Experimenteller Rotlauf beim Schwein
Experimenteller Rotlauf beim Schwein
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456 DROMMER/SCHULZ/POHLENZ<br />
wurden, beschrieben. Dabei ist von Interesse, welche Veranderungen<br />
am ZNS des <strong>Schwein</strong>es nach experimentellem <strong>Rotlauf</strong> rnit verschiedenen<br />
Stammen auftreten und inwieweit sich die Alterationen bei<br />
Gnotobioten und konventionell gehaltenen Ferkeln unterscheiden.<br />
Material und Methode<br />
In Tabelle I sind die einzelnen Versuche an keimfreien und konventionell<br />
gehaltenen Ferkeln zusammengefasst. Insgesamt standen 53 Tiere im Versuch.<br />
Die Ferkel einer Versuchsgruppe stammen jeweils von einem Muttertier. Die<br />
Infektion der Tiere erfolgte durch subkutane Infektion von ca. 3 bis 14 Millionen<br />
<strong>Rotlauf</strong>bakterien im Alter von 7 Tagen sowie bei je einem Tier rnit 3 und 5 Wochen.<br />
Vier Versuchsgruppen wurden mit dem <strong>Rotlauf</strong>-B-Stamm T 28 sowie je<br />
eine mit dem <strong>Rotlauf</strong>-B-Stamm T 130 und T 59 infiziert. Die verschiedenen <strong>Rotlauf</strong>-B-Stamme<br />
wurden aus Gelenkspunktaten von klinisch an chronischem <strong>Rotlauf</strong><br />
erkrankten <strong>Schwein</strong>en isoliert*.<br />
Von den gestorbenen Tieren wurde das ZNS, fur lichtmikroskopische Untersuchungen,<br />
in loxigem Formalin fixiert. Bei 17 Ferkeln erfolgte in tiefer Barbituratnarkose<br />
kurz vor dem Exitus eine Perfusionsfixierung mit 5%igem gepuffertem<br />
Glutaraldehyd. ZNS-Lokalisationen aller Tiere wurden in Paraplast eingebettet.<br />
Zur Untersuchung kamen Grosshirnbezirke in cranialem und caudalem<br />
Drittel uber dem Ammonshorn, der gesamte Hirnstamm und die Ruckenmarkslokalisationen<br />
Intumescentia cranialis und caudalis sowie Ruckenmarksquerschnitte<br />
in Hohe des 2. Hals-, 6. Brust- und 1. Lendenwirbels. Von den perfusionsfixierten<br />
Tieren erfolgte zusatzlich eine Einbettung in Epon, wobei von diesen<br />
Gewebsblocken 0,5 bis lp dicke Semidiinnschnitte angefertigt, mit Toluidinblau<br />
(modifiziert nach LYNN=) gefarbt und lichtmikroskopisch ausgewertet wurden.<br />
Die Farbung der in Paraplast eingebetteten Schnitte erfolgte mit Hamalaun-Eosin,<br />
Phosphorwolframsaure und nach VAN GIESON. Weiterhin wurde eine PAS-<br />
Reaktion und eine Gramfarbung nach BROWN und BRENN~ durchgefuhrt sowie an<br />
Gefrierschnitten eine Sudan-111-Farbung.<br />
Ergebn isse<br />
Wie aus Tabelle I hervorgeht, sind alle keimfreien Versuchstiere,<br />
die mit dem <strong>Rotlauf</strong>-B-Stamm T 28 infiziert wurden, 2 bis 10 “age post<br />
infectionem gestorben bzw. im Koma getotet worden. Dieses akute<br />
Krankheitsgeschehen lasst a d eine hohe virulente Wirkung dieses<br />
* Die genaue Beschreibung der klinischen und bakteriologischen Befunde<br />
erfolgt durch BOHM (Institut fur Mikrobiologie und Tierseuchen der Tierarztlichen<br />
Hochschule Hannover, Direktor : Prof. Dr. W. BISPING).<br />
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