Geschäftsbericht 2012 (PDF, 7.3 MB) - traffiQ
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SUPER PERFORMANCE MIT ÜBERLÄNGE<br />
NEUES PROBIEREN:<br />
DAS PROJEKT „BUSZUG“<br />
Es ist kein Wunder, dass Hessens längster U-Bahn-Zug in Frankfurt<br />
am Main fährt. Ist die Stadt doch die einzige im Lande, in der<br />
U-Bahnen (oder wie die Frankfurter Verkehrsplaner etwas genauer<br />
formulieren: Stadtbahnen) fahren.<br />
Dennoch sind die 50 Meter langen U-Bahn-Züge vom Typ U5-50, zwei kurzgekuppelte,<br />
durchgängig begehbare U-Bahn-Wagen etwas Besonderes und für den Nahverkehr<br />
in der Mainmetropole eine Premiere: Die Fahrgäste profitieren gegenüber<br />
dem bekannten, 25 Meter langen U5-25 von sechs zusätzlichen Sitzplätzen und insbesondere<br />
von mehr Transparenz und sozialer Kontrolle. Dies gilt vor allem abends,<br />
wenn auf den meisten U-Bahn-Linien nur noch Zwei-Wagen-Züge im Einsatz sind,<br />
denn neben Sprechanlagen und Videoüberwachung wird auch die durchgängige<br />
Begehbarkeit das subjektive Sicherheitsgefühl erhöhen. Für die Verkehrsgesellschaft<br />
Frankfurt am Main (VGF) bedeutet der 50 Meter lange U5-50 die Einsparung<br />
von zwei Fahrerkabinen und damit Vermeidung zusätzlicher Kosten für<br />
die technischen Ausrüstungen. Sie wird insgesamt 46 dieser Doppeleinheiten anschaffen.<br />
Die VGF hat mit dem kurzgekuppelten U5-50 eine Idee verwirklicht, die in gemeinsamer<br />
Diskussion mit <strong>traffiQ</strong> entstand. Ziel war es, trotz der heute notwendigen<br />
großzügigen Sondernutzungsflächen (für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen) noch<br />
möglichst viele Sitzplätze und zugleich ein Höchstmaß an Transparenz bieten<br />
zu können. Das ist gelungen. Mit diesem U-Bahn-Fahrzeug geht Frankfurt daher<br />
einen neuen Weg – er ist wirtschaftlich günstig und bringt vor allem den Fahrgästen<br />
Vorteile. <strong>traffiQ</strong> ist in die Beschaffung neuer Fahrzeuge für den städtischen<br />
Nahverkehr eingebunden, da sie Beförderungskapazitäten und Anforderungen aus<br />
Fahrgastsicht definiert. Hilfreich sind dabei auch die Wünsche des Frankfurter<br />
Fahrgastbeirats, der schon intensiv in die Entwicklung des U5-Solowagens eingebunden<br />
war. Seine Wünsche wurden auch bei dieser Weiterentwicklung berücksichtigt.<br />
Zu den besonderen Anliegen gehörten neben der kontrastreichen Farbgebung<br />
für Sehbehinderte vor allem auch die großzügigen Sondernutzungsflächen,<br />
die Platz für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Fahrräder bieten. Der ungehinderte<br />
Durchgang durch den gesamten Zug ist für die Fahrgäste ein weiterer klarer Pluspunkt.<br />
Seit der Auslieferung des neuen Straßenbahnwagens vom Typ „S“ erfüllen<br />
die Frankfurter Schienenfahrzeuge nahezu alle Wünsche des Frankfurter Fahrgastbeirats.<br />
Im Herbst <strong>2012</strong> hat <strong>traffiQ</strong> auf ausgewählten Linien im Frankfurter<br />
Busnetz Probefahrten mit einem Busgespann aus Standardlinienbus<br />
und Personenanhänger durchgeführt. Insgesamt 15 Buslinien<br />
wurden befahren, von denen drei derzeit ganztägig und eine weitere<br />
teilweise mit Gelenkbussen beschickt werden.<br />
Sie weisen allesamt eine besonders ausgeprägte Spitzenlast in der Früh-Hauptverkehrszeit<br />
montags bis freitags auf, die insbesondere auf den Schülerverkehr<br />
zurückzuführen ist. Auf einigen der Solobuslinien ist der Einsatz von Gelenkbussen<br />
sinnvoll, doch dies scheitert häufig an ihrem größeren Wendekreis sowie an<br />
einigen problematischen Kurvenverläufen und Einmündungen an Kreuzungen.<br />
Als Folge hiervon verkehren Solobusse zum Teil in Vier-Minuten-Taktfolgen oder<br />
es gibt zu bestimmten Zeiten morgens zur selben Abfahrtszeit den Einsatz von bis<br />
zu drei Solobussen hintereinander, um die benötigen Kapazitäten bereitstellen<br />
zu können.<br />
Beim Testeinsatz des Buszuges beeindruckte die sehr gute Wendigkeit. Die<br />
Kurvenläufigkeit (Wendekreis) entspricht weitgehend der eines Solobusses,<br />
obwohl das Gespann rund fünf Meter länger ist als ein herkömmlicher Gelenkbus.<br />
Die Linien, auf denen derzeit nur Solobusse verkehren können, haben einen sehr<br />
anspruchsvollen Verlauf mit vielen engen Kurven und Einmündungen. Diese<br />
Linienwege konnten — mit Ausnahme einiger Nebenstraßen eines dörflich<br />
geprägten Stadtteils — vom Busgespann ohne Probleme gemeistert werden.