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Was will Dr. Raiser wirklich

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<strong>Was</strong> ist los in unserem SV ?<br />

Demokratie und Rechtsstaat<br />

zeichnen sich eben nicht<br />

durch das Recht des Stärkeren aus,<br />

sondern durch die Stärke des Rechts.<br />

Johannes Rau, Bundespräsident<br />

Liebe Sportsfreunde!<br />

Es ist jetzt gerade ein Jahr her, als auf verschiedenen<br />

Landesversammlungen Anträge zur Abwahl des<br />

Bundeszuchtwartes <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> behandelt wurden.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> war erst im Dezember zuvor zwar<br />

überraschend und mit knapper Mehrheit, aber<br />

trotzdem demokratisch und rechtsmäßig(!) gewählt<br />

worden.<br />

In der LG Hessen-Süd fand sich eine Mehrheit für<br />

einen Abwahlantrag, ebenso in der LG Sachsen-<br />

Anhalt.<br />

In der LG Ostwestfalen-Lippe unseres Präsidenten<br />

Wolfgang Henke musste ein Mehrheitsbeschluss für<br />

den - von der OG des Bundeswirtschaftswartes Tacke<br />

eingebrachten und von diesem verlesenen –<br />

Abwahlantrag für ungültig erklärt werden: Der Antrag<br />

war weder auf der Tagesordnung aufgeführt noch lag<br />

er den Delegierten schriftlich vor, und ein Großteil der<br />

Delegierten war bei Beschlussfassung nicht mehr<br />

anwesend.<br />

In weiteren sieben Landesgruppen wurden<br />

gestellte Abwahlanträge mit überwältigender<br />

Mehrheit oder sogar einstimmig abgelehnt.<br />

Die Basis hatte damit klar ihr Votum zum Ausdruck<br />

gebracht: sie wollte einen demokratisch gewählten<br />

Bundeszuchtwart zumindest über seine gesamte<br />

Amtszeit behalten.<br />

Doch weder die LG-Vorsitzenden noch die LG-<br />

Zuchtwarte hielten sich an dieses Votum.<br />

Bereits im Januar hatten die LG-Zuchtwarte eine –<br />

zuerst persönlich, dann offiziell eingeladene -<br />

Zuchtausschusssitzung im Hause des<br />

Bundeszuchtwartes <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> durch mehrheitliches<br />

Nicht-Erscheinen platzen lassen.<br />

Zu Beginn der fast komplett besetzten<br />

Zuchtausschusssitzung Anfang April wurde <strong>Dr</strong>.<br />

<strong>Raiser</strong> ein von allen anwesenden<br />

Landesgruppenzuchtwarten unterzeichnetes<br />

Pamphlet überreicht, in dem sie eine Zusammenarbeit<br />

mit ihm verweigerten und ihn zum Rücktritt<br />

aufforderten. Die weitere Sitzung erging sich in<br />

Personal- und Machtpolitik. Die in der Tagesordnung<br />

vorgesehene kynologische Arbeit einschließlich<br />

Bearbeitung der Körmatrix wurde nicht mehr<br />

geleistet.<br />

Kurz vor der Bundesversammlung wurde das<br />

Zuchtausschuss-Pamphlet dann noch (anonym) an<br />

alle Zuchtrichter des Vereins geschickt mit der Bitte,<br />

dieses zu unterschreiben und ihrem jeweiligen<br />

Landesgruppenzuchtwart zuzusenden.<br />

Die Bundesversammlung im Mai stand dann ganz<br />

im Zeichen der Abwahl-Anträge der Landesgruppen<br />

Hessen-Süd und Sachsen-Anhalt.<br />

Ein Antrag zu Beginn der Versammlung, die<br />

Abwahlanträge wegen Rechtswidrigkeit erst gar nicht<br />

zur Tagesordnung zuzulassen, wurde mit Mehrheit<br />

abgelehnt. Sie wurden stattdessen in der<br />

Tagesordnung sogar weit vorgezogen.<br />

Rechtsanwältin Ursula Miller, Leiterin des SV-<br />

Rechtsamtes, erläuterte den Delegierten:<br />

Die in den Anträgen genannten Gründe stellten, da<br />

alle vor der Wahl bekannt, keinen „wichtigen Grund<br />

nach § 27 BGB“ dar - und nur ein solcher gestattet<br />

laut Vereinssatzung die Abwahl eines<br />

Vorstandsmitglieds. Die Anträge seien somit nicht<br />

rechtens - aber sie wisse ja nicht, welche<br />

Begründungen noch mündlich vorgetragen würden.<br />

Der „Sprecher der Anklage“ Günter Schwedes,<br />

Vorsitzender der Landesgruppe Hessen-Süd, sah<br />

darin wohl die Aufforderung, ein weiteres<br />

Sammelsurium an Vorwürfen wegen angeblichen<br />

Fehlverhaltens bzw. aus dem Zusammenhang<br />

gerissener Zitate als mündliche Begründung<br />

nachzuschieben. Die damit eigentlich provozierte<br />

Schlammschlacht fand nicht statt - Dank des<br />

Verhaltens vieler Delegierter, sich auf einige<br />

Korrekturen zu beschränken, und Dank des<br />

Verhaltens von Helmut <strong>Raiser</strong>, der lediglich kund tat,<br />

dass man in einem solchen Amt wohl auch etliches<br />

aushalten müsse und er sich in den Worten von<br />

Günter Schwedes nicht wiedererkennen könne.<br />

Das Ergebnis der Abstimmung ist bekannt:<br />

Mit 51 Stimmen gegen 45 Stimmen wurde <strong>Dr</strong>.<br />

<strong>Raiser</strong> als Bundeszuchtwart abgewählt.<br />

Das bedeutete aber auch: <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> war im<br />

Dezember 2002 mit 47 Stimmen gewählt worden, was<br />

von vielen als "Scherzwahl" disqualifiziert worden war,<br />

und es stimmten jetzt immer noch (bei etwas<br />

veränderter Zusammensetzung der<br />

Bundesversammlung) 45 Delegierte ganz ohne<br />

Scherz gegen seine Abwahl!l<br />

Als Amtsnachfolger wurde dann Herr Scheerer<br />

gewählt: mit nur 39 Stimmen gegen 21 Stimmen für<br />

Herrn Babilon und bei 35 ungültigen bzw. enthaltenen<br />

Stimmen. Dubioserweise wurden Nein-Stimmen dabei<br />

als ungültig gezählt - eine Anfechtungsklage läuft<br />

noch.<br />

Da die Abwahl von <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> recht offensichtlich nicht<br />

satzungsgemäß und rechtmäßig, sondern als reiner<br />

Willkürakt der Mehrheit der Bundesversammlung<br />

erfolgt war, stellte sich für <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> keine <strong>wirklich</strong>e<br />

Alternative, als diese Unrechtmäßigkeit durch die<br />

Gerichte feststellen und aufheben zu lassen und<br />

zusätzlich einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen<br />

Verfügung (EV) zu stellen.


Im Juli erreichte ihn der Gerichtsbeschluss: Das<br />

Landgericht Augsburg gab dem SV auf, ihm bis zum<br />

Abschluss des Hauptsacherverfahrens alle sich aus<br />

seiner Stellung als Vereinszuchtwart ergebenden<br />

Rechte uneingeschränkt zu belassen.<br />

Die vom SV vorgelegten Abwahlgründe wurden<br />

vom Gericht als unerheblich oder nicht<br />

ausreichend begründet abgewiesen.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> war damit also wieder im Amt, - was der<br />

Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss inkl. Vorstand<br />

aber nicht akzeptieren wollte.<br />

In geheimer Abstimmung wurde von diesem<br />

beschlossen – damit der Verein „Rechtssicherheit<br />

für zukünftige Abberufungsverfahren“ habe – , an<br />

der Abwahl festzuhalten und „das Verfahren bis zur<br />

Entscheidung durchzuführen“ – trotz aller damit<br />

verbundenen Kosten.<br />

Gegen den amtierenden Richter wurde vom SV ein<br />

Befangenheitsantrag gestellt - welcher vom Gericht<br />

abgelehnt wurde, Gegen die Einstweilige Verfügung<br />

(EV) wurde Einspruch eingelegt.<br />

Gleichzeitig interpretierte man den Gerichtsbeschluss<br />

völlig falsch dahingehend, dass man nun zwei<br />

Amtsinhaber habe. Folglich werden seitdem auf der<br />

Homepage des SV beide Amtsinhaber namentlich<br />

genannt, zu Vorstandssitzungen eingeladen und bei<br />

allen Zuchtfragen angeschrieben – und alles auf<br />

Vereins-Kosten.<br />

Das konnte nur zu weiterer Konfrontation führen:<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> beantragte vor Gericht die Vollziehung der<br />

gerichtlichen Anordnungen.<br />

Der SV-Vorstand verweigerte diese weiterhin und der<br />

Präsident zeigte sich pikiert über die angedrohten<br />

Zwangsmittel wie Zwangsgeld/ Zwangshaft. (Näheres<br />

dazu im Zwangsgeld-Info).<br />

Hatte <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> in der ersten Jahreshälfte über<br />

mehrere Artikel in der SV-Zeitung die Mitglieder<br />

umfassend informieren können, so wurde und wird<br />

ihm dieses seit der Abwahl verwehrt.<br />

Über Internetseiten wie www.schaeferhund.net.,<br />

Hundezeitschriften wie Schäferhundemagazin und<br />

Der Gebrauchshund und Info-Hefte der<br />

Züchtergemeinschaft um Eugen Ecker drangen die<br />

Informationen trotzdem an viele Mitglieder.<br />

Und nun begann sich auch die Öffentlichkeit dafür zu<br />

interessieren, was im weltweit größten<br />

Rassehundverein los ist:<br />

Am 17. Oktober erschien in der renommierten<br />

Zeitschrift „Die Welt“ der Artikel „Schräge Typen“, in<br />

dem die Auseinandersetzungen im SV und um den<br />

DSH einschließlich seiner Anatomie dargestellt<br />

wurden. Dabei wurden u.a. verschiedene, aus dem<br />

Zusammenhang gerissene Zitate <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong>s<br />

verwendet, die teils aus den 90ger Jahren stammen.<br />

Das war eine Public Relation, die dem<br />

Exportprodukt Deutscher Schäferhund nicht<br />

dienlich war.<br />

Der SV-Vorstand veröffentlichte auf seiner Homepage<br />

– ohne Abstimmung mit dem Bundeszuchtwart – eine<br />

Stellungnahme zu dem Weltartikel, distanzierte sich<br />

ausdrücklich von den darin enthaltenen Aussagen des<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong>s und stellte sogar die Berechtigung dessen<br />

Mitgliedschaft in Frage.<br />

Auch der Artikel „Nach der Wahl ist vor der Wahl“ des<br />

Präsidenten Wolfgang Henke in der November-<br />

Ausgabe der SV-Zeitung ließ dieses neben weiterer<br />

Kritik zwischen den Zeilen erkennen – natürlich nicht<br />

konkret, sondern gut verpackt in leere Worthülsen und<br />

Schönfärberei.<br />

Die Ausschusssitzungen Anfang Dezember standen<br />

ebenfalls im Zeichen der Konfrontation: Der<br />

Zuchtausschuss weigerte sich, satzungsgemäß unter<br />

der Leitung von <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> zu tagen – worauf dieser<br />

die Sitzung schloss.<br />

In der erweiterten VWA-Sitzung zur Erneuerung der<br />

Körordnung gestattete man ihm allerdings die<br />

inhaltliche Vorstellung seines Konzepts - die man<br />

noch bei der Bundesversammlung von der<br />

Tagesordnung gestrichen hatte.<br />

Am 15. Dezember fand dann vor dem Landgericht<br />

Augsburg die mündliche Verhandlung im<br />

Einspruchsverfahren des SV gegen die vom Gericht<br />

zugunsten von <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> ergangene einstweilige<br />

Verfügung. Für den SV war nur das Rechtsamt<br />

vertreten.<br />

Am 30.12.03 folgte die Entscheidung: Der Einspruch<br />

wurde kostenpflichtig abgewiesen und die<br />

einstweilige Verfügung bestätigt, nach der <strong>Dr</strong>.<br />

<strong>Raiser</strong> weiterhin das Amt des Bundeszuchtwart<br />

ausübt.<br />

Schon zuvor hatte der Präsident für den 2. Januar zu<br />

einer Vorstandssitzung eingeladen mit dem Hinweis<br />

auf eine evtl. einzuberufende außerordentliche<br />

Bundesversammlung zur Abwahl des<br />

Bundeszuchtwartes <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong>. Der Vorwurf des<br />

Präsidenten gegen <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> auf dieser Sitzung<br />

lautete „Störung des Vereinsfriedens“ – mit einem<br />

Sammelsurium von Nichtigkeiten.<br />

Trotzdem stimmte der vollzählig anwesende Vorstand<br />

geschlossen gegen <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong>, für den 25. Januar<br />

2004 eine außerordentliche Bundesversammlung<br />

einzuberufen mit dem einzigen Tagesordnungspunkt<br />

„Antrag des Vorstandes: Abberufung des<br />

Bundeszuchtwartes Herrn <strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> aus<br />

wichtigem Grund“.<br />

Die Einladungen an die Delegierten gingen noch am<br />

Folgetag zur Post – allerdings ohne angefügtem<br />

Antrag und ohne Begründung.<br />

Geht nun alles wieder von vorne los???<br />

Fortsetzung folgt.<br />

Die kürzeste Formel für Demokratie heißt:<br />

sich in die eigenen Angelegenheiten<br />

einmischen.<br />

Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident


<strong>Was</strong> <strong>will</strong> <strong>Dr</strong>. Helmut <strong>Raiser</strong> <strong>wirklich</strong>?<br />

Wir haben ihn gefragt und er hat uns seine Konzeption vorgestellt.<br />

Eine Konzeption, die durchaus diskussionswürdig ist. Nur leider hat sich der<br />

Zuchtausschuss geweigert, das Konzept anzuhören, geschweige denn darüber zu<br />

diskutieren.<br />

Direkt nach seiner Wahl wurden Helmut <strong>Raiser</strong> sowohl von seinem Vorgänger H. Schweikert<br />

als auch vom ehemaligen Präsidenten Peter Meßler Unterstützung und Information zugesagt.<br />

Während H. Schweikert nur wenig später eine Resolution unterschrieb, in der Helmut <strong>Raiser</strong><br />

Unfähigkeit im Amt vorgeworfen wurde, übergab Peter Meßler Arbeitsunterlagen für die neue<br />

Körordnung, und erklärte die Aufgabenstellung, die Möglichkeiten und züchterischen<br />

Perspektiven der Körung als zuchtlenkendes Instrument. Helmut <strong>Raiser</strong> arbeitete die Körmatrix<br />

durch, entwickelte die Ideen weiter und hoffte, dass er sie dem Zuchtausschuss in der ersten<br />

Sitzung vorstellen könne. Wir wissen, diese Sitzung fand nicht statt – der Zuchtausschuss<br />

verweigerte die Zusammenarbeit.<br />

Nun, wir wollen Ihnen das Konzept hier vorstellen:<br />

1. Festlegung von 3 Aktivitätsbereichen im Verein, nämlich<br />

Leistung Schau Sport<br />

Gute Gebrauchshunde, Macht, Größe, Ökonomie, Betätigung für alle<br />

Gutes Image<br />

Hoffnung<br />

Mit dem gemeinsamen Ziel:<br />

Der DSH als Gebrauchshund gemäß den Vorgaben des Standards.<br />

Denn: ein schöner Hund darf auch gut sein und ein guter Hund darf auch schön sein!<br />

Für die Zucht relevant sind die beiden Bereiche Leistung und Schau. Hier soll die Körung als<br />

Selektionsmaßnahme einsetzen.<br />

Leistung<br />

Schau<br />

Universalkörung<br />

Körmatrix S<br />

Körmatrix L<br />

<strong>Was</strong> bedeutet das?<br />

In einer Körklasse U wird durch Herausstellung der individuellen Eigenschaften mit einer<br />

aussagekräftigen, nachvollziehbaren und objektivierbaren Körmatrix für Leistung und<br />

Formwert der Phänotyp erfasst.<br />

Um die speziellen Interessen der Leistungsträger in den Bereichen Schau und Leistung zu<br />

berücksichtigen, wurden noch nachfolgende Möglichkeiten angedacht:<br />

In der Körklasse L finden sich Hunde, die sich leistungsmäßig profiliert haben (z. B. ein SG auf<br />

der LGA oder V auf der BSP) und sie bekommen auf der Körung ihre Matrix für den Formwert<br />

(KMS = Körmatrix Schau).<br />

In der Körklasse S finden sich die Hunde, die sich entsprechend auf einer Landes- oder<br />

Bundeszuchtschau profiliert haben. Sie bekommen auf der Körung ihre Matrix für<br />

Leistungsvermögen (KML = Körmatrix Leistung).<br />

Bezüglich der Notwendigkeit der Körklassen S und L laufen noch Diskussionen.


Im Laufe der Monate entwickelte <strong>Dr</strong>. Helmut <strong>Raiser</strong> eine weitere Idee: Wir haben zwischen der<br />

Anschaffung eines Welpen und dem Ablegen der Schutzhund 1 ein zu großes Loch. Dieses gilt<br />

es zu füllen, sowohl im Interesse des Hundessportler, als auch im Interesse der Aktivität in den<br />

Ortsgruppen und - und dies vor allem - im Interesse der Zucht. Wir müssen uns um, er nennt<br />

sie einfach mal, Kindertests kümmern, die den Leuten Spaß machen, die die Hunde nicht<br />

bewerten, sondern beschreiben und die uns Informationen über möglichst viele Hunde unserer<br />

Schäferhundpopulation liefern. Eine Art Nachkommensbeurteilung in Form von<br />

mitgliederfreundlichen Tests. Kontakte dazu hat er bereits geknüpft. Es gibt zahlreiche<br />

Wesensprofile für Junghunde. Am bekanntesten ist das Schweizer Modell nach Weidt und<br />

Berlowitz. Am ausgereiftesten dürfte das schwedische Modell sein, der so genannte Mental<br />

Test. Wir wissen noch nicht, ob diese Tests 1:1 auf unsere Population zu übertragen sind. Wir<br />

wissen nicht, ob wir das Schweizer Modell besser finden. Wir wissen nicht, ob es nicht ein<br />

drittes Model gibt, das viel besser ist. Wir wissen nicht, ob wir nicht aus einem oder mehreren<br />

Modellen ein eigenes Modell schaffen müssen. Helmut <strong>Raiser</strong> hat nichts weiter gesagt, als<br />

dass wir es uns angucken sollten - und dann darüber reden. Erst dann können wir beschließen<br />

und umsetzen. Aber – mit wem darüber diskutieren, wenn der Zuchtausschuss die<br />

Zusammenarbeit verweigert?<br />

Selektionsoptionen<br />

Seit 100 Jahre selektieren wir nach dem Phänotyp. Dies reicht allerdings schon lange nicht<br />

mehr aus. Wir müssen mentale und anatomische Kataloge über " Kinder" erarbeiten, um uns<br />

die Möglichkeit einer Genotypanalyse zu schaffen. Daraus könnten dann molekulargenetische<br />

Erkenntnisse gewonnen werden.<br />

Phänotyp,<br />

Eigenleistung<br />

Genotyp,<br />

Familie<br />

Molekulargenetik,<br />

DNS<br />

Thesenpapier zur Strategie des neuen Zuchtwartes – Dies wollte er als<br />

Arbeitsgrundlage der BV vorstellen<br />

•1. Die aufgelaufenen Probleme im SV bedürfen einer umgehenden Lösung. Dazu macht der<br />

Verein einen Schnitt bei seinen Altlasten und konzentriert alle Kräfte auf die Umsetzung der<br />

satzungsgemäßen Ziele in Bezug auf den Deutschen Schäferhund als Gebrauchshund.<br />

•2. Körperliche und mentale Fitness sowie Funktionalität sind Voraussetzungen für den<br />

leistungsfähigen Gebrauchshund. Sie sind vorrangige Zuchtziele.<br />

•3. Die Aufgaben und Zielsetzungen der Gebrauchshundzucht unterliegen Einflüssen durch<br />

äußere Rahmenbedingungen. Definierte Gebrauchshundeigenschaften sind unabdingbar und<br />

zu erhalten.<br />

•4. Fortbildung innerhalb und außerhalb des Vereins sowie die Umsetzung des<br />

wissenschaftlichen Fortschritts in Zucht- und Ausbildungsmethoden haben diesem Umstand<br />

Rechnung zu tragen.<br />

•5. Die Körung ist das zentrale zuchtlenkende Instrument. Unter der gemeinsamen<br />

Zielsetzung „Schäferhundzucht ist Gebrauchshundzucht“ muss die gesamte Bandbreite des<br />

Standards ausgeschöpft werden. Die Größe des genetischen Pools bildet das Fundament<br />

unserer Zucht. Sie gilt es zu erhalten.<br />

•6. Durch Dokumentation und Objektivierung der einzelnen Gebrauchshundeigenschaften in<br />

der Körung gelingt es, das Individuum in seiner jeweiligen Wertigkeit klar zu positionieren und<br />

zu profilieren.<br />

•7. Die unterschiedlichen Interessenlagen der Mitglieder sind im Rahmen der Satzung zu<br />

berücksichtigen. Sie bewirken die Größe des Ganzen.<br />

•8. Das kreative Potential der konkurrierenden Interessengruppen dient der gemeinsamen<br />

Zielsetzung. Die gegenseitige Akzeptanz setzt Kommunikationsstrukturen voraus, die es den<br />

einzelnen Interessengruppen ermöglichen, gemeinsam Probleme zu erkennen und zu lösen.<br />

Entscheidungen und Bewertungen sind transparent darzustellen.<br />

•9. Notwendigen Regularien dienen der gemeinsamen Zielsetzung und sollen die<br />

Bedürfnisse der Mitglieder nicht über das notwendige Maß hinaus einschränken. Bestehende<br />

Ordnungen und Satzungen sind daraufhin und zeitgemäß anzupassen.<br />

•10. Die Spitzenstellung des Deutschen Schäferhundes als Gebrauchshund ist über gezielte<br />

züchterische Maßnahmen zu festigen und auszubauen. Die SV Bundessiegerprüfung muss<br />

den Spitzensport beheimaten, so wie die Hauptvereinsveranstaltungen überhaupt die<br />

Maßstäbe setzen müssen.•<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Raiser</strong> hat ein gutes Konzept entwickelt – warum weigert sich der Zuchtausschuss über die<br />

Umsetzung zu diskutieren? Stagnation bedeutet Rückschritt – lasst uns vorwärts gehen!<br />

Autor: Heidi Hoffman; Erscheint mit ausdrücklicher Genehmigung von <strong>Dr</strong>. Helmut <strong>Raiser</strong>

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