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Erfolgreiche_Ferkelaufzucht (439 KB)

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Spitzenleistungen in der <strong>Ferkelaufzucht</strong> mit einem<br />

konsequenten Management realisieren!<br />

Gesundheit, Haltung, Fütterung und Betreuung der Tiere sind die<br />

Leistungsparameter, die es in der <strong>Ferkelaufzucht</strong> zu optimieren gilt.<br />

Ferkel beim Absetzen<br />

Es müssen alle Ferkel je nach Säugedauer zwischen dem 21. und 28. Lebenstag von<br />

der Sau abgesetzt werden. Ein Versetzen der Ferkel zum Zeitpunkt des Absetzens an<br />

Ammensauen (Schlachtsauen) zeugt von einem unzureichenden Gesäuge- und<br />

Laktationsmanagement in der beendeten Säugezeit. Die Fehler, die bis zum Zeitpunkt<br />

des Absetzens gemacht wurden, können auch durch eine weitere Säugezeit von 7 bis<br />

14 Tagen der untergewichtigen Ferkel an Ammensauen nicht behoben werden. Durch<br />

dieses Verfahren wird dagegen die Situation dieser Ferkel nur noch weiter<br />

verschlechtert.<br />

Aus den Untersuchungen einer Gruppe von Tierärzten geht hervor, dass dieses<br />

Verfahren für die Gesundheit der Bestände sehr riskant ist. Die meisten<br />

Erkrankungen in der Aufzucht werden durch diese zurückgebliebenen Ferkel<br />

übertragen, die schließlich ein bis zwei Wochen später und älter in den eigenen<br />

Aufzuchtbestand übernommen werden oder zusammen mit den jüngeren gesunden<br />

Ferkeln aus der nächsten Abferkelgruppe in den Aufzuchtstall kommen.<br />

Diese Ferkel kommen mit den gesunden Ferkeln zusammen und verschlechtern<br />

dadurch den Gesundheitsstatus der gesamten Gruppe. Es ist besser, diese Gruppe<br />

von Ferkeln mit einem geringeren Gewicht am gleichen Tag abzusetzen und ihnen<br />

dann eine besonders hochwertige Mischung - in einem speziellen Stallabteil -<br />

anzubieten. Dort können sich diese Ferkel - wenn sie zeitgleich mit den anderen<br />

Ferkeln abgesetzt wurden - bei bester Betreuung und hochwertigem Futter noch zu<br />

normalwachsenden Ferkeln entwickeln.<br />

Die Ursachen für untergewichtige Ferkel (unter 4 bzw. 5 kg LG) zum jeweiligen<br />

Absetzzeitpunkt liegen überwiegend in der falschen Fütterung der Sauen während<br />

der Trächtigkeit, in zu geringen Geburtsgewichten, in einer zu späten und<br />

unzureichenden Versorgung mit Kolostralmilch oder in einem Wurfausgleich ohne<br />

Konzept in den ersten Tagen nach der Geburt. Den untergewichtigen Ferkeln fehlt es<br />

vor allem an Flüssigkeit von der ersten Geburtsstunde an. Deshalb unbedingt warmes<br />

Wasser oder Milch direkt nach der Geburt in einer kleinen Schale den Ferkeln<br />

mehrmals täglich anbieten und dann bereits ab dem 5. Lebenstag mit der<br />

Beifütterung von sehr hochwertigem Prestarter beginnen.<br />

1


Der schönste Tag im Leben eines kleinen Ferkels ist der Absetztag!<br />

Beginnend am Absetztag können diese kleinen Ferkel erstmalig die gleiche Menge<br />

an Nährstoffen durch das Futter aufnehmen wie die größeren Geschwister und sind<br />

deshalb nicht mehr durch die geringe Milchleistung der hinteren Zitze bei der<br />

Mutter im Wachstum begrenzt!<br />

Durch die totale Umstellung von der Sauenmilch (ca. 20 % TS) auf ein festes Futter<br />

(ca. 88 % TS) sowie Fehlern in der Zubereitung und Vorlage des Futters, kommt es bei<br />

vielen Ferkeln nach dem Absetzen zunächst zur Verweigerung in der Aufnahme von<br />

Futter.<br />

Das Zusammenlegen mehrerer Würfe verbraucht durch die Rangkämpfe sehr viel<br />

Energie und erhöht dadurch die physikalische Aktivität der Tiere. Dieses führt zur<br />

Mobilisierung der Fett– und Proteinreserven und zur Einlagerung von Wasser im<br />

Körper. Die Ferkel nehmen dabei einerseits durch das aufgenommene Tränkewasser<br />

an Gewicht zu, wobei andererseits durch die Einschmelzung von Körperfett und<br />

Körperprotein es zu einer erheblichen Schwächung der Immunstabilität der Tiere<br />

kommt.<br />

Wachstum der Ferkel nach dem Absetzen<br />

Ferkel haben beim Absetzen einen mittleren Körperfettgehalt von ca. 15 bis 16 % und<br />

einen Körperproteingehalt von 14,6 bis 14,8 %. Nach dem Absetzen kommt es zu<br />

einem Einschmelzen von Körperfett und Körperprotein, aus denen dann, aufgrund<br />

der fehlenden oder unzureichenden Futteraufnahme, der tägliche Erhaltungsbedarf<br />

gedeckt werden muss.<br />

Die folgende Übersicht 1 von Whitemore et.al., 2001 zeigt die prekäre Situation der<br />

Ferkel in den ersten Tagen der Aufzucht auf.<br />

2


Übersicht 1: Zusammensetzung des Körperzuwachses nach dem Absetzen<br />

250<br />

Zuwachs in g<br />

200<br />

150<br />

Wasser<br />

100<br />

50<br />

Protein<br />

0<br />

-50<br />

-50 0 50 100 150 200 250<br />

Fett<br />

Gewichtszunahme in g<br />

-100<br />

Die Grafik zeigt, dass eine tägliche Gewichtsveränderung von Null Gramm nach dem<br />

Absetzen zu einem Verlust von 56 g Körperfett und einem Ansatz von 53 g Wasser<br />

führt. In bestimmten Situationen kann die Gewichtsveränderung durch eine noch<br />

höhere Wasseraufnahme weiter zunehmen, d. h. die Tiere nehmen messbar an<br />

Gewicht zu, obwohl sie absolut nichts gefressen haben.<br />

Wird z. B. eine tägliche Zunahme von 50 g erreicht wird weiter Körperfett<br />

eingeschmolzen. Die Zunahme besteht in dieser Situation überwiegend immer noch<br />

aus Wasser und dann beginnend auch aus etwas Protein.<br />

Erst wenn die gemessene tägliche Zunahme der Ferkel ca. 193 g überschreitet,<br />

beginnt auch eine Zunahme des Körperfettgehaltes.<br />

Um eine gewünschte tägliche Zunahme von über 250 g in der ersten Aufzuchtwoche<br />

zu erreichen, muss ein 6 kg Ferkel eine Futteraufnahme von 470 g bei einem<br />

Energiegehalt von 14,1 MJME je kg Futter erreichen. Gelingt diese Futteraufnahme in<br />

der ersten Woche der Aufzucht, kann das vorhandene Leistungspotential der Tiere in<br />

den restlichen Aufzuchtwochen vollständig realisiert werden.<br />

Häufig decken die Ferkel mit der tatsächlichen Futteraufnahme in dieser Zeit nicht<br />

einmal den täglichen Erhaltungsbedarf. Dieses ist in den ersten 2 bis 7 Tagen nach<br />

dem Absetzen in vielen Betrieben der Fall.<br />

Der höhere Bedarf an Wärme zum Zeitpunkt des Absetzens ist auf den geringen<br />

Stoffwechsel der Ferkel in dieser Zeit zurückzuführen. Deshalb muss im Aufzuchtstall<br />

für alle Ferkel eine Temperatur von 35 O C (Fußboden) eingestellt sein. Zudem sollten<br />

ausreichend Tränken die leichte und ausreichende Aufnahme von Wasser<br />

gewährleisten. Diese scheinbar hohe Temperatur ist notwendig, damit die<br />

3


untergewichtigen Ferkel ihre mit dem Futter aufgenommenen Nährstoffe endlich nur<br />

für den Zuwachs verwenden können, während die schweren Ferkel diese hohen<br />

Temperaturen brauchen, um vorsichtig nach Beendigung der Trauerarbeit und völlig<br />

unterzuckert (3. Absetztag) geringe Mengen an Futter zur Deckung des<br />

Erhaltungsbedarfes und zum Schutz gegen den Ödemtod aufnehmen.<br />

Eine Säugedauer von über 21 Tagen und eine Ausfütterung der Sauen bis zum letzten<br />

Tag der Säugezeit eröffnet den Ferkeln keine Chance des Hungerns und Durchsäuerns<br />

des Futters im Magen und verhindert dadurch die bereits zu diesem Zeitpunkt<br />

dringend notwendige Aufnahme an stärkereichem Futter.<br />

Durch das Absetzen ändert sich die Situation der Ferkel grundlegend. Sie werden<br />

durch die Umstallung in den Aufzuchtstall in eine bisher unbekannte Umgebung<br />

gebracht. Dort müssen sie sich u. a. mit einer neuen Keimflora und dem Leben in<br />

einer größeren Gruppe auseinandersetzen.<br />

Situation nach dem Absetzen für die Ferkel:<br />

Ferkel haben Hunger<br />

Ferkel haben Durst<br />

Ferkel müssen die Wasseraufnahme lernen<br />

Ferkel müssen die Futteraufnahme lernen<br />

Ferkel müssen sich auf unregelmäßige Fütterungszeiten einstellen<br />

Veränderungen beim Absetzen für die Ferkel<br />

• Verlust der hochverdaulichen Milch<br />

• Verlust des Einzelfressplatzes<br />

• Verlust der rationierten Fütterung<br />

• Verlust der flüssigen Nahrung<br />

• Verlust der überschaubaren Gruppengröße<br />

• Verlust der Rangordnung<br />

• Verlust der gewohnten Umgebung<br />

• Verlust der gewohnten Tränke<br />

• Verlust der gewohnten Futterschale<br />

• Verlust der Mutter<br />

Die wichtigste Veränderung der Ferkel ist die Umstellung in der Ernährung von der<br />

flüssigen und warmen Muttermilch auf eine trockene und überwiegend pflanzliche<br />

4


Nahrung. Die hochverdaulichen Milchbestandteile Fett, Eiweiß und Zucker werden<br />

bei dieser Fütterung durch die geringer verdauliche Getreidestärke und das<br />

pflanzliche Protein ersetzt. Diese Änderungen müssen - soll die Aufzucht gelingen -<br />

erst zur anatomischen und enzymatischen Anpassung des Verdauungstraktes führen.<br />

Diese Adaptionsphase, die ungefähr 7 bis 10 Tage andauert, ist die größte Gefahr für<br />

die Gesundheit der Ferkel durch die Labilität der Darmflora. Diese Darmflora – wie z.<br />

B. die Darmzottenlänge - wird nach allen bisherigen Untersuchungsergebnissen in<br />

den ersten Tagen der Aufzucht überwiegend durch die Höhe der Futteraufnahme<br />

beeinflusst.<br />

Nach dem Absetzen erhalten die Ferkel ein unbekanntes Futter oder im schlimmsten<br />

Fall das erste Futter. Es finden je nach Struktur im Stall verschieden schwere<br />

Rangkämpfe durch die neue Gruppenbildung statt. Um diese Rangkämpfe zu<br />

verkürzen, ist die Umstallung in den Aufzuchtstall am Abend mit anschließendem<br />

Licht aus eine sehr behutsame Möglichkeit des Eingewöhnens.<br />

Die Ferkel müssen zudem lernen, Nahrung und Wasser an getrennten Plätzen<br />

aufzunehmen. Die Flüssigkeitsaufnahme geht am Tag nach dem Absetzen auf 40 %<br />

der Aufnahme zurück, die am Tag vor dem Absetzen aufgenommen wurde.<br />

Die folgende Übersicht 2 von Bruininx et.al., 2001 zeigt die Zeitpunkte der ersten<br />

Futteraufnahme der Ferkel nach dem Absetzen.<br />

Übersicht 2: Zeitpunkt der ersten Futteraufnahme nach dem Absetzen<br />

5


Zwei Stunden nach dem Absetzen fressen erst 20 % der Ferkel – ganz sicher die<br />

leichten Ferkel. Diese waren immer schon auf ein zusätzliches Futter in der<br />

Säugezeit angewiesen und werden deshalb in den ersten beiden Aufzuchtwochen<br />

ihre größeren Geschwister in der täglichen Futteraufnahme und Zunahme<br />

übertrumpfen.<br />

Erst nach 70 Stunden haben alle Ferkel zum ersten Mal Futter aufgenommen.<br />

Dabei sind die letzten Ferkel die Futter aufnehmen ganz sicher die schwersten Tiere<br />

beim Absetzen, die durch eine fast ausschließliche Milchaufnahme in der Säugezeit<br />

kugelrund geworden sind.<br />

Die großen Ferkel haben den gleichen Bedarf an Wärme, Wasser und Nährstoffen wie<br />

die kleinen Ferkel, doch aus ganz anderen Gründen.<br />

Die kleinen Ferkel haben den Bedarf, damit sie Gewicht aufholen können und die<br />

großen Ferkel haben den Bedarf, damit sie nicht den Ödemtod erleiden.<br />

Es dauert ca. eine Woche, bis die Ferkel wieder die Menge Wasser aufnehmen, die<br />

sie am Ende der Säugezeit aufgenommen haben.<br />

Es findet zudem mit dem Absetzen ein Rückgang in der Enzymproduktion auf 20 %<br />

der Menge statt.<br />

Einige Ferkel finden die Tränke nicht oder zu spät. Dadurch werden die Tiere sehr<br />

schwach und können die Schlackenstoffe nicht ausscheiden.<br />

Einige Ferkel begreifen die Funktion der Tränken erst nach einigen Tagen (neue<br />

Tränken).<br />

Durch den Verlust der Mutter, das Fehlen der Milchnahrung, den neuen Stall, das<br />

Zusammenlegen mehrerer Würfe zu einer Gruppe, die Verringerung der<br />

Futteraufnahme und den sich daraus ergebenen geringeren Stoffwechsel, sind die<br />

Tiere einer hohen Stresssituation ausgesetzt. Damit diese Problemtage in der<br />

Aufzucht von den Ferkeln gut überstanden werden, muss ihnen eine optimal<br />

angepasste Haltungsform angeboten werden.<br />

Entwicklung der Darmzotten nach dem Absetzen<br />

Die Reduzierung in der Länge der Darmzotten wird stärker beeinflusst durch die Höhe<br />

der Futteraufnahme als durch die Zusammensetzung der Mischung.<br />

Der Rückgang in der Darmzottenhöhe führt zur Vermehrung der E. coli Bakterien im<br />

Darm. Wenn E. coli in den Darm gelangen, dann reichen die Abwehrkräfte der<br />

Darmschleimhaut nicht mehr aus; es kommt zu einer stärkeren Vermehrung der E.<br />

coli und damit zur Bildung von Endotoxinen, die den Durchfall bei den Ferkeln<br />

auslösen.<br />

6


Der Darmzottenabbau geht immer einher mit einer Krypten-Vergrößerung.<br />

Der niedrigste Punkt des Darmzottenabbaus wird am 5. Tag nach dem Absetzen<br />

erreicht. Der Neuaufbau findet dann vom 6. bis zum 11. Tag nach dem Absetzen statt,<br />

wenn die Futteraufnahme in dieser Zeit ausreichend ist. Dabei kann die<br />

Darmzottenhöhe am 11. Aufzuchttag die Höhe der Darmzotten am Absetztag<br />

überschreiten. Haben die Tiere nach dem Absetzen in der Aufzucht Stress, dann wird<br />

der Abbau der Darmzottenlänge noch verstärkt.<br />

Ein Darmzottenabbau führt zum Verlust an Resorptionszellen und damit zur<br />

unzureichenden Verwertung der angebotenen Nährstoffe.<br />

Verlauf der ersten 14 Tagen in der Aufzucht<br />

Beendigung der Trauerarbeit<br />

Gewöhnung der Ferkel an die neue Gruppe<br />

Zunahme des Erregerdruckes<br />

Kennenlernen der Futterautomaten<br />

Kennenlernen der Tränken<br />

Wettbewerbsfressen der Tiere<br />

Die Futterverwertung zu Beginn der Aufzucht zeigt, dass die Ferkel neben der<br />

Bedarfsdeckung für den Erhaltungsstoffwechsel einen großen Teil der Energie und<br />

der Aminosäuren zum Aufbau einer guten Immunität verwenden.<br />

Sehr deutlich wird diese kritische Situation bei einer relativ schlechten<br />

Futterverwertung von 1: 1.7 bis 1: 2.7 bei völlig angepasstem Futter in dieser Zeit.<br />

Offene Krankheitsausbrüche im Laufe der Aufzucht vermindern den Immunstatus der<br />

Ferkel. Nach einer überstandenen Krankheit muss diese Immunität dann wieder<br />

erneuert werden, was sich wiederum in einer schlechten Futterverwertung und in zu<br />

geringen täglichen Zunahmen zeigt. Deshalb ist die Gesundheit der Ferkel in der<br />

Aufzucht eine wesentliche Voraussetzung für eine optimale Leistung.<br />

Die folgende Übersicht 3 von Toplis, 1999 zeigt den Bedarf an verdaulichem Lysin bei<br />

Tieren mit einem hohen und einem niedrigen Immunstatus.<br />

7


Übersicht 3: Notwendige Angebote an verdaulichem Lysin bei Schweinen mit<br />

hohem oder niedrigem Immunstandard bei gleicher Leistung<br />

Die Ergebnisse in der Übersicht zeigen, dass die Ferkel mit einem niedrigen<br />

Immunstatus je nach Gewicht einen höheren Bedarf an verdaulichem Lysin von 20 bis<br />

40 % haben.<br />

Erhalten die Tiere diese hohe Versorgung mit Lysin nicht, reagieren Sie mit niedrigen<br />

Zunahmen (unter 380 g) und einer schlechten Futterverwertung (1,8 und schlechter).<br />

Zusätzlich sichtbar ist in einer solchen Situation das Kümmern und<br />

Auseinanderwachsen einer großen Zahl von Ferkeln in einer Gruppe.<br />

Toplis hat in seinen Untersuchungen im Gewichtsabschnitt von 6 bis 92 kg eine<br />

höhere tägliche Zunahme der gesunden Schweine von über 150 g bei einer<br />

Verkürzung der Mastdauer von 28 Tagen festgestellt.<br />

Die Gesamtkosten zur Erzeugung eines Schweines waren dadurch in der Gruppe mit<br />

den gesunden Tieren um 10 bis 13 € geringer. Die Tiere mit dem hohen<br />

Immunstandard konnten die angebotenen Nährstoffe effizienter zum Wachstum<br />

nutzen.<br />

8


Verlauf der Aufzucht bis zum 21. Tag:<br />

hat der Kot einen TS – Gehalt von 22 – 25%?<br />

hat der Kot eine dunkle Farbe?<br />

sind die Tiere gesund? – dann ist der Erregerdruck überstanden!<br />

steigt die Futteraufnahme täglich an?<br />

steigt die Wasseraufnahme täglich an?<br />

verteilt sich die Futteraufnahme auf 24 Stunden (bei Dämmerlicht im Stall)?<br />

Eine ausreichende Menge an hochwertigem Futter, welches den Ferkeln mehrmals<br />

täglich angeboten wird, sowie eine Vielzahl von Tränken, in denen sauberes Wasser<br />

mit einem Durchfluss von 1 l je Minute angeboten wird, mindert die Stresssituation<br />

der Tiere erheblich.<br />

Welch Qualitäts- und Hygienemängel können im Futter auftreten?<br />

Futterqualität:<br />

- schädigende Inhaltsstoffe (z. B.Toxine)<br />

- schädigende Fremdstoffe (z. B. Sand)<br />

- verdorbene Futtermittel oder Futterreste im Automaten<br />

Managementfehler: - falsche Verabreichung und Zubereitung des Futters<br />

- zu kaltes bzw. belastetes Wasser<br />

- verschmutzte Tränken<br />

- unregelmäßige Bereitstellung von Futter und Wasser<br />

- unzureichende Qualität der angebotenen Mischung<br />

- kurzfristige Futterumstellung ohne Verschneiden<br />

Fehlernährung:<br />

- Hunger<br />

- Mangelernährung<br />

- Überfütterung<br />

Die Übersicht 4 zeigt die Auswirkungen des Frischezustandes der Mischung auf die<br />

tägliche Futteraufnahme der Ferkel.<br />

9


Übersicht 4: Einfluss des Frischezustandes der Futtermischung auf die tägliche<br />

Futteraufnahme der Ferkel<br />

Die Übersicht 4 zeigt, dass nur eine frisch zubereitete und hygienisch einwandfrei<br />

gelagerte Mischung die Tiere zu einer optimalen Futteraufnahme anregt.<br />

Die Fütterung der Ferkel<br />

- Die täglichen Zunahmen der Ferkel nach dem Absetzen (1.+ 2. Woche)<br />

bestimmen zu 30 % die Höhe der gesamten Zunahme der Schweine bis zum<br />

Ende der Aufzucht und dann auch noch in der Mast.<br />

- Eine geringe Futteraufnahme der Ferkel in den ersten 2 Wochen nach dem<br />

Absetzen führt fast zur vollständigen Zerstörung des Immunsystems.<br />

- Ferkel brauchen oft 10 Tage um die Energieaufnahme zu erreichen, die sie<br />

bereits am letzten Tag in der Säugezeit durch die Muttermilch und das<br />

Beifutter aufgenommen haben!<br />

- Das Wachstumspotential eines 13 kg Ferkels beträgt heute mehr als 900 g je<br />

Tag! Diese Leistung wird jedoch nicht erreicht aufgrund der zu geringen<br />

Futteraufnahme in den ersten 10 Tagen nach dem Absetzen!<br />

- In der Zukunft wird nur der Landwirt erfolgreich sein, der ausreichend<br />

hochwertiges Futter in die frisch abgesetzten Ferkel hineinbekommt.<br />

10


Die Flüssigfütterung der Ferkel<br />

Deprez (1999) fütterte die gleiche Mischung einer Gruppe von Ferkeln trocken und<br />

die andere Gruppe flüssig. Dabei zeigten die flüssig gefütterten Ferkel eine höhere<br />

Futteraufnahme und eine größere Länge der Darmzotten.<br />

Pluske und Schreus (1996) zeigten in ihren Versuchen, dass eine höhere Futter– und<br />

Energiezufuhr nach dem Absetzen zu einer guten Magen–Darm – Gesundheit in den<br />

ersten Wochen nach dem Absetzen führt. Durch den gesunden Magen – Darm –<br />

Trakt hatten E. Coli Bakterien keine oder kaum eine Chance.<br />

Eine flüssige Vorbereitungsfütterung der Ferkel bereits in der letzten Phase der<br />

Säugezeit (mindestens eine Woche) und in den ersten drei Wochen der Aufzucht<br />

brachte im Vergleich zur Beifütterung mit Pellets in der Säugezeit und der<br />

anschließenden Trockenfütterung in der Aufzucht eine tägliche Futteraufnahme von<br />

631 g bei den Ferkeln, die flüssig gefüttert wurden gegenüber 267 g beim<br />

Pelletfutter. Das ergab eine höhere Futteraufnahme von 136 % durch das flüssige<br />

Futter.<br />

Eine Flüssigfütterung in der Aufzucht sollte mindestens 14 Tage angeboten werden.<br />

Danach kann man langsam auf die Trockenfütterung umstellen oder zusätzlich Futter<br />

in Breiautomaten anbieten.<br />

Nach Henderson (1814) müssen Ferkel in der Aufzucht immer pünktlich gefüttert<br />

werden und am besten 3 x täglich. Zudem sollte das Futter aus gequetschtem<br />

Weizen, gemahlener Gerste und Eiweißfutter bestehen. Das Futter sollte mit<br />

warmem Wasser – das ungefähr so warm ist, wie die Muttermilch – gemischt<br />

werden.<br />

Nach Youatt (1847) sollten gerade abgesetzte Ferkel 6 x täglich gefüttert werden.<br />

Das Futter sollte mit warmem Wasser gemischt werden, damit die Resorption der<br />

Nährstoffe aufgrund der unvollständigen Funktionsfähigkeit des Darmes zu diesem<br />

Zeitpunkt verbessert wird.<br />

Die Aussagen der beiden Tierernährer Henderson und Youatt haben auch nach über<br />

150 Jahren ihre Gültigkeit für die heutige <strong>Ferkelaufzucht</strong>.<br />

11


Was bedeutet Struktur in der Fütterung?<br />

- Strukturfutter sorgt für eine Absenkung des pH – Wertes im Magen<br />

- Strukturfutter bindet Wasser und fördert die Produktion von Speichel und<br />

Enzymen<br />

- Struktur in der Mischung bindet toxische Schadstoffe<br />

- Struktur in der Mischung verbessert die Passagerate<br />

Deshalb: Weizen in der Mischung schonend quetschen!<br />

- Weniger Staubbelastung im Stall<br />

- Geringere Energiekosten bei der Erstellung der Mischungen<br />

- Weniger Magen- und Darmprobleme der Ferkel<br />

- Kein oder kaum Schwanzbeißen<br />

Die Übersicht 5 zeigt die optimalen Werte der Siebanalyse einer Eigenmischung für<br />

Ferkel.<br />

Übersicht 5: Siebanalyse Ferkelfutter<br />

1. über 2,0 mm = 5 - 10 %<br />

2. über 1,0 mm = 30 - 35 %<br />

3. über 0,5 mm = 30 – 35 %<br />

4. über 0,25 mm = 15 – 20 %<br />

5. unter 0,125mm = 10 – 15 %<br />

6. Rest = max. 10 %<br />

Viele Untersuchungsergebnisse der letzten Jahre zeigen bei höheren Anteilen<br />

größerer Futterbestandteile in den Mischungen sehr gute tägliche Zunahmen mit<br />

einer guten Futterverwertung und einer gesunden Magen – und Darmflora.<br />

Die Wasserversorgung der Ferkel<br />

Zu Beginn der Aufzucht trinken Ferkel während des ganzen Tages und nur selten in<br />

der Nacht (Erkundungsverhalten, häufig kleine Mengen, auch beim Spiel). Im<br />

Verlaufe der Aufzucht werden dann bestimmte Tränkezeiten eingehalten, wobei der<br />

12


größte Teil des Wassers nach der Fütterung (Kontrolle der Wasseruhr - der<br />

Verbrauch muss täglich steigen -) aufgenommen wird.<br />

Die Durchflussrate der Tränken sollte in der <strong>Ferkelaufzucht</strong> 1 l je Minute betragen. Ist<br />

der Wasserdurchfluss in der Tränke zu hoch, verschlucken sich die Tiere und es<br />

kommt zur unnötigen Wasserverschwendung. Die Wasseraufnahme nach dem<br />

Absetzen ist am 1. und 2. Tag sehr hoch und fällt dann auf ein Minimum am 4. Tag<br />

zurück. Danach steigt die Wasser-aufnahme in Abhängigkeit von der Futteraufnahme<br />

wieder an.<br />

Kennzeichen einer tiergerechten Tränke für Ferkel<br />

- Tiere erhalten frisches, sauberes Wasser<br />

- Wasseraufnahme ist jederzeit möglich<br />

- Wasseraufnahme wird mengenmäßig nicht begrenzt<br />

- Tränke besitzt präzise Regulierung<br />

- Trinken der Tiere ist ohne große Verluste möglich<br />

- Tägliche Kontrolle der Funktionsfähigkeit der Tränken<br />

- Wasserverbrauch wird täglich kontrolliert (Wasseruhr).<br />

Eine optimale Wasserversorgung mobilisiert vorhandene Leistungsreserven.<br />

Nicht eine Tränke für 12 Tiere, sondern eine Tränke je 6 Tiere sollten in den<br />

Aufzuchtställen vorhanden sein. Entscheidend sind dabei immer die ersten 10 bis 14<br />

Tage der <strong>Ferkelaufzucht</strong>. Die Einbauhöhe der Nippeltränken sollte bei 90° ca. 25 – 35<br />

cm und bei einem Einbauwinkel von 45° ca. 35 – 45 cm betragen. Die Schalentränke<br />

sollte in einer Höhe von 15 cm (Unterkante der Tränke) angebracht werden. Sehr gut<br />

bewährt haben sich Tränken, die in der Höhe verstellbar sind, da diese an die<br />

zunehmende Größe der Tiere angepasst werden können. Ist der Wasserdurchfluss zu<br />

niedrig, kommt es zu Kämpfen um die Tränke und zum Leistungsabfall, d. h. die<br />

schwächeren Tiere haben dann kaum Chancen genügend Wasser aufzunehmen. Im<br />

Mittel nehmen die Ferkel in der gesamten Aufzucht 2,5 bis 3,5 l Wasser täglich auf.<br />

Einen Tag keine Wasseraufnahme ……..<br />

…Durchfall der Ferkel am nächsten Tag!<br />

Einsatz von Säuren<br />

In der Ferkelfütterung erfolgte der Einsatz von Säuren aus zwei Gründen. Zum einen<br />

ist durch den Säurezusatz die hygienische Qualität des eingesetzten Futters besser,<br />

da die organischen Säuren den mikrobiellen Stoffwechsel hemmen und die<br />

Keimzahlerhöhung verhindern, was vor allem für die Gesundheit und<br />

Leistungsbereitschaft der Ferkel von entscheidender Bedeutung ist. Zum anderen<br />

13


wirkt sich der Säureeinsatz positiv auf die Magenverdauung beim Ferkel aus. Der pH<br />

– Wert des Futters sollte bei ca. 6 liegen, da dieses Futter noch gerne von den Ferkeln<br />

aufgenommen wird. Die Säuren werden am Magenausgang neutralisiert und wirken<br />

dann nicht mehr bakterienvermindernd oder hemmend. Das begünstigt die aktive<br />

Verdauung der Rohfaser im Dickdarm, wobei die Vitaminbildung im Dickdarm, hier<br />

vor allem der Vitamine B und K, für das Ferkel sehr nützlich ist.<br />

Wenn der pH- Wert des Futters zu hoch ist (über 7) verweilt der Futterbrei aufgrund<br />

der zu geringen Säureproduktion im Magen der Ferkel in den ersten beiden Wochen<br />

der Aufzucht zu lange im Magen und führt zur Gasbildung im Magen. Beim Aufgasen<br />

kommt es zu Magen– Darm– Verdrehungen und zu Belastungen des Herz– Lungen–<br />

Kreislaufes, was in vielen Fällen zum Tod der Tiere führen kann. Der unzureichend<br />

durchsäuerte Futterbrei führt zudem zur Vermehrung der Bakterien, die durch das<br />

Vorhandensein der leichtlöslichen Kohlenhydrate (Stärke und Zucker) große Mengen<br />

an flüchtigen Fettsäuren, Milchsäure, Ammoniak und giftigen Eiweißabbauprodukten<br />

bilden, wie z. B. Amine. Der Blutharnstoffgehalt - als Gradmesser für die Gesundheit<br />

der Ferkel - ist in dieser Situation erhöht. Das entstandene Ammoniak belastet die<br />

Leber. Die Amine lösen Krämpfe im Darm und Magen aus, wobei diese höheren<br />

Darmbewegungen dann den Durchfall auslösen. Die in den Dünndarm aufsteigende<br />

Gärungswärme senkt den pH – Wert im Dünndarm auf unter 6, was die<br />

Eiweißverdauung erheblich beeinträchtigt.<br />

Im Dickdarm führt dieses mit Gärungsgasen und Bakterien angereichertes Futter zur<br />

Fressunlust und dann verstärkt zum Durchfall.<br />

Einsatz von Futtersäuren zur:<br />

Regulierung des pH – Wertes im Magen<br />

Stimulierung der Verdauungsenzyme<br />

Höheren Nährstoffverfügbarkeit<br />

Erreichung antimikrobieller Effekte<br />

Energetischen Verwertung der Säuren<br />

Verbesserung der Phosphor- Verdaulichkeit<br />

Während der Aufzuchtphase können schon geringe Veränderungen wie z. B.<br />

Futterwechsel, Umstallung, suboptimale Klima– und Stallverhältnisse zu Magen- und<br />

Darm Störungen führen. Auch die optimale Versorgung der Ferkel mit Vitaminen und<br />

Spurenelementen ist besonders für die Entwicklung des Körperbaus in diesem<br />

Zeitraum wichtig, da die Verwertung durch die geringe Futteraufnahme noch sehr<br />

niedrig ist. Bei den jungen Ferkeln äußern sich diese Mängel nicht nur in<br />

Wachstumsstörungen, sondern auch in einer verminderten Abwehrkraft gegen<br />

Infektionskrankheiten.<br />

14


Einsatz von Breifutterautomaten in der <strong>Ferkelaufzucht</strong><br />

Die ersten 8 bis 10 Tage nach dem Absetzen fressen alle Tiere in Gruppen, d. h. ein<br />

Tier gibt Laute von sich, viele Tiere folgen (Neugier).Nach kurzer Zeit gibt ein Tier<br />

wieder Laute von sich und alle beenden das Fressen. Die Tiere, die bisher nichts<br />

bekommen haben (zu wenig Fressplätze), gehen hungrig vom Fressplatz weg.<br />

Deshalb müssen zu Beginn der Aufzucht ausreichend Fressplätze vorhanden sein,<br />

damit möglichst alle Tiere gleichzeitig fressen können.<br />

Erst in der zweiten Aufzuchtwoche beginnt dann das kontinuierliche Fressen über 24<br />

Stunden, wobei die kleinen Ferkel ihre Fresszeit in die für sie angenehmere Nacht<br />

verlegen - deshalb immer Dämmerlicht zur besseren Orientierung anlassen!<br />

Einsatz von Trockenfutterautomaten in der <strong>Ferkelaufzucht</strong><br />

Die Tiere fressen hier aufgrund der höheren Zahl an Fressplätzen länger gemeinsam<br />

und zeigen dadurch auch ein intensiveres Gruppenverhalten.<br />

Die Futteraufnahme der Tiere ist am Anfang der Aufzucht bei den<br />

Trockenfutterautomaten sehr hoch. In der 2. bis 3. Aufzuchtwoche ist die<br />

Futteraufnahme dann gleich. Erst ab der 4. Woche ist die Futteraufnahme am<br />

Breifutterautomaten deutlich höher (bis zu plus 150 g je Tier und Tag).<br />

Einflüsse auf den Appetit der Ferkel<br />

Durch die Höhe der täglichen Futteraufnahme und Zunahme in der ersten und<br />

zweiten Woche nach dem Absetzen lassen sich alle Leistungsparameter während der<br />

gesamten Aufzucht sicher vorhersagen. Unabhängig von der jeweiligen Situation ist<br />

festzuhalten, dass die Ferkel aus einer Genetik mit hohen Magerfleischanteilen<br />

bedeutend weniger fressen gegenüber den Ferkeln der modernen Hybridrassen. Die<br />

weiblichen Tiere fressen dabei erheblich weniger gegenüber den Kastraten.<br />

Zusätzlich machen sich Umwelteinflüsse bemerkbar z. B. zu hohe oder zu niedrige<br />

Umgebungstemperaturen, zu wenig Fressplätze und ein ungenügendes<br />

Wasserangebot.<br />

Vom Standpunkt des Tierernährers spielt vor allem die Auswahl hochwertiger<br />

Komponenten eine entscheidende Rolle, um Spitzenleistungen zu erreichen.<br />

Der Einsatz von synthetischem Lysin ist zwingend erforderlich. Dieses Lysin hat keine<br />

negativen Auswirkungen auf den Geruch und Geschmack des Futters. Die ileale (im<br />

Dünndarm) Verfügbarkeit der Aminosäuren ist in verschiedenen Futtermitteln<br />

äußerst schlecht. Dieses liegt an den verschiedenen Proteinstrukturen. So sind z. B.<br />

Eiweißverbindungen aus Gerste schlechter verdaulich als die von Weizen und Mais.<br />

15


Im Vergleich zu Sojaschrot sind die Aminosäuren Lysin und Threonin bei allen<br />

Getreidearten deutlich geringer verdaulich.<br />

Die synthetischen Aminosäuren sind voll verwertbar, da diese nicht in einem<br />

Proteinmolekül eingebaut sind.<br />

Eine Lysinverknappung in der Mischung verschlechtert in der Aufzucht den Zuwachs<br />

und die Futterverwertung. Diese Tiere zeigen dann am Schlacht-haken einen<br />

geringeren Fleischanteil und höheren Fettanteil bei einer längeren Mastdauer.<br />

Die Übersicht 6 zeigt optimale Mischungen für eine dreiphasige Aufzucht, die in der<br />

Praxis hohe Leistungen ermöglichen.<br />

Übersicht 6: Futtermischungen und Inhaltsstoffe (88 % TS)<br />

Mischung 1 Mischung 2 Mischung 3<br />

Wintergerste 35,5 % 40,1 % 44,7 %<br />

HP-Sojaschrot - 9,5 % 19,0 %<br />

Winterweizen 33,0 % 31,5 % 30,0 %<br />

Sojaöl 1,0 % 1,5 % 2,0 %<br />

Ergänzer 30 30,0 % 15,0 % -<br />

Säure - flüssig 0,5 % 0,4 % 0,3 %<br />

Mineralfutter - 2,0 % 4,0 %<br />

Inhaltsstoffe:<br />

MJ ME 14,1 13,8 13,5<br />

XP 165 g 168 g 173 g<br />

Lysin 13,1 12,7 12,1<br />

ME : Lysin 1 : 0,93 1 : 0,92 1 : 0,90<br />

Ca : vP 1,90 : 1 1,92 : 1 1,93 : 1<br />

Neben Wintergerste und Winterweizen kommt in der Mischung 1 und 2 ein<br />

hochwertiger Ferkel-Ergänzer mit 30 % (Mischung 1) und 15 % (Mischung 2) zum<br />

Einsatz. Die Mischung 1 sollte bereits in den letzten Wochen der Säugezeit den<br />

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Ferkeln angeboten werden. Dadurch sind mögliche Umstellungsprobleme nach dem<br />

Absetzen reduziert und es werden bessere Futteraufnahmen in der ersten Woche<br />

der Aufzucht erreicht. Der Ergänzer erhält neben freien Aminosäuren und<br />

hochwertigen Mineral– und Spurenelementverbindungen auch hochwertiges<br />

tierisches Eiweiß.<br />

Daneben kommt in den Mischungen HP – Sojaschrot (sichere Qualität), Sojaöl (zur<br />

Staubbindung), eine Säure (zur pH – Absenkung) und ein hochwertiges Mineralfutter<br />

zum Einsatz.<br />

Das Verschneiden der einzelnen Mischungen erfolgt nach der täglich beobachteten<br />

Entwicklung der Ferkel.<br />

Welche Anforderungen müssen die<br />

erfüllen?<br />

Futtermischungen für ein gutes Gelingen<br />

• Senkung des Proteingehaltes in den Mischungen auf unter 18 % Rohprotein.<br />

• Verbesserung der Proteinqualität durch die Verwendung von freien Aminosäuren.<br />

• Einsatz von Futtermitteln mit hoher Rohproteinverfügbarkeit (tierische Eiweiße).<br />

• Einstellung des Rohfasergehaltes auf 4 % in der Mischung bei Verwendung von<br />

sauberen Rohfaserträgern.<br />

• Einsatz von organischen Säuren, Phytase und ätherischen Ölen zur Stabilisierung<br />

der Magen- und Darmflora.<br />

Zusammenfassung<br />

Leistungsreserven in der <strong>Ferkelaufzucht</strong><br />

1. Management<br />

Entscheidung des Landwirtes zum Stall und zu den Ferkeln in jedem Durchgang<br />

Reduzierung des Medikamenteneinsatzes und der Dauer der Prophylaxe durch<br />

ein striktes Rein–Raus-Verfahren<br />

Tierfreundliche Ansprache und tierfreundliches Sortieren<br />

Hauptsortierung der Ferkel am Absetztag und dann fortlaufend täglich<br />

2. Tiere<br />

Wie kommen die Tiere an und wie kann ich auf die Tiere eingehen (Genetik)<br />

Tiere mit gleichem Alter und unterschiedlichem Gewicht (Wohin?)<br />

Keine große Sortieraktion während der Problemwochen drei und vier<br />

3. Fütterung<br />

Ausreichend Aminosäuren-, Energie- und Wirkstoffe füttern<br />

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1 % Öl zur Staubbindung einsetzen<br />

Enzym- und Immunitätslage berücksichtigen<br />

Unterstützung der Ferkel durch eine zusätzliche Vitaminversorgung in der dritten<br />

und fünften Aufzuchtwoche<br />

Grob geschrotetes und teilweise gequetschtes Futter einsetzen<br />

Immer ausreichend Liegeplätze, Fressplätze und Tränken anbieten<br />

Untergewichtige Ferkel mit der ersten Mischung länger unterstützen<br />

4. Organisation<br />

Nur gleichalte Ferkel einstallen (Chip im Ohr)<br />

Ausstalltermine reduzieren – neue Gruppen bedeuten immer neue Unruhe<br />

Übergewichte reduzieren (max. bis 29 kg)<br />

Vorsichtiger Umgang mit den Ferkeln, sonst viele Bruchferkel<br />

Warum sind einige Betriebsleiter besser?<br />

Mehr Zuschlagsferkel ( über 95 %)<br />

Geringere Verluste (unter 1 %)<br />

Niedrigere Heizkosten (unter 1 €)<br />

Geringere Medikamentenkosten (unter 1 €)<br />

Tägliche Zunahmen von 450 bis 500 g<br />

Futterverwertung von 1.4 bis 1.7<br />

Weniger Spanferkel<br />

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