Niedersachen - BASF
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Getreide Raps Mais Kartoffeln Rüben<br />
Leguminosen<br />
Kulturenratgeber<br />
Niedersachsen<br />
Vertriebsstandort und Versuchsschwerpunkt<br />
Rittergut Dunau, Foto: Dr. B. Wilmsmeier
Vorwort<br />
Ihr neuer <strong>BASF</strong>-Kulturenratgeber 2010<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
mit den besten Wünschen für ein gesundes und erfolgreiches<br />
Jahr 2010 verbinden wir wiederum unseren Dank für die vertrauensvolle<br />
und freundschaftliche Zusammenarbeit auch im<br />
vergangenen Jahr.<br />
Wir möchten Ihnen auch in diesem Jahr mit unseren Ideen und<br />
Empfehlungen wieder hilfreich zur Seite stehen. Vor Ihnen liegt<br />
der neue, regionale „Kulturenratgeber 2010” der <strong>BASF</strong> für<br />
Niedersachsen.<br />
Die Mitarbeiter des <strong>BASF</strong>-Vertriebsstandortes in Dunau (bei<br />
Hannover) haben für Sie die Erfahrungen und Beobachtungen<br />
des Jahres 2009 von den verschiedenen Versuchsstandorten<br />
im Lande (Dunau, Hingste, Teendorf, Stapel, Rupennest,<br />
Bühren) zusammengestellt. Viele von Ihnen haben die Versuche<br />
bei unseren Felderkieks und Feldtagen 2009 besichtigt.<br />
Durch die breitflächige Streuung der Standorte über ganz Niedersachsen<br />
inkl. Weser-Ems sind wir bemüht, Ergebnisse und<br />
Empfehlungen noch stärker regionalisiert auszurichten.<br />
Sie finden zu Beginn jedes Kapitels kurze Produktbeschreibungen<br />
der jeweils relevanten Produkte und anschließend<br />
einen regional verfassten Beitrag aus unserer/Ihrer<br />
Region.<br />
Wenn man an das vergangene Frühjahr 2009 zurückdenkt,<br />
fallen einem schnell die nachfolgenden Schlagworte ein:<br />
Endlich mal wieder ein Winter – Frostgrade und -tage bis<br />
Ende März – sehr trockener April – insgesamt schwaches<br />
Ausgangsniveau mit Pilzkrankheiten im Getreide und Raps<br />
– später dominierten die Rostkrankheiten in Weizen, Roggen<br />
und Triticale – in der Gerste Rost und Ramularia – trotz trockenem<br />
Frühjahr starkes Auftreten von Halmbruch – insgesamt<br />
wenig Lager – starker Befall mit Glanzkäfern im Raps – starker<br />
Spätbefall mit Blattläusen im Getreide – moderates Auftreten<br />
von Phytophthora und Alternaria in Kartoffeln – und letztendlich<br />
insgesamt erfreulich hohe Erträge und regional enttäuschende<br />
(Weizen-) Qualitäten (Proteingehalte zu niedrig).<br />
Die Produkte der <strong>BASF</strong> haben sich bewährt und ihre Praxistauglichkeit<br />
wiederholt unter Beweis gestellt.<br />
Die Fungizide zeigten überlegene Wirkungsgrade bei der Bekämpfung<br />
der wichtigsten Krankheiten, und Clio ® Top bestätigte<br />
seine herausragende Breitenwirkung gegen Unkräuter und<br />
Ungräser (alle Hirse-Arten!!) im Mais.<br />
Im Raps zeigte sich einmal mehr, dass die Vollblütebehandlung<br />
auch unter schwachen Befallsbedingungen mit Sclerotinia<br />
Standard werden sollte.<br />
Ungeachtet der zurzeit unbefriedigenden Erzeugerpreise, die<br />
mittlerweile auf dem Niveau von 2006 liegen, und einer weltweit<br />
nach wie vor knappen Bestandssituation dürfte es sich<br />
aber auch 2010 wieder lohnen, eine angepasst hohe Intensität<br />
bei den Pflanzenschutzmaßnahmen zu fahren. Ertragssteigernde<br />
Maßnahmen sind die einzige Möglichkeit, um die<br />
Stückkosten zu minimieren. Versuchen Sie, durch angepassten<br />
Pflanzenschutz den maximalen Erlös vom Acker zu holen!<br />
Wir werden auch im Jahr 2010 darum bemüht sein, die Ihrerseits<br />
in uns gesteckten Erwartungen in vielfältiger Hinsicht zu<br />
erfüllen. Durch die Aktivitäten auf unseren Versuchsfeldern<br />
werden wir weiter versuchen, in direkter Zusammenarbeit mit<br />
landwirtschaftlichen Betrieben zielgerichtete und effektive<br />
Pflanzenschutzstrategien für die Praxis zu entwickeln.<br />
Helfen werden dabei sicher auch unsere neuen Produkte für<br />
das Frühjahr 2010: Osiris ® als breit wirksame Fungizidlösung<br />
für die (späte) Ährenbehandlung des Weizens,<br />
Clio ® Top BMX-Pack als neue Herbizid-Komplett-Lösung<br />
gegen alle wichtigen Unkräuter und Ungräser im Mais, und<br />
schließlich Carax ® als neuer Standard zur Lagervermeidung<br />
und Krankheitsbekämpfung im Raps. Darüber hinaus sind<br />
auch in diesem Jahr wieder Arbeitskreise, Seminare und<br />
Versuchsbesichtigungen mit Landwirten, Handel, amtlichem<br />
Dienst und Ringleitern in Vorbereitung.<br />
Der „Kulturenratgeber 2010” soll Ihnen in gewohnter Form<br />
während der Saison als Nachschlagewerk dienen und die eine<br />
oder andere Anregung geben – nicht mehr und nicht weniger.<br />
Passen Sie unsere Empfehlungen den regionalen Gegebenheiten<br />
Ihres Standortes bzw. Ihres Betriebes an. Beobachten<br />
Sie Ihre Bestände sorgfältig und beachten Sie auch die Warnhinweise<br />
des amtlichen Dienstes.<br />
Wie in der Vergangenheit bieten wir Ihnen auch 2010 an, neben<br />
Dunau unsere übrigen Versuchsstandorte Hingste, Bühren,<br />
Rupennest, Stapel und Teendorf zu besuchen. Machen Sie<br />
zahlreich Gebrauch davon und überzeugen Sie sich vor Ort<br />
von unseren Empfehlungen! Unsere Kolleginnen und Kollegen<br />
stehen Ihnen als Gesprächspartner gern zur Verfügung. Nutzen<br />
Sie diesen Dialog! Wir freuen uns darauf.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
im Namen des <strong>BASF</strong>-Teams aus Niedersachsen<br />
Dr. Christoph Hempler, Technischer Leiter,<br />
und das <strong>BASF</strong>-Team Niedersachsen<br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
Ihre Ansprechpartner vor Ort 4<br />
Getreide 6<br />
Raps 58<br />
Mais 78<br />
Kartoffeln 90<br />
Rüben 104<br />
Leguminosen 116<br />
Produktionstechnik Grünland 120<br />
Produktionstechnik Öllein 121<br />
Ecomatic ® 122<br />
Schlagkartei 123<br />
proPlant-Prognose 124<br />
Ecokanister 125<br />
Services 126<br />
Abstandsauflagen 127<br />
Verpackungsgrößen/Gebinde 132<br />
Besuchen Sie unsere Feldtage<br />
am 10. 06. 2010 in Bühren,<br />
am 22. 06. 2010 in Hingste und<br />
am 24. 06. 2010 in Dunau!<br />
3
Ihre Ansprechpartner vor Ort<br />
<strong>BASF</strong> SE<br />
Agricultural Products<br />
Business Management Germany<br />
Region Nord-West<br />
Auf der Dunau 1<br />
30926 Seelze-Lathwehren<br />
Tel.: 0 51 37/ 82 51-6<br />
Fax: 0 51 37/ 82 51-80<br />
Leitung:<br />
Mario Schneider<br />
Regionalleiter<br />
Tel.: 0 51 37/82 51-76<br />
Mobil: 0173/3 47 92 57<br />
E-Mail: mario.schneider@basf.com<br />
Dr. Christoph Hempler<br />
Technischer Leiter<br />
Tel.: 04172/961641<br />
Fax: 0 41 72 / 96 16 42<br />
Mobil: 01 72/ 7 42 45 31<br />
E-Mail: christoph.hempler@basf.com<br />
Eckhardt Giere<br />
Kundenstrategiemanager<br />
Tel.: 05826/950391<br />
Fax.: 05826/950392<br />
Mobil: 0174/3495661<br />
E-Mail: eckhardt.giere@basf.com<br />
Büro<br />
Dr. Bettina Wilmsmeier<br />
Regionale Werbung/Marketing<br />
Tel.: 0 51 37/82 51-74<br />
E-Mail: bettina.wilmsmeier@basf.com<br />
Klaus Kühling<br />
Fachberater Gemüse- und Obstbau<br />
Tel.: 0 48 25 / 90 20 53<br />
Fax.: 0 48 25/90 20 61<br />
Mobil: 01 72 / 742 49 23<br />
E-Mail: klaus.a.kuehling@basf.com<br />
Romina Rohwedder<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 0 51 37/82 51-79<br />
E-Mail: romina.rohwedder@basf.com<br />
Frank Schäfer<br />
ServiceLand<br />
Tel.: 01805/115656<br />
Fax: 01805/114343<br />
4
Ihre Ansprechpartner vor Ort<br />
Ewald Mödden<br />
Michael Sander<br />
Christian Rathing<br />
Eckhardt Giere<br />
Tel.: 05931/409651<br />
Fax: 05931/409652<br />
Mobil: 01 72 / 7 43 78 05<br />
E-Mail: ewald.moedden<br />
@basf.com<br />
Tel.: 0 44 02 / 9 16 06 74<br />
Fax: 0 44 02/ 9 16 06 75<br />
Mobil: 0173/3 49 12 43<br />
E-Mail: michael.a.sander@<br />
basf.com<br />
Tel.: 0 51 51/ 9 56 67 91<br />
Fax: 05151/9566793<br />
Mobil: 01 74 / 3 19 74 80<br />
E-Mail: christian.rathing<br />
@basf.com<br />
Tel.: 05826/950391<br />
Fax: 05826/950392<br />
Mobil: 0174/3495661<br />
E-Mail: eckhardt.giere<br />
@basf.com<br />
Hamburg<br />
Versuchsstandort<br />
Rupennest<br />
Versuchsschwerpunkt<br />
Bühren<br />
Vertriebsstandort<br />
Nord-West<br />
und Versuchsschwerpunkt<br />
Dunau<br />
Versuchsschwerpunkt<br />
Hingste<br />
Hannover<br />
Thomas Fannasch<br />
Tel.: 04204/913173<br />
Fax: 04204/913174<br />
Mobil: 0172/7437107<br />
E-Mail: thomas.fannasch<br />
@basf.com<br />
Dieter Kantelberg<br />
Tel.: 05462/71185<br />
Fax: 0 54 62/ 7 11 84<br />
Mobil: 0172/7424663<br />
E-Mail: claus-dieter.kantelberg<br />
@basf.com<br />
Volker Garburg<br />
Tel.: 0531/2311156<br />
Fax: 05 31/2 31 11 57<br />
Mobil: 01 74/3 49 56 60<br />
E-Mail: volker.garburg<br />
@basf.com<br />
Heino Husmann<br />
Bernd Grupe<br />
Ralf Avenriep<br />
Helge Sonnenberg<br />
Tel.: 05021/911767<br />
Fax: 0 50 21/ 91 02 36<br />
Mobil: 0174/3 49 36 41<br />
E-Mail: heino.husmann<br />
@basf.com<br />
Tel.: 0 55 33 / 93 40 20<br />
Fax: 0 55 33/ 93 40 21<br />
Mobil: 0172/7437108<br />
E-Mail: bernd.grupe<br />
@basf.com<br />
Tel.: 0 51 90/ 98 47 73<br />
Fax: 0 51 90/ 98 47 81<br />
Mobil: 01 72/7 43 78 04<br />
E-Mail: ralf.avenriep<br />
@basf.com<br />
Tel.: 05171/22227<br />
Fax: 05171/905081<br />
Mobil: 0172/7465728<br />
E-Mail: helge.sonnenberg<br />
@basf.com<br />
5
Getreide<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
6
Getreide<br />
Getreide<br />
Seite<br />
Getreideherbizide<br />
Produktinformationen:<br />
Getreideherbizide Frühjahr 8<br />
Biathlon ®<br />
Biathlon ® XL-Pack<br />
Basagran ® DP<br />
Getreideherbizide Herbst 9<br />
Stomp ® Aqua<br />
Malibu ®<br />
Picona ®<br />
Unkraut- und Ungrasbekämpfung im Frühjahr 10<br />
Unkraut- und Ungrasbekämpfung im Herbst 13<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen Herbst 16<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen Frühjahr 17<br />
Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz 18<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Schädlingsbekämpfung im Getreide<br />
Produktinformationen: 20<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
Perfekthion ®<br />
Fastac ® SC Super Contact<br />
Strategien zur Schädlingsbekämpfung 21<br />
Mais<br />
Spurennährstoffdüngung im Getreide 23<br />
Wachstumsregler im Getreide<br />
Produktinformationen: 24<br />
Cycocel ® 720<br />
Medax ® Top<br />
Nutrimix ® fluid<br />
Empfehlungen zum Einsatz von Wachstumsreglern 25<br />
Kartoffeln<br />
Getreidefungizide<br />
Neu: Osiris ® - Die Krönung für beste Qualität Ihres<br />
Getreides 31<br />
Produktinformationen: 33<br />
Capalo ®<br />
Champion ® & Diamant ®<br />
Osiris ®<br />
Regionale Informationen zur Krankheitsbekämpfung 34<br />
Getreidebeizen<br />
Produktinformationen: 46<br />
Rubin ® TT<br />
Jockey ®<br />
NutriSeed ®<br />
Empfehlungen zur Getreidebeizung 47<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
Produktionstechnik in der Marsch 49<br />
Produktionstechnik auf leichen Standorten 50<br />
Übersicht Produktionstechniken 54<br />
7
Getreideherbizide Frühjahr<br />
DAS BASISHERBIZID<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Segment<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Breites Wirkungsspektrum gegen<br />
Unkräuter,<br />
von Vegetationsbeginn bis ES 39<br />
einsetzbar<br />
• Breites Wirkungsspektrum gegen<br />
Unkräuter<br />
• Idealer Partner für Atlantis ® WG<br />
bei Ackerfuchsschwanz in Weizen<br />
und Triticale<br />
• Exzellente Verträglichkeit in allen<br />
Getreidearten<br />
• Von Vegetationsbeginn bis ES 39<br />
einsetzbar<br />
• Mit allen Partnern mischbar<br />
• Nachbau aller Kulturen möglich<br />
Sehr breite Wirkung inklusive<br />
Klettenlabkraut und Kornblume,<br />
von Vegetationsbeginn bis ES 39<br />
einsetzbar<br />
• Sehr breite Wirkung inklusive<br />
Klettenlabkraut und Kornblume<br />
• Sehr gute Verträglichkeit in allen<br />
Getreidearten<br />
• Langer Einsatzzeitraum bis ES 39<br />
• Sichere Wirkung, auch bei kühler<br />
Witterung<br />
• Keine Nachbaubeschränkungen<br />
Sehr breite Wirkung gegen alle<br />
wesentlichen Unkräuter inkl.<br />
Klettenlabkraut und Kornblume,<br />
langer Einsatzzeitraum bis ES 49<br />
Einsatzkulturen Winter- und Sommergetreide Winter- und Sommergetreide Winter- und Sommergetreide<br />
Wirkstoffe 714 g/kg Tritosulfuron 714 g/kg Tritosulfuron +<br />
100 g/l Fluroxypyr +<br />
2,5 g/l Florasulam<br />
Einsatztermin<br />
Nachaufl auf im Frühjahr<br />
Wintergetreide: ES 21–39<br />
Sommergetreide: ES 13–39<br />
Nachaufl auf im Frühjahr<br />
Wintergetreide: ES 21–39<br />
Sommergetreide: ES 13–29<br />
333 g/l Bentazon +<br />
233 g/l Dichlorprop-P<br />
Nachaufl auf im Frühjahr<br />
ES 13–49<br />
Wirkungsweise Blattwirkung Blattwirkung Blattwirkung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Gebindegröße<br />
70 g/ha 70 g/ha Biathlon ® +<br />
0,75 l/ha Starane ® XL<br />
0,35 kg<br />
1,4 kg<br />
0,47 kg Biathlon ® +<br />
5 l Starane ® XL<br />
2,0 l/ha–3,0 l/ha<br />
10 Liter<br />
50 Liter Ecomatic ®<br />
• Langer Anwendungszeitraum:<br />
von ES 13 bis 49, dadurch gut<br />
zur Nachbehandlung von Disteln,<br />
Winden, Kamille u. v. a. einsetzbar<br />
• Breites Wirkungsspektrum inkl.<br />
Klettenlabkraut, Kornblume und<br />
Storchschnabel<br />
• Resistenzbrecher in sulfonylharnstoffreichen<br />
Fruchtfolgen<br />
• Beste Kulturverträglichkeit<br />
8
Getreideherbizide Herbst<br />
®<br />
Segment<br />
AQUA<br />
Das Basisherbizid für jeden<br />
Partner durch breite Wirkung<br />
gegen Unkräuter und Ungräser<br />
Sichere Gräserwirkung durch zwei<br />
Wirkstoffe,<br />
mit Zwei-Phasen-Wirkung gegen<br />
Ackerfuchsschwanz und Windhalm<br />
Der wirtschaftliche Unkrautpartner<br />
Breit wirksam gegen die wichtigen<br />
Herbstunkräuter inklusive Mohn<br />
und Ausfallraps<br />
Getreide<br />
Einsatzkulturen<br />
Winterweizen, Wintergerste,<br />
Winterroggen, Wintertriticale<br />
Winterweizen, Wintergerste,<br />
Winterroggen, Wintertriticale<br />
Winterweizen, Wintergerste,<br />
Winterroggen, Wintertriticale<br />
Wirkstoffe 455 g/l Pendimethalin 300 g/l Pendimethalin +<br />
60 g/l Flufenacet<br />
16 g/l Picolinafen +<br />
320 g/l Pendimethalin<br />
Einsatztermine Vor- und Nachaufl auf im Herbst Vor- und Nachaufl auf im Herbst Nachaufl auf im Herbst<br />
Raps<br />
Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Blatt- und Bodenwirkung Blatt- und Bodenwirkung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Gebindegröße<br />
1,5–3,5 l/ha + Gräserpartner<br />
Bitte Regional-Empfehlung<br />
beachten!<br />
gegen Ackerfuchsschwanz und<br />
Unkräuter: 4,0 l/ha;<br />
gegen Windhalm und Unkräuter:<br />
3,0 l/ha<br />
10 Liter<br />
10 Liter<br />
10 Liter<br />
50 Liter Ecomatic ® 50 Liter Ecomatic ®<br />
1,5–2,5 l/ha + Gräserpartner<br />
Mais<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
• Wichtiger Baustein im Resistenzmanagement<br />
bei Ungräsern<br />
• Lange Dauerwirkung durch kontinuierliches<br />
Aufl ösen der Kapseln<br />
• Hohe Verträglichkeit<br />
• Ideal bei reduzierter Bodenbearbeitung<br />
• Einfache Handhabung und<br />
einfach abspülbar<br />
• Unterstützung der Gräserwirkung<br />
durch Pendimethalin<br />
• In allen Getreidearten und auf<br />
allen Flächen einsetzbar<br />
• Hervorragende Dauerwirkung<br />
• Sehr gute Getreideverträglichkeit<br />
• Nachbau aller Kulturen möglich<br />
• Unterstützung der Gräserwirkung<br />
durch Pendimethalin<br />
• Resistenzvorbeugung durch zwei<br />
verschiedene Wirkstoffklassen<br />
• Sichere Wirkung über Blatt und<br />
Boden<br />
• Hervorragendes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis<br />
• Schnell sichtbare Wirkung<br />
• In allen Getreidearten zugelassen<br />
• Nachbau aller Kulturen möglich<br />
• Unterstützung der Gräserwirkung<br />
durch Pendimethalin<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
9
Getreideherbizide Frühjahr<br />
Strategien zur Unkraut- und Ungrasbekämpfung in<br />
Getreide im Frühjahr<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Ewald Mödden, Verkaufsberater Weser-Ems<br />
Wann ist eine Behandlung im Frühjahr notwendig?<br />
Auch im Herbst 2009 hielt der Trend zur Ungras- und Unkrautbekämpfung<br />
in Getreide an. Zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz<br />
und Windhalm ist diese Strategie absolut richtig und<br />
wirtschaftlich, wobei gerade auf Standorten mit starker Verungrasung<br />
im Herbst rechtzeitig und nachhaltig zu handeln ist.<br />
Die Bestände müssen im Februar/März noch einmal kontrolliert<br />
werden. Dies gilt besonders für humose Standorte mit sehr<br />
hohem Windhalm- und/oder Rispendruck sowie natürlich auf<br />
Standorten mit stärkerem Ackerfuchsschwanzbesatz, auf denen<br />
die Herbstbehandlung als Voraussetzung für Nachbehandlungen<br />
im Frühjahr unverzichtbar ist. Zu erwähnen bleibt auch,<br />
dass Bestandeslücken im Frühjahr neu keimenden Unkräutern<br />
gute Chancen zur Etablierung bieten. Insbesondere, wenn<br />
durch Auswinterung, Virusbefall, tierische Schadwirkungen,<br />
Übernässung oder wie im April/Mai 2009 durch Trockenheit<br />
die Getreidebestände im Frühjahr wieder „offen“ sind, können<br />
sich konkurrenzstarke Unkräuter wie Winden- und Vogelknöterich,<br />
Gänsefuß und Melde sowie der Hohlzahn auf ehemals<br />
unkrautfreien Flächen neu ausbreiten. Die Bodenwirkung der<br />
Herbstherbizide auf diese Unkräuter ist Ende April/Anfang Mai<br />
erschöpft.<br />
Anforderungen an Frühjahrsherbizide<br />
An die Frühjahrsherbizide werden hohe Anforderungen gestellt.<br />
Zum einen ist eine sichere, breit wirksame Unkrautbekämpfung<br />
für die Flächen ohne Herbstbehandlung notwendig. Durch milde<br />
Winter kommt es nicht selten zu einem verzettelten Aufl auf<br />
der Unkräuter, sodass sich diese zum Bekämpfungstermin in<br />
unterschiedlichen Entwicklungsstadien befi nden. Dabei sind<br />
Ungräser und -kräuter häufi g stark entwickelt, und es ist eine<br />
frühe Applikation mit temperaturunabhängigen Produkten und<br />
ausreichenden Aufwandmengen notwendig. Zum anderen<br />
müssen bei bereits im Herbst vorbehandelten Flächen Problemunkräuter<br />
durch Nachspritzungen beseitigt werden.<br />
Gründe für die Etablierung von Problemunkräutern:<br />
• Reduzierte Aufwandmengen der Herbstprodukte<br />
• Witterungsbedingte Minderwirkungen<br />
• Wirkungslücken der Produkte selektieren Problemunkräuter<br />
heraus<br />
• Selektion wirkstoffresistenter Unkräuter bei häufi gem Einsatz<br />
von Herbiziden mit demselben, einfachen Wirkungsmechanismus<br />
Herbizidmanagement – gezielte Reaktion auf Zunahme<br />
der Problemunkräuter<br />
Bei der Auswahl der Herbizide ist auf eine umfassende Breitenwirkung<br />
– vor allem auch gegen die in den letzten Jahren vermehrt<br />
auftretenden Problemunkräuter – bei gleichzeitig hoher<br />
Verträglichkeit zu achten. Durch den langjährigen Einsatz von<br />
Einzelwirkstoffen bzw. von Herbiziden mit nur einem Angriffspunkt<br />
in der Unkrautpfl anze kommt es zur Selektion resistenter<br />
Formen, die sich schlagartig auf Ihren Feldern etablieren und<br />
ausbreiten. Auch der Einsatz verminderter Aufwandmengen ist<br />
nur ein kurzfristiges „Sparen“.<br />
Ziel eines jeden Herbizidmanagements muss es sein, durch<br />
Wirkstoffwechsel bzw. die richtigen Wirkstoffkombinationen<br />
einer Resistenzbildung vorzubeugen und durch Verbreitern<br />
des Wirkungsspektrums Lücken in der Unkrautbekämpfung<br />
konsequent zu schließen. Gerade durch die neuen Anbau- und<br />
Produktionssysteme (pfl ugloser Anbau, enge Fruchtfolgen)<br />
hat die konsequente Umsetzung des Herbizidmanagements<br />
eine steigende Bedeutung für einen langfristigen problemlosen<br />
Kulturpfl anzenanbau. Es geht dabei um Ihre Äcker!<br />
Herbizidversuch in Salzgitter-Ohlendorf (LWK Niedersachsen)<br />
Unbehandelte Kontrolle (Ackerfuchsschwanz 772 Pflanzen/m 2 , Klette 45 %<br />
Deckungsgrad; Kamille 10 % Deckungsgrad)<br />
Herbizidmanagement ist Resistenzmanagement!<br />
Darüber hinaus bietet das Herbizidmanagement die Möglichkeit,<br />
die Kosten des Herbizideinsatzes sinnvoll zu senken. Richten<br />
Sie Ihre Herbizidstrategie nicht kurzfristig an der jeweiligen<br />
Kulturart aus! Jede Kultur hat ihre typischen Problemunkräuter,<br />
diese sind aber nicht überall gleich gut und günstig zu bekämpfen!<br />
Deswegen empfi ehlt sich eine durchdachte Bekämpfungsstrategie<br />
mit dem Ziel einer Unkrauthygiene über die<br />
gesamte Fruchtfolge! Unkräuter sollten in der Fruchtfolge dort<br />
bekämpft werden, wo die Herbizide preiswert und kulturverträglich<br />
sind. Problemunkräuter einer Fruchtfolge sind:<br />
10
Getreideherbizide Frühjahr<br />
Allgemein: Klettenlabkraut, Kornblume, Mohn, Disteln, Ackerfuchsschwanz,<br />
Saatwucherblume, Storchschnabel,<br />
Ehrenpreis, Trespen, (Durchwuchskartoffeln)<br />
in Raps: Rauke-Arten, Hirtentäschel, Hellerkraut, Stiefmütterchen,<br />
Ackerkrummhals, Ochsenzunge, Barbarakraut,<br />
Kompasslattich<br />
in Rüben: Raps, Hundspetersilie, Dreigeteilter Zweizahn, Amarant,<br />
Bingelkraut, Knöterich-Arten, Wildrüben<br />
im Mais: Winde-Arten, Landwasserknöterich, Storchschnabel,<br />
Minze, (Durchwuchskartoffel)<br />
Die meisten dieser Problemunkräuter haben ein enorm hohes<br />
Vermehrungspotenzial von mehreren tausend Samen pro<br />
Pfl anze. Einige Samen sind viele Jahre keimfähig. Hat sich erst<br />
einmal ein gewisses Samenpotenzial im Boden aufgebaut, wird<br />
es immer schwieriger, das Problem in den Griff zu bekommen.<br />
Unbedingtes Ziel muss es daher sein, durch Wirkstoffwechsel<br />
bzw. die richtigen Wirkstoffkombinationen einer Resistenzbildung<br />
vorzubeugen und durch die Verbreiterung des Wirkungsspektrums<br />
Wirkungslücken zu schließen.<br />
Kriterien für die Herbizidauswahl:<br />
• Breit wirksame Produkte bzw. Kombinationen<br />
• Flexibler Einsatztermin<br />
• Witterungsunabhängigkeit<br />
• Kulturverträglichkeit<br />
• Wirkstoffwechsel in der Fruchtfolge<br />
• Nachbaukriterien<br />
Möglichkeiten und Empfehlungen<br />
Die Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern im Frühjahr in<br />
den Getreidebeständen ist die erste Pfl anzenschutzmaßnahme<br />
im Jahr. Vor allem Bestände, die früh gesät wurden und<br />
in denen noch keine Herbstbehandlung erfolgt ist, müssen<br />
unbedingt früh behandelt werden. Schon zu Vegetationsbeginn<br />
leidet die Kulturpfl anze am stärksten unter der Konkurrenzpfl<br />
anze (Unkraut) durch Licht-, Nährstoff- und Wasserentzug.<br />
Die Anwendung von Biathlon ® als Basisherbizid bietet sich<br />
aufgrund seines extrem breiten Wirkungsspektrums,<br />
der sehr guten Verträglichkeit und uneingeschränkten<br />
Mischbarkeit für alle Getreidearten besonders an.<br />
Biathlon ® bietet folgende Vorteile:<br />
• Große Wirkungsbreite gegen alle wichtigen dikotylen Unkräuter<br />
inkl. Klette, Kamille, Vogelmiere, Ehrenpreis, Melde,<br />
Knöterich-Arten etc.<br />
• Starke Wirkungsgrade auch gegen Problemunkräuter wie<br />
Winden, Minze, Landwasserknöterich, Schachtelhalm,<br />
Saatwucherblume, Simse, Ziest, Brennnessel, Löwenzahn,<br />
Hahnenfuß etc. und Wurzelunkräuter (z. B. Distel)<br />
• Flexibler Anwendungszeitraum – in allen Getreidearten<br />
durchgehend einsetzbar von Vegetationsbeginn bis ES 39<br />
•<br />
•<br />
Höchste Getreideverträglichkeit<br />
Sehr regenbeständig und temperaturunabhängig (ein Produkt<br />
für jedes Wetter!)<br />
Mischbar mit AHL (Aufwandmengenreduzierung auf 60 g/ha<br />
möglich)<br />
Mischbar mit allen Herbiziden, Fungiziden, Wachstumsregulatoren,<br />
Insektiziden und Blattdüngern<br />
Keine Nachbauprobleme<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Empfehlung zur Bekämpfung breiter Mischverunkrautung<br />
in allen Getreidearten:<br />
in Wasser in AHL pur oder AHL + Wasser<br />
Biathlon ® 70 g/ha 60 g/ha<br />
plus Partner<br />
Zur Optimierung der Wirkung empfehlen wir unter kühlen, trockenen<br />
Bedingungen mit geringer Luftfeuchtigkeit die Zugabe<br />
eines Netzmittels (z. B. Designer ® , Arma ® , Break Thru ® , Li ® 700<br />
etc.) oder die Zumischung niedriger Mengen von Spezialherbiziden.<br />
Beispiele für mögliche Partner zu Biathlon ® bei starkem Besatz<br />
mit Ackerstiefmütterchen oder großen Unkräutern sind:<br />
Pointer ® SX ® , bifenoxhaltige Herbizide, Gropper ® SX ® ,<br />
Concert ® SX ® , Loredo ® , Primus ® , Starane ® , Starane ® XL,<br />
Wuchsstoffe etc. Zur Wirkungsabsicherung gegen große Klette<br />
und andere auch schon größere Unkräuter bieten wir Ihnen<br />
wiederum in diesem Frühjahr Biathlon ® XL-Pack an, die<br />
Herbizidkombination aus Biathlon ® und Starane ® XL. Diese<br />
Kombination ergänzt sich hervorragend in ihrer Wirkungsbreite<br />
und den vielen Vorteilen der Einzelprodukte: Zulassung in allen<br />
Getreidearten, günstige Abstandsaufl agen, weites Anwendungsfenster<br />
und hohe Verträglichkeit, Witterungsunabhängigkeit<br />
sowie breites Wirkungsspektrum, also u. a. ideal für späte<br />
Nachspritzungen. Eingangs wurde bereits darauf hingewiesen,<br />
dass Biathlon ® nur gegen dikotyle Unkräuter wirkt, gegen<br />
Ungräser müssen geeignete Gräserpartner dazugenommen<br />
werden:<br />
Gegen Windhalm: IPU, Monitor ® (+ MonFast ® ), Lexus ® , Axial ®<br />
50 EC, Gropper ® SX ® , Concert ® SX ® , Broadway ® , weitere<br />
windhalmstarke Sulfonylharnstoffe, Ralon ® Super (+ MonFast ® ),<br />
Topik ® 100 EC (+ Öl).<br />
Gegen Ackerfuchsschwanz: IPU, Lexus ® , Ciral ® , Ralon ®<br />
Super (+ MonFast ® ), Topik ® 100 EC (+ Öl), Axial ® 50 EC.<br />
In Weizen: Atlantis ® WG + FHS.<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
11
Getreideherbizide Frühjahr<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz in Winterweizen<br />
empfehlen wir vorrangig:<br />
Empfehlung:<br />
70 g/ha Biathlon ®<br />
+ 300 g/ha Atlantis ® WG<br />
+ 0,6 l/ha Genapol ®<br />
+ 30 l/ha AHL<br />
Mit dieser Kombination wurden hervorragende Wirkungsgrade<br />
in Versuchen der LWK Niedersachsen und LWK Westfalen<br />
erzielt.<br />
Herbizidversuch in Salzgitter-Ohlendorf (LWK Niedersachsen)<br />
70 g/ha Biathlon ® + 300 g/ha Atlantis ® WG + 0,6 l/ha FHS + 30 l/ha AHL<br />
(Ackerfuchsschwanz: 100 % Wirkung, Klette 99 % Wirkung;<br />
Kamille 100 % Wirkung)<br />
Altbewährtes nicht vergessen!<br />
Es besteht neben Biathlon ® natürlich weiterhin die Möglichkeit,<br />
die Unkrautbekämpfung im Winter- und Sommergetreide mit<br />
dem bekannten, bewährten und ebenfalls hochverträglichen<br />
Basagran ® DP durchzuführen.<br />
Empfehlung:<br />
2,5–3,0 l/ha Basagran ® DP<br />
Bei starkem Besatz mit Ackerstiefmütterchen ergänzen wir<br />
Basagran ® DP mit Gropper ® SX ® , Pointer ® SX ® oder<br />
Concert ® SX ® .<br />
Tipp: In bestimmten Regionen (z. B. ostfriesische<br />
Küstenmarsch) breiten sich Storchschnabel, Vogelknöterich<br />
und Erdrauch zunehmend aus. Basagran ® DP<br />
wirkt im Winter- und Sommergetreide u. a. sicher gegen<br />
diese Unkräuter. Gleichzeitig zeigen sich in einigen<br />
Regionen Wirkungsminderungen der Sulfonylharnstoffe<br />
gegen Kamille. Wirkstoffwechsel ist hier notwendig!<br />
Basagran ® DP wirkt sicher gegen alle Kamille-Arten.<br />
Aufgrund der Zulassungserweiterung von ES 13 bis 49<br />
in allen Getreidearten kann mit Basagran ® DP in einem<br />
weiten Anwendungsfenster gearbeitet werden. Damit ist<br />
auch die verträgliche Spätanwendung in allen Sommerund<br />
Wintergetreidearten möglich!<br />
12
Getreideherbizide Herbst<br />
Ungras- und Unkrautbekämpfung in Getreide im Herbst<br />
Dieter Kantelberg, Verkaufsberater Weser-Ems<br />
Die Ungrasbekämpfung stellt die Landwirte vor immer größere<br />
Herausforderungen. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen<br />
nimmt der Wintergetreideanteil in der Fruchtfolge immer weiter<br />
zu und die Saattermine werden teilweise vorgezogen. Pfl uglose<br />
Bestellverfahren erhöhen den Ungrasdruck und machen die<br />
Bekämpfung durch den höheren Anteil organischer Masse<br />
an der Bodenoberfl äche schwieriger. Sowohl bei Ackerfuchsschwanz<br />
als auch zunehmend bei Windhalm hat die Wirksamkeit<br />
einiger Wirkstoffe stark abgenommen.<br />
Ein alter Grundsatz lautet:<br />
Bei früh gesätem Getreide muss die Ungras- bzw. Unkrautbekämpfung<br />
im Herbst erfolgen!<br />
In Wintergerste wird dies seit einigen Jahren fast komplett<br />
durchgeführt. Weizen, Roggen und Triticale, die im September/<br />
Oktober gesät wurden, sollten auch noch im Herbst behandelt<br />
werden, um den Konkurrenzdruck der Unkräuter und Ungräser<br />
auszuschließen.<br />
Eine gute, preiswerte und langjährig bewährte Praxisvariante<br />
im Herbst ist die Kombination aus Stomp ® Aqua + IPU. Dies<br />
gilt für Standorte, an denen noch keine IPU-Resistenzen vorliegen.<br />
Als weiterer Mischpartner zum Stomp ® Aqua kann auch<br />
das wieder zugelassene Chlortoluron eingesetzt werden.<br />
Ab dem Herbst 2009 erfolgte im Getreide die Umstellung<br />
von Stomp ® SC auf die mikroverkapselte Formulierung<br />
Stomp ® Aqua. Stomp ® Aqua enthält jetzt 14 % mehr Wirkstoff<br />
und verfügt über eine mikroverkapselte Formulierung. Die<br />
Gelbfärbung ist auf ein Mindestmaß reduziert worden. Das<br />
erhöht die Anwenderfreundlichkeit. Die Aufwandmengen und<br />
Gräserpartner entsprechen denen von Stomp ® SC (siehe entsprechende<br />
Produktseiten in diesem Kulturenratgeber).<br />
Picona ® !<br />
Neben den seit Jahren bekannten Herbiziden Stomp ® und<br />
Malibu ® bieten wir Ihnen ein weiteres Produkt in diesem Marktsegment<br />
an, das Picona ® . Es enthält die Wirkstoffe Pendimethalin<br />
(320 g/l) und Picolinafen (16 g/l) und ist in allen Getreidearten<br />
im Nachaufl auf zugelassen. Picona ® zeichnet sich<br />
durch eine große Breitenwirkung gegen dikotyle Unkräuter aus,<br />
wobei auch alle Kreuzblütler (z. B. Raps, Hirtentäschel, Hellerkraut),<br />
Klette und Mohn mit erfasst werden. Bestechend<br />
ist darüber hinaus die Wirkungssicherheit gegen Stiefmütterchen<br />
und Ehrenpreis. Die empfohlene Aufwandmenge für<br />
Picona ® schwankt je nach Unkrautart und -größe zwischen 1,5<br />
und 3,0 l/ha. Zur Orientierung: Picona ® wird in Mischungen mit<br />
den gleichen Aufwandmengen empfohlen wie bisher Stomp ®<br />
SC. Als Gräserpartner zur Bekämpfung von Windhalm,<br />
Einjährigem Rispengras und Ackerfuchsschwanz kommen IPU,<br />
Chlortoluron (z. B. Lentipur ® ), Flufenacet, Lexus ® , Axial ® 50<br />
und weitere Partner (z. B. Sulfonyle) in Frage. Beim Einsatz von<br />
IPU- und chlortoluronhaltigen Herbiziden bzw. Herbizidkombinationen<br />
sind die bekannten „IPU-Aufl agen“ zu beachten.<br />
Auf Flächen mit IPU-Aufl agen gibt es mittlerweile gute Ersatzlösungen:<br />
Mit der Fertigformulierung Malibu ® steht Ihnen im<br />
Herbst ein modernes Produkt für alle Getreidearten (außer<br />
Winterhafer) zur Verfügung. Die Wirkstoffkombination aus Pendimethalin<br />
(Stomp ® ) und Flufenacet (Cadou ® ) sichert selbst bei<br />
reduzierten Aufwandmengen eine sichere Windhalmwirkung<br />
ab. Deshalb reicht hier die Aufwandmenge von 2,0–2,5 l/ha<br />
Malibu ® aus.<br />
Gegen Ackerfuchsschwanz darf die Aufwandmenge nicht<br />
reduziert werden. Sie liegt bei 4,0 l/ha! Auch der Termin muss<br />
hier nach vorn in das Stadium ES 09–10 des Getreides<br />
(„Spitzen“) gezogen werden. Dabei ist es wichtig, dass zu<br />
diesem frühen Behandlungstermin – wie bei allen anderen<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
Kontrolle<br />
2,0 l/ha Picona ® + 2,0 l/ha IPU<br />
13
Getreideherbizide Herbst<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Ackerfuchsschwanz<br />
Bodenherbiziden auch – das Saatgut ordnungsgemäß mit<br />
Erde abgedeckt sein muss. Ansonsten sind Probleme beim<br />
Aufl aufen vorprogrammiert.<br />
Bei einem groben Saatbett sollte mit dem Einsatz bis zum<br />
1-Blatt-Stadium des Getreides gewartet werden – so lange, bis<br />
die Getreidewurzeln ausreichend im Boden verankert sind.<br />
Richtiger Termin sichert gute Wirkung!<br />
Der sehr frühe Malibu ® -Termin ist insbesondere in der<br />
Gerste sehr wichtig. Hier fehlen uns auf Standorten mit IPU-<br />
Resistenzen und/oder -Aufl agen inzwischen die Alternativen.<br />
Nachbehandlungen mit einem Spezialmittel sind:<br />
a) teuer<br />
b) nicht überall wirksam<br />
c) nicht immer verträglich.<br />
Selbstverständlich ist Malibu ® auch in den anderen wichtigen<br />
Getreidearten unserer Region zugelassen (Weizen, Roggen,<br />
Triticale)! Durch Zugabe einer reduzierten Menge Pointer ® SX ®<br />
(25 g/ha) oder Brazzos ® (25 g/ha) können Sie bei Bedarf,<br />
verspäteten Behandlungsterminen und großen Unkräutern im<br />
Herbst die Kamille- und Rapswirkung von Malibu ® absichern!<br />
Beachten Sie hierbei auch die günstige Abstandsaufl age von<br />
nur 5 m (75 %- und 90 %-Düsen) zu Gewässern von Malibu ®<br />
und Stomp ® Aqua.<br />
... und bei Frost?<br />
Viele Praktiker konnten sich in den letzten Jahren immer wieder<br />
von der guten Verträglichkeit der Stomp ® Aqua + IPU-<br />
Kombinationen bzw. von Malibu ® überzeugen: Während<br />
andere Herbstherbizide häufi g mit Pfl anzenschäden auf Fröste<br />
reagieren, zeigen die Stomp ® Aqua-Kombinationen kaum Verträglichkeitsprobleme!<br />
Ein nicht zu unterschätzender Arbeitsvorteil<br />
für Großbetriebe und Lohnunternehmer!<br />
Späte Nachauflaufbehandlung im Herbst<br />
Kann in Weizen, Roggen und Triticale der optimale Termin nicht<br />
eingehalten werden, besteht im Herbst eine weitere biologisch<br />
hervorragende und preiswerte Möglichkeit zur Ausschaltung<br />
der Ungräser und Unkräuter:<br />
Empfehlung gegen Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Rispe,<br />
Kamille, Kornblume, Mohn und Ausfallraps:<br />
2,0–2,5 l/ha Stomp ® Aqua + 20 g/ha Lexus ®<br />
Diese Mischung verfügt über Blatt- und Bodenwirkung und<br />
kann daher zeitlich ähnlich fl exibel wie Stomp ® Aqua + IPU<br />
eingesetzt werden. Nach der Anwendung sollten noch eine<br />
gute Woche wüchsiges Wetter und Frostfreiheit herrschen.<br />
Der optimale Zeitpunkt für Stomp ® Aqua und Lexus ® liegt im<br />
2–3-Blatt-Stadium des Getreides (1–2-Blatt-Stadium des<br />
Ackerfuchsschwanzes). Lexus ® kann außerdem im Frühjahr bis<br />
ES 29 mit 20 g/ha ausgebracht werden. (Nicht in Gerste einsetzen!)<br />
In Tankmischungen mit Lexus ® kann gegen Windhalm<br />
und Unkräuter anstelle von Stomp ® Aqua ebenso auch Picona<br />
® mit vergleichbarer Aufwandmenge zum Einsatz kommen.<br />
In Ackerfuchsschwanzgebieten wird in zunehmendem Maße<br />
auch über Tankmischungen aus Malibu ® (2,5–3,0 l/ha) und<br />
Lexus ® (15–20 g/ha) nachgedacht. Darin sind mit Pendimethalin,<br />
Flufenacet und Flupyrsulfuron-Methyl drei verschiedene<br />
Gräser-Wirkstoffe enthalten, die der Ausbreitung und Enstehung<br />
von Resistenzen vorbeugen.<br />
Der Gräser-Plus-Effekt von Stomp ® Aqua und Picona ®<br />
Obwohl der Wirkstoff Pendimethalin in Stomp ® Aqua und<br />
Picona ® nach dem Aufl aufen der Ungräser bei alleiniger<br />
Anwendung keine nennenswerte Blattwirkung erzielt, hat er<br />
sich als idealer Partner für die Ungrasbekämpfung im Herbst<br />
herauskristallisiert.<br />
Pendimethalin steigert die Blattaktivität der Partnerherbizide<br />
deutlich! Dies führt zu einer schnelleren Anfangswirkung,<br />
zu einem erhöhten Wirkungsgrad von IPU, Ralon ®<br />
Super, Axial ® 50 EC, Topik ® , Lexus ® , Falcon ® und anderen<br />
Sulfonylharnstoffen (z. B. Atlantis ® WG).<br />
Diese Mittel können so bei:<br />
• ungünstigen Witterungsverhältnissen<br />
• größeren Einzelpfl anzen<br />
• unempfi ndlicheren Biotypen<br />
stärker angreifen.<br />
Die durch Pendimethalin erzielte Erhöhung des Wirkungsgrades<br />
der verschiedenen Gräserherbizide beträgt im Durchschnitt<br />
ca. 5–15 %. Häufi g wird mit Stomp ® Aqua ein Niveau<br />
erreicht, das eine teure Nachbehandlung mit einem Spezialmittel<br />
überfl üssig macht.<br />
14
Getreideherbizide Herbst<br />
... und die Resistenzen?<br />
Beim Ackerfuchsschwanz begann die Resistenz gegen IPU<br />
und FOP-Wirkstoffe im Norden unseres Dienstgebietes und hat<br />
sich mittlerweile bis nach Südniedersachsen ausgebreitet. Es<br />
sind inzwischen in der Summe einige tausend Hektar betroffen.<br />
Vorsichtige Schätzungen gehen von ca. 25.000 ha aus.<br />
Bei Windhalm nehmen die Resistenzen ebenfalls zu. Eine Resistenz-Verhinderungsstrategie<br />
lässt sich durchführen mittels:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Fruchtfolge<br />
Bodenbearbeitung<br />
Herbizidmanagement (Wirkstoffwechsel)<br />
Saatzeitpunkt.<br />
Ein langjähriger Grubber-Einsatz kann gegenüber dem Pfl ug<br />
die Dichte von Ackerfuchsschwanz um das 20- bis 50-Fache<br />
erhöhen (nach Hurle und Kremer 1987). Auch ein Verschieben<br />
des Aussaatzeitpunktes nach hinten verändert das Aufl aufen<br />
von Ungräsern (Ackerfuchsschwanz!) z. T. erheblich. Das gilt in<br />
abgeschwächtem Maße auch für die anderen Unkräuter. Mit<br />
Stomp ® Aqua, Picona ® , Malibu ® und Lexus ® bietet Ihnen<br />
die <strong>BASF</strong> für das Herbizidmanagement vier Resistenzbrecher<br />
an, um IPU- und FOP-Resistenzen zu umgehen.<br />
Erweitert wird dieses Angebot durch das „DIM-Gräserherbizid“<br />
Focus ® Ultra in den Hackfrüchten Zuckerrübe und Kartoffel<br />
und im Raps.<br />
Fazit: Die Ungrasbekämpfung in Getreide ist schwieriger<br />
geworden. Termine, Witterung und Zulassungen<br />
müssen stärker beachtet werden als bisher. Resistenzerscheinungen<br />
in vielen Regionen verschlimmern das<br />
gesamte Problem. Pflanzenbauliche Faktoren fügen<br />
das ihrige hinzu (pfluglose Bodenbearbeitung, frühe<br />
Saattermine).<br />
Die <strong>BASF</strong> bietet mit<br />
• Stomp ® Aqua + Gräserpartner<br />
• Picona ® + Gräserpartner<br />
• Malibu ®<br />
• Stomp ® Aqua/Malibu ® /Picona ® + Lexus ®<br />
preiswerte und wirksame Problemlösungen an, die ein hohes<br />
Wirkungsniveau haben. Ein weiterer Vorteil für die Praxis ist,<br />
dass die Produkte Stomp ® Aqua und Malibu ® im 50-Liter-<br />
Ecomatic ® -Mehrweggebinde angeboten werden. Das spart<br />
Geld und Zeit und erhöht die Anwenderfreundlichkeit!<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
15
Getreideherbizide Herbst<br />
Anwendungsempfehlungen Herbst<br />
Anwendungsempfehlung Getreideherbizide<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Herbstanwendung<br />
Gegen Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Unkräuter<br />
Stomp ® Aqua 1,5– 2,5 l/ha<br />
+ Gräserpartner**<br />
Gegen Windhalm und Unkräuter<br />
- 0,8–1,0 l/ha Falkon ® - andere Sulfonylharnstoffe<br />
Picona ® 1,5–2,5 l /ha<br />
+ Gräserpartner**<br />
Gegen Windhalm und Unkräuter<br />
Malibu ® *<br />
2,0– 2,5 l/ha<br />
Gegen Ackerfuchsschwanz<br />
und Unkräuter<br />
Malibu ® *<br />
4,0 l/ha<br />
00 10 11 12 13 21 25<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
* ggf. mit IPU oder Lexus ®<br />
** mögliche Gräserpartner: 1. Windhalm<br />
2. Ackerschwanz<br />
- 1,5–2,0 l/ha IPU<br />
- 2,0–2,5 l/ha IPU<br />
- 1,5–2,0 l/ha Chlortoluron - 2,0–2,5 l/ha Chlortoluron<br />
- 15 g/ha Lexus ®<br />
- 20 g/ha Lexus ®<br />
- 0,9 l/ha Axial ® 50 EC<br />
- 0,9 l/ha Axial ® 50 EC<br />
- Ralon ® Super + MonFast ® - Ralon ® Super + Monfast ®<br />
- andere Sulfonylharnstoffe - Topik ® 100<br />
16
Getreideherbizide Frühjahr<br />
Anwendungsempfehlungen Frühjahr<br />
Anwendungsempfehlung zur Unkrautbekämpfung<br />
Gegen breite Mischverunkrautung<br />
inklusive größeren<br />
Klettenlabkrauts, Kornblume,<br />
Klatschmohn<br />
Biathlon ® XL-Pack<br />
70 g/ha Biathlon ® + 0,75 l/ha Starane ® XL<br />
Getreide<br />
Gegen breite<br />
Mischverunkrautung<br />
Biathlon ® (+ Additiv)<br />
70 g/ha<br />
Raps<br />
Gegen breite<br />
Mischverunkrautung<br />
Basagran ® DP<br />
2,5–3,0 l/ha<br />
Entwicklungsstadien nach BBCH<br />
25 29 30 31 34 37 39 49<br />
Mais<br />
Anwendungsempfehlung zur Ungras- und Unkrautbekämpfung<br />
Gegen Windhalm und<br />
breite Verunkrautung<br />
Biathlon ® XL-Pack + Gräserpartner*<br />
70 g/ha Biathlon ® + 0,75 l/ha Starane ® XL<br />
Biathlon ® + Gräserpartner*<br />
70 g/ha<br />
Kartoffeln<br />
Gegen Ackerfuchsschwanz<br />
und breite Verunkrautung<br />
Gerste, Roggen<br />
Biathlon ® XL-Pack + Gräserpartner*<br />
70 g/ha Biathlon ® + 0,75 l/ha Starane ® XL<br />
Biathlon ® + Gräserpartner*<br />
70 g/ha<br />
Rüben<br />
Weizen, Triticale<br />
Biathlon ® + Atlantis ® WG + FHS + AHL<br />
70 g/ha + 300 g/ha + 0,6 l/ha + 30 l/ha<br />
Leguminosen<br />
Entwicklungsstadien nach BBCH<br />
21 25 29<br />
* Gräserpartner gegen Windhalm: IPU, Monitor ® + Monfast ® , Concert ® SX ® , Lexus ® , Axial ® 50 EC, andere Sulfonylharnstoffe<br />
Gräserpartner gegen Ackerfuchsschwanz: IPU, Axial ® 50 EC, Topik ® 100 EC, Lexus ® , andere Sulfonylharnstoffe<br />
Gebrauchsanweisung der Gräserpartner beachten!<br />
17
Getreideherbizide<br />
Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz im Herbst unter<br />
schwierigen Bedingungen, bei zunehmender Resistenz<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Christian Rathing, Verkaufsberater Niedersachsen<br />
Mit zunehmend enger werdenden Fruchtfolgen und einseitigem<br />
Einsatz derselben Wirkstoffe steigt auch das Risiko von<br />
Resistenzen bei Ungräsern und Unkräutern.<br />
In einigen Regionen Deutschlands wird vermehrt über Minderwirkung<br />
von Herbiziden gegenüber Ackerfuchsschwanz<br />
berichtet. Mittlerweile sind auch die ersten resistenten<br />
Stämme gegenüber Herbiziden aufgetreten. Hier ist es<br />
dringend an der Zeit, sich über einen sinnvollen Einsatz von<br />
Herbiziden in Kombination mit ackerbaulichen Maßnahmen<br />
Gedanken zu machen, um eine weiterhin nachhaltige Bewirtschaftung<br />
dieser Flächen sicherzustellen. Da in den nächsten<br />
Jahren mit keinem neuen Wirkstoff gegen resistenten<br />
Ackerfuchsschwanz zu rechnen ist, ist dieses Umdenken<br />
unbedingt erforderlich.<br />
In den Regionen, in denen als erstes Probleme mit der Bekämpfung<br />
von Ackerfuchsschwanz aufgetreten sind, werden<br />
oftmals enge Getreide-Raps-Fruchtfolgen gefahren.<br />
Speziell in den Marschregionen in Niedersachsen treten immer<br />
mehr Probleme bei der Ackerfuchsschwanz-Bekämpfung auf.<br />
Aber auch in anderen Regionen (z. B. Westfalen) kommen<br />
erste resistente Ackerfuchsschwanzstämme vor.<br />
In diesen Regionen müssen zukünftig wichtige Grundsätze bei<br />
der Bewirtschaftung der betroffenen Flächen berücksichtigt<br />
werden, um nicht kurzfristig vor dem Problem zu stehen, die<br />
Flächen aus der Bewirtschaftung zu nehmen.<br />
Dabei müssen in der Fruchtfolge alle pflanzenbaulichen<br />
und chemischen Möglichkeiten ausgenutzt werden, um<br />
den Ackerfuchsschwanz sicher zu bekämpfen.<br />
Grundsätzlich ist bei der effektiven Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes<br />
in einer engen Raps-Getreide-Fruchtfolge der<br />
Pflug mittlerweile wieder unersetzlich. Der Ackerfuchsschwanz<br />
gehört zu den „Flachkeimern“. Durch den Einsatz<br />
des Pfl uges wird schon ein Großteil der Ackerfuchsschwanzsamen<br />
in tieferen Bodenschichten vergraben und läuft so nicht<br />
im Raps bzw. im Getreide auf.<br />
Ackerfuchsschwanzbekämpfung im Winterraps<br />
Bei den Herbizidmaßnahmen im Raps ist darauf zu achten,<br />
dass bei dem Einsatz von Bodenherbiziden im Voraufl auf bzw.<br />
im frühen Nachaufl auf auf Wirkstoffe gesetzt wird, die eine<br />
gute Gräserwirkung haben. Als wichtigster Wirkstoff ist hier<br />
sicherlich das Metazachlor zu nennen, das in Produkten wie<br />
Nimbus ® CS, Butisan ® Komplett-Pack oder Butisan ® Top zu<br />
fi nden ist. Wichtig ist beim Einsatz dieser Produkte, immer die<br />
volle Aufwandmenge zu verwenden und den optimalen<br />
Termin einzuhalten, um eine sichere Wirkung zu erzielen.<br />
Empfehlung metazachlorhaltige Produkte im Winterraps<br />
Vorauflauf<br />
2,5–3,0 l/ha Nimbus ® CS<br />
Vorauflauf<br />
2,5 l/ha Butisan ® Kombi<br />
+ 0,25 l/ha Centium ® CS<br />
—› Butisan ® Komplett-Pack<br />
Früher Nachauflauf 2,0 l/ha Butisan ® Top<br />
(4–7 Tage nach Saat)<br />
Bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung im Raps sind mittlerweile<br />
Resistenzen gegenüber Wirkstoffen aus der FOP–<br />
Klasse bekannt. Deswegen sollte darauf geachtet werden,<br />
dass Wirkstoffe zur Gräserbekämpfung aus der DIM-<br />
Klasse verwendet werden, da diese allgemein als weniger<br />
resistenzgefährdet eingestuft werden und keine Kreuzresistenzen<br />
zu den FOPs bestehen. Um hier eine sichere Wirkung gegenüber<br />
Ackerfuchsschwanz zu haben, bietet sich das Mittel<br />
Focus ® Ultra (Cycloxydim, Wirkstoff aus der DIM-Klasse) an.<br />
Abge sichert werden kann seine Wirkung durch den Zusatz von<br />
Ölen oder Dash ® E.C.<br />
Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz im Raps:<br />
2,5 l/ha Focus ® Ultra<br />
bei Bedarf 1,0 l Dash ® E.C. oder Öl zur Wirkungsabsicherung<br />
Als Notmaßnahme im Raps ist auch der Einsatz von Kerb ®<br />
Flo zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung in der Vegetationsruhe<br />
möglich. Dieser zieht aber eine eingeschränkte<br />
Nachbaumöglichkeit hinsichtlich Getreide bei vorzeitigem<br />
Umbruch von Raps mit sich.<br />
Ackerfuchsschwanzbekämpfung in Wintergetreide<br />
Ungleich schwieriger ist die effektive Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz<br />
in Wintergetreide. Aber auch hier gelten gewisse<br />
Grundsätze, die eine erfolgreiche Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz<br />
versprechen. Bei Weizen nach Weizen sollte<br />
immer der Pflug zum Einsatz kommen, um die Samen des<br />
Ackerfuchsschwanzes tief unterzupfl ügen. Nach Raps kann bei<br />
entsprechender Bedingung auf den Pfl ug verzichtet werden.<br />
Hier sollte aber ein Glyphosat vor der Aussaat zum Einsatz<br />
kommen, um aufgelaufenen Ackerfuchsschwanz im 1–2-Blatt-<br />
Stadium sicher zu erfassen.<br />
Mehrere Versuche haben in den letzten Jahren gezeigt, dass<br />
man über den Saattermin bei der Getreidebestellung die<br />
Ackerfuchsschwanzdichte entsprechend senken kann. D. h.,<br />
spätere Saattermine führen zu einer deutlich geringeren<br />
Dichte von Ackerfuchsschwanz im Herbst als in früh gedrillten<br />
Beständen. Dabei steigt aber auch mit späterem Saattermin<br />
das Risiko der schlechteren Befahrbarkeit. Um die Konkurrenz-<br />
18
Getreideherbizide<br />
kraft des Getreides gegenüber aufl aufenden Unkräutern und<br />
Ungräsern zu stärken, sollte man auf Dünnsaaten verzichten<br />
und bewusst etwas höhere Aussaatstärken anstreben.<br />
Vorteil dabei ist, dass die Unkräuter und Ungräser durch den<br />
dichteren Weizenbestand stärker unterdrückt werden. Bei den<br />
Versuchen hat sich gezeigt, dass bei einem Saattermin ab<br />
Mitte Oktober oftmals nur eine Herbizidanwendung im Herbst<br />
bzw. Frühjahr ausreicht, um den Ackerfuchsschwanz effektiv<br />
zu bekämpfen. (Krüssel, Hoppe 2006)<br />
Ganz entscheidend für die effektive Bekämpfung des resistenten<br />
Ackerfuchsschwanzes ist der richtige Einsatz von<br />
Herbiziden. Ziel muss es sein, schon im Herbst maximale<br />
Wirkungsgrade zu erreichen. Optimale Bedingung für den<br />
Einsatz von Bodenherbiziden ist ein möglichst feuchtes und<br />
feinkrümeliges Saatbett.<br />
Bei der Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz sollte der Einsatz<br />
des Herbizides möglichst im Vorauflauf bis spätestens zum<br />
Spitzen des Ackerfuchsschwanzes erfolgen, um die maximale<br />
Wirkung zu erzielen. Aber auch hier gilt der Grundsatz:<br />
Bei Standorten mit resistentem Ackerfuchsschwanz<br />
darf die maximale Aufwandmenge nicht reduziert<br />
werden.<br />
Standardempfehlung für den Einsatz eines Bodenherbizides:<br />
Windhalm: 2,0–2,5 l/ha Malibu ® (ES 10–12)<br />
bei großer Kamille evtl. + 20 g/ha Pointer ® SX ®<br />
Fuchsschwanz: 4,0 l/ha Malibu ® (ES 09–10)<br />
bei starkem Ackerfuchsschwanz-Besatz<br />
evtl. + 2,0 l/ha Boxer ®<br />
Mehrjährige Versuche (siehe Grafi k 1) zu der Bekämpfung von<br />
resistentem Ackerfuchsschwanz und zur Entwicklung von Resistenzstrategien<br />
haben deutlich gezeigt, dass durch den Einsatz<br />
von pendimethalinhaltigen Herbizidkombina tionen<br />
Ackerwuchsschwanzbekämpfung im Winterweizen,<br />
im NAH-Verfahren (n = 219)<br />
Median<br />
Streubreite 50 % (Zahl: Anzahl der Versuche)<br />
Lexus ® + Malibu ® (0,15 + 3,0)<br />
12<br />
Atlantis ® WG/OD + Ciral<br />
(0,3 + 0,6/1,0 + 0,0125)<br />
29<br />
Lexus ® + Stomp ® SC (0,020 + 2,5)<br />
54<br />
Atlantis ® OD + Stomp ® SC<br />
(1,0 + 2,0)<br />
10<br />
Axial ® + Adigor ® + Stomp ® SC<br />
(0,45 + 1,35 + 2,0)<br />
7<br />
Axial ® + Adigor ® (0,45 + 1,35)<br />
11<br />
Absolute M + Stomp ® SC<br />
(0,180 + 2,5)<br />
8<br />
Herold ® + Boxer ® (0,5 + 2,0)<br />
14<br />
Lexus ® + Herold ® (0,020 + 0,4)<br />
29<br />
Atlantis ® WG/OG (0,3 + 0,6/1,0)<br />
32<br />
Absolut M (0,180)<br />
13<br />
40 50 60 70 80 90 100<br />
Wirkungsgrad in %<br />
Ungrasdichte Ø 510 Ähren/m 2<br />
Versuchsergebnisse 2000–2007; AG Ringversuche zum Pflanzenschutz im Ackerbau<br />
im Herbst nicht nur ein sehr hoher Wirkungsgrad erreicht wird,<br />
sondern auch sehr hohe Wirkungssicherheiten gegenüber<br />
dem Solo-Einsatz von blattaktiven Mitteln (Bergheim 2009,<br />
DLG-Mitteilungen, Heft 09/2009).<br />
Diese Ergebnisse bestätigen die Gräser-Plus-Wirkung von<br />
Pendimethalin in Kombination mit blattaktiven Gräsermitteln:<br />
Durch die Kombination mit Pendimethalin in der Tankmischung<br />
mit einem Gräser-Partner wird die Wirkung bei der Bekämpfung<br />
der Ungräser gegenüber dem Soloeinsatz der Wirkstoffe<br />
verstärkt.<br />
Pendimethalin ist in drei unserer Herbizide enthalten:<br />
Stomp ® Aqua (455 g/l Pendimethalin)<br />
Malibu ® (300 g/l Pendimethalin + 60 g/l Flufenacet)<br />
Picona ® (320 g/l Pendimethalin + 16 g/l Picolinafen)<br />
Mit diesen Produkten bietet die <strong>BASF</strong> verschiedene Bausteine<br />
zur effektiven Bekämpfung von resistentem Ackerfuchsschwanz<br />
und natürlich auch gegen andere Ungräser und<br />
Unkräuter.<br />
Hieraus ergeben sich folgende Empfehlungen:<br />
Stomp ® Aqua bzw. Picona ® kostengünstig,<br />
+ IPU breite Mischverunkrautung<br />
Stomp ® Aqua/Malibu ® + Lexus ® kostengünstig,<br />
bzw. Picona ® + Lexus ® breite Mischverunkrautung,<br />
gut gegen Ackerfuchsschwanz<br />
und Windhalm<br />
Stomp ® Aqua bzw. Picona ® kostengünstig,<br />
+ Chlortoluron breite Mischverunkrautung<br />
Stomp ® Aqua bzw. Picona ® breite Mischverunkrautung<br />
+ Axial ® 50 EC und Mischverungrasung<br />
(auch in Gerste)<br />
Fazit:<br />
Da in absehbarer Zukunft kein neuer Herbizidwirkstoff zur<br />
Bekämpfung von resistentem Ackerfuchsschwanz zur Verfügung<br />
stehen wird und sich die Resistenzen auch auf andere<br />
Ungräser und Unkräuter (z. B. Kamille) ausweiten, müssen die<br />
heute zur Verfügung stehenden Wirkstoffe effektiv und sinnvoll<br />
eingesetzt werden. Nur mit der Kombination aus pfl anzenbaulichen<br />
Maßnahmen und einer gezielten Herbizidstrategie, d. h.<br />
dem bewussten und überlegten Einsatz verschiedener Wirkstoffe,<br />
kann eine nachhaltige Bewirtschaftung erfolgen. Damit<br />
spielen zukünftig die Wirkstoffe wie Pendimethalin (Stomp ®<br />
Aqua; Malibu ® , Picona ® ); Metazachlor (Nimbus ® CS; Butisan ®<br />
Komplett-Pack; Butisan ® Top) und Cycloxydim (Focus ® Ultra)<br />
eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von resistenten<br />
Ungräsern und Unkräutern.<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
19
Getreideinsektizide<br />
Perfekthion ®<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Segment<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Der Spezialist gegen Blattläuse in<br />
Getreide und Kartoffeln<br />
• Schnelle Kontaktwirkung mit<br />
Knock-down-Effekt<br />
• Hervorragende Repellentwirkung<br />
• Reduzierung virusübertragender<br />
Probestiche durch Blattläuse<br />
• 3-malige Anwendung im Getreide<br />
• Flexibler Einsatz je nach Befallssituation<br />
Sichere Bekämpfung auch<br />
versteckt sitzender Läuse durch<br />
systemische und Dampfphasenwirkung<br />
Einsatzkulturen Getreide, Raps, Kartoffeln Getreide, Zuckerrüben,<br />
Gemüse, Zierpfl anzen<br />
• Schnelle Knock-down-Wirkung<br />
• Erfasst auch versteckt sitzende<br />
Schädlinge<br />
(Dampfphase)<br />
• Systemische Wirkung<br />
• Zulassung in vielen Kulturen<br />
• Im Bedarfsfall auch optimaler<br />
Mischpartner zur Wirkungsergänzung<br />
von Fastac ® SC Super<br />
Contact und Sumicidin ® Alpha EC<br />
Das starke B4-Allroundinsektizid<br />
mit Zulassung in vielen Kulturen<br />
Getreide, Raps, Rüben,<br />
Kartoffeln, Sonderkulturen,<br />
Zierpfl anzen<br />
Wirkstoffe 50 g/l Esfenvalerat 400 g/l Dimethoat 100 g/l Alpha-Cypermethrin<br />
Einsatztermin ab ES 10 Ab Befallsbeginn oder nach<br />
Warndienstaufruf<br />
Wirkungsweise Kontakt- und Fraßwirkung Kontakt- und Dampfphasenwirkung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Gebindegröße<br />
Blattläuse<br />
als Virusvektoren: 200 ml/ha,<br />
als Saugschädlinge: 250 ml/ha,<br />
Getreidehähnchen: 200 ml/ha<br />
1 Liter<br />
5 Liter<br />
Blattläuse: 0,7 l/ha<br />
Rübenfl iege: 0,4 l/ha<br />
max. 1 Anwendung<br />
ab ES 10<br />
5 Liter 0,5 Liter<br />
5 Liter<br />
10 Liter<br />
20 Liter<br />
Kontakt- und Fraßwirkung<br />
Blattläuse<br />
als Virusvektoren: 125 ml/ha,<br />
als Saugschädlinge: 125 ml/ha,<br />
Getreidehähnchen: 100 ml/ha,<br />
Zweifl ügler: 125 ml/ha (z. B. gegen<br />
Sattelmücke)<br />
• Sehr breite Zulassung in vielen<br />
Kulturen und gegen zahlreiche<br />
Schädlinge<br />
• 2-malige Anwendung zugelassen<br />
(Indikation beachten)<br />
• Bienenungefährlich (B4)<br />
• Starke und sichere Kontakt- und<br />
Fraßwirkung<br />
• Zusatzwirkung gegen saugende<br />
Insekten, z. B. Zikaden (eigene<br />
Erfahrungen)<br />
• Mit der bewährten<br />
Wirkungssicherheit des Originals<br />
20
Getreideinsektizide<br />
Aktuelle Situation bei Getreideschädlingen<br />
und Strategien zur Bekämpfung<br />
Hauke Hinz, Versuchstechniker Schleswig-Holstein<br />
In den letzten Jahren war in Norddeutschland eine Zunahme<br />
an Getreideschädlingen zu beobachten. Die Erfahrung zeigt,<br />
dass es keine allgemeinen Hinweise zum Auftreten von Getreideschädlingen<br />
gibt. In jeder Vegetation müssen die Bestände<br />
auf etwaige Schädlinge kontrolliert werden, und es müssen gezielte<br />
Maßnahmen ergriffen werden, um die Schäden möglichst<br />
gering zu halten.<br />
Die Weizengallmücken erschweren aufgrund ihres länger<br />
andauernden Schlupfes aus dem Boden die gezielte Bekämpfung.<br />
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass eine<br />
Bekämpfung am besten über den Schutz der Ähre erfolgt.<br />
Hierfür ist es notwendig, ab Schlupfbeginn auf die Ähre einen<br />
optimalen Spritzbelag zu legen, da die anfl iegenden Mücken<br />
durch die schnelle Sofortwirkung von z. B. 0,125 l/ha Fastac ®<br />
SC Super Contact abgetötet werden. Dadurch wird die Eiablage<br />
unter der Spelze verhindert. Auch Sumicidin ® Alpha EC<br />
(0,2–0,25 l/ha), eingesetzt zur Blattlausbekämpfung, erfasst die<br />
Gallmücken mit.<br />
Getreide<br />
Sattelmücken<br />
Die Sattelmücke (Haplodiplosis equestris) ist ca. 5 mm lang,<br />
hat einen roten Hinterleib und eine schwarzbraune Brust. Sie<br />
schlüpft ab etwa Anfang Mai aus dem Boden und sucht nach<br />
der Paarung die Getreidepfl anzen zur Eiablage auf. Hier legt sie<br />
die Eier perlschnurartig ab (120–200 Eier pro Weibchen).<br />
Aus diesen schlüpfen Larven, die später unter die Blattscheide<br />
dringen und mit den charakteristischen Sattelgallen den<br />
eigentlichen Schaden verursachen. Die Sattelmückenlarven<br />
müssen auf ihrem Weg von den Eigelegen zu den Blattscheiden<br />
bekämpft werden.<br />
Gelbe Weizengallmücke<br />
Raps<br />
Mais<br />
Sattelmücke, Eier Sattelmücke, Larven Sattelmücke<br />
Weizengallmücken<br />
Die Weizengallmücken (Gelbe bzw. Orangerote Weizengallmücke,<br />
Contarinia tritici bzw. Sitodiplosis mosellana) sind ca.<br />
2 mm lang. Die Mücken schlüpfen ab Ende Mai aus dem Boden<br />
und die Weibchen legen bei ruhigem Wetter die Eier unter<br />
den Spelzen der Weizenähre ab. Die Larven schlüpfen einige<br />
Tage später aus den Eiern und beginnen mit ihrer Saugtätigkeit.<br />
Nach drei bis vier Wochen wandern sie von den Pfl anzen<br />
in den Boden ab.<br />
Getreideblattläuse<br />
In norddeutschen Getreidekulturen treten drei verschiedene<br />
Arten von Blattläusen auf: die Große Getreideblattlaus, die Haferblattlaus<br />
und die Bleiche Getreideblattlaus. Aufgrund ihres<br />
enormen Vermehrungspotenzials müssen die Bestände regelmäßig<br />
auf diese Schädlinge kontrolliert werden. Die Versuche<br />
der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein optimaler<br />
Bekämpfungserfolg meist mit mehreren Anwendungen erreicht<br />
wird. Die alleinige Bekämpfung von der Blüte der Bestände<br />
reicht meist nicht aus, da bei starkem Zufl ug die Bestände<br />
nachfolgend nochmals stark besiedelt werden können.<br />
Blattlausmutter + Jungläuse<br />
Befallsnest mit Gelbverzwergungsvirus<br />
In Ergänzung zur Gallmückenbekämpfung sollte also stets eine<br />
weitere spezielle Blattlausbehandlung mit eingeplant und bei<br />
Bedarf durchgeführt werden. Denn Blattläuse verursachen<br />
nicht nur durch ihre Saugtätigkeit Schaden, sondern auch<br />
durch Ihre Eigenschaft als Überträger des Gelbverzwergungsvirus.<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
21
Getreideinsektizide<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Gegen alle auftretenden Getreideschädlinge hat sich ein Einsatz<br />
von 0,2 l/ha Sumicidin ® Alpha EC oder 0,125 l/ha Fastac ®<br />
SC Super Contact zum optimalen Bekämpfungszeitpunkt als<br />
hoch wirksam erwiesen. Je nach Schaderregerauftreten konnten<br />
Mehrerträge von 8–26 dt/ha erzielt werden.<br />
Als grobe Hilfe zur Abschätzung der Schadwirkung können<br />
folgende Anhaltswerte dienen:<br />
1 Sattelgalle pro Halm<br />
=> ca. 1 % Ertragsreduktion<br />
2 Larven der Weizengallmücke pro Ähre<br />
=> ca. 1 % Ertragsreduktion<br />
5 Blattläuse pro Halm<br />
=> ca. 1 % Ertragsreduktion<br />
Anwendungsempfehlung Getreideinsektizide<br />
Gegen Blattläuse als<br />
Virusvektoren<br />
Gegen Blattläuse bzw.<br />
Getreidehähnchen*<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
200 ml/ha<br />
oder<br />
oder<br />
Unsere Empfehlungen:<br />
Sattelmücken:<br />
Kontrolle ab Mitte Mai. Bei Befall mit 125 ml/ha<br />
Fastac ® SC Super Contact bekämpfen.<br />
Weizengallmücken:<br />
Kontrolle ab Beginn Ährenschieben. Bei Befall mit<br />
125 ml/ha Fastac ® SC Super Contact bekämpfen.<br />
Blattläuse:<br />
Bei mehr als 30 Prozent befallener Halme und/oder<br />
Ähren mit<br />
0,2 l/ha Sumicidin ® Alpha EC oder<br />
125 ml/ha Fastac ® SC Super Contact oder<br />
0,7 l/ha Perfekthion ® (bis ES 55) bekämpfen<br />
Seit letztem Jahr hat auch das langjährig bewährte Perfekthion<br />
® wieder eine Freilandzulassung in Getreide bekommen, und<br />
zwar 0,7 l/ha gegen Blattläuse bis ES 55.<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
200–250 ml/ha<br />
Fastac ® SC Super Contact<br />
100–125 ml/ha<br />
Perfekthion ®<br />
700 ml/ha<br />
Gegen Weizengall- und<br />
Sattelmücke<br />
Fastac ® SC Super Contact<br />
125 ml/ha<br />
12 29 31 32 37 39 49 51 59 61<br />
* Geringere Aufwandmengen sind bei Getreidehähnchen ausreichend.<br />
Zugelassen sind bei Fastac ® SC Super Contact 100 ml/ha, bei Sumicidin ® Alpha EC 200 ml/ha.<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
22
Getreide Spurennährstoffe<br />
Eine ausgewogene Zufuhr an Mikronährstoffen ist<br />
Grundlage für stabile Erträge!<br />
Bernd Grupe, Verkaufsberater Niedersachsen<br />
Ein Düngungsexperte sagte einmal, dass ein Landwirt ohne<br />
Kenntnis der pfl anzenverfügbaren Nährstoffe seines Bodens<br />
einem Kapitän ohne Kompass gleicht. Heute ist eine solche<br />
Unkenntnis gleich mehrfach fatal: Marktwirtschaftliche Aspekte<br />
bestimmen Kultur und Fruchtfolge auf unseren Äckern, dabei<br />
werden die Grundsätze der Fruchtfolgegestaltung weniger<br />
beachtet. Infolgedessen sind Mangelsymptome keine Seltenheit,<br />
die durch Frühsaaten, Selbstfruchtfolgen, fl aches Pfl ügen,<br />
einseitige N-Düngung und Höchsterträge zusätzlich gefördert<br />
werden. Im Spurennährstoffbereich haben wir in den letzten<br />
beiden Jahrzehnten mehr gespart als recht war, wie uns<br />
Pfl anzenanalysen der letzten Jahre in Weizen auf besten Lehmstandorten<br />
in Südniedersachsen vor Augen führen:<br />
Anteil unterdurchschnittlich versorgter Weizenpflanzen<br />
in ES 31 in % (insgesamt wurden in den letzten fünf<br />
Jahren 32 Pflanzenanalysen von Praxisflächen untersucht):<br />
Kupfer 61 %<br />
Mangan 67 %<br />
Zink 78 %<br />
Bor 94 %<br />
Wofür braucht die Pflanze eigentlich Spurennährstoffe?<br />
Kupfer trägt zur Photosynthese bei und ist an Enzymreaktionen<br />
beteiligt. Ein Mangel führt zu erhöhter Lager- und<br />
Krankheitsanfälligkeit. In Extremfällen (2006 – Winterroggen)<br />
unterbleibt die Befruchtung.<br />
Zink hat wesentliche Funktionen im Energiestoffwechsel und<br />
Hormonhaushalt. Ein Mangel hemmt das Wachstum und die<br />
Stärkeproduktion. Pilzkrankheiten und Viruserkrankungen sind<br />
die Folge. Hohe pH-Werte legen Zink fest.<br />
Mangan ist an den meisten Reaktionen in der Zelle beteiligt:<br />
Photosynthese, Chlorophyll- und Eiweißbildung, Vitamin-C-<br />
Synthese. Es steuert Hormone und verzögert die Alterung. Die<br />
Kälteresistenz (Gerste, Raps) und Anfälligkeit gegen Halmbruch<br />
und Schwarzbeinigkeit werden verbessert.<br />
Bor – in Weizen! – beeinfl usst wesentlich das Zellwachstum<br />
und die Fruchtbildung. Mangel führt zu geringerer Blüten- und<br />
Samenbildung.<br />
Insgesamt haben alle Spurennährstoffe einen Einfl uss auf den<br />
Befall mit unterschiedlichen Pilzkrankheiten: Sie wirken leicht<br />
reduzierend. Die Ursache dafür liegt in ihrem Einfl uss auf den<br />
Pfl anzenstoffwechsel.<br />
Grundsätzlich sollten die Spurennährstoffe im Getreide früh,<br />
d. h. im Herbst oder im Frühjahr zwischen ES 25 und 32<br />
gegeben werden. Dies ist von besonderer Wichtigkeit für eine<br />
Mangan-Mangel<br />
in Weizen<br />
Bordüngung im Getreide. Den Bedarf<br />
ermitteln Sie am sichersten über eine<br />
Pfl anzenanalyse in ES 25–32 bei einem<br />
entsprechenden Institut.<br />
Oben im Bild sehen Sie einen Weizen<br />
(Sorte: Hattrick) aus der Leinenniederung<br />
mit einem Mangan-Mangel. Die anschließende<br />
Blattdüngung erbrachte ca. 9 dt/ha<br />
Mehrertrag!<br />
Leider gibt es für die Praxis viele Spurennährstoffdünger, die<br />
nicht alle wichtigen Nährstoffe enthalten. Deren Einsatz dient<br />
somit häufi g nur der „Gewissensberuhigung“. Nutrimix ® Fluid<br />
ist in 2007 auf den Markt gekommen und enthält alle wichtigen<br />
Nährstoffe für Getreide.<br />
Bor kann über 0,75 kg/ha Nutribor ® (60 g a. S. Bor/ha) bis ES<br />
32 ohne Probleme in Getreide dazugegeben werden. Mehrfachmischungen<br />
mit Fungiziden und Wachstumsreglern sind<br />
nach derzeitigem Kenntnisstand möglich.<br />
Was diese beiden Blattdünger leisten, hat stellvertretend ein<br />
Versuch in Weizen (Sorte: Winnetou) auf einem Lehmstandort<br />
an der Weser im Kreis Holzminden gezeigt:<br />
Blattdüngung in Weizen – Standort: Bevern<br />
nur Fungizide<br />
Fungizide + Nutrimix ® Fluid<br />
Fungizide + Nutrimix ® Fluid + Nutribor ®<br />
116 dt/ha<br />
121 dt/ha<br />
125 dt/ha<br />
Mehrjährige Ergebnisse untermauern Mehrerträge von 3 bis<br />
6 dt/ha. Auch in Versuchen amtlicher Stellen wurden Mehrerträge<br />
von bis 4 % durch Nutrimix ® Fluid plus Nutribor ® in<br />
Niedersachsen erzielt (Bezirksstelle Braunschweig).<br />
Eine ausgewogene Zufuhr an Mikronährstoffen kann nur über<br />
entsprechende Analysen (Boden oder Pfl anze) erfolgen.<br />
Zahlreiche Pfl anzenanalysen in Weizen weisen einen unerwarteten<br />
Mangelzustand nach. Das gilt auch für die Analyse<br />
auf den besseren Böden! Auf den leichteren Böden ist eine<br />
Blattdüngung mit Mangan im Herbst häufi g unerlässlich. Ein<br />
Extrem wurde bei Bor nachgewiesen – Bor ist meistens im<br />
Mangel. Getreide wurde zu lange bei der Nährstoffversorgung<br />
im Mikrobereich vernachlässigt, wodurch Ertragsverluste in<br />
Kauf genommen wurden.<br />
Mit Nutrimix ® Fluid bietet die <strong>BASF</strong> einen hoch wirtschaftlichen<br />
und preiswerten Blattdünger an, der allen Anforderungen der<br />
Praxis gerecht wird. Nutrimix ® Fluid lässt sich problemlos mit<br />
anderen Pfl anzenschutzmitteln mischen und stabilisiert darüber<br />
hinaus noch die Spritzbrühe!<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
23
Getreide Wachstumsregler<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Segment<br />
Einsatzkulturen<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Vermeidung von Lager durch<br />
Einkürzung und Stärkung des<br />
Halmes<br />
Winter- und Sommerweizen,<br />
Winterroggen, Wintertriticale,<br />
Hafer<br />
• Stabilisierung der unteren<br />
Internodien und damit Schutz vor<br />
Einknicken bei Lagerdruck<br />
• Bei entsprechender Lichtintensität<br />
bereits ab 5 °C wirksam<br />
• Bei Anwendung zur Hauptbestockung<br />
(ES 21–29):<br />
Förderung der Seitentriebbildung<br />
(gezielte Bestandesführung in<br />
schwachen Beständen)<br />
Sichere Bestandesführung durch<br />
Einkürzung und Stärkung des<br />
Halmes und verbessertes Wurzelwachstum<br />
Winterweizen, Wintergerste,<br />
Winterroggen, Wintertriticale,<br />
Dinkel<br />
Wirkstoffe 720 g/l Chlormequatchlorid 50 g/l Prohexadion-Calcium +<br />
300 g/l Mepiquatchlorid<br />
Einsatztermin Weizen: ab ES 21–ES 31<br />
Roggen, Triticale: ab ES 30–ES 37<br />
Hafer: ab ES 32–ES 49<br />
Wirkungsweise<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Halmverkürzung (überwiegend untere<br />
Internodien), Halmverdickung<br />
und Vergrößerung des Halmquerschnitts<br />
Winterweizen: 0,7–2,1 l/ha<br />
Sommerweizen: 0,5–1,3 l/ha<br />
Winterroggen + Wintertriticale:<br />
1,5–2,0 l/ha<br />
Hafer: 1,5–2,0 l/ha<br />
(sortenabhängig)<br />
ES 30–39<br />
Halmverkürzung, Zellwandverstärkung,<br />
Vergrößerung des Halmquerschnitts<br />
und Förderung des<br />
Wurzelwachstums<br />
0,5–1,25 l/ha Medax ® Top +<br />
0,5–1,25 kg/ha Turbo<br />
(im Verhältnis 1 : 1)<br />
Gebindegröße 10 Liter 5 Liter Medax ® Top +<br />
5 kg Turbo<br />
• Schnelle und sichere Wirkung<br />
bei fast jedem Wetter durch zwei<br />
Wirkstoffe<br />
• Flexibel einsetzbar<br />
• Verbesserte Standfestigkeit durch<br />
sehr gute Sprosseinkürzung und<br />
Stimulation des Wurzelwachstums<br />
• Sehr gute Pfl anzenverträglichkeit<br />
• Bessere Ausschöpfung des<br />
vorhandenen Ertragspotenzials<br />
• Kombination mit anderen Wachstumsreglern<br />
möglich<br />
Hochkonzentrierte Spezialdüngerlösung<br />
zur Verhinderung von<br />
Spurennährstoffmangel bei<br />
Getreide<br />
Winterweizen, Wintergerste,<br />
Sommergerste, Winterroggen,<br />
Wintertriticale, Dinkel, Hafer<br />
25 g/l Cu*, 38 g/l Mn*, 0,4 g/l Mo,<br />
25 g/l Zn,<br />
zusätzliche Nährstoffe:<br />
3 g/l N<br />
* als Chelat von EDTA<br />
Von Bestockung bis zum Ährenschieben<br />
Blattaufnahme (Blattdünger),<br />
Anwendung auch in Kombination<br />
mit Pfl anzenschutzmitteln<br />
1,0–2,0 l/ha<br />
(0,5–1,0 l/ha je Behandlung)<br />
10 Liter<br />
• Einfache Anwendung durch<br />
Flüssigformulierung<br />
• 100 % Chelatisierung der<br />
metallischen Spurennährstoffe<br />
• Keine Löslichkeitsprobleme,<br />
kürzere Rührzeiten<br />
• Kein Verstopfen der Filter<br />
24
Getreide Wachstumsregler<br />
Lassen Sie kein Lager in Ihrem Getreide zu!<br />
Wachstumsreglereinsatz in Getreide 2010<br />
Sönke Först, Versuchstechniker Schleswig-Holstein<br />
Der richtige Einsatz von Wachstumsreglern im Getreide ist<br />
eine der wirtschaftlichsten Pfl anzenschutzmaßnahmen überhaupt.<br />
Das ist einfach darin begründet, dass eine erfolgreiche<br />
Verhinderung von Lager alle anderen produktionstechnischen<br />
Maßnahmen mit absichert. Was nützt Ihnen eine erfolgreiche<br />
Fungizidstrategie, wenn am Ende durch einen fehlerhaften<br />
Wachstumsreglereinsatz ein Großteil Ihrer Ernte auf dem Feld<br />
bleibt?<br />
Lagergetreide aufgrund fehlerhaften Wachstumsreglereinsatzes<br />
kann folgende negative Effekte haben:<br />
• Bei frühzeitigem Lagereintritt: reduzierte Assimilat-Einlagerung<br />
ins Korn<br />
• Ertragsreduzierung durch erntetechnische Verluste<br />
• Höherer Kraftstoffverbrauch und geringere Flächenleistung<br />
bei der Ernte<br />
• Höhere Trocknungskosten des schlecht abtrocknenden<br />
Getreides<br />
• Schlechtere Kornqualitäten durch gestörte Einlagerung<br />
(Protein, Sedi) und frühzeitiges Ende der Keimruhe (Fallzahl,<br />
Auswuchs)<br />
• Erschwerte Stoppelbearbeitung durch Ernterückstände,<br />
die der Mähdrescher nicht aufgenommen und somit nicht<br />
zerkleinert hat<br />
• Insbesondere bei einer folgenden pfl uglosen Bodenbearbeitung<br />
wirken sich solche Fehler dann schon beim Aufl auf der<br />
Folgekultur negativ aus (N-Sperre, fehlender Bodenschluss<br />
durch Strohansammlungen, Bindung von Bodenherbiziden).<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Faktoren, die die angepasste Aufwandmenge und Wirkung der Wachstumsregulatoren bestimmen:<br />
®<br />
F aktoren<br />
Cycocel<br />
720<br />
Ertragserwartung hoch<br />
Ertragserwartung niedrig<br />
Standfestigkeit Sorte hoch<br />
Standfestigkeit Sorte niedrig<br />
Bestandesdichte hoch<br />
Bestandesdichte niedrig<br />
Saattermin früh<br />
Saattermin spät<br />
N-Angebot hoch<br />
Temperaturen hoch<br />
Temperaturen niedrig<br />
Getreideanteil in der<br />
Fruchtfolge > 70%<br />
Optimales Bodenwasserangebot<br />
Schlechte Wasserversorgung<br />
Helles Wetter<br />
Tankmix mit Herbiziden<br />
Medax ®<br />
Top<br />
Bemerkungen<br />
Beachten Sie die Sortentabellen!<br />
Seitentriebe ab ES 21 mit Cycocel ® 720 stärken*.<br />
Vorsicht! – In der Pflanze sind mehr Streckungshormone<br />
gebildet worden.<br />
Seitentriebe ab ES 21 mit Cycocel ® 720 stärken*.<br />
Cycocel ® > 15 °C, Medax ® Top>20°C<br />
Cycocel ®
Getreide Wachstumsregler<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Doch das ist noch nicht alles: Schaderregern wird durch die<br />
verdickte Halmbasis das Eindringen in die Pfl anze erschwert,<br />
was das Auftreten von parasitärem Lager vermindert.<br />
Fasst man all diese Effekte zusammen, vor allem mit ihren wirtschaftlichen<br />
Folgen, dann kommt man schnell zu dem Schluss:<br />
Lager ist unbedingt zu vermeiden!<br />
Aktuelle Situation<br />
Frühe Aussaattermine im Herbst haben überwiegend zu<br />
guten Bestandesdichten vor Wintereinbruch geführt. Das wird<br />
entscheidenden Einfl uss auf die Bestandesführung im Frühjahr<br />
2010 haben.<br />
Die richtige Wachstumsreglerstrategie entscheidet auch in der<br />
laufenden Saison über Erfolg oder Misserfolg des Produktionssystems<br />
Getreideanbau.<br />
Bestimmt wird der Wachstumsreglereinsatz durch zahlreiche<br />
Faktoren. Diese sind in der Tabelle auf der vorhergehenden<br />
Seite dargestellt.<br />
Die angebaute Sorte ist nur ein Faktor bei der Beurteilung der<br />
Standfestigkeit eines Bestandes. Andere, insbesondere die<br />
standortspezifi schen Faktoren (z. B. Ertragspotenzial), sind in<br />
der Summe entscheidender für die Wahl der richtigen Wachstumsreglerstrategie<br />
als der Faktor Sorte allein.<br />
1. Winterweizen<br />
Cycocel ® 720 bleibt die Basis der Halmstabilisierung des<br />
Weizens. Die Anwendung in frühen Wachstumsphasen erhöht<br />
die Wirkungssicherheit des Systems. Der erste Termin vor dem<br />
Streckungsbeginn vergrößert den Halmdurchmesser und die<br />
Halmwandstärke der Getreidepfl anze. Die Gefahr von parasitärem<br />
Lager wird hierdurch reduziert. Außerdem wird das<br />
Risiko ungünstiger Folgewitterung bei geteilten Applikationszeitpunkten<br />
ebenfalls minimiert.<br />
Medax ® Top ist ein Wachstumsregler, der die Wirkstoffe Mepiquatchlorid<br />
(300 g/l) und Prohexadion-Calcium (50 g/l) enthält.<br />
Medax ® Top zeichnet sich durch weitgehende Witterungsunabhängigkeit<br />
aus und führt auch unter ungünstigen Wetterbedingungen<br />
zu gleichmäßig eingekürzten Beständen. Des<br />
Weiteren ist Medax ® Top in hohem Maße pfl anzenverträglich<br />
und hat keinen negativen Einfl uss auf die Wurzelmasse. Im<br />
Gegenteil: Es stimuliert sogar die Wurzelentwicklung.<br />
Dieses Phänomen war nach 2008 auch im Erntejahr 2009 zu<br />
beobachten. Im April und Mai gab es kaum nennenswerte<br />
Niederschläge und besonders der Weizen hatte in diesem<br />
Zeitraum stark mit Wasser- und Nährstoffmangel zu kämpfen.<br />
Unter diesen Bedingungen konnten in unseren Versuchen<br />
zahlreiche Weizensorten das bessere Wurzelwerk in den mit<br />
Cycocel ® 720 und Medax ® Top behandelten Parzellen in Mehrerträge<br />
umsetzen. So brachte unsere Empfehlung im Schnitt<br />
über 6 Sorten am Standort Siek (Schleswig-Holstein) 5.4 dt/ha<br />
(8,1 dt in 2008) Mehrertrag, obwohl im gesamten Versuch kein<br />
Lager auftrat!<br />
Empfehlung:<br />
1,0 l/ha Cycocel ® 720 in ES 25–29<br />
1,0 l/ha Cycocel ® 720 + 0,5 l/ha Medax ® Top in ES 31<br />
0,5 l/ha Medax ® Top in ES 37–39<br />
Das Gleiche konnte an diversen anderen Versuchsstandorten<br />
in unserer Region Nordwest beobachtet werden. So wurden<br />
z. B. an einem Standort auf der Insel Fehmarn bei gleicher<br />
Behandlung wie auf Hof Siek sogar 12,7 dt Mehrertrag erzielt.<br />
Auch hier trat im ganzen Versuch kein Lager auf! Damit ist Medax<br />
® Top gerade in kritischen Situationen die richtige Wahl.<br />
Entscheidend im intensiven Weizenanbau in Norddeutschland<br />
ist es, die Bestände gleichmäßig über die gesamte<br />
Vegetation einzukürzen und zu stabilisieren. Beobachtungen<br />
insbesondere der letzten Jahre haben gezeigt, dass<br />
Bestände, die im April aufgrund von hohen Temperaturen<br />
und starker Trockenheit gar nicht oder nur unzureichend mit<br />
Wachstumsreglern behandelt wurden, später ins Lager gingen,<br />
obwohl die Spritzungen im Mai (ES 37–39) nach dem Regen<br />
gute Einkürzungseffekte brachten. Grund dafür war, dass die<br />
unteren Internodien praktisch nicht eingekürzt und stabilisiert<br />
wurden. Die späten Spritzungen haben fast ausschließlich<br />
Auswirkungen auf die oberen Internodien. Da diese an der<br />
Gesamtpfl anzenlänge den größten Anteil ausmachen, fallen<br />
die Einkürzungen der Gesamtpfl anzenlänge zwar besonders<br />
gut ins Auge, leisten aber zur Standfestigkeit nur den<br />
geringeren Beitrag. Die unteren Internodien werden nur<br />
von den frühen Spritzungen (klassische Cycocel ® -Termine)<br />
beeinfl usst.<br />
Daher sind in lagergefährdeten Beständen nur Kombinationen<br />
aus frühen, überwiegend stabilisierenden, und späteren, stark<br />
einkürzenden Maßnahmen in der Summe erfolgreich.<br />
2. Wintergerste<br />
Die Wintergerste durchläuft die einzelnen Wachstumsstadien<br />
wesentlich schneller als z. B. der Weizen. Das bedeutet, dass<br />
im gleichen Zeitabschnitt ein deutlich stärkeres Streckungswachstum<br />
zu verzeichnen ist als im Weizen. Das führt dazu,<br />
dass bei frühem Wachstumsreglereinsatz in der Gerste und zu<br />
später Nachlage die zu Anfang erreichte Einkürzung unerwartet<br />
schnell wieder „herauswächst“. Deshalb ist besonders in der<br />
Gerste darauf zu achten, dass mit der Folgespritzung nicht<br />
zu lange gewartet wird. Oft benötigt die Gerste nur wenige<br />
Tage von ES 37 (Erscheinen Fahnenblatt) bis ES 49 (Grannenspitzen).<br />
Da ist jeder Tag mit Applikationswetter zu nutzen!<br />
26
Getreide Wachstumsregler<br />
Im Erntejahr 2008 mussten wir einige zur Ernte abknickende<br />
Gerstenbestände beobachten. In den Versuchen 2008 zeigten<br />
Varianten mit Medax ® Top + Partner zum Termin ES 37–39<br />
kaum noch Halmknicken. Daher haben wir generell in allen<br />
Sorten in ES 37–39 Medax ® Top + Partner in der Saison 2009<br />
empfohlen. Die Beobachtungen aus der Saison 2009 sowohl in<br />
Versuchen als auch in der Praxis bestätigen dies.<br />
Empfehlung:<br />
0,5 l/ha Medax ® Top + 0,5 kg/ha Turbo + Partner<br />
Auch im Erntejahr 2009 haben wir in unseren Versuchen<br />
wieder verschiedene Wachstumsregler-Strategien in diversen<br />
Gerstensorten getestet. Und auch in diesem Jahr konnten,<br />
obwohl kein Lager auftrat, wieder deutliche Mehrerträge erzielt<br />
werden. So brachte die <strong>BASF</strong>-Empfehlung einen Mehrertrag<br />
von 5–10 dt/ha im Schnitt über alle diverse Sorten!<br />
Empfehlung:<br />
0,75 l/ha Medax ® Top + 0,75 kg/ha Turbo in ES 31–32<br />
0,5–0,75 l/ha Medax ® Top + 0,5-0,75 kg/ha Turbo + Partner<br />
(T1 = 31/32) (T2 = 37/39)<br />
T2 Niedersachsen: 0,5 l/ha Medax ® Top + 0,5 kg/ha Turbo +<br />
Partner<br />
T2 Schleswig-Holstein: 0,75 l/ha Medax ® Top + 0,75 kg/ha<br />
Turbo + Partner<br />
Deutliche Mehrerträge konnten an zahlreichen anderen Versuchsstandorten<br />
in Schleswig-Holstein und Niedersachsen<br />
beobachtet werden.<br />
Dass das aber nicht nur auf Hochertragsstandorten der Fall ist,<br />
zeigt unser neues Versuchsfeld in Willingrade bei Neumünster.<br />
Dieser Standort weist nur 14 bis 18 Bodenpunke aus und<br />
Wachstumsreglereinsatz in Wintergerste, Lomerit, Helmstorf 2009<br />
ist daher eigentlich kein Standort für Wintergerste, aber für<br />
die Fragestellung der Ertragseffekte von Wachstumsreglern<br />
besonders geeignet.<br />
Hier wurden dieselben Sorten wie auf den besseren Standorten<br />
angebaut und u. a. auch die, für einen solchen Standort<br />
unüblichen, Aufwandmengen der Hochertragsstandorte ausgebracht.<br />
Das Ertragsergebnis liegt mit nur 32,5 dt/ha in der<br />
unbehandelten Variante erwartungsgemäß niedrig, aber alle<br />
getesteten Medax ® Top-Varianten zeigten auch unter diesen<br />
extremen Bedingungen Mehrerträge! Die o. g. Doppelanwendung<br />
brachte z. B. 2,9 dt/ha Mehrertrag und hat somit nicht<br />
nur nicht geschadet, sondern noch einen Ertragsvorteil von<br />
9 % gebracht!<br />
Da sich der Einsatz von Medax ® Top positiv auf das Wurzelwachstum<br />
des Getreides auswirkt, ist Medax ® Top gerade<br />
auch in der Gerste unter schwierigen Bedingungen das Mittel<br />
der Wahl. Zu beachten ist allerdings, dass die Medax ® Top-<br />
Aufwandmenge – insbesondere auf leichten Standorten –<br />
deutlich reduziert werden kann bzw. sollte (siehe nachfolgende<br />
Empfehlungen).<br />
Nutzen Sie Ihre und unsere mehrjährigen Erfahrungen im Umgang<br />
mit den Wachstumsreglern Cycocel ® 720 und Medax ®<br />
Top. Führen Sie Ihre Bestände standhaft bis zur Ernte und<br />
damit zu Höchsterträgen, denn: Lager in Ihrem Wintergetreide<br />
ist verboten!<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Stufe 3<br />
Stufe 1 Kontrolle<br />
Stufe 2<br />
Stufe 1<br />
Stufe 2 ES 31/32, 17.04.2009<br />
0,75 l/ha Medax ® Top +<br />
Partner<br />
Stufe 3 ES 31/32, 17.04.2009<br />
0,75 l/ha Medax ® Top +<br />
Partner<br />
ES 37/39, 28.04.2009<br />
0,75 l/ha Medax ® Top +<br />
Partner<br />
Leguminosen<br />
27
Getreide Wachstumsregler<br />
Sortenabhängige Wachstumsregler-Empfehlungen<br />
Weizen<br />
Anwendungsempfehlung Winterweizen 2010<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Standard<br />
lageranfällige Sorte,<br />
intensive Bestandesführung<br />
standfeste Sorte<br />
geringe Lagergefahr<br />
* Medax ® Top immer zusammen<br />
mit Turbo im Verhältnis 1 : 1<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
Winterweizen<br />
Sorten mit guter Standfestigkeit und<br />
geringem Wachstumsregler-Aufwand<br />
Akzento, Alidos, Amply, Anthus, Atlantis, Beaver, Bourbon,<br />
Brigadier, Capnor, Carenius, Certo, Classic, Cortez, Corvus,<br />
Dekan, Dynamo, Enorm, Excellenz, Exsept, Florida, Frodin,<br />
Gaston, Grommit, Haven, Hermann, Heroldo, History, Hybred,<br />
Ilias, Koch, Leiffer, Limes, Manager, Mandub, Maverick, Merkur,<br />
Nirvana, Noah, Novalis, Piko, Potenzial, Punch, Ranger,<br />
Redford, Rialto, Ritmo, Skalmeje, Slejpner, Sobi, Sophytra,<br />
Striker, SW Topper, Tommi, Tukan, Tulsa, Versailles, Vivant,<br />
Wasmo, Windsor<br />
Sorten mit normaler Standfestigkeit und<br />
mittlerem Wachstumsregler-Aufwand<br />
Cycocel ® 720<br />
1,0–1,5 l/ha<br />
Cycocel ® 720<br />
1,0–1,5 l/ha<br />
oder<br />
oder<br />
Medax ® Top*<br />
0,5–0,75 l/ha<br />
Medax ® Top*<br />
0,75 l/ha<br />
Medax ® Top*<br />
0,5–0,75 l/ha<br />
Medax ® Top*<br />
1,0 l/ha<br />
Medax ® Top*<br />
0,5 l/ha<br />
Medax ® Top*<br />
0,5 l/ha<br />
Medax ® Top*<br />
0,5 l/ha<br />
Medax ® Top*<br />
0,5 l/ha<br />
Medax ® Top*<br />
0,5 l/ha<br />
25 29 30 31 32 34 37 39<br />
Kontrast, Korund, Lahertis, Lambros, Lucius, Ludwig, Madrid,<br />
Magister, Manhatten, Maltop, Meteor, Meunier, Milvus, Mirage,<br />
Moldau, Monopol, Motiv, Mulan, Naturastart, Olivin, Opus,<br />
Ordeal, Paroli, Pepital, Previa, Privileg, Quebon, Reaper, Romanus,<br />
Schamane, Skater, Soissons, Sokrates, Solitär, SW Max,<br />
SW Tataros, Tabasco, Tambor, Tarso, Terrier, Titburi, Toras,<br />
Torrild, Tower, Transit, Travix, Trend, Tuareg, Türkis, Vercons,<br />
Vergas, Winnetou, Winni, Xanthos, Zobel<br />
Sorten mit geringerer Standfestigkeit und<br />
hohem Wachstumsregler-Aufwand<br />
Achat, Akratos, Alitis, Ambras, Applaus, Aristos, Aron, Asketis,<br />
Aszita, Batis, Borenos, Bussard, Caesar, Capo, Centrum,<br />
Contur, Creativ, Dream, Ephoros, Frument, Glockner, Jenga,<br />
Kanzler, Kornett, Levendis, Magnus, Mewa, Mikon, Pegassos,<br />
Petrus, Qualibo, Rektor, Semper, Skagen, Tiger, Toni, Toronto,<br />
Trakos, Tremie, Wenga, Zentos<br />
Actros, Akteur, Altos, Arminius, Aspirant, Astron, Athlet, Atoll,<br />
Bandit, Biscay, Bold, Boomer, Borneo, Brillant, Bueto, Buteo,<br />
Campari, Cardos, Carolus, Cetus, Charger, Champion, Complet,<br />
Compliment, Contra, Convent, Cubus, Darwin, Drifter, Ebi,<br />
Elvis, Empire, Flair, Greif, Habicht, Hanseat, Hybnos 1, Hynos<br />
2B, Idol, Impression, Inspiration, JB Asano, Julius, Karpos,<br />
28
Getreide Wachstumsregler<br />
Sortenabhängige Wachstumsregler-Empfehlungen<br />
Gerste, Roggen und Triticale<br />
Wintergerste<br />
Sorten mit normaler bis geringer Standfestigkeit und<br />
mittlerem bis hohem Wachstumsregler-Aufwand<br />
Sorten mit guter Standfestigkeit und<br />
geringem Wachstumsregler-Aufwand<br />
Action, Affair, Allegra, Anastasia, Angela, Angora, Annicka,<br />
Antalya, Arkona, Artist, Aviron, Bayava, Bistro, Bombay, Calador,<br />
Camera, Campanile, Candesse, Cantare, Carrero, Catania,<br />
Cinderella, Cobalt, Dyveke, Edda, Emely, Existenz, Elbany,<br />
Finesse, Finita, Geo, Gerval, Gilberta, Jasmin, Jessica, Jolante,<br />
Jorinde, Juliane, Kamoto, Kyoto, Labea, Laverda, Leonie,<br />
Ludmilla, Malwinta, Mercedes, Merilyn, Merlot, Naomie, Nelly,<br />
Nicola, Opal, Reni, Siberia, Silvia, Spectrum, Svenja, Tafeno,<br />
Tokyo, Traviata, Venus, Verena<br />
Advance, Alingi, Alissa, Anoa, Apolda, Barcelona, Bonnie,<br />
Cabrio, Camilla, Caprima, Caraibe, Carat, Carola, Catania,<br />
Christelle, Clara, Cordoba, Cornelia, Cosima, Dorothea, Duet,<br />
Elfe, Express, Fee, Franziska, Fridericus, Garnelan, Gaulois,<br />
Grete, Hamu, Hanna, Julia, Kreta, Lolita, Loreley, Lunaris,<br />
Madou, Majestic, Masto, Marinka, Maximiliane, Milva, Mombasa,<br />
Nikel, Noveta, Passion, Queen, Regina, Rocca, Sarah,<br />
Silke, Souleyka, Structura, Theresa, Tiffany, Traminer, Uschi,<br />
Vanessa, Venezia, Verticale, Zzoom<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Anwendungsempfehlung Wintergerste 2010<br />
Mais<br />
„normale Bestände”<br />
mittlere Standfestigkeit<br />
Medax ® Top*<br />
0,5–0,75 l/ha<br />
Medax ® Top* + Partner<br />
0,5 l/ha<br />
stark lageranfällige<br />
Bestände, Sorten mit<br />
Neigung zu<br />
Halm-/Ährenknicken<br />
Medax ® Top* + ggf. Partner<br />
0,75–1,0 l/ha<br />
Medax ® Top* + Partner<br />
0,5 l/ha<br />
Kartoffeln<br />
31 32 37 39<br />
Entwicklungsstadien (BBCH) * Medax ® Top immer zusammen mit Turbo im Verhältnis 1 : 1<br />
Anwendungsempfehlung Wintergerste 2010<br />
Rüben<br />
„Einfachanwender”<br />
gute Standfestigkeit<br />
Medax ® Top* + ggf. Partner<br />
0,75–1,25 l/ha<br />
Leguminosen<br />
25 29 30 31 32 34 37 39 49<br />
Entwicklungsstadien (BBCH) * Medax Top ® immer zusammen mit Turbo im Verhältnis 1 : 1<br />
29
Getreide Wachstumsregler<br />
Sorten mit geringer Standfestigkeit und<br />
hohem Wachstumsregler-Aufwand<br />
Wintertriticale<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Alpaca, Catinka, Cita, Krimhild, Landi, Lomerit, Perma, Sigra,<br />
Stephanie, Tilia, Yuka<br />
Winterroggen<br />
Sorten mit guter Standfestigkeit und<br />
geringem Wachstumsregler-Aufwand<br />
Populationssorten:<br />
Amilo, Danko, Motto, Walet, Warko<br />
Hybridsorten:<br />
Ballistic, Clou, Evolo, Fernando, Festus, Novus, Treviso, Visello<br />
Sorten mit normaler Standfestigkeit und<br />
mittlerem Wachstumsregler-Aufwand<br />
Populationssorten:<br />
Arantis, Borellus, Boresto, Born, Canovus, Caroass, Carotopp,<br />
Cilion, Conduct, Hacada, Halo, Matador, Merkator, Nikita,<br />
Plato, Recrut<br />
Hybridsorten:<br />
Askari, Avanti, Apart, Amando, Dino, Esprit, Fernando, Fugato,<br />
Gamet, Locarno, Lomoran, Marder, Picasso, Rapid, Rasant,<br />
Resonanz, Ursus, Uso<br />
Anwendungsempfehlung Winterroggen, Triticale 2010<br />
geringe Lagerneigung<br />
mittlere/starke Lagerneigung<br />
Sorten mit normaler Standfestigkeit und<br />
mittlerem Wachstumsregler-Aufwand<br />
Agrano, Bellac, Benetto, Disco, Grenado, Inpetto, Kitaro,<br />
Lamberto, Legalo, Mundo, Piano, Santop, SW Talentro, Ticino,<br />
Trimaran, Trinidad, Versus<br />
Sorten mit geringer Standfestigkeit und<br />
hohem Wachstumsregler-Aufwand<br />
Alamo, Binova, California, Focus, Lupus, Modus, Printus,<br />
Tremplin, Triamant, Trimester, Tritikon, Vitalis<br />
Medax ® Top*<br />
0,5–0,75 l/ha<br />
Medax ® Top*<br />
0,75–1,25 l/ha<br />
Medax ® Top*<br />
0,5–0,75 l/ha<br />
* Medax ® Top immer zusammen<br />
mit Turbo im Verhältnis 1 : 1<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
29 30<br />
31<br />
32<br />
34<br />
37 39<br />
30
Getreidefungizide<br />
Osiris ® – Die Krönung für beste Qualität Ihres Getreides<br />
Was ist Osiris ® ?<br />
Osiris ® ist das neue, breit wirksame Fungizid für umfassenden<br />
Krankheitsschutz im Blatt- und Ährenbereich mit<br />
besonderer Stärke gegen Fusarium. Durch die Kombination<br />
von Metconzaol und Epoxiconazol in einer innovativen<br />
Formulierung ist es gelungen, ein neues, qualitativ hochwertiges<br />
Breitbandfungizid zu entwickeln. Osiris ® zeichnet sich<br />
durch eine besonders schnelle Kurativleistung und lang<br />
anhaltende Dauerleistung aus.<br />
Getreide<br />
Besonders schnelle Kurativleistung und anhaltende<br />
Dauerwirkung durch innovative Formulierung<br />
Die neue Formulierung von Osiris ® mit vollständig gelösten<br />
Wirkstoffen verbessert signifi kant die Anlagerung, Aufnahme<br />
und Verteilung der beiden Wirkstoffe an und in der Pfl anze.<br />
Somit sind auch schwer bekämpfbare Krankheiten (z. B.<br />
Fusarium) oder Krankheiten in fortgeschrittenen Infektionsstadien<br />
(z. B. Septoria) sehr gut zu kontrollieren.<br />
Außergewöhnlich großflächige Benetzung<br />
Die neuartige Formulierungstechnologie mit einem ausgewogenen<br />
Verhältnis von Formulierhilfsstoffen garantiert eine<br />
sehr gute Benetzung der gesamten Pflanzenoberfläche.<br />
Auftreffende Spritzbrühetropfen werden sehr fest an der<br />
Pfl anzenoberfl äche angelagert und zeigen eine außergewöhnlich<br />
großfl ächige Benetzung der Pfl anzenoberfl äche.<br />
Die Pfl anzen wirken nach der Applikation wie lackiert.<br />
Damit werden auch nicht direkt getroffene Pflanzenteile<br />
sicher geschützt. Besonders wichtig ist diese Eigenschaft<br />
bei einer späteren Applikation von Fungiziden, wenn der<br />
gesamte Blattapparat vollständig vorhanden ist und die zu<br />
schützende Blattoberfl äche am größten ist. Gleichzeitig spielt<br />
diese Eigenschaft bei der Bekämpfung von Fusarium-<br />
Arten eine große Rolle. Hier ist es besonders wichtig, dass die<br />
Wirkstoffe neben der Oberfl äche auch das Innere der Ähre<br />
schützen und dorthin gelangen, wo Fusarium die Getreideähren<br />
infi ziert.<br />
Osiris ®<br />
Standard<br />
links: Pflanzenoberfläche ist vollständig benetzt, Blätter wirken nach<br />
Osiris ® -Behandlung wie lackiert, rechts: Standardformulierung<br />
Schnelle und großflächige Aufnahme der Wirkstoffe in<br />
die Pflanze für eine besonders starke heilende Wirkung<br />
Durch den hohen Anteil an Formulierungshilfsstoffen wird<br />
eine schnelle Aufnahme auch unter schwierigen Bedingungen<br />
gewährleistet (z. B. eine dicke Wachsschicht älterer Blätter und<br />
der entwickelten Ähre). Die Wirkstoffe werden in kürzester Zeit<br />
über die Blattoberfläche und die Spaltöffnungen aufgenommen<br />
und breit im Interzellularraum verteilt.<br />
Als besondere Eigenschaft von Osiris ® ist hier die sehr<br />
schnelle systemische Verteilung hervorzuheben. Bereits<br />
2 Stunden nach der Applikation sind die Wirkstoffe über die<br />
Epidermis in den tiefer liegenden Schichten des Blattes zu<br />
fi nden. So können kurzfristig bereits bestehende Infektionen<br />
gestoppt und die weitere Ausbreitung der Pilze im Blattinneren<br />
verhindert werden.<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Schnelle und umfassende Benetzung der Getreideähre für einen sicheren Fusariumschutz<br />
direkt nach Applikation nach 0,1 Sekunden nach 0,5 Sekunden<br />
Wasser<br />
nicht<br />
oberflächenaktiv<br />
Leguminosen<br />
Osiris ®<br />
sehr schnelle<br />
Verteilung und<br />
Abtrocknung<br />
31
Getreidefungizide<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Schnelle Aufnahme und großflächige Verteilung von Osiris ® in der Pflanze<br />
Wirkstoffe und deren Wirkung in Osiris ®<br />
Metconazol<br />
Metconazol gehört zur Wirkstoffgruppe der Triazole. Es wirkt<br />
sowohl protektiv als auch kurativ. Der Wirkstoff dringt sehr<br />
schnell in die Pfl anze ein und wird mit dem Saftstrom verteilt.<br />
Dadurch kann die Ausbreitung schon vorhandener Infektionen<br />
gestoppt werden. Durch das rasche Eindringen in die Pfl anze<br />
wird der Wirkstoff vor nachfolgendem Regen geschützt. Neben<br />
der breiten Leistung gegenüber vielen Blattkrankheiten<br />
zeigt Metconazol sich hoch wirksam gegen verschiedene<br />
Fusarium-Arten (Fusarium avenaceum, Fusarium culmorum,<br />
Fusarium graminearum und Fusarium poae). Bei einzelnen<br />
Arten erreicht der Wirkstoff bereits in geringer Konzentration<br />
hohe Wirkungsgrade. Metconazol besitzt nicht nur eine hohe<br />
Wirksamkeit gegen Fusariosen, sondern kann auch die<br />
Mykotoxinbildung stark reduzieren.<br />
Zulassungen von Osiris ® 2010 in Weizen<br />
Epoxiconazol<br />
Epoxiconazol gehört ebenfalls zur Wirkstoffklasse der Triazole.<br />
Charakteristisch für Epoxiconazol ist seine breite fungizide<br />
Wirksamkeit gegen zahlreiche Getreidepathogene. Es<br />
hemmt äußerst effektiv das Schlüsselenzym zur Biosynthese<br />
von Ergosterol, einem unentbehrlichen Bestandteil der<br />
pilzlichen Zellmembran. Epoxiconazol zeichnet sich sowohl<br />
durch eine sehr gute kurative Leistung als auch durch eine<br />
hervorragende protektive Leistung gegenüber vielen Blattfl<br />
eckenerregern (z. B. Septoria tritici) und Rosten (Gelb- und<br />
Braunrost) aus.<br />
Für die Saison 2011 sind weitere Krankheiten in der<br />
Zulassungsprüfung für Gerste, Roggen und Triticale.<br />
Septoria-Blattdürre<br />
(Septoria tritici)<br />
Braunrost<br />
(Puccinia recondita)<br />
Gelbrost<br />
(Puccinia striiformis)<br />
DTR-Blattdürre<br />
(Drechslera tritici-repentis)<br />
Fusarium-Arten<br />
(Fusarium ssp.)<br />
32
Getreidefungizide<br />
Segment<br />
Zur Bekämpfung früher Getreidekrankheiten<br />
mit besonderer Stärke<br />
gegen Mehltau, Septoria tritici,<br />
Halmbruch und Rost<br />
Breitestes Wirkungsspektrum gegen<br />
alle relevanten Pilzkrankheiten<br />
mit hohen Ertrags- und Qualitätseffekten<br />
Das neue breit wirksame Fungizid<br />
für umfassenden Krankheitsschutz<br />
im Blatt- und Ährenbereich<br />
mit besonderer Stärke gegen<br />
Fusarium<br />
Getreide<br />
Einsatzkulturen<br />
Winterweizen, Wintergerste<br />
Winterroggen, Wintertriticale<br />
Winterweizen, Wintergerste<br />
Winterweizen, Wintergerste*,<br />
Winterroggen*, Wintertriticale*<br />
* Zulassung wird 2011 erwartet.<br />
Wirkstoffe 75 g/l Metrafenone +<br />
62,5 g/l Epoxiconazol +<br />
200 g/l Fenpropimorph<br />
Champion ® :<br />
233 g/l Boscalid +<br />
67 g/l Epoxiconazol<br />
37,5 g/l Epoxiconazol +<br />
27,5 g/l Metconazol<br />
Raps<br />
Diamant ® :<br />
114 g/l F 500 ® +<br />
43 g/l Epoxiconazol +<br />
214 g/l Fenpropimorph<br />
Einsatztermin ab Befallsbeginn bis ES 61 ab Befallsbeginn bis ES 61 ab Befallsbeginn bis ES 61,<br />
Fusarium ES 61–69<br />
Mais<br />
Wirkungsweise protektiv, kurativ protektiv, kurativ protektiv, kurativ<br />
Wirkstoffverteilung<br />
systemisch, episystemisch,<br />
translaminar<br />
systemisch, translaminar<br />
systemisch<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Gebindegröße<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
1,6–2,0 l/ha Weizen:<br />
2,0–3,0 l/ha<br />
0,9 l/ha Champion ® +<br />
0,9 l/ha Diamant ®<br />
Gerste:<br />
0,8 l/ha Champion ® +<br />
0,8 l/ha Diamant ®<br />
im Doppelgebinde:<br />
10 Liter<br />
5 Liter<br />
50 Liter Ecomatic ® 5 Liter Diamant ®<br />
50 Liter Diamant ®<br />
10 Liter<br />
5 Liter Champion ® +<br />
50 Liter Ecomatic ®<br />
10 Liter Champion ® +<br />
10 Liter Diamant ®<br />
Doppelgebinde Ecomatic ® :<br />
50 Liter Champion ® +<br />
• Sehr breites Wirkungsspektrum<br />
• Besondere Stärke gegen Mehltau,<br />
Halmbruch, Rost und Septoria<br />
tritici<br />
• Mit neuartiger Formulierung<br />
• In allen wichtigen Getreidearten<br />
zugelassen<br />
• Überragende Regenfestigkeit<br />
• Flexible Komplettlösung in Weizen<br />
und Gerste<br />
• Überragende Stopp- und Dauerwirkung<br />
• Hohe Ertrags- und Qualitätseffekte<br />
• Einzigartiger Resistenzschutz<br />
durch Kombination von vier Wirkstoffgruppen<br />
• Sehr breites Wirkungsspektrum<br />
• Stärkste Azol-Kombination mit<br />
zwei Wirkstoffen<br />
• Sehr schnelle und sichere<br />
Wirkung durch neuartige<br />
Formulierungstechnologie<br />
• Beste Fusarium-Leistung und<br />
Mykotoxin-Reduktion<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
33
Getreidefungizide<br />
Fungizideinsatz im Getreide<br />
Erfahrungen aus 2009 – Empfehlungen für 2010<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Dr. Christoph Hempler, Technischer Leiter Region<br />
Nordwest<br />
Zu Beginn dieses Beitrages sei der traditionelle Rückblick auf<br />
das vergangene Jahr gestattet. Was waren die Besonderheiten<br />
2009 im Hinblick auf die Fungizide? Welches waren die Rahmenbedingungen,<br />
unter denen sich die Produkte bewähren<br />
mussten?<br />
Situation im Frühjahr 2009<br />
Nach einer vergleichsweise späten Ernte im Herbst 2008<br />
(einige Weizenbestände konnten durch die späte Ernte der<br />
Vorfrucht erst Ende August / Anfang September gedroschen<br />
werden) folgte ein wechselhafter Herbst mit feucht-milden<br />
Bedingungen im Oktober und November. Die Bestände gingen<br />
gut entwickelt in die Vegetationsruhe.<br />
Ab Anfang Januar folgte dann eine anhaltende Kältephase,<br />
die im Grunde genommen fast bis Ende März anhielt. Wir hatten<br />
mal wieder einen Winter, der den Namen auch verdiente.<br />
Die Temperaturen gingen regional bis auf –20 °C herunter, die<br />
Frostnächte hielten bis Ende März an. Zum Glück hatten wir<br />
in den extrem kalten Phasen verbreitet eine Schneedecke, die<br />
stärkere Auswinterungsverluste verhindert hat.<br />
Die Niederschlagssumme der Monate Dezember bis Februar<br />
lag deutlich unter dem langjährigen Mittel; die Wasservorräte<br />
im Boden zum Frühjahr waren somit begrenzt. Allerdings führte<br />
die Frostgare zu einer sehr guten Bodenstruktur und die Pflanzen<br />
wiesen ein gutes Wurzelwerk auf. Der Vegetationsrückstand<br />
gegenüber dem Vorjahr betrug aufgrund der winterlichen<br />
Witterung ca. 2 Wochen.<br />
Mit Beginn des Monats April änderte sich alles schlagartig! Das<br />
Frühjahr setzte mit Macht ein. Ungewöhnlich hohe Temperaturen<br />
im gesamten April (an einzelnen Tagen 25–30 °C)<br />
sorgten dafür, dass das Getreide den anfänglichen Vegetationsrückstand<br />
aufholte und binnen 3 Wochen in einen Vegetationsvorsprung<br />
von 10–14 Tagen umwandelte. Von Anfang<br />
bis Ende April bildeten viele Getreidebestände 4 neue Blattetagen<br />
und durchliefen die ES-Stadien ES 30 bis ES 49/51. Das<br />
bedeutete: Ährenschieben bereits Ende April, insbesondere bei<br />
Gerste, Roggen, Triticale und z. T. bei früh gedrilltem Weizen.<br />
Pilzkrankheitsbefall konnte sich bei derart schneller Vegetation<br />
nicht wirklich aufbauen. Das Getreide wuchs den Infektionen<br />
regelrecht davon. Dazu kam noch, dass im gesamten April<br />
– ansonsten ja ein Monat mit sprichwörtlich schlechtem und<br />
wechselhaftem Wetter – praktisch kein Regen fiel (oft insgesamt<br />
nicht mehr als 5 mm in 6! Wochen). Dazu kam phasenweise<br />
dann auch noch anhaltender Ostwind, sodass sich in<br />
der zweiten Aprilhälfte – vor allem auf den leichteren Böden<br />
– bereits die ersten Trockenschäden andeuteten.<br />
Erste Niederschläge fielen erst wieder Anfang/Mitte Mai.<br />
Mit mehr Feuchtigkeit stellten sich in der Folgezeit auch die<br />
ersten Infektionen mit Blattpathogenen (Septoria, Roste,<br />
Ramularia) ein. Bis Ende Juni stellte sich in den anfälligeren<br />
Sorten ein z. T. beachtliches Befallsniveau ein. Dominante<br />
Pilzkrankeit war in Weizen, Roggen und Triticale der Braunrost.<br />
In Gerste dominierte neben Zwergrost vor allem die Ramularia-<br />
Sprenkelkrankheit.<br />
Versuchsbesichtigung Dunau<br />
34
Getreidefungizide<br />
Ab etwa dem 20.06. schlug die Witterung dann wieder in Richtung<br />
„trocken und heiß“ um. Die Abreife der Bestände setzte<br />
rasch ein. Die Ernte der Gerste begann um den 10./15. Juli.<br />
Roggen, Triticale und Weizen folgten unmittelbar danach,<br />
sodass die Ernte 2009 relativ rasch und problemlos über die<br />
Bühne gehen konnte.<br />
Alle Welt war nun gespannt, wie wohl in Anbetracht dieser<br />
überwiegend doch trockeneren Witterung mit sehr viel Sonneneinstrahlung<br />
und nach vorangegangenem Winter die Erträge<br />
ausfallen würden.<br />
Bereits die ersten Druschergebnisse deuteten auf gute<br />
Getreide-Erträge hin. Das bestätigte sich in der Folgezeit<br />
nachdrücklich. Dies galt insbesondere für all die Standorte, die<br />
nicht zu sehr unter der Trockenheit zu leiden hatten. In unseren<br />
Versuchen und auch in den Versuchen der Landwirtschaftskammer<br />
lagen die Erträge nicht selten zwischen 90 und über<br />
100 dt/ha, und das sogar schon ohne Fungizideinsatz. Das<br />
mengenmäßig sehr gute Vorjahresniveau konnte 2009 noch ein<br />
wenig getoppt werden.<br />
Unbefriedigend waren allerdings oft die Proteinwerte des<br />
Weizens. Ganz offensichtlich wurde hier im Frühjahr in Anbetracht<br />
hoher Stickstoffpreise doch etwas zu viel gespart und zu<br />
wenig N gestreut (für 100 dt/ha Weizen mit 12,5–13 % Protein<br />
benötigt man nun mal ca. 250 kg/ha N aus Düngung und<br />
Bodenvorräten).<br />
Auch die Wahl der N-Form dürfte eine gewisse Rolle gespielt<br />
haben. Verbreitet wurde im Frühjahr auf preislich günstigere<br />
Ammonium-Dünger (Harnstoff, SSA) zurückgegriffen. KAS war<br />
im Frühjahr ja noch relativ teuer.<br />
Harnstoff war rückblickend unter den sehr trockenen Bedingungen<br />
im April 2009 sicher nicht die optimale N-Form. Der<br />
Dünger lag oft wochenlang oben auf, ohne in Lösung zu<br />
gehen und pflanzenverfügbar zu sein. Auf Böden mit hohen<br />
pH-Werten (z. B. Marsch) dürfte das eine oder andere Kilo N<br />
auch noch in Form von Ammoniak verflüchtigt worden sein<br />
und stand hinterher nicht mehr zur Verfügung.<br />
Die hohen Erträge haben dann sicherlich auch noch einen<br />
„Verdünnungseffekt“ bewirkt, sodass die unbefriedigenden<br />
Proteinwerte des Weizens erklärbar sind.<br />
Das Niedersächsische Landesamt für Statistik hat die nachfolgenden<br />
Ertragszahlen (dt pro ha) veröffentlicht.<br />
Weizenerträge der Jahre 2008 und 2009<br />
sowie im langjährigen Mittel (dt/ha)<br />
Winter-WEIZEN 2008 2009 Ø 2002–2007<br />
Ø Niedersachsen 89,7 85,0 77,7<br />
Auf Basis dieser Daten wurden in Niedersachsen 2009 pro ha<br />
im Vergleich zum Vorjahr 5 % weniger Weizen geerntet. Das<br />
Ergebnis für 2009 lag zudem 9,4 % über dem langjährigen<br />
Mittel.<br />
Gerstenerträge der Jahre 2007 und 2008<br />
sowie im langjährigen Mittel (dt/ha)<br />
Winter-GERSTE 2008 2009 Ø 2002–2007<br />
Ø Niedersachsen 67,2 71,4 63,8<br />
In der Wintergerste wurden 2009 pro Hektar in Niedersachsen<br />
6 % mehr geerntet als 2008. Das Ertragsniveau pro Hektar lag<br />
2008 gut 12 % über dem langjährigen Mittelwert.<br />
Roggenerträge der Jahre 2008 und 2009<br />
sowie im langjährigen Mittel (dt/ha)<br />
Winter-ROGGEN 2008 2009 Ø 2002–2007<br />
Ø Niedersachsen 60,3 64,1 57,0<br />
Auch im Roggen wurden pro Hektar 2009 deutlich höhere<br />
Erträge erzielt als noch 2008. Das Plus beträgt für Niedersachsen<br />
7 %, im Vergleich zum langjährigen Mittel waren es<br />
ca. 12 % mehr.<br />
Triticaleerträge der Jahre 2008 und 2009<br />
sowie im langjährigen Mittel (dt/ha)<br />
Winter-TRITICALE 2008 2009 Ø 2002–2007<br />
Ø Niedersachsen 60,9 68,1 60,8<br />
Quelle für Ertragsdaten Getreide: Niedersächsisches Landesamt<br />
für Statistik, Erntestatistik<br />
Auch die Hektar-Erträge von Triticale lagen 2009 über denen<br />
der Vorjahre (+12 % gegenüber 2008 und gegenüber dem<br />
langjährigen Mittel).<br />
Eine mengenmäßig gute bis sehr gute Ernte wurde 2009 nicht<br />
nur in Deutschland, sondern auch in vielen umliegenden europäischen<br />
Ländern eingefahren. Dieses Überangebot an Getreide<br />
hatte und hat leider zur Folge, dass die Erzeugerpreise zur<br />
Zeit nach wie vor unbefriedigend sind. Sie liegen in etwa auf<br />
dem Niveau des Jahres 2006.<br />
In Anbetracht der steigenden Weltbevölkerung, sich verändernder<br />
Verzehrgewohnheiten insbesondere in asiatischen<br />
Ländern (Indien, China, Japan) und weltweit knapper Lager-<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
35
Getreidefungizide<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
bestände (ca. 20 %) ist hoffentlich davon auszugehen, dass<br />
Getreide nach wie vor ein begehrtes Gut bleibt und dass die<br />
Preise kurz- und mittelfristig wieder anziehen werden.<br />
Die 2009 eingesetzten Pflanzenschutzmaßnahmen waren im<br />
Regelfall wirtschaftlich und haben sich gerechnet.<br />
Beachten Sie in dem Zusammenhang exemplarisch die 2009er<br />
Druschergebnisse aus unseren Sortenversuchen in Dunau. In<br />
der Gerste konnte durch Fungizide (Doppelbehandlung) ein<br />
durchschnittlicher Mehrertrag von 13 dt/ha erzielt werden<br />
(Mittel über 18 Sorten), im Weizen waren es durch ebenfalls<br />
Doppelbehandlung in der Spitze 13 dt/ha mehr als in „Unbehandelt“<br />
(Ø über 28 Sorten).<br />
Gerste (Ø ü. 18 Sorten):<br />
ohne Fungizide<br />
1-x-Behandlung Champion ® & Diamant ®<br />
2-x-Behandlung Champion ® & Diamant ®<br />
97 dt/ha<br />
104 dt/ha<br />
110 dt/ha<br />
Weizen (Ø ü. 28 Sorten):<br />
ohne Fungizide<br />
96 dt/ha<br />
1 x Fungizid (ES 37/39) 103 dt/ha<br />
2 x Fungizid (ES 32/ES 49/51) 109 dt/ha<br />
3 x Fungizid (ES 32/ES 37–49/ES 61–65) 111 dt/ha<br />
Die Wirtschaftlichkeit der eingesetzten Fungizide stand auch<br />
im Jahr 2009 bei Ein- und Zweifachbehandlungen in allen<br />
Getreidearten zumeist außer Frage (Ausnahme: gesunde Sorten<br />
auf extremen Trockenstandorten, wo kein Befall auftrat)!<br />
Die Dreifachbehandlung rechnete sich nur in wenigen Fällen,<br />
da aufgrund der anhaltenden Trockenheit in der Abreifephase<br />
zum einen kein Krankheitsbefall mehr auftrat, und zum anderen<br />
Hitze und Trockenheit frühzeitig die Abreife einleiteten.<br />
Krankheitsbefall<br />
Aufgrund des späten Vegetationsstarts und des sehr trockenen<br />
Monats April konnten sich die bekannten nässeliebenden<br />
Pilzkrankheiten (Rhynchosporium in Gerste und Roggen,<br />
Septoria tritici im Weizen, Gelbrost in Triticale und Weizen) im<br />
Frühjahr 2009 nicht etablieren.<br />
Rhynchosporium in Gerste (links) und Roggen (rechts)<br />
Die einzige Krankheit, die unter den geschilderten Witterungsbedingungen<br />
zunächst eine gewisse Bedeutung hatte, war der<br />
Mehltau in allen Getreidearten. Oftmals handelte es sich um<br />
Stängelbefall unten im Bestand.<br />
In der Gerste gesellte sich später noch Ramularia dazu. Netzflecken<br />
traten nur in anfälligeren Sorten nach ausreichenden<br />
Niederschlägen auf.<br />
Der wärmeliebende Braunrost trat ab Mitte Mai in allen Getreidearten<br />
stärker in Erscheinung und wurde in Weizen, Roggen<br />
und Triticale – je nach Sortenanfälligkeit – zur dominanten<br />
Krankheit in der Abreifephase.<br />
Septoria tritici (Weizen) Mehltau (Weizen) Gelbrost (Weizen, Triticale)<br />
36
Getreidefungizide<br />
Zwergrostbefall in der Gerste blieb auf die anfälligen Sorten beschränkt<br />
– er erreichte aber nicht annähernd das Ausmaß von<br />
2007. Blüteninfektionen mit toxinbildenden Fusarien-Erregern<br />
haben vereinzelt stattgefunden – ein Riesenproblem ist daraus<br />
glücklicherweise nicht entstanden.<br />
<strong>BASF</strong>-Fungizide für 2010<br />
Die Getreidefungizid-Palette der <strong>BASF</strong> umfasst im Jahr 2010<br />
die nachfolgend genannten Produkte:<br />
Capalo ® : Das Produkt wurde im Frühjahr 2008 mit großem Erfolg<br />
neu eingeführt. Es ist ein strobilurinfreies Universalfungizid<br />
für alle Getreidearten. Die optimal formulierte Wirkstoffkombination<br />
aus Metrafenone, Epoxiconazol und Fenpropimorph<br />
stellt die breite Wirkung gegen alle wichtigen Fuß- (Halmbruch!),<br />
Blatt- und Ährenpathogene sicher. Die Zulassung<br />
reicht von Befallsbeginn bis ES 61. Capalo ® ist sehr schnell<br />
regenfest.<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Ramularia<br />
Champion ® : Wirkstoffkombination aus Epoxiconazol und<br />
Boscalid, wichtiges Instrument im Resistenzmanagement<br />
gegen Fungizidresistenzen, große Breitenwirkung gegen alle<br />
wichtigen Blatt- und Ährenkrankheiten, beste Wirkung gegen<br />
Halmbruch, auch gegen strobilurinresistente Septoria-tritici-<br />
Stämme sicher, exzellent gegen Ramularia in Wintergerste.<br />
Boscalid ist der bisher einzige Wirkstoff aus der Klasse der<br />
SDHI-Fungizide im Markt.<br />
Mais<br />
Netzflecken<br />
Gerstenmehltau<br />
Diamant ® : Enthält Epoxiconazol, F 500 ® (Pyraclostrobin) und<br />
zusätzlich noch Fenpropimorph (bekannt aus dem Corbel ® ).<br />
Das bedeutet: drei Wirkstoffe mit drei unterschiedlichen<br />
Wirkorten im pilzlichen Stoffwechsel – der Pilz wird von drei<br />
„Fronten“ angegriffen. Diamant ® ist in allen Getreidearten<br />
zugelassen, es werden alle wichtigen Blatt- und Ährenpathogene<br />
erwischt. Besondere Wirkungsstärken liegen im Bereich<br />
Roste (herausragende Kurativleistung, beste Dauerwirkung),<br />
Netzflecken und DTR. Zusätzlich garantiert Diamant ® durch<br />
seinen Strobilurin-Anteil Vitalitätseffekte, die sich in entsprechend<br />
hohen Erträgen und Qualitäten wiederfinden. Diamant ®<br />
ist das stärkste Strobilurin-Fungizid für die Ährenbehandlung<br />
im Getreide.<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Opus ® Top: Bewährter Azol-Standard für alle Getreidearten<br />
(gegen Blatt- und Ährenpathogene).<br />
Braunrost (Weizen) Braunrost (Roggen) Zwergrost (Gerste)<br />
Juwel ® Top: Bewährter Strobilurin-Standard in allen Getreidearten<br />
gegen Fuß-, Blatt- und Ährenpathogene.<br />
NEU!!!<br />
Osiris ® : Das Produkt ist ein neues, breit und sicher wirksames<br />
Fungizid gegen Pilzkrankheiten, die vorrangig während des Ährenschiebens<br />
und in der Abreifephase des Weizens eine Rolle<br />
spielen (z. B. Septoria, Roste, DTR, Schwärzepilze, Fusarien).<br />
Osiris ® enthält in hoher Aufladung die Wirkstoffe Epoxiconazol<br />
und Metconazol in einer neuartigen und exzellenten<br />
Formulierung. Das Produkt wird sehr schnell aufgenommen<br />
und systemisch in der Pflanze verteilt.<br />
Leguminosen<br />
37
Getreidefungizide<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Neben der Krankheitsbekämpfung wird gleichzeitig auch die<br />
Belastung des Erntegutes mit Mykotoxinen (z. B. DON) erheblich<br />
reduziert. Die Zulassung von Osiris ® ist 2010 zunächst<br />
für Weizen (3,0 l/ha) von Befallsbeginn bis ES 69 gegeben,<br />
im Folgejahr 2011 wird dann auch die Zulassung in Roggen,<br />
Gerste und Triticale angestrebt.<br />
A. Alle Getreidearten<br />
Gegen Mehltau und Halmbruch in ES 25–30: Capalo ®<br />
Mehltau ist bei uns in den letzten Jahren eigentlich schon fast<br />
in Vergessenheit geraten. Die Züchtung hat uns in den vergangenen<br />
Jahren zunehmend Sorten beschert, die in der Mehltauanfälligkeit<br />
als relativ gesund eingestuft sind.<br />
Dennoch kann es regional aufgrund von besonderen Witterungskonstellationen<br />
(Kleinklimata), intensiven Einsatzes von<br />
Wirtschaftsdüngern, hoher Bestandesdichten etc. zu bekämpfungswürdigen<br />
Befallssituationen kommen.<br />
Für die sichere Bekämpfung von früh auftretendem Mehltau in<br />
solchen Fällen heißt unsere Empfehlung Capalo ® .<br />
Capalo ® verfügt über eine sehr gute Stopp-Wirkung gegen<br />
vorhandenen Befall, und es schützt die Pflanzen sehr lang anhaltend<br />
gegen Neubefall. Die Dauerwirkung beträgt je nach<br />
Aufwandmenge bis zu 6 Wochen. Neben Mehltau werden<br />
auch der Halmbruch und Frühbefall mit Septoria, Rost<br />
etc. sehr gut mit erfasst.<br />
Capalo ® ist in allen Getreidearten zugelassen von Befallsbeginn<br />
(ES 25) bis Beginn der Blüte (ES 61).<br />
Für den Fall, dass es also in anfälligen Sorten ausgangs des<br />
Winters bekämpfungswürdigen Befall mit frühem Mehltau<br />
geben sollte, lautet unsere Empfehlung:<br />
Unsere Empfehlung gegen frühen Mehltau:<br />
1,6 l/ha Capalo ® in ES 25–30<br />
Aus arbeitswirtschaftlicher Sicht bietet es sich an, das Capalo ®<br />
z. B. zusammen mit der ersten Cycocel ® 720-Behandlung oder<br />
mit Frühjahrsherbiziden (z. B. Biathlon ® , Biathlon ® XL, Basagran<br />
® DP) Ende der Bestockung einzusetzen. AHL kann in<br />
begrenzter Menge (20–30 l/ha) zugesetzt werden.<br />
Das Solo-Produkt Flexity ® wird 2010 nicht mehr vermarktet.<br />
B. Weizen<br />
werden benötigt, wobei es insbesondere auf die notwendige<br />
Wirkungssicherheit gegen Septoria tritici und Braunrost,<br />
unsere wichtigsten Pilzkrankheitserreger im Weizen, ankommt.<br />
Auch in diesen Fällen ist Capalo ® unser Mittel der Wahl!<br />
Aufgrund der Erfahrungen aus den vergangenen Jahren<br />
ist beim Fungizideinsatz auch 2010 wieder auf folgende<br />
Punkte zu achten:<br />
• rechtzeitiger Beginn der Fungizidmaßnahmen (mehr infektionsbezogen,<br />
weniger stadienbezogen vorgehen)<br />
• ausreichend hoher Azol-Anteil im Produkt oder in der Tankmischung<br />
• möglichst mehrere Wirkstoffe mit unterschiedlichen Wirkmechanismen/Wirkorten<br />
kombinieren (Wirkstoffwechsel als<br />
Resistenzvorbeugung)<br />
• ausreichend hohe Aufwandmengen zur Sicherstellung von<br />
Kurativleistung und Dauerwirkung<br />
• Zusatz eines Kontaktmittels (Wirkstoff: Chlorthalonil) bei<br />
starkem Druck mit Septoria tritici ist in anfälligen Sorten<br />
überlegenswert.<br />
<strong>BASF</strong>-Fungizidempfehlung während der Schossphase<br />
des Weizens<br />
Capalo ® setzt die oben beschriebenen Forderungen allesamt<br />
um. Es ist ein breit wirksames Fungizid, in dem sich die Funktionsmechanismen<br />
der drei bewährten Wirkstoffe Metrafenone,<br />
Epoxiconazol und Fenpropimorph ideal ergänzen. Die Wirkstoffverteilung<br />
in der Pflanze ist systemisch und translaminar.<br />
Capalo ® wirkt protektiv, kurativ und antisporulierend<br />
gegen alle wichtigen Getreidekrankheiten (Fuß-, Blatt-, Ähren-).<br />
Die neuartige Formulierung von Capalo ® führt zu einer deutlich<br />
verbesserten Produktanlagerung bei der Applikation im<br />
Vergleich zu anderen Standardprodukten.<br />
Dies kommt Capalo ® während der Schossphase insbesondere<br />
bei der Bekämpfung von Septoria tritici, Mehltau, Halmbruch<br />
und Braunrost zugute. Auch die strobilurinresistenten Mehltauund<br />
Septoriastämme werden sehr gut bekämpft. Die Stopp-<br />
Wirkung von Capalo ® gegen bereits vorhandenen Befall ist<br />
hervorragend. Die nachfolgenden Fotos aus Dunau aus dem<br />
Jahr 2007 belegen das eindrucksvoll.<br />
1. Pilzbekämpfung im Weizen während der Schossphase<br />
Je weiter die Vegetation in Richtung Schossphase voranschreitet,<br />
desto wahrscheinlicher wird es, dass Mehltau in den<br />
Hintergrund tritt und andere Krankheitserreger überwiegen (z.<br />
B. Septoria tritici, DTR, Braunrost, Halmbruch). Breit und lang<br />
andauernd wirksame Fungizide bzw. Fungizid-Kombinationen<br />
Kontrolle 1,25 l/ha Vergleichsmittel 1,6 l/ha Capalo ®<br />
38
Getreidefungizide<br />
Capalo ® bietet im Azolbereich folgende Vorteile:<br />
• Komplettlösung für alle Getreidearten<br />
• enthält drei verschiedene Wirkstoffgruppen (Resistenzmanagement<br />
umgesetzt)<br />
• große Breitenwirkung gegen alle wichtigen Fuß-, Blatt- und<br />
Ährenkrankheiten inklusive Rost („eins gegen alle“)<br />
• sehr gute Wirkung gegen Halmbruch<br />
• eingebauter „Schlitteneffekt“ (Fenpropimorph beschleunigt<br />
die Aufnahme von Epoxiconazol, verbessert damit die Kurativleistung<br />
und erhöht die Witterungsunabhängigkeit)<br />
• beste Regenfestigkeit durch innovative Formulierungstechnologie<br />
• einfache Handhabung durch Fertigformulierung<br />
• problemlose Mischbarkeit mit Wachstumsreglern (z. B. Cycocel<br />
® 720, Medax ® Top)<br />
Wichtig für eine sichere Bekämpfung von Septoria tritici ist, wie<br />
bereits erwähnt, der rechtzeitige Anwendungstermin und eine<br />
ausreichend hohe Menge an Azolwirkstoff.<br />
Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren lassen den<br />
Rückschluss zu, dass für eine verlässliche Stopp- und Dauerwirkung<br />
gegen Septoria tritici 80–100 g/ha Epoxiconazol nicht<br />
unterschritten werden sollten. Daraus lässt sich die nachfolgende<br />
Empfehlung ableiten:<br />
Empfehlung für die Schossphase des Weizens (ES 31–37):<br />
1,6 l/ha Capalo ® (100 g Epoxiconazol)<br />
2. Ährenbehandlung im Winterweizen<br />
Die Ährenbehandlung in ES 49/51 wird seit der Erfahrung der<br />
letzten beiden Jahre auf jeden Fall wieder mit strobilurinhaltigen<br />
Fungiziden bzw. Tankmischungen durchgeführt.<br />
Die Dauerwirkung ist einfach besser, und die auch bei<br />
schwächerem Krankheitsbefall durch die physiologischen<br />
Zusatzeffekte bedingten Mehrerträge in Größenordnung von<br />
1–3 dt/ha helfen auch bei schwankenden Getreidepreisen die<br />
Wirtschaftlichkeit sicherzustellen.<br />
und Wettbewerbsfähigkeit wiederholt bewiesen hat. Besonders<br />
hervorzuheben sind im Wettbewerbsvergleich die Wirkungsstärken<br />
gegen Septoria tritici, DTR und Braunrost.<br />
In der nachfolgenden Tabelle ist ein zusammengefasstes<br />
Ergebnis der Bezirksstellen Bremervörde, Nienburg, Hannover<br />
und Braunschweig der LWK Niedersachsen dargestellt.<br />
In dieser Versuchsreihe lag die Spritzfolge „Capalo ® + Bravo ®<br />
500/ Champion ® & Diamant ® “ bei vorrangigem Auftreten von<br />
Septoria tritici und Braunrost ertraglich deutlich an der Spitze.<br />
Versuchsergebnis 2009<br />
der Bezirksstellen Bremervörde, Nienburg, Hannover und<br />
Braunschweig der LWK Niedersachsen<br />
ES 31/32 ES 49/51 Ertrag (dt/ha)<br />
Kontrolle – 102,6<br />
1,25 l/ha Capalo ® 0,9 l/ha Champion ®<br />
+ 1,0 l/ha Bravo ® + 0,9 l/ha Diamant ® 115,2<br />
1,25 l/ha Capalo ®<br />
0,6 l/ha<br />
+ 1,0 l/ha Bravo ® + 1,8 l/ha VGM<br />
111,0<br />
1,25 l/ha Capalo ®<br />
0,75 l/ha<br />
+ 1,0 l/ha Bravo ® + 0,75 l/ha VGM<br />
111,2<br />
Neben den Septoria-Arten und Rosten gehört auch die<br />
„Problemkrankheit“ DTR zum „Repertoire“ von „Champion ® +<br />
Diamant ® “. Das liegt in erster Linie am Wirkstoff F 500 ® (Pyraclostrobin)<br />
im Diamant ® . Diamant ® gehört zweifelsohne zu den<br />
stärksten DTR-Fungiziden am Markt.<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Champion ® & Diamant ® hat sich für die Ährenbehandlung<br />
– nicht nur im Weizen – eindrucksvoll bewährt:<br />
Mit der Tankmischung Champion ® & Diamant ® werden in der<br />
Krankheitsbekämpfung und in der Ertragssicherung neue Maßstäbe<br />
gesetzt. Vier unterschiedliche fungizide Wirkstoffklassen<br />
erfassen die Pilze in unterschiedlichen Entwicklungsstadien<br />
und an vier verschiedenen Wirkorten. Mehr Resistenzmanagement<br />
geht nicht. Diese Wirkstoffzusammensetzung<br />
gewährleistet damit eine absolut sichere und überlegene Bekämpfung<br />
aller relevanten Krankheiten in der späten Blatt- und<br />
Ährenbehandlung.<br />
Aktuelle Versuchsergebnisse aus 2009 untermauern, dass die<br />
Kombination Champion ® & Diamant ® ihre Praxistauglichkeit<br />
DTR-Befall (Kontrolle) 0,9 l/ha Champion ® + 0,9 l/ha Diamant ®<br />
Champion ® & Diamant ® – weitere Vorteile:<br />
Die Kombination Champion ® & Diamant ® bietet bei der Ährenbehandlung<br />
Ihres Weizens weitere, folgende Vorteile:<br />
• günstige Abstandsauflagen (1 m bei 90 % Driftminderung)<br />
• Preisvorteil im Champion ® & Diamant ® -Doppelgebinde (kein<br />
„Zwangs-Pack“!)<br />
• problemloses Entleeren und Spülen der voneinander getrennten<br />
Kanister<br />
• Ecomatic ® -Nutzung ist möglich, beide Produkte werden im<br />
50-Liter-Fass angeboten.<br />
Leguminosen<br />
39
Getreidefungizide<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
• Diamant ® enthält mit Fenpropimorph einen leistungsstarken<br />
Mehltauwirkstoff<br />
• eingebauter Schlitteneffekt durch das Fenpropimorph<br />
• in der Kombination aus beiden Produkten wird eine ausreichende<br />
Menge an Azol-Wirkstoff in Kombination mit dem<br />
neuen Wirkstoff Boscalid zur Bekämpfung von strobilurinresistenten<br />
Septoria-Stämmen ausgebracht.<br />
Neben der sicheren und lang anhaltenden Wirkung gegen<br />
Krankheiten bietet die Kombination Champion ® + Diamant ®<br />
zusätzliche Ertragseffekte. Die physiologische Leistung von<br />
F 500 ® (im Diamant ® ) und Boscalid (im Champion ® ) ist in Versuchen<br />
bestätigt worden und wird selbst in Beständen erzielt,<br />
in denen keine Krankheiten auftreten.<br />
Ertragseinschränkungen, die durch widrige Wachstums- und<br />
Witterungsbedingungen („Stress“) entstehen, werden durch<br />
Champion ® & Diamant ® reduziert. Die ertragsphysiologischen<br />
Vorteile kommen insbesondere beim Ährenschieben zum<br />
tragen.<br />
Bekämpfung von Ährenfusariosen in Winterweizen<br />
Der Einsatz von Fungiziden kann nur der letzte Schritt in einer<br />
Vielzahl von Maßnahmen zur Vermeidung von Ährenfusariosen<br />
sein. Warum?<br />
Die Wirkungsgrade der gegen Fusarien zugelassenen<br />
Fungizide liegen in einem Bereich von 50–70 % und damit<br />
weitaus niedriger als das, was wir unter einer Bekämpfung im<br />
üblichen Sinne verstehen.<br />
Das liegt zum einen daran, dass es sich bei Fusarien nicht<br />
um einen einzelnen Erreger handelt, sondern i. d. R. um einen<br />
Erregerkomplex mit unterschiedlich sensitiven Pathotypen<br />
(„wenn man einen Erreger ausschaltet, bleiben immer noch zu<br />
viele andere übrig“). Zum anderen erfolgt eine Bekämpfung<br />
mit den o. g. Wirkungsgraden nur dann, wenn es gelingt, den<br />
Infektionstermin genau zu treffen. Dies ist unter Praxisbe-<br />
dingungen zumeist nicht möglich, da der Infektionstermin nicht<br />
bekannt ist. (Hin und wieder gelingt allerdings so ein „Glückstreffer<br />
ins Schwarze.”)<br />
Erstes Ziel muss es daher sein, folgende pflanzenbauliche<br />
Faktoren zu optimieren, um die Befallswahrscheinlichkeit mit<br />
Fusarien zu minimieren:<br />
• Pflug ist günstiger als pfluglos! („Der Pflug ist das beste Mittel<br />
gegen Fusarien!“)<br />
• Gering anfällige Sorte auswählen!<br />
• Vorfrucht Mais ohne Pflugfurche vermeiden, auch Weizen<br />
nach Weizen ohne Pflug kann problematisch sein! Blattvorfrüchte<br />
sind günstiger!<br />
• Lagergetreide vermeiden!<br />
Was wir nicht in der Hand haben, ist die Witterung. Fusarien<br />
mögen feucht-warme bis heiße Tage! Die Hitze hatten wir zwar<br />
2009, im Mai aber deutlich vor der Weizenblüte, und es fehlten<br />
die (Gewitter-)Niederschläge, die für die notwendige Blatt- und<br />
Ährenfeuchte sorgen. Folge: Die gefürchteten Fusarieninfektionen<br />
sind – abgesehen von einzelnen Befallsflächen und<br />
-lagen – zum Glück weitgehend ausgeblieben.<br />
Erst, wenn trotz optimaler Gestaltung aller genannten pflanzenbaulichen<br />
Faktoren die Befallswahrscheinlichkeit immer<br />
noch als hoch eingestuft wird, empfehlen wir den Einsatz von<br />
geeigneten Fungiziden mit Fusarienwirkung.<br />
Neu in diesem Segment ist ab 2010 das Produkt Osiris ®<br />
Osiris ® wird neuer Standard bei der Bekämpfung von Ährenfusarien<br />
und bei der Verminderung der Mykotoxingehalte (DON)<br />
werden.<br />
Der Effekt einer Osiris ® -Behandlung gegen starken Befall mit<br />
Fusarien war 2009 am Standort Bühren optisch sichtbar (siehe<br />
Fotos).<br />
Regionale Empfehlung Winterweizen 2010 – Doppelbehandlung (ES 31/32 und 49/51)<br />
Capalo ®<br />
1,6 l/ha<br />
+ Bravo ® 500<br />
Champion ® & Diamant ®<br />
0,9 l/ha + 0,9 l/ha<br />
25 30 31 32 34 37 39 49 51 59 61–69<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
40
Getreidefungizide<br />
Braunrost<br />
Gelbrost<br />
Kontrolle (89,8 dt/ha)<br />
3,0 l/ha Osiris ® (120,3 dt/ha)<br />
(Standort Bühren (Weser-Ems), Sorte Winnetou nach Vorfrucht Mais)<br />
Osiris ® enthält die beiden Wirkstoffe Epoxiconazol (Opus ® ) und<br />
Metconazol (Caramba ® ). Der hohe Haftmittelanteil sorgt für<br />
eine umfassende Benetzung von Blättern, Körnern und<br />
Spelzen. Die gesamte Pflanzenoberfläche wird sehr gut und<br />
gleichmäßig benetzt, auftreffende Spritztropfen werden fest<br />
an der Zielfläche angelagert, die Regenfestigkeit ist bereits<br />
nach wenigen Minuten gegeben. Durch die neuartige EC-<br />
Formulierung werden mit Osiris ® auch versteckt sitzende Fusarien-Sporen,<br />
die sich zwischen Deckspelze und Korn befinden,<br />
erreicht und erfolgreich bekämpft. Osiris ® läuft da praktisch<br />
wie Kriechöl selbstständig hin und verhindert so die Infektionen<br />
frühzeitig. Der Pilz kommt nicht dazu, in die Körner einzudringen.<br />
Gleichzeitig wird die Produktion von Mykotoxinen (z. B.<br />
DON) deutlich vermindert (siehe nachfolgende Ergebnisse).<br />
Wirkung von Osiris auf Ertrag und DON-Gehalt<br />
bei Winterweizen<br />
<strong>BASF</strong>-Versuche Deutschland 2007-2009,<br />
n = 14, Behandlungstermin: ES 61-65<br />
Variante Ertrag (dt/ha) DON relativ (%)<br />
Kontrolle 72,7 100<br />
3,0 l/ha Osiris ® 86,6 33<br />
1,0 l/ha VGM 83,3 52<br />
Der optimale Einsatztermin für Osiris ® zur Bekämpfung von<br />
Ährenfusariosen liegt während der (Voll-)Blüte des Getreides<br />
(ES 61–65), d. h., wenn die Staubbeutel seitlich aus der Ähre<br />
heraushängen.<br />
Empfehlung bei Infektionsgefahr mit Fusarien und gegen späte<br />
Ährenkrankheiten (Termin ES 55–61–65):<br />
Osiris ®<br />
2,5–3,0 l/ha<br />
Um die optimale biologische Wirkung und eine Reduzierung<br />
der Fusarientoxine (z. B. DON) im Erntegut zu erzielen, sollten<br />
eher 3,0 l/ha als 2,5 l/ha zum Einsatz kommen! Gegen andere<br />
Ährenpathogene (Roste, Septoria) kann die Aufwandmengenflexibilität<br />
von Osiris ® genutzt werden.<br />
Die Vorteile von Osiris ® auf einen Blick:<br />
• stärkste Azol-Kombination mit zwei Wirkstoffen<br />
• sehr breites Wirkungsspektrum<br />
• sehr schnelle und sichere Wirkung durch neuartige Formulierungstechnologie<br />
• beste Fusarium-Leistung<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Die gesamte Spritzfolge im Weizen inklusive der Fusarienbekämpfung<br />
sähe dann folgendermaßen aus:<br />
Regionale Empfehlung Winterweizen 2010 – Dreifachbehandlung inkl. Spätinfektion und Fusarium<br />
Rüben<br />
Osiris ®<br />
2,5–3,0 l/ha<br />
Capalo ®<br />
1,6 l/ha<br />
Champion ® & Diamant ®<br />
0,75 l/ha + 0,75 l/ha<br />
Leguminosen<br />
(+ Bravo ® 500)<br />
25 30 31 32 34 37 39 49 51 59 61–69<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
41
Getreidefungizide<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
B. GERSTE<br />
Die typischen Gerstenkrankheiten (Rhynchosporium-Blattflecken,<br />
Netzflecken) spielten im Frühjahr 2009 zunächst keine<br />
größere Rolle. Dafür war der April zu trocken.<br />
Netzflecken waren lediglich in anfälligeren Sorten zu finden.<br />
Stattdessen trat hier und da stärkerer Mehltaubefall auf.<br />
Erst mit den Mai-Niederschlägen kam Bewegung in das Infektionsgeschehen<br />
hinein. Netzflecken und – in anfälligen Sorten<br />
– Zwergrost nahmen zu. Und ab dem Ährenschieben auch<br />
die „neue“ Gerstenkrankheit Ramularia collo cygni – kurz<br />
Ramularia-Sprenkelkrankheit genannt.<br />
Ramularia hat in den letzten Jahren vor allem in Süddeutschland<br />
ein z. T. beängstigendes Ausmaß angenommen. Der<br />
Erreger besitzt absolute Ertragsrelevanz. Ramularia infiziert<br />
die Gerste meist erst sehr spät (etwa ab ES 37 oder noch<br />
später, danach aber umso heftiger. Binnen 2–3 Wochen kann<br />
der gesamte Blattapparat zerstört werden. Auch die Ähre,<br />
die Grannen und der Halm werden befallen (Symptome siehe<br />
weiter oben). Samenbürtiger Befall wird diskutiert und für<br />
wahrscheinlich gehalten.<br />
Es werden in der Gerste demzufolge breit wirksame Fungizidlösungen<br />
wie Champion ® & Diamant ® benötigt, die auch<br />
Ramularia dauerhaft mit abdecken.<br />
Champion ® & Diamant ®<br />
Die genannte Fungizidkombination stellt mit ihren 4 Wirkstoffen<br />
auch in der Gerste einen umfassenden Rundumschutz und ein<br />
perfektes Resistenzmanagement sicher. Alle maßgeblichen Erreger<br />
werden sowohl kurativ, als auch protektiv bekämpft. Das<br />
wird in erster Linie durch die Wirkstoffe Boscalid (im Champion<br />
® ) und F 500 ® (im Diamant ® ) sichergestellt.<br />
Bekämpfung von Blatt- und Ährenkrankheiten (Ramularia)<br />
in Wintergerste 2009<br />
(LWK Niedersachsen, Bezirksstelle Northeim,<br />
Standort Groß Schneen, Sorte Lomerit)<br />
Variante<br />
Ertrag<br />
(dt/ha)<br />
Erlösdifferenz<br />
Kontrolle (Befall in der Kontrolle am 18.06.09:<br />
86 % Ramularia!!)<br />
94,3 990 <br />
ES 31/32: 1,0 l/ha Capalo ®<br />
ES 49/55: 0,8 l/ha Champion ® 110,4 + 79 <br />
+ 0,8 l/ha Diamant ®<br />
ES 31/32: 0,6 l/ha VGM 1<br />
ES 49/55: 0,65 l/ha VGM 1<br />
108,3 + 63 <br />
+ 0,65 l/ha VGM 2<br />
ES 31/32: 0,4 l/ha VGM 3<br />
ES 49/55: 0,8 l/ha VGM 3<br />
+ 1,6 l/ha VGM 4<br />
108,2 + 62 <br />
Bestätigung für das Ergebnis aus Northeim liefert der nachfolgende<br />
<strong>BASF</strong>-Versuch.<br />
Versuchsergebnisse Doppelbehandlung in Wintergerste<br />
<strong>BASF</strong>-Versuch 2009, Ø über 6 Sorten;<br />
Behandlungstermine: ES 32 und ES 49, Standort Bühren<br />
Variante<br />
Ertrag (dt/ha)<br />
Kontrolle 88,5<br />
1,0 l/ha Capalo ® (ES 32) //<br />
0,8 l/ha Champion ® & 0,8 l/ha Diamant ® (ES 49)<br />
103,4<br />
0,6 l/ha VGM (ES 32) //<br />
0,65 l/ha VGM 1 + 0,65 l/ha VGM 2 (ES 49)<br />
100,6<br />
0,4 l/ha VGM 4 (ES 32) //<br />
1,8 l/ha VGM 3 + 0,6 l/ha VGM 4 (ES 49)<br />
98,5<br />
In Bühren traten in erster Linie Netzflecken, Mehltau und<br />
Zwergrost auf.<br />
Auch beim Wettbewerbsvergleich in der Einmalbehandlung<br />
(ES 49/51) schneiden Champion ® & Diamant ® hervorragend ab<br />
(siehe das Versuchsergebnis der LWK Niedersachsen).<br />
Versuchsergebnis der LWK Niedersachsen<br />
Bezirksst. Uelzen 2008, Standort: Hamerstorf; Sorte Finita<br />
ES 49/51 Ramularia (%) Zwergrost (%) Ertrag (dt/ha)<br />
Kontrolle 11 4 81,3<br />
0,8 l/ha Champion ®<br />
+ 0,8 l/ha Diamant ® 2 1 87,7<br />
0,65 l/ha VGM 1<br />
+ 0,65 l/ha VGM 2<br />
1 0 81,8<br />
1,8 l/ha VGM 3<br />
+ 0,6 l/ha VGM 4<br />
5 1 82,2<br />
Hervorzuheben sind darüber hinaus die sehr hohe Wirkungsgeschwindigkeit,<br />
die ausgesprochen starke Regenstabilität<br />
und die hervorragende Dauerwirkung von<br />
Champion ® & Diamant ® .<br />
Auch witterungsbedingtes Halmknicken wird durch<br />
Champion ® & Diamant ® deutlich verzögert oder sogar ganz<br />
unterbunden.<br />
Bereits eine halbe Stunde (!) nach der Ausbringung haben<br />
die Wirkstoffe das Pflanzengewebe durchdrungen und bieten<br />
umfassenden Schutz. Die hohe Regenfestigkeit der Fungizid-<br />
Kombination ist in ihrer extrem festen Bindung in der Wachsschicht<br />
der Pflanzen begründet. Auch hinsichtlich der Dauerwirkung<br />
setzt Champion ® & Diamant ® neue Maßstäbe!<br />
Die Mehrerträge durch Champion ® & Diamant ® gegenüber den<br />
stärksten Wettbewerbsprodukten resultieren in allen Getreidearten<br />
zum einen aus seiner hohen fungiziden Leistungsstärke,<br />
zum anderen aber auch aus seinen darüber hinaus<br />
erbrachten physiologischen Zusatzleistungen. Diese<br />
42
Getreidefungizide<br />
physiologisch bedingten, auch bei Befallsfreiheit zu erzielenden<br />
Zusatzeffekte basieren auf den Wirkstoffen Boscalid (Champion<br />
® ) und F 500 ® (Diamant ® ).<br />
Sie sind im Wesentlichen auf folgende Einzelfaktoren zurückzuführen:<br />
• Der Gehalt an abreifebeschleunigenden Stresshormonen<br />
(z. B. Ethylen, Abscisinsäure) wird abgesenkt. Die Bestände<br />
bleiben länger vital.<br />
• Die Stickstoff-Ausnutzung der Pflanzen wird optimiert.<br />
Dadurch werden mehr Biomasse (= Ertrag) und eine bessere<br />
Qualität erzielt. Außerdem werden Stickstoff-Verluste minimiert.<br />
Interessant nicht nur in Wasserschutzgebieten!<br />
• Die Stresstoleranz von Getreidebeständen gegen Trockenheit<br />
und Hitze wird erhöht. Bestände, die mit Champion ® &<br />
Diamant ® behandelt werden, verbrauchen weniger Wasser.<br />
Das haben wir in Gewächshausversuchen in Limburgerhof<br />
herausgefunden.<br />
• Champion ® & Diamant ® wirkt auch exzellent gegen die<br />
sogenannten unspezifischen Blattflecken („Sonnenbrand“,<br />
„Teerflecken“, „PLS-Flecken“) – ein zunehmendes Problem<br />
insbesondere in der Gerste!<br />
Wir freuen uns, dass die geschilderte biologische Überlegenheit<br />
von Champion ® & Diamant ® einhergeht mit sehr günstigen<br />
ökotoxikologischen Eigenschaften beider Produkte und einer<br />
ausgesprochen guten Kulturverträglichkeit.<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Gerste – Fungizidempfehlung 2010, Einmalbehandlung<br />
Mais<br />
Champion ® &Diamant ®<br />
0,8l/ha+0,8l/ha<br />
Kartoffeln<br />
30 31 32 37 39 49 51 59 61<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
Wintergerste – Fungizidempfehlung 2010, Doppelbehandlung<br />
Rüben<br />
Capalo ®<br />
1,0–1,2 l/ha (Mehltau!)<br />
oder Champion ® &Diamant ®<br />
0,4l/ha+0,4l/ha<br />
Champion ® &Diamant ®<br />
0,8l/ha+0,8l/ha<br />
Leguminosen<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
30 31 32 37 39 49 51 59 61<br />
43
Getreidefungizide<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Empfehlungen für die Gerste 2010:<br />
Bei der Doppelbehandlung in Gerste ziehen wir die Vorlage<br />
von Capalo ® dann vor, wenn in mehltauanfälligen Sorten (z. B.<br />
Franziska) frühzeitig stärkerer Befall vorliegt oder zu erwarten<br />
ist. In mehltaugesunden Sorten und Lagen setzen wir dagegen<br />
vorrangig auf die Vorlage mit 0,4 l/ha Champion ® + 0,4 l/ha<br />
Diamant ® . Diese Kombination hat uns vor allem gegen Netzflecken<br />
und Rhynchosporium überzeugt. Im Falle von Zwergrost<br />
oder Halmbruch sind beide Lösungen in etwa gleich stark<br />
einzuschätzen.<br />
C: Roggen und Triticale<br />
In Roggen und Triticale besteht mit Capalo ® endlich die<br />
Möglichkeit, neben Braunrost auch Mehltau und Halmbruch<br />
zuverlässig und einfach zu bekämpfen. In Roggen wird auch<br />
Rhynchosporium, in Triticale Septoria erfasst.<br />
Capalo ® sehen wir dabei sowohl in Roggen, als auch in Triticale<br />
primär im vorderen Bereich, d. h. zu Beginn des Schossens.<br />
Die zu diesem Zeitpunkt relevanten Pilzkrankheiten beider Getreidearten<br />
(Roggen: Halmbruch, Rhynchosporium, Braunrost,<br />
Mehltau; Triticale: Mehltau, Halmbruch, Gelbrost, Braunrost,<br />
Septoria) werden von Capalo ® zuverlässig bekämpft.<br />
Als Nachlage zur Absicherung gegen Abreifekrankheiten<br />
(Rost!!!) nutzen wir lieber die Vorteile der besseren Dauerwirkung<br />
von den Strobilurin-Produkten Juwel ® Top und Diamant ® .<br />
Empfehlung Hybridroggen 2010<br />
Capalo ®<br />
1,6 l/ha<br />
Champion ® (+ Corbel ® )<br />
1,2 l/ha (+ 0,5 l/ha)<br />
Die nachfolgenden Bilder von unserem Versuchsstandort Dunau<br />
aus dem Versuchsjahr 2009 belegen das eindrucksvoll:<br />
Braunrost<br />
Gelbrost<br />
Kontrolle Spritzfolge: 1,6 l/ha Capalo ® (ES 32)<br />
1,0 l/ha Juwel ® Top (ES 51–55)<br />
86 dt/ha (n =6 Sorten) 104 dt/ha (n = 6 Sorten)<br />
Nachfolgend in Auszügen ein Versuchsergebnis der Bezirksstelle<br />
Oldenburg-Süd:<br />
Versuchsergebnis der LWK Niedersachsen, Bezirksstelle<br />
Oldenburg-Süd 2008, Wettbewerbsvergleich zum Einsatz von<br />
Fungiziden in Winterroggen, Doppelbehandlung in ES 32 und<br />
in ES 49/55, Sorte Askari, Standort Grüppenbühren<br />
ES 37/39 ES 59/61<br />
Blattdürre Braunrost Ertrag<br />
(%) (%) (dt/ha)<br />
Kontrolle – 14 21 104,0<br />
1,6 l/ha Capalo ® 1,0 l/ha Juwel ® Top 5 5 111,3<br />
0,4 l/ha Corbel ®<br />
+1,25 l/ha 1,5 l/ha Diamant ® 5 4 114,3<br />
Champion ®<br />
1,0 l/ha VGM 1<br />
0,75 l/ha VGM 1<br />
+ 0,75 l/ha VGM 2<br />
3 1 109,1<br />
1,2 l/ha VGM 3 1,0 l/ha VGM X 8 8 110,7<br />
Juwel ® Top<br />
0,7–1,0 l/ha<br />
oder<br />
Diamant ®<br />
1,5 l/ha<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
25 30 31 32 37 39 49 51 59 61<br />
44
Getreidefungizide<br />
Empfehlung Triticale 2010<br />
Juwel ® Top<br />
0,7-1,0 l/ha<br />
Getreide<br />
oder<br />
Capalo ®<br />
1,6 l/ha<br />
Capalo ®<br />
1,6 l/ha<br />
Raps<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
30 31 32 37 39 49 51 59 61–69<br />
Ausblick<br />
• Die derzeit unbefriedigenden Erzeugerpreise zogen Ende<br />
2009 wieder leicht an. Das bedeutet, dass eine angepasste<br />
Intensität beim Fungizideinsatz im Getreide beibehalten<br />
werden wird. Immer nur „Sparen, sparen“ und „billig, billig“<br />
ist sicher nicht der unternehmerisch richtige Weg. Vielmehr<br />
muss ein Weg gefunden werden, wie bei ökonomisch vertretbarem<br />
Aufwand noch mehr Ertrag bzw. Erlös vom Hektar<br />
geholt werden kann.<br />
• Das bedeutet: Eine Reihe von produktionstechnischen Entscheidungen<br />
und Maßnahmen – so auch der Fungizideinsatz<br />
– müssen betriebswirtschaftlich neu bewertet werden.<br />
• Entwickeln sich die Preise zum Positiven, wird die Intensität<br />
auf dem Acker steigen: Ertragssteigernde Maßnahmen<br />
lohnen wieder mehr.<br />
• Verschiedene Prognosemodelle haben in der Vergangenheit<br />
die nachfolgende, vor allem regionale Erregerentwicklung<br />
nicht immer korrekt vorausgesehen oder zu spät erkannt.<br />
Aus diesem Grunde lohnt es sich, beim Fungizideinsatz auch<br />
wieder etwas mehr auf Sicherheit zu setzen (früherer Spritzstart,<br />
tendenziell höhere Aufwandmengen).<br />
• Mit höherer Intensität zum maximalen Erlös zu kommen,<br />
kann dann auch bedeuten, dass im Weizen zukünftig drei<br />
Fungizidapplikationen (mit angepassten Aufwandmengen)<br />
sinnvoller sind als bei den niedrigen Preisen bisher zwei oder<br />
gar nur eine.<br />
Wichtig: Abstandsauflagen<br />
Zu guter Letzt noch eine Übersicht über die Gewässerabstandsauflagen<br />
unserer Getreidefungizide:<br />
Übersicht über die Gewässerabstandsauflagen unserer<br />
Getreidefungizide:<br />
Opus ® Top:<br />
Regelabstand: 10 m<br />
mit abtriftmindernden Düsen<br />
Capalo ® : NW 607 (50 %: 15 m; 75 %: 10 m; 90 %: 5 m)<br />
Champion ® : Regelabstand: 5 m (50 %: 1 m; 75 %: 1 m; 90 %: 1 m)<br />
Diamant ® : Regelabstand: 10 m (50 %: 5 m; 75 %: 5 m; 90 %: 1 m)<br />
Juwel ® Top: Regelabstand: 20 m (50 %: 10 m; 75 %: 5 m; 90 %: 5 m)<br />
Osiris ® : Regelabstand: 20 m (50 %: 10 m; 75 %: 5 m; 90 %: 5 m)<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
45
Fortschritt durch TT-Power !<br />
Getreidebeizen<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Segment<br />
Einsatzkulturen<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Universalbeize mit dem<br />
Wirkungsplus gegen frühe Blattkrankheiten<br />
Sommer- und Winterweizen<br />
Sommer- und Wintergerste<br />
Winterroggen, Wintertriticale<br />
Hafer<br />
Wirkstoffe 38,6 g/l Prochloraz +<br />
25 g/l Triticonazol +<br />
42 g/l Pyrimethanil<br />
Premiumbeize gegen alle<br />
wichtigen samen- und bodenbürtigen<br />
Erreger mit Wirkung<br />
gegen Schwarzbeinigkeit und mit<br />
Vitalitätseffekt<br />
Sommer- und Winterweizen<br />
Sommer- und Wintergerste<br />
167 g/l Fluquinconazol +<br />
34 g/l Prochloraz<br />
• Für den Landwirt:<br />
• Breiter Schutz vor samen- und<br />
• Breite und sichere Wirkung gegen bodenbürtigen Krankheiten<br />
alle wichtigen samen- und bodenbürtigen<br />
Krankheiten<br />
• Reduzierung Frühbefall Septoria,<br />
• Bessere Wurzelausbildung<br />
• Unübertroffen gegen Fusariosen Rost, Mehltau und Netzfl ecken<br />
und Schneeschimmel<br />
• Vitalere Pfl anzen<br />
• Exzellente Verträglichkeit durch • Schutz vor Schwarzbeinigkeit<br />
Triticonazol<br />
• Schutz vor Zwergsteinbrand*<br />
• Nebenwirkung auf Frühbefall von<br />
Septoria, Rost, Rynchosporium<br />
und Netzfl ecken<br />
• Für die Beizstelle:<br />
• Übergangsloser Einsatz in allen<br />
Getreidearten<br />
• Optimaler Saatgutfl uss, daduch<br />
hohe Beizleistung<br />
• Hervorragendes Beizbild<br />
• Ausgezeichnete Oberfl ächenbeschaffenheit<br />
der Körner<br />
*eigene Erfahrungen<br />
NutriSeed<br />
... eine Spur besser<br />
Die Spurennährstoffbeize für<br />
idealen Wachstumsstart<br />
In allen Getreidearten<br />
Mn 50 g/l<br />
Cu 7 g/l<br />
Zn 17 g/l<br />
100 % chelatisiert mit EDTA<br />
Einsatztermin Zur Saatgutbeizung Zur Saatgutbeizung Zur Saatgutbeizung<br />
Wirkungsweise protektiv, kurativ, antisporulierend protektiv, kurativ, antisporulierend Aktivatoren im Stoffwechselvorgang<br />
und enzymatische<br />
Reaktionen in der Pfl anze<br />
Wirkstoffverteilung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Gebindegröße<br />
Fortschritt durch TT-Power !<br />
wirkortspezifi sch, systemisch,<br />
akropetal (aufsteigend)<br />
Wintergerste: 250 ml/dt<br />
Winterweizen: 200 ml/dt<br />
Sommergerste: 200 ml/dt<br />
Roggen, Triticale, Hafer: 150 ml/dt<br />
1 Liter<br />
10 Liter<br />
50 Liter<br />
200 Liter<br />
1000 Liter<br />
wirkortspezifi sch, systemisch,<br />
akropetal (aufsteigend)<br />
In Weizen und Gerste:<br />
450 ml/dt Saatgut<br />
10 Liter<br />
50 Liter<br />
200 Liter<br />
1000 Liter<br />
wirkortspezifi sch, systemisch<br />
250 ml/dt Saatgut<br />
20 Liter<br />
200 Liter<br />
• Sehr starke Effi zienz bei<br />
geringen Aufwandmengen durch<br />
die Platzierung der Nährstoffe<br />
direkt am Samenkorn<br />
• Beste Verfügbarkeit und Wirkung<br />
durch volle Chelatisierung der<br />
Spurenelemente mit EDTA<br />
• Speziell angepasste Formulierung<br />
für gleichmäßige Verteilung auf<br />
dem Saatgut<br />
• Volle Pfl anzenverträglichkeit und<br />
® TT und Jockey®<br />
Mischbarkeit mit Rubin<br />
• pH-neutrale Formulierung – keine<br />
Korrosion der Beizanlage durch<br />
NutriSeed ®<br />
• Sehr gute technische Verarbeitbarkeit<br />
• Stabile Mischung der Beizbrühe<br />
• Verbessertes Beizbild<br />
46
Getreidebeizen<br />
Jockey ® fördert die stressfreie Jugendentwicklung<br />
in Weizen und Gerste<br />
Heino Husmann, Verkaufsberater Niedersachsen<br />
Matthias Steenbuck, Verkaufsberater Schleswig-<br />
Holstein<br />
Die Getreidepreise werden zunehmend von Spekulanten und<br />
dem Weltmarktgeschehen beeinfl usst. Entsprechend stark<br />
schwanken heute die Preise und machen es schwer, den<br />
tatsächlichen Erzeugerpreis für Getreide vorher zu bestimmen.<br />
Dennoch ist es wichtig, durch gezielte Intensität hohe Erträge<br />
abzusichern. Dabei rücken zukünftig mehr und mehr qualitativ<br />
hochwertige und breiter wirksame Betriebsmittel in den<br />
Vordergrund.<br />
Die Getreideproduktion beginnt mit der Auswahl der Sorte,<br />
mit dem Aussaattermin, aber auch mit der richtigen Wahl des<br />
Beizmittels, damit das junge Getreide ohne negativen Einfl uss<br />
von samen- und bodenbürtigen Erregern aufwachsen kann.<br />
Wenn wir hier an dieser Stelle Jockey ® erwähnen, so war bisher<br />
die Entscheidung von der Frage geprägt, ob mit Schwarzbeinigkeit<br />
zu rechnen ist oder nicht.<br />
Die Mehrkosten gegenüber einer Standardbeize werden durch<br />
die Mehrerträge sicher abgedeckt. Darüber hinaus ist der<br />
Einsatz von Jockey ® zusätzlich eine Versicherung gegen die<br />
Schwarzbeinigkeit und hilft, Stresssituationen fürs Getreide<br />
besser zu überbrücken.<br />
Unter diesen wirtschaftlichen Aspekten ist der Einsatz auch in<br />
der Wintergerste zu empfehlen, da sie oftmals als abtragende<br />
Frucht nach zweimaliger Getreidevorfrucht steht. Nicht selten<br />
tritt in der Wintergerste dann Frühbefall mit Mehltau und Rost<br />
auf. Durch die Vitalisierung aufgrund einer Jockey ® -Beizung<br />
weisen die Bestände einen deutlich geringeren Befallsdruck<br />
auf.<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Die positiven Eigenschaften durch Jockey ® , wie Vitalisierung<br />
der Pflanze, gesunde Jungpflanzenentwicklung,<br />
bessere Wurzelausprägung und bessere Überwinterungsleistung,<br />
wurden bei der Entscheidungsfi ndung kaum<br />
berücksichtigt. Jockey ® verhilft dem Getreide zu einer stressfreien<br />
Jugendentwicklung und zeigt selbst bis ins Frühjahr<br />
nachhaltige, positive Effekte.<br />
Langjährige Versuchsergebnisse haben gezeigt, dass selbst<br />
ohne Auftreten der Schwarzbeinigkeit Mehrerträge von<br />
durchschnittlich 1,8 dt/ha erzielt wurden. Diese positiven<br />
Effekte resultieren aus der positiven Beeinflussung des<br />
Bestockungsknotens, verbunden mit stärker verzweigten<br />
und längeren Wurzeln.<br />
Wurzelausprägung in Gerste:<br />
nach Behandlung mit Standardbeize (links) und nach Jockey ® -Beizung (rechts)<br />
Empfehlung zur Auflaufsicherung von Winterweizen<br />
und Wintergerste:<br />
Jockey ® 450 ml/dt Getreide<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Jockey ® bekämpft folgende samenbürtige Erreger:<br />
Flugbrand, Steinbrand, Schneeschimmel, Fusarium,<br />
Streifenkrankheit, Schwarzbeinigkeit. Zudem werden<br />
beachtliche Nebeneffekte gegen Frühbefall mit Septoria<br />
tritici, Netzflecken und Braunrost beobachtet.<br />
Leguminosen<br />
Wintergerste: Wirkung von Jockey ® (links) im Vergleich zur Wirkung einer Standardbeize<br />
(rechts)<br />
47
Getreidebeizen<br />
Wurzelbildung<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
links: ohne Wurzelschutz, rechts: mit Jockey ® behandelt<br />
Fazit:<br />
Für den Anbau von Stoppel- und Rapsweizen, vor allem unter<br />
„Frühsaatbedingungen“, sollte Jockey ® die Beize Ihrer Wahl<br />
sein. Auch Weizenselbstfolgen auf Übergangsböden, auf<br />
leicht erwärmbaren Böden, unter maritimem Einfl uss sowie bei<br />
ausgeprägter Vorsommertrockenheit sind prädestiniert für eine<br />
Beizung mit Jockey ® .<br />
Ein Ertragsplus um 4 dt/ha – oft deutlich mehr – im Weizen,<br />
aber auch in der Gerste, überzeugt seit 7 Jahren immer mehr<br />
Landwirte und Berater. Diese einzigartige Saatgutbehandlung<br />
zeigt deutlich ihr innovatives Potenzial!<br />
Beizergebnisse 2009 in Winterweizen<br />
(n = 5 Standorte, <strong>BASF</strong> und amtl. Dienst)<br />
Produkt Aufwandmenge Ertrag<br />
Kontrolle<br />
98,3 dt/ha<br />
Rubin ® TT (200 ml/dt) 101,0 dt/ha<br />
Rubin ® TT +<br />
(200 ml/dt + 250 ml/dt) 102,2 dt/ha<br />
NutriSeed ®<br />
Jockey ® (450 ml/dt) 103,8 dt/ha<br />
Jockey ® -Ergebnisse 2008 in Wintergerste<br />
Versuchsstandort<br />
Jockey ®<br />
Kontrolle<br />
Standardbeize<br />
(250 ml/dt)<br />
Jockey ®<br />
(450 ml/dt)<br />
Dunau 98,8 101,0 102,0<br />
Siek 96,1 98,7 101,4<br />
Gommershoven - 87,7 96,7<br />
Gudensberg 84,7 98,2 104,0<br />
Brockhausen 72,6 82,2 87,6<br />
Entenpfuhl 80,4 90,4 95,3<br />
Alle Angaben in dt/ha<br />
Standard-Beize<br />
Beizergebnisse 2009 in Wintergerste<br />
(n = 9 Standorte, <strong>BASF</strong> und amtl. Dienst)<br />
Produkt Aufwandmenge Ertrag<br />
Kontrolle<br />
93,9 dt/ha<br />
Rubin ® TT (250 ml/dt) 95,9 dt/ha<br />
Rubin ® TT +<br />
(250 ml/dt + 250 ml/dt) 96,6 dt/ha<br />
NutriSeed ®<br />
Jockey ® (450 ml/dt) 97,8 dt/ha<br />
Jockey ® +<br />
NutriSeed ® (450 ml/dt + 250 ml/dt) 100,7 dt/ha<br />
48
Produktionstechnik<br />
Rekordernte 2009 - Produktionstechnik in der Marsch am<br />
Beispiel Osterhof (Westküste Schleswig-Holstein)<br />
Dr. Bernd Krieger, Verkaufsberater Schleswig-Holstein<br />
Seit über 20 Jahren werden Versuche der <strong>BASF</strong> auf dem<br />
Osterhof durchgeführt. Die Beobachtungen vieler Jahre bilden<br />
einen reichhaltigen Erfahrungsschatz für die aktuellen Entscheidungen<br />
beim Weizenanbau in der Marsch.<br />
Winterweizen<br />
Die Erinnerung an den Herbst 2008 ist geprägt durch den<br />
vielen Regen. Auf dem Osterhof fi elen in der ersten Oktoberwoche<br />
circa 200 mm Niederschlag. Anhaltende Vernässung<br />
der Böden war die Folge. Die Bestellung des Weizens lag zu<br />
diesem Zeitpunkt bereits einige Tage zurück und das Getreide<br />
war am Aufl aufen - ein günstiger Termin für den Einsatz von<br />
Malibu ® gegen den Ackerfuchsschwanz. Aufgrund der starken<br />
Vernässung der Böden fi el dieser Termin ins Wasser. So wurden<br />
die Bestände erst im Frühjahr vom Ackerfuchsschwanz<br />
und Unkraut befreit.<br />
Die Andüngung erfolgte am 18. März mit 120 kg N/ha. In der<br />
Folge wurden am 16. April 50 kg N/ha als Volldünger und 70<br />
kg N/ha Mitte Mai als Abschlussgabe gegeben. Die Niederschlagsverteilung<br />
war günstig für die N-Düngung, so dass der<br />
Stickstoff jeweils zügig zur Wirkung kam.<br />
Die Niederschläge im April und Mai haben zu Septoriainfektionen<br />
geführt. Des Weiteren konnte an der Halmbasis Befall<br />
mit Halmbruch ermittelt werden. Am 29.04. wurde die erste<br />
Fungizidmaßnahme direkt nach dem Regen gefahren. Der<br />
Einsatz von 1,2 l/ha Champion ® konnte den Befall mit Septoria<br />
und Halmbruch sicher verhindern. Zur Fahnenblattbehandlung<br />
am 14. Mai kamen 0,9 l/ha Champion ® + 0,9 l/ha Diamant ®<br />
zum Einsatz. Diese Behandlung kontrollierte erfolgreich Septoria,<br />
Rost und DTR. Die Abschlussbehandlung erfolgte in diesem<br />
Jahr versuchsweise mit 2,0 l/ha Osiris ® . Neben exzellenter<br />
Wirkung gegen Roste, Septoria und DTR, kam die stärkste<br />
Lösung zur Bekämpfung von Fusarium zum Einsatz. Bis zur<br />
Ernte präsentierte sich der Weizen goldgelb und sehr gesund.<br />
Die Absicherung der Erträge durch die hochwirksamen Fungizide<br />
war in diesem Jahr sehr erfolgreich. Im Mittel der Sorten<br />
und Behandlungen wurden 127,5 dt/ha geerntet. Der Einsatz<br />
der Fungizide steigerte im Schnitt der Sorten den Ertrag um<br />
18,5 dt/ha. Die Fungizide waren auch in 2009 wieder hochwirtschaftlich.<br />
Die in Tabelle 1 dargestellten Sorten steigerten<br />
durch den Fungizideinsatz den Ertrag um über 21 dt/ha!<br />
Fazit: Schwierige Aussaatbedingungen im Herbst können<br />
durch einen gezielten Fungizideinsatz, sehr gute<br />
Düngung und bei ausreichender Wasserversorgung im<br />
Frühjahr durchaus zu sehr guten Erträgen führen.<br />
Tabelle 1: Ertrag (dt/ha) von Winterweizen nach Vorfrucht<br />
Weizen, Osterhof 2009<br />
Sorte Kontrolle <strong>BASF</strong>-Empfehlung<br />
Inspiration 105,6 126,2<br />
Mulan 106,5 127,2<br />
Paroli 106,0 128,1<br />
Ø 106,0 127,2<br />
Super Rapserträge trotz schwierigem Start im Herbst<br />
Der Raps lief Anfang September auf. Butisan ® Top wurde 6<br />
Tage nach der Saat mit 2 l/ha zur Unkraut- und Ungrasbekämpfung<br />
eingesetzt. Zur Absicherung der Jugendentwicklung<br />
wurden am 12. September 40 kg N/ha KAS gegeben. Anfang<br />
Oktober gab es dann 200 mm Niederschlag innerhalb einer<br />
Woche. Dieser Starkregen riss dem Raps einen Teil seiner<br />
Blätter ab und führte zu einer zeitweisen Überfl utung der<br />
Fläche. Nachdem das Wasser abgelaufen war, konnte keine<br />
Herbstmaßnahme mit Wachstumsreglern gefahren werden.<br />
Nach einem Winter mit Wachstumsstillstand bis Anfang März<br />
begann der Raps zügig zu wachsen. Rechtzeitige N-Düngung<br />
und ein Volldünger Anfang April bildeten die Basis für eine gute<br />
Nährstoffversorgung und somit hohen Ertrag. Die konsequente<br />
zweimalige Einkürzung mit Carax ® im Frühjahr förderte sowohl<br />
das Wurzelwachstum als auch die Bildung von Nebentrieben.<br />
Somit war der Raps in der Lage, viele Schoten anzusetzen und<br />
einen hohen Ertrag auszubilden. Abgesichert wurde der Ertrag<br />
durch die Blütenspritzung mit Cantus ® Gold und Fastac ® SC.<br />
Im Schnitt aller Varianten wurden 55,6 dt/ha Raps bei sehr<br />
guten Ölgehalten gedroschen.<br />
Tabelle 2: Ertrag (dt/ha) von Winterraps nach Vorfrucht<br />
Weizen, Osterhof 2009<br />
Sorte Kontrolle <strong>BASF</strong>-Empfehlung<br />
(Carax ® : Frühjahr / Cantus ® Gold: Blüte)<br />
Visby 50,0 61,0<br />
Hammer 55,5 60,5<br />
NK Petrol 58,5 63,0<br />
Ø 54,7 61,5<br />
Wir freuen uns darauf, die Saison 2010 mit Feldrundgängen<br />
und Diskussionen vor Ort zu begleiten!<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
49
Produktionstechnik<br />
Gedanken zur wirtschaftlichen Getreideproduktion auf<br />
leichten Standorten<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Ewald Mödden, Verkaufsberater Weser-Ems<br />
Jeder Betriebsleiter kennt die relative Vorzüglichkeit der<br />
Kulturen auf seinem Standort und vergleicht die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Produktionsverfahren der Ackerfrüchte auf Basis<br />
der Deckungsbeiträge. Unter den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
(Preisentwicklung!) verschiebt sich regional<br />
die Wirtschaftlichkeit der Ackerfrüchte. Unabhängig ist aber<br />
weiterhin eine angepasste, am Optimum gefahrene Intensität<br />
der Produktionstechnik. Und dies auch auf den vermeintlich<br />
schwächeren Standorten. „Leichte Böden“ werden im deutschen<br />
Sprachgebrauch im Allgemeinen Bodenarten mit großen<br />
Anteilen Sand zugeordnet. Die Bodenarten der Hauptgruppe<br />
„Sand“ umfassen allerdings ein weites Spektrum von schwach<br />
lehmigen bis stark schluffi gen Sanden und sind daher nicht<br />
einheitlich als „leicht“ zu bezeichnen. Die schwachen Standorte<br />
haben einen reinen Sandanteil von > 80 % (+/–) und werden in<br />
der Regel im Mittel mit maximal 25 Bodenpunkten bewertet.<br />
Der Winterroggen ist nach wie vor auf diesen Böden die<br />
ertragsstabilste Getreideart, wenn der Braunrost durch richtige<br />
Mittelwahl und einen optimalen Anwendungszeitpunkt<br />
kontrolliert wird. Dennoch ist die Anbaufl äche nach ersten Einschätzungen<br />
in der Herbstaussaat 2009 gesunken (Preisentwicklung).<br />
Der Weizen, der durch Zucht nun auch für leichte<br />
Standorte geeignet ist, hat auf diesen Standorten einen weiterhin<br />
steigenden Anbauumfang eingenommen. Weizen stellt aus<br />
biologischer Sicht eigentlich höhere Ansprüche. Geringeres<br />
Wasserhaltevermögen des Bodens, geringe Niederschläge<br />
und Trockenstress führen zu möglichen Ertragsschwankungen.<br />
Dieses Risiko ist einzuplanen. Im Deckungsbeitragsvergleich<br />
verliert wieder einmal die Körnermaisproduktion trotz der<br />
im Allgemeinen guten bis durchschnittlichen Erträge. Dennoch<br />
besitzt der Maisanbau allgemein einen erheblichen Anbauumfang<br />
auf diesen Böden, zumal sich vielerorts eine Verschiebung<br />
im Anbau von Körnermais zu Gunsten der Produktion von<br />
Biogasmais andeutet.<br />
Welche Maßnahmen sollten Sie auf Ihren Standorten<br />
bedenken?<br />
Um auch auf sehr leichten Standorten optimale Ergebnisse<br />
zu erreichen, sind einige produktionstechnische Maßnahmen<br />
etwas anders zu gestalten. Da hier der Boden weniger ausgleichen<br />
kann bzw. abpuffert, sind viele Maßnahmen früher<br />
durchzuführen.<br />
Boden<br />
Eine Humusanreicherung auf grundwasserfernen Standorten<br />
ist bedeutend für die Arbeit der Mikroorganismen, da diese<br />
die Bodenfruchtbarkeit erheblich fördern. Nutzen Sie Möglichkeiten<br />
wie z. B. den Zwischenfruchtanbau, organische Düngung<br />
oder Untersaaten – je nach betrieblichen Gegebenheiten<br />
– für die erweiterte Reproduktion und den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit.<br />
Sie lockern die Fruchtfolgen auf und verbessern<br />
die phytosanitäre Regulationsfunktion des Bodens.<br />
pH-Wert<br />
„Kalk ist der Sporn zu jeder Lebenstätigkeit des Bodens, der<br />
Sauerteig, der ihn chemisch und mechanisch zur Gare bringt,<br />
er ist der Koch, der die Nahrung den Pfl anzen mundgerecht<br />
macht, und der Sanitätsmeister, der schädliche Stoffe beseitigt<br />
beziehungsweise in unschädliche umwandelt.“ (Bechtel, 1913)<br />
Diese alte Weisheit aus dem Jahre 1913 hat heute noch volle<br />
Gültigkeit. Auf allen Standorten ist ein optimaler pH-Wert elementare<br />
Grundlage der Bodenbewirtschaftung. Die Gehaltsklasse<br />
C sollte erreicht sein oder angestrebt werden. Wie sieht<br />
es auf Ihren Schlägen aus? – Prüfen Sie selbst. Wintergerste<br />
und Raps brauchen einen pH-Wert > 5,5, besser bis 6, und<br />
sollten deshalb nur auf Böden angebaut werden, die diese<br />
Bedingung erfüllen. Wintergerste kann bei zu niedrigem pH-<br />
Wert mit Ertragsverlusten von bis zu 10 dt/ha reagieren. Auch<br />
bei Kalk können auf leichten Böden Nährstoffverluste auftreten.<br />
Das Ausbringen von Schwefel, Harnstoff und AHL erfordert<br />
ebenfalls einen entsprechenden Kalkausgleich. Ist der pH-Wert<br />
nicht in Ordnung, werden andere Nährstoffe blockiert und sind<br />
für die Pfl anzen nicht verfügbar. Kommen Stresssituationen<br />
dazu, wird das Drama noch größer.<br />
Düngung<br />
Leichte Böden haben ein geringes Nährstoffspeichervermögen.<br />
Nährstoffmangel<br />
Viele Nährstoffe unterliegen einer erhöhten Auswaschung. Um<br />
die Verluste so gering wie möglich zu halten, düngen Sie der<br />
Pfl anze „ins Maul“: P- und K-Düngung jährlich im Frühjahr entsprechend<br />
der Bodenversorgung und dem Pfl anzenbedarf<br />
50
Produktionstechnik<br />
(abzüglich geringer K-Gaben für die Winterhärte im Herbst);<br />
S- und Mg-Düngung jährlich im Frühjahr nach Pfl anzenbedarf.<br />
Eine gute Möglichkeit besteht darin, im Frühjahr Mehrnährstoffdünger/Düngermischungen<br />
(z. B. Nitrophoska ® ) auszubringen.<br />
So ist es möglich, mit einer Überfahrt alle notwendigen Nährstoffe<br />
aufs Feld zu bringen. Gleichzeitig bietet es sich an, über<br />
den Einsatz stabilisierter Stickstoffdünger nachzudenken.<br />
Die derzeitigen Erzeugerpreise machen eine genaue Nährstoffkalkulation<br />
mit den entsprechenden Überfahrten erforderlich.<br />
Es steigt die Wertigkeit von Wirtschaftsdüngern. Die Nährstoffkonzentration<br />
sollte durch Analysen bekannt sein, um den<br />
Düngerwert optimal zum richtigen Termin einzusetzen. Gerade<br />
auf den leichten Standorten mit intensiver Veredlung muss<br />
über den Einsatz von N-Stabilisatoren zur Gülleausbringung<br />
stärker nachgedacht werden, zudem sich über die Jahre immer<br />
wieder bestätigt hat, dass die sehr frühen Ausbringungstermine<br />
in Verbindung mit einer mineralischen N-Gabe auf die<br />
Frühjahrsentwicklung der Getreidebestände die positivsten<br />
Einfl üsse hatten. Mikronährstoffe sind ebenso wichtig wie<br />
Makronährstoffe! Sie unterstützen wichtige Funktionen in<br />
der Pfl anze wie z. B. die Photosynthese, die Aktivierung von<br />
Enzymen, den Stoffwechsel und die Eiweiß- und Stärkesynthese.<br />
Bei Mikronährstoffmangel treten Ertrags- und Qualitätsverluste<br />
auf, gibt es eine höhere Krankheitsanfälligkeit, stärkeren<br />
Insektenbefall oder eine höhere Auswinterungsgefahr als Folge<br />
verminderter Widerstandskraft. Auf den leichten Standorten<br />
sollte daher im Herbst eine Spurennährstoffdüngung z. B.<br />
mit Mangan im Getreide (Gerste!) eine Standardmaßnahme<br />
sein. Viele positive Erfahrungen und Ergebnisse gibt es in der<br />
Praxis mit der Anbeizung von Spurennährstoffen. NutriSeed ®<br />
Spurennährstoffbeize sorgt für eine optimale Keimung, gute<br />
Winterhärte und vitale Bestände.<br />
Aber auch im Frühjahr lässt sich der Mikronährstoffbedarf<br />
an Kupfer, Mangan, Zink und Molybdän mit 1,0–2,0 l/ha<br />
Nutrimix ® Fluid (besser Splitting: 2–3 x 0,5 l/ha) sichern.<br />
Bei der N-Düngung sollte das schlagspezifi sche Ertragspotenzial<br />
berücksichtigt werden. Entscheidend sind aber<br />
auch der Zeitpunkt und die N-Form. Da unter trockenen<br />
Bedingungen keine Umsetzung und Mobilität des Stickstoffs<br />
erfolgt, müssen die Termine früher liegen. Es sollten nitrathaltige,<br />
leichtlösliche N-Formen verwendet werden, die sofort<br />
verfügbar sind, insbesondere bei einer Anschlussdüngung. Die<br />
N-Verteilung ist am Bestand auszurichten. Es versteht sich von<br />
selbst, dass schwach entwickelte Bestände stärker angedüngt<br />
werden, stark entwickelte entsprechend niedriger. Die alte<br />
Meinung, üppige Bestände zurückhungern zu lassen, ist für die<br />
Pfl anzen unproduktiv. Eine stark verzögerte erste N-Gabe kann<br />
schon zu Lasten des Ertrages gehen. Die zweite N-Gabe ergänzt<br />
den Bedarf des Zielertrages. Damit die Pfl anzen nicht die<br />
angelegten Ährchen reduzieren, muss eine ausreichende Versorgung<br />
in der „Großen Periode“ (Phase des Ährenwachstums<br />
zwischen ES 32 und ES 37) sichergestellt sein. Die übliche dritte<br />
N-Gabe zur Kornfüllungsphase und Qualitätssicherung kann<br />
auf leichten Standorten oft nicht voll verwertet werden. Ein<br />
Vorziehen der letzten N-Gabe ab ES 39 (Fahnenblatt-Stadium)<br />
macht je nach Verwertungsrichtung Sinn. Weiterhin sollten<br />
weitere Erfahrungen mit stabilisierten N-Dünger-Systemen (z.<br />
B. Entec ® , Piadin ® ) auch auf leichten Standorten gesammelt<br />
werden (s. o.).<br />
Züchtung<br />
Die Züchtung bietet heute Sorten an, die auch auf Grenzstandorten<br />
gedeihen können. Ihnen stehen frühreife, trockentolerante<br />
Sorten in allen Getreidearten zur Verfügung. Nutzen Sie<br />
diese Sortenleistungen! Der Anbau von Hybridroggen sollte<br />
aufgrund der positiven Ertragsdifferenz zum Populationsroggen<br />
trotz der eindeutig höheren Saatgutkosten im Vordergrund<br />
stehen. Nachweislich gibt es bereits Sorten, die eine höhere<br />
Wurzelsaugkraft besitzen und dadurch die wasserarmen Zeiten<br />
besser überstehen. Das gilt auch für einige Weizensorten. Dennoch<br />
wünschen sich viele Landwirte nicht nur für die leichten<br />
Standorte neue Weizensorten, die einen Züchtungsfortschritt<br />
im höheren Ertrag auf Praxisfl ächen zeigen.<br />
Aussaat<br />
Eine schlechte Bestellung rächt sich. Gute Bestellung ist das A<br />
und O des Ackerbaus. Damit steht die Qualität der Bestellung<br />
über dem Einhalten des optimalen Saattermins.<br />
Pflanzen aus zu tief abgelegten Körnern sind geschwächt, da sie einen langen<br />
Halmhebel ausbilden müssen<br />
Fakt ist, dass in den letzten Jahren auf vielen Betrieben die<br />
Bodenbearbeitung und die Bestellung stiefmütterlich behandelt<br />
wurden. Mit Hauruckmaßnahmen („rum und rein“) ist es nicht<br />
getan. Sandige Böden haben häufi g Schadverdichtungen im<br />
Unterboden. Damit werden die gesamte Wasserführung und<br />
gleichzeitig die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt. Gerade unter<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
51
Produktionstechnik<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
sehr feuchten Erntebedingungen (z. B. Sommer/Herbst 2007)<br />
werden immer wieder einige Flächen „zerschunden“. Diese<br />
Sünden sieht man später über viele Jahre. Tiefe Fahrspuren<br />
und andere Verdichtungen müssen Schritt für Schritt „unterfahren“<br />
und beseitigt werden.<br />
Ziel muss es sein, eine optimale Durchwurzelungstiefe zu<br />
erreichen. Eine gute Jugendentwicklung und ein gutes Wurzelwerk<br />
sind entscheidend, um Stresssituationen besser zu<br />
überwinden. Die Zielährenzahl pro Quadratmeter (450–550)<br />
bestimmt beim Getreide die Aussaatstärke, die an die Saatzeit<br />
angepasst werden muss. Wichtig ist, dass z. B. bei der Gerste<br />
vor dem Winter so viele kräftige Triebe gebildet werden, wie<br />
sie dann auch Ähren je Quadratmeter tragen soll. Späte Triebe<br />
fallen immer im Ertrag ab. Beim Weizen wird die Mindestentwicklung<br />
durch den Übergang in den Langtag im Frühjahr festgelegt.<br />
Wenn auf den leichten Standorten aufgrund von Hitze<br />
und Wassermangel eine vorzeitige Abreife zu erwarten ist, ist<br />
es besser, wenn der Weizen beim Übergang in den Langtag<br />
schon weiter entwickelt ist. Also auch hier ist eine kräftige,<br />
aber nicht überwachsene Vorwinterentwicklung wichtig. Die<br />
Einzelpfl anzen müssen im Herbst eine gute Wurzelentwicklung<br />
aufweisen und damit die Möglichkeit erhalten, Wasser und<br />
Nährstoffe besser zu erschließen. Das heißt, die Aussaat der<br />
einzelnen Getreidearten ist an den regional sicherlich anzupassenden,<br />
aber tendenziell frühen Saatterminen auszurichten.<br />
Septembersaat 2007 Oktobersaat 2007<br />
Einfluss unterschiedlicher Aussaattermine auf die Bestandesentwicklung von<br />
Winterweizen (Hof Siek im November 2007)<br />
Bei frühen Saaten, pfl ugloser Bestellung und enger Getreidefolge<br />
bringt eine Wurzel-Schutzbeizung mit Jockey ® nicht nur<br />
Wirkung gegen Schwarzbeinigkeit, sondern auch eine bessere<br />
Wurzelausbildung, die in Trockenzeiten für eine bessere Wassererschließung<br />
sorgt.<br />
Empfohlene Saatstärken in Körner/m 2 :<br />
Winterweizen 230–300<br />
Wintergerste 220–280<br />
Winterroggen 170–250<br />
Triticale 220–280<br />
Winterhärte<br />
Was können Sie tun, damit Ihre Pflanzen den Winter gut<br />
überstehen?<br />
• Für eine gute Rückverfestigung sorgen, damit die Pfl anzen<br />
nicht hochfrieren.<br />
• Die Saat nicht zu fl ach ablegen, denn zu fl ach abgelegte<br />
Pfl anzen haben geringeren Bodenkontakt und wintern dadurch<br />
schneller aus.<br />
• Zu tief abgelegte Pfl anzen (und dies passiert gerade auf den<br />
leichten „Sandköpfen“ sehr schnell) bilden nicht nur zu lange<br />
Halm heber, die durch Frost leichter abreißen können. Sie<br />
verlieren auch Kraft für die Bestockung.<br />
• Sicherung der Spurenelementversorgung im Herbst (Cu,<br />
Mn, Zn). Diese Nährstoffe sind im Herbst vor allem für die<br />
Winter gerste wichtig. Sie hat von Natur aus das schlechteste<br />
Wurzelsystem aller Getreidearten und legt zu dieser Zeit ihre<br />
Ertragsanlagen an.<br />
• Sicherung einer notwendigen Kali-Aufnahme vor Winter,<br />
z. B. früh gesäte Wintergerste: ca. 30 kg K 2<br />
O im Herbst.<br />
Unkraut<br />
Da jedes Unkraut Wasser verbraucht, sollten Sie die Unkrautkonkurrenz<br />
so früh wie möglich ausschalten. Nur auf unkrautfreien<br />
Beständen wird kein Wasser verschwendet. Auf leichten<br />
Böden empfi ehlt es sich, vor allen Dingen die Ungräser, aber<br />
auch das breite Unkrautspektrum im Herbst zu entfernen,<br />
denn durch die schnelle Erwärmung der Böden im Frühjahr<br />
wächst das Getreide oft aus den dafür zugelassenen Stadien<br />
heraus. Zu späte Herbizidbehandlungen im Frühjahr können<br />
großen Stress auf die Pfl anzen ausüben und oft unbemerkt zur<br />
Reduktion von Ertragsanlagen und damit zu Mindererträgen<br />
führen, die bis zu 10 dt/ha betragen können. Dennoch gilt es,<br />
ein großes Augenmerk auf sogenannte Spätkeimer (Windenknöterich,<br />
aber auch Melde- u. Gänsefußarten) zu richten,<br />
die auf den sehr sandigen Böden schwerpunktmäßig Ende<br />
April aufl aufen. Häufi g treten diese aber erst im Mai, besonders<br />
in den sich wieder öffnenden Getreidebeständen infolge der<br />
in den letzten Jahren auftretenden „Frühjahrstrockenheit“, auf.<br />
Wenn eine Herbizidmaßnahme notwendig wird, gilt es, sehr<br />
verträgliche Herbizide mit einer Zulassung für den späten<br />
Anwendungstermin (Biathlon ® , Biathlon ® XL-Pack, Basagran ®<br />
DP) zu wählen.<br />
52
Produktionstechnik<br />
Tierische Schaderreger<br />
Es hat sich in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass<br />
gerade auf den schnell erwärmten Böden viele Schaderreger<br />
auftreten, z. B. Fritfl iege, Thripse in Roggen und Getreideblattläuse.<br />
So überträgt z. B. ein Läuse- oder Zikadenbefall<br />
im Herbst das Gelbverzwergungsvirus in Gerste und Weizen,<br />
dessen Schadausmaß im Frühjahr 2007 und regional auch in<br />
2008 so manchem Landwirt böse in Erinnerung bleiben wird.<br />
Kontrollieren Sie Ihre Bestände regelmäßig und behandeln Sie<br />
sie bei entsprechenden Schadschwellen (0,2 l/ha Sumicidin ®<br />
Alpha EC)!<br />
Halmstabilisierung<br />
Nutzen Sie Ihre Standorterfahrung für Ihr anzustrebendes<br />
Ertragspotenzial und Ihre Sorten. Neben Cycocel ® 720 stellt<br />
die <strong>BASF</strong> Ihnen den Wachstumsregulator Medax ® Top zur<br />
Verfügung. Dieser Wachstumsregulator besitzt einige besondere<br />
Eigenschaften, die Ihnen bei angepasster Aufwandmenge<br />
auf den leichteren Standorten deutliche Vorteile bringen.<br />
Diese sind z. B.:<br />
• Bessere Bewurzelung der Bestände bei gleichzeitiger Einkürzung!<br />
• Bessere Ausnutzung von Wasser und Nährstoffen – besonders<br />
auf leichten Böden wichtig!<br />
• Keine Ertragsverluste – geringes Risiko bei Trockenheit!<br />
Über bisherige Erfahrungen und Ergebnisse werden wir Sie<br />
informieren, damit Sie diese nutzen können.<br />
Allgemein gilt: „Lager ist verboten“, denn Unkrautdurchwuchs<br />
erschwert den Drusch und führt zu Ertragsverlusten.<br />
Gesunderhaltung<br />
Nur gesunde Pfl anzen können ihr Ertragspotenzial ausschöpfen.<br />
Gerade auf trockenen und sehr leichten Standorten wirkt<br />
sich schon ein schwacher Pilzbefall sehr negativ aus. Hier ist in<br />
der Regel auch die Abreifephase kürzer, sodass Spätbehandlungen<br />
in ES 59/61 gegen Ährenkrankheiten oft nicht so große<br />
Effekte bringen können.<br />
Der Schwerpunkt der Behandlung liegt eindeutig im Bereich<br />
der Fuß- und Blattkrankheiten sowie der frühen Ährenkrankheiten.<br />
Beobachten Sie Ihre Bestände und reagieren<br />
Sie auf Halmgrund- und Blattkrankheiten in<br />
ES 29/30–37. Eine frühe Anwendung mit dem breit und zuverlässig<br />
wirksamen Capalo ® hat sich auch im Frühjahr 2009 als<br />
absolut richtig erwiesen. Sorgen Sie für eine gesunde Abreife<br />
in ES 39–49/51. Achten Sie besonders auf Septoria tritici sowie<br />
Rostkrankheiten und reagieren Sie entsprechend mit einem<br />
Resistenzmanagement. <strong>BASF</strong>-Fungizide bringen immer einen<br />
Vitalisierungseffekt. Dieser sorgt auch auf leichteren Standorten<br />
für eine bessere N-Effi zienz, eine bessere Ausnutzung des<br />
Sonnenlichtes und hemmt die Ethylenbildung. Die Stressfak-<br />
Symptome des Gelbverzwergungsvirus, im Frühjahr 2008<br />
toren werden vermindert. Nachweislich verbrauchen auch<br />
Bestände, die mit Champion ® & Diamant ® oder Juwel ® Top<br />
behandelt wurden, weniger Wasser!<br />
Zusammenfassung<br />
Vergleichen Sie Ihre Erfahrungen und unsere Hinweise. Prüfen<br />
Sie die relative Vorzüglichkeit der Kulturen auf Ihren Standorten.<br />
Kalkulieren Sie scharf und rechnen Sie mit standortbedingten<br />
Ertragsschwankungen. Schaffen Sie stabile Anbausysteme<br />
für die Produktion, um die Ertragsschwankungen so<br />
gering wie möglich zu halten. Mit der Bodenbearbeitung und<br />
der Saatbettbereitung legen Sie den Grundstein Ihres Erfolges.<br />
Unter trockenen Bedingungen wird Wasser im Vergleich zu<br />
anderen Produktionsfaktoren zum limitierenden Faktor. Die<br />
verfügbaren Niederschläge, aber auch der durch die Bodenbewirtschaftung<br />
beeinfl ussbare Wurzeltiefgang sind von wichtiger<br />
Bedeutung für das Fruchtfolgemanagement. Auch auf den<br />
leichteren Standorten ist eine intensivere Pfl anzenproduktion<br />
für die in Zukunft wieder größer werdenden Märkte möglich<br />
und nötig.<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
53
Produktionstechnik<br />
Produktionstechnik Winterweizen<br />
Frühjahr<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
ES Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />
25 Febr./März Frühjahrs-Düngung ASS oder<br />
Nitrophoska ® z.B. 20+8+8(+3+4)<br />
bzw. 13+9+16(+4+7)<br />
13–39 März/April Breite Mischverunkrautung<br />
Biathlon ® + Additiv<br />
(witterungsunabhängig!)<br />
(z. B. Break thru ® , Designer ® , Arma ® )<br />
zusätzlich Stiefmütterchen Biathlon ® + Pointer ® SX ®<br />
oder Primus ®<br />
13–39 in Mischung mit AHL<br />
Biathlon ® + AHL pur<br />
breite Mischverunkrautung,<br />
stark Klette, Mohn, Kornblume<br />
13–29 (32–39) Unkräuter und Ungräser<br />
(z. B. Windhalm)<br />
Unkräuter und Ackerfuchsschwanz<br />
Biathlon ® XL-Pack<br />
(Biathlon ® + Starane ® XL)<br />
Biathlon ® + Gräserpartner (z. B.<br />
IPU, Lexus ® , Monitor ® , Axial ® 50 EC)<br />
Biathlon ® + Atlantis ® WG<br />
+ Genapol ® (+ AHL)<br />
29–39 Mai Disteln Biathlon ® + Additiv<br />
oder U 46 ® M-Fluid<br />
13–39 März/April Kletten-Nachbehandlung<br />
Biathlon ® XL-Pack<br />
(zusätzl. Kornblume, Mohn)<br />
(Biathlon ® + Starane ® XL)<br />
25–29 April Standfestigkeit<br />
Cycocel ® 720<br />
Aufwand<br />
l/kg je ha<br />
60– 80 kg N<br />
70 g +<br />
(+ 0,2)<br />
60 g + 20 g<br />
bzw. 50 ml<br />
60 g /ha<br />
+ 100–250 l/ha<br />
70 g + 0,75 l<br />
70 g/ha + …<br />
70 g +300 g<br />
+ 0,6 l (+ 30 l)<br />
70 g (+ 0,2)<br />
1,5 l/ha<br />
70 g (+ 0,75)<br />
sortenspezifisch<br />
31–<br />
32/37<br />
Wachstumsstress<br />
Bormangel<br />
Nutrimix ® fluid<br />
Nutribor ®<br />
1,0 l/ha<br />
0,75–1,0 kg/ha<br />
25–29 früher Mehltaubefall Corbel ® 0,5–1,0<br />
29–30 April/Mai Schosser-Gabe N (KAS/ASS) 40– 80<br />
31–39 Mai Standfestigkeit Medax ® Top<br />
0,5–1,0<br />
+ Turbo (= SSA)<br />
+ 0,5–1,0 kg/ha<br />
32–49 Getreideläuse/Gallmücke/Sattel mücke/ Sumicidin ® Alpha EC<br />
0,2<br />
Thripse/Getreidehähnchen<br />
oder Fastac ® SC Super Contact 0,1–0,125<br />
31–32 April/Mai Halmbruch, Mehltau, DTR, Septoria- Capalo ®<br />
1,6<br />
Arten, Roste<br />
!<br />
<br />
(Zusatz von Chlorthalonil möglich) (z. B. 1,0 l/ha)<br />
37–39<br />
37–39<br />
Mai<br />
Standfestigkeit<br />
Medax ® Top<br />
+ Turbo (= SSA)<br />
0,5–0,75 l/ha<br />
+ 0,5–0,75 kg/ha<br />
Wachstumsstress<br />
Nutrimix ® fluid<br />
1,0 l/ha<br />
49 Juni Qualitäts-Spät-Düngung N (KAS/ASS) 60–80<br />
37/39 Mai/Juni Blatt-/Ährenkrankheiten,<br />
Champion ® + Diamant ®<br />
0,9 + 0,9<br />
61–69 Juni Ährenfusarien und Spätbefall mit Osiris ® 2,0–3,0 l/ha<br />
Einmalbehandlung gegen Septoria, oder Juwel ® Top<br />
0,7–1,0<br />
Rost, DTR, Mehltau<br />
49–61 Juni alle wichtigen Ährenkrankheiten Champion ® + Diamant ®<br />
0,9 + 0,9<br />
oder Opus ® Top/Capalo ®<br />
1,25–1,5<br />
Thripse/Läuse<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
0,2<br />
oder Fastac ® SC Super Contact 0,1–0,125<br />
bis 55 Mai/Juni nur Blattläuse (Thripse werden mit erfasst) Perfekthion ®<br />
0,7 l/ha<br />
Spuren-Nährstoffmangel<br />
Nutrimix ® fluid<br />
1,0 l/ha<br />
Septoria, Rosten, Schwärzepilzen<br />
Gesamt N je ha 160–240*<br />
Der Einsatztermin aller Fungizide orientiert sich am Befallsbeginn mit den jeweiligen Krankheiten!<br />
* Faustzahl zur Bemessung der N-Düngermenge: Je dt/ha Ertragserwartung mit 12–13 % Protein werden ca. 2,5 kg/ha N aus<br />
Bodenvorrat und Düngung benötigt! (Beispiel: für 80 dt/ha Ertrag braucht Ihr Weizen ca. 200 kg/ha Stickstoff aus Düngung und<br />
Bodenvorrat)<br />
Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />
54
Produktionstechnik<br />
Produktionstechnik Wintergerste<br />
Frühjahr<br />
ES Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />
25 Februar Frühjahrs-Düngung ASS oder<br />
Nitrophoska ® z.B. 20+8+8(+3+4)<br />
bzw. 13+9+16(+4+7)<br />
13–39 März/April Kletten-Nachbehandlung<br />
(zusätzl. Kornblume; Mohn)<br />
13–32<br />
13–39<br />
13–29 (32)<br />
13–39<br />
März/April breite Mischverunkrautung o. große<br />
Stiefmütterchen (witterungsunabhängig!)<br />
zusätzlich Stiefmütterchen<br />
breite Mischverunkrautung, stark Klette,<br />
Mohn, Kornblume<br />
in Mischung mit AHL pur<br />
in Mischung mit AHL<br />
Unkräuter und Ungräser<br />
Aufwand<br />
l/kg je ha<br />
40– 80 N*<br />
Biathlon ® + Additiv<br />
70 g/ha<br />
(z. B. Break thru ® , Designer ® , Arma ® ) (0,2)<br />
+ Primus ® + … ml/ha<br />
Biathlon ® + Additiv (s. o.)<br />
70 g/ha + 0,2<br />
Biathlon ® + Pointer ® SX ®<br />
60 g + 20 g bzw.<br />
oder Primus ®<br />
50 ml<br />
Biathlon ® XL-Pack<br />
70 g + 0,75 l<br />
(Biathlon ® + Starane ® XL)<br />
Biathlon ® + AHL pur<br />
60 g/ha<br />
+ 100–250 l<br />
Biathlon ® + IPU (+ Additiv)<br />
70 g/ha + 1,5<br />
bzw. Ralon ® Super oder Axial ® 50 (1,2 bzw. 0,9)<br />
Corbel ®<br />
25–30<br />
früher Mehltaubefall<br />
0,5–1,0<br />
29–30 April Schosser-Gabe N (KAS/ASS/Nitrophoska ® ) 40–60<br />
30–32 April/Mai Rhynchosporium-Blattfl ecken, Netzfl ecken, Champion ® + Diamant ®<br />
0,4 + 0,4<br />
Mehltau, Rost, Halmbruch, PLS-Flecken oder Capalo ®<br />
1,2<br />
!<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
30–32<br />
April/Mai<br />
Standfestigkeit<br />
Wachstumsstress<br />
Medax ® Top<br />
+ Turbo (= SSA)<br />
Nutrimix ® fluid<br />
0,75–1,0 l/ha<br />
+ 0,75–1,0 kg/ha<br />
1,0 l/ha<br />
Kartoffeln<br />
30–39<br />
Mai<br />
Disteln<br />
Biathlon ® + Additiv<br />
oder U 46 ® M-Fluid<br />
70 g (+ 0,2)<br />
1,5<br />
37/39<br />
Mai<br />
Standfestigkeit<br />
Medax ® Top + Turbo (= SSA)<br />
+ Partner<br />
0,5 + 0,5 l,kg<br />
37–49<br />
Mai<br />
Getreideläuse/Thripse /Getreidehähnchen<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
oder Fastac ® SC Super Contact<br />
0,2<br />
0,1– 0,125<br />
Rüben<br />
39–49<br />
Spätverunkrautung<br />
Basagran ® DP<br />
2,5–3,0<br />
39–49 Mai Spät-Düngung N (KAS/ASS) 40–60<br />
39–61 Mai Netzfl ecken, Rhynchosporium-Blattfl ecken, Champion ® + Diamant ® *<br />
0,8 + 0,8<br />
Zwergrost, Mehltau, PLS-Flecken, Ramularia<br />
Getreideläuse, Getreidehähnchen<br />
nur Blattläuse! (Thripse und Getreidehähnchen<br />
werden mit erfasst)<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
oder Fastac ® SC Super Contact<br />
Perfekthion ®<br />
0,2<br />
0,1–0,125<br />
0,7 l/ha<br />
Leguminosen<br />
Spurennährstoffmangel<br />
Nutrimix ® fluid<br />
1,0 l/ha<br />
Gesamt kg/ha N 160–200<br />
(+ 30 Herbst)<br />
* Bei insgesamt nur einmaliger Fungizid-Anwendung empfehlen wir Champion ® & Diamant ® in ES 37–49!<br />
Der Einsatztermin aller Fungizide orientiert sich am Befallsbeginn mit den jeweiligen Krankheiten!<br />
Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />
55
Produktionstechnik<br />
Produktionstechnik Roggen/Triticale<br />
Frühjahr<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
ES Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />
25 Februar Frühjahrs-Düngung ASS oder<br />
Nitrophoska ® z. B. 20+8+8(+3+4)<br />
bzw. 13+9+16(+4+7)<br />
Aufwand<br />
l/kg je ha<br />
60–70 N<br />
13–39<br />
13–29<br />
13–29<br />
13–39<br />
25–29<br />
März/April Breite Mischverunkrautung<br />
o. Stiefmütterchen<br />
(witterungsunabhängig!)<br />
zusätzlich Stiefmütterchen<br />
in Mischung mit AHL<br />
Unkräuter und Ungräser<br />
(z. B. Windhalm)<br />
Breitenwirkung oder Nachbehandlung<br />
Klette (zusätzlich Kornblume,<br />
(früher) Mehltaubefall<br />
Biathlon ® + Additiv<br />
(z. B. Break thru ® , Designer ® , Arma ® )<br />
Biathlon ® + Pointer ® SX ®<br />
oder Primus ®<br />
Biathlon ® + AHL pur<br />
Biathlon ® + Gräserpartner (z. B. IPU,<br />
Lexus ® , Monitor ® , Axial ® 50 EC,<br />
Atlantis ® + Genapol ® )<br />
Biathlon ® XL-Pack<br />
(Biathlon ® + Starane ® XL)<br />
Corbel ® 70 g +<br />
(0,2)<br />
60 g + 20 g<br />
bzw. 50 ml<br />
60 g/ha + 110 l/ha<br />
70 g/ha + …<br />
70 g + 0,75 l<br />
0,5–1,0 l/ha<br />
Mohn)<br />
29–30 April Schosser-Gabe N (KAS/ASS) 40–60 N<br />
31–32<br />
<br />
!<br />
<br />
37– 49<br />
30–32<br />
37–49<br />
32–39<br />
April/Mai<br />
April<br />
Mai<br />
Mai<br />
Befall mit Mehltau, Halmbruch,<br />
Rhynchosporium, Braunrost<br />
Standfestigkeit (auf besseren Böden)<br />
Disteln<br />
Standfestigkeit<br />
Capalo ®<br />
oder<br />
Champion ® (nur Roggen)<br />
Cycocel ® 720<br />
oder Medax ® Top + Turbo<br />
Biathlon ® + Additiv<br />
oder U 46 ® M-Fluid<br />
Medax ® Top + Turbo<br />
(+ Partner)<br />
1,6<br />
1,25–1,5<br />
1,0–2,0<br />
Roggen: 0,5–0,75<br />
Triticale: 0,75–1,0<br />
70 g (+ 0,2)<br />
1,5<br />
0,5 + 0,5<br />
Wachstumsstress<br />
Nutrimix ® fluid<br />
1,0 l/ha<br />
39–49 Mai Spät-Düngung N (KAS/ASS) 60–70 N<br />
51–61<br />
39–50<br />
bis 55<br />
Mai/Juni<br />
Später Befall mit Blatt- und<br />
Ähren krankheiten,<br />
z. B. Braunrost!, Schwarzrost<br />
Thripse/Blattläuse/Getreide hähnchen<br />
Blattläuse<br />
Juwel ® Top<br />
oder Diamant ®<br />
oder Opus ® Top<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
oder Fastac ® SC Super Contact<br />
oder Perfekthion ®<br />
0,7–1,0<br />
1,25–1,5<br />
1,0–1,5<br />
0,2<br />
0,1–0,125<br />
0,7 l/ha<br />
39–69<br />
Spurenelementmangel<br />
Nutrimix ® fluid<br />
1,0 l/ha<br />
49–61<br />
Abreifekrankheiten Triticale<br />
Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />
Swing ® Gold + Caramba ®<br />
(Restmengen, nur Triticale)<br />
Gesamt N/ha<br />
0,75–1,0 + 0,75–1,0<br />
160–200 N<br />
56
Produktionstechnik<br />
Produktionstechnik Sommergerste (Braugerste)<br />
ES Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />
00 –11 März/April Düngung ASS oder Nitrophoska ®<br />
13 –32<br />
13–39<br />
25–29<br />
April/Mai<br />
Breite Mischverunkrautung<br />
inkl. Klette, Taubnessel, Ehrenpreis, Hohlzahn<br />
und zahlreicher Problemunkräuter<br />
(z. B. Kornblume)<br />
Breites Unkrautspektrum<br />
(früher) Mehltaubefall<br />
13+9+16(+4+7) od. 20+8+8(+3+4)<br />
Aufwand<br />
l/kg je ha<br />
60–90 N*<br />
Basagran ® DP**<br />
2,0–3,0<br />
oder<br />
Biathlon ® XL-Pack<br />
70 g + 0,75 l<br />
(Biathlon ® + Starane ® XL)<br />
Biathlon ® ** + Additiv<br />
70 g (+ 0,2 l)<br />
(z. B. Break thru ® , Designer ® , Arma ® )<br />
Capalo ® 1,2 l/ha<br />
Getreide<br />
Raps<br />
30–32<br />
Mai<br />
Alle Blattkrankheiten wie Rhynchosporium-<br />
Blattfl ecken, Netzfl ecken, Mehltau, Rost<br />
Capalo ®<br />
1,2 l/ha<br />
37–55<br />
Alle Blattkrankheiten wie Rhynchosporium-<br />
Blattfl ecken, Netzfl ecken, Mehltau, Rost,<br />
Ramularia<br />
Champion ® + Diamant ® ***<br />
0,8 + 0,8<br />
Mais<br />
Getreideläuse, Getreidehähnchen<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
oder Fastac ® SC Super Contact<br />
oder Perfekthion ®<br />
0,2<br />
0,1–0,125<br />
0,7 l/ha<br />
32–39<br />
30–39<br />
Mai<br />
Standfestigkeit<br />
Disteln<br />
Ethephon<br />
Biathlon ® + Additiv<br />
oder U 46 ® M-Fluid<br />
max. 0,5 l/ha<br />
70 g (+ 0,2 l)<br />
1,5 l/ha<br />
Kartoffeln<br />
Wachstumsstress bzw.<br />
Spurenelementmangel<br />
Nutrimix ® fluid<br />
1,0 l/ha<br />
39–61<br />
Blattläuse/Thripse/Getreidehähnchen<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
oder Fastac ® SC Super Contact<br />
0,2<br />
0,1–0,125<br />
Rüben<br />
bis 55<br />
Blattläuse<br />
Perfekthion ®<br />
0,7 l/ha<br />
* Bei der Stickstoffdüngung Gehalt an mineralisiertem Stickstoff im Boden (N min<br />
) berücksichtigen, bei Futtersommergerste<br />
regionale N-Sollwerte um ca. 20 kg/ha N erhöhen.<br />
** Auf Standorten mit starkem Stiefmütterchen-Besatz empfehlen wir den Zusatz von 10 g/ha Gropper ® oder<br />
20 g/ha Pointer ® SX ® .<br />
*** Bei insgesamt nur einmaliger Fungizidanwendung liegt der optimale Termin für Champion ® & Diamant ® in ES 39/49!<br />
Leguminosen<br />
Der Einsatztermin aller Fungizide orientiert sich am Befallsbeginn mit den jeweiligen Krankheiten!<br />
Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />
57
Raps<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
58
Raps<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Raps<br />
Seite<br />
Produktinformationen:<br />
Butisan ® Komplett-Pack 60<br />
Nimbus ® CS 60<br />
Butisan ® Top 60<br />
Focus ® Ultra 61<br />
Stomp ® Aqua 61<br />
Trebon ® 30 EC 62<br />
Fastac ® SC Super Contact 62<br />
Nutribor ® 62<br />
Carax ® 63<br />
Caramba ® 63<br />
Cantus ® Gold 63<br />
Herbizideinsatz in Winterraps 64<br />
So stellen sie Pflanzengesundheit und<br />
Winterhärte sicher 68<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
Rapsschädlinge und Schadschwellen 71<br />
Rentabilität der Vollblütebehandlung 72<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen 74<br />
Produktionstechnik Winterraps 76<br />
59
Raps<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Segment<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Die komplette Lösung im Vorauflauf<br />
gegen jede Verunkrautung<br />
einschließlich Klettenlabkraut und<br />
aller Rauke- und Storchschnabel-<br />
Arten<br />
• Die Komplett-Lösung im Voraufl<br />
auf gegen breite Mischverunkrautung<br />
• Packt kraftvoll Klettenlabkraut,<br />
Hirtentäschel, Hellerkraut, alle<br />
Storchschnabel- und Rauke-Arten<br />
• Verlässlich auch bei trockenen<br />
Bedingungen<br />
• Bestmögliche Clomazone-<br />
Verträglichkeit durch Mikroverkapselung<br />
• Gute Wirkung gegen Ungräser<br />
inklusive resistenten Ackerfuchsschwanzes<br />
• Günstige Abstandsaufl agen<br />
(0 m bei 90 %-Düsen)<br />
Der verträgliche Problemlöser<br />
Nimbus ® CS – Langjährig<br />
bewährte und verträgliche<br />
Problemlösung im Voraufl auf zur<br />
Unkraut- und Ungrasbekämpfung<br />
Einsatzkulturen Raps Raps Raps<br />
Wirkstoffe<br />
Butisan ® Kombi:<br />
200 g/l Metazachlor +<br />
200 g/l Dimethenamid-P<br />
CS 36:<br />
360 g/l Clomazone<br />
(mikroverkapselt)<br />
250 g/l Metazachlor +<br />
33,3 g/l Clomazone CS<br />
(mikroverkapselt)<br />
• Bestmögliche Clomazone-<br />
Verträglichkeit durch Mikroverkapselung<br />
• Zuverlässige und bewährte<br />
Wirkung gegen die wesentlichen<br />
Rapsunkräuter und -ungräser<br />
• Unabhängig von Bodenart und<br />
Witterung<br />
• Die Problemlösung gegen Rauken,<br />
Hirtentäschel, Hellerkraut<br />
u. v. a.<br />
• Fertigprodukt<br />
... ohne Risiko für Raps<br />
Die breite und verträgliche<br />
Unkraut- und Ungrasbekämpfung<br />
im Nachaufl auf inklusive Klettenlabkraut,<br />
Schierling und Ackerfuchsschwanz<br />
375 g/l Metazachlor +<br />
125 g/l Quinmerac<br />
Einsatztermin Voraufl auf Voraufl auf früher Nachaufl auf<br />
Wirkungsweise Bodenwirkung Bodenwirkung Blatt- und Bodenwirkung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Gebindegröße 1 x 10 Liter +<br />
1 x 1 Liter<br />
2,75 l/ha<br />
(2,5 l/ha Butisan ® Kombi +<br />
0,25 l/ha CS 36)<br />
2,5–3,0 l/ha 2,0 l/ha<br />
10 Liter<br />
5 Liter<br />
50 Liter Ecomatic ® 30 Liter Ecomatic ®<br />
• Unübertroffene Verträglichkeit<br />
• Sehr große Wirkungsbreite und<br />
Wirkungssicherheit<br />
• Stets fl exibler Einsatz möglich<br />
• Lange Wirkungsdauer<br />
• Gute Mischbarkeit<br />
• Hervorragende Klettenlabkrautwirkung<br />
60
Segment<br />
Graminizid zur Bekämpfung von<br />
Ausfallgetreide und Gräsern,<br />
wirkt auch bei FOP-Resistenz<br />
Einsatzkulturen Raps Raps<br />
Wirkstoffe 100 g/l Cycloxydim 455 g/l Pendimethalin<br />
Einsatztermin<br />
Ideal 2-Blatt-Stadium bis Ende<br />
Bestockung der Ungräser<br />
Wirkungsweise Blattwirkung Blatt- und Bodenwirkung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Gebindegröße<br />
1,25–1,5 l/ha: Windhalm, Ackerfuchsschwanz,<br />
Ausfallgerste<br />
1,5–2,0 l/ha: Ausfallweizen,<br />
-roggen, -triticale, Trespen,<br />
Weidelgräser<br />
2,5 l/ha: Quecken,<br />
metabolisch-resistenter<br />
Ackerfuchsschwanz<br />
5 Liter<br />
10 Liter<br />
30 Liter Ecomatic ®<br />
Raps<br />
®<br />
AQUA<br />
Der Spezialist zur Bekämpfung<br />
von Ackerkrummhals, Ochsenzunge,<br />
Mohn, Erdrauch u. a., auch<br />
im späten Stadium<br />
ab ES 16 bis Vegetationsende<br />
2,0 l/ha nach Vorlage von<br />
entweder:<br />
2,0 l/ha Butisan Top ® oder<br />
3,0 l/ha Nimbus ® CS oder<br />
2,75 l/ha Butisan ® Komplett-Pack<br />
oder 1,5 l/ha Butisan ®<br />
50 Liter Ecomatic ®<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
• Hochverträgliches Instrument<br />
für erfolgreiches Resistenzmanagement<br />
• Flexibel in der Aufwandmenge<br />
• Schnell in der Wirkung<br />
• Starke Wirkung gegen alle<br />
wichtigen Ungräser<br />
• Sehr gut mischbar<br />
• Langer Einsatzzeitraum, vom<br />
1-Blatt-Stadium bis zum Ende der<br />
Bestockung, unabhängig vom<br />
Entwicklungsstadium der Kultur<br />
• Lange Dauerwirkung durch kontinuierliches<br />
Aufl ösen der Kapseln<br />
• Verhinderung von spätkeimenden<br />
Unkräutern/Ungräsern<br />
• Gute Rapsverträglichkeit ab ES 16<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
61
Raps<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Segment<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Starke Wirkung gegen resistente<br />
Rapsglanzkäfer und Stängelschädlinge<br />
• Insektizid zur Bekämpfung von<br />
resistenten Rapsglanzkäfern,<br />
auch bei kühleren Temperaturen<br />
• Kontakt- und Fraßinsektizid<br />
• Schneller Knock-down-Effekt<br />
• B2 (Zulassung ist beantragt<br />
und wird rechtzeitig zur Saison<br />
erwartet)<br />
Frühe Bekämpfung von Stängelschädlingen<br />
und ab Blühbeginn<br />
sichere Bekämpfung von Rapsschädlingen<br />
Einsatzkulturen Raps Raps, Rüben, Getreide,<br />
Kartoffeln, Sonderkulturen,<br />
Zierpfl anzen<br />
• Ausgezeichnete Sofort- und<br />
Dauerwirkung<br />
• Sehr breite Zulassung in vielen<br />
Kulturen und gegen zahlreiche<br />
Schädlinge<br />
• 2-malige Anwendung zugelassen<br />
(Indikation beachten)<br />
• Bienenungefährlich (B4)<br />
• Starke und sichere Kontakt- und<br />
Fraßwirkung<br />
• Zusatzwirkung gegen saugende<br />
Insekten, z. B. Zikaden (eigene<br />
Erfahrungen)<br />
• Mit der bewährten<br />
Wirkungssicherheit des Originals<br />
Spezial-Spurennährstoffdünger für<br />
borbedürftige Kulturen<br />
Raps, Zuckerrüben, Kohl-Arten,<br />
hervorragend geeignet zur<br />
Deckung des Bor-Bedarfs auch<br />
bei Mais, Kartoffeln, im Obst- und<br />
Gemüsebau<br />
Wirkstoffe 287,5 g/l Etofenprox 100 g/l Alpha-Cypermethrin 8 % B, 1 % Mn, 0,04 % Mo,<br />
0,1 % Zn, 5 % MgO, 9 % S, 6 % N<br />
Einsatztermin<br />
Spritzen nach Erreichen von<br />
Schwellenwerten oder nach<br />
Warndienstaufruf<br />
2 Anwendungen in Raps<br />
Spritzen nach Erreichen von<br />
Schwellenwerten oder nach<br />
Warndienstaufruf<br />
Herbst (ab ES 11),<br />
Frühjahr/Sommer (ab ES 32)<br />
Wirkungsweise Kontakt- und Fraßwirkung Kontakt- und Fraßwirkung Blattaufnahme (Blattdünger)<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Gebindegröße<br />
0,2 l/ha 0,1 l/ha 1,0–3,0 kg/ha je Behandlung<br />
1 Liter<br />
5 Liter<br />
0,5 Liter<br />
5 Liter<br />
10 Liter<br />
20 Liter<br />
15 kg<br />
• Verbesserung der Nährstoffeinlagerung<br />
in die Pfl anze<br />
• Förderung der Knospenanlage<br />
und Steigerung der Winterhärte<br />
• Förderung der Befruchtung beim<br />
Einsatz zur Blüte<br />
• Splitting erhöht Wirksamkeit<br />
62
Segment<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Sichere Bestandesführung und<br />
zuverlässige Krankheitsbekämpfung<br />
im Herbst und Frühjahr<br />
zur Optimierung des Ertrages,<br />
Energiemanagement für höchste<br />
Erträge<br />
• Überlegene Winterhärte für<br />
besseren Wachstumsstart im<br />
Frühjahr<br />
• Ideale Pfl anzenarchitektur für<br />
bessere Standfestigkeit und<br />
homogenere Blüte<br />
• Dicke Schotendecke mit gleichmäßiger<br />
Abreife und verlustarmer<br />
Ernte<br />
• Zuverlässige Krankheitsbekämpfung<br />
(Phoma, Cylindrosporium)<br />
• Einfache und sichere Anwendung,<br />
auch bei kühler Witterung<br />
• Speziell für den Raps entwickelte<br />
innovative Formulierung<br />
• Sichert hohe Bioverfügbarkeit der<br />
Wirkstoffe<br />
Gesundheit und Wuchsregulierung<br />
im Herbst und<br />
Frühjahr<br />
Einsatzkulturen Raps Raps Raps<br />
Wirkstoffe 30 g/l Metconazol +<br />
210 g/l Mepiquatchlorid<br />
Einsatztermin<br />
Herbst (ES 12–31) und/oder<br />
Frühjahr (ES 14–59)<br />
• Gute Wuchsregulierung des<br />
Rapses<br />
• Gute Standfestigkeit<br />
• Lagervermeidung<br />
• Gute Krankheitsbekämpfung<br />
gegen Phoma lingam, Cylindrosporium*<br />
* eigene Erfahrung<br />
Raps<br />
Das Ertragsfungizid<br />
Sicherer Schutz vor allen ertragsrelevanten<br />
Abreifekrankheiten<br />
bei gleichzeitiger Förderung der<br />
Stressresistenz zur Erzielung<br />
höchster Erträge<br />
Vor- und Vollblüte (ES 57–69)<br />
0,5 l/ha<br />
30 Liter Ecomatic ®<br />
60 g/l Metconazol 200 g/l Boscalid +<br />
200 g/l Dimoxystrobin<br />
Herbst: Ab Befallsbeginn bis ca.<br />
Mitte Oktober<br />
Frühjahr: Ab Vegetationsbeginn<br />
bis ES 59<br />
Wirkungsweise protektiv, kurativ protektiv, kurativ protektiv, kurativ<br />
Wirkstoffverteilung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Gebindegröße<br />
systemisch systemisch systemisch, translaminar<br />
0,7–1,4 l/ha (200–400 l Wasser/ha)<br />
pro Anwendung<br />
max. 2 Anwendungen pro Saison<br />
Bitte Regional-Empfehlung<br />
beachten!<br />
5 Liter + 50 ml Schaumstopp<br />
10 Liter + 100 ml Schaumstopp<br />
0,7–1,5 l/ha<br />
max. 2 Anwendungen pro Saison<br />
Bitte Regional-Empfehlung<br />
beachten!<br />
5 Liter<br />
1 Liter<br />
50 Liter Ecomatic ® 5 Liter<br />
• Das bewährte Ertragsfungizid<br />
• Wirtschaftliche Mehrerträge auch<br />
ohne Krankheitsbefall<br />
• Sichere Bekämpfung aller<br />
relevanten Blütenkrankheiten<br />
• Längste Dauerwirkung<br />
• Stressresistente Bestände bis zur<br />
Ernte<br />
• Weniger Ausfallverluste durch<br />
verbesserte Schotenfestigkeit<br />
• Flexibles Anwendungsfenster<br />
• Bienenungefährlich (B4) mit B4-<br />
Pyrethroiden<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
63
Raps<br />
Möglichkeiten des Herbizideinsatzes in Winterraps<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Dr. Bernd Krieger, Verkaufsberater Schleswig-Holstein<br />
Nach der Aussaat von Winterraps ist der Herbizideinsatz im<br />
Herbst die wichtigste produktionstechnische Maßnahme. Nur<br />
der saubere Acker bietet dem Raps die Möglichkeit, eine ungestörte,<br />
zügige Jugendentwicklung zu durchlaufen. Wächst der<br />
Raps durch zu starke Unkrautkonkurrenz nicht, greifen auch<br />
die weiteren produktionstechnischen Maßnahmen kaum. Ein<br />
geringer Ertrag ist vorprogrammiert. Folgende Auswirkungen<br />
können durch Ungräser und Unkräuter im Raps auftreten:<br />
Behinderung der Jugendentwicklung und damit mangelnde<br />
Winterhärte<br />
Geringe Bildung von Verzweigungen und damit dünne<br />
Bestände<br />
Ertragsminderung durch Unkrautkonkurrenz<br />
Druschverluste<br />
Qualitätsbeeinflussung des Erntegutes, hohe Abzüge durch<br />
Feuchtigkeit und Abputz<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Der Herbizideinsatz im Winterraps kann mit unterschiedlichen<br />
Mitteln durchgeführt werden. Dabei muss jedes Produkt spezifische<br />
Anwendungskriterien erfüllen.<br />
Der Wirkstoff Metazachlor ist die Basis der verschiedenen<br />
Rapsherbizide. Hiermit wird eine große Zahl von Unkräutern,<br />
aber auch Ackerfuchsschwanz und Windhalm zuverlässig<br />
erfasst. Metazachlor wirkt über Boden und Blatt. Die Wirkung<br />
über das Blatt ist insbesondere bis zum 1. Laubblatt des<br />
Unkrautes sehr stark und nimmt dann ab. Durch eine Kombination<br />
aus Blatt- und Bodenwirkung wird die sichere Bekämpfung<br />
der Unkräuter gewährleistet. Aufgrund der Wirkungsweise<br />
des Produktes werden die besten Bekämpfungserfolge im<br />
frühen Nachauflauf bei Bodenfeuchtigkeit erzielt. Optimal ist<br />
der Einsatz 4–7 Tage nach der Rapsaussaat. Sollte es bei der<br />
Behandlung trocken sein, geht der Wirkstoff nicht verloren.<br />
Anwendungsempfehlung Butisan ® Top im frühen Nachauflauf<br />
Unkräuter<br />
bis Keimblatt-Stadium:<br />
Kamille<br />
Vogelmiere<br />
Hirtentäschel<br />
Hellerkraut<br />
Besenrauke<br />
Kornblume<br />
Mohn<br />
Phacelia<br />
Butisan ® Top<br />
2,0 l/ha<br />
Nach einsetzendem Regen wird Metazachlor aktiviert und<br />
kann seine Wirkung voll entfalten. Das Produkt mit dem reinen<br />
Wirkstoff Metazachlor ist Butisan ® .<br />
Empfehlung bei geringem Unkrautdruck:<br />
1,5 l/ha Butisan ® 4–7 Tage nach Saat<br />
Klettenlabkraut ist mit dem Wirkstoff Metazachlor allein nur<br />
schwer zu kontrollieren. Zur zuverlässigen Bekämpfung der<br />
Klette bedarf es eines zweiten Wirkstoffs, dem Quinmerac.<br />
Im Butisan ® Top sind beide Wirkstoffe enthalten. Quinmerac<br />
verstärkt die Wirkung des Metazachlors gegen Klette, Ehrenpreis,<br />
Wilde Möhre und Schierling. Das Quinmerac wird über<br />
Boden und Blatt aufgenommen. Insbesondere bei Klette und<br />
Schierling entfaltet Quinmerac eine sehr gute Wirkung über<br />
das Blatt. Bodenfeuchtigkeit verstärkt diese Wirkung. Daher ist<br />
der günstigste Einsatzzeitpunkt der frühe Nachauflauf.<br />
Empfehlung gegen Verunkrautung mit Klettenlabkraut<br />
oder Schierling:<br />
2,0 l/ha Butisan ® Top 4–7 Tage nach Saat<br />
Der zunehmende Anteil von Winterraps in der Fruchtfolge<br />
führte zu einer Selektion von schwer bekämpfbaren Unkräutern<br />
im Winterraps. Insbesondere in den letzten Jahren<br />
nahmen Unkräuter wie Weg- und Löselsrauke, Hirtentäschelund<br />
auch Ackerhellerkraut zu. Die genannten Rauke-Arten<br />
lassen sich nicht mit Butisan ® oder Butisan ® Top kontrollieren.<br />
Mit der Entwicklung des Wirkstoffs Clomazone wurde ein<br />
neuer Weg in der Bekämpfung dieser Unkräuter beschritten.<br />
Zusammen bilden Metazachlor und Clomazone Nimbus ®<br />
CS, die optimale, breit wirksame und verträgliche Lösung im<br />
Vorauflauf für Standorte mit hohem Druck an Rauken und<br />
Hirtentäschelkraut.<br />
Unkräuter/Ungräser<br />
bis 1. Laubblatt-Stadium:<br />
Klettenlabkraut<br />
Taubnessel<br />
Ehrenpreis<br />
Schierling<br />
Ackerfuchsschwanz*<br />
Windhalm*<br />
Trespe-Arten*<br />
Einjährige Rispe*<br />
Früher Nachauflauf<br />
ca. 4–7 Tage<br />
nach der Saat<br />
bis 3 Wochen<br />
nach der Saat<br />
* Voraussetzung: Bodenfeuchte (ggf. Nachbehandlung mit Gräserherbizid)<br />
64
Raps<br />
Clomazone wird von den keimenden Unkräutern und Ungräsern<br />
über Wurzel und Spross aufgenommen und bringt diese<br />
vor oder kurz nach dem Auflaufen zum Absterben. Durch eine<br />
neuartige Formulierung (Mikroverkapselung) ist es gelungen,<br />
das Verdampfen des Wirkstoffs stark zu reduzieren und somit<br />
die Auswirkungen auf Nachbarkulturen zu minimieren. Gleichzeitig<br />
wird der Wirkstoff kontinuierlich an den Boden abgegeben<br />
und entfaltet über einen langen Zeitraum seine Wirkung.<br />
Im Zusammenspiel von Metazachlor und Clomazone werden<br />
auch die schwer bekämpfbaren Unkräuter sehr gut erfasst.<br />
Dank der Mikroverkapselung des Clomazones wird der<br />
Wirkstoff kontinuierlich an den Boden abgegeben und verflüchtigt<br />
sich nicht. Auch durch hohe Niederschlagsmengen<br />
wird der Wirkstoff nicht so leicht in die unteren Bodenschichten<br />
verlagert und steht somit zur Bekämpfung von Unkräutern zur<br />
Verfügung.<br />
Empfehlungen:<br />
A. Standorte mit geringer Verunkrautung ohne<br />
Klettenlabkraut und Schierling:<br />
1,5 l/ha Butisan ® 4–7 Tage nach Saat<br />
B. Breite Mischverunkrautung inklusive Klettenlabkraut,<br />
Schierling und Wilder Möhre:<br />
2,0 l/ha Butisan ® Top 4–7 Tage nach Saat<br />
C: Bei starkem Raukendruck und massiver<br />
Verunkrautung mit Hirtentäschel:<br />
2,5–3,0 l/ha Nimbus ® CS im Vorauflauf<br />
Optimaler Anwendungszeitraum von Nimbus ® CS<br />
Nimbus ® CS<br />
2,5– 3,0 l/ha<br />
Rauke-Arten,<br />
starker Hirtentäschelbesatz,<br />
Hellerkraut und<br />
breite Mischverunkrautung<br />
Vorauflauf<br />
Neue Komplettlösung gegen alle Unkräuter im<br />
Vorauflauf<br />
Butisan ® Komplett-Pack ist die neue Rundumlösung für den<br />
Herbizideinsatz im Winterraps. Butisan ® Komplett-Pack enthält<br />
neben Butisan ® Kombi (Fertigprodukt aus Butisan ® und Spektrum<br />
® = Metazachlor + DMTA-P) das mikroverkapselte Clomazone-Produkt<br />
CS 36. Mit dieser Kombination ist es gelungen,<br />
auch in engen Rapsfruchtfolgen eine breit wirksame Lösung<br />
zur Unkrautbekämpfung anzubieten. Neben den üblichen<br />
Rapsunkräutern werden zusätzlich auch die Problemunkräuter<br />
Storchschnabel und Rauke-Arten sicher ausgeschaltet.<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
Unbehandelte Kontrolle 4,0 l/ha VGM Vorauflauf 2,5 l/ha Butisan ® Kombi + 0,25 l/ha CS 36 Vorauflauf<br />
15.10.2009<br />
65
Raps<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Rapsherbizide LWK Schleswig-Holstein,<br />
Standort Pronstorf 2009<br />
Storchschnabel<br />
% Wirkung<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
2,75 l/ha<br />
Butisan ® Komplett-Pack<br />
VA-Termin<br />
Kamille<br />
4,0 l/ha VGM 1<br />
VA-Termin<br />
Ackerstiefmütterchen<br />
2,5 l/ha<br />
Butisan ® Kombi<br />
NAK-Termin<br />
Storchschnabel im Raps problemlos kontrollieren<br />
Der Winterraps wird seit Jahren in engen Fruchtfolgen angebaut.<br />
Zudem werden Flächen vermehrt pfluglos bewirtschaftet.<br />
Beide Maßnahmen haben einen Einfluss auf die Zusammensetzung<br />
der Unkrautflora. Neben der Zunahme an Rauke-Arten<br />
kommt es zu einer starken Ausbreitung von Storchschnabel-<br />
Arten. Bislang waren diese nur im Mais häufiger zu finden, aber<br />
sie breiten sich auch im Raps aus. Herkömmliche Rapsherbizide<br />
können die Storchschnabel-Arten nicht bekämpfen. Seit<br />
dem Herbst 2009 steht mit dem neuen Butisan ® Komplett-<br />
Pack ein Herbizid zur Verfügung, das keine Wünsche offen<br />
lässt.<br />
Als Butisan ® Komplett-Pack muss die Tankmischung im Vorauflauf<br />
eingesetzt werden.<br />
Empfehlung für Standorte mit breiter Mischverunkrautung<br />
inklusive Rauke-Arten und Storchschnabel:<br />
2,75 l/ha Butisan ® Komplett-Pack<br />
(2,5 l/ha Butisan ® Kombi + 0,25 l/ha CS 36 im Vorauflauf)<br />
Die genannte Empfehlung aus Butisan ® Kombi und CS 36<br />
deckt im Vorauflauf alle wichtigen Unkräuter ab. Neben<br />
Klettenlabkraut, Kamille, Vogelmiere etc. werden auch die<br />
Problemunkräuter Mohn, Rauke- und Storchschnabel-Arten<br />
sowie wichtige Ungräser wie Ackerfuchsschwanz und Windhalm<br />
erfasst.<br />
Optimaler Anwendungszeitraum von<br />
Butisan ® Komplett-Pack<br />
Butisan ® Komplett-Pack<br />
2,75 l/ha*<br />
Allgemeine Mischverunkrautung,<br />
Hirtentäschel, Rauke-Arten,<br />
Storchschnabel,<br />
Ackerfuchsschwanz, Windhalm<br />
Vorauflauf<br />
* 2,5 l/ha Butisan ® Kombi + 0,25 l/ha CS 36<br />
Spezielle Lösung zur Nachspritzung:<br />
Stomp ® Aqua – die Möglichkeit zur Bekämpfung von<br />
Problemunkräutern im Nachauflauf.<br />
Ackerkrummhals und Gemeine Ochsenzunge haben in den<br />
vergangenen Jahren regional sehr große Probleme im Rapsanbau<br />
verursacht. Schläge, die von diesen Unkräutern besiedelt<br />
sind, können kaum noch mit Raps bestellt werden. Auch bei<br />
Mohn war es sehr schwierig, geeignete Bekämpfungsmaßnahmen<br />
im späten Nachauflauf anzubieten.<br />
Stomp ® Aqua zeichnet sich durch eine rapsverträgliche Formulierung<br />
des Wirkstoffes Pendimethalin aus. Dieser Wirkstoff<br />
besitzt eine hervorragende Wirkung gegen Ackerkrummhals,<br />
Ochsenzunge und Mohn. Auch große Unkräuter werden<br />
noch sicher bekämpft. Die neue Formulierung ist ab dem<br />
6-Blatt-Stadium des Rapses hoch verträglich. Stomp ® Aqua ist<br />
kein Ersatz für die bisher eingesetzten VA- und NA-Herbizide,<br />
sondern eine zusätzliche Möglichkeit, Restverunkrautung und<br />
Problemunkräuter zuverlässig auszuschalten.<br />
Empfehlung zur Bekämpfung von Ochsenzunge, Krummhals<br />
oder Mohn:<br />
2,0 l/ha Stomp ® Aqua<br />
ab 6-Blatt-Stadium bis Vegetationsruhe<br />
66
Raps<br />
Anwendungsempfehlung Stomp ® Aqua<br />
Gemeine Ochsenzunge,<br />
Ackerkrummhals<br />
und andere<br />
Problemunkräuter<br />
wie z. B. Mohn<br />
Stomp ® Aqua<br />
2,0 l/ha<br />
12 14 16 18<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
Wichtig: Vorlage von Nimbus ® CS, Butisan ® , Butisan ® Komplett-Pack<br />
oder Butisan ® Top!<br />
Bekämpfung von Ausfallgetreide und Ungräsern<br />
Der Einsatz von metazachlorhaltigen Produkten reduziert den<br />
Gräserbesatz bereits deutlich. Häufig müssen dennoch Ausfallgetreide<br />
und später auflaufende Ungräser in einem zweiten<br />
Schritt bekämpft werden. Hierzu bieten wir Ihnen Focus ®<br />
Ultra an.<br />
Focus ® Ultra wird über die grünen Pflanzenteile aufgenommen.<br />
In der Pflanze wird der Wirkstoff systemisch verlagert. Erste<br />
Absterbeerscheinungen sind bereits nach wenigen Tagen zu<br />
sehen, sehr deutlich nach 10 bis 14 Tagen. Focus ® Ultra hat ein<br />
ausgesprochen breites Wirkungsspektrum. Es wird eine<br />
Vielzahl von Gräsern sicher erfasst. Die wichtigsten sind: alle<br />
Ausfallgetreidearten, Ackerfuchsschwanz, Windhalm, alle Hirse-Arten,<br />
Flughafer, Weidelgräser, Trespe-Arten und Quecke.<br />
Durch den Einsatz von nur wenigen Herbiziden bei der<br />
Bekämpfung von Gräsern ist es in den letzten Jahren insbesondere<br />
beim Ackerfuchsschwanz zu Resistenzen gekommen.<br />
Dabei nimmt die Anzahl der Wirkstoffe zu, die keine<br />
ausreichende Wirkung bei der Gräserbekämpfung zeigen. Mit<br />
Focus ® Ultra bietet die <strong>BASF</strong> einen Baustein in der Gräserbekämpfung,<br />
der im pflanzlichen Stoffwechsel anders als die<br />
bekannten Alternativen abgebaut wird. Damit werden Resistenzen<br />
durchbrochen. Bei der Bekämpfung von Gräsern im<br />
Raps kommen seit vielen Jahren die sogenannten FOP-Herbizide<br />
zum Einsatz. Zudem spielen diese bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung<br />
im Getreide eine große Rolle. Mit Focus ®<br />
Ultra bieten wir einen Wirkstoff aus der Gruppe der DIM-Herbizide<br />
an. Somit haben wir im Winterraps die Möglichkeit,<br />
mit Focus ® Ultra Resistenzmanagement zu betreiben. Zudem<br />
werden Ackerfuchsschwanz und andere Gräser zuverlässig<br />
bekämpft. Die Wirkungssicherheit von Focus ® Ultra kann durch<br />
den Zusatz von Öl oder Carax ® erhöht werden. Damit ist<br />
Focus ® Ultra unter allen Bedingungen ein sicherer Partner für<br />
die Bekämpfung von Ausfallgetreide und Ungräsern.<br />
Focus ® Ultra ist sehr flexibel in der Aufwandmenge und<br />
dadurch sehr wirtschaftlich:<br />
Empfohlene Aufwandmengen gegen verschiedene Ungräser<br />
und Ausfallgetreide:<br />
Windhalm, Hirsen<br />
1,0–1,5 l/ha<br />
Weidelgras, Gerste<br />
1,25–1,75 l/ha<br />
Ackerfuchsschwanz<br />
1,5–2,0 l/ha<br />
Fop-resistenter Ackerfuchsschwanz 2,0–2,5 l/ha<br />
Trespe, Rispen, Roggen,<br />
Weizen, Triticale<br />
1,5–2,0 l/ha<br />
Quecken<br />
2,5 l/ha<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Die Einsatzbedingungen für Gräserherbizide sind besonders<br />
günstig, wenn sich die Ungräser im 2–3-Blatt-Stadium<br />
befinden, die Luftfeuchtigkeit über 60 % beträgt und kein<br />
Trockenstress für die Pflanzen vorherrscht. Bei ungünstigen<br />
Bedingungen sollten 0,5–1,0 l/ha Öl zugesetzt werden. Die<br />
Funktion des Öls kann auch Carax ® übernehmen, sofern Carax<br />
® und Focus ® Ultra sinnvoll in Tankmischung ausgebracht<br />
werden können. In der Tankmischung mit Carax ® kann die Aufwandmenge<br />
von Focus ® Ultra um 0,25 l/ha reduziert werden.<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
Ackerfuchsschwanz im Raps<br />
67
Raps<br />
So stellen Sie Pflanzengesundheit und Winterhärte<br />
sicher! Behandlungen im Herbst und Frühjahr<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Fritz-Heinrich Landschoof, Verkaufsberater Schleswig-<br />
Holstein<br />
Nach wie vor spielt der Rapsanbau in unserer Region eine sehr<br />
wichtige Rolle. Einerseits ist der Raps wichtig für die Erzeugung<br />
von Pfl anzenöl, Biodiesel und Rapsschrot, andererseits<br />
ist er eine wertvolle Vorfrucht zum Winterweizen. Die Erzeugerpreise<br />
rechtfertigen nach wie vor einen intensiven Rapsanbau<br />
mit den dazu erforderlichen Maßnahmen. Dazu bietet Ihnen die<br />
<strong>BASF</strong> die geeigneten Präparate!<br />
Mehrere Risikofaktoren spielen im Raps eine Rolle:<br />
• Übermäßiges Längenwachstum im Herbst und dadurch<br />
bedingte Auswinterungsgefahr (10–100 % Ertragsverlust<br />
möglich)<br />
• Lagernde Bestände (10–50 % Ertragsverlust möglich)<br />
• Krankheiten und Schädlinge (5–35 % Ertragsverlust möglich)<br />
Der Carax ® -Einsatz im Blattbereich im Herbst und Frühjahr<br />
minimiert einige dieser Risiken nachhaltig!<br />
Herbsteinsatz<br />
Der Einsatz im Herbst sollte unbedingt ab dem 4–6-Blatt-<br />
Stadium erfolgen. Die Spritzungen im genannten Zeitraum<br />
bringt die beste Wirkung gegen Phoma und andere pilzliche<br />
Erreger. Dann kann in Ruhe abgewartet werden, ob evtl.<br />
eine zweite Spritzung notwendig ist. Dieser Einsatz sollte von<br />
der Sorte und davon, wie sich der Bestand im Herbst entwickelt,<br />
abhängig gemacht werden. Gerade in feuchten Herbsten<br />
mit kühler Witterung kann Carax ® gegen Rapskrankheiten<br />
überzeugen.<br />
Darüber hinaus wurde beobachtet, dass der Carax ® -Einsatz<br />
im Herbst die Pfl anzen einkürzt und eine unerwünschte<br />
Sprossbildung im Herbst verhindert. Die Blattrosette liegt tiefer<br />
am Boden und der Raps zeigt eine gesündere und vitalere<br />
Grünfärbung. Durch diese Effekte wird die Winterhärte der<br />
Pfl anze wesentlich verbessert und Auswinterungsschäden<br />
werden verhindert. Auch die Wurzelbildung wird durch Carax ®<br />
gefördert. Ebenso wird die Anlage von Ertragsorganen über die<br />
Herbstmaßnahmen bereits frühzeitig beeinfl ußt, so daß aus zeitigen<br />
Anwendungen kräftige, robuste Einzelpfl anzen mit einer<br />
höheren Anzahl an Seitentrieben resultieren. Dies fi ndet sich<br />
in hohen Einzelpfl anzenerträgen wieder und führt so über die<br />
Fläche zu hohen Hektar-Erträgen.<br />
Aufwandmenge im Herbst:<br />
0,75–1,2 l/ha Carax ®<br />
Unbehandelt 1,4 l/ha Carax ®<br />
So wirkt Carax ® im Herbst<br />
Herbstanwendung Carax ® , Sorte Visby 41 K/m², 221 kg N, FH RD, Standort Ostenfeld, 2009<br />
22<br />
21<br />
20<br />
19<br />
18<br />
<br />
<br />
cm Sproßlänge Herbst <br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
17<br />
20<br />
16<br />
unbehandelte<br />
Kontrolle<br />
Herbstbehandlung<br />
0,75 l/ha Azol-Produkt 0,5 l/ha Carax ® 0,7 l/ha Carax ® 1,0 l/ha Carax ® 1,4 l/ha Carax ®<br />
Frühjahrsbehandlung<br />
0,75 l/ha Azol-Produkt 1,0 l/ha Carax ® 1,0 l/ha Carax ® 1,0 l/ha Carax ® 1,0 l/ha Carax ®<br />
0<br />
68
Raps<br />
Gegen Phoma sollten Sie sich an der höheren Aufwandmenge<br />
von 1,0–1,4 l/ha orientieren, zur Vitalisierung und Einkürzung<br />
reicht die untere Menge. In kühlen und sehr feuchten<br />
Herbsten mit sehr starkem Befallsdruck an Phoma reichen die<br />
zur Wuchsregulierung praxisüblichen reduzierten Aufwandmengen<br />
aller gebräuchlichen Azolfungizide am Markt in der<br />
Regel nicht aus.<br />
Getreide<br />
Als wirkungsstärkste Variante bei starkem Frühbefall mit Phoma<br />
empfehlen wir die Mischung aus:<br />
0,7 l/ha Carax ® + 0,25 l/ha Cantus ® Gold<br />
Frühjahrseinsatz<br />
Wichtig beim Frühjahrseinsatz ist der Termin. Wenn der Raps<br />
mit dem Wachstum beginnt (weiße Wurzelspitzen und Durchgrünen<br />
der Bestände), muss der Einsatz erfolgen. Dabei wird<br />
der Schutz gegen Phoma und andere pilzliche Erreger ergänzt<br />
und erneuert. Außerdem hat sich dieser Termin als der beste<br />
für die Einkürzung erwiesen. Nebenbei erreichen Sie eine<br />
bessere Verzweigung des Rapses, was eine Erhöhung der<br />
Schotenzahl und damit einen höheren Ertrag zur Folge hat. Die<br />
Witterung bei der frühen Anwendung spielt dabei eine untergeordnete<br />
Rolle. Gelegentliche Nachtfröste sind unerheblich.<br />
Wichtig ist nur: Der Raps muss wachsen! Und das tut er<br />
ab 5 °C Tagesmitteltemperatur.<br />
Aufwandmenge im Frühjahr:<br />
1,0–1,25 l/ha Carax ®<br />
bei einmaliger Anwendung bei Stiefelhöhe des Rapses<br />
(ca. 25–30 cm Wuchshöhe)<br />
Auch im Frühjahr haben Sie im intensiven Rapsanbau die Möglichkeit,<br />
mit Carax ® ein Splitting im Blattbereich durchzuführen.<br />
Das sollten Sie von der Sorte und dem evtl. Einsatz von<br />
Gülle u. a. Wirtschaftsdüngern und dem allgemeinen Zustand<br />
des Rapses abhängig machen. Sie erreichen so eine optimale<br />
Standfestigkeit und einen durchgehenden Schutz vor pilzlichen<br />
Erregern im Blattbereich!<br />
Außerdem konnte beobachtet werden, dass Carax ® die<br />
Verzweigung des Rapses anregt und steigert (siehe nachfolgendes<br />
Foto).<br />
Splitting von Carax ®<br />
Die Splitting-Anwendung hat sich in den vergangenen Jahren<br />
oft bewährt. In Norddeutschland verfahren viele Betriebe<br />
so mittlerweile standardmäßig. Die erste Maßnahme erfolgt<br />
bei ca. 20–25 cm Wuchshöhe, die zweite bei ca. 40–50 cm<br />
Wuchshöhe.<br />
Aufwandmenge bei Splitting:<br />
jeweils 0,7 l/ha Carax ®<br />
Unbehandelt 1,4 l/ha Carax ®<br />
Wirkung von Carax ® im Frühjahr<br />
Übersichten über die Standfestigkeit der einzelnen Rapssorten<br />
fi nden Sie in den Veröffentlichungen der betreffenden Züchterhäuser<br />
und der Landwirtschaftskammer.<br />
Carax ®<br />
Unbehandelt<br />
Beste Standfestigkeit und Schotendecke<br />
Mischbarkeit von Carax ®<br />
Carax ® zeichnet sich durch eine gute Mischbarkeit aus. Es<br />
ist mit Focus ® Ultra, Nutribor ® , Solubor ® und Fastac ® SC Super<br />
Contact mischbar. Die Wirkung von Focus ® Ultra gegen<br />
Ausfallgetreide und -gräser im Herbst wird in der Kombination<br />
verstärkt.<br />
Denken Sie bitte daran, nach der Ernte die Stoppeln anzuschauen.<br />
Sie werden sehen, dass die mit Carax ® behandelten<br />
Pfl anzen grüne Stoppeln aufweisen, während die unbehan-<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
69
Raps<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
delten vermorscht sind. Daraus resultiert der höhere Ertrag<br />
von mit Carax ® behandeltem Raps, denn nur gesunde Pfl anzen<br />
bringen Leistung!<br />
Frühjahrseinsatz Carax ® , Sorte PR 46 W 31, 45 K/m², 190 kg N<br />
(+ 37 kg N/ha Herbst) NU Agrar, Standort Friedrichsthal, 2009<br />
Ertrag dt/ha<br />
58<br />
56<br />
54<br />
52<br />
50<br />
48<br />
unbehandelte<br />
Kontrolle<br />
Wuchshöhe cm<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
einheitlich Vorbehandlung im Herbst<br />
1,0 l/ha Azol-Produkt 1,0 l/ha Carax ® 0,5 l/ha Carax ® / 0,7 l/ha Carax ® /<br />
0,5 l/ha Carax ® 0,7 l/ha Carax ®<br />
Bekämpfung von tierischen Schädlingen<br />
Bei den tierischen Schädlingen tritt im Herbst regelmäßig der<br />
Rapserdfloh – ein 3–4 mm großer, blauschwarz glänzender<br />
Käfer – auf, der durch Lochfraß an den Blättern auffällt. Den<br />
Schaden verursachen in erster Linie seine Larven, die in den<br />
Stängel eindringen und dadurch zusätzliche Eintrittspforten für<br />
pilzliche Erreger (z. B. Phoma!) schaffen.<br />
Zum Ende des Winters bei Tagestemperaturen von 8–10 °C<br />
treten die ersten Frühjahrsschädlinge auf:<br />
Der Große Rapsstängelrüssler bewirkt, dass durch seine<br />
Bohrtätigkeit bei der Eiablage die Stängel während des<br />
Längenwachstums witterungsbedingt aufplatzen können und<br />
pilzliche Erreger eindringen. Die Larven fressen im Inneren des<br />
Rapsstängels.<br />
Auch die Larven des Gefleckten Kohltriebrüsslers schädigen<br />
durch Fraß im Stängel. Auch hier können Pilzinfektionen<br />
als Sekundärschaden entstehen.<br />
Der Rapsglanzkäfer kommt, wenn die ersten Rapsknospen<br />
erscheinen. Da er sich von Blütenpollen ernährt, zerstört er bei<br />
seiner Fraßtätigkeit die Knospen, damit auch die Blütenanlage,<br />
und es kann sich keine Schote mehr ausbilden.<br />
Den Einsatz von Insektiziden empfehlen wir erst dann, wenn<br />
die bekannten Schadschwellen für die Rapsschädlinge, die in<br />
den Veröffentlichungen der Landwirtschaftskammern erscheinen,<br />
überschritten werden. Dann empfehlen wir Ihnen den<br />
Einsatz von:<br />
Fastac ® SC Super Contact<br />
100 ml/ha<br />
Sollten in Ihrer Region nachweislich pyrethroidresistente<br />
Rapsglanzkäfer vorkommmen, sollten Sie auf wirksame<br />
Insektizide ausweichen.<br />
Unsere Empfehlung gegen pyrethroidresistente<br />
Rapsglanzkäfer:<br />
0,2 l/ha Trebon ® 30 EC<br />
Bitte beachten Sie dabei die Bienenschutzverordnung und<br />
die damit verbundene Einstufung der Insektizide und Tankmischungen.<br />
Alle drei Schädlinge können hohe Ertragsausfälle zur Folge haben.<br />
Ihr Auftreten im Bestand kann am besten durch Aufstellen<br />
von Gelbschalen kontrolliert werden, die durch „Mitwachsen“<br />
der Höhe des Rapses angepasst werden sollten.<br />
70
Raps<br />
Rapsschädlinge und Schadschwellen<br />
Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala)<br />
Anfang September verlassen die Käfer ihr<br />
Sommerquartier und besiedeln die jungen<br />
Rapsbestände. Die Larven dringen in die unteren<br />
Blattstiele ein und bohren sich von dort<br />
bis in die Stängelbasis vor.<br />
Schadschwelle: > 50 Käfer/Gelbschale in drei Wochen.<br />
Großer Rapsstängelrüssler<br />
(Ceutorrhynchus napi)<br />
Überwintert im Boden des letztjährigen<br />
Rapsfeldes und fliegt bei Tagestemperaturen<br />
von 10–12 °C in die jungen Rapsbestände ein.<br />
Erste Orientierung auch durch Aufstellen von Gelbschalen<br />
auf dem Vorjahresfeld.<br />
Rapsglanzkäfer (Meligethes aeneus)<br />
Beginnt bei Lufttemperaturen von 15 °C mit<br />
der Besiedelung der Rapsbestände. Die angefressenen<br />
Knospen fallen ohne Blütenstiele<br />
ab; bei geringem Fraß werden missgebildete<br />
und verdrehte Schoten entwickelt. Die Bestimmung des<br />
Bekämpfungstermins erfolgt mittels Auszählung der Gelbschalenfänge.<br />
Kohlschotenrüssler<br />
(Ceutorrhynchus assimilis)<br />
Besiedelt kurz vor der Blüte stehende oder<br />
bereits blühende Rapsbestände, deshalb ist<br />
nach dem Gelbschalenfang Auszählung an<br />
den Pflanzen erforderlich. Seine Bohrungen für die Eiablage<br />
werden auch von der Kohlschotenmücke für die Eiablage<br />
genutzt.<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Gefleckter Kohltriebrüssler<br />
(Ceutorrhynchus quadridens)<br />
Erste Tiere fliegen aus dem Winterquartier<br />
in die Rapsbestände ein, wenn in der Sonne<br />
Temperaturen von 12–15 °C erreicht werden.<br />
Deshalb Gelbschalen möglichst windgeschützt aufstellen.<br />
Larven der Kohlschotenmücke<br />
(Dasineura brassicae)<br />
Zuflug nach Bodentemperaturen von 12–15 °C.<br />
Die befallenen Schoten schwellen an, verkrümmen<br />
sich und vergilben frühzeitig bzw. platzen<br />
auf. Die Schadschwelle liegt bei einer Mücke pro 1–2 Pflanzen.<br />
Mais<br />
Rapsschädlinge und Schadschwellen<br />
Schädling<br />
Rapserdfloh<br />
Rapsstängelrüssler<br />
Kohltriebrüssler<br />
Rapsglanzkäfer<br />
Kohlschotenrüssler<br />
Kohlschotenmücke<br />
Schadschwelle<br />
• 10% zerstörte Blattfläche (Aufgang bis 4-Blatt-<br />
Stadium)<br />
• > 50 Käfer/3 Wochen/Gelbschale<br />
(4–6-Blatt-Stadium)<br />
• 10 Käfer/3 Tage/Gelbschale<br />
(Ende Februar bis Mitte April)<br />
• 3–4 Käfer/Pflanze (Beginn Erscheinen der Blütenanlage;<br />
ES 51)<br />
• > 8 Käfer/Pflanze (unmittelbar vor Blühbeginn;<br />
ES 59)<br />
• in geschwächten Beständen die Schadschwelle<br />
halbieren<br />
• 1 Käfer/Pflanze bis Beginn der Blüte (bei<br />
geringem Kohlschotenbefall nach Beginn der<br />
Blüte)<br />
• 1 Käfer/2 Pflanzen (bei starkem Kohlschotenmückenbefall<br />
nach Beginn der Blüte; ES 61)<br />
• 1 Mücke/Pflanze<br />
(bei geringem Kohlschotenrüsslerbefall)<br />
• 1 Mücke/3–4 Pflanzen<br />
(bei starkem Kohlschotenrüsslerbefall)<br />
Problem: exakte Befallsbestimmung kaum möglich<br />
Günstiger<br />
Bekämpfungszeitpunkt<br />
sofort bei Erreichen<br />
der Schadschwelle<br />
14 Tage + Anzahl Tage unter 10 °C<br />
nach Erreichen der Schadschwelle<br />
sofort bei Erreichen<br />
der Schadschwelle<br />
sofort bei Erreichen<br />
der Schadschwelle<br />
sofort bei Erreichen<br />
der Schadschwelle<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
71
Raps<br />
Rentabilität der Vollblütebehandlung im Raps gegen<br />
Weißstängeligkeit<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Thomas Fannasch, Versuchstechniker Niedersachsen<br />
Wir haben ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen erlebt. Die<br />
Rapserträge erfreuten uns jedoch in den meisten Fällen. Im<br />
Folgenden möchte ich einige Gründe aufzählen, wie es dazu<br />
gekommen ist:<br />
Gute Entwicklung des spät gesäten Rapses durch langen<br />
Herbst.<br />
Ausreichende Niederschläge führten zu vermehrter Phomainfektion.<br />
Die „Kleine Kohlfl iege“ ist meist ausgeblieben.<br />
Der normale Winter mit genügend Niederschlägen führte zu<br />
guten Beständen im Frühjahr.<br />
Die lange Trockenphase im Mai wird noch lange in Erinnerung<br />
bleiben und veranlasste den Raps zu einer tiefen<br />
Wurzelausbildung.<br />
Bestände konnten so die lange Trockenphase Mitte Mai bis<br />
Ende Juni gut überstehen und brachten meist sehr gute<br />
Erträge und Qualitäten.<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Auf das Wetter können wir nicht einwirken. Allerdings kann der<br />
Pfl anzenbau mit angepasster Aussaatstärke, Sortenwahl nach<br />
Standort sowie Aussaatzeitpunkt und Aussaatbedingungen<br />
dabei helfen, Wetterkapriolen besser zu überstehen.<br />
Die Vollblütebehandlung kann neben der Wuchsregulierung<br />
und Fungizidbehandlung mit Caramba ® den Rapsertrag ganz<br />
wesentlich absichern. Hierzu steht Ihnen von der <strong>BASF</strong> seit<br />
letztem Jahr Cantus ® Gold zur Verfügung!<br />
Cantus ® Gold<br />
Seit annähernd 20 Jahren haben sich Fungizide wie Ronilan ®<br />
und Konker ® R zur Weißstängeligkeitsbehandlung bewährt.<br />
Dies kann Cantus ® Gold sogar noch „toppen“. Mit Cantus ®<br />
Gold ist es gelungen, durch die flüssige Formulierung die<br />
Handhabung des Cantus ® WG noch einmal zu verbessern.<br />
Neben der noch stärkeren fungiziden Wirkung lassen sich zusätzliche<br />
Ertragssprünge sowohl in der Praxis als auch in Versuchen<br />
fi nden, die sich nur mit zusätzlichen physiologischen<br />
Effekten erklären lassen.<br />
Beobachtungen aus der Praxis und Versuche der Uni Kiel zeigen,<br />
dass die Behandlung mit Cantus ® Gold dazu führt, dass<br />
Bestände weniger dazu neigen, mit Aufplatzen der Schoten<br />
bzw. „Auswehen der Schoten“ bei starkem Wind und Gewitter<br />
zu reagieren. Dies stellt sicher, dass der Raps im Korntank<br />
landet und nicht auf dem Acker.<br />
Die Durchfahrtverluste können heute weitgehend durch große<br />
Arbeitsbreiten, Einkürzung im Frühjahr und langsames Fahren<br />
(auch gut für eine gute Durchdringung und Benetzung des<br />
Bestandes) minimiert werden.<br />
Ertragssteigerung im Sortenversuch durch<br />
Blütenbehandlung (Hingste)<br />
Jahr Befall %<br />
Sclerotinia<br />
Befall %<br />
Alternaria/<br />
Phoma<br />
Die auf der folgenden Seite gezeigten Versuchsergebnisse<br />
sprechen eine deutliche Sprache, da sie immer mit „großer<br />
praxisüblicher Technik“ erarbeitet wurden.<br />
In der Praxis hat sich zum Vollblütetermin – auch aus arbeitswirtschaftlichen<br />
Gründen – die Tankmischung mit einem<br />
Insektizid (z. B. Fastac ® SC Super Contact) gegen Blütenschädlinge<br />
und mit dem Bor-Blattdünger Nutribor ® bestens<br />
bewährt.<br />
Die Tankmischung ist als bienenungefährlich (!) eingestuft. Dadurch<br />
dürfen Sie Ihren blühenden Raps auch tagsüber behandeln<br />
und müssen nicht das Ende des täglichen Bienenfl uges<br />
abwarten. Dies ist insbesondere für den überbetrieblichen<br />
Maschineneinsatz wichtig.<br />
Empfehlung zum Vollblütetermin:<br />
0,5 l/ha Cantus ® Gold<br />
+ 2,0 kg/ha Nutribor ®<br />
+ 100 ml/ha Fastac ® SC Super Contact<br />
Mehrertrag dt/ha<br />
Blütenspritzung<br />
2000 8–12 3–5 5,2<br />
2001 2–5 0–2 2,9<br />
2002 2–4 0 3,1 (4,7 bei Cantus ® )<br />
2003 2–4 3–10 5,1 Cantus ® WG<br />
2004 3–4 5–8 3,9 Cantus ® WG<br />
2005 4 7–8 5,2 Cantus ® WG<br />
2006 0 15–26 5,9 Cantus ® WG<br />
2007 10–25 25–60 7,5 Cantus ® WG<br />
2008 0–2 15–30 5,5 Cantus ® Gold<br />
2009 0–2 0–3 2,6 Cantus ® Gold<br />
1986–09 4,8<br />
72
Raps<br />
Die nebenstehende Grafi k verdeutlicht die gute Wirtschaftlichkeit<br />
der Vollblütebehandlung.<br />
In Betrieben, in denen mit kleineren Pfl anzenschutzspritzen<br />
gearbeitet wird, gibt es immer wieder den Wunsch, früher<br />
behandeln zu können, um die Fahrspurverluste zu minimieren.<br />
Mit Cantus ® Gold ist es möglich, schon zu Beginn der Blüte<br />
(ES 60) ohne größere Durchfahrverluste die Blütenbehandlung<br />
durchzuführen. Der Termin der Vollblüte ES 65 (erste Blütenblätter<br />
fallen) ist allerdings der wirkungsvollere und sollte in<br />
Gebieten mit verstärkten Befallssituationen angestrebt werden.<br />
Dadurch kann gleichzeitig auch der Befall mit Kohlschotenrüsslern<br />
und Kohlschotenmücken besser kontrolliert werden.<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung Blütenbehandlung,<br />
Hingste 1986–2009<br />
€/ha<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
+ 9 €<br />
Aufwand<br />
Aufwand<br />
(ca. 69 €)<br />
+ 76 €<br />
kostenfreier Mehrerlös<br />
+ 182 €<br />
13 Jahre schwacher Befall 6 Jahre mittlerer Befall 5 Jahre starker Befall<br />
Bis 1989 wurde Ronilan ® , bis 2002 Konker ® R, seit 2003 Cantus ® WG, ab 2008<br />
Cantus ® Gold geprüft (Quelle: Agravis-Preisliste 2009, inkl. 7,5 € Durchfahrt).<br />
27,3<br />
84,8<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Die nebenstehende Grafi k zeigt den Anteil, den Cantus ® Gold,<br />
Fastac ® SC Super Contact und Nutribor ® jeweils zum Ertrag<br />
beitragen.<br />
Effektivität der Vollblütenbehandlung im Raps<br />
(Hingste 2006/8)<br />
dt/ha Ertrag<br />
52<br />
Mais<br />
50<br />
48<br />
46<br />
44<br />
42<br />
+ 6,3 dt/ha<br />
{ +<br />
Cantus ®<br />
+ 3,2 dt/ha<br />
Fastac ® SC<br />
Nutribor ®<br />
3,1 dt/ha<br />
Kartoffeln<br />
40<br />
38<br />
36<br />
Kontrolle Wachstums- mit Vollblütereglereffekt<br />
behandlung<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
Die Blütenbehandlung im Raps ist eine wichtige Maßnahme für einen hohen Rapsertrag.<br />
73
Raps<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen Herbst<br />
Anwendungsempfehlungen Raps Herbst<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Leitunkräuter Rauke, Hirtentäschel<br />
und andere wichtige<br />
Unkräuter<br />
Nimbus ® CS<br />
2,5–3,0 l/ha<br />
Komplette VA-Lösung<br />
gegen jede Verunkrautung<br />
Butisan ® Komplett-Pack<br />
2,75 l/ha<br />
Leitunkräuter Klettenlabkraut,<br />
Kamille und Vogelmiere und alle<br />
anderen ertragsrelevanten Unkräuter<br />
Butisan ® Top 1)<br />
2,0 l/ha<br />
Focus ® Ultra<br />
1,5–2,5 l/ha<br />
Fastac ® SC Super Contact<br />
100 ml/ha<br />
Nutribor ®<br />
2,0 kg/ha<br />
Gegen Spätverunkrautung mit<br />
Ackerkrummhals, Ochsenzunge,<br />
Mohn etc.<br />
Stomp ® Aqua<br />
2,0 l/ha<br />
Standfestigkeit, Winterhärte,<br />
Wurzelhals- und Stängelfäule,<br />
Cylindrosporium, Vitalisierung*<br />
Carax ®<br />
0,7–1,2 l/ha<br />
In Tankmischung AWM-<br />
Reduzierung von Focus ® Ultra<br />
um 0,25 l/ha möglich<br />
Ausfallgetreide, Ackerfuchsschwanz und andere Ungräser<br />
Erdflöhe<br />
Bor-Mangel, Winterfestigkeit, Blütenanlage<br />
0 05 09 10 11 12 14 16 18<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
Vegetation<br />
s -<br />
ruhe<br />
Vorauflauf Früher Nachauflauf Nachauflauf<br />
1)<br />
Optimale Wirkung bei Anwendung im NAK (Keimblatt-Stadium der Unkräuter)<br />
* Eigene Erfahrungen<br />
74
Raps<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen Frühjahr<br />
Anwendungsempfehlung Raps Frühjahr<br />
Standfestigkeit, Wurzelhals- und Stängelfäule<br />
Carax ®<br />
0,7–1,4 l/ha (Splitting möglich)<br />
In Tankmischung AWM-Reduzierung von<br />
Focus ® Ultra um 0,25–0,5 l/ha möglich<br />
Ausfallgetreide, Ackerfuchsschwanz<br />
und andere Ungräser<br />
Focus ® Ultra<br />
1,5–2,5 l/ha<br />
Cantus ® Gold<br />
0,5 l/ha<br />
B4 – auch in Kombination<br />
mit Fastac ® SC Super Contact<br />
Die Abschlussbehandlung für<br />
höchste Erträge gegen<br />
Sclerotinia und Alternaria<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Gefleckter Kohltriebrüssler, Rapsstängelrüssler, Rapsglanzkäfer*, Kohlschotenrüssler, Kohlschotenmücke<br />
Fastac ®<br />
SC Super Contact<br />
100 ml/ha<br />
B4 –<br />
zweimalige<br />
Anwendung möglich<br />
Mais<br />
Resistente Rapsglanzkäfer, Gefleckter Kohltriebrüssler,<br />
Rapsstängelrüssler<br />
Trebon ® 30 EC<br />
200 ml/ha<br />
Bor-Mangel<br />
Nutribor ®<br />
2,0–4,0 kg/ha<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Vegetationsruhe<br />
32 51 57 59 61 63–65 69<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
* In einigen Gebieten Deutschlands sind Resistenzen gegen Pyrethroide Typ II in der Indikation Rapsglanzkäfer aufgetreten.<br />
Ein Produkt-/Wirkstoffwechsel mit Neonicotinoiden wird empfohlen.<br />
Leguminosen<br />
75
Raps<br />
Produktionstechnik Winterraps<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
ES Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />
00–09<br />
00–09<br />
11–14<br />
ab 12/13<br />
ab 16<br />
August<br />
Aug./Sept.<br />
Sept.<br />
Okt./<br />
Nov./Dez<br />
Unkräuter, Ungräser inkl.<br />
Rauke-Arten, Hirtentäschel<br />
Unkräuter, Ungräser inkl.<br />
Rauke-Arten, Hirtentäschel<br />
zusätzlich Storchschnabel<br />
Unkräuter, Ungräser inkl.<br />
Klette oder Schierling<br />
Unkräuter, Ungräser<br />
Unkräuter, Ungräser –<br />
zusätzlich Storchschnabel<br />
Erdfl oh<br />
Gemeine Ochsenzunge/<br />
Ackerkrummhals und andere<br />
Problemunkräuter wie z.B. Mohn<br />
14–18 Sept./Okt. Durchwuchsgetreide,<br />
Ackerfuchsschwanz,<br />
05–14<br />
(–16)<br />
gegen fop-resistenten<br />
Ackerfuchsschwanz<br />
Bei Quecken<br />
Mikronährstoffmangel<br />
Nimbus ® CS<br />
(Voraufl auf bis 72 Std. nach Saat))<br />
Butisan ® Komplett-Pack<br />
(0,25 l/ha CS 36 + 2,5 l/ha Butisan ® Kombi)<br />
(Voraufl auf bis 72 Std. nach Saat)<br />
Butisan ® Top<br />
4–7 Tage nach Saat (früher Nachaufl auf)<br />
Butisan ®<br />
4–7 Tage nach Saat (früher Nachaufl auf)<br />
Butisan ® Kombi<br />
4–7 Tage nach Saat (früher Nachaufl auf)<br />
Fastac ® SC Super Contact<br />
Stomp ® Aqua<br />
(ab 6-Blatt-Stadium des Rapses)<br />
Focus ® Ultra<br />
Focus ® Ultra<br />
Focus ® Ultra<br />
(In Kombination mit Carax ® oder Caramba ®<br />
kann die Auf wandmenge von Focus ® Ultra<br />
allgemein um 0,25 l/ha reduziert werden.)<br />
Nutribor ® bzw. Solubor ® DF<br />
Sept./Oktober Schwach entwickelte Bestände N (ASS bzw. Nitrophoska ®<br />
(Ende September weniger als 6 Blätter) z.B. 20+8+8 [+3+4] oder 13+9+16+(4+7)<br />
Weit entwickelte Bestände<br />
(Ende September mehr als 6 Blätter);<br />
Einkürzung, Verbesserung der<br />
Winterhärte, Vitalisierung!<br />
(„Energiemanagement“)<br />
Carax ® oder Caramba ® (Tankmischung mit<br />
Focus ® Ultra gegen Ausfallgetreide empfehlenswert.<br />
Arbeitswirtschaft!)<br />
Aufwand<br />
l/kg je ha<br />
2,5–3,0<br />
2,75<br />
2,0<br />
1,5<br />
2,5<br />
0,1<br />
2,0<br />
1,0–2,0 l/ha<br />
2,5 l/ha<br />
3,0–4,0 l/ha<br />
2,0–4,0 kg/ha<br />
30 N<br />
0,7–1,2 l/ha<br />
Phoma-Blattfl ecken<br />
Phoma-Starkbefall<br />
Carax ® oder Caramba ®<br />
Carax ® bzw. Caramba ® + Cantus ® Gold<br />
1,0 –1,4/1,5<br />
0,7 + 0,3 l/ha<br />
76
Raps<br />
Vegetationsruhe<br />
18 Febr./März 1. Frühjahrs-Düngung<br />
Stickstoff<br />
+ Schwefel<br />
ASS bzw. assbor (26 % N + 13% S + 0,3 % Bor)<br />
oder<br />
Nitrophoska ® *<br />
z. B. 13+9+16(+4+7) oder<br />
20+8+8 (+3+4)<br />
32 März 2. Düngung Ammonsulfatsalpeter (ASS) 26% N +13% S<br />
oder assbor (26% N +13 % S [+ 0,3% B])<br />
oder KAS<br />
80–100 N*<br />
40 –50 S<br />
80–100 N<br />
Getreide<br />
35–59 Pilzkrankheiten und<br />
Wuchsregulierung<br />
Carax ® oder Caramba ® 0,7–1,4<br />
Raps<br />
32–51 März/April<br />
Rüssler, Erdfl oh sowie<br />
Rapsglanzkäfer<br />
Fastac ® SC Super Contact<br />
0,1<br />
April/Mai<br />
Pyrethroidresistente<br />
Rapsglanzkäfer<br />
Bei Bor-Unterversorgung<br />
und latentem Mikronährstoffmangel<br />
(hohe pH-Werte!)<br />
Trebon ® 30 EC<br />
(Bienenschutzaufl age beachten)<br />
Solubor ® DF bzw. Nutribor ®<br />
(für mehr Schoten pro Trieb)<br />
0,2 l/ha<br />
2,0–5,0<br />
Mais<br />
59–69 Ende April/<br />
Anfang Mai<br />
ab Beginn<br />
der Blüte bis<br />
Vollblüte<br />
Pilzkrankheiten im Schoten- u.<br />
Stängelbereich, z. B. Sclerotinia,<br />
Botrytis, Alternaria, Phoma<br />
Cantus ® ** Gold<br />
0,5 l/ha<br />
Kartoffeln<br />
Insekten: Glanzkäfer, Rüssler,<br />
Blütenschädlinge<br />
Fastac ® SC Super Contact<br />
(bienenungefährlich B4!)<br />
0,1<br />
Bor- und Mikronährstoffmangel<br />
Nutribor ®<br />
für mehr Samen pro Schote<br />
2,0–3,0<br />
Gesamt N kg/ha 160–200<br />
(+30 Herbst)<br />
Rüben<br />
* P 2<br />
O 5<br />
- und K 2<br />
O- + Bor-Düngung in Abhängigkeit von der Bodenversorgung.<br />
** Die Tankmischung aus Cantus ® Gold + Fastac ® SC Super Contact + Nutribor ® ist bienenungefährlich (B4) und darf auch<br />
tagsüber während des Bienenfl uges in blühende Rapsbestände ausgebracht werden!<br />
Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />
Leguminosen<br />
77
Mais<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
78
Mais<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Mais<br />
Seite<br />
Rüben<br />
Produktinformationen:<br />
Neu: Clio ® Top BMX-Pack - Sauberkeit für jeden<br />
Anspruch 80<br />
Clio ® Top BMX-Pack 82<br />
Arrat ® 82<br />
Artett ® & Motivell ® 83<br />
Motivell ® 83<br />
Leguminosen<br />
Herbizideinsatz in Mais 84<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen 87<br />
Produktionstechnik Mais 88<br />
79
Mais<br />
Clio ® Top BMX-Pack – Sauberkeit für jeden Anspruch<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Was ist Clio ® Top BMX-Pack?<br />
Clio ® Top BMX-Pack ist die Weiterentwicklung des bewährten<br />
Clio ® Top-Pack. Neben den aus Clio ® Top-Pack<br />
bekannten Wirkstoffen Topramezone, Dimethenamid-P und<br />
Terbuthylazin ist im Clio ® Top BMX-Pack Bromoxynil bereits<br />
einformuliert. So brauchen Sie z. B. zur Bekämpfung des<br />
Windenknöterichs neben den zwei Produktkomponenten<br />
Clio ® Super und Zeagran ® ultimate kein zusätzliches<br />
Bromoxynil-Produkt hinzugeben. Durch eine neue, patentierte<br />
Mixed-Ester-Formulierung werden die Wirkmechanismen der<br />
Wirkstoffe Bromoxynil und Terbuthylazin optimal kombiniert:<br />
Die hochaktive Form des Bromoxynils bewirkt einen Schlitteneffekt<br />
für das Terbuthylazin. Die Blattaktivität des Terbuthylazins<br />
wird hierdurch erhöht.<br />
Bekämpfungserfolg in % vom Clio ® Top BMX-Pack im Vergleich zum Clio ® Top-Pack<br />
Fingerhirse, Faden-<br />
Rispe, Einjährige<br />
Stiefmütterchen, Acker-<br />
Hühnerhirse<br />
Fingerhirse, Blut-<br />
Brennnessel, Kleine<br />
Borstenhirse, Grüne<br />
Borstenhirse, Gelbe<br />
Amarant,<br />
Rauhaariger<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Hervorragende Versuchsergebnisse in 2009 bestätigt<br />
Clio ® Top BMX-Pack zeigte 2009 wie in vergangenen Jahren<br />
eine besonders verträgliche, breite Hirsen- und Unkraut-Wirkung<br />
und überzeugte erneut Anwender und Versuchsansteller.<br />
Alle Hirse-Arten und Maisunkräuter, inklusive großer Windenund<br />
Vogelknöterich-Pfl anzen, wurden schnell und nachhaltig<br />
bekämpft. Der Mais blieb bis zur Ernte unkrautfrei.<br />
Auch bei großen Hirsepfl anzen (Anfang bis Mitte Bestockung)<br />
benötigen Sie keinen Sulfonylharnstoff als Tankmischpartner.<br />
Gegen Ackerfuchsschwanz und Quecke hat sich die Mischung<br />
mit Motivell ® bewährt.<br />
In Versuchen und ersten Praxisanwendungen konnte die<br />
Wirkung durch das eingebaute Bromoxynil im Clio ® Top<br />
BMX-Pack gegenüber dem Clio ® Top-Pack, jeweils mit praxisüblicher<br />
Aufwandmenge, abgerundet werden.<br />
Melde, Gemeine<br />
Hirtentäschel<br />
Gänsefuß, Weißer<br />
Gänsefuß, Vielsamiger<br />
Klettenlabkraut<br />
Franzosenkraut, Behaartes<br />
Franzosenkraut, Kleinblütiges<br />
Taubnessel-Arten<br />
Vogelmiere<br />
Kamille, Geruchlose<br />
Nachtschatten,<br />
Schwarzer<br />
Knöterich,<br />
Ampfer-<br />
Knöterich,<br />
Winden-<br />
Kamille, Strahllose<br />
Clio ® Top BMX-Pack<br />
Clio ® Top-Pack<br />
80
Mais<br />
Einfache Toplösung für jeden Anspruch<br />
Clio ® Top BMX-Pack ist optimal auf die Anforderungen der<br />
Landwirte und Lohnunternehmer abgestimmt. Eine einfache<br />
Handhabung durch das praktische 1 : 1-Verhältnis der<br />
beiden Produktkomponenten, eine schnelle und verlässliche<br />
Boden-Blatt-Leistung gegen Unkräuter und alle Hirsen sowie<br />
eine zeitfl exible Anwendung machen den Clio ® Top BMX-Pack<br />
zu einer einfachen und verträglichen Top-Lösung im Maisanbau<br />
für jeden Anspruch.<br />
Getreide<br />
Wie ist Clio ® Top BMX-Pack einzusetzen?<br />
Durch die optimale Wirkstoffkombination mit einer hervorragenden<br />
Blatt- und Bodenwirkung ist Clio ® Top BMX-Pack ein<br />
sehr fl exibel einsetzbares Universalherbizid für den Mais. Die<br />
Anwendung kann weitgehend unabhängig von der Größe des<br />
Maises, der Unkräuter und Hirsen sowie von Witterung und<br />
Bodenzustand erfolgen. Das Aufl aufen neuer Schadpfl anzen<br />
wird sicher verhindert. Clio ® Top BMX-Pack ist besonders<br />
maisverträglich und kann deshalb in allen Körnermais-, Silomais-<br />
sowie Biogasmais-Sorten ohne Sorteneinschränkung<br />
eingesetzt werden.<br />
Unbehandelt<br />
Clio ® Top BMX-Pack – nach der Behandlung<br />
1,4 l/ha Carax ®<br />
Raps<br />
Mais<br />
Unbehandelt<br />
1,4 l/ha Carax ®<br />
Kartoffeln<br />
Unterschiedliche Probleme erfordern unterschiedliche Lösungen<br />
Clio ® Top BMX-Pack – nach der Maisernte<br />
Rüben<br />
mehrere<br />
Auflaufwellen<br />
eine<br />
Auflaufwelle<br />
Hirtentäschel<br />
Klettenlabkraut<br />
Taubnessel-Arten<br />
Geruchlose Kamille<br />
Strahllose Kamille<br />
Vogelmiere<br />
Acker-Stiefmütterchen<br />
Kleine Brennnessel<br />
Ampfer-Knöterich<br />
Einjährige Rispe<br />
Winden-Knöterich<br />
Vielsamiger Gänsefuß<br />
Blut-Fingerhirse<br />
Faden-Fingerhirse<br />
Grüne Borstenhirse<br />
Gelbe Borstenhirse<br />
Gemeine Melde<br />
Hühnerhirse<br />
Behaartes Franzosenkraut<br />
Kleinblütiges Franzosenkraut<br />
Schwarzer Nachtschatten<br />
Rauhaariger Amarant<br />
Weißer Gänsefuß<br />
Leguminosen<br />
Blattleistung meistens ausreichend<br />
Starke zusätzliche Bodenleistung erforderlich<br />
81
Mais<br />
®<br />
®<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Segment<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Herbizid-Kombination gegen alle<br />
Hirse-Arten, Einjährige Rispe und<br />
Zweikeimblättrige Unkräuter inkl.<br />
Winden- und Vogelknöterich<br />
Einsatzkulturen Mais Mais<br />
Wirkstoffe<br />
Clio ® Super:<br />
32 g/l Topramezone +<br />
538 g/l Dimethenamid-P<br />
Zeagran ® ultimate:<br />
250 g/l Terbuthylazin +<br />
100 g/l Bromoxynil<br />
• Einfach breit gegen Unkräuter und<br />
alle Hirsen<br />
• Einfach sicher über Blatt und<br />
Boden<br />
• Einfach leicht in der Anwendung<br />
• Einfach schnell und dauerhaft in<br />
der Wirkung<br />
Bekämpfung typischer Maisunkräuter<br />
einschließlich Knöterich-<br />
Arten sowie ein breites Wirkungsspektrum<br />
gegen ausdauernde<br />
Wurzel-Unkräuter<br />
250 g/kg Tritosulfuron +<br />
500 g/kg Dicamba<br />
Einsatztermine Nachaufl auf, 2–6-Blatt-Stadium Nachaufl auf Mais,<br />
ohne Terminbegrenzung<br />
Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Blattwirkung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
2,5–3,0 l/ha<br />
(1,25–1,5 l/ha Clio ® Super +<br />
1,25–1,5 l/ha Zeagran ® ultimate)<br />
Bitte Regional-Empfehlung<br />
beachten!<br />
Gebindegröße 1 x 5 Liter Clio ® Super +<br />
1 x 5 Liter Zeagran ® ultimate<br />
1 x 10 Liter Clio ® Super +<br />
1 x 10 Liter Zeagran ® ultimate<br />
0,2 kg/ha Arrat ® +<br />
1,0 l/ha Dash ® E.C.<br />
1 x 0,8 kg Arrat ® +<br />
1 x 4 Liter Dash ® E.C.<br />
• Breiteste, blattaktive Wirkung<br />
gegen Einjährige und Wurzel-<br />
Unkräuter<br />
• Wurzeltiefe Wirkung gegen<br />
Winde-Arten, Ampfer, Disteln<br />
u. v. a<br />
• Verträglich in allen Maissorten<br />
ohne Stadieneinschränkung<br />
• Einsatz auch in triazinfreien<br />
Gebieten, keine Gewässerabstandsaufl<br />
agen<br />
82
Mais<br />
Segment<br />
Herbizid-Kombination gegen alle<br />
wichtigen Unkräuter und Hirsen<br />
sowie die wichtigen Ungräser<br />
Einjährige Rispe, Ackerfuchsschwanz,<br />
Flughafer, Weidelgräser,<br />
Quecke<br />
Bekämpfung von Einjährigen Ungräsern,<br />
Hirse-Arten und Quecke<br />
Getreide<br />
Einsatzkulturen Mais Mais<br />
Wirkstoffe Artett ® :<br />
150 g/l Bentazon +<br />
150 g/l Terbuthylazin<br />
Motivell ® : 40 g/l Nicosulfuron<br />
40 g/l Nicosulfuron<br />
Raps<br />
Einsatztermin<br />
Mais: Nachaufl auf, 2–8-Blatt-<br />
Stadium<br />
Unkräuter: bis 6-Blatt-Stadium<br />
Ungräser (Hühnerhirsen): 2 Blätter<br />
bis Bestockung<br />
Quecke: 4–6 Blätter<br />
Mais: 2–8 Blätter<br />
Unkräuter: 2–4 Blätter<br />
Ungräser und Hirsen: 2 Blätter bis<br />
Bestockung<br />
Fingerhirse: 1–2 Blätter<br />
Quecke: 4–6 Blätter<br />
Mais<br />
Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Blattwirkung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
2,5 l/ha Artett ® +<br />
1,0 l/ha<br />
1,0 l/ha Motivell ®<br />
Gebindegröße 1 x 10 Liter Artett ® +<br />
1 Liter<br />
1 x 4 Liter Motivell ® 5 Liter<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
• Breite Ungräser- und Hirsebekämpfung<br />
inklusive Quecken<br />
• Bekämpfung breiter Mischverunkrautung<br />
inklusive Storch- und<br />
Reiherschnabel-Arten<br />
• Unterdrückung von Erdmandelgras<br />
• Langer Anwendungszeitraum<br />
• Auch gegen größere Unkrautstadien<br />
und Altverunkrautung<br />
• Artett ® mit guter Wirkung gegen<br />
Erdmandelgras und Storchschnabel<br />
• Gute Maisverträglichkeit<br />
• Flexible Bekämpfung von<br />
Einjährigen Ungräsern und<br />
Quecke<br />
• Bekämpfung von Hirsen bis<br />
Bestockung<br />
• Langer Anwendungszeitraum bis<br />
8-Blatt-Stadium von Mais<br />
• Gute Maisverträglichkeit<br />
• Problemlos mischbar auch mit<br />
netzmittelhaltigen Produkten<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
83
Mais<br />
Herbizideinsatz im Mais<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Michael Sander, Versuchstechniker Weser-Ems<br />
Spätestens zum Zeitpunkt der Maisernte, vornehmlich Silomais,<br />
zeigt sich der Erfolg der Herbizidbehandlung aus<br />
dem Frühjahr. Beim Körnermais überdeckt das Maisstroh oft<br />
die Restverunkrautung und wird nicht so streng wahrgenommen.<br />
Gerade im aktuellen, aber auch im letzten Jahr ist<br />
die Bekämpfungsmaßnahme gegen die Ein- und Zweikeimblättrigen<br />
Unkräuter nicht immer ausreichend gewesen. Der<br />
Landwirt erlebt teilweise unangenehme Überraschungen auf<br />
den abgeernteten Feldern.<br />
Das kann vielerlei Gründe haben: Frühjahrstrockenheiten<br />
zum Zeitpunkt der Behandlung lassen eine umfassende<br />
Wirkung der Bodenwirkstoffe nicht immer zu. Unkräuter und<br />
Ungräser, die aus tieferen Bodenschichten zeitversetzt auflaufen,<br />
werden mit einer Maßnahme oftmals nicht vollständig<br />
erfasst. Ab und an wird die Unkrautflora auf dem Schlag<br />
unterschätzt oder gar verwechselt, wie z. B. der Windenknöterich<br />
mit der Zaun- bzw. Ackerwinde, ganz zu schweigen<br />
von den einzelnen Hirse-Arten, im speziellen die Borstenhirsen.<br />
Erwähnt sei auch das Problem von Maisstandorten, welche<br />
mit einer minimalen Bodenbearbeitung bestellt werden.<br />
Hierbei sind häufig weit entwickelte Unkräuter bzw. Gräser zum<br />
Zeitpunkt der Behandlungen vorzufinden, die mit der vorangegangenen<br />
Bodenbearbeitung nicht vollständig ausgeschaltet<br />
wurden und sehr schnell wieder wurzeln.<br />
Hirse im Mais nach der Ernte 2009<br />
Im Zuge von Sparmaßnahmen wird sicherlich auch das<br />
eine oder andere Mal die Aufwandmenge reduziert, sodass<br />
Bekämpfungserfolge von 90 % oft nur knapp erreicht werden.<br />
Das hat zur Folge, dass diese Restverunkrautung durch<br />
erneuten Sameneintrag oder Rhizome im Boden die Ausgangspotenziale<br />
für kommende Jahre um ein Vielfaches<br />
erhöht. Dieses gilt es unter allen Umständen zu vermeiden.<br />
Ausgefallene Hirsesamen im Maisbestand<br />
Bei der Mittelwahl zur Herbizidbehandlung sind folgende Überlegungen<br />
anzustellen:<br />
Saatzeitpunkt<br />
In den letzten Jahren ist der Zeitpunkt des Maislegens um mindestens<br />
12 bis 15 Tage vorgezogen worden, sodass oftmals<br />
um den 10. bis 15. April der erste Mais im Boden war. Damit<br />
besteht die Gefahr, dass übliche größere Temperaturschwankungen<br />
Ende April und Anfang Mai auf die Auflaufphase und<br />
Jugendentwicklung der jungen Maispflanzen einen ungünstigen<br />
Einfluss haben. Im Extrem bedeutet dies einen Wachstumsstillstand<br />
beim Mais. Die Entwicklung kann dabei so weit<br />
gestört werden, dass es zu unerwünschten Kolbenbildungen<br />
kommt, die dann nicht ausreifen und den Ertrag schmälern.<br />
In dieser Phase gilt eine Herbizidbehandlung als zusätzlicher<br />
Stressfaktor. Das muss vermieden werden. Es gilt also, nicht<br />
zu frühe Aussaattermine zu wählen!<br />
Anwendungszeitpunkt<br />
Optimal ist das 4–6-Blatt-Stadium des Maises. Bei einer<br />
geplanten Einmalbehandlung ist es mit den meisten Kombinationsprodukten,<br />
d. h. Boden- und Blattwirkstoffen, wichtig, eine<br />
gewisse Bodenfeuchte während des Anwendungszeitraumes<br />
abzuwarten.<br />
84
Mais<br />
Neu: Clio ® Top BMX-Pack ist die Schwerpunktempfehlung<br />
für das Jahr 2010.<br />
Clio ® Top BMX-Pack bietet jetzt mit zwei Kanistern eine sehr<br />
einfache und starke Komplettlösung mit sehr breit wirksamen<br />
Wirkstoffen gegen Unkräuter und Hirsen. Es werden alle wichtigen<br />
Unkräuter aus dem Maisanbau und alle vorkommenden<br />
Hirse-Arten sicher erfasst. Die sehr stabile Dauerwirkung von<br />
Clio ® Top BMX-Pack reicht in aller Regel bis zur Ernte hin aus.<br />
Getreide<br />
Was ist neu bzw. anders beim Clio ® Top BMX-Pack?<br />
Clio ® Top BMX-Pack besteht zum einen aus dem bekannten<br />
und bewährten Clio ® Super und zum anderen aus Zeagran ®<br />
ultimate, einer Fertigformulierung von Terbuthylazin und<br />
Bromoxynil. Das bedeutet, aus zwei Kanistern Clio ® Top BMX-<br />
Pack kommt die geballte Kraft gegen die wichtigen Unkräuter<br />
und vor allem alle Hirse-Arten. Es ist sozusagen Bromoxynil<br />
„inside“, was ein Zumischen von weiteren bromoxynilhaltigen<br />
Produkten nicht mehr erfordert. Ein weiterer Vorteil also, die<br />
Verpackung so gering wie möglich zu halten. Die Wirkstoffaufnahme<br />
von Clio ® Top BMX-Pack erfolgt über Wurzeln, Hypokotyl,<br />
Keim- und Laubblätter. Eine sichere Bekämpfung an allen<br />
Fronten.<br />
Die zugelassene Aufwandmenge beträgt beim Clio ® Top<br />
BMX-Pack 3,0 l/ha, dies entspricht:<br />
1,5 l/ha Clio ® Super + 1,5 l/ha Zeagran ® ultimate.<br />
Ein sauberer Maisbestand kurz vor der Ernte 2009<br />
3,0 l/ha Clio ® Top BMX-Pack, <strong>BASF</strong> SE Versuchsschwerpunkt Bühren<br />
Bekämpfung von Wurzelunkräutern, Spätverunkrautung<br />
und Aufschlagkartoffeln<br />
Ein anderes Problem stellen die sogenannten Wurzelunkräuter<br />
wie z. B. Winde-Arten, Ampfer, Ackerkratzdistel, Landwasserknöterich,<br />
Beifußgewächse, Ziest und Minze dar. Nicht zu<br />
vernachlässigen sind in diesem Segment die Aufschlagkartoffeln<br />
und Spätverunkrautung durch Knöterich-Arten, wie<br />
den Windenknöterich.<br />
Eine sehr sichere und anhaltende Wirkung und vor allem eine<br />
hohe Selektivität bietet in diesem Fall das Arrat ® !<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Empfehlung zur Bekämpfung von Wurzelunkräutern,<br />
Spätverunkrautung und Aufschlagkartoffeln:<br />
0,2 kg/ha Arrat ® + 1,0 l/ha Dash ® E.C.<br />
Fadenfingerhirse im Mais, unbehandelte Kontrolle<br />
Kommt wenig Hirse vor oder soll eine einkalkulierte Nach- bzw.<br />
Splittingbehandlung erfolgen, kann die Aufwandmenge versuchsweise<br />
auf bis zu 1,25 l/ha + 1,25 l/ha reduziert werden.<br />
Nachkontrollen der Behandlungserfolge sollten aber dennoch<br />
geschehen. Unter Umständen ist eine Folgebehandlung vorzunehmen.<br />
Die Gebindegröße beträgt 10 l + 10 l bzw. 5 l + 5 l.<br />
Arrat ® enthält zwei sehr starke Wirkstoffe (Tritosulfuron +<br />
Dicamba) und wirkt im Nachspritzsegment gegen vorgenannte<br />
Verunkrautung. Darüber hinaus bereinigt es spät verunkrautete<br />
Maisbestände. Es wird im späten Nachauflauf ohne Stadienbeschränkung<br />
eingesetzt. Oftmals kommt bei dieser späten<br />
Anwendung die Überlegung, noch etwas gegen die Gräser<br />
einzusetzen. Dazu bietet Motivell ® folgenden Vorteil in<br />
Mischung mit Arrat ® : Da 0,2 kg/ha Arrat ® mit 1,0 l/ha Dash ®<br />
E.C. eingesetzt wird, kann bei der Zumischung von Motivell ®<br />
die Menge an Motivell ® um 0,2 l/ha reduziert werden.<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
85
Mais<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Bekämpfung von Unkräutern, Ungräsern und Hirsen, die Schwerpunkt-Empfehlungen<br />
gleichmäßig in einer Welle auflaufen<br />
Die Kombination Artett ® -Motivell ® -Pack bietet ein breites Wirkungsspektrum<br />
und hat sich über Jahre bewährt.<br />
Motivell ® wirkt sehr sicher gegen Gräser wie Hirsen, Ackerfuchsschwanz,<br />
Rispen, Flughafer und Quecke. Artett ® hingegen<br />
bekämpft die Zweikeimblättrigen Unkräuter, speziell<br />
1. Einmalbehandlung<br />
die Storchschnabel-Arten, größere Kamillen, Franzosenkraut,<br />
Nachtschatten und Gänsefuß-Arten. Der Artett ® -Motivell ® -Pack<br />
ist sehr selektiv in seiner Anwendung, zudem hat er eine Kombinationswirkung<br />
über Boden und Blatt und kann somit gegen<br />
später auflaufende Unkräuter eingesetzt werden.<br />
Empfehlung zur Bekämpfung von Unkräutern, Ungräsern und<br />
Hirsen:<br />
1,0 l/ha Motivell ® + 2,5 l/ha Artett ®<br />
Gegen das Erdmandelgras verfügt der Wirkstoff Bentazon<br />
über die höchsten Wirkungsgrade. Artett ® bietet eine Möglichkeit,<br />
hier wirkungsvoll einzugreifen. 5,0 l/ha Artett ® sind gegen<br />
Erdmandelgras aber erforderlich. Darüber hinaus ist darauf zu<br />
achten, dass die Wasseraufwandmenge nicht unter 300 l/ha<br />
liegt, weiterhin fördert helle Witterung zum Zeitpunkt der<br />
Behandlung die Wirkung und Zusätze bringen eine gewisse<br />
Rasanz in den Absterbeprozess des Erdmandelgrases. Splittingmaßnahmen<br />
bringen ebenfalls eine Wirkungsverbesserung,<br />
da das Erdmandelgras in unterschiedlichen Wellen aufläuft.<br />
Gräserbekämpfung mit Motivell ®<br />
Der Sulfonylharnstoffpartner Motivell ® hat sich über Jahre<br />
gegen eine Vielzahl von Gräsern bewährt und ist in über 700<br />
Silo- bzw. Körnermaissorten verträglich. Da der weitaus größte<br />
Anteil über das Blatt zur Wirkung kommt, sollte entsprechende<br />
Blattmasse bei der Behandlung vorhanden sein. Selbstverständlich<br />
sollten allgemeine pflanzenbauliche Aspekte bei der<br />
Anwendung berücksichtigt werden und eine Behandlung bei<br />
z. B. fehlender Wachsschicht, extremen Temperaturschwankungen,<br />
Kälte oder Staunässe sowie extremer Trockenheit<br />
unterbleiben.<br />
Empfehlung zur Gräserbekämpfung:<br />
0,7–1,0 l/ha Motivell ®<br />
Je nach Verunkrautung und Standort (Bodenart) sowie Beginn<br />
der Behandlung (Einmalbehandlung oder Spritzfolge) lauten<br />
unsere Schwerpunkt-Empfehlungen wie folgt:<br />
3,0 l/ha Clio ® Top BMX-Pack<br />
(= 1,5 l/ha Clio ® Super + 1,5 l/ha Zeagran ® ultimate)<br />
2. Spritzfolge gegen Hirse und Gräser einschließlich<br />
breiter Mischverunkrautung, die zeitversetzt aufläuft:<br />
2,5 l/ha Clio ® Top BMX-Pack<br />
(= 1,25 l/ha Clio ® Super + 1,25 l/ha Zeagran ® ultimate)<br />
gefolgt von einer Nachbehandlung mit<br />
0,2 kg/ha Arrat ® + 1,0 l/ha Dash ® E.C. + 0,8 l/ha Motivell ®<br />
Düngung<br />
Die Diskussion um die Notwendigkeit der Unterfußdüngung<br />
reißt nicht ab. Gerade aber das Jahr 2009 hat wieder gezeigt,<br />
dass eine Frischgabe von Nitrophos 20/20 dem jungen Mais<br />
aus einer Stressphase (Nachtkälte) helfen kann, ebenso hat<br />
sich die Mischung mit ASS (Stickstoff und Schwefel) in der<br />
landwirtschaftlichen Praxis bewährt. Durch die Behandlung mit<br />
einem Spurennährstoff- bzw. Blattdünger wie Nutribor ® (ein bis<br />
zwei Mal 1–2 kg/ha Nutribor ® ) wird gewährleistet, dass sich der<br />
Mais in ungünstigen Witterungszeiträumen eine Zeit lang über<br />
das Blatt ernähren kann.<br />
Maispflanzen mit Nährstoffmangel<br />
86
Mais<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen<br />
Herbizidempfehlung Mais<br />
Clio ® Top BMX-Pack – Schwerpunktempfehlung – Einmalbehandlung<br />
Problem:<br />
Breite Mischverunkrautung<br />
inkl. Schwarzer Nachtschatten<br />
und für Standorte mit starkem<br />
Hirsedruck<br />
Clio Top BMX-Pack*<br />
2,5–3,0 l/ha<br />
Getreide<br />
* 2,5–3,0 l/ha Clio ® Top BMX-Pack = 1,25–1,5 l/ha Clio ® Super +<br />
1,25–1,5 l/ha Zeagran ® Ultimate<br />
Raps<br />
Herbizidempfehlung Mais<br />
Clio ® Top BMX-Pack – in Spritzfolge gegen Wurzelunkräuter<br />
Mais<br />
Breite Mischverunkrautung<br />
Clio Top BMX-Pack*<br />
2,5–3,0 l/ha<br />
Problem zusätzlich:<br />
Winde-Arten, Disteln, Ziest,<br />
Ausfallkartoffeln, Minze etc.<br />
(inkl. Ungräser, Quecke)<br />
Arrat ® + Dash ® E.C.<br />
0,2 kg/ha 1,0 l/ha<br />
(+ 0,5–0,8 l/ha Motivell ® )<br />
Kartoffeln<br />
* 2,5–3,0 l/ha Clio ® Top BMX-Pack = 1,25–1,5 l/ha Clio ® Super +<br />
1,25–1,5 l/ha Zeagran ® Ultimate<br />
Herbizidempfehlung Mais<br />
Motivell ® + Partner – breit gegen Ungräser und Unkräuter<br />
Rüben<br />
Problem:<br />
Breite Mischverunkrautung<br />
inkl. Ungräser + Quecke, Ackerfuchsschwanz,<br />
Hirsen laufen gleichmäßig in einer Welle auf<br />
Motivell ® + Artett ®<br />
1,0 l/ha 2,5 l/ha<br />
oder<br />
Motivell ® + Arrat ® + Dash ® E.C.<br />
0,8 l/ha 0,2 l/ha 1,0 l/ha<br />
Leguminosen<br />
87
Mais<br />
Produktionstechnik Mais<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
ES* Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />
0 April/Mai Unterfußdüngung Nitrophos ® (20+20) bzw. (24+12)<br />
oder ASS/assbor + NP-Dünger<br />
10–13 Mai Nachdüngung an Standort angepasst<br />
12–14 Mai Breite Mischverunkrautung inkl. Nachtschatten,<br />
Clio ® Top BMX-Pack<br />
Hirse, Hirse läuft in mehreren (1,5 l Clio ® Super + 1,5 Zeagran ® Ultimate)<br />
Wellen auf, inkl. Kartoffeldurchwuchs,<br />
keine Quecke<br />
15–18<br />
11–18<br />
Breite Mischverunkrautung, inkl. Ungräser<br />
und Quecke, starker Hirsedruck, Hirse<br />
und Nachtschatten laufen in Wellen auf<br />
(hervorragende Dauerwirkung nötig)<br />
Breite Mischverunkrautung, inkl. Ungräser,<br />
Hirse und Quecke (Hirsen laufen gleichmäßig<br />
schnell auf)<br />
Nachspritzung gegen Mischverunkrautung<br />
inkl. Wurzelunkräuter (Winde, Distel,..)<br />
Nachspritzung gegen Mischverunkrautung<br />
inkl. Wurzelunkräuter (Winde, Distel,..) und<br />
Hirsen<br />
Nachspritzung gegen Quecke<br />
* Entwicklungsstadium nach BBCH-Code<br />
Wachstumsstress/Spurenelementmangel<br />
Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />
Clio ® Top BMX-Pack + Motivell ®<br />
(1,5 l Clio ® Super + 1,5 Zeagran ® Ultimate)<br />
Motivell ® + Artett ®<br />
oder<br />
Arrat ® + Dash ® E.C. + Motivell ®<br />
Arrat ® + Dash ®<br />
Arrat ® + Dash ® E.C.+ Motivell ®<br />
Motivell ®<br />
Nutrimix ®<br />
oder Nutribor ®<br />
Aufwand<br />
l/kg je ha<br />
60–80 N<br />
44 N<br />
+ 46 P 2<br />
0 5<br />
+ 13 S<br />
3,0 l/ha<br />
3,0 + 0,8<br />
1,0 + 2,5<br />
0,2 + 1,0 + 0,8<br />
0,2 + 1,0<br />
0,2 + 1,0 + 0,8<br />
0,7–1,0<br />
1,0<br />
2,0–3,0<br />
88
ProfiWissen<br />
ProfiWissen für Profi-Ackerbauer<br />
Die Anforderungen, die an einen modernen Landwirt heute gestellt werden sind enorm. So ist das Erkennen von Krankheiten,<br />
Schädlingen und Unkräutern notwendig, um gezielte Maßnahmen ergreifen zu können. Auch die Kenntnis von Wetterparametern<br />
und deren Auswirkungen auf den Pfl anzenschutz gehört heute zum Allgemeinwissen jedes Landwirts. Die <strong>BASF</strong> unterstützt Sie<br />
mit Büchern aus der ProfiWissen-Reihe. Sie vermitteln wichtige Informationen, praxisnah und anschaulich.<br />
Wetter & Pflanzenschutz<br />
neu<br />
Jeder, der mit Freilandkulturen zu tun hat, weiß nach der Lektüre Wetter & Pfl anzenschutz,<br />
wie das Wetter Krankheiten, Schädlinge und deren Bekämpfung beeinfl usst.<br />
Im Mittelpunkt dieses Praxisführers steht der Einfl uss des Wetters auf die Wirkung von<br />
Pfl anzenschutzmitteln.<br />
176 Seiten, DIN A5, € 10,90<br />
Raps – Anbau und Verwertung einer Kultur<br />
mit Perspektive<br />
Dieses Fachbuch umfasst alle pfl anzenbaulichen und betriebswirtschaftlichen Aspekte<br />
für einen erfolgreichen Rapsanbau. Verfasst von Fachleuten des jeweiligen Themengebietes<br />
und ergänzt durch viele Abbildungen zur Bestimmung von Unkräutern, Pilzkrankheiten<br />
und Schaderregern.<br />
264 Seiten, DIN A5, € 10,90<br />
Ackerunkräuter und Ackerungräser –<br />
rechtzeitig erkennen<br />
Dieses praxisnahe Fachbuch enthält mehr als 200 der wichtigsten Unkräuter und Ungräser,<br />
die auf unseren landwirtschaftlichen Flächen auftreten. Die entsprechenden Unkräuter/-gräser<br />
werden jeweils mit 4 bis 5 Fotografi en in verschiedenen Entwicklungsstadien gezeigt und<br />
erläutert.<br />
278 Seiten, DIN A5, € 10,90<br />
Pilzkrankheiten und Schadsymptome<br />
im Getreidebau<br />
In diesem Buch wird zu jeder Pilzkrankheit Bedeutung, Befallsausbreitung, Diagnose sowie<br />
Verwechslungsmöglichkeiten erläutert. Ebenso werden weitere Schadbilder im Getreide, wie<br />
Mangelerscheinungen usw. behandelt. Alle Symptome sind anschaulich bebildert.<br />
192 Seiten, DIN A5, € 10,90<br />
Sie können die Bücher einfach bestellen im Internet unter www.agrar.basf.de (Rubrik Fachbücher) oder im <strong>BASF</strong>-Agrarshop.<br />
Hinweis: Landwirtschaftliche Ausbildungsstätten: bei Mehrfachbestellungen bitte <strong>BASF</strong> ServiceLand 0 18 05-11 56 56 anrufen!<br />
89
Kartoffeln<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
90
Kartoffeln<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Kartoffeln<br />
Seite<br />
Rüben<br />
Produktinformationen:<br />
Alverde ® 92<br />
Sumicidin ® Alpha EC 92<br />
Focus ® Ultra 92<br />
Acrobat ® Plus WG 93<br />
Polyram ® WG 93<br />
Signum ® 93<br />
Leguminosen<br />
Empfehlungen zum Fungizideinsatz in Kartoffeln 94<br />
Empfehlungen zum Insektizideinsatz in Kartoffeln 98<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen 101<br />
Produktionstechnik Kartoffeln 102<br />
91
Kartoffeln<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Segment<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Insektizid aus neuer<br />
Wirkstoffklasse zur sicheren<br />
Kartoffelkäferbekämpfung<br />
• Neue Wirkstoffklasse und<br />
neuer Wirkmechanismus gegen<br />
Kartoffelkäfer<br />
• Keine Kreuzresistenz zu Pyrethroiden,<br />
Neonicotinoiden und allen<br />
anderen bekannten Wirkstoffklassen<br />
• Erfasst Larven und Käfer<br />
• Bereits nach 1 Stunde hervorragende<br />
Regenfestigkeit<br />
• Wirkt auch bei höheren<br />
Temperaturen<br />
• Günstige Umweltaufl agen<br />
B4-Einstufung<br />
Der Spezialist gegen Blattläuse in<br />
Kartoffeln und Getreide<br />
Einsatzkulturen Kartoffeln Kartoffeln, Getreide, Raps Kartoffeln<br />
• Hervorragende Repellentwirkung<br />
• Wirkt sofort gegen alle relevanten<br />
Blattlaus-Arten in Kartoffeln über<br />
Kontaktwirkung<br />
• Gute Pfl anzenverträglichkeit<br />
• Schnell regenfest<br />
• Flüssig, problemlos mischbar,<br />
niedrige Aufwandmenge<br />
• 3 Anwendungen möglich<br />
(1 x gegen Blattläuse, 2 x gegen<br />
Virusvektoren)<br />
Graminizid zur Bekämpfung von<br />
Ausfallgetreide und Gräsern,<br />
wirkt auch bei FOP-Resistenz<br />
Wirkstoffe 240 g/l Metafl umizone 50 g/l Esfenvalerat 100 g/l Cycloxydim<br />
Einsatztermin<br />
nach Befallsbeginn,<br />
ab Warndienstaufruf<br />
nach Befallsbeginn,<br />
ab Warndienstaufruf<br />
Wirkungsweise Kontakt- und Fraßwirkung Kontakt- und Fraßwirkung,<br />
Repellentwirkung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
0,25 l/ha Alverde ® in<br />
300–400 l/ha Wasser<br />
Gebindegröße 1 Liter 1 Liter<br />
5 Liter<br />
0,3 l/ha<br />
in 300–500 l Wasser/ha gegen<br />
Blattläuse,<br />
0,6 l/ha im Splitting (z. B.<br />
2 x 0,3 l/ha) in 200–500 l Wasser<br />
gegen Blattläuse als Virusvektoren<br />
(Splitting möglich)<br />
2-Blatt-Stadium bis Ende<br />
Bestockung der Ungräser<br />
Blattwirkung<br />
1,0–1,5 l/ha: Hühnerhirse, Borstenhirse,<br />
Blut-Fingerhirse, Faden-<br />
Fingerhirse, Windhalm<br />
1,25–1,75 l/ha: Flughafer, Ackerfuchsschwanz,<br />
Weidelgräser,<br />
Ausfallgerste<br />
1,5–2,0 l/ha: Trespen, Ausfallweizen,<br />
Ausfallroggen, Ausfalltriticale<br />
2,5–3,0 l/ha: Quecke<br />
5 Liter<br />
30 Liter Ecomatic ®<br />
• Optimal zur Ungrasbekämpfung<br />
im Stadium ES 12–29, aber auch<br />
noch hohe Wirkungsgrade nach<br />
ES 29<br />
• Unter optimalen klimatischen<br />
Bedingungen können bestimmte<br />
Ungräser bereits mit einer<br />
niedrigeren Aufwandmenge<br />
wirksam bekämpft werden<br />
• Hervorragend mischbar mit<br />
einer Vielzahl von Fungiziden,<br />
Insektiziden und Düngern<br />
• Aktives Resistenzmanagement<br />
bei Ackerfuchsschwanz, da der<br />
Wirkstoff aus der DIM-Klasse ist<br />
92
Kartoffeln<br />
Segment<br />
Gegen Kraut- und Knollenfäule mit<br />
Tiefen- und Kontaktwirkung<br />
Das bewährte Kontaktfungizid<br />
gegen Krautfäule und Alternaria<br />
Einsatzkulturen Kartoffeln Kartoffeln Kartoffeln<br />
Der Spezialist gegen alle wesentlichen<br />
Alternaria-Erreger<br />
Getreide<br />
Wirkstoffe 90 g/kg Dimethomorph +<br />
600 g/kg Mancozeb<br />
700 g/kg Metiram 267 g/kg Boscalid +<br />
67 g/kg F 500 ®<br />
Einsatztermin ab Befallsbeginn ab Befallsbeginn bei Infektionsgefahr bzw. ab<br />
Warndiensthinweis im Abstand<br />
von 10–21 Tagen<br />
Wirkungsweise protektiv und kurativ protektiv protektiv<br />
Raps<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
2,0 kg/ha,<br />
bei extremen Befallsbedingungen<br />
kürzere Spritzabstände von 3 bis<br />
5 Tagen einhalten,<br />
max. 5 Behandlungen<br />
1,8 kg/ha,<br />
vorbeugende Anwendung bei<br />
geringem bis mittlerem Krautfäuledruck<br />
und Alternaria fördernden<br />
Befallsbedingungen,<br />
1,8 kg/ha Polyram ® WG +<br />
0,2 l/ha Ranman ® + 0,15 l/ha FHS<br />
bei Alternaria und hohem Krautfäuledruck,<br />
max. 5 Anwendungen pro Saison<br />
0,25 kg/ha<br />
Erste Signum-Anwendung nach<br />
Schließen des Bestandes (ES<br />
51). Erfahrungsgemäß ist dies in<br />
höheren Reifegruppen Ende Juni.<br />
Max. 3 Signum-Anwendungen in<br />
Kombination mit Produkten zur<br />
Krautfäulebekämpfung. Wirkstoffwechsel<br />
mit Acrobat ® Plus WG<br />
oder Polyram ® WG durchführen.<br />
Mais<br />
Gebindegröße 10 kg 10 kg 1 kg<br />
5 kg<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
• Doppelter Schutz: wirkt von innen<br />
und von außen<br />
• Tiefenwirkung durch translaminare<br />
Verteilung von<br />
Dimethomorph<br />
• Kurative und antisporulierende<br />
Wirkung<br />
• Der Standard-Partner für Stopp-<br />
Spritzungen<br />
• Lange Wirkungsdauer bis zu<br />
12 Tagen<br />
• Zusatzwirkung gegen Alternaria<br />
durch hohen Mancozeb-Anteil<br />
• Sehr gute Regenfestigkeit<br />
• Optimal zur gleichzeitigen<br />
Bekämpfung von Alternaria und<br />
Phytophthora<br />
• Anwenderfreundliche Granulatformulierung<br />
• Gute Regenbeständigkeit<br />
• Mit Insektiziden, Fungiziden und<br />
Flüssigdüngern mischbar<br />
• Idealer Baustein im Resistenzmanagement<br />
• Wirkt sicher gegen beide<br />
Alternaria-Arten<br />
• Erhöht Knollen- und Stärkeerträge<br />
durch lang anhaltend<br />
gesundes Laub<br />
• Erhöht Qualitäten im Speise- und<br />
Stärkekartoffelanbau<br />
• Höchste Wirtschaftlichkeit<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
93
Kartoffeln<br />
Empfehlungen zum Fungizideinsatz in Kartoffeln 2010<br />
Eckhardt Giere, Kundenstrategiemanager Nord-West<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Spritzstart, Fungizidwahl und Spritzabstand bleiben die ausschlaggebenden<br />
Einfl ussgrößen, die über die Effi zienz bei der<br />
Phytophthorabekämpfung entscheiden. Die zurückliegende<br />
Saison verlangte im Vergleich zum „Krautfäulejahr” 2007 in den<br />
meisten Regionen keine besonders anspruchsvolle Bekämpfungsstrategie<br />
in den Beständen. Der permanente Fokus auf<br />
Krautfäule hat allerdings oftmals die Alternaria-Bekämpfung<br />
außer Acht gelassen.<br />
Erfahrungen nutzen – Krautfäulebekämpfung in 2010:<br />
• Die Phytophthoraprognose ist wenig hilfreich, wenn man<br />
die Situation in den eigenen Kartoffelbeständen nicht ausreichend<br />
berücksichtigt.<br />
• Die Pflanztermine vor der Frühjahrstrockenheit haben<br />
größere Probleme mit sich rasch ausbreitenden Primärinfektionen<br />
in 2009 verhindert. In der Spritzfolge zu experimentieren<br />
und bei der Terminierung von Spritzstart und Spritzabstand<br />
zu pokern, kann sich schnell als falsch herausstellen,<br />
wenn die Witterungsbedingungen sich ungünstig entwickeln.<br />
Eigene Erfahrungen mit der Wirkungssicherheit der Krautfäulefungizide<br />
– auch unter schwierigen Bedingungen – und<br />
ein konsequenter vorbeugender Schutz sind dabei für den<br />
Bekämpfungserfolg besonders wichtig.<br />
• Der richtige Spritzabstand sollte in erster Linie dem allgemeinen<br />
Epidemiedruck und der Befallssituation im Einzelschlag<br />
angepasst werden.<br />
• Bei vorhandenem Befall im Bestand wird die Bekämpfung<br />
der Krautfäule problematisch. Der nutzbare Zeitraum<br />
für eine Bekämpfung ist durch die geringe Latenzzeit der<br />
Krautfäule sehr gering. Man hat es oft mit mehreren Generationen<br />
des Krautfäuleerregers gleichzeitig zu tun. In den Beständen<br />
sind dann Myzelien mit und ohne Nekrosen neben<br />
noch nicht gekeimten und gekeimten Sporen vorhanden.<br />
Die Fungizidmaßnahmen müssen dann an vielen Punkten im<br />
Entwicklungszyklus eingreifen. Kombinationen aus Acrobat ®<br />
Plus WG mit sporenabtötenden Kontaktmitteln sind hierbei<br />
besonders erfolgreich.<br />
• Die Anwendungstechnik (Wassermenge, Düse) darf je<br />
nach Wirkungsweise des angewendeten Fungizides und des<br />
zu behandelnden Kartoffelbestandes nicht der Schlagkraft<br />
geopfert werden, damit die zu schützende Blatt- und Stängelfl<br />
äche unter den schwierigen Bedingungen auch sicher<br />
mit Fungizid bedeckt wird.<br />
Krautfäule-Befall am Blatt<br />
Mögliche Infektionsquellen beachten!<br />
Im Laufe des Kartoffelwachstums hat Phytophthora infestans<br />
bisher zwei Möglichkeiten, in den Stängel zu gelangen:<br />
1. Sporeninfektion<br />
• Die Sporen werden indirekt über das Bodenwasser nach<br />
Sporulation an der Knollenoberfl äche verbreitet (indirekte<br />
Verbreitung). Neben dem Befall der Triebe der eigenen<br />
Mutterknolle können dabei auch Nachbarpfl anzen infi ziert<br />
werden.<br />
• Die Sporen der Krautfäule werden durch Wind und Thermik<br />
verbreitet und gelangen so auf noch nicht infi zierte<br />
Pfl anzen. Der Reiz zum Auskeimen der Spore wird beim<br />
Auftreffen auf das Blatt ausgelöst. Die Infektion kann dabei<br />
direkt über das Sporangium oder indirekt aus den entlassenen<br />
Zoosporen erfolgen.<br />
2. Latente, unsichtbare Infektion<br />
• Der pilzliche Erreger überdauert unsichtbar in den Pflanz-,<br />
Abfall- und Durchwuchskartoffeln. Aus der infi zierten<br />
Knolle wächst der Pilz in die jungen Triebe ein und dann mit<br />
dem Spross latent weiter in die Höhe.<br />
• Folge: Stängelbefall! Es kann zu einem plötzlichen und<br />
nesterweisen Zusammenbrechen der Kartoffeln („Primärherde“)<br />
kommen.<br />
Bei der Krautfäule ist man vor Überraschungen nicht<br />
sicher!<br />
Die Überdauerung der Krautfäule erfolgte bislang nur als Myzel<br />
in befallenen Knollen: Pfl anzkartoffeln, Durchwuchskartoffeln<br />
und Abfallhaufen. Die Beseitigung zusätzlicher Infektionsquellen<br />
wie Abfallhaufen und Durchwuchskartoffeln stellt in diesem<br />
Zusammenhang eine wichtige phytosanitäre Maßnahme dar.<br />
Der Epidemiestart geht oftmals von befallenen Knollen und<br />
94
Kartoffeln<br />
ihrem Auswuchs aus. Die Zeitspanne zwischen Infektion und<br />
ersten Symptomen beträgt je nach Temperatur und Feuchtigkeit<br />
etwa 5 bis 7 Tage.<br />
Die alten Regeln gelten nicht mehr!<br />
Die Kreuzung von A-1- und A-2-Stämmen hat viele Veränderungen<br />
beim Erreger der Krautfäule bewirkt:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Bildung von Dauersporen (Oosporen)<br />
aggressivere Stämme<br />
kürzerer Zeitraum bis zur Sporenbildung<br />
höherer Anteil an Stängelbefall<br />
•<br />
Die aus den neuen Typen entstandene Erreger-Population hat<br />
in kurzer Zeit die alte Population völlig verdrängt. Diese neuen<br />
Typen besitzen eine deutlich höhere Aggressivität, und zwar<br />
sowohl die neuen A1- als auch die neuen A2-Stämme.<br />
Konsequenzen für den Spritzstart!<br />
Der Spritzstart sollte frühzeitig – deutlich vor dem prognostizierten<br />
Befallsausbruch – erfolgen. Die Entscheidung hängt<br />
dabei nicht vom Reihenschluss ab, sondern vielmehr vom<br />
Aufl auftermin, der Bodenfeuchtigkeit und der individuellen<br />
Risikoeinschätzung.<br />
Bekämpfungsstrategien anpassen!<br />
Die verkürzte Latenzzeit ist für die Bekämpfung der<br />
Krautfäule von zentraler Bedeutung. Eine höhere Anzahl von<br />
Generationszyklen macht die Bekämpfung der „neuen“ Krautfäulestämme<br />
ungleich schwerer, da auch die Möglichkeiten<br />
der kurativen Bekämpfung des Pilzes weiter eingeschränkt<br />
werden. Der Krautfäuleschutz muss im Idealfall vorbeugend<br />
sein. Alle Bekämpfungsmaßnahmen, die später ansetzen, sind<br />
Reaktionen auf fehlenden vorbeugenden Schutz.<br />
Die klimatischen Bedingungen sind für die weitere Verbreitung<br />
des Pilzes entscheidend. Bei ausreichender Feuchtigkeit<br />
(10 Std. > 90 %) entwickeln sich die Sporangien bei Temperaturen<br />
von 15 °C bis 23 °C explosionsartig. Ihre Verbreitung<br />
von Abfallhaufen, Primärnestern oder auch Nachbarschlägen<br />
zu unterbinden, bedarf schnellen Handelns. Die vollständige<br />
Infektion einer gesunden Kartoffelpfl anze durch die von<br />
den Sporangien entlassenen Zoosporen kann bereits nach<br />
wenigen Stunden abgeschlossen sein. Bis zum Erscheinen der<br />
ersten Symptome vergehen dann im Extremfall (aggressivere<br />
Stämme) nur zwei bis drei Tage. So können innerhalb eines<br />
vermeintlich gesunden Bestandes Befallsnester trotz Spritzung<br />
auftreten, wenn der Spritzstart und die Spritzabstände nicht<br />
richtig gewählt wurden. Die Kurativleistung der eingesetzten<br />
Fungizide sollte bei der Fungizidstrategie nicht überbewertet<br />
werden. Die bessere Kurativleistung eines Wirkstoffes verkürzt<br />
dessen Wirkungsdauer.<br />
Nach erfolgter Infektion besteht kaum noch eine Möglichkeit,<br />
den Befallsausbruch mit der kurativen Leistungsfähigkeit der<br />
eingesetzten Wirkstoffe zu verhindern. Eine vorbeugende<br />
Spritzung muss verhindern, dass der Erreger eine Chance<br />
bekommt, sich in den Beständen festzusetzen. Dies stellt auch<br />
unter ökonomischen Gesichtspunkten eine richtige Entscheidung<br />
dar, da das Ertrags- und Qualitätsrisiko bei vorbeugenden<br />
Spritzungen erheblich herabgesetzt wird, ohne in der<br />
Summe automatisch höhere Fungizidkosten zu verursachen.<br />
Einmal begangene Bekämpfungsfehler haben hohe Kosten zur<br />
Folge und sind nicht mehr wettzumachen!<br />
Diese Vorteile bietet Acrobat ® Plus WG in der<br />
Spritzfolge:<br />
• Acrobat ® Plus WG mit seiner guten Tiefenwirkung bietet<br />
beste Voraussetzungen für den sicheren Spritzstart und eine<br />
verlässliche Phytophthorakontrolle von Beginn an. Der hohe<br />
Mancozebanteil von 1.200 g bietet in den ersten Spritzungen<br />
zusätzlich einen Alternaria-Schutz.<br />
• Acrobat ® Plus WG hat sich schon in den extremen Krautfäulejahren<br />
1998, 1999, 2002 und auch 2007 bei sehr starkem<br />
Befallsdruck hervorragend bewährt.<br />
• Acrobat ® Plus WG bzw. der Wirkstoff Dimethomorph besitzt<br />
aufgrund seiner Wirkstoffeigenschaften eine sehr geringe<br />
Resistenzgefahr.<br />
• Acrobat ® Plus WG bietet für den Landwirt, der seine Kartoffelbestände<br />
keinen unnötigen Risiken aussetzen will, die beste<br />
präventive Leistung, verbunden mit einer entsprechend<br />
langen Wirkungsdauer und hoher Regenfestigkeit.<br />
• Acrobat ® Plus WG als Partnerfungizid in der Stopp-Spritzung<br />
bietet eine sichere Eindämmung der Sporulation vorhandener<br />
Krautfäule.<br />
Die kompromisslose Empfehlung zum Spritzstart 2010<br />
lautet daher:<br />
Spritzstart:<br />
2,0 kg/ha Acrobat ® Plus WG<br />
Termin: wenigstens 2-mal zum Spritzstart im Abstand von<br />
10 bis 14 Tagen<br />
Um das Risiko neuer Infektionen zu minimieren, empfehlen<br />
wir, für die anstehenden Folgespritzungen noch einmal ein<br />
lokalsystemisches Fungizid mit der notwendigen Tiefenwirkung<br />
einzusetzen.<br />
Folgespritzung:<br />
2,0 kg/ha Acrobat ® Plus WG<br />
Termin: flexibel in der Spritzfolge während der Hauptwachstumsphase<br />
der Kartoffel im Abstand von 10 bis 14 Tagen, auch zur zusätzlichen<br />
Vorbeugung gegen Alternaria!<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
95
Kartoffeln<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Konsequente Maßnahmen bei vorhandenem Befall<br />
(„Stopp-Spritzung“):<br />
Sind im Kartoffelbestand bereits Befallsnester sichtbar, müssen<br />
sogenannte Stopp-Spritzungen mit einer sicheren Kombination<br />
aus teilsystemischen Präparaten und sporenabtötenden<br />
Kontaktmitteln durchgeführt werden.<br />
Stopp-Spritzungen:<br />
1. Spritzung:<br />
2,0 kg/ha Acrobat ® Plus WG + 0,2 l/ha Ranman ® + 0,15 l/ha FHS<br />
Bei besonders starkem (Früh-)Befall muss diese Maßnahme nach<br />
3–5 Tagen unbedingt wiederholt werden, um die Infektionsherde<br />
zum Eintrocknen zu bringen.<br />
2. Spritzung:<br />
2,0 kg/ha Acrobat ® Plus WG + 0,2 l/ha Ranman ® + 0,15 l/ha FHS<br />
Die Abschlussbehandlung sichert die Qualität ab!<br />
Bei der Abschlussbehandlung wird ein starkes sporenabtötendes<br />
Fungizid mit der positiven Eigenschaft, am Blatt und<br />
teilweise auch an der Bodenoberfl äche zu wirken, benötigt, um<br />
damit das Risiko des Braunfäulebefalls maßgeblich zu reduzieren.<br />
Bekämpfung von Alternaria — ein vielfach unterschätztes<br />
Problem!<br />
Die Alternaria-Dürrfl eckenkrankheit ist mittlerweile in allen<br />
Anbaugebieten zu fi nden und nicht mehr nur ein süddeutsches<br />
Problem. Gründe für die fortschreitende Verbreitung sind unter<br />
anderem Stressfaktoren wie z. B. Nährstoffmangel, Bodenverdichtung,<br />
Hitzeperioden oder Schädlingsbefall. Alternaria<br />
etabliert sich bereits früh in den Kartoffelbeständen auf den<br />
unteren, älteren Blättern im Bestand. Eine starke Ausbreitung<br />
fi ndet in der Regel erst zum späteren Zeitpunkt statt.<br />
Eine Bekämpfung von Alternaria ist nur präventiv im Rahmen<br />
der Spritzfolge möglich. Versuchsergebnisse belegen, dass<br />
eine gezielte Alternaria-Bekämpfung bereits zum Blühbeginn<br />
der Kartoffeln erfolgen sollte. Ein witterungsbedingter<br />
Krankheitsdruck und zusätzliche Stressfaktoren erhöhen den<br />
Handlungsbedarf.<br />
Die typischen Alternaria-Symptome an Kartoffeln werden von<br />
zwei verschiedenen Alternaria-Arten verursacht:<br />
• Bei Alternaria solani (Dürrfleckenkrankheit) zeigen<br />
sich auf den Blättern scharf abgegrenzte, eckige bis runde<br />
Flecken mit konzentrischen Ringen.<br />
• Bei Alternaria alternata (Sprühfleckenkrankheit) ruft<br />
die Krankheit zahlreiche kleine Flecken hervor.<br />
Alternaria-Blattbefall<br />
Der Alternaria-Pilz überwintert in Form von Sporen oder Myzel<br />
im Boden, in Knollen und auf Pfl anzenresten. Alternaria-Pilze<br />
bevorzugen dann für ihre Entwicklung trocken-warme Perioden<br />
mit kurzen Regenereignissen und taureichen Nächten.<br />
Die Kartoffelblätter können direkt von den Sporen oder über<br />
Wunden und Spaltöffnungen infi ziert werden. Seit 2006 ist<br />
Alternaria als bekämpfungswürdige Krankheit auch im Norden<br />
anerkannt. Für die Wirtschaftlichkeit reicht es aus, wenn die<br />
Kartoffeln über den Vegetationsverlauf vitaler sind und somit<br />
Qualität und Ertrag zuverlässiger erreichen. Im August reichen<br />
2 bis 3 Tage optisch gesündere Kartoffelstauden aus, um die<br />
Kosten der Maßnahme über den Ertragszuwachs in dieser Zeit<br />
wieder einzuspielen.<br />
Mit 2 kg/ha Acrobat ® Plus WG werden 1.200 g Mancozeb<br />
ausgebracht. Der frühzeitige Einsatz von Acrobat ® Plus<br />
WG gegen die Krautfäule beugt somit gleichzeitig einer<br />
Alternaria-Infektion vor. Das können einige der neuen<br />
Krautfäulefungizide nicht, da sie kein Mancozeb enthalten.<br />
In Phasen mit reduziertem Krautfäuledruck bietet<br />
sich auch der bewährte Einsatz von Polyram ® WG an.<br />
Polyram ® WG ist zur Bekämpfung der Alternaria seit Jahren<br />
zugelassen.<br />
Empfehlung in der Spritzfolge:<br />
1,5–1,8 kg/ha Polyram ® WG<br />
Termin: flexibel in der Spritzfolge, ab Hauptwachstum bis zur Abreife<br />
des Bestandes im Abstand von 7 Tagen.<br />
96
Kartoffeln<br />
Signum ® setzt bei der Alternaria-Bekämpfung<br />
neue Maßstäbe!<br />
Die sehr guten Erfahrungen in den Versuchsanstellungen<br />
der letzten Jahre mit dem neuen Fungizid Signum ® bieten<br />
für die Praxis eine weitere herausragende Möglichkeit, in der<br />
Wirtschaftlichkeit des Kartoffelanbaues weiterzukommen.<br />
Signum ® hat seit 2006 beide Alternaria-Erreger, d. h. Alternaria<br />
solani und Alternaria alternata, in den Versuchen sehr effektiv<br />
bekämpft und die Wirtschaftlichkeit in den Versuchen deutlich<br />
verbessert. Nur Signum ® ist gegen beide Alternaria-Erreger zugelassen.<br />
In 2009 konnte in den Versuchen und erstmals in der<br />
Praxis die hohe Wirtschaftlichkeit der Signum ® -Kombinationen<br />
erneut nachgewiesen werden. Die Steigerung des Stärkegehaltes<br />
bei Industrieware, eine bessere Sortierung und Qualität<br />
im Bereich der vermarktbaren Speise- und Verarbeitungsware<br />
unterstreichen die erzielten Ergebnisse.<br />
Zusatznutzen durch Signum ® für den intensiven<br />
Kartoffelanbau:<br />
• Grundsätzlich wird durch die zwei Wirkmechanismen die<br />
biologische Wirksamkeit in der Breitenwirkung verbessert.<br />
Zusätzliche Effekte können in der Vitalität der Pfl anze durch<br />
eine erhöhte „Toleranz gegenüber Pflanzenstress“ und<br />
eine bessere Nährstoffausnutzung beobachtet werden.<br />
Auch bei geringem Alternariadruck führt der Einsatz von<br />
Signum ® zu wirtschaftlichen Mehrerträgen.<br />
• Signum ® ist nützlingsschonend und hat keine Einschränkung<br />
in der Verträglichkeit über alle Sorten. Die Bewertungen<br />
sind so günstig, dass auch auf erschwerende<br />
Abstands- und sonstige Auflagen verzichtet werden<br />
kann.<br />
• Die Wirkungsdauer ist durch die Kontakt-, translaminare<br />
und lokalsystemische Wirkung für Kartoffeln im Optimum.<br />
In Kartoffeln beeinfl ussen diese Wirkstoffeigenschaften die<br />
Spritzabstände allerdings nicht so stark wie im Getreide.<br />
Das Ausschöpfen der biologischen Leistungsfähigkeit erfolgt<br />
daher am effektivsten durch die Einhaltung der normalen<br />
Krautfäulespritzabstände in Kombination mit 0,25 kg/ha<br />
Signum ® . Eine vorbeugende Absicherung der Bestände kann<br />
höchst effektiv durch das einfache Handling, die niedrige<br />
Aufwandmenge und die gute Mischbarkeit mit Fungiziden und<br />
Insektiziden gewährleistet werden. Die Zulassung von<br />
4 x 0,25 kg/ha Signum ® ermöglicht – verbunden mit dem sehr<br />
guten Preis-Leistungs-Verhältnis – die Sicherstellung einer<br />
protektiven Alternaria-Bekämpfung im Rahmen der Spritzfolge.<br />
Empfehlung zur Alternaria-Bekämpfung mit Signum ®<br />
Aufwandmenge:<br />
3 x 0,25 kg/ha (protektiv)<br />
Applikationszeitpunkt:<br />
Beginnend bei witterungsbedingtem Krankheitsdruck – in der Regel<br />
ab Blühbeginn der Kartoffeln. Bei Stressfaktoren früherer<br />
Einsatz erforderlich vor dem Sichtbarwerden der ersten Symptome.<br />
Spritzfolge:<br />
2 x 0,25 kg/ha im max. Abstand von 14 Tagen bzw. im normalen<br />
Spritzabstand der anstehenden Krautfäulemaßnahmen als<br />
Alternaria-Partner zum Krautfäulefungizid.<br />
Im Rahmen der Spritzfolge sollten 3 x 0,25 kg/ha Signum ® in<br />
Tankmischung mit einem Krautfäulefungizid zum Einsatz kommen.<br />
Zwischen den Behandlungsblöcken mit Signum ® ist der wiederholte<br />
Einsatz von Acrobat ® Plus WG als zusätzlicher Alternaria-Baustein<br />
einzuplanen.<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
Kartoffelbestand<br />
97
Kartoffeln<br />
Insektizideinsatz in Kartoffeln 2010<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Eckhardt Giere, Kundenstrategiemanager Nord-West<br />
Hinsichtlich der Bekämpfungsmaßnahmen gegen Blattläuse<br />
wird zwischen der Vektorenbekämpfung beim Anbau von<br />
Pfl anzkartoffeln und der Blattlausbekämpfung beim Anbau von<br />
Speise- und Wirtschaftskartoffeln differenziert.<br />
Vektorenbekämpfung mit Sumicidin ® Alpha EC<br />
In Pfl anzkartoffeln muss der Insektizidschutz lückenlos die<br />
Phasen des Vektorenzufl ugs im Frühjahr, des Sommerfl ugs bis<br />
hin zum vollständigen Absterben des Krautes umfassen. Die<br />
größte Gefahr geht dabei vom Frühjahrsfl ug aus. In dieser<br />
Phase überwiegen die fliegenden Blattläuse, bei denen die<br />
Ansiedlungsneigung noch gering ist. Eine hohe Anzahl von<br />
Probestichen in den Kartoffelbeständen erhöht das Infektionsrisiko,<br />
zusätzlich führt der starke Krautzuwachs zu optimalen<br />
Ausbreitungsbedingungen für die Viren. Von den nicht persistenten<br />
Viren kommt dabei dem Y-Virus die größte wirtschaftliche<br />
Bedeutung zu. Das Virus wird, wie alle nicht persistenten<br />
Viren (Y-, M-, A- und S-Virus), bereits beim Probestich der Laus<br />
übertragen. Wird eine infi zierte Pfl anze angestochen, bleibt das<br />
Virus an der Stechborste der Laus haften und kann sofort beim<br />
nächsten Probestich wieder an eine gesunde Pfl anze abgegeben<br />
werden.<br />
Sumicidin ® Alpha EC zeichnet sich durch eine schlagartig<br />
abtötende Sofortwirkung („Knock-down-Effekt“) sowie<br />
durch eine lange Dauerwirkung aus. Virusübertragende<br />
Blattläuse haben keine Chance. Zusätzliche Sicherheit bietet<br />
der herausragende „Repellent-Effekt“, der die Läuse schon<br />
vor dem ersten Probestich von den Kartoffelbeständen abweist.<br />
Untersuchungen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />
(Dr. Rieckmann/Wüstefeld) weisen für Sumicidin ® Alpha EC den<br />
mit Abstand besten „Repellent-Effekt“ aus. Die Wirkstoff- und<br />
Formulierungseigenschaften von Sumicidin ® Alpha EC führen<br />
Repellentwirkung verschiedener Insektizide<br />
gegen Blattläuse an der Kartoffel<br />
Wirkungsgrad in %<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0<br />
unbehandelt<br />
0<br />
VGM<br />
Neonicotinoid<br />
Quelle: Kartoffelbau 4/2006 – Dr. W. Rieckmann /A. Wüstfeld<br />
0<br />
VGM<br />
Phosphorsäureesther<br />
66<br />
VGM<br />
Pyrethroid<br />
92<br />
Sumicidin ®<br />
Alpha EC<br />
zu Lähmungen und unkoordinierten Bewegungen bei den<br />
Blattläusen. In Versuchen mit Sumicidin ® Alpha EC konnten<br />
dadurch 96 % der Läuse vom Probestich und von der weiteren<br />
Besiedelung der Kartoffelpfl anzen abgehalten werden. In den<br />
Vergleichsvarianten sind nur die übrigen Pyrethroide mit 83 %<br />
in der Lage, einen Repellent-Effekt vorzuweisen. Alle anderen<br />
Wirkstoffgruppen besitzen diese Eigenschaft nicht.<br />
Die Aufwandmenge für Sumicidin ® Alpha EC beträgt pro<br />
Anwendung 0,3 l/ha. Insgesamt sind 3 Anwendungen möglich:<br />
eine Anwendung gegen Blattläuse und zwei Anwendungen<br />
gegen Virusvektoren (Pfl anzkartoffeln). In Stärke- und Speisekartoffeln<br />
ist eine Anwendung mit 0,3 l/ha zugelassen (Splitting<br />
ist möglich).<br />
Kreuzdornblattlaus<br />
Unsere Empfehlung lautet:<br />
Spritzbeginn:<br />
0,3 l/ha Sumicidin ® Alpha EC<br />
Rechtzeitiger Spritzbeginn kurz nach dem Auflaufen der Kartoffeln ist<br />
besonders wichtig.<br />
Spritzintervall:<br />
mit 0,3 l/ha Sumicidin ® Alpha EC<br />
Vektorenbekämpfung zum Zeitpunkt des Frühjahrsfluges im Abstand<br />
von maximal einer Woche.<br />
Nach der Aufl aufphase kann mit einer Wirkstoffkombination die<br />
Bekämpfung fortgesetzt werden. Im sommerlichen Flugtal<br />
der Läuse geht es vorwiegend darum, einen eventuellen<br />
Blattlausbesatz im Bestand zu bereinigen. Um auch die<br />
versteckt sitzenden Läuse zu erwischen, empfehlen wir eine<br />
Tankmischung mit einem systemischen Partnerinsektizid.<br />
In den Hauptfl ugphasen des Sommerfl uges empfehlen<br />
wir, 0,3 l/ha Sumicidin ® Alpha EC als Partnerinsektizid mit der<br />
besten Repellentwirkung in die Spritzfolge einzuplanen.<br />
98
Kartoffeln<br />
Da der Neuaustrieb nach erfolgter Krautabtötung hoch<br />
infektiös ist, sollte SOFORT eine Bekämpfung der Blattläuse<br />
durchgeführt werden.<br />
Die Spritzintervalle und Aufwandmengen sind dem Umfang<br />
des Neuzuwachses anzupassen – Blattlauswarndienst beachten.<br />
Hohe Temperaturen und starke UV-Strahlung beschleunigen<br />
den Abbau der Wirkstoffe.<br />
Getreide<br />
Blattlausbekämpfung in Konsumkartoffeln beachten<br />
Bei massivem Auftreten von Blattläusen während des Sommerfl<br />
uges in Speise- und Stärkekartoffeln kann es durch<br />
Saugschäden und Pfl anzenstress zu spürbaren Ertragseinbußen<br />
kommen. Die Bekämpfungsschwelle wird in der<br />
Anstiegsphase des Läusezufl uges erreicht und liegt dann bei<br />
500 Läusen/100 Fiederblätter. In den letzten Jahren wurde die<br />
Schwelle in der 27. bis 28. KW (2006 Anfang Juli) erreicht. In<br />
2008 hatte der Läusedruck bereits in der 24. KW die Bekämpfungsschwelle<br />
überschritten. Entscheidend ist dabei auch,<br />
dass durch den frühzeitigen Einsatz die Besiedelungsschwelle<br />
bis zum verstärkten Auftreten von Honigtau vermieden wird.<br />
Eine regelmäßige Feldkontrolle in Verbindung mit dem aktuellen<br />
Blattlaus-Warndienst macht eine objektive Einschätzung<br />
möglich.<br />
Achten Sie darauf, dass in Ihren Kartoffeln zum Zeitpunkt<br />
der Behandlung kein Bienenflug stattfindet.<br />
Insbesondere in Trockenperioden ernähren sich Bienen<br />
auch vom Honigtau der Läuse. Bienengefährliche Wirkstoffe<br />
sind in diesen Phasen tabu!<br />
Starke Schäden durch Kartoffelkäfer-Larven<br />
Kartoffelkäfer rechtzeitig bekämpfen<br />
Der Kartoffelkäfer kann bei warmer, trockener Witterung<br />
beträchtliche Ertragseinbußen an Kartoffeln verursachen.<br />
Messungen haben ergeben, dass eine Kartoffelkäferlarve 40<br />
bis 50 cm 2 Blattfl äche zerstört. Ab einem Befall von fünf Larven<br />
pro Pfl anze sind wirtschaftliche Schäden zu erwarten. Die<br />
Schadensschwelle beim Kartoffelkäfer liegt bei 15 Larven<br />
pro Pfl anze bzw. 20 % Blattverlust.<br />
Eine sichere Bekämpfung des Kartoffelkäfers durch den<br />
Einsatz von Insektiziden wurde in den letzten Jahren aufgrund<br />
hoher Temperaturen, ungünstiger Terminierung der Applikationstermine<br />
und durch das Auftreten von Resistenzen bei herkömmlichen<br />
Wirkstoffklassen erheblich erschwert. Die Jahre<br />
2007, 2008 und 2009 haben jedoch gezeigt, dass Alverde ®<br />
durch seine Wirkungssicherheit eine Insektizid-Innovation<br />
mit hohem Praxisnutzen darstellt.<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
99
Kartoffeln<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Mit Alverde ® den Kartoffelkäfer langfristig sicher<br />
bekämpfen<br />
Die <strong>BASF</strong> hat mit Alverde ® im Jahr 2007 ein völlig neuartiges<br />
Insektizid zur Zulassung gebracht, das eine absolut sichere<br />
Kartoffelkäferbekämpfung mit optimierter Antiresistenzstrategie<br />
möglich macht. Kreuzresistenzen zu anderen,<br />
im Markt befi ndlichen Wirkstoffgruppen sind nicht zu erwarten.<br />
Bekämpfung von pyrethroidresistenten Kartoffelkäfern<br />
dt/ha<br />
300<br />
200<br />
100<br />
69,6<br />
111,1<br />
Ertrag dt/ha Schadfraß % (10.07.)<br />
213,9<br />
25,5<br />
171,3<br />
282,4<br />
Unbehandelt Pyrethroid 1 Pyrethroid 2 Alverde ®<br />
75 ml/ha 125 ml/ha 250 ml/ha<br />
60<br />
13,5<br />
100 %<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
DLR Rheinhessen, Standort: Nieder-Olm (2006)<br />
Die Vorteile von Alverde ® sind:<br />
• Der neue Wirkstoff mit neuartigem Wirkmechanismus<br />
ermöglicht auch unter schwierigen Bedingungen und bei<br />
verstärktem Auftreten von Kartoffelkäfern eine sichere<br />
Bekämpfung.<br />
• Als neue Wirkstoffgruppe mit nicht vorhandener Kreuzresistenz<br />
zu Carbamaten, Neonicotinoiden, Organophosphaten<br />
und Pyrethroiden wird die Voraussetzung für ein<br />
fl exibleres Handeln im Rahmen von aktivem Resistenzmanagement<br />
erfüllt.<br />
• Alverde ® erzielt über seine ausgezeichnete Wirkung<br />
gegen alle beweglichen Entwicklungsstadien des Kartoffelkäfers<br />
durchschlagende Wirkungsgrade.<br />
• Die Wirkstoffstabilität und die schnelle Wirkstoffaufnahme<br />
ermöglichen eine sichere Bekämpfung auch bei<br />
höheren Temperaturen und nachfolgenden Niederschlägen.<br />
• Das günstige ökotoxikologische und toxikologische Profi l<br />
macht Alverde ® zu einem besonders anwenderfreundlichen<br />
Produkt. Alverde ® ist nützlingsschonend und nichtbienengefährlich<br />
(B4) und damit ein Meilenstein für den<br />
integrierten Pfl anzenschutz.<br />
0<br />
Anwendungsempfehlung für Alverde ®<br />
Alverde ® wird idealerweise im Wechsel mit anderen insektiziden<br />
Wirkstoffklassen eingesetzt, um frühzeitig Minderwirkungen<br />
alternativer Wirkstoffklassen bei der Kartoffelkäferbekämpfung<br />
auszuschließen. Der Selektionsdruck auf die<br />
Neonicotinoide ist bereits vorhanden, da seit der Markteinführung<br />
2005 bereits mehrfach mit dieser Wirkstoffklasse die Kartoffelkäfer<br />
bekämpft wurden. Bei der Kartoffelkäferbekämpfung<br />
kann mit Alverde ® ein aktiver Beitrag zum Resistenzmanagement<br />
geleistet werden, ohne dabei auf biologische Leistungsfähigkeit<br />
und ökonomische Ansprüche verzichten zu müssen.<br />
Max. 2 x pro Saison 0,25 l/ha Alverde ®<br />
nach Befallsbeginn oder Warndienstaufruf.<br />
Nur wenn die volle Wirksamkeit der Pyrethroide noch<br />
gewährleistet ist, alternativ:<br />
65 ml/ha Fastac ® SC Super Contact<br />
100
Kartoffeln<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen<br />
Anwendungsempfehlung Kartoffeln<br />
Gegen Krautfäule – höchste Wirkungssicherheit vom Start weg<br />
Acrobat ® Plus WG<br />
2,0 kg/ha<br />
Getreide<br />
Gegen Krautfäule bei schwachem bis normalem Befallsdruck<br />
und gegen Alternaria<br />
Polyram ® WG<br />
1,8 kg/ha<br />
Raps<br />
Gegen Alternaria<br />
Signum ®<br />
0,25 kg/ha<br />
Mais<br />
Gegen Kartoffelkäfer<br />
Alverde ®<br />
0,25 l/ha<br />
Gegen saugende Blattläuse, Virusvektoren*<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
0,3 l/ha<br />
Kartoffeln<br />
Gegen alle wichtigen Ungräser<br />
Focus ® Ultra<br />
1,0–2,0 l/ha<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />
* 2–3 Anwendungen zugelassen, Splitting möglich Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
101
Kartoffeln<br />
Produktionstechnik Kartoffeln<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
ES* Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />
Aufwand<br />
l/kg je ha<br />
V.-Pfl . März/April Düngung ASS bzw.<br />
60–120 N**<br />
Nitrophoska ® 12+12+17(+2+6)<br />
11–19 April/Mai Einj. Ungräser, Ausfallgetreide<br />
nur Hirsen<br />
Quecken<br />
Focus ® Ultra<br />
Focus ® Ultra<br />
Focus ® Ultra<br />
1,5–2,0<br />
1,0–1,5<br />
3,0–4,0<br />
11–85<br />
n. Bed.<br />
bis 85<br />
April<br />
bis<br />
August<br />
Virusvektoren<br />
Warndienst beachten!<br />
saugende Insekten<br />
Virusvektoren und Blattläuse nach<br />
Reihenschluss<br />
Warndienst beachten!<br />
Kartoffelkäfer<br />
Sumicidin ® Alpha EC<br />
Spritzabstand nach amtl. Empfehlung<br />
Pyrethroid, z. B.<br />
Sumicidin ® Alpha EC +<br />
systemischer Partner<br />
Alverde ® 0,3<br />
(Splitting<br />
möglich!)<br />
0,3<br />
0,25<br />
11–85 Juni/Aug. Phytophthora-Bekämpfung<br />
Startspritzung (Krautfäule + Nebenwirkung<br />
gegen Alternaria)<br />
Wechselhafte Witterung<br />
Stabile Witterung (Zusatznutzen gegen<br />
Alternaria)<br />
Stopp-Spritzung bei zusätzlich<br />
Stängelphytophthora<br />
Spritzabstände beachten!<br />
Gezielte Behandlung gegen Alternaria,<br />
physiologische Zusatzleistung (Spritzstart<br />
für Signum ® ca. 6 –7 Wochen nach dem<br />
Aufl aufen; Empfehlung: 2-er Spritzblock<br />
mit Krautfäule-Partner im Abstand von<br />
7–10 Tagen)<br />
Abschlussbehandlung<br />
Wachstumsstress<br />
* Entwicklungsstadium nach BBCH-Code<br />
** unter Berücksichtigung von N min<br />
(Sollwert = 150)<br />
Acrobat ® Plus WG<br />
2,0<br />
Acrobat ® Plus WG (alle 10–14 Tage) 2,0<br />
Polyram ® WG (alle 7 Tage)<br />
1,5–1,8<br />
Acrobat ® Plus WG + Ranman ® 2,0 + 0,2<br />
(Maßnahme bei Bedarf nach 3–5 Tagen (+ FHS)<br />
wiederholen)<br />
Signum ®<br />
0,25 kg/ha<br />
(zusammen mit Krautfäule-Partner, z. B.<br />
Acrobat ® Plus WG oder Ranman ® + FHS)<br />
3 Signum ® -Anwendungen mit jeweils<br />
0,25 kg/ha werden empfohlen!<br />
Z. B. Ranman ® + FHS<br />
0,2 (+ 0,15)<br />
Beispiel für Krautfäule-Spritzfolge:<br />
1. Beh. Acrobat ® Plus WG<br />
2,0<br />
2. Beh. Acrobat ® Plus WG<br />
2,0<br />
3. Beh. Polyram ® WG<br />
1,5–1,8<br />
4. Beh. Acrobat ® Plus WG<br />
2,0<br />
5. Beh. Acrobat ® Plus WG<br />
2,0<br />
6. Beh. Polyram ® WG<br />
1,5–1,8<br />
7. Beh. Polyram ® WG<br />
1,5–1,8<br />
8. Beh. Polyram ® WG<br />
1,5–1,8<br />
Abschlussbehandlung: Ranman ® 0,2 (+ FHS)<br />
(mit dauersporenabtötender Wirkung)<br />
Nutribor ® 2,0<br />
Bitte Gebrauchsanweisungen beachten; bei z. Z. nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln wird die Zulassung rechtzeitig<br />
zu Saisonbeginn erwartet.<br />
Passen Sie Ihre Produktionstechnik dem Leistungsvermögen Ihres Standortes an. Beachten Sie auch die Warnaufrufe des amtlichen<br />
Dienstes.<br />
102
®<br />
...und Alternaria ist Vergangenheit!<br />
< Wirkt sicher gegen beide<br />
Alternaria-Arten<br />
< Erhöht Knollen- und Stärkeerträge<br />
durch lang anhaltend gesundes Kraut<br />
< Erhöht Qualitäten im Speise- und<br />
Stärkekartoffelanbau<br />
ServiceLand SM Noch Fragen?<br />
<strong>BASF</strong> SE · Speyerer Str. 2 · D-67117 Limburgerhof · E-Mail: serviceland@basf.com · www.agrar.basf.de · Mo-Fr: 7-18 Uhr<br />
103<br />
Tel.: 0 18 05 -11 56 56 · Fax: 0 18 05 -11 43 43 (14 Cent/Min. aus dem Festnetz · Mobilfunk max. 42 Cent/Min.)
Rüben<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
104
Rüben<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Seite<br />
Produktinformationen:<br />
Rebell ® 106<br />
Spectrum ® R-Pack 106<br />
Focus ® Ultra 106<br />
Spectrum ® F-Pack 107<br />
Fastac ® SC Super Contact 107<br />
Juwel ® 107<br />
Empfehlungen zum Herbizideinsatz in Zuckerrüben 108<br />
Empfehlungen zum Fungizideinsatz in Zuckerrüben 110<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
Gezielte Qualtitätsverbesserung durch<br />
gezielte Nährstoffversorgung 113<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen 114<br />
Produktionstechnik Zuckerrüben 115<br />
105
Rüben<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Segment<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Herbizid zur Bekämpfung von<br />
Unkräutern in bewährten Spritzfolgen<br />
• Sicher wirksam in der Spritzfolge<br />
gegen Hundspetersilie,<br />
Klettenlabkraut, Windenknöterich<br />
und Kamille<br />
• Ein fl exibler Partner im Nachauflauf<br />
• Verhindert die Spätverunkrautung<br />
durch Aufbau eines Wirkstoffdepots<br />
Herbizidkombination zur<br />
Bekämpfung von Zweikeimblättrigen<br />
Unkräutern und Hirsen<br />
Einsatzkulturen Rüben Rüben Rüben<br />
Wirkstoffe 400 g/l Chloridazon +<br />
50 g/l Quinmerac<br />
Einsatztermin<br />
Zulassung im Voraufl auf und im<br />
Nachaufl auf<br />
Rebell ® :<br />
400 g/l Chloridazon +<br />
50 g/l Quinmerac<br />
Spectrum ® :<br />
720 g/l Dimethenamid-P<br />
Nachaufl auf<br />
• Dauerwirkung gegen Franzosenkraut,<br />
Kamille, Hunds petersilie,<br />
Schwarzen Nachtschatten und<br />
Amarant<br />
• Das einzige Bodenherbizid gegen<br />
alle im Rübenbau relevanten<br />
Hirse-Arten<br />
• Baustein im Resistenzmanagement<br />
• Optimaler Partner zum Aufbau<br />
eines breit wirksamen Wirkstoffdepots<br />
• Wirkungsunterstützung auch<br />
bei schwierigen Unkräutern wie<br />
Bingelkraut, Knöterich-Arten,<br />
Melde u. a.<br />
Graminizid zur Bekämpfung von<br />
Ausfallgetreide und Gräsern,<br />
wirkt auch bei FOP-Resistenz<br />
100 g/l Cycloxydim<br />
Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Blatt- und Bodenwirkung Blattwirkung<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
bis 4,0 l/ha vorrangig im NA<br />
Splitting über die NAKs im<br />
Rahmen der G+B+R<br />
bis 4,0 l/ha Rebell ®<br />
bis 0,9 l/ha Spectrum ® in der<br />
Spritzfolge<br />
2-Blatt-Stadium bis Ende<br />
Bestockung der Ungräser,<br />
bei Neuaufl auf von Gräsern gegebenenfalls<br />
Splittinganwendung<br />
vornehmen<br />
1,5 bis 2,5 l/ha gegen Ungräser;<br />
bis 5 l/ha gegen Quecken<br />
Gebindegröße 5 Liter 2 x 5 Liter Rebell ® +<br />
2 x 5 Liter Spectrum ® 5 Liter<br />
30 Liter Ecomatic ®<br />
• Starke Wirkung gegen Hirsen,<br />
Ausfallgetreide und alle wichtigen<br />
Ungräser<br />
• Hochverträgliches Instrument für<br />
erfolgreiches Resistenzmanagement<br />
• Sehr gut mischbar<br />
• Flexibel in der Aufwandmenge<br />
• Schnell in der Wirkung<br />
• Langer Einsatzzeitraum, unabhängig<br />
vom Entwicklungsstadium<br />
der Kultur<br />
106
Rüben<br />
Segment<br />
Bekämpfung aller Hirsen und<br />
Ungräser sowie Hundspetersilie,<br />
Amarant, Franzosenkraut und<br />
Kamille,<br />
auch geeignet für Wasserschutzgebiete<br />
Das starke B4-Allroundinsektizid<br />
mit Zulassung in vielen Kulturen<br />
Bekämpfung von Cercospora-<br />
Blattfl ecken, Echtem Mehltau und<br />
Rübenrost<br />
Getreide<br />
Einsatzkulturen Rüben Rüben, Raps, Getreide,<br />
Kartoffeln, Sonderkulturen,<br />
Zierpfl anzen<br />
Wirkstoffe Spectrum ® :<br />
720 g/l Dimethenamind-P +<br />
Rüben<br />
100 g/l Alpha-Cypermethrin 125 g/l Epoxiconazol +<br />
125 g/l Kresoxim-Methyl<br />
Raps<br />
Focus ® Ultra: 100 g/l Cycloxydim<br />
Einsatztermin ab 6-Blatt-Stadium Nach Erreichen des Schwellenwertes<br />
oder nach Warndienstaufruf<br />
bis zum 8-Blatt-Stadium der<br />
Rüben<br />
Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Kontakt- und Fraßwirkung,<br />
Sofortwirkung<br />
eine Behandlung ab Befallsbeginn<br />
protektiv, kurativ und eradikativ<br />
Mais<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Spectrum ® : 0,6–0,9 l/ha<br />
Focus ® Ultra: 1,2–1,8 l/ha<br />
als Tankmischung ab ES 16 oder<br />
Spritzfolge<br />
Moosknopfkäfer: 100 ml/ha<br />
1,0 l/ha<br />
Gebindegröße 2 x 5 Liter Focus ® Ultra +<br />
1 x 5 Liter Spectrum ®<br />
0,5 Liter<br />
5 Liter<br />
10 Liter<br />
20 Liter<br />
5 Liter<br />
Kartoffeln<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
• Sehr breites Wirkungsspektrum<br />
gegen aufgelaufene Ungräser<br />
• Sehr starke Blattwirkung gegen<br />
alle Hirse-Arten<br />
• Nachhaltige Bodenwirkung gegen<br />
alle Hirse-Arten<br />
• Verhinderung von Spätverunkrautung<br />
mit Zweikeimblättrigen<br />
Unkräutern<br />
• Besonders zuverlässig<br />
gegen Franzosenkraut,<br />
Amarant, Schwarzer Nachtschatten,<br />
Hundspetersilie und<br />
Kamille<br />
• Ausgezeichnete Sofort- und<br />
Dauerwirkung<br />
• Anwendungsfreundlich, da<br />
wasserbasiert formuliert (stinkt<br />
nicht)<br />
• Sehr gute Regenbeständigkeit<br />
des angetrockneten Spritzbelags<br />
• Problemlos mischbar mit allen<br />
gebräuchlichen Herbiziden, Fungiziden<br />
sowie Flüssigdüngern<br />
• Wirkt aufgrund ölig-kriechender<br />
Formulierung auf Wasserbasis<br />
auch gegen versteckt sitzende<br />
Insekten<br />
• Bienenungefährlich (B4,<br />
Gebrauchsanleitung beachten)<br />
• Hohe Wirkungssicherheit auch<br />
bei starkem Infektionsdruck (enge<br />
Fruchtfolge, Krankheiten in Vorjahren<br />
bereits aufgetreten)<br />
• Mit längster Dauerwirkung<br />
aller Rübenfungizide, deshalb<br />
ideal bei frühem Befall gegen alle<br />
Blattkrankheiten wie Cercospora,<br />
Mehltau, Rost, Ramularia*<br />
*eigene Erfahrungen<br />
• Mit hervorragender Verbesserung<br />
von Ertrag und Qualität<br />
• Das Fungizid mit Vitalitätseffekt in<br />
Zuckerrüben<br />
• Mit stressmindernder Wirkung<br />
• Mit Strobilurineffekt für gesunde,<br />
grüne Blätter<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
107
Rüben<br />
Herbizideinsatz in Zuckerrüben – erfolgreicher und<br />
sicherer mit Rebell ® und Spectrum ® in der Tankmischung!<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Bernd Grupe, Verkaufsberater Niedersachsen<br />
Herbizideinsatz in Zuckerrüben 2009 –<br />
wieder ein trockenes Jahr!<br />
Nachdem der strenge Winter 2008/2009 Ende März 2009<br />
vorbei war, setzte fast schlagartig das Frühjahr 2009 ein: Die<br />
Zuckerrüben konnten früh und problemlos Anfang April 2009<br />
gedrillt werden. Der Aufl auf verlief zügig ohne Komplikationen.<br />
In der Praxis wurden meistens „schärfere“ Mischungen im<br />
Nachaufl auf eingesetzt als 2008. Die Wirkungen und die Verträglichkeiten<br />
waren gut.<br />
Der Wonnemonat Mai machte seinem Namen alle Ehre und<br />
verwöhnte uns mit konstanten, strahlungsintensiven Tagestemperaturen<br />
zwischen 20 bis fast 30 ºC. Die Nächte waren kalt.<br />
Wir hatten wie 2008 hohe Bestandesdichten.<br />
Die Folgen des trockenen Mai waren:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Wärmeliebende Unkräuter wie Nachtschatten und Melde<br />
liefen zügig auf.<br />
Ausfallraps kam in mehreren Wellen.<br />
Auf vielen Flächen fanden wir ein neues Ungras: Hirse!<br />
Additive waren unerlässlich.<br />
Die Anfangswirkung gegen Melde/Gänsefuß war besser<br />
als ein Jahr zuvor. Leider hielt die Dauerwirkung nicht immer<br />
genügend vor, sodass wir wieder Spätverunkrautung mit<br />
diesem Unkraut zu verzeichnen hatten. Die Ursache hierfür war<br />
möglicherweise der schnelle Abbau von Metamitron durch die<br />
hohe Lichtintensität. Probleme gab es hier und da auch mit (zu)<br />
späten Soloeinsätzen von Spectrum ® gegen Hundspetersilie<br />
– die Bodenwirkung fehlte und die Hundspetersilie wurzelte zu<br />
schnell zu tief.<br />
Anfang Juni gab es einige Regenschauer, die aber zu spät kamen<br />
und weit unter dem langjährigen Mittel blieben. Die Folgen<br />
sahen dann manchmal so aus wie auf diesem Bild:<br />
Wie geht es nun in 2010 weiter?<br />
Entscheidende Hilfsmittel für den Herbizideinsatz in Zuckerrüben<br />
sind nach wie vor die Additive. Inzwischen verfügen wir<br />
über mehr als 25 Jahre Erfahrung mit Öl.<br />
Die Ölzugabe ist (fast immer) Pfl icht – außer bei Spectrum ® .<br />
Durch den Ölzusatz wird Rebell ® innerhalb weniger Stunden zu<br />
80 % von den Unkräutern aufgenommen. Somit überwiegt die<br />
Blatt- und nicht die Bodenwirkung!<br />
Einfluss von Öl auf die Unkrautwirkung der G+B+R zum<br />
Reihenschluss (trockener Boden)<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
Gänsefuß/<br />
Ernte<br />
ohne Netzmittel<br />
Gänsefuß<br />
mit Netzmittel<br />
Klette<br />
Knöterich<br />
Tipp:<br />
Bei starker Globalstrahlung (manchmal auch, wenn<br />
man die Sonne nicht sieht) sollten Sie grundsätzlich die<br />
Behandlungen in die Abendstunden legen.<br />
Nach Regenphasen und anschließend starker Sonneneinstrahlung<br />
verfügt die Rübe über eine geringere<br />
Wachsschicht, die Spaltöffnungen sind weit geöffnet.<br />
Zu schnell aufgenommene Herbizidwirkstoffe können<br />
dann im ungünstigsten Fall zu Blattdeformationen führen.<br />
Bei dieser Witterungssituation ist es besser, ein bis<br />
zwei Tage zu warten. Die G+B+R verfügt über genügend<br />
Reserven!<br />
Von der Tageszeit her haben sich somit grundsätzlich<br />
Behandlungen in den Abendstunden bewährt (trockenes<br />
Blatt, gemäßigte Temperaturen und Ausnutzung der<br />
Nachtfeuchte!). Bauen Sie auch bei Trockenheit Rebell ®<br />
mit in die NA-Spritzungen ein – es erhöht die Blattaktivität<br />
ungemein – und ist nicht nur ein „Schlechtwetter-<br />
Produkt“!<br />
Melde im Rübenbestand – das muss nicht sein!<br />
108
Rüben<br />
Spectrum ® hat sich inzwischen als weiterer Baustein im Rübenherbizidmanagement<br />
etabliert – und das nicht nur gegen<br />
Hundspetersilie und Nachtschatten. Durch Zugaben von<br />
Spectrum ® können die anderen Partner in der Aufwandmenge<br />
reduziert werden.<br />
Gegen Raps und Bingelkraut wurden auch 2009 wieder<br />
gute Erfahrungen mit Zusätzen von 20–30 g/ha Debut ® plus<br />
FHS zur G+B+R gemacht.<br />
Die Schwerpunktempfehlung zur Unkrautbekämpfung in<br />
Zuckerrüben für 2010 lautet somit unverändert:<br />
Reiner Nachauflauf:<br />
0,8 l/ha Goltix ® SC<br />
+ 0,8 l/ha Tandempartner (z. B. Betanal ® Expert)<br />
+ 0,8–1,0 l/ha Rebell ®<br />
+ 0,5–1,0 l/ha Öl<br />
durchgehend von der 1. bis 3. NAK bei mittlerer Verunkrautung.<br />
Zeitabstand zw. 1. und 2. NAK max. 10 Tage.<br />
Bei Hundspetersilie, Nachtschatten, Kamille, Hirsen:<br />
Zugabe von Spectrum ®<br />
0,8 l/ha Goltix ® SC<br />
+ 0,8 l/ha Tandempartner<br />
+ 0,8 l/ha Rebell ®<br />
+ 0,3 l/ha Spectrum ® bei der 2. NAK und<br />
0,45–0,6 l/ha Spectrum ® bei der 3. NAK<br />
Dieser frühe Zusatz ist insbesondere in trockenen Frühjahren<br />
sehr wichtig!<br />
Bitte beim Spectrum ® -Zusatz immer Öl weglassen!<br />
Eine große Hilfestellung zum Einsatzzeitpunkt der Rübenherbizide<br />
bietet die Internetseite der <strong>BASF</strong> mit dem topaktuellen<br />
Wetterbericht und der Ausweisung der Globalstrahlung: www.<br />
agrar.basf.de<br />
Bei dem Einsatz von Rebell ® beachten Sie bitte die Kernpunkte<br />
der freiwilligen Beschränkungen zum vorbeugenden Grundwasserschutz<br />
in der Gebrauchsanleitung.<br />
Der Herbizideinsatz in Zuckerrüben wird komplettiert durch<br />
den Einsatz von Focus ® Ultra gegen Ungräser. Als modernes<br />
Gräserherbizid vereint es gleich mehrere Vorteile in sich:<br />
1. Mit dem Wirkstoff Cycloxydim (DIM-Wirkstoffgruppe!) verringert<br />
sich in starkem Maße die Gefahr von Resistenzentwicklungen<br />
bei Ungräsern (z. B. Ackerfuchsschwanz)!<br />
In Getreide, Kartoffeln, Raps und Rüben wurden gegen Ungräser<br />
bisher häufig Mittel der sogenannten „FOP-Klasse“ eingesetzt.<br />
Als Folge haben wir bereits heute in vielen Regionen<br />
Resistenzen bei Windhalm und vor allem Ackerfuchsschwanz.<br />
Durch den Einsatz von Focus ® Ultra als „DIM“ wird ein aktiver<br />
Beitrag zur Resistenzvorsorge geleistet!<br />
Die G+B+R: Ein System hat sich durchgesetzt!<br />
Allgemeinverunkrautung<br />
und Problemverunkrautung<br />
Verträglich<br />
Flexibel in der<br />
Aufwandmenge<br />
Einfach<br />
Eine Mischung<br />
für alle Betriebsschläge<br />
Depotwirkung<br />
keine Spätverunkrautung<br />
Gute Mischverträglichkeit<br />
Keine Nachbauprobleme<br />
2. Vorteil ist die gemeinsame Ausbringung mit der G+B+R<br />
bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung. Die Aufwandmengen<br />
liegen dann bei 0,8–1,3 l/ha Focus ® Ultra. Ölzusätze<br />
sind hier nur bei extremer Trockenheit oder niedriger Luftfeuchte<br />
erforderlich. Gegen später auflaufende Hirsen haben sich<br />
Aufwandmengen von 1,0–1,5 l/ha Focus ® Ultra + 1,0 l/ha Öl<br />
bewährt.<br />
3. In 2010 wird es einen Spectrum ® -F-Pack (Spectrum ® +<br />
Focus ® Ultra) geben. Diese Kombination ist speziell für Hirseflächen<br />
(Blatt- und Bodenwirkung) gedacht.<br />
4. Vorteil: Nutzung des zusätzlichen Preisvorteils im 30-Liter-<br />
Ecomatic ® -Mehrweggebinde!<br />
Bei der Bekämpfung von Rübenschädlingen (z. B. oberirdischer<br />
Moosknopfkäfer) ist der Zusatz von 0,1 l/ha Fastac ® SC<br />
Super Contact zur G+B+R problemlos möglich.<br />
Darüber hinaus hat Perfekthion ® eine Zulassung für einen einmaligen<br />
Einsatz in Rüben mit einer Aufwandmenge von<br />
0,4 l/ha gegen die Rübenfliege.<br />
Eine Hilfestellung bei den Herbizidmaßnahmen in Zuckerrüben<br />
bietet das Computerprogramm „LIZ“. LIZ ermittelt standortspezifi<br />
sch und unter Einbeziehung der vorhandenen Unkräuter,<br />
der Witterungsbedingungen und der Bodeneigenschaften die<br />
jeweils wirtschaftlichsten Herbizidkombinationen. Die LIZ-Empfehlungen<br />
haben auch in 2009 wieder ihre Praxistauglichkeit<br />
erfolgreich unter Beweis gestellt (LIZ im Internet: www.lizonline.de).<br />
Viel Erfolg mit der G+B+R, Spectrum ® und Focus ® Ultra<br />
in 2010!<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
109
Rüben<br />
Fungizideinsatz in Zuckerrüben – Empfehlungen für 2010<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Volker Garburg, Verkaufsberater Niedersachsen<br />
Auch im Jahr 2009 waren die Blattkrankheiten in Zuckerrüben<br />
in ihrer Schadwirkung auf den Mengenertrag und die Qualität<br />
nicht zu unterschätzen. So traten die ersten Infektionen schon<br />
im Juli auf. Die hohen Temperaturen um die 20 °C, verbunden<br />
mit wiederholten Regenschauern und Gewittern, bedeuteten<br />
optimale Infektionsbedingungen für die wichtigsten Blattkrankheiten.<br />
Neben der Cercospora wurde auch schon früh der<br />
Mehltaubefall festgestellt, vereinzelt trat auch Rübenrost<br />
auf. Zweifellos sind die oben genannten Krankheiten die wichtigsten<br />
und bedeutendsten Blattkrankheiten in Zuckerrüben.<br />
Aber auch in den nachfolgenden Monaten Juli und August,<br />
sowie auch teilweise im September, blieben die äußeren Bedingungen<br />
für die gefährlichen Pilzkrankheiten so optimal, dass es<br />
immer wieder zu Neuinfektionen kam. Nach Ausprägung der<br />
ersten Befallssymptome, welche sich als kleine rundlich-braune<br />
Blattnekrosen mit schwarzen Pünktchen, den Konidienträgern,<br />
zeigten, wurden zur Gesunderhaltung des Blattapparates<br />
unverzüglich Maßnahmen mit geeigneten Rübenfungiziden<br />
erforderlich. Nur so konnte die massive Ausbreitung der<br />
Blattkrankheiten unterbunden werden. Auf den Beregnungsstandorten<br />
war durch die zusätzliche Wassergabe ein verstärktes<br />
Pilzaufkommen festzustellen, weshalb teilweise zwei<br />
Behandlungen notwendig waren. Nur termingerechte und mit<br />
breit wirksamen Fungiziden durchgeführte Behandlungsfolgen<br />
vermochten zu überzeugen. Sowohl an die Bekämpfungsstrategie,<br />
als auch an die richtige Mittelwahl wurden gerade in<br />
diesem Jahr erhöhte Anforderungen gestellt.<br />
Die wichtigsten Blattkrankheiten in Zuckerrüben:<br />
Die Rübe wird vorrangig von den Blattkrankheiten Cercospora<br />
beticola und Ramularia beticola befallen, aber auch Rübenmehltau<br />
(Erysiphe betae), Rübenrost (Uromyces betae) und<br />
Phoma können gelegentlich auftreten.<br />
Cercospora-Blattflecken (Cercospora beticola)<br />
Die maßgebliche Krankheit auf allen Flächen war auch in diesem<br />
Jahr die Cercospora. Ein epidemisches Auftreten der Cercospora<br />
kann Ertragsausfälle von 40–50 % verursachen. Das<br />
bedeutet für Sie als Anwender: Hier muss rechtzeitig gehandelt<br />
werden, damit die Ausgangsnester frühzeitig eingedämmt und<br />
bekämpft werden. Eine gezielte und sachgemäße Bekämpfung<br />
entscheidet folglich über den Anbauerfolg der Kultur.<br />
Die bei Befallsbeginn kleinen rundlichen bräunlichen Flecken<br />
auf den Blättern verbreiten sich sehr schnell. Dabei ist zu<br />
beobachten, dass die älteren und somit äußeren Blätter die<br />
Symptome zuerst zeigen. Cercospora bildet 2–5 mm große,<br />
rötlich-braun umrandete Flecken mit einem grau-braunen Hof<br />
in der Mitte.<br />
Ramularia-Blattflecken (Ramularia beticola)<br />
Ramularia unterscheidet sich symptomatisch von Cercospora<br />
durch größere Flecken (7–14 mm) und einen weißen Myzelbelag<br />
in der Mitte des abgestorbenen Gewebes. Bei zunehmendem<br />
Befall fl ießen die Flecken zusammen, das Blatt stirbt<br />
ab. Nesterweises Auftreten ist häufi g zu beobachten.<br />
Rübenmehltau (Erysiphe betae)<br />
Auf den Blättern zeigen sich schon früh rundliche, grauweiße<br />
Pusteln, die allmählich einen schmutzig grauen, mehlartigen<br />
Belag über das ganze Blatt ausbilden. Frühbefall ist äußerst<br />
kritisch zu sehen. Bei Spätinfektionen vermag die Rübe die<br />
Schädigung teilweise auszugleichen. Eine besondere Ausbreitungsgefahr<br />
des Mehltaus besteht bei Hochdruckwetter.<br />
Rübenrost (Uromyces betae)<br />
Diese Pilzkrankheit tritt verstärkt in der Abreifephase der<br />
Rüben auf. Auf den Blättern bilden sich rostbraune Pusteln<br />
mit einem chlorotischen Hof aus. Die Blätter kräuseln sich und<br />
vertrocknen.<br />
Durch den Blattverlust bildet die Zuckerrübe vermehrt neue<br />
Blätter (das kostet Energie!) und kann somit nur einen kleineren<br />
Rübenkörper ausbilden, was zu Ertrags- und Qualitätsverlusten<br />
(BZE) führt. Des Weiteren verursachen die in großen Mengen<br />
abgestorbenen Rübenblätter für die ein- und zweireihigen<br />
Erntemaschinen erhebliche Rodeschwierigkeiten. Auch die<br />
Sechsreiher haben schlechtere Flächenleistungen, der Anteil<br />
an Schmutzprozenten steigt an.<br />
Neben veränderten, für Pilze günstigeren Witterungsbedingungen<br />
sind das Verbleiben des Rübenblattes auf dem Acker<br />
sowie die Zunahme von pfl uglosen Bestellverfahren maßgebliche<br />
Faktoren für das verstärkte Aufkommen der Blattkrankheiten.<br />
Ebenso wichtig ist der Behandlungstermin. Mittlerweile wurden<br />
im gesamten Gebiet sogenannte Prognose-Warnsysteme<br />
eingeführt. Das Monitoring verschiedener norddeutscher<br />
Beratungsinstitutionen zur Erfassung von Blattkrankheiten in<br />
Zuckerrüben hat in diesem Jahr einen frühen Infektionszeitpunkt<br />
ermittelt, sodass vielerorts schon früh eine Behandlung<br />
erfolgen musste.<br />
Grundlage der Bonituren ist das IPS-Modell (Integriertes<br />
Pfl anzenschutz-System), das auch als „Rupfmethode“ bekannt<br />
geworden ist. Hier wurden folgende Schwellenwerte erarbeitet,<br />
nach denen Sie Ihre Fungizidmaßnahmen ausrichten können:<br />
110
Rüben<br />
Schwellenwerte der Landwirtschaftskammer<br />
Niedersachsen:<br />
Anfang bis Ende Juli gilt der Wert:<br />
5 % BHB (Befallshäufi gkeit Blatt), d. h., wenn 5 von<br />
100 Blättern befallen sind, muss behandelt werden.<br />
Anfang bis Mitte August gilt der Wert:<br />
15 % BHB (Befallshäufi gkeit Blatt), d. h., bei 15 von<br />
100 befallenen Blättern muss behandelt werden.<br />
Ab Mitte August gilt der Schwellenwert:<br />
45 % BHB (Befallshäufi gkeit Blatt), d. h., bei 45 von<br />
100 befallenen Blättern muss behandelt werden.<br />
Schwellenwerte der Zuckerfabriken:<br />
Im Zeitraum von Anfang bis Ende Juli gilt der Wert: 5 % BHB<br />
Vom 01. bis 06. August gilt der Schwellenwert: 10 % BHB<br />
Vom 07. bis 15. August gilt der Schwellenwert: 15 % BHB<br />
Ab dem 16. August gilt der Schwellenwert: 45 % BHB<br />
Die Fabrik arbeitet folglich mit 4 Schwellenwerten. Anfang August<br />
wird ein leicht geringerer Befallswert zugrunde gelegt.<br />
Als Landwirt steht Ihnen mit Juwel ® ein hochwirksames Fungizid<br />
zur Verfügung, mit dem alle wichtigen Blattkrankheiten in<br />
Zuckerrüben nachhaltig und wirkungsvoll bekämpft werden.<br />
Juwel ® enthält 125 g/l Kresoxim-Methyl und 125 g/l Epoxiconazol.<br />
Es ist bekanntlich ein leistungsfähiges Strobilurin-Fungizid.<br />
Alle wichtigen Rübenkrankheiten (Mehltau, Cercospora,<br />
Ramularia, Rost) werden sicher erfasst.<br />
Die Stärken der wichtigsten Rübenfungizide<br />
gestalten sich wie folgt:<br />
Juwel ® VGM 1 VGM 2<br />
Aufwandmenge 1,0 l/ha 1,0 l/ha 0,6 l/ha<br />
Cercospora xxx xxx xx(x)<br />
Ramularia +++ xxx ++(+)<br />
Mehltau xxx xxx ++(+)<br />
Rost xxx +++ ++<br />
x = zugelassene Indikatoren<br />
+ = zusätzliche Wirkung<br />
Neben dem breiten Wirkungsspektrum zeichnet sich<br />
Juwel ® durch eine überragende Dauerwirkung aus (Strobilurine!).<br />
Erfahrungen unsererseits belegen eine Dauerwirkung<br />
von 5–6 Wochen und somit optimalen Schutz gegen wiederkehrende<br />
Neuinfektionen.<br />
Weitere Vorteile von Juwel ® im Vergleich zum<br />
Wettbewerb<br />
1,0 l/ha Juwel ® VGM 1 VGM 2<br />
erforderlicher<br />
Abstand zu<br />
Gewässern<br />
1 m (50 %) 5 m (50 %) 1 m (50 %)<br />
Mischbarkeit<br />
mit AHL<br />
Dauerwirkung<br />
20–30 l/ha nicht möglich<br />
xxxx<br />
5–6 Wochen<br />
xx(x)<br />
3–4 Wochen<br />
keine<br />
Empfehlung<br />
xx(x)<br />
3–4 Wochen<br />
Wartezeit 28 Tage 28 Tage 42 Tage (!)<br />
Gerade in extremen Frühbefallssituationen sollte diese überragende<br />
Dauerwirkung von Juwel ® unbedingt genutzt werden.<br />
Eventuelle Nach- oder Folgespritzungen müssen erst nach<br />
5–6 Wochen erfolgen und konnten auf einigen Schlägen sogar<br />
eingespart werden. In dieser Hinsicht unterscheidet sich das<br />
Präparat Juwel ® eindeutig und überzeugend von anderen<br />
Rübenfungiziden. Das zeigte sich in diesem Jahr in auffälliger<br />
Weise, gerade im Bezug auf eine hervorragende Mehltauwirkung.<br />
Sofern erste Maßnahmen erst Anfang bis Mitte August notwendig<br />
werden, kann die Aufwandmenge von Juwel ® auf 0,8 l/ha<br />
reduziert werden. Ferner lässt Juwel ® aufgrund des Strobilurinanteils<br />
einen interessanten physiologischen Wachstumseffekt<br />
erkennen. Die Rüben sind frohwüchsiger und im Blattapparat<br />
grüner. Das hat zur Folge, dass die Lebensdauer der Zuckerrübenblätter<br />
steigt. Die Rüben bilden weniger neue Blätter und<br />
können somit mehr in den Rübenkörper einlagern, was sich<br />
dann positiv auf den Zuckergehalt und die Qualität niederschlägt.<br />
Empfehlung:<br />
0,8–1,0 l/ha Juwel ®<br />
Mischungen mit dem Spurennährstoffdünger Nutribor ® gegen<br />
Herz- und Trockenfäule (2,0–3,0 kg/ha) sind problemlos<br />
möglich und sorgen für eine optimale Versorgung des Blattapparates.<br />
Diese Maßnahme sollte man nicht unterschätzen,<br />
denn durch die lang anhaltende Trockenheit ist die Pfl anzenverfügbarkeit<br />
der Spurennährstoffe häufi g eingeschränkt.<br />
Nutribor ® ist auf Chelat-Basis formuliert, es ist sehr schnell<br />
pfl anzenverfügbar. Neben dem wichtigen Bor enthält<br />
Nutribor ® Mangan, Molybdän, Zink, Magnesium, Schwefel<br />
und Stickstoff. Damit werden alle wichtigen Spurennährstoffe<br />
für die Zuckerrübe abgedeckt und bereitgestellt.<br />
Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit des Fungizideinsatzes<br />
ist natürlich zu stellen. Die Ergebnisse nach Juwel ® -Anwendungen<br />
sprechen eine deutliche Sprache. Sowohl die Mehrerträge,<br />
als auch die verbesserten Qualitäten (Zuckergehalt<br />
steigt, Standardmelasseverlust SMV sinkt) machen den Fungizideinsatz<br />
hoch wirtschaftlich! Das Portemonnaie freut sich!<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
111
Rüben<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Die Rentabilität des Fungizideinsatzes in Zuckerrüben kann in<br />
langjährigen Versuchen mit Juwel ® eindeutig belegt werden.<br />
Ein Zuckerrübenversuch in Wehnsen verdeutlicht den Anstieg<br />
des Zuckergehaltes um 0,58 %, der SMV-Wert nahm um 0,22<br />
von 1,87 auf 1,65 ab. Des Weiteren wurde der Rübenertrag<br />
durch Juwel ® um 44 dt/ha gesteigert.<br />
Die Wirtschaftlichkeit von Fungizidmaßnahmen in Zuckerrüben<br />
kann heute mittels des LIZ-Fungizid-Rechners unter<br />
www.liz-online.de sehr einfach nachvollzogen werden (siehe<br />
Abbildung unten). Nach Eingabe der spezifi schen Schlagdaten<br />
und nach erfolgter Mittelwahl kann der erwartete Behandlungseffekt<br />
des gewählten Fungizids und des gewählten<br />
Behandlungszeitpunktes schnell berechnet werden. Auch im<br />
dargestellten Beispiel spricht Juwel ® eine deutliche Sprache,<br />
der Gewinn ist 20 €/ha höher gegenüber dem Vergleichsmittel<br />
bei unterschiedlichen Produktkosten.<br />
Fazit:<br />
Das Jahr 2009 war wieder gekennzeichnet durch einen beachtlichen<br />
Befall mit Rübenblattkrankheiten. Der frühe<br />
Befallsbeginn ab Anfang Juli und die immer wieder guten<br />
Infektionsbedingungen setzten dem Zuckerrübenblattapparat<br />
mächtig zu. Der Befall durfte in keiner Situation unterschätzt<br />
werden, richtige und schnelle Fungizidmaßnahmen<br />
waren hoch wirtschaftlich!<br />
Alle Zuckerrübenfl ächen, die schon ab Anfang Juli befallen<br />
waren, galt es, rechtzeitig zu behandeln. Anschlussspritzungen<br />
waren einzuplanen! Das Rübenfungizid Juwel ® war aufgrund<br />
der sehr guten Langzeit- und hervorragenden Breitenwirkung<br />
(inklusive Rübenmehltau) die richtige Antwort auf das<br />
verstärkte Blattkrankheitsaufkommen in Zuckerrüben.<br />
Das groß angelegte Monitoring in Norddeutschland und die<br />
daraus resultierenden Schwellenwerte boten Ihnen Hilfestellung<br />
für die Findung des optimalen Bekämpfungszeitpunktes.<br />
Der Rübenertrag und die verschiedenen Qualitätsparameter<br />
wurden verbessert und machen sich bei der Rübenabrechnung<br />
positiv bemerkbar.<br />
Auch unter dem Aspekt der Rübendeklassierung ist es wichtig,<br />
die angebauten Zuckerrüben quantitativ und qualitativ abzusichern.<br />
Des Weiteren ist festzustellen, dass sich die Kampagnen<br />
verlängern. Somit gelangen die letzten Rüben erst Anfang<br />
Januar in die Fabriken. Bestände, die erst im November gerodet<br />
werden, müssen bis Ende September auf Blattkrankheiten<br />
kontrolliert werden.<br />
Die Fungizidmaßnahme in Zuckerrüben ist nicht mehr wegzudenken,<br />
um die Wirtschaftlichkeit des Zuckerrübenanbaues zu<br />
gewährleisten.<br />
Liz-online – Info für die Saison (www.liz-online.de)<br />
112
Rüben<br />
Gezielte Qualitätsverbesserung durch gezielte Nährstoffversorgung<br />
Auf die richtige Nährstoffversorgung achten<br />
Bei Mangel an Nährstoffen können sich Zuckerrüben nicht<br />
optimal entwickeln. Dies gilt sowohl für die Hauptnährstoffe als<br />
auch für die Spurennährstoffe. Bei Zuckerrüben müssen Sie<br />
besonders auf die Nährstoffe Bor und Mangan achten.<br />
Wann tritt Nährstoffmangel auf?<br />
Zur Erfassung der Nährstoffsituation wird eine Bodenanalyse<br />
empfohlen. Richtwerte für eine schlechte Bor-Versorgung sind:<br />
Leichte Böden < 0,6 mg Bor/kg Boden<br />
Lehmige Böden < 0,8 mg Bor/kg Boden<br />
Bei Unsicherheit kann auch eine Blattanalyse Klarheit über den<br />
Versorgungsstand der Pfl anzen geben.<br />
Grenzwerte für die Nährstoffversorgung<br />
Bor 35–100 mg/kg Trockensubstanz<br />
Mangan 35–100 mg/kg Trockensubstanz<br />
Kupfer 5–15 mg/kg Trockensubstanz<br />
Nutribor ®<br />
Erhaltene<br />
Spurennährstoffe:<br />
Formulierung:<br />
Wirkungsweise:<br />
Aufwandwenge:<br />
Einsatztermin:<br />
Solubor ® DF<br />
Enthaltene<br />
Spurennährstoffe:<br />
Formulierung:<br />
Wirkungsweise:<br />
Aufwandmenge:<br />
8% Bor, 1% Mangan, 0,1% Zink,<br />
0,04% Molybdän, 5% Magnesium,<br />
9% Schwefel, 6% Stickstoff<br />
kristallisiertes Pulver<br />
Aufnahme über den Blattapparat<br />
2-4 kg/ha, 1-2 Behandlungen<br />
vor Reihenschluss zur Förderung der<br />
Blattleistung, 4-6 Wochen später zur<br />
Unterstützung der Zuckereinlagerung<br />
17,5% Bor<br />
DF (wasserlösliches Granulat)<br />
Aufnahme über den Blattapparat<br />
2-3 kg<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Bedarf an Spurennährstoffen<br />
Zuckerrüben haben in der intensiven Wachstumsphase im Juni<br />
einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Ende Juli ist die Aufnahme<br />
der Spurennährstoffe nahezu abgeschlossen.<br />
Entzugsmenge wichtiger Spurennährstoffe:<br />
Bor 120–240 g/ha<br />
Mangan 300–450 g/ha<br />
Zink 150–200 g/ha<br />
Düngungsempfehlung von Spurennährstoffdüngern<br />
Neben dem reinen Bor-Dünger Solubor ® DF wurde Nutribor ®<br />
als ein Spurennährstoffdünger mit den wichtigsten Spurennährstoffen<br />
entwickelt. Solubor ® DF sollten Sie dann einsetzen,<br />
wenn Ihre Bodenanalyse vor allem einen akuten Bor-Mangel<br />
aufweist.<br />
Anwendungsempfehlung von borhaltigen Düngern<br />
Nutribor ® und Solubor ® DF - die Vorteile im Überblick:<br />
• Gezielte Nährstoffversorgung<br />
• Vermeidung von Herz- und Trockenfäule<br />
• Hohe Löslichkeit der Nährstoffe<br />
• Schnelle Aufnahme der Nährstoffe durch die Pfl anze<br />
• Erhöhung der Zuckerausbeute<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Bor-Ammonsulfatsalpeter<br />
3,0– 5,0 dt/ha<br />
Nutribor ® oder Solubor ® DF<br />
2,0– 4,0 kg/ha<br />
Leguminosen<br />
00 05 09 10 12 14 16 32 49<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
113
Rüben<br />
Übersicht Anwendungsempfehlungen<br />
Anwendungsempfehlung Zuckerrüben<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
09 10 14 16 32 49<br />
Entwicklungsstadien (BBCH)<br />
Systemlösung gegen Unkräuter<br />
Rebell ® *in<br />
G+B+R<br />
0,8 l/ha<br />
(+ 0–0,15 l/ha<br />
Spectrum ® )<br />
gegen Schadinsekten**<br />
Rebell ® *in<br />
G+B+R<br />
1,0–1,5 l/ha<br />
(+ 0,3 l/ha<br />
Spectrum ® )<br />
Hauptanwendung gegen Ungräser<br />
Focus ® Ultra***<br />
1,5– 2,0 l/ha<br />
gegen Ungräser, Unkräuter und Hirsen<br />
Spectrum ® F-Pack<br />
1,2–1,8 l/ha Focus ® Ultra +<br />
0,6–0,9 l/ha Spectrum ®<br />
Fastac ® SC Super Contact<br />
100 ml/ha<br />
Bor-Mangel<br />
Rebell ® *in<br />
G+B+R<br />
1,0– 1,5 l/ha<br />
(+ 0,45–0,6 l/ha<br />
Spectrum ® )<br />
Ab ES 16 sind 0,9 l/ha<br />
Spectrum ® möglich<br />
Perfekthion ®<br />
0,4 l/ha<br />
Nutribor ® 2,0– 4,0 kg/ha<br />
gegen Blattkrankheiten<br />
Juwel ®<br />
0,8–1,0 l/ha<br />
* <strong>BASF</strong> empfiehlt freiwillig folgende Beschränkung zum vorbeugenden Grundwasserschutz:<br />
– Kein Einsatz von Solo-Chloridazon-Produkten<br />
– Kein Einsatz von chloridazonhaltigen Produkten auf Rübenanbauflächen in Wasserschutzgebieten und auf grundwassersensiblen<br />
Standorten mit Trinkwassergewinnung. (Auf allen anderen Zuckerrübenflächen kann Rebell ® weiterhin eingesetzt werden.)<br />
– Die Anwendung von Rebell ® sollte vorzugsweise im Nachauflauf erfolgen.<br />
– Gesamtmenge Rebell ® max. 4,0 l/ha und davon nur 2,0–3,0 l/ha im Vorauflauf<br />
** Anwendungsbestimmungen beachten!<br />
*** Wenn Gräser in mehreren Wellen auflaufen, kann Focus ® Ultra mit reduzierten Aufwandmengen pro Spritzung in die G+B+R-Mischung<br />
integriert werden. Die registrierten Höchstmengen von 2,5 l/ha Focus ® Ultra gegen Einjährige Ungräser und von 5,0 l/ha gegen Quecken<br />
dürfen jedoch nicht überschritten werden. Wenn Focus ® Ultra oder Spectrum ® in der Tankmischung ist, darf kein Öl zugesetzt werden!<br />
114
Rüben<br />
Produktionstechnik Zuckerrüben<br />
Problem:<br />
Lösung:<br />
Nährstoffversorgung**<br />
Düngung und Pflanzenschutz<br />
Vor-Saat-Applikation, März<br />
N: ASS/assbor bzw. Nitrophoska ® , z. B. 20+8+8(+3+4) oder 13+9+16(+4+7) 80–100 kg N/ha<br />
Nachdüngung mit KAS oder ASS/assbor<br />
30– 60 kg N/ha<br />
Herbizide:<br />
System: 1.) VA + NA 2.) reiner Nachauflauf (NA) – „Standard”<br />
Lösung:<br />
VA Rebell ® 2,0–3,0 l/ha<br />
a) Allgemeine Mischverunkrautung:<br />
* G+B+R = Goltix ® SC + Betanal ® Expert + Rebell ® Amarant, Nachtschatten, Hirsen:<br />
1. NA K<br />
1. Unkrautwelle im Keimblatt G+B+R*<br />
(+ Spectrum ® )<br />
leichte Böden, mittlerer Druck mit Hundspetersilie:<br />
NAK 1: G+B+R* + 0,5 l/ha + Öl<br />
NAK 2: G+B+R* + 0,3 l/ha Spectrum ® (ohne Öl!)<br />
--------------<br />
2. NA K<br />
2. Unkrautwelle im Keimblatt G+B+R*<br />
(+ Spectrum ® )<br />
NAK 3: G+B+R* + 0,6 l/ha Spectrum ® (ohne Öl!)<br />
bessere Böden, stärkerer Druck mit Hundspetersilie:<br />
NAK 1: G+B+R* + 0,15 l/ha Spectrum ® (ohne Öl!)<br />
(5–8 Tage nach 1. NA K<br />
)<br />
--------------<br />
3. NA K<br />
3. Unkrautwelle im Keimblatt G+B+R*<br />
(+ Spectrum ® )<br />
NAK 2: G+B+R* + 0,30 l/ha Spectrum ® (ohne Öl!)<br />
NAK 3: G+B+R* + 0,45 l/ha Spectrum ® (ohne Öl!)<br />
Problem: Ungräser/Ausfallgetreide Hirsen Quecke<br />
Lösung: Focus ® Ultra 1,5–2,0 l/ha 1,0–1,5 l/ha 3,0–4,0 l/ha<br />
Problem: Rüben-Blattkrankheiten, z. B. Cercospora, Mehltau, Ramularia, Rost<br />
Lösung: Juwel ® (1,0 l/ha) Zeitpunkt: bei Befallsbeginn<br />
(Start der Fungizidmaßnahmen nach Schadschwellen des IPS-Modells bzw. nach LIZ), Splitting der<br />
Juwel ® -Aufwandmenge auf zwei Behandlungstermine möglich (z. B. 2 x 0,5 l/ha im Abstand von 3 Wochen)<br />
Problem: Moosknopfkäfer, Läuse, Rübenfl iege u. a.<br />
Lösung: Fastac ® SC Super Contact (0,1 l/ha) oder Perfekthion ® bzw. Bi ® 58 (0,4 l/ha)<br />
Problem: Bor-/Mikronährstoffmangel (Risiko von Herz- und Trockenfäule)<br />
Lösung:<br />
3–5 kg Solubor ® DF (oder Bodendüngung mit assbor [26% N + 13% S + 0,3% Bor]) oder<br />
2–3 kg Nutribor ® gegen latenten Mikronährstoff-Mangel<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
** P 2<br />
0 5<br />
- und K 2<br />
0-Düngung in Abhängigkeit der Bodenversorgung<br />
N = nach N min<br />
Rebell ® sollte nicht in Wasserschutzgebieten zum Einsatz kommen! Wir empfehlen, den Einsatz von Rebell ® möglichst auf die<br />
Nachaufl auf-Maßnahmen zu begrenzen. Die maximale Rebell ® -Aufwandmenge sollte insgesamt 4,0 l/ha nicht überschreiten.<br />
Bitte Gebrauchsanweisungen der aufgeführten Produkte beachten!<br />
Leguminosen<br />
115
Leguminosen<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
116
Leguminosen<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Rüben<br />
Leguminosen<br />
Seite<br />
Leguminosen<br />
Produktinformationen:<br />
Stomp ® Aqua 118<br />
Basagran ® 118<br />
Empfehlungen zum Herbizideinsatz<br />
in Leguminosen 119<br />
117
Leguminosen<br />
®<br />
Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />
Segment<br />
Einsatzkulturen<br />
Vorteile im<br />
Überblick<br />
Herbizid zur Bekämpfung von<br />
Unkräutern und Ungräsern<br />
Ackerbohnen, Erbsen,<br />
Soja, Lupine-Arten<br />
• Stomp ® Aqua ist in Ackerbohnen,<br />
Erbsen, Soja und Lupine-Arten<br />
zugelassen<br />
• Breite Wirkung gegen Unkräuter<br />
und Ungräser<br />
• Lange Dauerwirkung durch<br />
kontinuierliches Aufl ösen der<br />
Kapseln<br />
• Hohe Verträglichkeit<br />
Herbizid zur Bekämpfung Zweikeimblättriger<br />
Unkräuter<br />
Ackerbohnen, Erbsen,<br />
Soja<br />
Wirkstoffe 455 g/l Pendimethalin 480 g/l Bentazon<br />
Einsatztermin Vor- und Nachaufl auf Nachaufl auf<br />
Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Blattwirkung (Kontakt)<br />
Empf.<br />
Aufwandmenge<br />
Gebindegröße<br />
Voraufl auf:<br />
Ackerbohnen, Erbsen: 4,4 l/ha<br />
Lupinen, Soja: 2,6 l/ha<br />
Nachaufl auf:<br />
Erbsen: 3,0 l/ha<br />
1,0–2,0 l/ha<br />
10 Liter<br />
5 Liter<br />
50 Liter Ecomatic ®<br />
• Basagran ® ist ein bewährtes<br />
Herbizid gegen Klettenlabkraut,<br />
Kamille, Vogelmiere und weitere<br />
Unkräuter<br />
• Weist eine sehr gute Kulturpfl<br />
anzenverträglichkeit auf<br />
• Lässt sich gezielt gegen bereits<br />
aufgelaufene Unkräuter einsetzen<br />
118
Leguminosen<br />
Unkräuter in Erbsen, Ackerbohnen und Lupinen gezielt<br />
bekämpfen<br />
Nutzen Sie die positiven Erfahrungen bei der Unkrautbekämpfung!<br />
Mit Stomp ® SC und Basagran ® liegen über viele Jahre positive<br />
Erfahrungen zur Unkrautbekämpfung in Erbsen (Futterund<br />
Gemüseerbsen) und Ackerbohnen vor.<br />
Stomp ® SC wurde außerdem erfolgreich zur Unkrautbekämpfung<br />
in Lupinen eingesetzt.<br />
Stomp ® Aqua – das beste Stomp ® aller Zeiten!<br />
Seit 2009 steht das Produkt Stomp ® Aqua mit seiner neuen<br />
anwenderfreundlichen Formulierung zur Verfügung. Es zeichnet<br />
sich durch eine Reihe positiver Eigenschaften aus. Der<br />
Wirkstoff Pendimethalin liegt hierbei in einer mikroverkapselten<br />
Formulierung vor, die eine langfristige Freigabe des Wirkstoffes<br />
zur Folge hat. So wird die Dauerwirkung im Vergleich zu Solo-<br />
Pendimethalin-Formulierungen deutlich erhöht. Die Aufnahme<br />
erfolgt über die Blätter grüner Pfl anzen in gewohnter Weise.<br />
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bekämpfungsmaßnahme<br />
in Leguminosen sind:<br />
• ein breites Wirkungsspektrum,<br />
• ausreichende Dauerwirkung der Produkte und eine<br />
• hohe Kulturpfl anzenverträglichkeit.<br />
Stomp ® Aqua und Basagran ® verfügen genau über diese<br />
Eigenschaften und Leistungen!<br />
In Erbsen empfi ehlt sich der Einsatz der Mischung<br />
Stomp ® Aqua + Basagran ® im Nachaufl auf. Diese Kombination<br />
verfügt über Blatt- und Bodenwirkung, d. h., sie wirkt sofort<br />
und dauerhaft.<br />
Bitte beachten Sie, dass Basagran ® nicht vor dem 15. April<br />
eingesetzt werden darf!<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Mais<br />
Kartoffeln<br />
Futtererbsen<br />
Rüben<br />
Anwendungsempfehlungen<br />
Kultur Aufwandmenge Termin Bemerkungen<br />
Erbsen 4,4 l/ha Stomp ® Aqua VA gegen Ein- und Zweikeimblättrige Samenunkräuter<br />
(ausgenommen Klette und Kamille)<br />
1,5–2,0 l/ha Stomp ® Aqua NA bei 5–10 cm Wuchshöhe der Erbsen, gegen alle<br />
+ 1,5 l/ha Basagran ® wesentlichen Unkräuter<br />
Ackerbohnen 4,4 l/ha Stomp ® Aqua VA gegen Ein- und Zweikeimblättrige Samenunkräuter<br />
(ausgenommen Klette)<br />
Leguminosen<br />
1,0 l/ha Basagran ® NA gegen Klette, Kamille; ggf. Splitting 2 x 1,0 l/ha Basagran ® (bis<br />
max. 10 cm Wuchshöhe der Ackerbohnen) oder: Spritzfolge:<br />
3,0 l/ha Stomp ® Aqua im VA und 1,0 l/ha Basagran ® im NA<br />
Lupinen 2,6 l/ha Stomp ® Aqua VA gegen Ein- und Zweikeimblättrige Samenunkräuter<br />
119
Produktionstechnik Grünland<br />
Produktionstechnik Grassamenvermehrung<br />
Dieter Kantelberg, Verkaufsberater Weser-Ems<br />
Standortwahl<br />
Anbauhinweise<br />
Düngung<br />
Pflanzenschutz<br />
• Gute bis mittlere nährstoffreiche Böden mit ausreichender Wasser versorgung.<br />
• Reine Sandstandorte bzw. Niedermoor sind wegen extremer Ertrags schwankungen bzw.<br />
Auswinterungen ungeeignet.<br />
• Gute Vorfrüchte sind für Sommeraussaaten Getreide oder mittelfrühe Kartoffeln.<br />
• Sommer- oder Frühjahrsaussaaten sind als Blanksaaten möglich, dabei sollte die Sommeraussaat<br />
bis 31.08. abgeschlossen sein.<br />
• Untersaaten in Sommer- und Wintergetreide sind möglich.<br />
• Herstellung eines feinkrümeligen, gut rückverfestigten Saatbettes; eventuell vor der Saat walzen.<br />
• Nachgebaut werden können grundsätzlich fast alle Kulturen. Bei Rüben könnten die hohen Humusgehalte<br />
Qualitätsprobleme bereiten.<br />
Keine Kartoffeln wegen zurückgebliebener, unzersetzter Grassoden.<br />
• N: je nach Standort und Grasart einschließlich N min<br />
bis 180 kg/ha mit schwefelhaltigem Dünger<br />
P 2<br />
O 5<br />
60 – 80 kg/ha<br />
K 2<br />
O140– 180 kg/ha<br />
MgO 30 – 50 kg/ha<br />
Spurenelemente, insbesondere bei Stress- oder Mangelsymptomen zum Vitalisieren der Bestände:<br />
0,5–1,0 l/ha Nutrimix ® fluid<br />
• Gegen Unkräuter: 2,5–3,0 l/ha Basagran ® DP<br />
Anwendung im Samenjahr: im Frühjahr ab ES 13–29, BBCH-Code<br />
• Gegen pilzliche Blattfleckenerreger 1,0 l/ha Juwel ® Top<br />
Anwendung im Stadium ES 32–61 (z. B. gegen Braunrost)<br />
• Kontrollen auf Schädlingsbefall sind durchzuführen, z.B. auf Fritfliegen<br />
Die Gebrauchsanweisungen und Anwendungsempfehlungen sind stets einzuhalten!<br />
Anbauvorteile<br />
• Hoher Vorfruchtwert durch Erhöhung der organischen Substanz<br />
• Erreichung von lohnenswerten Deckungsbeiträgen<br />
• Positive Beeinflussung der Humusbilanz – wieder sehr bedeutend auf Grund der aktuellen<br />
Compliance-Verpflichtungen<br />
• Verbesserung von Bodenfruchtbarkeit und Bodenstruktur<br />
Anbauempfehlungen und Hinweise des jeweiligen Züchters beachten!<br />
120
Produktionstechnik Öllein<br />
Produktionstechnik Öllein<br />
Volker Garburg, Verkaufsberater Niedersachsen<br />
Allgemein<br />
Standort<br />
Aussaat<br />
• Saatfurche<br />
• Pfl ug besser als pfl uglose Bestellung<br />
• Geringe Ansprüche an Boden und Wasserversorgung<br />
• Nicht nach Vorfrüchten mit hoher N-Nachlieferung anbauen (Leguminosen, Zuckerrüben etc.)<br />
• Schwere und humose Böden mit hoher N-Nachlieferung weniger geeignet wegen Lagergefahr<br />
• Feinkrümelig, trocken und gut rückverfestigt<br />
• Empfi ndlich bei Bodenverdichtungen und Verschlämmung<br />
• Zwischen Mitte März und Mitte April<br />
• Spätfrostempfi ndlich<br />
• Saatstärke 300–400 Pfl ./m 2 ; ca. 30–40 kg/ha Saatgut<br />
• Saattiefe 2–3 cm<br />
Düngung • N 30–60 kg/ha N (inkl. N min<br />
)!<br />
• P 2<br />
O 5<br />
40–70 kg/ha<br />
• K 2<br />
O 80–120 kg/ha<br />
• Empfehlung: Nitrophoska ® , z. B. 13+9+16(+4+7)<br />
oder 20+8+8+(3+4)<br />
Pflanzenschutz<br />
Ernte<br />
• Gegen Aufl aufkrankheiten, z. B. Fusariosen, sollte auf Beizschutz geachtet werden<br />
• Geringe Konkurrenzkraft gegen Unkräuter und Ungräser, z.B. Weißen Gänsefuß, Vogelmiere,<br />
Windenknöterich, Hirse-Arten etc.<br />
• Herbizideinsatz: Bitte rufen Sie uns an!<br />
• Leinerdfl oh sehr früh beobachten und ggf. bekämpfen (bereits mit dem Aufl aufen des Leins)<br />
• Pilzkrankheiten haben derzeit keine Bedeutung<br />
• Zum Zeitpunkt der Totreife des Bestandes<br />
• Wenn die Körner in den Kapseln rascheln<br />
• Feuchte max. 15%<br />
• Zur Ernteerleichterung kann ein Totalherbizid zur Sikkation eingesetzt werden<br />
121
Ecomatic®<br />
EcoMatic ®<br />
Mehr Wert durch Mehrweg<br />
Ein neuer Kreislauf entsteht<br />
Intelligente Systeme basieren auf Kreisläufen. Ressourcen<br />
werden durch Wiederverwendung von Verpackungsmaterial<br />
geschont.<br />
Das beweisen bewährte Pfandkreisläufe in anderen Produktbereichen.<br />
Das Ecomatic ® -System der <strong>BASF</strong> ist das<br />
einzige Mehrwegsystem für Pflanzenschutzmittel im Großgebinde.<br />
Es eignet sich für viele flüssige Formulierungen aus<br />
dem <strong>BASF</strong>-Programm.<br />
„Bequem. Schnell. Sicher. Umweltschonend.“<br />
Das Ecomatic ® -System bedeutet weniger Aufwand und mehr<br />
Sicherheit für Sie: Eine ausgefeilte Logistik nimmt Ihnen Transportaufwand<br />
ab. Die bestellten Produkte erhalten Sie über Ihre<br />
Handelspartner im wiederbefüllbaren Fass. Die Direktabfüllung ist<br />
schnell und verhindert den Kontakt mit dem Pflanzenschutzmittel.<br />
Die leeren Ecomatic ® -Gebinde werden direkt beim Anwender,<br />
z. B. landwirtschaftlichen Betrieben oder Lohnunternehmen,<br />
abgeholt und dem Kreislauf wieder zugeführt.<br />
Nutzen Sie die vielen Vorzüge des Ecomatic ® -Systems!<br />
Produkte:<br />
Basagran ® DP<br />
Butisan ® Top<br />
Cantus ® Gold<br />
Capalo ®<br />
Caramba ®<br />
Champion ® & Diamant ®<br />
Focus ® Ultra<br />
Juwel ® Top<br />
Malibu ®<br />
Nimbus ® CS<br />
Opus ® Top<br />
Osiris ®<br />
Stomp ® Aqua<br />
Gebindegröße:<br />
50 l<br />
30 l<br />
30 l<br />
50 l<br />
50 l<br />
50 l + 50 l<br />
30 l<br />
50 l<br />
50 l<br />
50 l<br />
50 l<br />
50 l<br />
50 l<br />
Sichere und ausgereifte Technik<br />
Die Micro-Matic-Sicherheitsverschlüsse des Ecomatic ® -<br />
Systems ermöglichen eine rundum sichere Entnahme des<br />
Pflanzenschutzmittels.<br />
Garantierte Entnahmemenge<br />
Eine verbleibende Restmenge des Produktes im Fass ist in der<br />
Füllmenge bereits berücksichtigt. So ist sichergestellt, dass Sie<br />
stets die angegebene Menge entnehmen können.<br />
Optimale Form<br />
Die Mehrwegbehälter sind bestens für den Einsatz im Kreislaufsystem<br />
vorbereitet. Sie sind für Lagerung und Transport<br />
optimiert – neun 50-Liter-Fässer bzw. siebenundzwanzig 30-<br />
Liter-Fässer passen auf eine Palette. Alle Ecomatic ® -Gebinde<br />
verfügen über eine Bauartzulassung. So dürfen Sie 1.000 Liter<br />
Pflanzenschutzmittel auf Ihrem Wasserwagen transportieren.<br />
Bester Service<br />
Die leeren Ecomatic ® -Gebinde werden zweimal jährlich (im Juni<br />
und November) vor Ort abgeholt. Nachdem Sie die Fässer zur<br />
Abholung angemeldet haben, werden diese durch den <strong>BASF</strong>-<br />
Servicepartner abgeholt. Das spart Ihnen Zeit und Geld.<br />
Das Ecomatic ® -System:<br />
Das einzige Mehrwegsystem für Pflanzen schutzmittel<br />
Interessanter Preis<br />
Für Produkte, die Sie im Ecomatic ® -System bestellen, bietet Ihr<br />
Handelspartner interessante Preisvorteile.<br />
Lohnende Pfandgutschrift<br />
Wenn Sie die Fässer an den <strong>BASF</strong>-Servicepartner zurückgegeben<br />
haben, erhalten Sie automatisch den Pfandbetrag auf<br />
Ihrem Konto gutgeschrieben. Um eine reibungslose Rückgabe<br />
zu gewährleisten, dürfen das Fass, der Clinchring und die<br />
Siegelkappe nicht beschädigt sein.<br />
Nutzen Sie den Rundum-Service, den Ihnen das Ecomatic ® -<br />
System der <strong>BASF</strong> bietet.<br />
Das<br />
Ecomatic ® -System:<br />
Mehr Wert durch<br />
Mehrweg<br />
Weitere Informationen finden Sie unter www.agrar.basf.de!<br />
122
Schlagkartei<br />
Schlagkartei<br />
Die Lohnunternehmer-Lösungen der <strong>BASF</strong>-Schlagkartei<br />
– gemeinsam stark<br />
Ergänzend zu den klassischen Funktionen der Schlagkartei<br />
bietet <strong>BASF</strong> speziell für Lohnunternehmen zwei neue innovative<br />
Dokumentationshilfen an. „<strong>BASF</strong>-LO“ als einfache und schnelle<br />
Online-Dokumentationshilfe sowie <strong>BASF</strong>-LOGISS, die internetbasierte<br />
Logistik- und Dokumentationssoftware für Profi s.<br />
<strong>BASF</strong>-LOGISS – Gesamtsieger<br />
des Kooperationspreises 2009<br />
Unbehandelt<br />
1,4 l/ha Carax ®<br />
Die <strong>BASF</strong>-Schlagkartei zeichnet sich durch eine übersichtliche,<br />
einfache und schnelle Dateneingabe aus.<br />
Die hochprofessionelle Lösung „<strong>BASF</strong>-LOGISS“ besteht aus<br />
der Internetplattform „LOGISS-ManagerKonsole“ und der<br />
Software „LOGISS-Mobil“ für den Pocket-PC. Über die Konsole<br />
werden Kunden und Flächen verwaltet, Aufträge generiert,<br />
für die Fahrer disponiert sowie Leistungsabrechnungen<br />
erstellt. Schlagpositionen und Tourplanungen können direkt in<br />
einer Luftbildkarte erfasst werden. Nach der Disponierung in<br />
LOGISS lädt der Fahrer über PC oder Mobilfunk seine Aufträge<br />
auf den LOGISS-Mobil. Die integrierte Navigation führt ihn<br />
direkt zum Schlag. Mit einem einzigen Tastendruck wird ein<br />
erledigter Auftrag gebucht und bei der nächsten Synchronisation<br />
in der <strong>BASF</strong>-Schlagkartei des Kunden dokumentiert.<br />
Wer nicht ganz so umfangreich aber dennoch sehr schnell<br />
dokumentieren möchte, kann die Version <strong>BASF</strong>-LO benutzen.<br />
Im Gegensatz zur LOGISS-Variante sind hier die Schlagkarteien<br />
der Kundenbetriebe über die Teilbetriebsfunktion<br />
integriert. Die Dokumentationsdaten können gedruckt oder als<br />
PDF-Dokument ausgegeben werden. Optional kann der<br />
Betrieb seine Daten auch per Gastzugang im Internet<br />
einsehen.<br />
Warum ist Dokumentation so wichtig?<br />
Seit März 2008 ist das neue Pfl anzenschutzgesetz in Kraft getreten<br />
und macht eine Dokumentation aller relevanten Pfl anzenschutzmaßnahmen<br />
unerlässlich. Fehler oder nicht vorhandene<br />
Dokumentationsdaten können zu erheblichen Strafen und zu<br />
einer Kürzung der Direktzahlungen führen.<br />
Welche zusätzlichen Innovationen bietet die<br />
<strong>BASF</strong>-Schlagkartei noch?<br />
Die <strong>BASF</strong>-Schlagkartei bietet als eine der führenden Schlagkarteien<br />
im deutschen Markt weitere anwenderfreundliche<br />
Highlights. So gibt es beispielsweise mit <strong>BASF</strong>-Sync ein Softwareprogramm<br />
zur direkten, drahtlosen Datenübertragung<br />
der Dokumentationsdaten mittels Mobiltelefon/Pocket-PC auf<br />
dem Acker. Des Weiteren bieten wir eine automatische Schlagerkennung<br />
an. Dazu wird einmalig die Geo-Position der verschiedenen<br />
Schläge via Luftbild in der Schlagkartei festgelegt.<br />
Auf dem Feld erkennt der Pocket-PC über GPS den bearbeiteten<br />
Schlag. Darüber hinaus bieten wir auch eine mobile<br />
Parallelfahrhilfe „Easy//drive“ mit Autodokumentation an.<br />
Testen Sie<br />
30 Tage kostenlos die<br />
<strong>BASF</strong>-Schlagkartei mit der<br />
<strong>BASF</strong>-Pocket-Demoversion unter<br />
www.basf-schlagkartei.de<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />
Unser ServiceLand-Team freut sich auf Ihren Anruf<br />
(Mo–Fr 7–18 Uhr) Telefon 0 18 05-11 56 56 (14 ct/min)<br />
123
proPlant-Prognose<br />
proPlant-Prognose –<br />
Witterungsbedingter Infektionsdruck im Getreide online<br />
Getreidefungizide wirken heilend und vorbeugend gegen<br />
Pilzinfektionen.<br />
Ziel des infektionsbezogenen Fungizideinsatzes ist es, bei<br />
vorhandenem, sichtbarem Ausgangsbefall die Fungizide zum<br />
optimalen Termin einzusetzen, d. h. möglichst unmittelbar nach<br />
bzw. vor Infektionen.<br />
Mit dem Online-Service „proPlant-Prognose“ bieten wir Ihnen<br />
einen schnellen Überblick über das Infektionsgeschehen für<br />
alle wichtigen Getreidearten.<br />
Durch die Auswertung von aktuellen Wetterdaten – wie z. B.<br />
Luftfeuchtigkeit, Temperatur etc. – werden die Infektionen für<br />
den jeweiligen Standort bestimmt. Zusätzlich wird Ihnen angezeigt,<br />
wann witterungsbedingt besonders günstige Tage für<br />
den Einsatz von Wachstumsreglern in Getreide vorliegen.<br />
Ihr Nutzen: Im Sinne des integrierten Pfl anzenschutzes<br />
orientieren sich die Behandlungstermine mit an den Infektionsterminen<br />
und -verläufen. Ihre Behandlungen werden sicherer.<br />
Arbeiten mit der proPlant-Grafik<br />
Als Grundlage der Berechnung wählen Sie eine Kultur sowie<br />
eine Wetterstation in Ihrer Nähe aus. Bundesweit stehen Ihnen<br />
Daten von über 300 Wetterstationen zur Verfügung.<br />
Für eine genauere Betrachtung können Sie die Niederschläge<br />
auf die Situation in Ihrem Betrieb anpassen und haben damit<br />
einen noch spezifi scheren Überblick über den witterungsbedingten<br />
Infektionsdruck.<br />
In der proPlant-Infektionsgrafi k werden Tage mit günstigen<br />
Witterungsbedingungen in Form von Punkten gekennzeichnet.<br />
Die Infektionen werden zeilenweise speziell für jeden Schaderreger<br />
angezeigt, dabei entspricht jedes Kästchen in einer<br />
Zeile einem Tag. Die roten Punkte weisen auf Verhältnisse hin,<br />
die den Erreger besonders gut fördern (optimale Bedingungen<br />
für die Ausbreitung der Krankheit). Die gelben Punkte zeigen<br />
an, dass die Witterung in mittlerem Maße Infektionen zulässt<br />
(günstige Bedingungen für die Ausbreitung der Krankheit). Ist<br />
ein Kästchen leer, bedeutet dies, dass ungünstige<br />
Bedingungen für Infektionen vorliegen.<br />
Datenauszug aus einer der über 300 Wetterstationen. Bei Bedarf können die<br />
Niederschläge flexibel an den Standort angepasst werden.<br />
Für einen besseren Überblick zu den Bedingungen für Halmbruch-Infektionen<br />
im Herbst und Winter erfolgt die Darstellung<br />
für diesen Erreger nicht in Tagen, sondern in Dekaden.<br />
Die Ziffer im Kästchen gibt die Summe der Tage mit optimalen<br />
und günstigen Bedingungen für Halmbruch-Infektionen in der<br />
Dekade an. Die gelbe Kästchenfarbe symbolisiert eine mittlere<br />
Anzahl Halmbruch-Infektionen, die rote Kästchenfarbe eine<br />
hohe Anzahl Halmbruch-Infektionen in der Dekade. Die Pfeile<br />
oberhalb der Grafi k erlauben Ihnen, den dargestellten Zeitraum<br />
zu ändern. Mit den Doppelpfeilen springen Sie einen ganzen<br />
Betrachtungszeitraum (23 Tage) zurück (). Mit<br />
den Einfachpfeilen verschieben Sie den Zeitraum jeweils um<br />
einen Tag (auf 1 klicken).<br />
proPlant – Ausschnitt Winterweizen<br />
Ab dem 15. März 2010 steht Ihnen dieser Service wieder mit<br />
aktuellen Daten zur Verfügung.<br />
Sie fi nden die proPlant-Prognose auf:<br />
www.agrar.basf.de<br />
Schauen Sie rein!<br />
proPlant – Ausschnitt Wintergerste<br />
124
EcoKanister<br />
EcoKanister – DIE INNOVATIVE VERPACKUNG VON <strong>BASF</strong><br />
Wir haben unsere Produktverpackung weiterentwickelt.<br />
Ziel ist, Ihnen die tägliche Arbeit zu erleichtern, Ihnen Zeit<br />
zu sparen und den Umgang mit Pfl anzenschutzmitteln noch<br />
sicherer zu machen. Zusätzlich sollte die Verpackung ressourcenschonender<br />
und damit umweltfreundlicher werden.<br />
Nach einer internationalen Testphase mit vielen Landwirten<br />
und einem Pilotprodukt Picona ® haben wir nun den<br />
EcoKanister entwickelt. Wir werden in den nächsten Jahren<br />
nach und nach unsere Produkte in dieser neuen innovativen<br />
Verpackung anbieten. Die ersten Produkte im nächsten Jahr<br />
sind Osiris ® , Capalo ® , Stomp ® Aqua und Picona ® .<br />
EIN KONZEPT - DREI GRÖSSEN<br />
31,2 cm<br />
35,8 cm<br />
Die neuen, innovativen und umweltfreundlichen<br />
Verpackungen der <strong>BASF</strong> sind in drei<br />
praktischen Größen erhältlich – für mehr<br />
Sicherheit und eine leichtere Handhabung für<br />
Sie!<br />
23,9 cm<br />
1 LITER<br />
5 LITER<br />
10 LITER<br />
VORTEILE DES EcoKanisters IM DETAIL<br />
DIE ZENTRALE ÖFFNUNG<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen Pflanzenschutzverpackungen<br />
besitzt unser<br />
neuer EcoKanister eine zentrale Öffnung.<br />
Dies ist eine wichtige Neuerung,<br />
denn hierdurch lässt sich der Kanister<br />
restlos und völlig glucker- und spritzfrei<br />
entleeren. Dies dient nicht nur Ihrer<br />
Sicherheit, sondern spart auch enorm<br />
viel Zeit.<br />
DIE LOGOPRÄGUNG<br />
Qualität sollte sich nicht nur im Inneren<br />
verbergen, sondern auf den ersten Blick<br />
sichtbar sein. Leicht erkennbare Originalware<br />
schützt Sie vor Imitaten.<br />
DIE NEUE SCHRAUBKAPPE<br />
Unser neuartiger Deckel hat bereits eine<br />
integrierte Dichtung und macht so die<br />
Siegelfolie überflüssig. Kein lästiges Aufschneiden<br />
der Siegelfolie mehr. Weniger<br />
Kontaktmöglichkeit mit dem Inhalt, mehr<br />
Sicherheit für Sie.<br />
DER FLEXIBLE HALTEGRIFF<br />
In Ihrem täglichen Arbeitsablauf muss<br />
jeder Handgriff sitzen. Für ein optimales<br />
Handling sorgt der flexible, ergonomisch<br />
geformte Haltegriff, welcher sich in jede<br />
Richtung drehen lässt und dabei die<br />
nötige Stabilität behält.<br />
DIE LEICHTE BAUWEISE<br />
Stabilität und Leichtbauweise sind keine<br />
Gegensätze, sondern eine hohe Anforde<br />
rung, die wir mit unseren neuen Verpackungen<br />
erfüllt haben. Der EcoKanister<br />
setzt hohe Maßstäbe: geringeres Gewicht,<br />
bessere Stapel barkeit und einfaches<br />
Zusammen falten nach dem Ge -<br />
brauch zur besseren Raumausnutzung.<br />
Darüber hinaus trägt die geringere<br />
Wand dicke zu einer höheren Ökoeffizienz<br />
bei, da 25 % weniger Restmüll entsteht.<br />
DIE GENOPPTE GRIFFFLÄCHE<br />
Die genoppte Oberfläche im unteren Bereich<br />
des Kanisters sorgt für sicheren Halt<br />
sowie rutschfreies Entleeren und genaues<br />
Dosieren. Damit haben Sie alles fest<br />
im Griff.<br />
125
Services<br />
Für Sie da. Ganz nah.<br />
RatGeber<br />
ServiceLand SM<br />
Persönliche Beratung, ganz individuell<br />
RegionalBeratung Regionale Empfehlungen der Berater vor Ort,<br />
aktuell per Fax oder E-Mail<br />
NewsLetter<br />
Individueller Nachrichtendienst per E-Mail<br />
TopInformation Saisonbegleitende Informationen von Spezialisten vor Ort<br />
KulturenRatgeber Regionales und umfassendes Nachschlagewerk für die ganze Saison –<br />
für jedes Problem die richtige Lösung<br />
TreffPunkt<br />
WinterVeranstaltung<br />
FeldTag<br />
Fachinformationen für die kommende Saison<br />
Praxisversuche vor Ort – Produkte im Vergleich<br />
Agrar.<strong>BASF</strong>.de<br />
RegionalEmpfehlung<br />
ProduktInfo<br />
DiagnoseHilfe<br />
BefallsPrognose<br />
WetterAktuell<br />
InfoThek<br />
AgrarShop<br />
<strong>BASF</strong>istmehr<br />
Produkteinsatz auf den Punkt gebracht<br />
Interaktive Informationen rund um das Produkt<br />
Typische Schaderreger in Wort und Bild<br />
Regionale Vorhersage zum Krankheitsgeschehen im Getreide<br />
Regionale Wetterdaten/-prognosen<br />
Broschüren, Veranstaltungen, Links und vieles mehr<br />
Nützliches rund um die tägliche Arbeit und Freizeit zu einem fairen Preis<br />
Anmelden, Punkte sammeln und Prämien sichern<br />
ProfiWissen<br />
AckerunkräuterBuch<br />
PilzkrankheitenBuch<br />
RapsBuch<br />
neu<br />
WetterBuch<br />
Ackerunkräuter und Ackerungräser rechtzeitig erkennen<br />
Pilzkrankheiten und Schadsymptome im Getreidebau<br />
Raps – eine Kultur mit Perspektive<br />
Wetter & Pflanzenschutz<br />
ProfiTools<br />
EcoMatic ®<br />
Viele Vorteile im einzigartigen Großgebinde-Mehrwegsystem<br />
SchlagKartei Moderne und praxisgerechte Dokumentation, internetbasiert, einfach,<br />
zum attraktiven Preis<br />
126
Abstandsauflagen<br />
Abstandsauflagen der <strong>BASF</strong>-Produkte zu Oberflächengewässern<br />
(NW) und Nachbarflächen (NS/NT) im Ackerbau<br />
Stand: 15.10.2009, Angaben in m<br />
Den aktuellen Stand finden Sie unter www.agrar.basf.de<br />
unter Infothek • Infomaterial • Kategorien – Anwendungshinweise • PDF-Dokument – Abstandsauflagen<br />
Produkt<br />
Ackerbau<br />
NW-Auflage Abstand zum Gewässer Hangneigung NS/NT- Abstand zur Saumstruktur<br />
– Zulassung in<br />
und sonstige<br />
Nr.<br />
ohne<br />
Driftminderung<br />
bei Risikokategorie > 2% Auflagen<br />
Nr.<br />
ohne<br />
Driftminderung<br />
mit<br />
Driftminderung<br />
(%)<br />
D C B<br />
bzw. mit<br />
Driftminderung %<br />
50% 75% 90%<br />
50% 75% 90%<br />
Acrobat ® Plus WG Kartoffel 605/606 10 5 5 # NT 101 B 20 0 0 0<br />
Alverde ® Kartoffel 605/606 10 5 5 # - 0 0 0 0<br />
Arrat ® Mais 642 # # # # NT 102 B 20 20 0 0<br />
Artett ® Mais 603 15 10 5 5 - 0 0 0 0<br />
(NG) 402 F 10<br />
(NG) 407 Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />
reiner Sand, schwach schluffi ger Sand und<br />
schwach toniger Sand.<br />
(NG) 315 Keine Anwendung vor dem 15. April<br />
eines Kalenderjahres.<br />
(NG) 413 Keine Anwendung auf Böden mit einem<br />
organischen Kohlenstoffgehalt (Corg.)<br />
kleiner als 1%.<br />
Artett ® -Motivell ® -Pack Mais 603 15 10 5 5 - 0 0 0 0<br />
(NG) 402 F 10<br />
Basagran ®<br />
Ackerbohne, Sojabohne*,<br />
Futtererbse*<br />
(NG) 407<br />
(NG) 315<br />
(NG) 413<br />
Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />
reiner Sand, schwach schluffi ger Sand und<br />
schwach toniger Sand.<br />
Keine Anwendung vor dem 15. April<br />
eines Kalenderjahres.<br />
Keine Anwendung auf Böden mit einem<br />
organischen Kohlenstoffgehalt (Corg.)<br />
kleiner als 1%.<br />
642 # # # # NT 101 B* 20 0 0 0<br />
(NG) 402 F 10<br />
(NG) 407 Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />
reiner Sand, schwach schluffi ger Sand und<br />
schwach toniger Sand.<br />
(NG) 315 Keine Anwendung vor dem 15. April<br />
eines Kalenderjahres.<br />
(NG) 413 Keine Anwendung auf Böden mit einem<br />
organischen Kohlenstoffgehalt (Corg.)<br />
kleiner als 1%.<br />
Basagran ® DP Triticale, Weizen, Gerste, 642 # # # # NT 101 B 20 0 0 0<br />
Roggen, Hafer, Gräser (NG) 407 Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />
(NG 412 gilt nicht für Gräser)<br />
reiner Sand, schwach schluffi ger Sand und<br />
schwach toniger Sand.<br />
(NG) 315 Keine Anwendung vor dem 15. April<br />
eines Kalenderjahres.<br />
(NG) 412 F 5<br />
(NG) 413 Keine Anwendung auf Böden mit einem<br />
organischen Kohlenstoffgehalt (Corg.)<br />
kleiner als 1%.<br />
Biathlon ® W-Getreide, S-Getreide 642 # # # # - 0 0 0 0<br />
Biathlon ® XL-Pack W-Getreide, S-Getreide 642 # # # # NT 101 B 20 0 0 0<br />
Butisan ® Raps 605/606 20 10 5 5 - 0 0 0 0<br />
Markstammkohl, Stoppelrübe 607 n.z. 15 10 5 NT 101 B 20 0 0 0<br />
Raps, Stoppelrübe 706 F 20<br />
127
Abstandsauflagen<br />
Produkt<br />
Butisan ® Komplett-<br />
Pack<br />
Raps 605/606 5 5 # # NT 125 Anwendung nur bei unter 25 °C<br />
706 F 20 NT 114 G<br />
NT 101 B /<br />
NT 144<br />
n.z. n.z. 25 5<br />
Butisan ® Top Raps 605/606 15 10 5 5 - 0 0 0 0<br />
706 F 20<br />
Cantus ® Gold Raps 605/606 5 5 # # - 0 0 0 0<br />
701 F 10<br />
Capalo ® Weizen, Gerste, Roggen, Triticale 607 n.z. 15 10 5 - 0 0 0 0<br />
701 F 10<br />
Carax ® Raps 605/606 10 5 5 # - 0 0 0 0<br />
701 F 10<br />
Caramba ®<br />
Winterraps, Weizen, Gerste 605/606 5 5 5 # - 0 0 0 0<br />
Roggen, Triticale<br />
Champion ® Weizen, Gerste Roggen 605/606 5 5 # # - 0 0 0 0<br />
701 F 10<br />
Champion ®<br />
Weizen, Gerste, Roggen 605/606 10 5 5 # - 0 0 0 0<br />
& Diamant ® -<br />
Doppelgebinde<br />
701 F 10<br />
Clio ® Super Mais 605/606 15 10 5 5 NT 108 C,D 25 25 5 5<br />
706 F 20<br />
Clio ® Top BMX-Pack Mais 605/606 15 10 5 5 NT 108 C,D 25 25 5 5<br />
706 F 20<br />
Clio ® Star & Mais 605/606 20 10 5 5 NT 101 B 20 0 0 0<br />
Spectrum ®<br />
Cycocel ® 720 Winterweizen, Sommerweizen,<br />
Winterroggen, Triticale, Hafer<br />
642 # # # # - 0 0 0 0<br />
Fastac ® SC Super<br />
Contact<br />
Focus ® Ultra<br />
Ackerbau<br />
– Zulassung in<br />
1 x Anwendung in Raps, Senf, 607 n.z. 20 10 5 NT 102 B 20 20 0 0<br />
Rübe, Getreide (100 ml)<br />
Kartoffel (65 ml) n.z. 15 10 5<br />
1 x Anwendung in Getreide<br />
n.z. 20 10 5 NT 103 B 20 20 20 0<br />
(125 ml)<br />
2 x Anwendung in Raps und in<br />
n.z. n.z. n.z. 10 NT 109 C 25 25 25 5<br />
Senf<br />
2 x Anwendung in Getreide<br />
n.z. n.z. n.z. 15 NT 109 C 25 25 25 5<br />
(125 ml)<br />
Raps, Senf, Rübe, Getreide 701 F 10<br />
Kartoffel 705 F 5<br />
Winterraps, Futter-/Zuckerrübe,<br />
Mais, Kartoffeln, Acker bohne,<br />
Soja bohne<br />
NW-Auflage<br />
und sonstige<br />
Nr.<br />
Abstand zum Gewässer<br />
ohne bei Risikokategorie<br />
Driftminderung<br />
D C B<br />
bzw. mit<br />
Driftminderung %<br />
50% 75% 90%<br />
Hangneigung<br />
> 2%<br />
(nur bei Queckenbekämpfung)<br />
NS/NT-<br />
Auflagen<br />
Nr.<br />
642 # # # # NT 101 B<br />
Abstand zur Saumstruktur<br />
ohne<br />
Driftminderung<br />
mit<br />
Driftminderung<br />
(%)<br />
50% 75% 90%<br />
20 0 0 0<br />
Jockey ® Weizen, Gerste keine Auflage<br />
Juwel ® Futter-/Zuckerrüben 609 5 # # # - 0 0 0 0<br />
701 F 10<br />
Juwel ® Top Weizen, Gerste, Roggen 605/606 15 10 5 5 - 0 0 0 0<br />
701 F 10<br />
Triticale 605/606 10 10 5 5<br />
705 F 5<br />
Lexus ®2<br />
Winterweizen, Winterroggen<br />
Triticale, Dinkel, Winterhafer,<br />
Sommerhafer<br />
642 # # # # NT 101 B 20 0 0 0<br />
128
Abstandsauflagen<br />
Produkt<br />
Malibu ®<br />
Ackerbau<br />
– Zulassung in<br />
Winterweizen, Wintergerste,<br />
Winterroggen, Triticale<br />
NW-Auflage<br />
und sonstige<br />
Nr.<br />
Abstand zum Gewässer<br />
ohne bei Risikokategorie<br />
Driftminderung<br />
D C B<br />
bzw. mit<br />
Driftminderung %<br />
50% 75% 90%<br />
Hangneigung<br />
> 2%<br />
NS/NT-<br />
Auflagen<br />
Nr.<br />
605/606 20 10 5 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />
Medax ® Top Winterweizen, Wintergerste, 642 # # # # - 0 0 0 0<br />
Winterroggen, Triticale<br />
Motivell ® Mais 603 5 # # # - 0 0 0 0<br />
Motivell ® & Clio ® Star Mais 603 5 # # # NT 101 B 20 0 0 0<br />
Nimbus ® CS Winterraps 605/606 10 5 5 # NT 125 Anwendung nur bei unter 25 °C<br />
706 F 20 NT 114 G<br />
NT101 B /<br />
NT 144<br />
Abstand zur Saumstruktur<br />
ohne<br />
Driftminderung<br />
mit<br />
Driftminderung<br />
(%)<br />
50% 75% 90%<br />
n.z. n.z. 25 5<br />
Opus ® Top Weizen, Gerste, Roggen, Triticale 605/606 20 15 10 5 - 0 0 0 0<br />
701 F 10<br />
Osiris ® Weizen 605/606 20 10 5 5 - 0 0 0 0<br />
701 F 10<br />
Perfekthion ® Getreide 642 # # # # NT 109 C 25 25 25 5<br />
Zucker-/Futterrübe 642 # # # # NT 108 C,D 25 25 5 5<br />
Picona ®<br />
Winterweizen, Wintergerste, 605/606 15 10 5 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />
Winterroggen, Triticale<br />
Polyram ® WG Kartoffeln 607 n.z. 15 10 5 - 0 0 0 0<br />
Rebell ®<br />
Zucker-/Futterrüben<br />
605/606* 10 5 5 # NT 101 B 20 0 0 0<br />
* Nachaufl auf<br />
(NG) 407 Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />
reiner Sand, schwach schluffi ger Sand<br />
und schwach toniger Sand.<br />
(NG) 402 F 10<br />
Rubin ® TT<br />
Weizen, Gerste, Roggen, Hafer,<br />
Triticale<br />
keine Aufl age<br />
Signum ® Kartoffel 609 5 # # # - 0 0 0 0<br />
Spectrum ® Aqua-Pack Mais 605/606 20 20 10 5 NT 108 C,D 25 25 5 5<br />
705 F 5<br />
Sonnenblume 605/606 20 10 5 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />
Spectrum ® F-Pack Futter-/Zuckerrüben 605/606 15 10 5 5 NT 101 B 20 0 0 0<br />
Spectrum ® R-Pack Futter-/Zuckerrüben<br />
605/606* 15 10 5 5 NT 101 B 20 0 0 0<br />
* Nachaufl auf<br />
(NG) 407 Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />
reiner Sand, schwach schluffi ger Sand<br />
und schwach toniger Sand.<br />
(NG) 402 F 10<br />
129
Abstandsauflagen<br />
Produkt<br />
Stomp ® Aqua<br />
Ackerbau<br />
– Zulassung in<br />
Wintergetreide und Mais<br />
(VA, NA 3,5 l/ha),<br />
Ackerbohne und Futtererbse<br />
(VA 3,5 l/ha)<br />
NW-Auflage<br />
und sonstige<br />
Nr.<br />
Abstand zum Gewässer<br />
ohne bei Risikokategorie<br />
Driftminderung<br />
D C B<br />
bzw. mit<br />
Driftminderung %<br />
50% 75% 90%<br />
Hangneigung<br />
> 2%<br />
NS/NT-<br />
Auflagen<br />
Nr.<br />
Abstand zur Saumstruktur<br />
ohne<br />
Driftminderung<br />
mit<br />
Driftminderung<br />
(%)<br />
50% 75% 90%<br />
605/606 20 20 10 5 NT108 C,D 25 25 5 5<br />
705 F 5<br />
Erbse (NA), Futtererbse 605/606 20 15 10 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />
(NA, 3 l/ha)<br />
Gräser, Rotklee und Luzerne 605/606 15 10 5 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />
Raps (NAH 2 l/ha) 605/606 15 10 5 5 NT 103 B 20 20 20 0<br />
Lupine, Sojabohne, Sonnenblume 605/606 20 10 5 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />
(VA 2,6 l/ha)<br />
Wintergetreide<br />
(VA + NA 4,4 l/ha)<br />
Mais (VA + NA 4,4 l/ha)<br />
Ackerbohne u. Futtererbse<br />
(VA 4,4 l/ha)<br />
607 n.z. 20 20 10 NT 108 C,D 25 25 5 5<br />
Sumicidin ® Alpha 1 EC Getreide (200 ml/ha) 607 n.z. 15 10 5 NT 103 B 20 20 20 0<br />
Kartoffel, Raps,<br />
607 n.z. 20 10 5<br />
Getreide (250 ml/ha)<br />
Kartoffel, Getreide, Raps, 706 F 20<br />
Trebon ®3 30 EC Raps 607 n.z. n.z. n.z. 10 NT 101 B 20 0 0 0<br />
701 F 10<br />
# - Abstände sind nicht von der Zulassungsbehörde vorgeschrieben, sondern werden von den Bundesländern festgelegt<br />
B - keine verlustmindernde Technik erforderlich, wenn Nachbarfl äche=Straße, Weg, Platz oder Nachbarfl äche mit lw./gärtn. Nutzung oder Rückenspritze oder Gehölze
Abstandsauflagen<br />
Erklärung der Abstandsauflagen<br />
Abstände zu Oberflächengewässern<br />
NW 600/601: Feste Abstände zu Gewässern unabhängig<br />
der verwendeten Anwendungstechnik. (Betrifft nur noch alte<br />
Zulassungen. Aufl agen werden nicht mehr vergeben.)<br />
NW 603: Flexible Abstände in den Kategorien A, B, C, D.<br />
Neben der Anwendungstechnik werden auch Gewässer und<br />
Ufervegetation in einem Punktesystem bewertet. Dabei nimmt<br />
die abdriftmindernde Technik den größten Stellenwert ein. Nur<br />
diese Punktzahlen sind in der Tabelle berücksichtigt. Aufl age<br />
wird nicht mehr vergeben.<br />
NW 605/606: Beide Aufl agen werden zusammen vergeben. In<br />
der NW 605 sind die Abstände in den verschiedenen Abdriftminderungsklassen<br />
50, 75 und 90 % angegeben. Die NW 606<br />
gibt den Abstand beim Einsatz von Standarddüsen an.<br />
NW 607: Das PSM darf auf Flächen neben Gewässern nur<br />
mit der angegebenen abdriftreduzierenden Technik eingesetzt<br />
werden. Der genannte Mindestabstand von 5, 10, 15 oder<br />
20 m ist in jedem Fall einzuhalten. Ein Einsatz mit geringer abdriftreduzierender<br />
Technik oder ohne diese Technik ist auf der<br />
ganzen Fläche verboten!<br />
NW 609: Beim Einsatz abdriftmindernder Technik ist kein<br />
Abstand zu Oberfl ächengewässern erforderlich. Bei<br />
Verwendung von Standarddüsen muss der angegebene Abstand<br />
eingehalten werden.<br />
NW 642: Die Anwendung in oder unmittelbar an oberirdischen<br />
Gewässern oder Küstengewässern ist nicht zulässig.<br />
Weitere Anwendungsauflagen<br />
NT 114: Mindestens 5 m Abstand zu Saumstrukturen<br />
(gilt z. B. für alle clomazonehaltigen Mittel).<br />
NT 125: Kein Einsatz bei Tageshöchsttemperaturen über<br />
25 °C.<br />
NT 144: Mind. 300 l/ha Wasseraufwandmenge, 0 bis 5 m kein<br />
Einsatz, da gleichzeitig NT 114 gilt, dann ab 5 m Abstand bis<br />
25 m mit 90 %-Düsen, anschließend mind. 75 %-Düsen<br />
(gilt für clomazonehaltige Mittel).<br />
Die Aufl agen NG 402, 404 und 409 beziehen sich auf Flächen<br />
mit Hangneigung, welche an Gewässer angrenzen. Hier muss<br />
ein mit einer geschlossenen Pfl anzendecke vorhandener unterschiedlich<br />
breiter Randstreifen vorhanden sein.<br />
Nicht erforderlich ist der Randstreifen bei Anwendung von<br />
Direkt- oder Mulchsaatverfahren.<br />
Die Aufl agen NW 701, 703, 705, 706 haben ähnlichen Inhalt<br />
wie die genannten NG 402, 404, 409.<br />
Die Aufl agen NG 405 und 408 schränken den Pfl anzenschutzmitteleinsatz<br />
auf drainierten Flächen ein.<br />
Die Aufl age NG 410 untersagt den Pfl anzenschutzmitteleinsatz<br />
auf Flächen mit über 30 % Tonanteil.<br />
Die Aufl age NG 411 untersagt den Pfl anzenschutzmitteleinsatz<br />
auf sandigen Böden mit einem Humusanteil unter 1 % C org.<br />
.<br />
Den Abstand zu Gewässern regeln die Aufl agen NW 600, NW<br />
601, NW 603, NW 605, NW 606, NW 607, NW 609.<br />
131
Verpackungsgrößen/Gebinde<br />
Verpackungsgrößen und Gebinde<br />
Handelsname<br />
Versandgebinde<br />
Inhalt<br />
Acrobat ® Plus WG 1 x 10 kg Papier-Ventilsack<br />
Alverde ®<br />
10 x 1 l Kunststoff-Flasche<br />
Artett ® -Motivell ® -Pack 2 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
1 x 4 l Kunststoff-Kanister<br />
Arrat ®<br />
1 x 0,8 kg + 1 x 4 l<br />
Kunststoff-Kanister<br />
Basagran ®<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
Basagran ® DP<br />
2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />
50 l Ecomatic ® -Fass<br />
Biathlon ®<br />
10 x 0,35 kg Kunststoff-Flasche<br />
4 x 1,40 kg Kunststoff-Flasche<br />
Biathlon ® XL-Pack 2 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
+ 2 x 0,47 l Kunststoff-Flasche<br />
Butisan ®<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
Butisan ® Top<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
30 l Ecomatic ® -Fass<br />
Butisan ® Komplett-Pack 1 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />
+ 1 x 1 l Kunststoff-Flasche<br />
Cantus ® Gold<br />
10 x 1 l Kunststoff-Flasche<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
30 l Ecomatic ® -Fass<br />
Capalo ®<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />
50 l Ecomatic ® -Fass<br />
Caramba ®<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
50 l Ecomatic ® -Fass<br />
Carax ®<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />
Champion ®<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
Champion ® & Diamant ® -<br />
Pack<br />
Clio ® Star & Spectrum ®<br />
Clio ® Super<br />
Clio ® Top-BMX-Pack<br />
Cycocel ® 720<br />
1 x 5 l + 1 x 5 l<br />
Kunststoff-Kanister<br />
1 x 10 l + 1 x 10 l<br />
Kunststoff-Kanister<br />
50 l + 50 l Ecomatic ® -Fass<br />
2 x 5 l + 2 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
1 x 10 l + 1 x 10 l<br />
Kunststoff-Kanister<br />
1 x 5 l + 1 x 5 l<br />
Kunststoff-Kanister<br />
2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />
Handelsname<br />
Versandgebinde<br />
Inhalt<br />
Fastac ® SC Super Contact 10 x 0,5 l Kunststoff-Kanister<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />
1 x 20 l Kunststoff-Fass<br />
Focus ® Ultra<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
30 l Ecomatic ® -Fass<br />
Jockey ® 2 x 10 l Kanister<br />
1 x 50 l Fass<br />
1 x 200 l Fass<br />
1 x 1000 l Container (IBC)<br />
Juwel ®<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
Juwel ® Top<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
50 l Ecomatic ® -Fass<br />
Lexus ®2<br />
10 x 0,1 kg Kunststoff-Dose<br />
10 x 0,5 kg Kunststoff-Dose<br />
Malibu ®<br />
2 x 10 l Kanister<br />
50 l Ecomatic ® -Fass<br />
Medax ® Top<br />
2 x 5 l + 2 x 5 kg<br />
Kunststoff-Kanister<br />
Motivell ®<br />
12 x 1 l Kunststoff-Flasche<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
Motivell ® & Clio ® Star 2 x 5 l + 2 x 5 l<br />
Kunststoff-Kanister<br />
Nimbus ® CS<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />
50 l Ecomatic ® -Fass<br />
NutriSeed ®<br />
1 x 10 l Kunststoff-Fass<br />
1 x 200 l Kunststoff-Fass<br />
Osiris ®<br />
2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />
50 l Ecomatic ® -Fass<br />
Opus ® Top<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
50 l Ecomatic ® -Fass<br />
Perfekthion ®<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
Picona ®<br />
2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />
Polyram ® WG<br />
1 x 10 kg Papier-Ventilsack<br />
Rebell ®<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
Rubin ® TT 10 x 1 l Kunststoff-Flasche<br />
2 x 10 l Kanister<br />
1 x 50 l Fass<br />
1 x 200 l Fass<br />
1 x 1000 l IBC<br />
132
Verpackungsgrößen/Gebinde<br />
Handelsname<br />
Versandgebinde<br />
Inhalt<br />
Signum ®<br />
2 x 5 kg Kunststoff-Kanister<br />
10 x 1 kg Kunststoff-Flasche<br />
Spectrum ® -Aqua-Pack 1 x 5 l + 1 x 10 l<br />
Kunststoff-Kanister<br />
Spectrum ® -F-Pack 2 x 5 l + 1 x 5 l<br />
Kunststoff-Kanister<br />
Spectrum ® -R-Pack 4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
Stomp ® Aqua<br />
2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />
50 l Ecomatic ® -Fass<br />
Sumicidin ®1 Alpha EC 4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
12 x 1 l Kunststoff-Kanister<br />
Trebon ®3 30 EC<br />
10 x 1 l Kunststoff-Kanister<br />
4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />
Bei Postversand sind die AGB der Deutschen Post AG<br />
einzuhalten. Im Regelfall wird der Postversand nicht empfohlen.<br />
®<br />
= Registrierte Marke der <strong>BASF</strong><br />
®1<br />
= Registrierte Marke von Sumitomo<br />
®2<br />
= Registrierte Marke von DuPont<br />
®3<br />
= Registrierte Marke von Mitsui Chemicals, Inc.<br />
(Zulassungsinhaber Spieß-Urania)<br />
133
134<br />
Notizen
® = eingetragene Marke von <strong>BASF</strong> Aktiengesellschaft<br />
Registrierte Marken anderer Hersteller:<br />
Bayer CropSciences GmbH: Atlantis WG ® , Betanal ® Expert,<br />
Cadou ® , Loredo ®<br />
Borax: Solubor ® DF<br />
CBW Chemie GmbH: Camposan ®<br />
Compo: Nutribor ® , Nutrimix ® , NutriSeed ®<br />
Dow AgroSciences GmbH: Broadway ® , Falkon ® , Primus ® ,<br />
Starane ®<br />
DuPont: Ciral ® , Concert ® SX ® , Debut ® , Gropper ® SX ® , Lexus ® ,<br />
Pointer ® SX ®<br />
Evonik Goldschmidt GmbH: Break thru ®<br />
FMC Chemical: Centium ®<br />
ISK Biosciences Europe: Motivell ® , Ranman ®<br />
K+S Nitrogen: Nitrophoska ®<br />
Makhteshim-Agan: Goltix ® SC<br />
Monsanto Agrar GmbH: Monitor ®<br />
Nufarm Deutschland GmbH: Lentipur ® , Ralon ® Super,<br />
Zeagran ® Ultimate<br />
Spiess-Urania: Brazzos ® , Designer ® , Trebon ®<br />
Sumitomo Chemical: Sumicidin ® Alpha EC<br />
Syngenta: Axial ® 50 EC, Boxer ® , Topik ® 100 EL<br />
WITCO Corporation: Monfast ® 135<br />
Die Angaben in dieser Druckschrift basieren auf unseren<br />
derzeitigen Kenntnissen und Erfahrungen. Sie befreien den<br />
Anwender wegen der Fülle möglicher Einfl üsse bei der Anwendung<br />
unseres Produktes nicht von eigenen Prüfungen und<br />
Versuchen. Alle hierin gemachten Angaben und Informationen<br />
können sich ohne Vorankündigung ändern. In jedem Fall sind<br />
die Angaben in der Gebrauchsanleitung und die Festsetzungen<br />
der Zulassung des Produktes zu beachten. Etwaige Schutzrechte<br />
sowie bestehende Gesetze und Bestimmungen sind<br />
vom Anwender unseres Produktes in eigener Verantwortung<br />
zu beachten.
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