. Dieser<br />

Künstler lehrte freie Grafik an<br />

der Hochschule für Bildende<br />

Künste in <strong>Braunschweig</strong> seit<br />

ihrer Gründung 1963, also vor<br />

50 Jahren, bis zu seiner Emeritierung<br />

1998. Heute hat er<br />

ein Atelier im „ARTmax“ an<br />

der Frankfurter Straße, verbringt<br />

aber schon seit Jahrzehnten<br />

einen großen Teil des<br />

Jahres nicht in <strong>Braunschweig</strong>,<br />

sondern in dem spanischen<br />

Ort Altea (bei Alicante). In<br />

dieser Umgebung begegnet er<br />

all den südländischen Motiven,<br />

die man in seinen Zeichnungen<br />

und Radierungen wiederfindet.<br />

Als Vorlage dienen<br />

eigene Fotos, die durch die<br />

raffinierte Strichtechnik in<br />

Bilder mit ungeheurer Brillanz<br />

umgesetzt werden. Malte<br />

Sartorius suchte Motive auch<br />

in der Toscana, in Umbrien, in<br />

Venedig und auf größeren Reisen,<br />

die nach Island, Manila<br />

und Bangkok sowie in die Provinz<br />

Anhui in China führten.<br />

Die Ausstellung verbindet<br />

eine Retrospektive auf das<br />

Gesamtwerk mit jüngsten<br />

Stillleben und Architekturdarstellungen<br />

aus Altea.<br />

Zum „Themenjahr 19<strong>13</strong>“ können<br />

Sie im Haus am Löwenwall<br />

die Ausstellung „<strong>Braunschweig</strong><br />

19<strong>13</strong>“ bis zum 5.<br />

Januar 2014 besuchen. Präsentiert<br />

wird die Wilhelminische<br />

Gesellschaft <strong>Braunschweig</strong>s,<br />

die den Rahmen bildete<br />

für den Einzug des<br />

Regentenpaars Ernst August<br />

von <strong>Braunschweig</strong>-Lüneburg<br />

und seiner Frau, der Kaisertochter<br />

Victoria Luise, in<br />

die Residenzstadt, der am<br />

3. November 19<strong>13</strong>, also vor<br />

100 Jahren, groß gefeiert<br />

wurde.<br />

Passend zu diesem Zeitraum<br />

zeigt das Altstadtrathaus bis<br />

zum 1.5.2014 die Ausstellung<br />

„<strong>Braunschweig</strong> um 1900 –<br />

Architektur & Design“. Dort<br />

erleben Sie - u.a. in einem<br />

kleinen Kino für 3-D-Fotografien<br />

- den Aufbruch <strong>Braunschweig</strong>s<br />

in die Moderne, als<br />

Ausstellungsplakat vom Städtischen Museum <strong>Braunschweig</strong><br />

„Assisi II“, Bleistiftzeichnung 1997 von Malte Sartorius<br />

Foto: W. Ihlenburg-Dreessen<br />

von 1880 bis 1920 Wohn- und<br />

Gewerbebauten am Wilhelminischen<br />

Ring, das neugotische<br />

Rathaus, Schulen, Krankenhäuser,<br />

Badehäuser, Kanalisation,<br />

gepflasterte Straßen,<br />

Elektrifizierung und Grünanlagen<br />

verwirklicht wurden.<br />

Auch das Landesmuseum am<br />

Burgplatz widmet sich dem<br />

„Themenjahr 19<strong>13</strong>“ mit der<br />

Ausstellung „19<strong>13</strong> – Herrlich<br />

moderne Zeiten“ (bis zum<br />

9.3.2014). Arbeiterbewegung<br />

und Monarchie, Frauenwahlrecht<br />

und Imperialismus – es<br />

waren bewegte Zeiten Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts. Nicht<br />

nur das neue Kapitel in der<br />

Familiengeschichte der Welfen<br />

und Hohenzollern wird<br />

beleuchtet, sondern darüber<br />

hinaus die gesellschaftliche,<br />

politische, wirtschaftliche und<br />

kulturelle Situation im damaligen<br />

Herzogtum <strong>Braunschweig</strong><br />

sowie im Kaiserreich.<br />

Größeren Umfang hat die Niedersächsische<br />

Landesausstellung<br />

„Roms vergessener<br />

Feldzug. Die Schlacht am<br />

Harzhorn“, die im Landesmuseum<br />

noch bis zum 19.<br />

Januar 2014 zu sehen ist. Im<br />

Zentrum steht die spektakuläre<br />

Entdeckung des „Jahrhundertfundes“<br />

eines germanischrömischen<br />

Schlachtfeldes am<br />

Harzhorn, einem Höhenzug<br />

im westlichen Harzvorland<br />

nördlich von Northeim, weit<br />

nördlich vom römischen Limes.<br />

Es geht um ein spannendes<br />

und fast unbekanntes Jahrzehnt<br />

römisch-germanischer<br />

Geschichte im 3. Jahrhundert<br />

nach Christus, mehr als 200<br />

Jahre nach der vernichtenden<br />

Niederlage der Römer in der<br />

Varus-Schlacht bei Kalkriese,<br />

das anhand von Originalfunden<br />

vom Schlachtfeld sowie<br />

hochkarätigen Leihgaben aus<br />

zehn Ländern Europas präsentiert<br />

wird.<br />

„Caesaren, Helden & Heilige.<br />

Der römische Soldat in<br />

neuzeitlichen Darstellungen“<br />

ist der Titel einer Begleitausstellung<br />

in der Kemenate<br />

der Burg Dankwarderode,<br />

die vom Herzog Anton<br />

Ulrich-Museum zusammengestellt<br />

wurde.<br />

Funde vom Harzhorn-Schlachtfeld: Hipposandale (Hufschutz),<br />

Zügelführung und Axtkopf der Römer.<br />

Foto: Christa S. Fuchs, NLD


10<br />

BETREUTES WOHNEN<br />

– DAS ORIGINAL –<br />

In den vergangenen Jahren ist seniorengerechtes Wohnen unter dem Schlagwort „Betreutes Wohnen”<br />

immer populärer geworden. Viele Mitbürger erwarten von diesen Wohnanlagen eine umfassende Versorgung<br />

und bei entsprechendem Bedarf auch die Durchführung von Pflegemaßnahmen in der Wohnung.<br />

Schließlich soll ein nochmaliger Umzug in ein Pflegeheim möglichst vermieden werden.<br />

Dazu sollten Sie wissen:<br />

„Betreutes Wohnen” ist kein gesetzlich definierter Begriff! Jede Wohnanlage bietet daher teilweise<br />

erhebliche Unterschiede in ihrem Leistungsangebot, die sich auf die Verbleibemöglichkeit in der<br />

Wohnung deutlich auswirken können. Sie sollten daher genau bei dem jeweiligen Anbieter erfragen,<br />

mit welchen Hilfen Sie rechnen können. Hier ist insbesondere die Antwort auf die Frage wichtig,<br />

inwieweit eine umfassende hauswirtschaftliche Versorgung mit Essen, Wäschewaschen und Wohnungsreinigung<br />

sowie die Pflege auch bei Schwerstpflegebedürftigkeit gegeben sind.<br />

Ist beispielsweise examiniertes Personal rund um die Uhr im Haus abrufbereit?<br />

Was passiert bei einem Verlust der eigenen Kommunikationsfähigkeit, beispielsweise nach einem<br />

Schlaganfall?<br />

Gibt es eine Auffangmöglichkeit durch ein integriertes Pflegeheim?<br />

Wir bieten:<br />

Komfortwohnungen mit Parkettfußböden und Küchenzeile,<br />

24-Stunden-Anwesenheit von examinierten Pflegekräften,<br />

Hausinterner Notruf,<br />

Rauchmelder in jeder Wohnung,<br />

Cafeteria,<br />

Großzügige Begegnungsplätze im Haus,<br />

Alle Mahlzeiten aus der hausinternen Küche,<br />

Wäsche- und Wohnungsreinigungsdienst,<br />

Persönliche Hilfen durch den sozialen Dienst der „COMITAS”,<br />

Umfassende Freizeitangebote,<br />

Einkaufsservice,<br />

Frisör (Ruf 2853-3011),<br />

Physiotherapeutische Praxis (Ruf 2853-1015),<br />

Pflegeheim der „COMITAS”,<br />

Häusliche Pflege innerhalb <strong>Braunschweig</strong>s<br />

Bestnoten bei der Pflege-Qualitätsprüfung<br />

Lernen Sie unverbindlich unser „rundes” Konzept kennen!<br />

Frohe<br />

Weihnachtstage<br />

und die besten<br />

Wünsche für<br />

Ihr Wohlergehen<br />

im kommenden<br />

Jahr!<br />

Seniorenresidenz Brockenblick<br />

RUF 0531-2853-1020<br />

Eiderstrasse 4,<br />

38120 <strong>Braunschweig</strong><br />

Pflegedienst COMITAS<br />

RUF 0531-284 100


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 11<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Geschichtspreis<br />

Zum ersten Male wurde am 14. Oktober der <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Geschichtspreis von der Gerd-und-Irmela-<br />

Biegel-Stiftung in Verbindung mit dem Institut für <strong>Braunschweig</strong>ische<br />

Regionalgeschichte verliehen. Preisträger<br />

ist der australische Historiker Prof. Dr. Christopher Clark,<br />

der einige Jahre in Deutschland lebte und heute an der<br />

Universität in Cambridge lehrt.<br />

Sein neues Werk „Die Schlafwandler“ behandelt die Vorgeschichte<br />

des ersten Weltkrieges aus einer anderen<br />

Sichtweise und hat bei Historikern große Beachtung<br />

gefunden sowie Diskussionen ausgelöst.<br />

Auf dem Foto von links nach rechts: Prof. Dr. Gerd Biegel,<br />

Irmela Biegel, Prof. Dr. Christopher Clark, Prof. Dr.<br />

Ing. Ulrich H. Reimers (Vizepräsident der TU <strong>Braunschweig</strong>)<br />

und Dr. Gert Hoffmann (Oberbürgermeister der<br />

Stadt <strong>Braunschweig</strong>). Foto: Veronika Werner<br />

Sprichwörter, Sprüche,<br />

Widersprüche<br />

Von Dorothea Körting<br />

Der Volksmund kennt viele<br />

Sprüche, in denen Lebensweisheiten<br />

und Erziehungsregeln formuliert<br />

sind. Vor allem in gereimter<br />

Form lassen sie sich leichter<br />

merken.<br />

„Was Hänschen nicht lernt,<br />

lernt Hans nimmermehr.“<br />

Trifft diese Aussage zu? Ein anderer<br />

Spruch behauptet doch das<br />

Gegenteil:<br />

„Man wird so alt wie ein Haus<br />

und lernt nie aus.“<br />

Was stimmt denn nun? Besteht<br />

hier nicht ein Widerspruch? Nein,<br />

beide Sprüche haben recht!<br />

Kinder und Jugendliche sollten<br />

möglichst früh Grundkenntnisse<br />

über soziales Zusammenleben<br />

und Verhalten, über Umgangsformen,<br />

Bildung und Ähnliches<br />

erwerben. Später ist aber natürlich<br />

auch laufend die Neuaufnahme<br />

und Erweiterung von Kenntnissen<br />

und Wissen erforderlich.<br />

Denn: Leben heißt lernen!<br />

Und Senioren werden aus der<br />

Erfahrung heraus bestätigen, dass<br />

Lernen nie aufhört. Erwähnt sei<br />

nur die rasant fortschreitende<br />

technische Entwicklung. Es<br />

kommt nur auf die Betrachtung<br />

an, dann stehen beide Sprüche<br />

nicht im Widerspruch!<br />

Seniorenrat<br />

<strong>Braunschweig</strong><br />

Kleine Burg 14<br />

(gegenüber den<br />

Stiftsherrenhäusern)<br />

38100 <strong>Braunschweig</strong><br />

Tel. 470-8215 oder<br />

866 95 86<br />

Information und<br />

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jeden Freitag von<br />

10 bis 12 Uhr<br />

Keine<br />

Rechtsberatung


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 12<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Der <strong>Braunschweig</strong>er Maler<br />

Gottlieb Mordmüller …<br />

Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen, • Abb.: Rainer<br />

Mordmüller, Reproduktion von Klaus Ebach, „artplakat“<br />

… wäre am 2. Oktober 100<br />

Jahre alt geworden. Aus diesem<br />

Anlass präsentierte man<br />

in der Galerie der Landessparkasse<br />

(NORD/LB) an der<br />

Dankwardstraße und in dem<br />

Kunstgeschäft „artplakat“ an<br />

der Münzstraße im Oktober<br />

zahlreiche Gemälde und<br />

Zeichnungen von diesem<br />

Künstler, der auch mehrere<br />

Glasfenster für die Magnikirche<br />

geschaffen hat (auf der<br />

Süd- und Westseite sowie in<br />

der Sakristei). Dazu ist ein<br />

Katalog erschienen, den man<br />

auch jetzt noch bei „artplakat“<br />

für 15 € erwerben kann.<br />

Der gebürtige <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Gottlieb Mordmüller<br />

(19<strong>13</strong> – 1998) prägte in den<br />

Nachkriegsjahrzehnten als<br />

Kunstpädagoge Generationen<br />

von Schülern und Kunsterziehern<br />

in seiner Heimatstadt:<br />

Von 1946 bis 1963 war er<br />

Kunsterzieher an der Wilhelm<br />

Raabe-Schule und bildete als<br />

Seminar-Fachleiter Referendare<br />

aus. Mit Beginn der<br />

„Staatlichen Hochschule für<br />

Bildende Künste“ vor 50 Jahren<br />

wurde er dort Professor für<br />

Kunstdidaktik und war von<br />

1972 bis 1976 deren Rektor.<br />

Sein Sohn Rainer Mordmüller<br />

ist auch Maler und war bis<br />

2006 Kunstprofessor an der<br />

Universität Osnabrück. Einer<br />

seiner in <strong>Braunschweig</strong> besonders<br />

bekannten Schüler ist<br />

Prof. Gerd Winner.<br />

Gottlieb Mordmüller: St. Magni, Öl auf Holz, 46 x 34 cm


<strong>Braunschweig</strong>er Journal <strong>13</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Exil-Residenzen der<br />

Welfen in Österreich<br />

Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen • Foto: Klaus Ihlenburg<br />

Transportable LED Leuchtlupe<br />

Im Krieg von 1866 unterlag<br />

das mit Österreich verbündete<br />

Königreich Hannover den<br />

Preußen und wurde zur preußischen<br />

Provinz. König Georg V.<br />

von Hannover ging daraufhin<br />

mit Königin Marie und den<br />

Kindern ins Exil nach Österreich.<br />

In Wien bezogen sie die<br />

Villa Hügel in Hietzing. Bald<br />

darauf erwarben sie als Sommerresidenz<br />

die Villa Thun<br />

oberhalb der Stadt Gmunden<br />

am Traunsee im Salzkammergut.<br />

Als Witwe wohnte Königin<br />

Marie hier fast 30 Jahre<br />

lang ständig bis zu ihrem Tod<br />

1907. Daher nennt man das<br />

Anwesen auch „Königinnen-<br />

Villa“. Sie ist heute noch im<br />

Besitz des Welfenhauses, und<br />

Prinz Ernst August V. residierte<br />

hier zusammen mit seiner<br />

zweiten Frau Caroline von<br />

Monaco. 1999 wurde im<br />

nahen Vöcklabruck ihre gemeinsame<br />

Tochter geboren.<br />

König Georg V. weigerte sich<br />

bis zu seinem Tod, seine<br />

Ansprüche auf das ehemalige<br />

Königreich Hannover aufzugeben.<br />

Er plante sogar, mit<br />

einer „Welfenlegion“ an der<br />

Seite Frankreichs sein Reich<br />

zurück zu erobern. Daraufhin<br />

beschlagnahmte Preußen das<br />

Privatvermögen des Königs<br />

(Welfenfond).<br />

1878 starb Georg V., aber auch<br />

sein Sohn Ernst August II. gab<br />

den Anspruch auf das Königreich<br />

Hannover nicht auf.<br />

Daher verhinderte Preußen<br />

seine Einsetzung als Herzog<br />

von <strong>Braunschweig</strong>, als es hier<br />

nach 1884 keinen eigenen<br />

Nachfolger mehr gab.<br />

Ernst August II. baute eine<br />

große neue Exilresidenz ganz<br />

in der Nähe von der schon<br />

erwähnten „Königinnen-<br />

Villa“ in Gmunden, „Schloss<br />

Cumberland“ genannt, entsprechend<br />

dem ererbten Titel<br />

„Duke of Cumberland“. Hier<br />

Schloss Cumberland in<br />

Gmunden.<br />

lebte er bis zu seinem Tod<br />

1923.<br />

Erst sein jüngster Sohn, Ernst-<br />

August III., erreichte die Versöhnung<br />

mit den Hohenzollern,<br />

heiratete 19<strong>13</strong> - also vor<br />

hundert Jahren - die Kaisertochter<br />

Victoria Luise und<br />

wurde Herzog von <strong>Braunschweig</strong>.<br />

Aber 1918 musste er<br />

abdanken und ging mit der<br />

Familie wieder nach Gmunden<br />

ins österreichische Exil, bis<br />

1930 die Übernahme der<br />

Schlösser von Blankenburg im<br />

Harz möglich wurde.<br />

Danach machte man aus dem<br />

Schloss Cumberland zunächst<br />

ein Haus- und Familienmuseum<br />

der Welfen. Dann wurde es<br />

LED Taschenleuchtlupe mit 3,5 facher Vergrößerung, Keramik<br />

gehärteter Linsenoberfläche und Etui. Energieversorgung<br />

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und später Krankenhaus und<br />

Pflegeheim der Republik<br />

Österreich. Der romantisch<br />

wirkende Bau im neugotischen<br />

Tudor-Stil wird heute<br />

auch gern als Drehort für Filmaufnahmen<br />

in Anspruch genommen.<br />

Zur Erinnerung an das Haus<br />

Hannover als Gönner und Förderer<br />

der Stadt Gmunden hat<br />

man dort Straßen und Parks<br />

nach der Familie benannt:<br />

Georgstraße, Welfenstraße,<br />

Cumberlandstraße, Herzogin-<br />

Viktoria-Luise-Park und<br />

Ernst-August-Thyra-Esplanande.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 14<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Seit mehr als 32 Jahre steht die Praxis für hochwertig, wirksame Hautpflege und med.<br />

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möglich.<br />

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<strong>Braunschweig</strong>er Journal 15<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Schloss Wernigerode<br />

Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen<br />

Foto: Andreas Tille (wikipedia)<br />

Schon aus großer Entfernung<br />

hat das Schloss Wernigerode<br />

in seiner exponierten Lage<br />

über der Stadt am Harzrand<br />

eine beeindruckende Wirkung.<br />

Türme und Dächer, die<br />

das imposante Bild der<br />

Außensilhouette bestimmen,<br />

stammen - wie auch die<br />

Inneneinrichtung - überwiegend<br />

erst aus der 2. Hälfte des<br />

19. Jahrhunderts.<br />

Die Geschichte beginnt mit<br />

einer Urkunde von 1121, die<br />

einen Grafen von Wernigerode<br />

und damit auch erstmalig<br />

den Namen dieser Stadt erwähnt.<br />

Die Burg diente, wie<br />

auch die Harzburg und die<br />

Ilsenburg, der Sicherung der<br />

Königsstraße von der Kaiserpfalz<br />

Goslar zur Jagdpfalz<br />

Bodfeld im Oberharz bei<br />

Elbingerode.<br />

Im 15. Jahrhundert gab es<br />

einen Ausbau im Stil der Spätgotik<br />

und 100 Jahre später den<br />

Umbau zu einer Renaissance-<br />

Festung. Stilelemente aus diesen<br />

Epochen kann man heute<br />

noch an alten Teilen des<br />

Schlosses erkennen. Nach den<br />

Verwüstungen des 30-jährigen<br />

Krieges folgte im 18. Jahrhundert<br />

die Umwandlung in ein<br />

barockes Residenzschloss in<br />

Form einer Rundburg. In dieser<br />

Zeit musste die bis dahin<br />

autonome Grafschaft Wernigerode<br />

die preußische Oberherrschaft<br />

anerkennen.<br />

Der kometenhafte Aufstieg<br />

des Grafen Otto zu Stolberg-<br />

Wernigerode, der ihn 1867<br />

zum Oberpräsidenten der<br />

preußischen Provinz Hannover,<br />

später zum Botschafter in<br />

Wien und schließlich zum<br />

Stellvertreter Bismarcks als<br />

Vizekanzler des Deutschen<br />

Reiches mit Fürstentitel werden<br />

ließ, ist Grund für den<br />

großen historistischen Umbau<br />

des Schlosses in der Zeit von<br />

1862 bis 1885. Die ursprüngliche<br />

Schlosskirche wurde<br />

sogar total abgerissen und<br />

durch eine neugotische Hallenkirche<br />

ersetzt. Der Architekt<br />

Carl Frühling schuf mit<br />

diesem Gesamtwerk ein hervorragendes<br />

Beispiel des<br />

norddeutschen Historismus.<br />

Aus Geldnot gab man ab 1930<br />

achtzehn Räume des Schlosses<br />

zur Besichtigung frei.<br />

Nach 1945 floh die Familie<br />

Stolberg-Wernigerode auf ihre<br />

Besitzungen in Hessen, und<br />

das Schloss wurde enteignet.<br />

Zu DDR-Zeiten diente es als<br />

„Feudalmuseum“ mit der Aufgabe,<br />

hauptsächlich die negativen<br />

Seiten der Herrschaft<br />

des Adels, die Macht und<br />

Reichtum auf Kosten unterdrückter<br />

Untertanen bedeuten,<br />

herauszustellen. Außerdem<br />

wurden hier Gegenstände aus<br />

anderen enteigneten Herrenhäusern,<br />

Schlössern und Burgen<br />

der Provinz Sachsen<br />

gesammelt.<br />

Wie schon nach 1918 haben<br />

Architekten und Kunsthistoriker<br />

in der Zeit nach dem 2.<br />

Weltkrieg in Ost und West der<br />

Außen- und Innenarchitektur<br />

des Historismus keinen<br />

großen Wert mehr beigemessen,<br />

weil die damit verbundene<br />

Nachahmung älterer Stilrichtungen<br />

als mangelnde<br />

Eigenständigkeit gesehen<br />

wurde. Diese Einstellung<br />

führte vielfach zum Abriss<br />

historistischer Gebäude oder<br />

zur Zerstörung ihrer dekorativen<br />

Elemente. Erst Ende der<br />

1970er Jahre kam es zu einer<br />

neuen positiven Bewertung<br />

dieser Kunst. Dazu leistete<br />

auch die 1979 in Wernigerode<br />

veranstaltete Internationale<br />

Konferenz zum Historismus<br />

in der Kunstentwicklung des<br />

19. Jahrhunderts einen Beitrag.<br />

Danach begann auf<br />

Schloss Wernigerode die Wiederherstellung<br />

der originalen<br />

Innenraumarchitektur.<br />

Nach der Wiedervereinigung<br />

kam es hier zu einer ganz<br />

neuen Museumskonzeption.<br />

Schloss Wernigerode, in dem<br />

heute fast 50 Räume zu besichtigen<br />

sind, firmiert nun als<br />

„Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte<br />

des 19. Jahrhunderts“<br />

und widmet sich damit<br />

der Vielgestaltigkeit der Epoche<br />

zwischen 1815 und 1918.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 16<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Rätsellösung:<br />

Um diese Sonne am Giebel des Hauses zu entdecken, mussten<br />

Sie hoch in die Luft schauen. Und zwar auf dem Kohlmarkt<br />

Foto: G. Hühne<br />

Fotorätsel:<br />

Um die Figuren zu entdecken, müssen Sie auch hier Ihren Hals<br />

recken, wie der Sternegucker auf dem Balkon, aber wo steht er?<br />

Foto: G. Hühne<br />

Morgenstund in <strong>Braunschweig</strong>. Auch im Winter gibt es herrliche<br />

Sonnenaufgänge, und es lohnt sich, auch im Dezember mal früh<br />

aufzustehen!<br />

Foto: E. Qweitzsch<br />

Am 20. Oktober war für den Rasen-Sport-Verein (RSV) <strong>Braunschweig</strong>,<br />

Abtl. Kanu, Bezirksabpaddeln angesagt. Bei mildem und<br />

sonnigem Herbstwetter machte es allen Teilnehmern besonderen<br />

Spaß.<br />

Foto: E. Qweitzsch<br />

Kunstfest der offenen Ateliers in <strong>Braunschweig</strong> und Region<br />

Das Palmenhaus im Schlosspark Destedt, hinter dessen Glasflächen<br />

stark farbige Bilder von Marion Jungeblut (Jahrgang 1964)<br />

zu sehen sind. Auch die Walflosse im Vordergrund ist ihr Werk.<br />

Foto: K. Ihlenburg<br />

Die Künstlerin Constanze Walter, Jahrgang 1972, Absolventin der<br />

HBK, vor ihren auf Möbelbezugsstoff gemalten Elefanten aus dem<br />

Jahr 20<strong>13</strong> beim „Kunstfest des offenen Ateliers“ im Oktober.<br />

Foto: K. Ihlenburg


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 17<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Am <strong>13</strong>. Oktober war wie jedes Jahr wieder Drachensteigen im<br />

Prinzenpark angesagt. Bei relativ wenig Wind fanden trotzdem<br />

einige schöne Exemplare den Weg in die Lüfte, sehr zur Freude<br />

nicht nur der Kinder.<br />

Foto: E. Qweitzsch<br />

Menschenschlange vom Löwenwall bis zum Schlossplatz mit 5953<br />

Teilnehmern als Rekordversuch für das Guinessbuch der Rekorde<br />

am 19. Oktober, der letzlich misslungen ist, weil 7015 Personen<br />

notwendig gewesen wären.<br />

Foto: K. Ihlenburg<br />

Am Tag der Deutschen Einheit war der berühmte Thomanerchor<br />

aus Leipzig im ausverkauften Dom zu Gast. Unter der Leitung des<br />

Thomaskantors Georg Christoph Biller erfreuten die wunderschönen<br />

Stimmen die anwesenden Gäste. Foto: E. Qweitzsch<br />

Egal für welches Alter: Der <strong>Braunschweig</strong>er Weihnachtsmarkt übt<br />

jedes Jahr aufs Neue eine besondere Faszination aus. Besonders<br />

die Klassiker unter den Naschereien, die Schmalzgreben, sind<br />

immer wieder beliebt.<br />

Foto: E. Qweitzsch<br />

Historischer Jahrmarkt in <strong>Braunschweig</strong><br />

Anlässlich der 100-Jahrfeier - genau am 3. November 19<strong>13</strong> zog das junge Herzogspaar, Ernst August und Victoria Luise, in <strong>Braunschweig</strong><br />

ein - wurde die neue Ausstellung im Städtischen Museum am Löwenwall eröffnet. Bei schönem Herbstwetter konnte man auf<br />

dem Museumsvorplatz einen kleinen Einblick in diese Zeit gewinnen.<br />

Fotos: E. Qweitzsch


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 18<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong>


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 19<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Dress Appell<br />

Von Helmut Wenzel<br />

Vor Antritt einer Ferienreise<br />

befindet sich der Ehemann bei<br />

der Auswahl seiner mitzunehmenden<br />

Garderobe in weitgehend<br />

freier Entscheidung. Im<br />

Sommer darf er seine Badesachen<br />

auswählen, die Sporttasche<br />

alleine packen, die<br />

Reiselektüre bestimmen,<br />

Hosen, Hemden, Jacken,<br />

Schuhe alleine aus den<br />

Schränken holen und im Koffer<br />

verstauen. Im Winter wird<br />

die besorgte Ehefrau ihm liebevoll<br />

raten, doch noch eine<br />

weitere lange Unterhose,<br />

dickere Socken und die von<br />

der Schwiegermutter selbst<br />

gestrickte Wolljacke mitzunehmen.<br />

Zwischen den Eheleuten<br />

herrscht sogar Einigkeit<br />

darüber, ob etwas aus dem<br />

Koffer entfernt werden muss,<br />

sofern das vorgeschriebene<br />

Höchstgewicht für einen Flug<br />

überschritten wird.<br />

Die Situation beim Kofferpacken<br />

ändert sich grundlegend,<br />

wenn das Ehepaar zu<br />

einer Feier, zu einer besonderen<br />

Veranstaltung eingeladen<br />

ist oder zu einem Kongress<br />

reist. Der Ehemann hat in dieser<br />

Sachlage nur die Aussicht,<br />

allein seine Unterwäsche bereitzulegen.<br />

Bei den Socken<br />

hört dieses Zugeständnis<br />

bereits auf, da deren Farbe entweder<br />

nicht zum Anzug passen<br />

oder sie zu kurz sein könnten.<br />

Die über einen längeren Zeitraum<br />

nicht mehr getragene<br />

Oberbekleidung bedarf einer<br />

besonders kritischen Prüfung.<br />

Zuerst muss die Hose hinsichtlich<br />

ihrer Oberweite<br />

anprobiert werden. Dem weiblichen<br />

Auge entgeht nichts.<br />

Auch das Jackett muss locker<br />

ohne Spannung sitzen. Am<br />

modischen Anzug bzw. an der<br />

Kombination darf kein Knopf<br />

als überstrapaziert erscheinen.<br />

Nicht jedes Oberhemd passt<br />

zum Anzug, noch nicht einmal<br />

Veranstaltungsplan<br />

Pflegewohnstift Am Ringgleis<br />

Dezember 20<strong>13</strong><br />

3.12. Besuch von Kita- Kindern<br />

3.12. Geburtstagskaffee für die Novembergeburtstagskinder<br />

5.12. Besuch der Kinderkrippe „Wilde<br />

Hummel“<br />

8.12. Besuch des Posaunenchors der<br />

Wicherngemeinde zum zweiten Advent<br />

10.12. Besuch des Seniorennachmittags in<br />

der Dornse<br />

11.12. Adventsliedersingen mit dem<br />

Servicewohnen<br />

<strong>13</strong>.12. Das Staatstheater stellt Stücke der<br />

Spielzeit vor<br />

15.12. Beisammensein zum dritten Advent<br />

17.12. Weihnachtsfeier für die Bewohner<br />

18.12. Besuch des Weihnachtsmarktes<br />

22.12. Beisammensein zum vierten<br />

ADVENT mit Gitarrenmusik<br />

31.12. Silvesterfeier<br />

ein weißes. Heutzutage trägt<br />

der Herr gestreifte, karierte, in<br />

sich gemusterte, auch einfarbig<br />

bunte Hemden. Schwach<br />

rosa bis lila auch leicht gelbliche<br />

entsprechen dem aktuellen<br />

Modebewusstsein. Es<br />

bleibt dennoch egal, welche<br />

Oberhemden ausgewählt wurden,<br />

die nächste Katastrophe<br />

bahnt sich an.<br />

Es gibt breite und schmale,<br />

längs- und quergestreifte, einfarbige<br />

und mehrfarbige,<br />

geblümte und mit Motiven<br />

versehene, seidene und dicke,<br />

karierte und uniformähnliche<br />

Krawatten, aber keine passt<br />

nun weder zum Anzug, noch<br />

zum bereitgelegten Hemd!<br />

Selbst ein Sortiment von fünfzig<br />

Schlipsen kann die Vorstellungskraft<br />

einer Frau nicht<br />

befriedigen. Der Mann gilt<br />

jetzt als altmodisch, er hortet<br />

nur alte Krawatten, von denen<br />

er sich nie trennen will, und<br />

die wenigen noch einigermaßen<br />

brauchbaren hat er<br />

beim letzten Festessen mit<br />

Sauce bekleckert.<br />

In seiner Verzweiflung, die<br />

liebe Ehefrau hat inzwischen<br />

die Krawattendebatte aufgegeben,<br />

greift der genervte<br />

Mann mit geschlossenen<br />

Augen in die Schranktür und<br />

packt unbesehen mutig ca.<br />

zehn Krawatten ein. Voller<br />

Stolz betrachtet er sich später<br />

im Hotelzimmer vor dem<br />

Spiegel. Sitzt dann der selbst<br />

gebundene Knoten exakt gerade,<br />

dann findet er sich schick.<br />

Nach allen Turbulenzen vor<br />

dem Kleiderschrank und<br />

während des Kofferpackens<br />

folgt das Ehepaar in festlicher<br />

Stimmung der Einladung. Alle<br />

Vorbereitungsaufregungen<br />

sind vergessen. Der Ehemann<br />

fühlt sich nun sogar sicher,<br />

von seiner Angetrauten keine<br />

Kritik für das noch schnell<br />

eingesteckte Taschentuch zum<br />

Brilleputzen zu ernten.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 20<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

– Anzeige –<br />

„Der Hundertjährige,<br />

der aus dem Fenster<br />

stieg und verschwand“<br />

ist der Titel des Überraschungsbestsellers der letzten<br />

Monate und ist soeben als preiswertes Taschenbuch erschienen.<br />

Sein Autor Jonas Jonasson legt nun seinen neuen<br />

Roman vor und beschert seinen Lesern statt langer Winterabende<br />

kurzweilige Stunden voller Vergnügen. „Die Analphabetin,<br />

die rechnen konnte“ erzählt eine irrwitzige<br />

Geschichte um die sehr sympathische Hauptperson Nombeko,<br />

einem Mädchen aus Soweto. Sie ist sehr intelligent<br />

und alles andere als analphabetisch und gerät in derart haarsträubende<br />

Situationen, dass es schier unmöglich ist, die<br />

Handlung in wenigen Zeilen wiederzugeben. Also lesen<br />

Sie diese gutgelaunte Politsatire allererster Sahne selbst<br />

und lassen sich von ihrem Humor anstecken.<br />

Ein weiterer wunderbarer Roman, bunt und mindestens so<br />

schön wie sein Schutzumschlag, ist „Das Wesen der Dinge<br />

und der Liebe“ von Elizabeth Gilbert, die wir von ihrem<br />

Erfolgsbuch „Eat, Pray, Love“ kennen. Diese Geschichte<br />

begeistert von Anfang an. Alma Whittacker, Tochter eines<br />

Geschäftsmannes, der durch den Handel mir seltenen Pflanzen<br />

(nicht immer ganz legal) zu Reichtum gekommen ist,<br />

widmet sich leidenschaftlich der Natur und gewinnt durch<br />

ihre Studien revolutionäre Einsichten und weltbewegende<br />

Erkenntnisse. Lässt sich auch die Liebe wissenschaftlich<br />

erklären und die Sehnsucht nach ihr? Und wird Alma selbst<br />

die Liebe finden?<br />

Wir empfehlen Ihnen gern sachkundig<br />

und freundlich Bücher zum<br />

Selbstlesen und Verschenken.<br />

Kommen Sie einfach zu<br />

Können Sie schwimmen? –<br />

100 Jahre DLRG<br />

Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen<br />

Foto: Frank-Lehmann-Diebold nach Wikipedia<br />

Haben Sie außer Freischwimmer-<br />

und Fahrtenschwimmer-<br />

Zeugnis vielleicht sogar eine<br />

Prüfung als Rettungsschwimmer<br />

vorzuweisen? Dieser Fall<br />

ist heute nicht mehr so häufig<br />

anzutreffen wie noch vor<br />

Jahren, denn wegen der<br />

Schließung vieler Schwimmbäder<br />

durch finanziell angeschlagene<br />

Kommunen ist die<br />

Zahl der Menschen, die<br />

schwimmen können, in<br />

Deutschland rückläufig.<br />

Sorge bereitet auch die Tatsache,<br />

dass die Zahl ertrunkener<br />

Kinder, die seit Jahren kontinuierlich<br />

gesunken war, in diesem<br />

Jahr wieder angestiegen<br />

ist. Die größte Gruppe der<br />

Badetoten bilden allerdings<br />

Männer im Alter über 50 Jahre<br />

die offenbar ihre Fähigkeiten<br />

überschätzen. Daher sind auch<br />

Aufklärung und Kurse für<br />

Erwachsene wichtig, wobei<br />

die Gruppe von Migranten<br />

eine immer größere Rolle<br />

spielt. Der Schwerpunkt liegt<br />

aber bei Schwimmkursen für<br />

die Kleinsten, die man schon<br />

im Kindergarten und am<br />

Strand zu erreichen versucht,<br />

und bei den Schülern, für die<br />

Schulschwimmen obligatorisch<br />

sein müsste, damit sie<br />

nicht auf teure Privat-<br />

Schwimmkurse angewiesen<br />

sind.<br />

Darauf machte die DLRG<br />

(Deutsche Lebens-Rettungs-<br />

Gesellschaft), die 19<strong>13</strong>, also<br />

vor 100 Jahren gegründet<br />

wurde, anlässlich ihrer Jubiläums-Feier<br />

im Oktober aufmerksam.<br />

Anlass für die Gründung der<br />

DLRG war ein dramatisches<br />

Unglück auf Rügen: Als sich<br />

am 28. Juli 1912 über tausend<br />

Sommergäste zur Begrüßung<br />

des Bäderdampfers Kronprinz<br />

Wilhelm auf der Seebrücke<br />

von Binz drängten, brach der<br />

Brückenkopf unter der Last<br />

zusammen, und rund 100<br />

Menschen stürzten in die Ostsee,<br />

von denen 14 ertranken.<br />

Zu dieser Zeit verloren pro<br />

Jahr etwa 5000 Menschen ihr<br />

Leben im Wasser, und nur<br />

2 bis 3 % der Bevölkerung<br />

konnten schwimmen.<br />

Um Menschen vor dem Ertrinken<br />

zu bewahren, setzt sich die<br />

DLRG einerseits für die Vorbeugung<br />

durch Beratung und<br />

möglichst frühe Schwimmkurse<br />

ein. Andererseits kennen<br />

wir alle die DLRG-Stationen,<br />

auf denen ehrenamtliche Rettungsschwimmer<br />

Dienst tun,<br />

um im Sommer die Küsten<br />

von Nord- und Ostsee sowie<br />

Badestellen an Seen und Flüssen<br />

im Binnenland zu bewachen<br />

und im Ernsfall in Not<br />

geratene Badegäste zu retten.<br />

Mit ca. 560.000 Mitgliedern<br />

ist die DLRG die größte Freiwilligen-Wasserrettungsorganisation<br />

der Welt.<br />

Kleine Burg 10 • 38100 <strong>Braunschweig</strong><br />

Mo-Sa 9.30 bis 20.00 Uhr<br />

Tel. 0531/45303 • Fax 0531 / 43784<br />

info@pfankuch-buch.de<br />

www.pfankuch.de<br />

Emblem der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 21<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Vater und Sohn<br />

Von Helmut Wenzel<br />

Nur selten verließ meine Mutter<br />

ihren Ehemann und Sohn<br />

für eine Kurzreise, da sie<br />

Gefahr lief, nach ihrer Rückkehr<br />

die Wohnung verändert<br />

vorfinden zu müssen. Mein<br />

Vater, der in handwerklichen<br />

Dingen wenig Feingefühl besaß,<br />

entwickelte schlummernde<br />

Aktivitäten, bei deren Verwirklichung<br />

er mich als 14-<br />

jährigen Bub mit einbezog.<br />

An dem von ihm für eine Bildplatzierung<br />

in die Wand geschlagenen<br />

Nagel, hätte man<br />

ein Klavier aufhängen können.<br />

So schaffte er es wiederholt,<br />

seine Frau mit seinem<br />

Können zu „überraschen“.<br />

Unser Alleinsein begann erst<br />

einmal mit Vaters - von meiner<br />

Mutter nie genehmigten -<br />

Knoblauchkur, gegen die ich<br />

protestierte. Nachdem ich<br />

eine „Wucht“ eingesteckt<br />

hatte, fügte ich mich, auch für<br />

die nächsten Tage als Malergehilfe<br />

zu dienen. Das Schlafzimmer<br />

wurde entmöbelt, die<br />

alte Tapete samt Zeitungspapieruntergrund<br />

von den Wänden<br />

gekratzt und zunächst die<br />

Schlämmkreide für den<br />

Deckenanstrich angerührt.<br />

Den ersten Anstrich hielt mein<br />

Vater für zu dünn, den zweiten<br />

für besser und den dritten für<br />

perfekt. Meine Bedenken,<br />

dass die Kalkschicht zu dick<br />

aufgetragen worden sei, wurden<br />

nicht akzeptiert.<br />

Vater hatte eine hübschhässliche<br />

rötliche Tapete mit Trauerweidenmuster<br />

ausgesucht,<br />

die - das war früher so üblich<br />

- nur bis ca. 40 cm unter die<br />

Decke geklebt wurde. Die<br />

restliche Wandfläche bis zur<br />

Decke wurde ebenfalls gekalkt.<br />

Zuerst wurde Zeitungspapier<br />

auf die Wandflächen<br />

geklebt. Die Tapetenrollen besaßen<br />

damals der Länge nach<br />

einen Streifen, den ich abschneiden<br />

musste. Entweder<br />

war die Schere zu lang, oder<br />

ich hatte keine Motivation -<br />

das Ergebnis jedenfalls war,<br />

dass sich nach getaner Arbeit<br />

jede Tapetenbahn deutlich<br />

abzeichnete.<br />

Irgendwie hatten mein Vater<br />

und ich während der kurzen<br />

zeitlichen Abwesenheit meiner<br />

Mutter die Tapezier- und<br />

Anstricharbeiten beendet, die<br />

Möbel wieder eingeräumt und<br />

die erste Nacht nach unserer<br />

Meisterleistung in den Ehebetten<br />

geschlafen.<br />

Wir wachten auf und stellten<br />

fest: Es hatte „geschneit“. Der<br />

Kalk an der Decke war inzwischen<br />

getrocknet, großflächig<br />

abgeplatzt und auf uns hernieder<br />

gerieselt. Ich verkniff mir,<br />

schadenfroh zu sein, da ich<br />

dieses Wintermärchen ja vorausgesehen<br />

hatte. Nach ihrer<br />

Rückkehr konnte meine Mutter<br />

nicht nur allein die<br />

schmucke Tapete, sondern<br />

auch den gescheckten Schlafzimmerhimmel<br />

bewundern.<br />

Vaters nächste Malerkünste -<br />

wieder während der Abwesenheit<br />

meiner Mutter - konzentrierten<br />

sich auf die Balkonmöbel<br />

und Holzblumenkästen.<br />

Er hatte sich für die<br />

bereits abgelagerte, eingedickte<br />

Farbe einen „Verdünner“<br />

besorgt, der dafür sorgte,<br />

dass alles, was auf unserem<br />

Balkon später grün aussah,<br />

klebte und nie trocknete.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 22<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

– Anzeige –<br />

Was wird<br />

aus Ihrer<br />

Immobilie?!<br />

Ein kompetenter Makler<br />

sollte an Ihrer Seite sein!<br />

Greune-Steigert Immobilien<br />

aus Wolfenbüttel gehört zu den<br />

kompetenten Makler im<br />

Bereich Wolfenbüttel <strong>Braunschweig</strong><br />

und über diese Grenzen<br />

hinaus - ein starker<br />

Partner.<br />

Für den Verkauf einer Immobilie<br />

und die Tätigkeit des Maklers<br />

genügt es nicht nur Besichtigungen<br />

mit Interessenten zu<br />

führen. Das Unternehmen<br />

Greune-Steigert Immobilien<br />

erstellt neutrale aussagefähige<br />

Wertermittlungen. Sie ermittelt<br />

mit dem Verkäufer den Angebotspreis<br />

und erstellt ein aussagefähiges<br />

Exposé mit Fotos<br />

und Grundrisszeichnungen.<br />

Diese werden für die Vermarktung<br />

professionell erstellt. Zur<br />

Vermarktung gehört ebenfalls<br />

die Onlineveröffentlichung in<br />

diversen Portalen und Printmedien.<br />

Die Vorbereitung der Verträge<br />

und die dazugehörenden<br />

Erläuterungen gehören zum<br />

Aufgabengebiet des persönlichen<br />

Ansprechpartners. Er<br />

betreut das Objekt bis zur Übergabe<br />

und Meldungen an die Versorgungsunternehmen.<br />

Ein RUNDUM - SORGLOS -<br />

PAKET für den Verkäufer<br />

Dieses Motto hat sich das Unternehmen<br />

Greune – Steigert Immobilien<br />

auf die Fahne geschrieben<br />

und hat in der Vergangenheit<br />

viele zufriedene Käufer und Verkäufer<br />

zueinandergeführt.<br />

„Unsere Verkäufer können ganz<br />

bequem ihren alltäglichen Beschäftigungen<br />

nachgehen und<br />

wissen ihr Objekt in guten Händen“.<br />

Für den Käufer ist es wichtig<br />

vor dem Kauf einer Immobilie<br />

zu wissen, welche Arbeiten und<br />

finanziellen Belastungen auf<br />

ihn zukommen. Durch die hervorragenden<br />

Kontakte zu den<br />

verschiedenen Gewerken ist<br />

das Immobilien-Team der<br />

Firma Greune-Steigert in der<br />

Lage dem Käufer alle Kosten<br />

und Arbeiten vor Vertragsabschluss<br />

aufzustellen. „So vermeiden<br />

wir zuverlässig und<br />

kompetent, dass auf unsere<br />

Kunden unangenehme Überraschungen<br />

erwarten“.<br />

Das dreiköpfige Team der<br />

Greune-Steigert Immobilien ist<br />

ein kompetenter Ansprechpartner<br />

in allen Immobilienfragen.<br />

Profesionelle Kaufabwicklungen<br />

ist das oberste Gebot des<br />

Unternehmens.<br />

Weitere Informationen gibt es<br />

im Internet: www.greune-steigert-wf.de<br />

oder mailen sie unter<br />

info@greune-steigert-wf.de.<br />

Eine Terminabsprache können<br />

sie mit einem Mitarbeiter unter<br />

05331 90 41 04 vereinbaren.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 23<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Friedrich Wilhelm<br />

Raiffeisen<br />

Text: Helmut Wenzel<br />

Foto: Deutsches Raiffeisenmuseum Hamm<br />

In vielen Bereichen unseres<br />

Alltags werden wir ganz<br />

selbstverständlich mit Handelsbezeichnungen<br />

konfrontiert,<br />

die uns als Dienstleister<br />

oder Institute bekannt sind.<br />

Vergessen sind nicht selten die<br />

Pioniere, die mit ihrem Wissen,<br />

Einsatz und errungenen<br />

Erfolgen einer Ware, einer<br />

Lehre, einem Unternehmen,<br />

auch einer Glaubensrichtung<br />

zu einer Dauerhaftigkeit verhalfen.<br />

Rund 900.000 Genossenschaften<br />

signieren heute<br />

mit dem Namen Raiffeisen.<br />

Mehr als 800 Millionen Menschen<br />

schlossen sich inzwischen<br />

der sozialen Förderung<br />

an.<br />

Raiffeisens Idee war, dass<br />

Genossenschaften ihre Teilhaber<br />

durch einen gemeinschaftlichen<br />

Geschäftsablauf wirtschaftlich<br />

fördern. Um diesem<br />

Vorhaben gerecht zu werden,<br />

versorgen die Genossenschaften<br />

ihre Mitglieder mit Produkten<br />

- wie z.B. Futterund<br />

Düngemitteln, Saatgut,<br />

Maschinen - registrieren die<br />

Ernten und vermarkten ihre<br />

Agrarerzeugnisse, u.a. Getreide,<br />

Kartoffeln, Milch, Vieh,<br />

Obst und Gemüse. Darüber<br />

hinaus werden Landwirte sehr<br />

umfangreich markt- und<br />

umweltgerecht, in technischen<br />

und finanziellen Angelegenheiten<br />

beraten.<br />

Friedrich Wilhelm<br />

Raiffeisen, der am<br />

30. März 1818 in<br />

Hamm an der Sieg<br />

geboren wurde,<br />

strebte zunächst<br />

eine Karriere in der<br />

preußischen Armee<br />

an, die er jedoch als<br />

25-Jähriger wegen<br />

eines chronischen<br />

Augenleidens aufgeben<br />

musste. Er<br />

wechselte in den<br />

zivilen Verwaltungsdienst,<br />

heiratete<br />

1845 und wurde<br />

im gleichen Jahr<br />

kommissarischer<br />

Bürgermeister von<br />

Weyerbusch im<br />

Westerwald. Als<br />

Bürgermeister wirkte<br />

Raiffeisen ab 1848 in Flammersbach<br />

und ab 1852 bis zu<br />

seiner frühzeitigen Pensionierung<br />

1865 in Heddesdorf bei<br />

Neuwied. Hier verstarb er am<br />

11. März 1888, vor 125 Jahren.<br />

Die im Winter 1846/1847 in<br />

Mitteleuropa herrschende<br />

Hungersnot beflügelte Friedrich<br />

Wilhelm Raiffeisen sozialreformerische<br />

Bestrebungen<br />

einzuleiten. Als Persönlichkeit<br />

und mit Willensstärke gelang<br />

es ihm, die noch relativ wohlhabenden<br />

Bürger von seinem<br />

Vorhaben zu überzeugen, ihre<br />

Barmittel in einen Fonds einzuzahlen.<br />

Mit diesem Kapital<br />

konnte Getreide beschafft und<br />

unter der Hungersnot Leidenden<br />

auf Kredit zugeteilt werden.<br />

Der von ihm gegründete<br />

„Brodverein“ wurde die<br />

Keimzelle der Raiffeisischen<br />

Genossenschaftsidee, der sich<br />

zunächst nur die Begüterten<br />

und nicht die Kreditnehmer<br />

anschließen konnten. Mittels<br />

zinsgünstiger Kredite konnten<br />

die Bauern vor den Wucherzinsen<br />

der Geldverleiher geschützt<br />

werden.<br />

Der christlich geprägte Bürgermeister<br />

von Heddesdorf<br />

gründete 1854 einen Wohltätigkeitsverein<br />

und kümmerte<br />

sich neben den Kreditvergaben<br />

auch um den Aufbau einer<br />

Volksbibliothek, um die Probleme<br />

Strafentlassener und<br />

um die Betreuung verwahrloster<br />

Kinder.<br />

Gemäß dem Wahlspruch<br />

Alexander Dumas‘ in seinen<br />

Musketieren: „Einer für alle<br />

und alle für einen“ verwirklichte<br />

Raiffeisen 1864 den<br />

Entschluss, seine Vereine auf<br />

der Basis gegenseitiger Selbsthilfe<br />

umzufunktionieren und<br />

sich auf das reine Kreditgeschäft<br />

zu konzentrieren, da<br />

sich die Begüterten aus den<br />

wohltätigen Aktivitäten zunehmend<br />

zurückgezogen hatten.<br />

Während einer Gedenkfeier<br />

zum 125. Todestag wurde<br />

deutlich: Raiffeisen war es<br />

nicht in die Wiege gelegt worden,<br />

später einmal Genossenschaften<br />

und Banken zu gründen.<br />

Wohl war er aber mit<br />

einem hohen Pflichtgefühl<br />

erzogen worden. Mit dieser<br />

Einstellung hat er jeweils das<br />

getan, was von ihm für nötig<br />

erachtet wurde. Amtspflichten<br />

als Bürgermeister setzte er<br />

gleich mit Christenpflichten.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

bitte berücksichtigen Sie bei Ihren<br />

Kaufentscheidungen unsere Inserenten!


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 24<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Wer rastet, der rostet<br />

Nordic Walking im Winter II<br />

Von Brigitta Heydecke<br />

Während der kalten Jahreszeit<br />

ist leichte sportliche Betätigung<br />

im Freien weit wichtiger<br />

als während der wärmeren<br />

Monate. Grund: Im Sommer<br />

sind wir ohnehin häufig<br />

draußen, im Winter neigen wir<br />

dagegen dazu, uns zu „verkriechen“.<br />

Die Folge ist, dass wir<br />

weder genügend Bewegung<br />

noch genügend frische Luft<br />

bekommen. Daher empfehlen<br />

wir als Devise: Überwinden<br />

Sie Ihren inneren Schweinehund,<br />

und gehen Sie so häufig<br />

wie möglich „raus“, am besten<br />

in Form von strammen Spaziergängen<br />

mit Unterstützung<br />

von Stöcken, sprich „Nordic<br />

Walking“. Ideal wäre eine tägliche<br />

Runde, aber 3 Einheiten<br />

pro Woche à 30 Minuten wirken<br />

auch schon Wunder!<br />

Die Technik des Nordic Walking<br />

haben wir bereits in den<br />

Heften 3 und 4/Jg. 2007 beschrieben.<br />

Heute möchten wir<br />

nun noch einmal auf einige allgemeine<br />

Verhaltensmaßregeln<br />

für Bewegung im Freien hinweisen.<br />

1. Führen Sie Ihre vorbereitenden<br />

Aufwärm- und Dehnübungen<br />

im Warmen (z.B. zu<br />

Hause) durch, um Verletzungen<br />

zu vermeiden.<br />

2. Achten Sie auf angemessene<br />

Kleidung: Tragen Sie lieber<br />

mehrere dünne Schichten<br />

übereinander („Zwiebellook“)<br />

als eine dicke, damit Sie sich<br />

unterwegs ggf. entblättern<br />

können. Atmungsaktive Kunststofffasern<br />

sind besser geeignet<br />

als Baumwolle, denn letztere<br />

Eines Tages war Marten mit<br />

seinem Vater im Keller.<br />

Während Papa im Werkzeugkasten<br />

herumsuchte, sah sich<br />

Marten ein bisschen um und<br />

entdeckte in einer Ecke Stelzen.<br />

Die meisten Stelzen sind<br />

sehr lang, gehen über die eigene<br />

Körpergröße hinaus,<br />

während ich als Kind Stelzen<br />

besaß, die etwa in Hüfthöhe<br />

jeweils mit Griffen endeten.<br />

Wir liefen darauf, als wären<br />

sie die natürliche Fortsetzung<br />

unserer Gliedmaßen. Inzwischen<br />

sind sie wohl aus der<br />

Mode gekommen. So kannte<br />

auch Marten keine Stelzen.<br />

„Papa, was ist das?“, fragte er.<br />

gibt entstehende Feuchtigkeit<br />

nicht weiter. Vergessen Sie nie<br />

Handschuhe und Mütze, denn<br />

der größte Teil der Körperwärme<br />

wird über den Kopf abgegeben.<br />

Am wichtigsten ist<br />

natürlich – wie immer – das<br />

richtige Schuhwerk (lassen Sie<br />

sich hierzu ggf. im Sportgeschäft<br />

beraten).<br />

3. Gehen Sie etwas langsamer<br />

als im Sommer, ohne jedoch<br />

zu bummeln. Passen Sie sich<br />

halt den Gegebenheiten an.<br />

4. Meiden Sie gefährliche oder<br />

unwegsame Strecken. Bei<br />

Glätte bleiben sie lieber zu<br />

Hause und verschieben ausnahmsweise<br />

Ihre Walkingrunde<br />

auf einen anderen Tag bzw.<br />

ersetzen sie durch ein paar<br />

gymnastische Übungen auf<br />

der Turnmatte.<br />

5. Vergessen Sie nicht zu trinken.<br />

Falls Sie nicht länger als<br />

eine halbe Stunde unterwegs<br />

sind, genügt ein halber Liter<br />

vor und nach der Betätigung.<br />

Sehr zu empfehlen ist nach der<br />

Runde auch ein warmer Kräutertee,<br />

denn der tut zur Entspannung<br />

so richtig gut.<br />

Also: auf geht’s!<br />

Kindermund<br />

Der entzauberte Vater<br />

„Das sind Stelzen“. „Was<br />

macht man damit?“, fuhr Marten<br />

fort. „Mh, darauf kann<br />

man laufen“, belehrte Papa<br />

den Sohn. „Mach mal vor“,<br />

kam nun die Aufforderung<br />

von Marten. Der Papa, nicht<br />

gerade eine Sportskanone,<br />

besah sich misstrauisch diese<br />

urplötzlich aus der Versenkung<br />

aufgetauchten sehr langen<br />

Stelzenholme mit den<br />

Fußhalterungen etwa in<br />

Kniehöhe und zauderte. „Das<br />

kann ich nicht“, gestand er<br />

schließlich, worauf Marten<br />

verwundert und gleichzeitig<br />

enttäuscht ausrief: „Aber du<br />

bist doch ein Papa!“ A. Rietz<br />

Radio von Senioren<br />

Montags bis donnerstags<br />

von 11.05 Uhr bis 12 Uhr:<br />

Das 11-Uhr-Magazin<br />

für Senioren


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 25<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

<strong>Braunschweig</strong>er Spruchweisheiten<br />

Text und Abbildung: Brigitte Klesczewski<br />

Angeregt durch das Motto des<br />

diesjährigen Karnevals:<br />

„Brunswiek, die mobile Okerstadt,<br />

ist froh, dass sie die Narren<br />

hat!“ erinnerte ich mich an<br />

einige Spruchweisheiten, die<br />

den Heimatkundeunterricht<br />

der 60er und 70er Jahre<br />

auflockerten. Damals nahm<br />

die Heimatkunde noch einen<br />

breiten Raum im Sachkundeunterricht<br />

der Grundschule<br />

ein. Mit Sachtexten, Sagen,<br />

Zeichnungen, Zeitzeugenberichten<br />

und Wanderungen<br />

durch die Stadt wurde den<br />

Schülern der Werdegang ihrer<br />

Heimatstadt, deren Zerstörung<br />

im 2. Weltkrieg sowie ihr Wiederaufbau<br />

nahe gebracht.<br />

Als Lesestoff beliebt bei Lehrern<br />

und Schülern waren die<br />

Hefte von Robert Jordan unter<br />

den Titeln: „Wie die Stadt<br />

<strong>Braunschweig</strong> entstand“ und<br />

„Wanderungen durch <strong>Braunschweig</strong>“.<br />

Einige Spruchweisheiten waren<br />

in die Texte dieser Hefte<br />

eingestreut. Besonders der<br />

Spruch aus der Hansezeit veranschaulichte,<br />

dass die reiche<br />

Hansestadt <strong>Braunschweig</strong><br />

(urkundlich nicht nachweisbar),<br />

obwohl sie seit <strong>13</strong>84 als<br />

ein Vorort der sächsischen<br />

Städte ein Bindeglied zur<br />

Hanse war, ihren Warentransport<br />

hauptsächlich über die<br />

Landstraßen und nur zum Teil<br />

über die Schifffahrt auf der<br />

Oker vollziehen konnte. Die<br />

schmale Oker besaß leider<br />

nicht das Ausmaß der Ströme<br />

Elbe und Rhein. Hierzu der<br />

Spruch:<br />

„O Brunswiek, wärst du<br />

Waters rike,<br />

du hättest nimmer dinesglike.“<br />

Der Stadtteil Hagen besaß als<br />

Schutzheilige die heilige Katharina.<br />

Die anderen <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Stadtteile wie Sack,<br />

Altstadt, Wiek und Neustadt<br />

konnten sich bei Fehden auf<br />

die Hagener verlassen. So<br />

2 Buchtitel von Robert Jordan, Verlag Karl Pfankuch, <strong>Braunschweig</strong>,<br />

1965<br />

entstand der Spruch:<br />

„Jetzt kommt der Hagen.<br />

Nun können wir’s wagen.“<br />

Die Stadtsöldner waren vom<br />

Rat für die vielen Wachdienste<br />

gemietet worden. Das Stadtbanner<br />

zeigte den roten<br />

Löwen. Wurde er vom Fähnrich<br />

hochgeschwenkt, riefen<br />

die Söldner: „Leue stych op!“<br />

Bei der Auseinandersetzung<br />

1605 mit dem Herzog Heinrich<br />

Julius von Wolfenbüttel<br />

soll dieser Aufruf die Bürger<br />

angespornt haben, dem Herzog<br />

zu zeigen, dass sich die<br />

Bürger <strong>Braunschweig</strong>s zu<br />

wehren wissen.<br />

Eines der schönsten Häuser in<br />

<strong>Braunschweig</strong> ist das Gildehaus<br />

am Burgplatz. Früher<br />

stand es am Sack Nr. 5 und<br />

gehörte dem reichen Bürger<br />

Huneborstel. Um einem Geschäftshaus<br />

Platz zu machen,<br />

wurde es abgerissen. Unter<br />

Erhaltung seiner wertvollen<br />

Fassade wurde es 1902 an der<br />

jetzigen Stelle wieder aufgebaut.<br />

Die Handwerkskammer<br />

der Gilden oder Innungen<br />

befindet sich nun im Innern<br />

dieses Hauses. Hier kann man<br />

den Spruch lesen:<br />

„Willst Meister du im Handwerk<br />

sein,<br />

tritt nur zu dieser Tür herein.<br />

Wenn du dein Handwerk gut<br />

verstehst,<br />

als Meister dann von hinnen<br />

gehst.“<br />

Auch für die Elle am Altstadtrathaus<br />

ist ein eindringlicher<br />

Spruch überliefert worden. Sie<br />

diente den Bürgern zum Nachmessen<br />

ihrer gekauften Stoffe.<br />

„Diese Elle ist mir lieb.<br />

Wer sie stiehlt, der ist ein<br />

Dieb.<br />

Wird er nicht gefangen,<br />

so fressen ihn die Schlangen.<br />

Wird er nicht begraben,<br />

so fressen ihn die Raben.“<br />

Zu guter Letzt soll hier noch<br />

die <strong>Braunschweig</strong>er Mumme<br />

angeführt werden. Auch über<br />

sie gibt es einen in <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Mundart geschriebenen<br />

Vers:<br />

„Brunsewiek, du leiwe Stadt<br />

Vor veel dusend Städten.<br />

Dä sau schöne Mumme hat,<br />

da ick Wost kann äten.<br />

Mumme smeckt nochmal sau<br />

fin<br />

As Tockay un Moslerwin.<br />

Slackwost füllt den Magen.“<br />

Welchem Leser des <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Journals fallen<br />

noch weitere Spruchweisheiten<br />

ein?


<strong>Braunschweig</strong>er – Anzeige – Journal 26<br />

Interview mit<br />

RA Holzhauer zum Thema<br />

Vorsorgeverfügung<br />

1. Was sind die häufigsten Fragen und Unklarheiten,<br />

wenn Sie in puncto Vorsorgeverfügungen beraten?<br />

Zunächst einmal haben die Ratsuchenden Probleme damit,<br />

die Begriffe richtig zuzuordnen. Vielfach wird die Bezeichnung<br />

‚Patientenverfügung‘ als Synonym für alle Formen<br />

möglicher Verfügungen verwendet. Vielmehr umfasst der<br />

Oberbegriff ‚Vorsorgeverfügung‘ einzelne Verfügungsformen<br />

wie die ‚Vollmacht‘, die ‚Vorsorgevollmacht‘, die<br />

‚Betreuungsverfügung‘ und die ‚Patientenverfügung‘. Den<br />

Ratsuchenden fehlt in fast allen Fällen die Vorstellung<br />

davon, was sie mit den einzelnen Verfügungen inhaltlich<br />

regeln können, wer aus der einzelnen Verfügung heraus<br />

berechtigt und verpflichtet werden soll und wie sich das<br />

Zusammenspiel der einzelnen Verfügungsformen darstellt.<br />

2. Was wird mit einer Vollmacht geregelt? Mit einer Vollmacht<br />

kann eine Vertrauensperson ermächtigt werden, alle<br />

Entscheidungen zu treffen. Der Betroffene könnte zwar noch<br />

selber entscheiden, er möchte jedoch eine andere Person<br />

seine Angelegenheiten regeln lassen.<br />

3. Was ist eine Vorsorgevollmacht? Hingegen wird durch<br />

eine Vorsorgevollmacht eine Vertrauensperson ermächtigt,<br />

im Krankheitsfall alle Entscheidungen treffen zu können. So<br />

wird die Vertrauensperson ermächtigt gegenüber Ärzten,<br />

Krankenhäusern, Pflegeheimen oder sonstigen Anstalten,<br />

Behörden und Gerichten Erklärungen zur Gesundheitssorge<br />

abzugeben oder von diesen entgegenzunehmen, auch<br />

Krankenunterlagen einzusehen und alle Auskünfte und<br />

Informationen zu verlangen.<br />

26<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Jederzeit können junge wie ältere Menschen in eine<br />

Situation geraten, in der sie nicht mehr eigenverantwortlich<br />

und selbstbestimmt Entscheidungen treffen<br />

können.<br />

Bestimmen Sie in guten Zeiten, wer für Sie in<br />

schlechten Zeiten die Entscheidungen in Ihrem Sinn<br />

treffen soll. Für diesen Fall gilt es heute bereits Vorsorge<br />

zu treffen.<br />

Gern nehme ich mir Zeit für Ihre Fragen und erläutere<br />

Ihnen die Möglichkeiten einer für Sie optimalen<br />

Gestaltung Ihrer Vorsorgeerklärung. Sollten Sie nicht<br />

mobil sein, komme ich auch gern zu Ihnen.<br />

4. Was ist eine Betreuungsverfügung? In der Betreuungsverfügung wird die Person bestimmt, die im Bedarfsfall vom<br />

Gericht zum Betreuer bestellt werden soll. Ansonsten ist das Gericht im Bedarfsfall gehalten, einen Berufsbetreuer zu<br />

bestellen. So hat es der Ratsuchende selbst in der Hand, dem Gericht frühzeitig Vorgaben hinsichtlich der zu bestellenden<br />

Person zu machen, von denen das Gericht nur in begründeten Fällen abweichen kann.<br />

5. Was ist eine Patientenverfügung? Die Patientenverfügung erteilt Anweisungen an Ärzte und Pfleger. Es werden<br />

Situationen beschrieben, in denen die Verfügung zur Anwendung kommen soll. Dann werden Maßnahmen bestimmt,<br />

die man als Patienten wünschen oder ablehnen kann.<br />

6. Welche Form sollten die Vollmacht und die Verfügungen haben? Die Verfügungen sind grundsätzlich formfrei.<br />

Sie können in Eigenregie erstellt werden, durch einen Rechtsanwalt oder durch einen sonstigen Dritten. Im Fall der Verfügung<br />

im Zusammenhang mit Immobilien und Grundstücken ist eine notarielle Beurkundung notwendig, soweit die<br />

Vollmacht und Vorsorgevollmacht davon erfasst werden sollen.<br />

7. Wer entscheidet im Ernstfall: Arzt oder Bevollmächtigter? Der Arzt hat grundsätzlich auf der Grundlager des in<br />

der Patientenverfügung geäußerten Willens zu entscheiden; nur in Zweifelsfällen ist dann der Bevollmächtigte hinzuzuziehen.<br />

8. Warum ist es wichtig, sich mit dem Thema zu befassen? Vorsorgeverfügungen enthalten nicht nur Erklärungen,<br />

wie mit einem selbst umzugehen ist. Mit einem klar formulierten Willen werden Angehörige, d.h. Ehepartner und Kinder,<br />

sonstige Freunde und Bekannte, entlastet und müssen keine Entscheidungen in Situationen höchster emotionaler<br />

Anspannung treffen.<br />

Unsere nächsten Erstberatungstermine:<br />

20<strong>13</strong>: Dienstag, den 10.12.20<strong>13</strong>, Dienstag, den 17.12.20<strong>13</strong>,<br />

Donnerstag, den 19.12.20<strong>13</strong><br />

2014: Dienstag, den 07.01.2014, Dienstag, den 14.01.2014,<br />

Dienstag, den 21.01.2014, Donnerstag, den 30.01.2014<br />

Kosten für eine Erstberatung: 45,- € • Bitte vereinbaren Sie einen Termin:<br />

Kanzlei RA Holzhauer, Telefon (0531) 239 269-0


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 27<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

E-Mail oder Brief ?<br />

Von Dieter Seppelt<br />

Die (auch das) E-Mail (aus<br />

dem Englischen electronic<br />

mail = elektronische Post) ist<br />

eine auf elektronischem Weg<br />

in Computernetzwerken übertragene,<br />

briefähnliche Nachricht.<br />

E-Mail wird – noch vor<br />

dem World Wide Web – als<br />

wichtigster und meistgenutzter<br />

Dienst des Internets angesehen,<br />

nicht zuletzt, weil E-<br />

Mail es erlaubt, Text-Nachrichten<br />

ebenso wie digitale<br />

Dokumente (also z. B. Grafiken<br />

oder Office-Dokumente)<br />

in wenigen Sekunden rund um<br />

die Erde zuzustellen. So weit<br />

Wikipedia über E-mail.<br />

Wie viele Millionen Menschen<br />

auf der Welt, so nutze<br />

auch ich die Vorteile dieser<br />

Technik, um mal schnell eine<br />

Frage an jemanden zu richten<br />

oder eine Information weiterzugeben.<br />

Es ist schon toll.<br />

Man muss nichts mehr ausdrucken,<br />

eintüten, frankieren,<br />

zur Post bringen. Mit nur<br />

einem Mausklick bekommt<br />

eine beliebige Anzahl von Personen<br />

ein und dieselbe Nachricht<br />

zur gleichen Zeit.<br />

Aber ich muss gestehen, trotz<br />

aller Vorzüge der elektronischen<br />

Mails, bei einer Art von<br />

Post bin ich noch sehr konservativ:<br />

Bei Gratulationen und<br />

Glückwünschen an Familienangehörige<br />

oder gute Freunde.<br />

Da setze ich mich schon einmal<br />

hin, schraube den Füller<br />

auf, schreibe auf (Brief-) Papier<br />

oder auf eine sorgfältig<br />

ausgesuchte oder sogar selbst<br />

gestaltete Glückwunschkarte<br />

und begebe mich dann damit<br />

rechtzeitig zum nächsten<br />

Briefkasten, wohl darauf bedacht,<br />

dass meine Post auch<br />

pünktlich am Ziel ankommt.<br />

Und deshalb freue ich mich<br />

auch immer über handschriftlich<br />

an mich adressierte Post<br />

in meinem Briefkasten. Daran<br />

erkenne ich: der Absender<br />

oder die Absenderin hat sich<br />

die Zeit genommen, mir diesen<br />

Brief zu schreiben, hat<br />

beim Aussuchen der Karte an<br />

mich gedacht, hat Briefmarken<br />

gekauft und musste zum<br />

Briefkasten laufen. Wenn in<br />

unserer Gesellschaft die Meinung<br />

vorherrscht „Time is<br />

money“ dann sollte das alles<br />

Grund genug sein, handgeschriebene<br />

Post zu würdigen.<br />

Wenn Sie nun, liebe Leserin,<br />

lieber Leser, auch dieser Meinung<br />

sind, so ist das schön,<br />

aber wir werden die Zeit nicht<br />

mehr zurückdrehen können.<br />

E-Mails wie z.B. „Hallo, liebe<br />

Vereinskameraden, frohes<br />

Fest und guten Rutsch<br />

wünscht euch allen der gesamte<br />

Vorstand!“ werden auch<br />

weiterhin jedes Jahr zu Weihnachten<br />

durch das Netz jagen.<br />

Ich aber werde – ab und zu –<br />

bei meiner persönlichen,<br />

handgeschriebenen Post bleiben,<br />

weil ich in die Geschichte<br />

eingehen möchte. Ja – ich<br />

könnte mir folgende Situation<br />

vorstellen: Oktober 2070 auf<br />

dem Schulhof eines integrierten<br />

Gesamtgymnasiums. Er zu<br />

ihr: „Eh, Amelie, hasten da?“<br />

„‘n Brief!“ „Hä? Ein was?“<br />

„Einen Brief von meinem<br />

Ururopa an meine Uroma. Hat<br />

mein Vater auf dem Dachboden<br />

gefunden. Soll ich mal<br />

dem Lehrer zeigen.“ „Zeich<br />

ma! Boah eeh, ist ja `ne geile<br />

Schrift!“ „Hat mein Ururopa<br />

angeblich mit der Hand<br />

geschrieben. Mit einem Pelikan-Füller.<br />

Was genau das ist,<br />

wusste mein Vater auch<br />

nicht.“<br />

Eine halbe Stunde später, im<br />

Geschichtsunterricht, hat man<br />

sich im Internet schlau gemacht,<br />

was denn ein Pelikan-<br />

Füller war, der Lateinlehrer<br />

bringt mit der Bemerkung<br />

„Damals nannte man das<br />

„manu scriptum“, sein Fachwissen<br />

unter die Leute, und zu<br />

guter Letzt wird mein kostbares<br />

Schriftstück ins Museum<br />

für Kommunikation nach Berlin<br />

geschickt, um es für die<br />

Nachwelt zu erhalten.<br />

Hobby- & Wissensbörse<br />

in Not!<br />

Von Karin Gehring<br />

Die Hobby- & Wissensbörse,<br />

die seit 20 Jahren Menschen<br />

mit gleichen Interessen (wer<br />

geht mit mir ins Kino?, wer<br />

wandert mit mir?, wer diskutiert<br />

mit mir? usw.) zusammenbringt,<br />

hat ein Problem.<br />

Hatten sich bis vor kurzer Zeit<br />

noch 10 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />

an zwei Tagen in<br />

der Woche um den Aufbau von<br />

Kontakten bemüht, sind es<br />

heute nur noch 5 Freiwillige,<br />

die bereit sind, sich auch in<br />

Zukunft für diese soziale Aufgabe<br />

einzusetzen.<br />

Um wenigstens einen Termin<br />

pro Woche (Do. 16 - 18 Uhr)<br />

sichern zu können, sind Personen<br />

dringend gesucht, die<br />

selbständig Büroarbeiten erledigen<br />

und PC-Kenntnisse<br />

besitzen. Wer hat Lust, mit uns<br />

ein gutes Werk zu tun?<br />

Kontaktaufnahme: Sie finden<br />

uns im Louise-Schroeder-<br />

Haus, Hohetorwall 10, BS,<br />

Tel.: 0531 - 473 84 42 (zur<br />

Öffnungszeit) oder auch im<br />

Internet:<br />

www.wissensboerse-braunschweig.de<br />

Die wirkliche Liebe<br />

beginnt, wo keine<br />

Gegengabe mehr<br />

erwartet wird.<br />

Antoine de Saint-Exupéry<br />

(1900 – 1944)


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 28<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Vulkanexplosion in Deutschland?<br />

Text und Foto: Gerhard Hühne<br />

Nicht in allernächster Zeit,<br />

aber grundsätzlich schließen<br />

Vulkanologen einen Ausbruch<br />

bei uns nicht aus. Wenn überhaupt,<br />

geschieht er wahrscheinlich<br />

im Westen unseres<br />

Landes, in Rheinland-Pfalz<br />

und dort im Gebiet der Süd-<br />

Eifel, das nicht ohne Grund<br />

auch Naturpark Vulkaneifel<br />

genannt wird. Hier kann man<br />

die Ergebnisse vulkanischer<br />

Aktivitäten aktuell erleben<br />

oder in Museen besichtigen.<br />

Unter diesem Gebiet liegt eine<br />

große Magmakammer, die<br />

sich ausdehnt und die Erdoberfläche<br />

langsam anhebt.<br />

Im Örtchen Strohn z.B. werden<br />

ca. 2 mm pro Jahr gemessen.<br />

Es soll „erst“ ca. 8000<br />

Jahre her sein, dass hier ein<br />

kleiner Vulkan ausbrach.<br />

Flussläufe, die damals durch<br />

Lavaströme unterbrochen<br />

wurden, haben sich im Laufe<br />

der Zeit wieder einen Weg<br />

freigewaschen und Schluchten<br />

geschaffen, in denen nur Platz<br />

für Bach und Wanderweg ist<br />

und die an beiden Seiten durch<br />

fast senkrechte Basalt- und<br />

Schlackenwände begrenzt<br />

sind.<br />

Die Kraterränder sind heute<br />

teilweise bewachsen, der<br />

Boden wird landwirtschaftlich<br />

genutzt, wenn er nicht Landschaftsschutzgebiet<br />

oder mit<br />

Wasser gefüllt ist. Die fast<br />

kreisrunden Seen mit bewaldeten<br />

bis zu 150 m hohen<br />

Ringwällen sind beliebte touristische<br />

Ziele und werden aus<br />

der Vogelperspektive auch die<br />

Augen der Eifel genannt. Aber<br />

nicht alle sind Kraterseen,<br />

sondern Maare. Die Bezeichnung<br />

ist abgeleitet aus dem<br />

lateinischen „mare“ = Meer.<br />

An diesen Stellen ist aufsteigende<br />

heiße und flüssige<br />

Magma auf eine wasserführende<br />

Schicht gestoßen,<br />

hat sich abgekühlt, ist stecken<br />

geblieben und hat dabei eine<br />

gewaltige Wasserdampfexplosion<br />

ausgelöst, die kraterähnliche<br />

Narben in der Erdkruste<br />

erzeugt hat. Vulkanausbrüche<br />

hinterlassen in der Landschaft<br />

Erhebungen (Schlackenkegel),<br />

während Maare Vertiefungen<br />

(Explosionskrater)<br />

sind.<br />

Unabhängig vom Ursprung<br />

bieten diese Narben, über 50<br />

werden gezählt, ob mit Wasser<br />

gefüllt, ausgetrocknet oder<br />

hochmoorartig bewachsen<br />

landschaftliche Schönheiten.<br />

Eine andere Folge der vulkanischen<br />

Aktivitäten sind stetige<br />

Gasausbrüche.<br />

Am Laacher See kann man die<br />

Blasen an der Wasseroberfläche<br />

sehen, in Gerolstein<br />

wird das im Wasser gelöste<br />

Gas für die Mineralwasserproduktion<br />

genutzt, und in Wallenborn<br />

lässt es alle 30 Minuten<br />

einen Geysir bis zu 4 m<br />

Höhe sprudeln.<br />

Was vor ungefähr 500 000<br />

Jahren hier begann und ungefähr<br />

10 000 Jahre vor Christus<br />

mit der Entstehung des Laacher<br />

Sees vorläufig endete<br />

oder eventuell nur ruht, hat<br />

eine wunderschöne und erlebnisreiche<br />

Landschaft geschaffen,<br />

macht dem Besucher aber<br />

auch deutlich, dass unsere<br />

Erdkruste, die im Vergleich<br />

mit einem Pfirsich nur so dick<br />

wie seine Haut ist, durch<br />

Kräfte im Erdinneren sich<br />

jederzeit verändern könnte.<br />

Trotzdem oder gerade deswegen<br />

ein schönes Urlaubsziel.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 29<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Die Julischka aus<br />

Budapest …<br />

Text:Christel Mertens • Foto: Google, gemeinfrei<br />

Julischka hieß sie zwar nicht,<br />

aber sieht sie nicht aus, als<br />

hätte sie ein „ein Herz von<br />

Paprika“? Die Julischka der<br />

Operette „Maske in Blau“ war<br />

natürlich Marika Röck. 19<strong>13</strong><br />

als Tochter einer deutschstämmigen<br />

Familie in Kairo geboren,<br />

wuchs sie in Ungarn auf.<br />

Schnell wurde ihr außergewöhnliches<br />

Talent deutlich,<br />

und sie erhielt Tanzunterricht,<br />

der nach dem Umzug der<br />

Familie 1924 nach Paris bei<br />

einer Exilrussin fortgesetzt<br />

wurde. Die Dame hat ihr<br />

sicherlich äußerste Präzision<br />

und eiserne Disziplin beigebracht.<br />

Jedenfalls hatte die junge<br />

Marika bald ihren ersten Auftritt<br />

in der Ballett-Gruppe des<br />

Moulin Rouge am Montmartre.<br />

Bereits ein Jahr später feierte<br />

sie Erfolge als Sängerin<br />

und Tänzerin am Broadway in<br />

New York. 1929 kehrte die<br />

Künstlerin nach Europa zurück<br />

und drehte nach Auftritten<br />

als Revue-Tänzerin in<br />

Monte Carlo, Cannes, Paris<br />

und Ungarn 1930 in England<br />

ihren ersten Film.<br />

Der Durchbruch als Filmstar<br />

kam 1934 mit einem UFA-<br />

Vertrag. Marika zwitscherte<br />

und wirbelte durch zahlreiche<br />

Filme, die ihr von ihrem späteren<br />

Ehemann Georg Jacoby<br />

auf den Leib geschneidert<br />

wurden. In den biederen Filmproduktionen<br />

der damaligen<br />

Zeit waren ihre Auftritte des<br />

öfteren geradezu gewagt. Wer<br />

tanzte damals schon im knappen<br />

Kostümchen mit einer<br />

Schlange um den Hals?<br />

Mit ihrem burschikosen Charme<br />

und ihrer Professionalität<br />

war Marika<br />

Röck die Antwort<br />

der Nationalsozialisten<br />

auf die berühmten<br />

amerikanischen<br />

Filmstars<br />

jener Jahre. In<br />

der Nachkriegszeit<br />

erhielt die<br />

Künstlerin daher<br />

Auftrittsverbot<br />

in Deutschland,<br />

sie wurde<br />

jedoch bereits<br />

1947 rehabilitiert.<br />

Musicals, die<br />

über den Großen<br />

Teich nach Europa<br />

gekommen<br />

waren, verdrängten allmählich<br />

Operetten und Tanzrevuen.<br />

Auch in diesem Genre fühlte<br />

sich Marika Röck bald zu<br />

Hause und erhielt eine eigene<br />

Fernsehshow. 1978 trat sie im<br />

Rahmen einer international<br />

besetzten Fernseh-Gala zugunsten<br />

der Deutschen Krebshilfe<br />

auf und traf in der Sendung<br />

ihren einstigen Lieblingsfilmpartner<br />

Johannes<br />

Heesters wieder. Der blieb<br />

noch etwas länger im Geschäft,<br />

denn Marika Röck<br />

starb 2004 im Alter von 91<br />

Jahren. Zu ihrem 100sten Geburtstag<br />

fand am 3. November<br />

20<strong>13</strong> im Budapester Operettentheater<br />

eine restlos ausverkaufte<br />

Jubiläumsgala statt.<br />

Mostrich oder<br />

Zaubernuss<br />

Von Brigitte Klesczewski<br />

Es gibt viele Silvesterbräuche,<br />

die zelebriert werden, wenn<br />

die Mitternachtsstunde des 31.<br />

Dezember naht. Wer möchte<br />

nicht wissen, was das Neue<br />

Jahr für jeden so parat hat?<br />

Daher werden sie immer wieder<br />

hervorgeholt und ausprobiert,<br />

um stimmungsvoll ins<br />

neue Jahr zu rutschen. So wird<br />

z. B. Blei gegossen und das<br />

Gebilde wortreich erklärt oder<br />

ein Pantoffel rückwärts über<br />

den Kopf geworfen. Weist dieser<br />

dann mit der Spitze zur<br />

Tür, bedeutet das eine Reise<br />

oder eine einschneidende Veränderung.<br />

In diesem Jahr bin ich für die<br />

Silvesterfeier im Freundeskreis<br />

zuständig. Als mein<br />

jüngster Bruder davon hörte,<br />

erinnerte er mich an Silvester<br />

1951 und gab mir den Rat:<br />

„Back doch wieder Deine<br />

Pfannkuchen mit Mostrich<br />

oder Zaubernuss.“<br />

Damals hatte ich mit meiner<br />

Mutter Pfannkuchen hergestellt,<br />

die ja bekanntlich außerhalb<br />

von Berlin, Brandenburg<br />

und Pommern Berliner genannt<br />

werden. Wir hatten sie<br />

fleißig mit Johannisbeergelee<br />

und Pflaumenmus gefüllt.<br />

Doch zwei von diesen gezuckerten<br />

Hefebällchen hatte<br />

ich heimlich mit einer besonderen<br />

Einlage versehen. Das<br />

eine erhielt eine Mostrichfüllung,<br />

in das andere steckte ich<br />

eine Haselnuss, eine Zaubernuss.<br />

Als mein Vater kurz nach Mitternacht<br />

in den Mostrichpfannkuchen<br />

biss, wurde er ausgelacht,<br />

etwas bespöttelt und<br />

dazu verdonnert, ein Gedicht<br />

aufzusagen oder zu singen.<br />

Zum Ergötzen seiner Gäste<br />

sang er dann: „Puppchen, du<br />

bist mein Augenstern“. Die<br />

Zaubernuss dagegen fand<br />

mein damals 11-jähriger,<br />

jüngster Bruder. Er wünschte<br />

sich eine moderne Fahrradklingel<br />

für sein ererbtes Rad.<br />

Tage später hatte er auf wundersame<br />

Weise eine Glockenklingel<br />

an seinem Lenkrad.<br />

In diesem Jahr heben wir das<br />

Glas und prosten auf das Jahr<br />

2014. Glauben Sie mir, nach<br />

Spiel und Spaß mit Freunden<br />

und Verwandten tun wir es<br />

besonders gern.<br />

Das <strong>Braunschweig</strong>er Journal<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.braunschweiger-journal.de


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 31<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Veranstaltungen<br />

Lust auf Theater<br />

Die Kooperation zwischen Seniorenbüro und Staatstheater<br />

<strong>Braunschweig</strong> bietet auch im ersten Halbjahr 2014 für<br />

Senioren die Möglichkeit, über 60 Jahren Vorstellungen zu<br />

ermäßigten Preisen zu besuchen.<br />

Der Rabatt beträgt:<br />

25 % bei Besuch aller Veranstaltungen eines Blocks<br />

20% bei Besuch einzelner Vorstellungen<br />

50 % für Schwerbehinderte (ab 70%)<br />

Die Ermäßigungsgutscheine werden ausgegeben bei der<br />

Vorabveranstaltung<br />

am Donnerstag, 23. Januar 2014 um 15 Uhr<br />

Staatstheater, Kleines Haus<br />

Vorstellungen:<br />

Sonntag, 16. Februar, 14.30 Uhr, Großes Haus<br />

„Der nackte Wahnsinn“<br />

Schauspiel von Michael Frayn<br />

Sonntag, 23. März, 14.30 Uhr, Großes Haus<br />

„Anna Karenina“<br />

Theatralische und musikalische Adaption nach<br />

Leo Tolstoi von Jen Hubay<br />

Sonntag, 20. April, 14.30 Uhr, Großes Haus<br />

„Der Liebestrank“<br />

Oper von Gaetano Donizetti<br />

Sonntag, 29. Juni, 14.30 Uhr, Großes Haus<br />

„Apart“<br />

Choreographie<br />

Künstler der Einrichtung „Lebenshilfe“ eröffneten am<br />

15.November eine sehr beeindruckende Ausstellung im<br />

Atelier Geyso 20. Dirk Gefflers, hier vor seinen vielen<br />

Werken, ist schon seit fünf Jahren dabei und kommt fast<br />

täglich her, um seinen Tatendrang zu stillen.<br />

Foto: E. Qweitzsch<br />

Siegfrieds Bürgerzentrum<br />

Mittelweg 52<br />

Am Nibelungenplatz<br />

Adventstimmung im<br />

Siegfriedviertel<br />

Fr., 6. Dez., 16 -19 Uhr auf dem<br />

Nibelungenplatz<br />

Weihnachtsmarkt<br />

mit Verkaufsständen und<br />

Programm<br />

Mi. 11. Dez., 16.30 Uhr<br />

In Siegfrieds Bürgerzentrum<br />

Lichtbildvortrag<br />

„Weihnachen in aller Welt“<br />

Weltenbummler Dieter Erfurt<br />

erzählt von seinen Reisen.<br />

Wandergruppe Fidelio<br />

Gruppentreffen<br />

Louise-Schroeder-Haus<br />

Hohetorwall 10<br />

Di., 17. Dez. 20<strong>13</strong> und<br />

Di., 21. Jan. 2014<br />

jeweils 15 Uhr<br />

Wanderungen werden bei den<br />

Treffen mit Wanderführer<br />

Gerd Lippel besprochen.<br />

Gäste sind willkommen<br />

<strong>Braunschweig</strong>er<br />

Journal<br />

<strong>Ausgabe</strong>stellen:<br />

Einzelabgabe<br />

In allen Senioren-Begegnungstätten,<br />

in der Bürgerberatung<br />

(Rathaus), in der<br />

Stadtbibliothek (Schloss),<br />

in den <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Museen, außerdem in Apotheken<br />

und Arztpraxen.<br />

Seniorenkreise<br />

Begegnungsstätte<br />

Ottenroder Straße<br />

(Siegfriedviertel,<br />

Tram-Linie 2)<br />

Abholtermin für Heft<br />

1/2014 nur noch<br />

Mittwoch, 5. Feb. 2014<br />

von 10 bis 12 Uhr<br />

Seniorenbüro,<br />

Kleine Burg 14<br />

nur<br />

– vorgemerkte Gruppen –<br />

Abholung Montag bis Freitag<br />

zu den üblichen Öffnungszeiten


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 32<br />

<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>13</strong><br />

Impressum<br />

Redaktion:<br />

Redaktion BS 94<br />

Hohetorwall 10<br />

38118 <strong>Braunschweig</strong><br />

Tel.: 0531/4737147<br />

Fax: 0531/4737146<br />

BSJournal@web.de<br />

V.i.S.d.P.<br />

Christel Mertens<br />

Bildbearbeitung:<br />

Dieter Seppelt<br />

Textverarbeitung:<br />

Dirk Israel<br />

Lektorat:<br />

Anne-Margret Rietz<br />

Vertrieb:<br />

Gerd Lippel<br />

Eingesandte Text- und<br />

Bildbeiträge werden nicht<br />

bestätigt und<br />

zurückgesandt.<br />

Alle Rechte gehen an die<br />

Redaktion über.<br />

Die Redaktion behält sich<br />

Textkürzungen und<br />

Bildgrößenänderungen vor.<br />

Namentlich gezeichnete<br />

Artikel geben nicht die<br />

Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Zitate werden nur bei<br />

Nennung der<br />

Quelle übernommen.<br />

Nachdruck nur mit<br />

Quellenangabe und<br />

Übersendung<br />

eines Belegexemplares.<br />

Nächste <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Februar 2014<br />

Redaktionsschluss:<br />

10. Dezember 20<strong>13</strong><br />

Anzeigenakquise und<br />

Technische Herstellung:<br />

MC WERBUNG<br />

Wichernstraße 22<br />

38300 Wolfenbüttel<br />

Tel.: 0 53 31/6 80 <strong>13</strong><br />

und 0 53 31/8816 90<br />

mc_werbung@arcor.de<br />

Das<br />

<strong>Braunschweig</strong>er Journal<br />

erscheint alle<br />

zwei Monate in einer<br />

Auflage von<br />

6000 Exemplaren.<br />

www.braunschweiger-journal.de<br />

Herausgeber:<br />

Der Seniorenrat<br />

<strong>Braunschweig</strong><br />

Bericht aus dem Hundehimmel<br />

Text und Foto: Helmut Wenzel<br />

Die Advents- und Weihnachtszeit<br />

gestaltete sich<br />

im Laufe meines Lebens<br />

immer aufregend und<br />

erwartungsvoll. Um es<br />

gleich zu sagen, in die<br />

Versuchung, im Wohnzimmer<br />

an dem<br />

geschmückten Tannenbaum<br />

mein Bein zu<br />

heben, kam ich nie.<br />

Unsere Tanne bestand<br />

aus Kunststoff und ließ<br />

sich ähnlich wie ein<br />

Regenschirm aufspannen.<br />

Sie wurde nicht -<br />

wie woanders teilweise -<br />

mit einem Tannennadelduftstoff<br />

eingesprüht. Damit<br />

war sie für mich – geruchlich<br />

betrachtet – uninteressant. Es<br />

soll ja wiederholt vorkommen,<br />

dass einige meiner Artgenossen<br />

den Weihnachtsbaum<br />

freudig begrüßen und gleich<br />

an ihm ihr Geschäft verrichten,<br />

um ihn mit dieser Handlung<br />

als ihr Geschenk zu markieren.<br />

Anfang Dezember begann<br />

meine Menschfamilie mit dem<br />

Keksebacken. Unabhängig<br />

von den süßen Düften war es<br />

in der Küche durch die<br />

Backofenwärme besonders<br />

gemütlich. Von meinem Korb<br />

aus beobachtete ich alles<br />

genau und freute mich über<br />

die einzelnen Gebäckkostproben.<br />

Meistens kannte ich auch alle<br />

Verstecke, die von meiner<br />

Familie bis zum Heiligen<br />

Abend für die Geschenke gewählt<br />

wurden. Mir entging ja<br />

nichts, und ich hätte sie natürlich<br />

verraten können, indem<br />

ich sie vorgekramt hätte. „Der<br />

Hund schweigt und verhält<br />

sich neutral“ war meine Devise.<br />

Dazu war ich allein schon<br />

wegen meiner adligen Abstammung<br />

verpflichtet.<br />

Einige Nachbarn wussten,<br />

dass mir Spekulatiuskekse am<br />

besten schmeckten, und<br />

tauschten sie gegen das übliche<br />

Leckerli. Wenn mein<br />

Herrchen Schnee schippte,<br />

musste ich unbedingt dabei<br />

sein, um von den Umbewohnern<br />

Sonderrationen zu erhalten.<br />

Der Heilige Abend kündigte<br />

sich bei mir durch besonders<br />

verlockende Küchendüfte an.<br />

Vom Festtagsbraten bekam ich<br />

nichts ab, aber die Essenreste<br />

in meinem Fressnapf waren<br />

während der Festtage besonders<br />

delikat. Abgedunkeltes<br />

Licht und Kerzenschein<br />

stimmten auch mich festlich,<br />

und ich kuschelte mich gern<br />

noch tiefer in meine Sofaecke.<br />

Zu meiner Sonderaufgabe gehörte<br />

die Begrüßung der<br />

Weihnachtsgäste. War mir ein<br />

Gast bekannt, bellte ich laut-<br />

stark. War er mir unbekannt,<br />

verhielt ich mich zunächst<br />

reserviert, weil er um meine<br />

Zuneigung werben sollte.<br />

Heute kann ich es gestehen,<br />

ich kam nie zu kurz.<br />

Ich kann mich nur an wenige<br />

Weihnachtsfeste erinnern, zu<br />

denen es, wie herbeigesehnt,<br />

geschneit hatte. Natürlich<br />

wurde ich dann in eine<br />

Schneeballschlacht mit einbezogen.<br />

Die zugeworfenen<br />

Schneebälle ließen sich allerdings<br />

schlecht mit der Schnauze<br />

fangen. Das Toben im<br />

Schnee, mein lebenslustiges<br />

Bellen und scherzhaftes Knurren<br />

gehören mit zu meinen<br />

schönsten Weihnachtserinnerungen.<br />

Euer Bobby


U lli- R eisen<br />

B raunschweig<br />

Frühbucherrabatt<br />

bis 31.01.14<br />

pro Person 50,- €<br />

Kommen Sie mit auf eine besondere<br />

Schifffahrt, exklusiv für Ulli-Reisen<br />

kommt die MS SANS SOUCI nach<br />

<strong>Braunschweig</strong> und nimmt Sie mit auf<br />

eine unvergessliche Reise! Von <strong>Braunschweig</strong><br />

aus geht es auf den 115,2 Kilometer<br />

langen Elbeseitenkanal. Er verbindet<br />

den Mittellandkanal und die<br />

Elbe. Das Schiffshebewerk Scharnebeck<br />

ist ein Teilstück des Elbe- Seitenkanals,<br />

wurde 1974 als damals weltgrößtes<br />

Schiffshebewerk gebaut.<br />

Verschiedene Regionen und Landschaften<br />

sind entlang der Elbe aneinander<br />

gereiht wie an einer Perlenschnur.<br />

Ihre landschaftlichen und kulturhistorischen<br />

Eigenarten bieten ein<br />

unbegrenztes Spektrum für spannende Erlebnisse und Entdeckungen ebenso wie für erholsame Stunden an Bord.<br />

Leistungen: Busfahrten zum und vom Schiffsanleger • Gepäckbeförderungen auf/aus Ihrer Kabine • 5-tägige Flusskreuzfahrt<br />

laut Programm • 4 x Übernachtung in der gebuchten Außenkabine • 4 x Vollpension (beginnt mit Abendessen,<br />

endet mit Frühstück) • Kaffee-/Tee-Buffet (wenn an Bord je nach Programm) • Mitternachtssnack • Ulli-Reisen-<br />

Reisebegleitung während der gesamten Reise • Begrüßungs- und Abschiedscocktail • Kapitäns-Dinner im Rahmen der<br />

VP • Nutzung aller Einrichtungen im Passagierbereich • alle Hafensteuern und Schiffsgebühren.<br />

Reiseverlauf:<br />

1. Tag: <strong>Braunschweig</strong> – am Nachmittag Leinen los<br />

2. Tag: Weißes Moor - Uelzen – Lüneburg –<br />

Geesthacht - Hamburg<br />

3. Tag: Hamburg – Geesthacht – Lauenburg<br />

4. Tag: Lauenburg – Wittenberge – Tangermünde<br />

5. Tag: Tangermünde - Magdeburg – nach dem Frühstück<br />

Heimreise<br />

5-Tage Flusskreuzfahrt ab 595,- €<br />

Mit der MS SANS SOUCI auf<br />

dem Elbeseitenkanal und der Elbe<br />

<strong>Braunschweig</strong>– Uelzen – Lüneburg – Hamburg – Lauenburg –<br />

Wittenberge – Magdeburg<br />

Termin: Di. 28.10.2014 – Sa. 01.11.2014<br />

Reisepreis pro Person:<br />

Glücksdoppelkabine 595,- €<br />

Doppelkabine Hauptdeck 645,- €<br />

Doppelkabine Panoramadeck 745,- €<br />

Zuschlag:<br />

Einzelkabine Hauptdeck 265,- €<br />

Einzelkabine Panoramadeck 295,- €<br />

Ein ausführliches Ausflugsprogramm erhalten Sie etwa 3 Wochen vor Reisebeginn (fakultativ). Eventuelle Eintritts- und<br />

Besichtigungsgelder sind im Reisepreis nicht enthalten. Mindestteilnehmerzahl 25 Personen. Gültiger Personalausweis erforderlich!<br />

Auskunft, Beratung & Buchung: Ulli-Reisen, Nibelungenplatz 10, 38106 <strong>Braunschweig</strong>, Tel. (0531) 32<strong>13</strong>68

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