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Broschüre zur Fahrphysik - BMW Group

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Informationen der<br />

<strong>BMW</strong> <strong>Group</strong><br />

2006<br />

<strong>Fahrphysik</strong>.<br />

Moderne Technik unterstützt den Fahrer im Straßenverkehr.<br />

Aber auch noch so ausgefeilte stabilisierende Regelsysteme<br />

nehmen dem Fahrer seine Verantwortung<br />

nicht ab, denn Fahrer und Fahrzeug bilden eine Einheit.<br />

Physikalische Gesetze, denen das Auto gehorcht, sollte<br />

jeder Autofahrer kennen und unter Anleitung selbst<br />

„erfahren“. Das Fahrer-Training der <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> bietet<br />

hierfür vom „Anfänger bis zum Könner“ geeignete Trainings.<br />

1<br />

<strong>BMW</strong> <strong>Group</strong>


Fliehkraft<br />

Seitenführungskräfte<br />

DSC hilft bei Unter- und<br />

Übersteuern<br />

Vier nur etwa handtellergroße Flächen machen Autofahren<br />

erst möglich: die Aufstandsflächen der Reifen<br />

auf der Fahrbahn, der so genannte Latsch. Diese<br />

Flächen übertragen die fahrdynamischen Kräfte des<br />

Automobils auf die Straße. Im Wesentlichen sind<br />

diese Kräfte die Umfangskräfte, die beim Bremsen<br />

und Beschleunigen in Längsrichtung wirken und die<br />

Seitenführungskräfte, die in Querrichtung bei Kurvenfahrten<br />

auftreten.<br />

Kraftübertragung Fahrzeug – Straße.<br />

Übertragen werden diese Kräfte durch die Reibung<br />

der Reifen auf der Fahrbahn. Im normalen Betrieb<br />

findet die Kraftübertragung durch Haftreibung statt,<br />

wenn sich Reifen und Straße miteinander verzahnen.<br />

Werden jedoch die fahrdynamischen Kräfte zu groß,<br />

gerät der Reifen aus der Haftreibung in die Gleitreibung<br />

– das Fahrzeug beginnt zu rutschen.<br />

Wann die Haftreibung in die Gleitreibung übergeht,<br />

hängt vom so genannten Reibbeiwert ab. Dieser ist<br />

beispielsweise bei trockenem Asphalt zehnmal so<br />

groß wie auf Eis. Die Seitenführung auf Eis beträgt<br />

folglich nur ein Zehntel derjenigen auf Asphalt, der<br />

Bremsweg ist zehnmal länger. Der Reibbeiwert hängt<br />

dabei nicht nur von der Straßenoberfläche ab, sondern<br />

auch von der Bauart, der Zusammensetzung<br />

und dem Zustand des Reifens.<br />

Schlupf.<br />

In der Realität tritt nie nur zu 100% Haft- oder Gleitreibung<br />

auf. Daher spielt das jeweilige Verhältnis zwischen<br />

Rad- und Fahrzeuggeschwindigkeit, der so genannte<br />

Schlupf, in der Fahrpraxis eine wichtige Rolle.<br />

Bei hohem Antriebsschlupf neigen die Räder zum<br />

Durchdrehen, bei großem Bremsschlupf hingegen<br />

zum Blockieren. Versuche haben gezeigt, dass beim<br />

Bremsen – in Abhängigkeit von der Fahrbahnoberfläche<br />

– ein bis zu zwanzigprozentiger Schlupf ideal sein<br />

kann, um Bremskräfte optimal umzusetzen.<br />

Dieser Idealwert wird auf trockener Fahrbahn beim<br />

Bremsen dann erreicht, wenn die Reifen bereits<br />

quietschen, aber noch nicht blockieren. Das Anti-<br />

Blockier-System (ABS) unterstützt den Fahrer, diesen<br />

sonst schwer zu erreichenden Idealzustand für jedes<br />

Rad individuell zu erreichen.<br />

Untersteuern<br />

Übersteuern<br />

Dynamische Gewichtsverlagerung und Fliehkraft.<br />

Jede bewegte Masse besitzt eine Bewegungsenergie,<br />

die an eine Richtung gebunden ist. Beim Bremsen<br />

oder Beschleunigen bewirkt die Trägheit der<br />

Fahrzeugmasse eine Gewichtsverlagerung – beim<br />

Bremsen auf die Vorderachse, beim Beschleunigen<br />

auf die Hinterachse.<br />

Bei der Kurvenfahrt tritt durch die Querbeschleunigung<br />

eine Fliehkraft auf, die das Fahrzeug nach<br />

außen drängt. Solange das Seitenführungspotenzial<br />

der Räder größer ist als die Fliehkraft, ist die Kurvenfahrt<br />

problemlos. Wird die Fliehkraft jedoch stärker als<br />

die Seitenführung oder der Kurvenradius durch die<br />

Lenkvorgabe deutlich verringert, kann das Fahrzeug,<br />

und somit die Vorderräder, nicht mehr der Vorgabe<br />

des eingestellten Lenkwinkels folgen. Das Fahrzeug<br />

fährt einen größeren Radius, folgt also nicht mehr der<br />

Lenkvorgabe. Schiebt es dann über die Vorderräder<br />

nach außen, spricht man davon, dass es untersteuert.<br />

Beim Übersteuern hingegen reißt die Haftung nur an<br />

den Hinterrädern ab, das Heck „bricht aus“, und das<br />

Auto gerät ins Schleudern.<br />

Gegen Unter- wie Übersteuern hilft, innerhalb der<br />

physikalischen Grenzen, die dynamische Stabilitätskontrolle<br />

(DSC). Sie stabilisiert durch gezielte Eingriffe<br />

in das Motoren- und vor allem das Bremsenmanagement<br />

das Fahrzeug. Das Ergebnis ist vergleichbar mit<br />

der Steuerungsweise eines Schlittens: Gezielte<br />

Bremseingriffe auf nur einer Seite beeinflussen die<br />

Fahrtrichtung.<br />

Die physikalischen Freiheitsgrade eines Automobils.<br />

Wie alle Festkörper kann sich ein Automobil in sechs<br />

Freiheitsgraden bewegen. Dabei wird zwischen der<br />

so genannten Translation, der Längsbewegung entlang<br />

einer Achse, und der Rotation, eine Drehbewegung<br />

rund um eine Achse, unterschieden.<br />

Translatorische Bewegung (Längsbewegung):<br />

• vorwärts – rückwärts (entlang der Längsachse)<br />

• rechts – links (entlang der Querachse)<br />

• hoch – tief (entlang der Hochachse)<br />

Rotatorische Bewegung (Drehbewegung):<br />

• um die Längsachse (wanken, rollen: das Fahrzeug<br />

federt bei Kurvenfahrt auf einer Seite stärker)<br />

• um die Querachse (nicken: das Fahrzeug federt<br />

vorne stark ein, z.B. bei einer Vollbremsung)<br />

• um die Hochachse (gieren: das Fahrzeug fährt eine<br />

Kurve)<br />

Stabilisierende Bremseingriffe (DSC)<br />

Motormomentenregelung<br />

2


in %<br />

100<br />

Pedalkraft<br />

Bremswirkung<br />

30<br />

0<br />

Trainierter<br />

Fahrer<br />

Normalfahrer<br />

mit DBC<br />

Fahrwerk <strong>BMW</strong> 3er Reihe<br />

Bremsen: <strong>BMW</strong> war Pionier mit Anti-Blockier-<br />

System im Jahr 1979.<br />

Beim Bremsen spielt die <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> einmal mehr<br />

eine Vorreiterrolle: Bereits im Jahr 1979 hat das<br />

Unternehmen mit dem 745i das erste serienmäßig<br />

mit elektronischem Anti-Blockier-System (ABS) ausgestattete<br />

Fahrzeug auf den Markt gebracht. Heute ist<br />

das Elektronische Bremsenmanagement (EBM) nicht<br />

nur für stets höhere Bremsleistungen, sondern im<br />

Rahmen der Dynamischen Stabilitätskontrolle (DSC)<br />

auch für die Einhaltung der Fahrstabilität zuständig.<br />

Dynamische Stabilitätskontrolle (DSC).<br />

DSC verhindert durch gezielte Eingriffe an Motor und<br />

Bremsen das Über- und Untersteuern.<br />

Das Fahrstabilitätssystem DSC besteht aus verschiedenen<br />

Modulen, vom bewährten ABS über die Traktionskontrolle<br />

DTC bis <strong>zur</strong> Bremskontrolle in Kurven<br />

(CBC). Alle Module greifen bei Bedarf am Motor und<br />

an den Bremsen ein. Die wichtigsten Module der DSC<br />

sind:<br />

Anti-Blockier-System (ABS).<br />

Das kontinuierlich weiterentwickelte Anti-Blockier-<br />

System (ABS) sorgt für Stabilität und Lenkbarkeit des<br />

Fahrzeugs beim Bremsen, indem es das Blockieren<br />

der Räder beim Bremsen verhindert. Selbst bei<br />

schwierigen und unterschiedlichen Straßenverhältnissen<br />

bleibt die Lenkbarkeit des Autos erhalten. Bei<br />

richtigem Einsatz (Bremspedal voll treten, nicht nachlassen)<br />

ist der Bremsweg optimal kurz.<br />

Automatische Stabilitätskontrolle (ASC).<br />

Die in das DSC integrierte Automatic Stability Control<br />

(ASC) hält den Antriebsschlupf im optimalen Bereich.<br />

ASC regelt durch Eingriffe am Motor und an den<br />

Bremsen der einzelnen Räder die Beschleunigung so,<br />

dass beim Gasgeben kein Rad übermäßig durchdreht.<br />

Dynamische Traktionskontrolle (DTC).<br />

Eine spezielle Unterfunktion der DSC ist die Dynamische<br />

Traktionskontrolle (DTC). Sie kann vom Fahrer<br />

aktiviert werden, wenn er auf lockerem Untergrund mit<br />

hohem Antriebsschlupfbedarf wie Schotter, Schnee<br />

o.ä. unterwegs ist. Sogar auf hohem Reibwert kann<br />

für den geübten Fahrer bei sportlicher Fahrweise eine<br />

höhere Agilität erzielt werden. Mit DTC erhält der maximale<br />

Vortrieb Priorität, die Regelschwellen der DSC<br />

werden entsprechend angehoben, so dass die kontrolliert<br />

durchdrehenden Räder für den benötigten hohen<br />

Antriebsschlupf sorgen.<br />

Dynamische Bremskontrolle (DBC).<br />

Weniger trainierte Fahrer nutzen meist die maximale<br />

ABS-Bremswirkung nicht, weil sie das Pedal nicht<br />

stark genug durchtreten oder beim ABS-typischen<br />

Pulsieren wieder nachlassen. Hier unterstützt die<br />

Dynamische Bremskontrolle DBC, indem sie Notsituationen<br />

anhand der dafür typischen schnellen Pedalbetätigungen<br />

erkennt und bereits bei einem Pedaldruck<br />

von nur 30% die maximal mögliche Bremswirkung<br />

erzielt.<br />

Bremskontrolle in Kurven (CBC).<br />

Die Cornering Brake Control (CBC), eine erweiterte<br />

ABS-Funktion, wurde speziell zum Bremsen in Kurven<br />

entwickelt. Das System reduziert den Bremsdruck an<br />

den kurveninneren Rädern. Die Seitenführung wird<br />

damit erhalten, das Fahrzeug gerät – im Rahmen der<br />

physikalischen Grenzen – nicht ins Rutschen.<br />

Elektronische Bremskraftverteilung (EBV).<br />

Diese Option verkürzt den Bremsweg, indem sie die<br />

Bremsleistung an der Hinterachse optimal der jeweiligen<br />

Beladung anpasst.<br />

Anhänger-Stabilisierungskontrolle.<br />

Dieses System erkennt das Pendeln eines Gespanns<br />

und bremst das Fahrzeug automatisch ab. Dadurch<br />

stabilisiert es das Gespann.<br />

Über die Grundfunktionen hinaus umfasst das DSC für<br />

die Sechszylinder-Modelle folgende Zusatzfunktionen:<br />

Der Anfahrassistent hält an Steigungen das Fahrzeug<br />

nach dem Lösen der Fußbremse für ein rückrollfreies<br />

Anfahren kurz fest. Die Funktion SoftStop reduziert<br />

durch gezielten Bremsdruckabbau das Nicken des<br />

Fahrzeugs, kurz bevor das Auto zum Stillstand kommt.<br />

Die Fading-Kompensation gleicht das „Nachlassen“<br />

der Bremsleistung durch Erhöhung des Bremsdrucks<br />

aus. Bei gleicher Pedalkraft bleibt so die Verzögerung<br />

konstant. Die Funktion Bremsbereitschaft verkürzt bei<br />

einer Notbremsung die Druckaufbauzeit. Bei schnellem<br />

Lösen des Gaspedals legen sich die Bremsbeläge<br />

blitzschnell an die Bremsscheiben an, um den maximalen<br />

Bremsdruck möglichst schnell zu erreichen. Die<br />

Funktion Trockenbremsen optimiert das Ansprechverhalten<br />

der Bremsen bei Nässe. Erkennt der Regensensor<br />

Nässe oder laufen die Scheibenwischer, dann<br />

werden die Bremsbeläge von Zeit zu Zeit leicht an die<br />

Bremsscheiben angelegt, um den Wasserfilm auf den<br />

Bremsscheiben zu entfernen.<br />

3


<strong>BMW</strong> 5er Touring: Hinterachse<br />

mit Niveauregulierung und<br />

Luftfederung<br />

Fahrwerk und Lenkung:<br />

Zielkonflikt – Sportlichkeit vs. Komfort.<br />

Moderne Fahrwerke bieten nicht nur hohe Sicherheit<br />

und einfaches Handling, sondern verbinden auch<br />

optimalen Komfort mit großer Agilität. Wesentliche<br />

Faktoren für den Charakter eines Fahrwerkes sind die<br />

Lenkung und die Federung. Die Fahrwerksauslegung<br />

bestimmt dabei, ob das Automobil mehr in Richtung<br />

Komfort oder Sportlichkeit abgestimmt ist.<br />

Elektronische Dämpferkontrolle.<br />

Keine Straße gleicht einer anderen, jede Fahrsituation<br />

ist unterschiedlich: Straßenzustand, Fahrzeugbeladung<br />

und Fahrweise beeinflussen das Fahrverhalten<br />

des Autos. Konventionelle Stoßdämpfer sind heute<br />

zwar sehr ausgereift, doch sie können nicht auf sich<br />

ändernde Straßenzustände oder eine geänderte Fahrweise<br />

reagieren.<br />

Die kontinuierliche elektronische Dämpferkontrolle<br />

(EDC-K) von <strong>BMW</strong> ist ein vollautomatisches System,<br />

das die Einstellung der Dämpfer an jede Fahrsituation<br />

anpasst. Sensoren erfassen Fahrbahnzustand und<br />

Fahrweise, ein Mikroprozessor wertet die Daten aus<br />

und wählt automatisch die geeignete Dämpfereinstellung<br />

im Bereich zwischen komfortabel und sportlich.<br />

Zusätzlich kann der Fahrer manuell die sportliche<br />

Dämpfereinstellung wählen.<br />

Die Dämpferkontrolle EDC-K erhöht den Fahrkomfort<br />

ohne Abstriche bei der Sicherheit. Ein allzu komfortables<br />

Dämpferverhalten führt bei schlechten Straßenverhältnissen<br />

schnell zu Fahrzeugschwingungen, die<br />

das Fahrverhalten deutlich verschlechtern. EDC-K<br />

bleibt dabei so lange wie möglich in der komfortablen<br />

Dämpfereinstellung und wechselt erst dann blitzschnell<br />

auf eine härtere Einstellung, wenn die Fahrsituation<br />

es erfordert.<br />

Hinterachs-Luftfederung.<br />

Ein Touring transportiert häufig mehr Gepäck als eine<br />

Limousine. Deshalb ist der <strong>BMW</strong> 5er Touring serienmäßig<br />

mit einer Niveauregulierung mittels Luftfederung<br />

an der Hinterachse ausgestattet. Je nach Fahrsituation<br />

erfasst sie sensorisch den Abstand zwischen<br />

der Hinterachse und der Straße. Werden die Hinterrad-Federn<br />

stärker belastet, wird mittels eines zweistufigen<br />

Kompressors das ausgeglichene Niveau<br />

zwischen der Vorder- und der Hinterachse wieder<br />

hergestellt. So genießt der Fahrer auch bei schwerer<br />

Zuladung eine hohe Fahrsicherheit.<br />

Die Wankstabilisierung Dynamic Drive.<br />

Eine komfortable Fahrwerksabstimmung hat bei<br />

schnellerer Fahrt, vor allem in Kurven, für die Insassen<br />

unangenehme Wank- und Rollbewegungen des<br />

Fahrzeugs <strong>zur</strong> Folge. Eine sportlichere Abstimmung<br />

führt bei schlechteren Straßenverhältnissen zu deutlichen<br />

Komforteinbußen. Den Fahrwerksingenieuren<br />

der <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> ist es aber gelungen, die gegensätzlichen<br />

Ansprüche Agilität, Komfort und Handlichkeit<br />

in einem innovativen Fahrwerk ohne Kompromisse zu<br />

vereinen.<br />

Die Lösung des Zielkonfliktes zwischen Komfort und<br />

Sportlichkeit bietet die Wankstabilisierung Dynamic<br />

Drive. Zentrales Element dieses innovativen Fahrwerk-Regelsystems<br />

sind zwei innerhalb von Millisekunden<br />

aktiv reagierende Stabilisatoren, die Wankbewegungen<br />

der Karosserie entgegenwirken und sie<br />

reduzieren. <strong>BMW</strong> Fahrzeuge wanken durch Dynamic<br />

Drive bei Kurvenfahrten kaum noch; sie lassen sich<br />

äußerst präzise lenken und liegen bei Kurvenfahrten<br />

sicher auf der Straße.<br />

Auch bei Geradeausfahrt verbessert Dynamic Drive<br />

den Federungskomfort: Ist z.B. eine Fahrbahnhälfte<br />

mit Schlaglöchern versehen, so verhindert Dynamic<br />

Drive negative Auswirkungen auf die gegenüberliegenden<br />

Seite (reduzierte Kopierneigung).<br />

Eine weitere Innovation von Dynamic Drive ist das<br />

abhängig von der Geschwindigkeit ebenfalls über die<br />

Stabilisatoren unterschiedlich abgestimmte Fahrverhalten.<br />

Im niedrigen bis mittleren Geschwindigkeitsbereich<br />

sind im Sinne eines neutralen Fahrverhaltens<br />

die Stabilisatorkräfte an Vorder- und Hinterachse<br />

gleich, das Fahrverhalten somit neutral. Bei höherer<br />

Geschwindigkeit wird die Vorderachse stärker stabilisiert,<br />

das Fahrverhalten wird untersteuernd und bleibt<br />

so leicht beherrschbar.<br />

<strong>BMW</strong> 5er Reihe mit und ohne<br />

Dynamic Drive<br />

4


Kamm’scher Kreis.<br />

Summe der Kräfte nicht überschritten:<br />

Rad bleibt stabil auf trockener Fahrbahn<br />

Negative Beschleunigung<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Seitenführungskräfte<br />

Bei jedem Lenkmanöver während der Fahrt treten<br />

Fliehkräfte auf, die durch die Seitenführungskraft der<br />

Räder abgebaut werden. Der Kamm’sche Kreis ist ein<br />

Modell, das die Verteilung der Kräfte am Rad sowie<br />

den Zusammenhang zwischen fahrdynamischen<br />

Kräften und Reibung veranschaulicht.<br />

Der Rand des Kreises stellt die Haftungsgrenze des<br />

Reifens dar. Beschleunigung und Seitenführungskraft<br />

werden als Pfeile dargestellt. Der aus ihrer Kombination<br />

resultierende Kraftvektor ergibt die Gesamtkräfte, die<br />

auf den Reifen wirken. Reicht dieser Pfeil über den<br />

Kreis hinaus, ist die Kraft größer als die Haftung;<br />

das Fahrzeug verliert die Bodenhaftung.<br />

Maximale Kräfteausnutzung<br />

1 bei trockener Fahrbahn<br />

2 bei nasser Fahrbahn<br />

3 auf Eis<br />

Beschleunigungskraft<br />

Gesamtsumme der<br />

übertragenden Kräfte<br />

Summe der Kräfte überschritten:<br />

Rad rutscht auf trockener Fahrbahn<br />

Die physikalischen Freiheitsgrade.<br />

5


<strong>BMW</strong> 3er Reihe Aktivlenkung<br />

© <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong><br />

Technologiekommunikation<br />

Weitere Informationen im<br />

Internet:<br />

http://www.bmwgroup.com/<br />

www.bmw.de/fahrertraining/<br />

www.MINI.de/drivertraining/<br />

Aktivlenkung mit erweitertem Umfang.<br />

Nur ein aktives Lenksystem löst den Zielkonflikt zwischen<br />

Agilität, Stabilität und Komfort. <strong>BMW</strong> hat ein<br />

solches System mit der Aktivlenkung 2003 als Weltneuheit<br />

präsentiert: ein elektronisch geregeltes Lenksystem<br />

mit variabler Lenkübersetzung und zusätzlichen<br />

Fahrdynamik-Stabilitätsfunktionen.<br />

Im Fahralltag modifiziert die Aktivlenkung den vom<br />

Fahrer vorgegebenen Lenkeinschlag der Vorderräder<br />

abhängig von der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit und<br />

ohne Rückwirkung auf das Lenkrad. Wegen der kleinen<br />

Lenkwinkel wirkt das Fahrzeug für den Fahrer<br />

noch agiler und handlicher. Besonders im unteren<br />

und mittleren Geschwindigkeitsbereich bis etwa 100<br />

Stundenkilometer – also im besonders fahraktiven<br />

Bereich – vermittelt die Aktivlenkung mit ihrer direkteren<br />

Übersetzung gegenüber der konventionellen Lenkung<br />

spürbar mehr Freude am Fahren. Bei höherem<br />

Tempo hingegen übersetzt die Aktivlenkung im Hinblick<br />

auf einen besseren Geradeauslauf etwas indirekter,<br />

ohne an Lenkpräzision zu verlieren.<br />

Im Stadtverkehr sowie auf kurvigen Bergstraßen zeigt<br />

sich die Aktivlenkung von ihrer komfortablen Seite:<br />

Der Lenkaufwand von Anschlag zu Anschlag sinkt<br />

z.B. im Stand von über drei auf unter zwei Lenkradumdrehungen.<br />

Aktivlenkung und DSC greifen beim Bremsen auf<br />

unterschiedlichen Reibwerten (-Split) aktiv ein, um<br />

so das Fahrzeug zu stabilisieren. Bremst der Fahrer<br />

zum Beispiel bei einseitiger Niederreibwertfahrbahn<br />

(z.B. Eis), werden aufgrund der ABS-Regelung unterschiedliche<br />

Bremsdrücke in den Vorderrädern eingestellt,<br />

die zu einer um den Schwerpunkt drehenden<br />

Fahrzeugreaktion führen. Dieses Giermoment erforderte<br />

bisher ein Gegenlenken des Fahrers <strong>zur</strong> Spurhaltung.<br />

In Kombination mit der Aktivlenkung wird<br />

nun in einer solchen Situation durch einen aktiven<br />

Lenkeingriff schnell und präzise gegengelenkt ohne<br />

das der Fahrer aktiv werden muss. Zugleich wird der<br />

Bremsweg verkürzt.<br />

Mit den weiter optimierten Stabilisierungsfunktionen<br />

trägt die Aktivlenkung noch mehr zu Fahrspaß und<br />

Sicherheit bei. Beim Übersteuern stabilisiert ein fahrerunabhängiger<br />

Lenkeingriff das Fahrzeug.<br />

Das intelligente Allradsystem xDrive.<br />

Das <strong>BMW</strong> Allradsystem xDrive ermöglicht über eine<br />

elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung im Verteilergetriebe<br />

die stufenlose und variable Verteilung der<br />

Antriebskräfte zwischen Vorder- und Hinterachse in<br />

bisher unerreichter Schnelligkeit. Das System erkennt<br />

sofort, wenn eine Veränderung der Kraftverteilung<br />

notwendig wird und reagiert in kürzester Zeit. Dafür<br />

nutzt es nicht nur die Informationen des Schlupfregelsystems<br />

ASC, das über die Radsensoren ein Durchdrehen<br />

der Räder signalisiert, sondern auch die Daten,<br />

die die Sensoren des Stabilitätsregelsystems DSC<br />

bereitstellen. So liefern ihm zum Beispiel die Gierrate<br />

– die Information über die Fahrzeug-Drehbewegung –<br />

und der Lenkradeinschlag wichtige Daten über den<br />

momentanen Fahrzustand. xDrive kann deshalb beispielsweise<br />

beim Durchfahren von Kurven zu jedem<br />

Zeitpunkt die Antriebskraft optimal zwischen beiden<br />

Achsen verteilen und dadurch auch Unter- oder Übersteuern<br />

blitzschnell kompensieren. Neben einem<br />

spürbaren Gewinn an Agilität und Fahrfreude schafft<br />

xDrive ein großes Plus an Sicherheit.<br />

<strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> Fahrerlebnis – Fahrer-Training für<br />

<strong>BMW</strong> und MINI.<br />

Wer als Fahrzeughersteller seinen Kunden das technische<br />

Optimum bietet, sollte auch die hohe Schule<br />

des fahrerischen Know-how weitergeben. Bereits seit<br />

1977 bietet <strong>BMW</strong> deshalb ein Angebot von Fahrsicherheits-Trainings<br />

für jedermann an. Seit wenigen<br />

Jahren zählt dazu auch das MINI Driver Training. Die<br />

erfahrenen Instruktoren der <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> lehren den<br />

Fahrer, sich verkehrsgerecht zu verhalten, die physikalischen<br />

und fahrerischen Grenzen richtig einzuschätzen,<br />

potentielle Gefahrensituationen zu erkennen und<br />

diese zu bewältigen, vor allem aber sie vorzeitig zu<br />

vermeiden. Dabei fängt das Programm bereits dort an,<br />

wo die Fahrschule aufhört.<br />

Seit 1991 kooperiert die <strong>BMW</strong> <strong>Group</strong> mit verschiedenen<br />

Medien-Partnern bei einem in dieser Art beispiellosen<br />

Sicherheits-Programm für jugendliche Fahranfänger<br />

im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Diese mit<br />

Abstand am meisten gefährdete Gruppe der Autofahrer<br />

lernt in speziellen Trainings zu stark vergünstigten<br />

Preisen den richtigen Umgang mit dem Auto; ein Beitrag<br />

vieler Tageszeitungen und des Fahrer-Trainings zu<br />

mehr Verantwortung und mehr Sicherheit im Straßenverkehr.<br />

Angefangen vom jungen Fahranfänger bis hin zum<br />

sportlich ambitionierten Fahrer gibt das breite Spektrum<br />

der Fahrer-Trainings jedem die Möglichkeit, seine<br />

persönlichen Stärken und Schwächen zu erkennen<br />

und seine Fahrfähigkeiten zu verbessern. Der Erfolg<br />

spricht für sich: Mehr als 17 000 Interessierte pro Jahr<br />

nehmen alleine in Deutschland an einem Fahrer-Training<br />

teil.<br />

6<br />

Stand 04/2006

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