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Niedersachen - BASF

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Getreide Raps Mais Kartoffeln Rüben<br />

Leguminosen<br />

Kulturenratgeber<br />

Niedersachsen<br />

Vertriebsstandort und Versuchsschwerpunkt<br />

Rittergut Dunau, Foto: Dr. B. Wilmsmeier


Vorwort<br />

Ihr neuer <strong>BASF</strong>-Kulturenratgeber 2010<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

mit den besten Wünschen für ein gesundes und erfolgreiches<br />

Jahr 2010 verbinden wir wiederum unseren Dank für die vertrauensvolle<br />

und freundschaftliche Zusammenarbeit auch im<br />

vergangenen Jahr.<br />

Wir möchten Ihnen auch in diesem Jahr mit unseren Ideen und<br />

Empfehlungen wieder hilfreich zur Seite stehen. Vor Ihnen liegt<br />

der neue, regionale „Kulturenratgeber 2010” der <strong>BASF</strong> für<br />

Niedersachsen.<br />

Die Mitarbeiter des <strong>BASF</strong>-Vertriebsstandortes in Dunau (bei<br />

Hannover) haben für Sie die Erfahrungen und Beobachtungen<br />

des Jahres 2009 von den verschiedenen Versuchsstandorten<br />

im Lande (Dunau, Hingste, Teendorf, Stapel, Rupennest,<br />

Bühren) zusammengestellt. Viele von Ihnen haben die Versuche<br />

bei unseren Felderkieks und Feldtagen 2009 besichtigt.<br />

Durch die breitflächige Streuung der Standorte über ganz Niedersachsen<br />

inkl. Weser-Ems sind wir bemüht, Ergebnisse und<br />

Empfehlungen noch stärker regionalisiert auszurichten.<br />

Sie finden zu Beginn jedes Kapitels kurze Produktbeschreibungen<br />

der jeweils relevanten Produkte und anschließend<br />

einen regional verfassten Beitrag aus unserer/Ihrer<br />

Region.<br />

Wenn man an das vergangene Frühjahr 2009 zurückdenkt,<br />

fallen einem schnell die nachfolgenden Schlagworte ein:<br />

Endlich mal wieder ein Winter – Frostgrade und -tage bis<br />

Ende März – sehr trockener April – insgesamt schwaches<br />

Ausgangsniveau mit Pilzkrankheiten im Getreide und Raps<br />

– später dominierten die Rostkrankheiten in Weizen, Roggen<br />

und Triticale – in der Gerste Rost und Ramularia – trotz trockenem<br />

Frühjahr starkes Auftreten von Halmbruch – insgesamt<br />

wenig Lager – starker Befall mit Glanzkäfern im Raps – starker<br />

Spätbefall mit Blattläusen im Getreide – moderates Auftreten<br />

von Phytophthora und Alternaria in Kartoffeln – und letztendlich<br />

insgesamt erfreulich hohe Erträge und regional enttäuschende<br />

(Weizen-) Qualitäten (Proteingehalte zu niedrig).<br />

Die Produkte der <strong>BASF</strong> haben sich bewährt und ihre Praxistauglichkeit<br />

wiederholt unter Beweis gestellt.<br />

Die Fungizide zeigten überlegene Wirkungsgrade bei der Bekämpfung<br />

der wichtigsten Krankheiten, und Clio ® Top bestätigte<br />

seine herausragende Breitenwirkung gegen Unkräuter und<br />

Ungräser (alle Hirse-Arten!!) im Mais.<br />

Im Raps zeigte sich einmal mehr, dass die Vollblütebehandlung<br />

auch unter schwachen Befallsbedingungen mit Sclerotinia<br />

Standard werden sollte.<br />

Ungeachtet der zurzeit unbefriedigenden Erzeugerpreise, die<br />

mittlerweile auf dem Niveau von 2006 liegen, und einer weltweit<br />

nach wie vor knappen Bestandssituation dürfte es sich<br />

aber auch 2010 wieder lohnen, eine angepasst hohe Intensität<br />

bei den Pflanzenschutzmaßnahmen zu fahren. Ertragssteigernde<br />

Maßnahmen sind die einzige Möglichkeit, um die<br />

Stückkosten zu minimieren. Versuchen Sie, durch angepassten<br />

Pflanzenschutz den maximalen Erlös vom Acker zu holen!<br />

Wir werden auch im Jahr 2010 darum bemüht sein, die Ihrerseits<br />

in uns gesteckten Erwartungen in vielfältiger Hinsicht zu<br />

erfüllen. Durch die Aktivitäten auf unseren Versuchsfeldern<br />

werden wir weiter versuchen, in direkter Zusammenarbeit mit<br />

landwirtschaftlichen Betrieben zielgerichtete und effektive<br />

Pflanzenschutzstrategien für die Praxis zu entwickeln.<br />

Helfen werden dabei sicher auch unsere neuen Produkte für<br />

das Frühjahr 2010: Osiris ® als breit wirksame Fungizidlösung<br />

für die (späte) Ährenbehandlung des Weizens,<br />

Clio ® Top BMX-Pack als neue Herbizid-Komplett-Lösung<br />

gegen alle wichtigen Unkräuter und Ungräser im Mais, und<br />

schließlich Carax ® als neuer Standard zur Lagervermeidung<br />

und Krankheitsbekämpfung im Raps. Darüber hinaus sind<br />

auch in diesem Jahr wieder Arbeitskreise, Seminare und<br />

Versuchsbesichtigungen mit Landwirten, Handel, amtlichem<br />

Dienst und Ringleitern in Vorbereitung.<br />

Der „Kulturenratgeber 2010” soll Ihnen in gewohnter Form<br />

während der Saison als Nachschlagewerk dienen und die eine<br />

oder andere Anregung geben – nicht mehr und nicht weniger.<br />

Passen Sie unsere Empfehlungen den regionalen Gegebenheiten<br />

Ihres Standortes bzw. Ihres Betriebes an. Beobachten<br />

Sie Ihre Bestände sorgfältig und beachten Sie auch die Warnhinweise<br />

des amtlichen Dienstes.<br />

Wie in der Vergangenheit bieten wir Ihnen auch 2010 an, neben<br />

Dunau unsere übrigen Versuchsstandorte Hingste, Bühren,<br />

Rupennest, Stapel und Teendorf zu besuchen. Machen Sie<br />

zahlreich Gebrauch davon und überzeugen Sie sich vor Ort<br />

von unseren Empfehlungen! Unsere Kolleginnen und Kollegen<br />

stehen Ihnen als Gesprächspartner gern zur Verfügung. Nutzen<br />

Sie diesen Dialog! Wir freuen uns darauf.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

im Namen des <strong>BASF</strong>-Teams aus Niedersachsen<br />

Dr. Christoph Hempler, Technischer Leiter,<br />

und das <strong>BASF</strong>-Team Niedersachsen<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

Ihre Ansprechpartner vor Ort 4<br />

Getreide 6<br />

Raps 58<br />

Mais 78<br />

Kartoffeln 90<br />

Rüben 104<br />

Leguminosen 116<br />

Produktionstechnik Grünland 120<br />

Produktionstechnik Öllein 121<br />

Ecomatic ® 122<br />

Schlagkartei 123<br />

proPlant-Prognose 124<br />

Ecokanister 125<br />

Services 126<br />

Abstandsauflagen 127<br />

Verpackungsgrößen/Gebinde 132<br />

Besuchen Sie unsere Feldtage<br />

am 10. 06. 2010 in Bühren,<br />

am 22. 06. 2010 in Hingste und<br />

am 24. 06. 2010 in Dunau!<br />

3


Ihre Ansprechpartner vor Ort<br />

<strong>BASF</strong> SE<br />

Agricultural Products<br />

Business Management Germany<br />

Region Nord-West<br />

Auf der Dunau 1<br />

30926 Seelze-Lathwehren<br />

Tel.: 0 51 37/ 82 51-6<br />

Fax: 0 51 37/ 82 51-80<br />

Leitung:<br />

Mario Schneider<br />

Regionalleiter<br />

Tel.: 0 51 37/82 51-76<br />

Mobil: 0173/3 47 92 57<br />

E-Mail: mario.schneider@basf.com<br />

Dr. Christoph Hempler<br />

Technischer Leiter<br />

Tel.: 04172/961641<br />

Fax: 0 41 72 / 96 16 42<br />

Mobil: 01 72/ 7 42 45 31<br />

E-Mail: christoph.hempler@basf.com<br />

Eckhardt Giere<br />

Kundenstrategiemanager<br />

Tel.: 05826/950391<br />

Fax.: 05826/950392<br />

Mobil: 0174/3495661<br />

E-Mail: eckhardt.giere@basf.com<br />

Büro<br />

Dr. Bettina Wilmsmeier<br />

Regionale Werbung/Marketing<br />

Tel.: 0 51 37/82 51-74<br />

E-Mail: bettina.wilmsmeier@basf.com<br />

Klaus Kühling<br />

Fachberater Gemüse- und Obstbau<br />

Tel.: 0 48 25 / 90 20 53<br />

Fax.: 0 48 25/90 20 61<br />

Mobil: 01 72 / 742 49 23<br />

E-Mail: klaus.a.kuehling@basf.com<br />

Romina Rohwedder<br />

Sekretariat<br />

Tel.: 0 51 37/82 51-79<br />

E-Mail: romina.rohwedder@basf.com<br />

Frank Schäfer<br />

ServiceLand<br />

Tel.: 01805/115656<br />

Fax: 01805/114343<br />

4


Ihre Ansprechpartner vor Ort<br />

Ewald Mödden<br />

Michael Sander<br />

Christian Rathing<br />

Eckhardt Giere<br />

Tel.: 05931/409651<br />

Fax: 05931/409652<br />

Mobil: 01 72 / 7 43 78 05<br />

E-Mail: ewald.moedden<br />

@basf.com<br />

Tel.: 0 44 02 / 9 16 06 74<br />

Fax: 0 44 02/ 9 16 06 75<br />

Mobil: 0173/3 49 12 43<br />

E-Mail: michael.a.sander@<br />

basf.com<br />

Tel.: 0 51 51/ 9 56 67 91<br />

Fax: 05151/9566793<br />

Mobil: 01 74 / 3 19 74 80<br />

E-Mail: christian.rathing<br />

@basf.com<br />

Tel.: 05826/950391<br />

Fax: 05826/950392<br />

Mobil: 0174/3495661<br />

E-Mail: eckhardt.giere<br />

@basf.com<br />

Hamburg<br />

Versuchsstandort<br />

Rupennest<br />

Versuchsschwerpunkt<br />

Bühren<br />

Vertriebsstandort<br />

Nord-West<br />

und Versuchsschwerpunkt<br />

Dunau<br />

Versuchsschwerpunkt<br />

Hingste<br />

Hannover<br />

Thomas Fannasch<br />

Tel.: 04204/913173<br />

Fax: 04204/913174<br />

Mobil: 0172/7437107<br />

E-Mail: thomas.fannasch<br />

@basf.com<br />

Dieter Kantelberg<br />

Tel.: 05462/71185<br />

Fax: 0 54 62/ 7 11 84<br />

Mobil: 0172/7424663<br />

E-Mail: claus-dieter.kantelberg<br />

@basf.com<br />

Volker Garburg<br />

Tel.: 0531/2311156<br />

Fax: 05 31/2 31 11 57<br />

Mobil: 01 74/3 49 56 60<br />

E-Mail: volker.garburg<br />

@basf.com<br />

Heino Husmann<br />

Bernd Grupe<br />

Ralf Avenriep<br />

Helge Sonnenberg<br />

Tel.: 05021/911767<br />

Fax: 0 50 21/ 91 02 36<br />

Mobil: 0174/3 49 36 41<br />

E-Mail: heino.husmann<br />

@basf.com<br />

Tel.: 0 55 33 / 93 40 20<br />

Fax: 0 55 33/ 93 40 21<br />

Mobil: 0172/7437108<br />

E-Mail: bernd.grupe<br />

@basf.com<br />

Tel.: 0 51 90/ 98 47 73<br />

Fax: 0 51 90/ 98 47 81<br />

Mobil: 01 72/7 43 78 04<br />

E-Mail: ralf.avenriep<br />

@basf.com<br />

Tel.: 05171/22227<br />

Fax: 05171/905081<br />

Mobil: 0172/7465728<br />

E-Mail: helge.sonnenberg<br />

@basf.com<br />

5


Getreide<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

6


Getreide<br />

Getreide<br />

Seite<br />

Getreideherbizide<br />

Produktinformationen:<br />

Getreideherbizide Frühjahr 8<br />

Biathlon ®<br />

Biathlon ® XL-Pack<br />

Basagran ® DP<br />

Getreideherbizide Herbst 9<br />

Stomp ® Aqua<br />

Malibu ®<br />

Picona ®<br />

Unkraut- und Ungrasbekämpfung im Frühjahr 10<br />

Unkraut- und Ungrasbekämpfung im Herbst 13<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen Herbst 16<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen Frühjahr 17<br />

Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz 18<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Schädlingsbekämpfung im Getreide<br />

Produktinformationen: 20<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

Perfekthion ®<br />

Fastac ® SC Super Contact<br />

Strategien zur Schädlingsbekämpfung 21<br />

Mais<br />

Spurennährstoffdüngung im Getreide 23<br />

Wachstumsregler im Getreide<br />

Produktinformationen: 24<br />

Cycocel ® 720<br />

Medax ® Top<br />

Nutrimix ® fluid<br />

Empfehlungen zum Einsatz von Wachstumsreglern 25<br />

Kartoffeln<br />

Getreidefungizide<br />

Neu: Osiris ® - Die Krönung für beste Qualität Ihres<br />

Getreides 31<br />

Produktinformationen: 33<br />

Capalo ®<br />

Champion ® & Diamant ®<br />

Osiris ®<br />

Regionale Informationen zur Krankheitsbekämpfung 34<br />

Getreidebeizen<br />

Produktinformationen: 46<br />

Rubin ® TT<br />

Jockey ®<br />

NutriSeed ®<br />

Empfehlungen zur Getreidebeizung 47<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

Produktionstechnik in der Marsch 49<br />

Produktionstechnik auf leichen Standorten 50<br />

Übersicht Produktionstechniken 54<br />

7


Getreideherbizide Frühjahr<br />

DAS BASISHERBIZID<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Segment<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Breites Wirkungsspektrum gegen<br />

Unkräuter,<br />

von Vegetationsbeginn bis ES 39<br />

einsetzbar<br />

• Breites Wirkungsspektrum gegen<br />

Unkräuter<br />

• Idealer Partner für Atlantis ® WG<br />

bei Ackerfuchsschwanz in Weizen<br />

und Triticale<br />

• Exzellente Verträglichkeit in allen<br />

Getreidearten<br />

• Von Vegetationsbeginn bis ES 39<br />

einsetzbar<br />

• Mit allen Partnern mischbar<br />

• Nachbau aller Kulturen möglich<br />

Sehr breite Wirkung inklusive<br />

Klettenlabkraut und Kornblume,<br />

von Vegetationsbeginn bis ES 39<br />

einsetzbar<br />

• Sehr breite Wirkung inklusive<br />

Klettenlabkraut und Kornblume<br />

• Sehr gute Verträglichkeit in allen<br />

Getreidearten<br />

• Langer Einsatzzeitraum bis ES 39<br />

• Sichere Wirkung, auch bei kühler<br />

Witterung<br />

• Keine Nachbaubeschränkungen<br />

Sehr breite Wirkung gegen alle<br />

wesentlichen Unkräuter inkl.<br />

Klettenlabkraut und Kornblume,<br />

langer Einsatzzeitraum bis ES 49<br />

Einsatzkulturen Winter- und Sommergetreide Winter- und Sommergetreide Winter- und Sommergetreide<br />

Wirkstoffe 714 g/kg Tritosulfuron 714 g/kg Tritosulfuron +<br />

100 g/l Fluroxypyr +<br />

2,5 g/l Florasulam<br />

Einsatztermin<br />

Nachaufl auf im Frühjahr<br />

Wintergetreide: ES 21–39<br />

Sommergetreide: ES 13–39<br />

Nachaufl auf im Frühjahr<br />

Wintergetreide: ES 21–39<br />

Sommergetreide: ES 13–29<br />

333 g/l Bentazon +<br />

233 g/l Dichlorprop-P<br />

Nachaufl auf im Frühjahr<br />

ES 13–49<br />

Wirkungsweise Blattwirkung Blattwirkung Blattwirkung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Gebindegröße<br />

70 g/ha 70 g/ha Biathlon ® +<br />

0,75 l/ha Starane ® XL<br />

0,35 kg<br />

1,4 kg<br />

0,47 kg Biathlon ® +<br />

5 l Starane ® XL<br />

2,0 l/ha–3,0 l/ha<br />

10 Liter<br />

50 Liter Ecomatic ®<br />

• Langer Anwendungszeitraum:<br />

von ES 13 bis 49, dadurch gut<br />

zur Nachbehandlung von Disteln,<br />

Winden, Kamille u. v. a. einsetzbar<br />

• Breites Wirkungsspektrum inkl.<br />

Klettenlabkraut, Kornblume und<br />

Storchschnabel<br />

• Resistenzbrecher in sulfonylharnstoffreichen<br />

Fruchtfolgen<br />

• Beste Kulturverträglichkeit<br />

8


Getreideherbizide Herbst<br />

®<br />

Segment<br />

AQUA<br />

Das Basisherbizid für jeden<br />

Partner durch breite Wirkung<br />

gegen Unkräuter und Ungräser<br />

Sichere Gräserwirkung durch zwei<br />

Wirkstoffe,<br />

mit Zwei-Phasen-Wirkung gegen<br />

Ackerfuchsschwanz und Windhalm<br />

Der wirtschaftliche Unkrautpartner<br />

Breit wirksam gegen die wichtigen<br />

Herbstunkräuter inklusive Mohn<br />

und Ausfallraps<br />

Getreide<br />

Einsatzkulturen<br />

Winterweizen, Wintergerste,<br />

Winterroggen, Wintertriticale<br />

Winterweizen, Wintergerste,<br />

Winterroggen, Wintertriticale<br />

Winterweizen, Wintergerste,<br />

Winterroggen, Wintertriticale<br />

Wirkstoffe 455 g/l Pendimethalin 300 g/l Pendimethalin +<br />

60 g/l Flufenacet<br />

16 g/l Picolinafen +<br />

320 g/l Pendimethalin<br />

Einsatztermine Vor- und Nachaufl auf im Herbst Vor- und Nachaufl auf im Herbst Nachaufl auf im Herbst<br />

Raps<br />

Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Blatt- und Bodenwirkung Blatt- und Bodenwirkung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Gebindegröße<br />

1,5–3,5 l/ha + Gräserpartner<br />

Bitte Regional-Empfehlung<br />

beachten!<br />

gegen Ackerfuchsschwanz und<br />

Unkräuter: 4,0 l/ha;<br />

gegen Windhalm und Unkräuter:<br />

3,0 l/ha<br />

10 Liter<br />

10 Liter<br />

10 Liter<br />

50 Liter Ecomatic ® 50 Liter Ecomatic ®<br />

1,5–2,5 l/ha + Gräserpartner<br />

Mais<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

• Wichtiger Baustein im Resistenzmanagement<br />

bei Ungräsern<br />

• Lange Dauerwirkung durch kontinuierliches<br />

Aufl ösen der Kapseln<br />

• Hohe Verträglichkeit<br />

• Ideal bei reduzierter Bodenbearbeitung<br />

• Einfache Handhabung und<br />

einfach abspülbar<br />

• Unterstützung der Gräserwirkung<br />

durch Pendimethalin<br />

• In allen Getreidearten und auf<br />

allen Flächen einsetzbar<br />

• Hervorragende Dauerwirkung<br />

• Sehr gute Getreideverträglichkeit<br />

• Nachbau aller Kulturen möglich<br />

• Unterstützung der Gräserwirkung<br />

durch Pendimethalin<br />

• Resistenzvorbeugung durch zwei<br />

verschiedene Wirkstoffklassen<br />

• Sichere Wirkung über Blatt und<br />

Boden<br />

• Hervorragendes Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis<br />

• Schnell sichtbare Wirkung<br />

• In allen Getreidearten zugelassen<br />

• Nachbau aller Kulturen möglich<br />

• Unterstützung der Gräserwirkung<br />

durch Pendimethalin<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

9


Getreideherbizide Frühjahr<br />

Strategien zur Unkraut- und Ungrasbekämpfung in<br />

Getreide im Frühjahr<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Ewald Mödden, Verkaufsberater Weser-Ems<br />

Wann ist eine Behandlung im Frühjahr notwendig?<br />

Auch im Herbst 2009 hielt der Trend zur Ungras- und Unkrautbekämpfung<br />

in Getreide an. Zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz<br />

und Windhalm ist diese Strategie absolut richtig und<br />

wirtschaftlich, wobei gerade auf Standorten mit starker Verungrasung<br />

im Herbst rechtzeitig und nachhaltig zu handeln ist.<br />

Die Bestände müssen im Februar/März noch einmal kontrolliert<br />

werden. Dies gilt besonders für humose Standorte mit sehr<br />

hohem Windhalm- und/oder Rispendruck sowie natürlich auf<br />

Standorten mit stärkerem Ackerfuchsschwanzbesatz, auf denen<br />

die Herbstbehandlung als Voraussetzung für Nachbehandlungen<br />

im Frühjahr unverzichtbar ist. Zu erwähnen bleibt auch,<br />

dass Bestandeslücken im Frühjahr neu keimenden Unkräutern<br />

gute Chancen zur Etablierung bieten. Insbesondere, wenn<br />

durch Auswinterung, Virusbefall, tierische Schadwirkungen,<br />

Übernässung oder wie im April/Mai 2009 durch Trockenheit<br />

die Getreidebestände im Frühjahr wieder „offen“ sind, können<br />

sich konkurrenzstarke Unkräuter wie Winden- und Vogelknöterich,<br />

Gänsefuß und Melde sowie der Hohlzahn auf ehemals<br />

unkrautfreien Flächen neu ausbreiten. Die Bodenwirkung der<br />

Herbstherbizide auf diese Unkräuter ist Ende April/Anfang Mai<br />

erschöpft.<br />

Anforderungen an Frühjahrsherbizide<br />

An die Frühjahrsherbizide werden hohe Anforderungen gestellt.<br />

Zum einen ist eine sichere, breit wirksame Unkrautbekämpfung<br />

für die Flächen ohne Herbstbehandlung notwendig. Durch milde<br />

Winter kommt es nicht selten zu einem verzettelten Aufl auf<br />

der Unkräuter, sodass sich diese zum Bekämpfungstermin in<br />

unterschiedlichen Entwicklungsstadien befi nden. Dabei sind<br />

Ungräser und -kräuter häufi g stark entwickelt, und es ist eine<br />

frühe Applikation mit temperaturunabhängigen Produkten und<br />

ausreichenden Aufwandmengen notwendig. Zum anderen<br />

müssen bei bereits im Herbst vorbehandelten Flächen Problemunkräuter<br />

durch Nachspritzungen beseitigt werden.<br />

Gründe für die Etablierung von Problemunkräutern:<br />

• Reduzierte Aufwandmengen der Herbstprodukte<br />

• Witterungsbedingte Minderwirkungen<br />

• Wirkungslücken der Produkte selektieren Problemunkräuter<br />

heraus<br />

• Selektion wirkstoffresistenter Unkräuter bei häufi gem Einsatz<br />

von Herbiziden mit demselben, einfachen Wirkungsmechanismus<br />

Herbizidmanagement – gezielte Reaktion auf Zunahme<br />

der Problemunkräuter<br />

Bei der Auswahl der Herbizide ist auf eine umfassende Breitenwirkung<br />

– vor allem auch gegen die in den letzten Jahren vermehrt<br />

auftretenden Problemunkräuter – bei gleichzeitig hoher<br />

Verträglichkeit zu achten. Durch den langjährigen Einsatz von<br />

Einzelwirkstoffen bzw. von Herbiziden mit nur einem Angriffspunkt<br />

in der Unkrautpfl anze kommt es zur Selektion resistenter<br />

Formen, die sich schlagartig auf Ihren Feldern etablieren und<br />

ausbreiten. Auch der Einsatz verminderter Aufwandmengen ist<br />

nur ein kurzfristiges „Sparen“.<br />

Ziel eines jeden Herbizidmanagements muss es sein, durch<br />

Wirkstoffwechsel bzw. die richtigen Wirkstoffkombinationen<br />

einer Resistenzbildung vorzubeugen und durch Verbreitern<br />

des Wirkungsspektrums Lücken in der Unkrautbekämpfung<br />

konsequent zu schließen. Gerade durch die neuen Anbau- und<br />

Produktionssysteme (pfl ugloser Anbau, enge Fruchtfolgen)<br />

hat die konsequente Umsetzung des Herbizidmanagements<br />

eine steigende Bedeutung für einen langfristigen problemlosen<br />

Kulturpfl anzenanbau. Es geht dabei um Ihre Äcker!<br />

Herbizidversuch in Salzgitter-Ohlendorf (LWK Niedersachsen)<br />

Unbehandelte Kontrolle (Ackerfuchsschwanz 772 Pflanzen/m 2 , Klette 45 %<br />

Deckungsgrad; Kamille 10 % Deckungsgrad)<br />

Herbizidmanagement ist Resistenzmanagement!<br />

Darüber hinaus bietet das Herbizidmanagement die Möglichkeit,<br />

die Kosten des Herbizideinsatzes sinnvoll zu senken. Richten<br />

Sie Ihre Herbizidstrategie nicht kurzfristig an der jeweiligen<br />

Kulturart aus! Jede Kultur hat ihre typischen Problemunkräuter,<br />

diese sind aber nicht überall gleich gut und günstig zu bekämpfen!<br />

Deswegen empfi ehlt sich eine durchdachte Bekämpfungsstrategie<br />

mit dem Ziel einer Unkrauthygiene über die<br />

gesamte Fruchtfolge! Unkräuter sollten in der Fruchtfolge dort<br />

bekämpft werden, wo die Herbizide preiswert und kulturverträglich<br />

sind. Problemunkräuter einer Fruchtfolge sind:<br />

10


Getreideherbizide Frühjahr<br />

Allgemein: Klettenlabkraut, Kornblume, Mohn, Disteln, Ackerfuchsschwanz,<br />

Saatwucherblume, Storchschnabel,<br />

Ehrenpreis, Trespen, (Durchwuchskartoffeln)<br />

in Raps: Rauke-Arten, Hirtentäschel, Hellerkraut, Stiefmütterchen,<br />

Ackerkrummhals, Ochsenzunge, Barbarakraut,<br />

Kompasslattich<br />

in Rüben: Raps, Hundspetersilie, Dreigeteilter Zweizahn, Amarant,<br />

Bingelkraut, Knöterich-Arten, Wildrüben<br />

im Mais: Winde-Arten, Landwasserknöterich, Storchschnabel,<br />

Minze, (Durchwuchskartoffel)<br />

Die meisten dieser Problemunkräuter haben ein enorm hohes<br />

Vermehrungspotenzial von mehreren tausend Samen pro<br />

Pfl anze. Einige Samen sind viele Jahre keimfähig. Hat sich erst<br />

einmal ein gewisses Samenpotenzial im Boden aufgebaut, wird<br />

es immer schwieriger, das Problem in den Griff zu bekommen.<br />

Unbedingtes Ziel muss es daher sein, durch Wirkstoffwechsel<br />

bzw. die richtigen Wirkstoffkombinationen einer Resistenzbildung<br />

vorzubeugen und durch die Verbreiterung des Wirkungsspektrums<br />

Wirkungslücken zu schließen.<br />

Kriterien für die Herbizidauswahl:<br />

• Breit wirksame Produkte bzw. Kombinationen<br />

• Flexibler Einsatztermin<br />

• Witterungsunabhängigkeit<br />

• Kulturverträglichkeit<br />

• Wirkstoffwechsel in der Fruchtfolge<br />

• Nachbaukriterien<br />

Möglichkeiten und Empfehlungen<br />

Die Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern im Frühjahr in<br />

den Getreidebeständen ist die erste Pfl anzenschutzmaßnahme<br />

im Jahr. Vor allem Bestände, die früh gesät wurden und<br />

in denen noch keine Herbstbehandlung erfolgt ist, müssen<br />

unbedingt früh behandelt werden. Schon zu Vegetationsbeginn<br />

leidet die Kulturpfl anze am stärksten unter der Konkurrenzpfl<br />

anze (Unkraut) durch Licht-, Nährstoff- und Wasserentzug.<br />

Die Anwendung von Biathlon ® als Basisherbizid bietet sich<br />

aufgrund seines extrem breiten Wirkungsspektrums,<br />

der sehr guten Verträglichkeit und uneingeschränkten<br />

Mischbarkeit für alle Getreidearten besonders an.<br />

Biathlon ® bietet folgende Vorteile:<br />

• Große Wirkungsbreite gegen alle wichtigen dikotylen Unkräuter<br />

inkl. Klette, Kamille, Vogelmiere, Ehrenpreis, Melde,<br />

Knöterich-Arten etc.<br />

• Starke Wirkungsgrade auch gegen Problemunkräuter wie<br />

Winden, Minze, Landwasserknöterich, Schachtelhalm,<br />

Saatwucherblume, Simse, Ziest, Brennnessel, Löwenzahn,<br />

Hahnenfuß etc. und Wurzelunkräuter (z. B. Distel)<br />

• Flexibler Anwendungszeitraum – in allen Getreidearten<br />

durchgehend einsetzbar von Vegetationsbeginn bis ES 39<br />

•<br />

•<br />

Höchste Getreideverträglichkeit<br />

Sehr regenbeständig und temperaturunabhängig (ein Produkt<br />

für jedes Wetter!)<br />

Mischbar mit AHL (Aufwandmengenreduzierung auf 60 g/ha<br />

möglich)<br />

Mischbar mit allen Herbiziden, Fungiziden, Wachstumsregulatoren,<br />

Insektiziden und Blattdüngern<br />

Keine Nachbauprobleme<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Empfehlung zur Bekämpfung breiter Mischverunkrautung<br />

in allen Getreidearten:<br />

in Wasser in AHL pur oder AHL + Wasser<br />

Biathlon ® 70 g/ha 60 g/ha<br />

plus Partner<br />

Zur Optimierung der Wirkung empfehlen wir unter kühlen, trockenen<br />

Bedingungen mit geringer Luftfeuchtigkeit die Zugabe<br />

eines Netzmittels (z. B. Designer ® , Arma ® , Break Thru ® , Li ® 700<br />

etc.) oder die Zumischung niedriger Mengen von Spezialherbiziden.<br />

Beispiele für mögliche Partner zu Biathlon ® bei starkem Besatz<br />

mit Ackerstiefmütterchen oder großen Unkräutern sind:<br />

Pointer ® SX ® , bifenoxhaltige Herbizide, Gropper ® SX ® ,<br />

Concert ® SX ® , Loredo ® , Primus ® , Starane ® , Starane ® XL,<br />

Wuchsstoffe etc. Zur Wirkungsabsicherung gegen große Klette<br />

und andere auch schon größere Unkräuter bieten wir Ihnen<br />

wiederum in diesem Frühjahr Biathlon ® XL-Pack an, die<br />

Herbizidkombination aus Biathlon ® und Starane ® XL. Diese<br />

Kombination ergänzt sich hervorragend in ihrer Wirkungsbreite<br />

und den vielen Vorteilen der Einzelprodukte: Zulassung in allen<br />

Getreidearten, günstige Abstandsaufl agen, weites Anwendungsfenster<br />

und hohe Verträglichkeit, Witterungsunabhängigkeit<br />

sowie breites Wirkungsspektrum, also u. a. ideal für späte<br />

Nachspritzungen. Eingangs wurde bereits darauf hingewiesen,<br />

dass Biathlon ® nur gegen dikotyle Unkräuter wirkt, gegen<br />

Ungräser müssen geeignete Gräserpartner dazugenommen<br />

werden:<br />

Gegen Windhalm: IPU, Monitor ® (+ MonFast ® ), Lexus ® , Axial ®<br />

50 EC, Gropper ® SX ® , Concert ® SX ® , Broadway ® , weitere<br />

windhalmstarke Sulfonylharnstoffe, Ralon ® Super (+ MonFast ® ),<br />

Topik ® 100 EC (+ Öl).<br />

Gegen Ackerfuchsschwanz: IPU, Lexus ® , Ciral ® , Ralon ®<br />

Super (+ MonFast ® ), Topik ® 100 EC (+ Öl), Axial ® 50 EC.<br />

In Weizen: Atlantis ® WG + FHS.<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

11


Getreideherbizide Frühjahr<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz in Winterweizen<br />

empfehlen wir vorrangig:<br />

Empfehlung:<br />

70 g/ha Biathlon ®<br />

+ 300 g/ha Atlantis ® WG<br />

+ 0,6 l/ha Genapol ®<br />

+ 30 l/ha AHL<br />

Mit dieser Kombination wurden hervorragende Wirkungsgrade<br />

in Versuchen der LWK Niedersachsen und LWK Westfalen<br />

erzielt.<br />

Herbizidversuch in Salzgitter-Ohlendorf (LWK Niedersachsen)<br />

70 g/ha Biathlon ® + 300 g/ha Atlantis ® WG + 0,6 l/ha FHS + 30 l/ha AHL<br />

(Ackerfuchsschwanz: 100 % Wirkung, Klette 99 % Wirkung;<br />

Kamille 100 % Wirkung)<br />

Altbewährtes nicht vergessen!<br />

Es besteht neben Biathlon ® natürlich weiterhin die Möglichkeit,<br />

die Unkrautbekämpfung im Winter- und Sommergetreide mit<br />

dem bekannten, bewährten und ebenfalls hochverträglichen<br />

Basagran ® DP durchzuführen.<br />

Empfehlung:<br />

2,5–3,0 l/ha Basagran ® DP<br />

Bei starkem Besatz mit Ackerstiefmütterchen ergänzen wir<br />

Basagran ® DP mit Gropper ® SX ® , Pointer ® SX ® oder<br />

Concert ® SX ® .<br />

Tipp: In bestimmten Regionen (z. B. ostfriesische<br />

Küstenmarsch) breiten sich Storchschnabel, Vogelknöterich<br />

und Erdrauch zunehmend aus. Basagran ® DP<br />

wirkt im Winter- und Sommergetreide u. a. sicher gegen<br />

diese Unkräuter. Gleichzeitig zeigen sich in einigen<br />

Regionen Wirkungsminderungen der Sulfonylharnstoffe<br />

gegen Kamille. Wirkstoffwechsel ist hier notwendig!<br />

Basagran ® DP wirkt sicher gegen alle Kamille-Arten.<br />

Aufgrund der Zulassungserweiterung von ES 13 bis 49<br />

in allen Getreidearten kann mit Basagran ® DP in einem<br />

weiten Anwendungsfenster gearbeitet werden. Damit ist<br />

auch die verträgliche Spätanwendung in allen Sommerund<br />

Wintergetreidearten möglich!<br />

12


Getreideherbizide Herbst<br />

Ungras- und Unkrautbekämpfung in Getreide im Herbst<br />

Dieter Kantelberg, Verkaufsberater Weser-Ems<br />

Die Ungrasbekämpfung stellt die Landwirte vor immer größere<br />

Herausforderungen. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen<br />

nimmt der Wintergetreideanteil in der Fruchtfolge immer weiter<br />

zu und die Saattermine werden teilweise vorgezogen. Pfl uglose<br />

Bestellverfahren erhöhen den Ungrasdruck und machen die<br />

Bekämpfung durch den höheren Anteil organischer Masse<br />

an der Bodenoberfl äche schwieriger. Sowohl bei Ackerfuchsschwanz<br />

als auch zunehmend bei Windhalm hat die Wirksamkeit<br />

einiger Wirkstoffe stark abgenommen.<br />

Ein alter Grundsatz lautet:<br />

Bei früh gesätem Getreide muss die Ungras- bzw. Unkrautbekämpfung<br />

im Herbst erfolgen!<br />

In Wintergerste wird dies seit einigen Jahren fast komplett<br />

durchgeführt. Weizen, Roggen und Triticale, die im September/<br />

Oktober gesät wurden, sollten auch noch im Herbst behandelt<br />

werden, um den Konkurrenzdruck der Unkräuter und Ungräser<br />

auszuschließen.<br />

Eine gute, preiswerte und langjährig bewährte Praxisvariante<br />

im Herbst ist die Kombination aus Stomp ® Aqua + IPU. Dies<br />

gilt für Standorte, an denen noch keine IPU-Resistenzen vorliegen.<br />

Als weiterer Mischpartner zum Stomp ® Aqua kann auch<br />

das wieder zugelassene Chlortoluron eingesetzt werden.<br />

Ab dem Herbst 2009 erfolgte im Getreide die Umstellung<br />

von Stomp ® SC auf die mikroverkapselte Formulierung<br />

Stomp ® Aqua. Stomp ® Aqua enthält jetzt 14 % mehr Wirkstoff<br />

und verfügt über eine mikroverkapselte Formulierung. Die<br />

Gelbfärbung ist auf ein Mindestmaß reduziert worden. Das<br />

erhöht die Anwenderfreundlichkeit. Die Aufwandmengen und<br />

Gräserpartner entsprechen denen von Stomp ® SC (siehe entsprechende<br />

Produktseiten in diesem Kulturenratgeber).<br />

Picona ® !<br />

Neben den seit Jahren bekannten Herbiziden Stomp ® und<br />

Malibu ® bieten wir Ihnen ein weiteres Produkt in diesem Marktsegment<br />

an, das Picona ® . Es enthält die Wirkstoffe Pendimethalin<br />

(320 g/l) und Picolinafen (16 g/l) und ist in allen Getreidearten<br />

im Nachaufl auf zugelassen. Picona ® zeichnet sich<br />

durch eine große Breitenwirkung gegen dikotyle Unkräuter aus,<br />

wobei auch alle Kreuzblütler (z. B. Raps, Hirtentäschel, Hellerkraut),<br />

Klette und Mohn mit erfasst werden. Bestechend<br />

ist darüber hinaus die Wirkungssicherheit gegen Stiefmütterchen<br />

und Ehrenpreis. Die empfohlene Aufwandmenge für<br />

Picona ® schwankt je nach Unkrautart und -größe zwischen 1,5<br />

und 3,0 l/ha. Zur Orientierung: Picona ® wird in Mischungen mit<br />

den gleichen Aufwandmengen empfohlen wie bisher Stomp ®<br />

SC. Als Gräserpartner zur Bekämpfung von Windhalm,<br />

Einjährigem Rispengras und Ackerfuchsschwanz kommen IPU,<br />

Chlortoluron (z. B. Lentipur ® ), Flufenacet, Lexus ® , Axial ® 50<br />

und weitere Partner (z. B. Sulfonyle) in Frage. Beim Einsatz von<br />

IPU- und chlortoluronhaltigen Herbiziden bzw. Herbizidkombinationen<br />

sind die bekannten „IPU-Aufl agen“ zu beachten.<br />

Auf Flächen mit IPU-Aufl agen gibt es mittlerweile gute Ersatzlösungen:<br />

Mit der Fertigformulierung Malibu ® steht Ihnen im<br />

Herbst ein modernes Produkt für alle Getreidearten (außer<br />

Winterhafer) zur Verfügung. Die Wirkstoffkombination aus Pendimethalin<br />

(Stomp ® ) und Flufenacet (Cadou ® ) sichert selbst bei<br />

reduzierten Aufwandmengen eine sichere Windhalmwirkung<br />

ab. Deshalb reicht hier die Aufwandmenge von 2,0–2,5 l/ha<br />

Malibu ® aus.<br />

Gegen Ackerfuchsschwanz darf die Aufwandmenge nicht<br />

reduziert werden. Sie liegt bei 4,0 l/ha! Auch der Termin muss<br />

hier nach vorn in das Stadium ES 09–10 des Getreides<br />

(„Spitzen“) gezogen werden. Dabei ist es wichtig, dass zu<br />

diesem frühen Behandlungstermin – wie bei allen anderen<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

Kontrolle<br />

2,0 l/ha Picona ® + 2,0 l/ha IPU<br />

13


Getreideherbizide Herbst<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Ackerfuchsschwanz<br />

Bodenherbiziden auch – das Saatgut ordnungsgemäß mit<br />

Erde abgedeckt sein muss. Ansonsten sind Probleme beim<br />

Aufl aufen vorprogrammiert.<br />

Bei einem groben Saatbett sollte mit dem Einsatz bis zum<br />

1-Blatt-Stadium des Getreides gewartet werden – so lange, bis<br />

die Getreidewurzeln ausreichend im Boden verankert sind.<br />

Richtiger Termin sichert gute Wirkung!<br />

Der sehr frühe Malibu ® -Termin ist insbesondere in der<br />

Gerste sehr wichtig. Hier fehlen uns auf Standorten mit IPU-<br />

Resistenzen und/oder -Aufl agen inzwischen die Alternativen.<br />

Nachbehandlungen mit einem Spezialmittel sind:<br />

a) teuer<br />

b) nicht überall wirksam<br />

c) nicht immer verträglich.<br />

Selbstverständlich ist Malibu ® auch in den anderen wichtigen<br />

Getreidearten unserer Region zugelassen (Weizen, Roggen,<br />

Triticale)! Durch Zugabe einer reduzierten Menge Pointer ® SX ®<br />

(25 g/ha) oder Brazzos ® (25 g/ha) können Sie bei Bedarf,<br />

verspäteten Behandlungsterminen und großen Unkräutern im<br />

Herbst die Kamille- und Rapswirkung von Malibu ® absichern!<br />

Beachten Sie hierbei auch die günstige Abstandsaufl age von<br />

nur 5 m (75 %- und 90 %-Düsen) zu Gewässern von Malibu ®<br />

und Stomp ® Aqua.<br />

... und bei Frost?<br />

Viele Praktiker konnten sich in den letzten Jahren immer wieder<br />

von der guten Verträglichkeit der Stomp ® Aqua + IPU-<br />

Kombinationen bzw. von Malibu ® überzeugen: Während<br />

andere Herbstherbizide häufi g mit Pfl anzenschäden auf Fröste<br />

reagieren, zeigen die Stomp ® Aqua-Kombinationen kaum Verträglichkeitsprobleme!<br />

Ein nicht zu unterschätzender Arbeitsvorteil<br />

für Großbetriebe und Lohnunternehmer!<br />

Späte Nachauflaufbehandlung im Herbst<br />

Kann in Weizen, Roggen und Triticale der optimale Termin nicht<br />

eingehalten werden, besteht im Herbst eine weitere biologisch<br />

hervorragende und preiswerte Möglichkeit zur Ausschaltung<br />

der Ungräser und Unkräuter:<br />

Empfehlung gegen Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Rispe,<br />

Kamille, Kornblume, Mohn und Ausfallraps:<br />

2,0–2,5 l/ha Stomp ® Aqua + 20 g/ha Lexus ®<br />

Diese Mischung verfügt über Blatt- und Bodenwirkung und<br />

kann daher zeitlich ähnlich fl exibel wie Stomp ® Aqua + IPU<br />

eingesetzt werden. Nach der Anwendung sollten noch eine<br />

gute Woche wüchsiges Wetter und Frostfreiheit herrschen.<br />

Der optimale Zeitpunkt für Stomp ® Aqua und Lexus ® liegt im<br />

2–3-Blatt-Stadium des Getreides (1–2-Blatt-Stadium des<br />

Ackerfuchsschwanzes). Lexus ® kann außerdem im Frühjahr bis<br />

ES 29 mit 20 g/ha ausgebracht werden. (Nicht in Gerste einsetzen!)<br />

In Tankmischungen mit Lexus ® kann gegen Windhalm<br />

und Unkräuter anstelle von Stomp ® Aqua ebenso auch Picona<br />

® mit vergleichbarer Aufwandmenge zum Einsatz kommen.<br />

In Ackerfuchsschwanzgebieten wird in zunehmendem Maße<br />

auch über Tankmischungen aus Malibu ® (2,5–3,0 l/ha) und<br />

Lexus ® (15–20 g/ha) nachgedacht. Darin sind mit Pendimethalin,<br />

Flufenacet und Flupyrsulfuron-Methyl drei verschiedene<br />

Gräser-Wirkstoffe enthalten, die der Ausbreitung und Enstehung<br />

von Resistenzen vorbeugen.<br />

Der Gräser-Plus-Effekt von Stomp ® Aqua und Picona ®<br />

Obwohl der Wirkstoff Pendimethalin in Stomp ® Aqua und<br />

Picona ® nach dem Aufl aufen der Ungräser bei alleiniger<br />

Anwendung keine nennenswerte Blattwirkung erzielt, hat er<br />

sich als idealer Partner für die Ungrasbekämpfung im Herbst<br />

herauskristallisiert.<br />

Pendimethalin steigert die Blattaktivität der Partnerherbizide<br />

deutlich! Dies führt zu einer schnelleren Anfangswirkung,<br />

zu einem erhöhten Wirkungsgrad von IPU, Ralon ®<br />

Super, Axial ® 50 EC, Topik ® , Lexus ® , Falcon ® und anderen<br />

Sulfonylharnstoffen (z. B. Atlantis ® WG).<br />

Diese Mittel können so bei:<br />

• ungünstigen Witterungsverhältnissen<br />

• größeren Einzelpfl anzen<br />

• unempfi ndlicheren Biotypen<br />

stärker angreifen.<br />

Die durch Pendimethalin erzielte Erhöhung des Wirkungsgrades<br />

der verschiedenen Gräserherbizide beträgt im Durchschnitt<br />

ca. 5–15 %. Häufi g wird mit Stomp ® Aqua ein Niveau<br />

erreicht, das eine teure Nachbehandlung mit einem Spezialmittel<br />

überfl üssig macht.<br />

14


Getreideherbizide Herbst<br />

... und die Resistenzen?<br />

Beim Ackerfuchsschwanz begann die Resistenz gegen IPU<br />

und FOP-Wirkstoffe im Norden unseres Dienstgebietes und hat<br />

sich mittlerweile bis nach Südniedersachsen ausgebreitet. Es<br />

sind inzwischen in der Summe einige tausend Hektar betroffen.<br />

Vorsichtige Schätzungen gehen von ca. 25.000 ha aus.<br />

Bei Windhalm nehmen die Resistenzen ebenfalls zu. Eine Resistenz-Verhinderungsstrategie<br />

lässt sich durchführen mittels:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Fruchtfolge<br />

Bodenbearbeitung<br />

Herbizidmanagement (Wirkstoffwechsel)<br />

Saatzeitpunkt.<br />

Ein langjähriger Grubber-Einsatz kann gegenüber dem Pfl ug<br />

die Dichte von Ackerfuchsschwanz um das 20- bis 50-Fache<br />

erhöhen (nach Hurle und Kremer 1987). Auch ein Verschieben<br />

des Aussaatzeitpunktes nach hinten verändert das Aufl aufen<br />

von Ungräsern (Ackerfuchsschwanz!) z. T. erheblich. Das gilt in<br />

abgeschwächtem Maße auch für die anderen Unkräuter. Mit<br />

Stomp ® Aqua, Picona ® , Malibu ® und Lexus ® bietet Ihnen<br />

die <strong>BASF</strong> für das Herbizidmanagement vier Resistenzbrecher<br />

an, um IPU- und FOP-Resistenzen zu umgehen.<br />

Erweitert wird dieses Angebot durch das „DIM-Gräserherbizid“<br />

Focus ® Ultra in den Hackfrüchten Zuckerrübe und Kartoffel<br />

und im Raps.<br />

Fazit: Die Ungrasbekämpfung in Getreide ist schwieriger<br />

geworden. Termine, Witterung und Zulassungen<br />

müssen stärker beachtet werden als bisher. Resistenzerscheinungen<br />

in vielen Regionen verschlimmern das<br />

gesamte Problem. Pflanzenbauliche Faktoren fügen<br />

das ihrige hinzu (pfluglose Bodenbearbeitung, frühe<br />

Saattermine).<br />

Die <strong>BASF</strong> bietet mit<br />

• Stomp ® Aqua + Gräserpartner<br />

• Picona ® + Gräserpartner<br />

• Malibu ®<br />

• Stomp ® Aqua/Malibu ® /Picona ® + Lexus ®<br />

preiswerte und wirksame Problemlösungen an, die ein hohes<br />

Wirkungsniveau haben. Ein weiterer Vorteil für die Praxis ist,<br />

dass die Produkte Stomp ® Aqua und Malibu ® im 50-Liter-<br />

Ecomatic ® -Mehrweggebinde angeboten werden. Das spart<br />

Geld und Zeit und erhöht die Anwenderfreundlichkeit!<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

15


Getreideherbizide Herbst<br />

Anwendungsempfehlungen Herbst<br />

Anwendungsempfehlung Getreideherbizide<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Herbstanwendung<br />

Gegen Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Unkräuter<br />

Stomp ® Aqua 1,5– 2,5 l/ha<br />

+ Gräserpartner**<br />

Gegen Windhalm und Unkräuter<br />

- 0,8–1,0 l/ha Falkon ® - andere Sulfonylharnstoffe<br />

Picona ® 1,5–2,5 l /ha<br />

+ Gräserpartner**<br />

Gegen Windhalm und Unkräuter<br />

Malibu ® *<br />

2,0– 2,5 l/ha<br />

Gegen Ackerfuchsschwanz<br />

und Unkräuter<br />

Malibu ® *<br />

4,0 l/ha<br />

00 10 11 12 13 21 25<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

* ggf. mit IPU oder Lexus ®<br />

** mögliche Gräserpartner: 1. Windhalm<br />

2. Ackerschwanz<br />

- 1,5–2,0 l/ha IPU<br />

- 2,0–2,5 l/ha IPU<br />

- 1,5–2,0 l/ha Chlortoluron - 2,0–2,5 l/ha Chlortoluron<br />

- 15 g/ha Lexus ®<br />

- 20 g/ha Lexus ®<br />

- 0,9 l/ha Axial ® 50 EC<br />

- 0,9 l/ha Axial ® 50 EC<br />

- Ralon ® Super + MonFast ® - Ralon ® Super + Monfast ®<br />

- andere Sulfonylharnstoffe - Topik ® 100<br />

16


Getreideherbizide Frühjahr<br />

Anwendungsempfehlungen Frühjahr<br />

Anwendungsempfehlung zur Unkrautbekämpfung<br />

Gegen breite Mischverunkrautung<br />

inklusive größeren<br />

Klettenlabkrauts, Kornblume,<br />

Klatschmohn<br />

Biathlon ® XL-Pack<br />

70 g/ha Biathlon ® + 0,75 l/ha Starane ® XL<br />

Getreide<br />

Gegen breite<br />

Mischverunkrautung<br />

Biathlon ® (+ Additiv)<br />

70 g/ha<br />

Raps<br />

Gegen breite<br />

Mischverunkrautung<br />

Basagran ® DP<br />

2,5–3,0 l/ha<br />

Entwicklungsstadien nach BBCH<br />

25 29 30 31 34 37 39 49<br />

Mais<br />

Anwendungsempfehlung zur Ungras- und Unkrautbekämpfung<br />

Gegen Windhalm und<br />

breite Verunkrautung<br />

Biathlon ® XL-Pack + Gräserpartner*<br />

70 g/ha Biathlon ® + 0,75 l/ha Starane ® XL<br />

Biathlon ® + Gräserpartner*<br />

70 g/ha<br />

Kartoffeln<br />

Gegen Ackerfuchsschwanz<br />

und breite Verunkrautung<br />

Gerste, Roggen<br />

Biathlon ® XL-Pack + Gräserpartner*<br />

70 g/ha Biathlon ® + 0,75 l/ha Starane ® XL<br />

Biathlon ® + Gräserpartner*<br />

70 g/ha<br />

Rüben<br />

Weizen, Triticale<br />

Biathlon ® + Atlantis ® WG + FHS + AHL<br />

70 g/ha + 300 g/ha + 0,6 l/ha + 30 l/ha<br />

Leguminosen<br />

Entwicklungsstadien nach BBCH<br />

21 25 29<br />

* Gräserpartner gegen Windhalm: IPU, Monitor ® + Monfast ® , Concert ® SX ® , Lexus ® , Axial ® 50 EC, andere Sulfonylharnstoffe<br />

Gräserpartner gegen Ackerfuchsschwanz: IPU, Axial ® 50 EC, Topik ® 100 EC, Lexus ® , andere Sulfonylharnstoffe<br />

Gebrauchsanweisung der Gräserpartner beachten!<br />

17


Getreideherbizide<br />

Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz im Herbst unter<br />

schwierigen Bedingungen, bei zunehmender Resistenz<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Christian Rathing, Verkaufsberater Niedersachsen<br />

Mit zunehmend enger werdenden Fruchtfolgen und einseitigem<br />

Einsatz derselben Wirkstoffe steigt auch das Risiko von<br />

Resistenzen bei Ungräsern und Unkräutern.<br />

In einigen Regionen Deutschlands wird vermehrt über Minderwirkung<br />

von Herbiziden gegenüber Ackerfuchsschwanz<br />

berichtet. Mittlerweile sind auch die ersten resistenten<br />

Stämme gegenüber Herbiziden aufgetreten. Hier ist es<br />

dringend an der Zeit, sich über einen sinnvollen Einsatz von<br />

Herbiziden in Kombination mit ackerbaulichen Maßnahmen<br />

Gedanken zu machen, um eine weiterhin nachhaltige Bewirtschaftung<br />

dieser Flächen sicherzustellen. Da in den nächsten<br />

Jahren mit keinem neuen Wirkstoff gegen resistenten<br />

Ackerfuchsschwanz zu rechnen ist, ist dieses Umdenken<br />

unbedingt erforderlich.<br />

In den Regionen, in denen als erstes Probleme mit der Bekämpfung<br />

von Ackerfuchsschwanz aufgetreten sind, werden<br />

oftmals enge Getreide-Raps-Fruchtfolgen gefahren.<br />

Speziell in den Marschregionen in Niedersachsen treten immer<br />

mehr Probleme bei der Ackerfuchsschwanz-Bekämpfung auf.<br />

Aber auch in anderen Regionen (z. B. Westfalen) kommen<br />

erste resistente Ackerfuchsschwanzstämme vor.<br />

In diesen Regionen müssen zukünftig wichtige Grundsätze bei<br />

der Bewirtschaftung der betroffenen Flächen berücksichtigt<br />

werden, um nicht kurzfristig vor dem Problem zu stehen, die<br />

Flächen aus der Bewirtschaftung zu nehmen.<br />

Dabei müssen in der Fruchtfolge alle pflanzenbaulichen<br />

und chemischen Möglichkeiten ausgenutzt werden, um<br />

den Ackerfuchsschwanz sicher zu bekämpfen.<br />

Grundsätzlich ist bei der effektiven Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes<br />

in einer engen Raps-Getreide-Fruchtfolge der<br />

Pflug mittlerweile wieder unersetzlich. Der Ackerfuchsschwanz<br />

gehört zu den „Flachkeimern“. Durch den Einsatz<br />

des Pfl uges wird schon ein Großteil der Ackerfuchsschwanzsamen<br />

in tieferen Bodenschichten vergraben und läuft so nicht<br />

im Raps bzw. im Getreide auf.<br />

Ackerfuchsschwanzbekämpfung im Winterraps<br />

Bei den Herbizidmaßnahmen im Raps ist darauf zu achten,<br />

dass bei dem Einsatz von Bodenherbiziden im Voraufl auf bzw.<br />

im frühen Nachaufl auf auf Wirkstoffe gesetzt wird, die eine<br />

gute Gräserwirkung haben. Als wichtigster Wirkstoff ist hier<br />

sicherlich das Metazachlor zu nennen, das in Produkten wie<br />

Nimbus ® CS, Butisan ® Komplett-Pack oder Butisan ® Top zu<br />

fi nden ist. Wichtig ist beim Einsatz dieser Produkte, immer die<br />

volle Aufwandmenge zu verwenden und den optimalen<br />

Termin einzuhalten, um eine sichere Wirkung zu erzielen.<br />

Empfehlung metazachlorhaltige Produkte im Winterraps<br />

Vorauflauf<br />

2,5–3,0 l/ha Nimbus ® CS<br />

Vorauflauf<br />

2,5 l/ha Butisan ® Kombi<br />

+ 0,25 l/ha Centium ® CS<br />

—› Butisan ® Komplett-Pack<br />

Früher Nachauflauf 2,0 l/ha Butisan ® Top<br />

(4–7 Tage nach Saat)<br />

Bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung im Raps sind mittlerweile<br />

Resistenzen gegenüber Wirkstoffen aus der FOP–<br />

Klasse bekannt. Deswegen sollte darauf geachtet werden,<br />

dass Wirkstoffe zur Gräserbekämpfung aus der DIM-<br />

Klasse verwendet werden, da diese allgemein als weniger<br />

resistenzgefährdet eingestuft werden und keine Kreuzresistenzen<br />

zu den FOPs bestehen. Um hier eine sichere Wirkung gegenüber<br />

Ackerfuchsschwanz zu haben, bietet sich das Mittel<br />

Focus ® Ultra (Cycloxydim, Wirkstoff aus der DIM-Klasse) an.<br />

Abge sichert werden kann seine Wirkung durch den Zusatz von<br />

Ölen oder Dash ® E.C.<br />

Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz im Raps:<br />

2,5 l/ha Focus ® Ultra<br />

bei Bedarf 1,0 l Dash ® E.C. oder Öl zur Wirkungsabsicherung<br />

Als Notmaßnahme im Raps ist auch der Einsatz von Kerb ®<br />

Flo zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung in der Vegetationsruhe<br />

möglich. Dieser zieht aber eine eingeschränkte<br />

Nachbaumöglichkeit hinsichtlich Getreide bei vorzeitigem<br />

Umbruch von Raps mit sich.<br />

Ackerfuchsschwanzbekämpfung in Wintergetreide<br />

Ungleich schwieriger ist die effektive Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz<br />

in Wintergetreide. Aber auch hier gelten gewisse<br />

Grundsätze, die eine erfolgreiche Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz<br />

versprechen. Bei Weizen nach Weizen sollte<br />

immer der Pflug zum Einsatz kommen, um die Samen des<br />

Ackerfuchsschwanzes tief unterzupfl ügen. Nach Raps kann bei<br />

entsprechender Bedingung auf den Pfl ug verzichtet werden.<br />

Hier sollte aber ein Glyphosat vor der Aussaat zum Einsatz<br />

kommen, um aufgelaufenen Ackerfuchsschwanz im 1–2-Blatt-<br />

Stadium sicher zu erfassen.<br />

Mehrere Versuche haben in den letzten Jahren gezeigt, dass<br />

man über den Saattermin bei der Getreidebestellung die<br />

Ackerfuchsschwanzdichte entsprechend senken kann. D. h.,<br />

spätere Saattermine führen zu einer deutlich geringeren<br />

Dichte von Ackerfuchsschwanz im Herbst als in früh gedrillten<br />

Beständen. Dabei steigt aber auch mit späterem Saattermin<br />

das Risiko der schlechteren Befahrbarkeit. Um die Konkurrenz-<br />

18


Getreideherbizide<br />

kraft des Getreides gegenüber aufl aufenden Unkräutern und<br />

Ungräsern zu stärken, sollte man auf Dünnsaaten verzichten<br />

und bewusst etwas höhere Aussaatstärken anstreben.<br />

Vorteil dabei ist, dass die Unkräuter und Ungräser durch den<br />

dichteren Weizenbestand stärker unterdrückt werden. Bei den<br />

Versuchen hat sich gezeigt, dass bei einem Saattermin ab<br />

Mitte Oktober oftmals nur eine Herbizidanwendung im Herbst<br />

bzw. Frühjahr ausreicht, um den Ackerfuchsschwanz effektiv<br />

zu bekämpfen. (Krüssel, Hoppe 2006)<br />

Ganz entscheidend für die effektive Bekämpfung des resistenten<br />

Ackerfuchsschwanzes ist der richtige Einsatz von<br />

Herbiziden. Ziel muss es sein, schon im Herbst maximale<br />

Wirkungsgrade zu erreichen. Optimale Bedingung für den<br />

Einsatz von Bodenherbiziden ist ein möglichst feuchtes und<br />

feinkrümeliges Saatbett.<br />

Bei der Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz sollte der Einsatz<br />

des Herbizides möglichst im Vorauflauf bis spätestens zum<br />

Spitzen des Ackerfuchsschwanzes erfolgen, um die maximale<br />

Wirkung zu erzielen. Aber auch hier gilt der Grundsatz:<br />

Bei Standorten mit resistentem Ackerfuchsschwanz<br />

darf die maximale Aufwandmenge nicht reduziert<br />

werden.<br />

Standardempfehlung für den Einsatz eines Bodenherbizides:<br />

Windhalm: 2,0–2,5 l/ha Malibu ® (ES 10–12)<br />

bei großer Kamille evtl. + 20 g/ha Pointer ® SX ®<br />

Fuchsschwanz: 4,0 l/ha Malibu ® (ES 09–10)<br />

bei starkem Ackerfuchsschwanz-Besatz<br />

evtl. + 2,0 l/ha Boxer ®<br />

Mehrjährige Versuche (siehe Grafi k 1) zu der Bekämpfung von<br />

resistentem Ackerfuchsschwanz und zur Entwicklung von Resistenzstrategien<br />

haben deutlich gezeigt, dass durch den Einsatz<br />

von pendimethalinhaltigen Herbizidkombina tionen<br />

Ackerwuchsschwanzbekämpfung im Winterweizen,<br />

im NAH-Verfahren (n = 219)<br />

Median<br />

Streubreite 50 % (Zahl: Anzahl der Versuche)<br />

Lexus ® + Malibu ® (0,15 + 3,0)<br />

12<br />

Atlantis ® WG/OD + Ciral<br />

(0,3 + 0,6/1,0 + 0,0125)<br />

29<br />

Lexus ® + Stomp ® SC (0,020 + 2,5)<br />

54<br />

Atlantis ® OD + Stomp ® SC<br />

(1,0 + 2,0)<br />

10<br />

Axial ® + Adigor ® + Stomp ® SC<br />

(0,45 + 1,35 + 2,0)<br />

7<br />

Axial ® + Adigor ® (0,45 + 1,35)<br />

11<br />

Absolute M + Stomp ® SC<br />

(0,180 + 2,5)<br />

8<br />

Herold ® + Boxer ® (0,5 + 2,0)<br />

14<br />

Lexus ® + Herold ® (0,020 + 0,4)<br />

29<br />

Atlantis ® WG/OG (0,3 + 0,6/1,0)<br />

32<br />

Absolut M (0,180)<br />

13<br />

40 50 60 70 80 90 100<br />

Wirkungsgrad in %<br />

Ungrasdichte Ø 510 Ähren/m 2<br />

Versuchsergebnisse 2000–2007; AG Ringversuche zum Pflanzenschutz im Ackerbau<br />

im Herbst nicht nur ein sehr hoher Wirkungsgrad erreicht wird,<br />

sondern auch sehr hohe Wirkungssicherheiten gegenüber<br />

dem Solo-Einsatz von blattaktiven Mitteln (Bergheim 2009,<br />

DLG-Mitteilungen, Heft 09/2009).<br />

Diese Ergebnisse bestätigen die Gräser-Plus-Wirkung von<br />

Pendimethalin in Kombination mit blattaktiven Gräsermitteln:<br />

Durch die Kombination mit Pendimethalin in der Tankmischung<br />

mit einem Gräser-Partner wird die Wirkung bei der Bekämpfung<br />

der Ungräser gegenüber dem Soloeinsatz der Wirkstoffe<br />

verstärkt.<br />

Pendimethalin ist in drei unserer Herbizide enthalten:<br />

Stomp ® Aqua (455 g/l Pendimethalin)<br />

Malibu ® (300 g/l Pendimethalin + 60 g/l Flufenacet)<br />

Picona ® (320 g/l Pendimethalin + 16 g/l Picolinafen)<br />

Mit diesen Produkten bietet die <strong>BASF</strong> verschiedene Bausteine<br />

zur effektiven Bekämpfung von resistentem Ackerfuchsschwanz<br />

und natürlich auch gegen andere Ungräser und<br />

Unkräuter.<br />

Hieraus ergeben sich folgende Empfehlungen:<br />

Stomp ® Aqua bzw. Picona ® kostengünstig,<br />

+ IPU breite Mischverunkrautung<br />

Stomp ® Aqua/Malibu ® + Lexus ® kostengünstig,<br />

bzw. Picona ® + Lexus ® breite Mischverunkrautung,<br />

gut gegen Ackerfuchsschwanz<br />

und Windhalm<br />

Stomp ® Aqua bzw. Picona ® kostengünstig,<br />

+ Chlortoluron breite Mischverunkrautung<br />

Stomp ® Aqua bzw. Picona ® breite Mischverunkrautung<br />

+ Axial ® 50 EC und Mischverungrasung<br />

(auch in Gerste)<br />

Fazit:<br />

Da in absehbarer Zukunft kein neuer Herbizidwirkstoff zur<br />

Bekämpfung von resistentem Ackerfuchsschwanz zur Verfügung<br />

stehen wird und sich die Resistenzen auch auf andere<br />

Ungräser und Unkräuter (z. B. Kamille) ausweiten, müssen die<br />

heute zur Verfügung stehenden Wirkstoffe effektiv und sinnvoll<br />

eingesetzt werden. Nur mit der Kombination aus pfl anzenbaulichen<br />

Maßnahmen und einer gezielten Herbizidstrategie, d. h.<br />

dem bewussten und überlegten Einsatz verschiedener Wirkstoffe,<br />

kann eine nachhaltige Bewirtschaftung erfolgen. Damit<br />

spielen zukünftig die Wirkstoffe wie Pendimethalin (Stomp ®<br />

Aqua; Malibu ® , Picona ® ); Metazachlor (Nimbus ® CS; Butisan ®<br />

Komplett-Pack; Butisan ® Top) und Cycloxydim (Focus ® Ultra)<br />

eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von resistenten<br />

Ungräsern und Unkräutern.<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

19


Getreideinsektizide<br />

Perfekthion ®<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Segment<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Der Spezialist gegen Blattläuse in<br />

Getreide und Kartoffeln<br />

• Schnelle Kontaktwirkung mit<br />

Knock-down-Effekt<br />

• Hervorragende Repellentwirkung<br />

• Reduzierung virusübertragender<br />

Probestiche durch Blattläuse<br />

• 3-malige Anwendung im Getreide<br />

• Flexibler Einsatz je nach Befallssituation<br />

Sichere Bekämpfung auch<br />

versteckt sitzender Läuse durch<br />

systemische und Dampfphasenwirkung<br />

Einsatzkulturen Getreide, Raps, Kartoffeln Getreide, Zuckerrüben,<br />

Gemüse, Zierpfl anzen<br />

• Schnelle Knock-down-Wirkung<br />

• Erfasst auch versteckt sitzende<br />

Schädlinge<br />

(Dampfphase)<br />

• Systemische Wirkung<br />

• Zulassung in vielen Kulturen<br />

• Im Bedarfsfall auch optimaler<br />

Mischpartner zur Wirkungsergänzung<br />

von Fastac ® SC Super<br />

Contact und Sumicidin ® Alpha EC<br />

Das starke B4-Allroundinsektizid<br />

mit Zulassung in vielen Kulturen<br />

Getreide, Raps, Rüben,<br />

Kartoffeln, Sonderkulturen,<br />

Zierpfl anzen<br />

Wirkstoffe 50 g/l Esfenvalerat 400 g/l Dimethoat 100 g/l Alpha-Cypermethrin<br />

Einsatztermin ab ES 10 Ab Befallsbeginn oder nach<br />

Warndienstaufruf<br />

Wirkungsweise Kontakt- und Fraßwirkung Kontakt- und Dampfphasenwirkung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Gebindegröße<br />

Blattläuse<br />

als Virusvektoren: 200 ml/ha,<br />

als Saugschädlinge: 250 ml/ha,<br />

Getreidehähnchen: 200 ml/ha<br />

1 Liter<br />

5 Liter<br />

Blattläuse: 0,7 l/ha<br />

Rübenfl iege: 0,4 l/ha<br />

max. 1 Anwendung<br />

ab ES 10<br />

5 Liter 0,5 Liter<br />

5 Liter<br />

10 Liter<br />

20 Liter<br />

Kontakt- und Fraßwirkung<br />

Blattläuse<br />

als Virusvektoren: 125 ml/ha,<br />

als Saugschädlinge: 125 ml/ha,<br />

Getreidehähnchen: 100 ml/ha,<br />

Zweifl ügler: 125 ml/ha (z. B. gegen<br />

Sattelmücke)<br />

• Sehr breite Zulassung in vielen<br />

Kulturen und gegen zahlreiche<br />

Schädlinge<br />

• 2-malige Anwendung zugelassen<br />

(Indikation beachten)<br />

• Bienenungefährlich (B4)<br />

• Starke und sichere Kontakt- und<br />

Fraßwirkung<br />

• Zusatzwirkung gegen saugende<br />

Insekten, z. B. Zikaden (eigene<br />

Erfahrungen)<br />

• Mit der bewährten<br />

Wirkungssicherheit des Originals<br />

20


Getreideinsektizide<br />

Aktuelle Situation bei Getreideschädlingen<br />

und Strategien zur Bekämpfung<br />

Hauke Hinz, Versuchstechniker Schleswig-Holstein<br />

In den letzten Jahren war in Norddeutschland eine Zunahme<br />

an Getreideschädlingen zu beobachten. Die Erfahrung zeigt,<br />

dass es keine allgemeinen Hinweise zum Auftreten von Getreideschädlingen<br />

gibt. In jeder Vegetation müssen die Bestände<br />

auf etwaige Schädlinge kontrolliert werden, und es müssen gezielte<br />

Maßnahmen ergriffen werden, um die Schäden möglichst<br />

gering zu halten.<br />

Die Weizengallmücken erschweren aufgrund ihres länger<br />

andauernden Schlupfes aus dem Boden die gezielte Bekämpfung.<br />

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass eine<br />

Bekämpfung am besten über den Schutz der Ähre erfolgt.<br />

Hierfür ist es notwendig, ab Schlupfbeginn auf die Ähre einen<br />

optimalen Spritzbelag zu legen, da die anfl iegenden Mücken<br />

durch die schnelle Sofortwirkung von z. B. 0,125 l/ha Fastac ®<br />

SC Super Contact abgetötet werden. Dadurch wird die Eiablage<br />

unter der Spelze verhindert. Auch Sumicidin ® Alpha EC<br />

(0,2–0,25 l/ha), eingesetzt zur Blattlausbekämpfung, erfasst die<br />

Gallmücken mit.<br />

Getreide<br />

Sattelmücken<br />

Die Sattelmücke (Haplodiplosis equestris) ist ca. 5 mm lang,<br />

hat einen roten Hinterleib und eine schwarzbraune Brust. Sie<br />

schlüpft ab etwa Anfang Mai aus dem Boden und sucht nach<br />

der Paarung die Getreidepfl anzen zur Eiablage auf. Hier legt sie<br />

die Eier perlschnurartig ab (120–200 Eier pro Weibchen).<br />

Aus diesen schlüpfen Larven, die später unter die Blattscheide<br />

dringen und mit den charakteristischen Sattelgallen den<br />

eigentlichen Schaden verursachen. Die Sattelmückenlarven<br />

müssen auf ihrem Weg von den Eigelegen zu den Blattscheiden<br />

bekämpft werden.<br />

Gelbe Weizengallmücke<br />

Raps<br />

Mais<br />

Sattelmücke, Eier Sattelmücke, Larven Sattelmücke<br />

Weizengallmücken<br />

Die Weizengallmücken (Gelbe bzw. Orangerote Weizengallmücke,<br />

Contarinia tritici bzw. Sitodiplosis mosellana) sind ca.<br />

2 mm lang. Die Mücken schlüpfen ab Ende Mai aus dem Boden<br />

und die Weibchen legen bei ruhigem Wetter die Eier unter<br />

den Spelzen der Weizenähre ab. Die Larven schlüpfen einige<br />

Tage später aus den Eiern und beginnen mit ihrer Saugtätigkeit.<br />

Nach drei bis vier Wochen wandern sie von den Pfl anzen<br />

in den Boden ab.<br />

Getreideblattläuse<br />

In norddeutschen Getreidekulturen treten drei verschiedene<br />

Arten von Blattläusen auf: die Große Getreideblattlaus, die Haferblattlaus<br />

und die Bleiche Getreideblattlaus. Aufgrund ihres<br />

enormen Vermehrungspotenzials müssen die Bestände regelmäßig<br />

auf diese Schädlinge kontrolliert werden. Die Versuche<br />

der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein optimaler<br />

Bekämpfungserfolg meist mit mehreren Anwendungen erreicht<br />

wird. Die alleinige Bekämpfung von der Blüte der Bestände<br />

reicht meist nicht aus, da bei starkem Zufl ug die Bestände<br />

nachfolgend nochmals stark besiedelt werden können.<br />

Blattlausmutter + Jungläuse<br />

Befallsnest mit Gelbverzwergungsvirus<br />

In Ergänzung zur Gallmückenbekämpfung sollte also stets eine<br />

weitere spezielle Blattlausbehandlung mit eingeplant und bei<br />

Bedarf durchgeführt werden. Denn Blattläuse verursachen<br />

nicht nur durch ihre Saugtätigkeit Schaden, sondern auch<br />

durch Ihre Eigenschaft als Überträger des Gelbverzwergungsvirus.<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

21


Getreideinsektizide<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Gegen alle auftretenden Getreideschädlinge hat sich ein Einsatz<br />

von 0,2 l/ha Sumicidin ® Alpha EC oder 0,125 l/ha Fastac ®<br />

SC Super Contact zum optimalen Bekämpfungszeitpunkt als<br />

hoch wirksam erwiesen. Je nach Schaderregerauftreten konnten<br />

Mehrerträge von 8–26 dt/ha erzielt werden.<br />

Als grobe Hilfe zur Abschätzung der Schadwirkung können<br />

folgende Anhaltswerte dienen:<br />

1 Sattelgalle pro Halm<br />

=> ca. 1 % Ertragsreduktion<br />

2 Larven der Weizengallmücke pro Ähre<br />

=> ca. 1 % Ertragsreduktion<br />

5 Blattläuse pro Halm<br />

=> ca. 1 % Ertragsreduktion<br />

Anwendungsempfehlung Getreideinsektizide<br />

Gegen Blattläuse als<br />

Virusvektoren<br />

Gegen Blattläuse bzw.<br />

Getreidehähnchen*<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

200 ml/ha<br />

oder<br />

oder<br />

Unsere Empfehlungen:<br />

Sattelmücken:<br />

Kontrolle ab Mitte Mai. Bei Befall mit 125 ml/ha<br />

Fastac ® SC Super Contact bekämpfen.<br />

Weizengallmücken:<br />

Kontrolle ab Beginn Ährenschieben. Bei Befall mit<br />

125 ml/ha Fastac ® SC Super Contact bekämpfen.<br />

Blattläuse:<br />

Bei mehr als 30 Prozent befallener Halme und/oder<br />

Ähren mit<br />

0,2 l/ha Sumicidin ® Alpha EC oder<br />

125 ml/ha Fastac ® SC Super Contact oder<br />

0,7 l/ha Perfekthion ® (bis ES 55) bekämpfen<br />

Seit letztem Jahr hat auch das langjährig bewährte Perfekthion<br />

® wieder eine Freilandzulassung in Getreide bekommen, und<br />

zwar 0,7 l/ha gegen Blattläuse bis ES 55.<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

200–250 ml/ha<br />

Fastac ® SC Super Contact<br />

100–125 ml/ha<br />

Perfekthion ®<br />

700 ml/ha<br />

Gegen Weizengall- und<br />

Sattelmücke<br />

Fastac ® SC Super Contact<br />

125 ml/ha<br />

12 29 31 32 37 39 49 51 59 61<br />

* Geringere Aufwandmengen sind bei Getreidehähnchen ausreichend.<br />

Zugelassen sind bei Fastac ® SC Super Contact 100 ml/ha, bei Sumicidin ® Alpha EC 200 ml/ha.<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

22


Getreide Spurennährstoffe<br />

Eine ausgewogene Zufuhr an Mikronährstoffen ist<br />

Grundlage für stabile Erträge!<br />

Bernd Grupe, Verkaufsberater Niedersachsen<br />

Ein Düngungsexperte sagte einmal, dass ein Landwirt ohne<br />

Kenntnis der pfl anzenverfügbaren Nährstoffe seines Bodens<br />

einem Kapitän ohne Kompass gleicht. Heute ist eine solche<br />

Unkenntnis gleich mehrfach fatal: Marktwirtschaftliche Aspekte<br />

bestimmen Kultur und Fruchtfolge auf unseren Äckern, dabei<br />

werden die Grundsätze der Fruchtfolgegestaltung weniger<br />

beachtet. Infolgedessen sind Mangelsymptome keine Seltenheit,<br />

die durch Frühsaaten, Selbstfruchtfolgen, fl aches Pfl ügen,<br />

einseitige N-Düngung und Höchsterträge zusätzlich gefördert<br />

werden. Im Spurennährstoffbereich haben wir in den letzten<br />

beiden Jahrzehnten mehr gespart als recht war, wie uns<br />

Pfl anzenanalysen der letzten Jahre in Weizen auf besten Lehmstandorten<br />

in Südniedersachsen vor Augen führen:<br />

Anteil unterdurchschnittlich versorgter Weizenpflanzen<br />

in ES 31 in % (insgesamt wurden in den letzten fünf<br />

Jahren 32 Pflanzenanalysen von Praxisflächen untersucht):<br />

Kupfer 61 %<br />

Mangan 67 %<br />

Zink 78 %<br />

Bor 94 %<br />

Wofür braucht die Pflanze eigentlich Spurennährstoffe?<br />

Kupfer trägt zur Photosynthese bei und ist an Enzymreaktionen<br />

beteiligt. Ein Mangel führt zu erhöhter Lager- und<br />

Krankheitsanfälligkeit. In Extremfällen (2006 – Winterroggen)<br />

unterbleibt die Befruchtung.<br />

Zink hat wesentliche Funktionen im Energiestoffwechsel und<br />

Hormonhaushalt. Ein Mangel hemmt das Wachstum und die<br />

Stärkeproduktion. Pilzkrankheiten und Viruserkrankungen sind<br />

die Folge. Hohe pH-Werte legen Zink fest.<br />

Mangan ist an den meisten Reaktionen in der Zelle beteiligt:<br />

Photosynthese, Chlorophyll- und Eiweißbildung, Vitamin-C-<br />

Synthese. Es steuert Hormone und verzögert die Alterung. Die<br />

Kälteresistenz (Gerste, Raps) und Anfälligkeit gegen Halmbruch<br />

und Schwarzbeinigkeit werden verbessert.<br />

Bor – in Weizen! – beeinfl usst wesentlich das Zellwachstum<br />

und die Fruchtbildung. Mangel führt zu geringerer Blüten- und<br />

Samenbildung.<br />

Insgesamt haben alle Spurennährstoffe einen Einfl uss auf den<br />

Befall mit unterschiedlichen Pilzkrankheiten: Sie wirken leicht<br />

reduzierend. Die Ursache dafür liegt in ihrem Einfl uss auf den<br />

Pfl anzenstoffwechsel.<br />

Grundsätzlich sollten die Spurennährstoffe im Getreide früh,<br />

d. h. im Herbst oder im Frühjahr zwischen ES 25 und 32<br />

gegeben werden. Dies ist von besonderer Wichtigkeit für eine<br />

Mangan-Mangel<br />

in Weizen<br />

Bordüngung im Getreide. Den Bedarf<br />

ermitteln Sie am sichersten über eine<br />

Pfl anzenanalyse in ES 25–32 bei einem<br />

entsprechenden Institut.<br />

Oben im Bild sehen Sie einen Weizen<br />

(Sorte: Hattrick) aus der Leinenniederung<br />

mit einem Mangan-Mangel. Die anschließende<br />

Blattdüngung erbrachte ca. 9 dt/ha<br />

Mehrertrag!<br />

Leider gibt es für die Praxis viele Spurennährstoffdünger, die<br />

nicht alle wichtigen Nährstoffe enthalten. Deren Einsatz dient<br />

somit häufi g nur der „Gewissensberuhigung“. Nutrimix ® Fluid<br />

ist in 2007 auf den Markt gekommen und enthält alle wichtigen<br />

Nährstoffe für Getreide.<br />

Bor kann über 0,75 kg/ha Nutribor ® (60 g a. S. Bor/ha) bis ES<br />

32 ohne Probleme in Getreide dazugegeben werden. Mehrfachmischungen<br />

mit Fungiziden und Wachstumsreglern sind<br />

nach derzeitigem Kenntnisstand möglich.<br />

Was diese beiden Blattdünger leisten, hat stellvertretend ein<br />

Versuch in Weizen (Sorte: Winnetou) auf einem Lehmstandort<br />

an der Weser im Kreis Holzminden gezeigt:<br />

Blattdüngung in Weizen – Standort: Bevern<br />

nur Fungizide<br />

Fungizide + Nutrimix ® Fluid<br />

Fungizide + Nutrimix ® Fluid + Nutribor ®<br />

116 dt/ha<br />

121 dt/ha<br />

125 dt/ha<br />

Mehrjährige Ergebnisse untermauern Mehrerträge von 3 bis<br />

6 dt/ha. Auch in Versuchen amtlicher Stellen wurden Mehrerträge<br />

von bis 4 % durch Nutrimix ® Fluid plus Nutribor ® in<br />

Niedersachsen erzielt (Bezirksstelle Braunschweig).<br />

Eine ausgewogene Zufuhr an Mikronährstoffen kann nur über<br />

entsprechende Analysen (Boden oder Pfl anze) erfolgen.<br />

Zahlreiche Pfl anzenanalysen in Weizen weisen einen unerwarteten<br />

Mangelzustand nach. Das gilt auch für die Analyse<br />

auf den besseren Böden! Auf den leichteren Böden ist eine<br />

Blattdüngung mit Mangan im Herbst häufi g unerlässlich. Ein<br />

Extrem wurde bei Bor nachgewiesen – Bor ist meistens im<br />

Mangel. Getreide wurde zu lange bei der Nährstoffversorgung<br />

im Mikrobereich vernachlässigt, wodurch Ertragsverluste in<br />

Kauf genommen wurden.<br />

Mit Nutrimix ® Fluid bietet die <strong>BASF</strong> einen hoch wirtschaftlichen<br />

und preiswerten Blattdünger an, der allen Anforderungen der<br />

Praxis gerecht wird. Nutrimix ® Fluid lässt sich problemlos mit<br />

anderen Pfl anzenschutzmitteln mischen und stabilisiert darüber<br />

hinaus noch die Spritzbrühe!<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

23


Getreide Wachstumsregler<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Segment<br />

Einsatzkulturen<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Vermeidung von Lager durch<br />

Einkürzung und Stärkung des<br />

Halmes<br />

Winter- und Sommerweizen,<br />

Winterroggen, Wintertriticale,<br />

Hafer<br />

• Stabilisierung der unteren<br />

Internodien und damit Schutz vor<br />

Einknicken bei Lagerdruck<br />

• Bei entsprechender Lichtintensität<br />

bereits ab 5 °C wirksam<br />

• Bei Anwendung zur Hauptbestockung<br />

(ES 21–29):<br />

Förderung der Seitentriebbildung<br />

(gezielte Bestandesführung in<br />

schwachen Beständen)<br />

Sichere Bestandesführung durch<br />

Einkürzung und Stärkung des<br />

Halmes und verbessertes Wurzelwachstum<br />

Winterweizen, Wintergerste,<br />

Winterroggen, Wintertriticale,<br />

Dinkel<br />

Wirkstoffe 720 g/l Chlormequatchlorid 50 g/l Prohexadion-Calcium +<br />

300 g/l Mepiquatchlorid<br />

Einsatztermin Weizen: ab ES 21–ES 31<br />

Roggen, Triticale: ab ES 30–ES 37<br />

Hafer: ab ES 32–ES 49<br />

Wirkungsweise<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Halmverkürzung (überwiegend untere<br />

Internodien), Halmverdickung<br />

und Vergrößerung des Halmquerschnitts<br />

Winterweizen: 0,7–2,1 l/ha<br />

Sommerweizen: 0,5–1,3 l/ha<br />

Winterroggen + Wintertriticale:<br />

1,5–2,0 l/ha<br />

Hafer: 1,5–2,0 l/ha<br />

(sortenabhängig)<br />

ES 30–39<br />

Halmverkürzung, Zellwandverstärkung,<br />

Vergrößerung des Halmquerschnitts<br />

und Förderung des<br />

Wurzelwachstums<br />

0,5–1,25 l/ha Medax ® Top +<br />

0,5–1,25 kg/ha Turbo<br />

(im Verhältnis 1 : 1)<br />

Gebindegröße 10 Liter 5 Liter Medax ® Top +<br />

5 kg Turbo<br />

• Schnelle und sichere Wirkung<br />

bei fast jedem Wetter durch zwei<br />

Wirkstoffe<br />

• Flexibel einsetzbar<br />

• Verbesserte Standfestigkeit durch<br />

sehr gute Sprosseinkürzung und<br />

Stimulation des Wurzelwachstums<br />

• Sehr gute Pfl anzenverträglichkeit<br />

• Bessere Ausschöpfung des<br />

vorhandenen Ertragspotenzials<br />

• Kombination mit anderen Wachstumsreglern<br />

möglich<br />

Hochkonzentrierte Spezialdüngerlösung<br />

zur Verhinderung von<br />

Spurennährstoffmangel bei<br />

Getreide<br />

Winterweizen, Wintergerste,<br />

Sommergerste, Winterroggen,<br />

Wintertriticale, Dinkel, Hafer<br />

25 g/l Cu*, 38 g/l Mn*, 0,4 g/l Mo,<br />

25 g/l Zn,<br />

zusätzliche Nährstoffe:<br />

3 g/l N<br />

* als Chelat von EDTA<br />

Von Bestockung bis zum Ährenschieben<br />

Blattaufnahme (Blattdünger),<br />

Anwendung auch in Kombination<br />

mit Pfl anzenschutzmitteln<br />

1,0–2,0 l/ha<br />

(0,5–1,0 l/ha je Behandlung)<br />

10 Liter<br />

• Einfache Anwendung durch<br />

Flüssigformulierung<br />

• 100 % Chelatisierung der<br />

metallischen Spurennährstoffe<br />

• Keine Löslichkeitsprobleme,<br />

kürzere Rührzeiten<br />

• Kein Verstopfen der Filter<br />

24


Getreide Wachstumsregler<br />

Lassen Sie kein Lager in Ihrem Getreide zu!<br />

Wachstumsreglereinsatz in Getreide 2010<br />

Sönke Först, Versuchstechniker Schleswig-Holstein<br />

Der richtige Einsatz von Wachstumsreglern im Getreide ist<br />

eine der wirtschaftlichsten Pfl anzenschutzmaßnahmen überhaupt.<br />

Das ist einfach darin begründet, dass eine erfolgreiche<br />

Verhinderung von Lager alle anderen produktionstechnischen<br />

Maßnahmen mit absichert. Was nützt Ihnen eine erfolgreiche<br />

Fungizidstrategie, wenn am Ende durch einen fehlerhaften<br />

Wachstumsreglereinsatz ein Großteil Ihrer Ernte auf dem Feld<br />

bleibt?<br />

Lagergetreide aufgrund fehlerhaften Wachstumsreglereinsatzes<br />

kann folgende negative Effekte haben:<br />

• Bei frühzeitigem Lagereintritt: reduzierte Assimilat-Einlagerung<br />

ins Korn<br />

• Ertragsreduzierung durch erntetechnische Verluste<br />

• Höherer Kraftstoffverbrauch und geringere Flächenleistung<br />

bei der Ernte<br />

• Höhere Trocknungskosten des schlecht abtrocknenden<br />

Getreides<br />

• Schlechtere Kornqualitäten durch gestörte Einlagerung<br />

(Protein, Sedi) und frühzeitiges Ende der Keimruhe (Fallzahl,<br />

Auswuchs)<br />

• Erschwerte Stoppelbearbeitung durch Ernterückstände,<br />

die der Mähdrescher nicht aufgenommen und somit nicht<br />

zerkleinert hat<br />

• Insbesondere bei einer folgenden pfl uglosen Bodenbearbeitung<br />

wirken sich solche Fehler dann schon beim Aufl auf der<br />

Folgekultur negativ aus (N-Sperre, fehlender Bodenschluss<br />

durch Strohansammlungen, Bindung von Bodenherbiziden).<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Faktoren, die die angepasste Aufwandmenge und Wirkung der Wachstumsregulatoren bestimmen:<br />

®<br />

F aktoren<br />

Cycocel<br />

720<br />

Ertragserwartung hoch<br />

Ertragserwartung niedrig<br />

Standfestigkeit Sorte hoch<br />

Standfestigkeit Sorte niedrig<br />

Bestandesdichte hoch<br />

Bestandesdichte niedrig<br />

Saattermin früh<br />

Saattermin spät<br />

N-Angebot hoch<br />

Temperaturen hoch<br />

Temperaturen niedrig<br />

Getreideanteil in der<br />

Fruchtfolge > 70%<br />

Optimales Bodenwasserangebot<br />

Schlechte Wasserversorgung<br />

Helles Wetter<br />

Tankmix mit Herbiziden<br />

Medax ®<br />

Top<br />

Bemerkungen<br />

Beachten Sie die Sortentabellen!<br />

Seitentriebe ab ES 21 mit Cycocel ® 720 stärken*.<br />

Vorsicht! – In der Pflanze sind mehr Streckungshormone<br />

gebildet worden.<br />

Seitentriebe ab ES 21 mit Cycocel ® 720 stärken*.<br />

Cycocel ® > 15 °C, Medax ® Top>20°C<br />

Cycocel ®


Getreide Wachstumsregler<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Doch das ist noch nicht alles: Schaderregern wird durch die<br />

verdickte Halmbasis das Eindringen in die Pfl anze erschwert,<br />

was das Auftreten von parasitärem Lager vermindert.<br />

Fasst man all diese Effekte zusammen, vor allem mit ihren wirtschaftlichen<br />

Folgen, dann kommt man schnell zu dem Schluss:<br />

Lager ist unbedingt zu vermeiden!<br />

Aktuelle Situation<br />

Frühe Aussaattermine im Herbst haben überwiegend zu<br />

guten Bestandesdichten vor Wintereinbruch geführt. Das wird<br />

entscheidenden Einfl uss auf die Bestandesführung im Frühjahr<br />

2010 haben.<br />

Die richtige Wachstumsreglerstrategie entscheidet auch in der<br />

laufenden Saison über Erfolg oder Misserfolg des Produktionssystems<br />

Getreideanbau.<br />

Bestimmt wird der Wachstumsreglereinsatz durch zahlreiche<br />

Faktoren. Diese sind in der Tabelle auf der vorhergehenden<br />

Seite dargestellt.<br />

Die angebaute Sorte ist nur ein Faktor bei der Beurteilung der<br />

Standfestigkeit eines Bestandes. Andere, insbesondere die<br />

standortspezifi schen Faktoren (z. B. Ertragspotenzial), sind in<br />

der Summe entscheidender für die Wahl der richtigen Wachstumsreglerstrategie<br />

als der Faktor Sorte allein.<br />

1. Winterweizen<br />

Cycocel ® 720 bleibt die Basis der Halmstabilisierung des<br />

Weizens. Die Anwendung in frühen Wachstumsphasen erhöht<br />

die Wirkungssicherheit des Systems. Der erste Termin vor dem<br />

Streckungsbeginn vergrößert den Halmdurchmesser und die<br />

Halmwandstärke der Getreidepfl anze. Die Gefahr von parasitärem<br />

Lager wird hierdurch reduziert. Außerdem wird das<br />

Risiko ungünstiger Folgewitterung bei geteilten Applikationszeitpunkten<br />

ebenfalls minimiert.<br />

Medax ® Top ist ein Wachstumsregler, der die Wirkstoffe Mepiquatchlorid<br />

(300 g/l) und Prohexadion-Calcium (50 g/l) enthält.<br />

Medax ® Top zeichnet sich durch weitgehende Witterungsunabhängigkeit<br />

aus und führt auch unter ungünstigen Wetterbedingungen<br />

zu gleichmäßig eingekürzten Beständen. Des<br />

Weiteren ist Medax ® Top in hohem Maße pfl anzenverträglich<br />

und hat keinen negativen Einfl uss auf die Wurzelmasse. Im<br />

Gegenteil: Es stimuliert sogar die Wurzelentwicklung.<br />

Dieses Phänomen war nach 2008 auch im Erntejahr 2009 zu<br />

beobachten. Im April und Mai gab es kaum nennenswerte<br />

Niederschläge und besonders der Weizen hatte in diesem<br />

Zeitraum stark mit Wasser- und Nährstoffmangel zu kämpfen.<br />

Unter diesen Bedingungen konnten in unseren Versuchen<br />

zahlreiche Weizensorten das bessere Wurzelwerk in den mit<br />

Cycocel ® 720 und Medax ® Top behandelten Parzellen in Mehrerträge<br />

umsetzen. So brachte unsere Empfehlung im Schnitt<br />

über 6 Sorten am Standort Siek (Schleswig-Holstein) 5.4 dt/ha<br />

(8,1 dt in 2008) Mehrertrag, obwohl im gesamten Versuch kein<br />

Lager auftrat!<br />

Empfehlung:<br />

1,0 l/ha Cycocel ® 720 in ES 25–29<br />

1,0 l/ha Cycocel ® 720 + 0,5 l/ha Medax ® Top in ES 31<br />

0,5 l/ha Medax ® Top in ES 37–39<br />

Das Gleiche konnte an diversen anderen Versuchsstandorten<br />

in unserer Region Nordwest beobachtet werden. So wurden<br />

z. B. an einem Standort auf der Insel Fehmarn bei gleicher<br />

Behandlung wie auf Hof Siek sogar 12,7 dt Mehrertrag erzielt.<br />

Auch hier trat im ganzen Versuch kein Lager auf! Damit ist Medax<br />

® Top gerade in kritischen Situationen die richtige Wahl.<br />

Entscheidend im intensiven Weizenanbau in Norddeutschland<br />

ist es, die Bestände gleichmäßig über die gesamte<br />

Vegetation einzukürzen und zu stabilisieren. Beobachtungen<br />

insbesondere der letzten Jahre haben gezeigt, dass<br />

Bestände, die im April aufgrund von hohen Temperaturen<br />

und starker Trockenheit gar nicht oder nur unzureichend mit<br />

Wachstumsreglern behandelt wurden, später ins Lager gingen,<br />

obwohl die Spritzungen im Mai (ES 37–39) nach dem Regen<br />

gute Einkürzungseffekte brachten. Grund dafür war, dass die<br />

unteren Internodien praktisch nicht eingekürzt und stabilisiert<br />

wurden. Die späten Spritzungen haben fast ausschließlich<br />

Auswirkungen auf die oberen Internodien. Da diese an der<br />

Gesamtpfl anzenlänge den größten Anteil ausmachen, fallen<br />

die Einkürzungen der Gesamtpfl anzenlänge zwar besonders<br />

gut ins Auge, leisten aber zur Standfestigkeit nur den<br />

geringeren Beitrag. Die unteren Internodien werden nur<br />

von den frühen Spritzungen (klassische Cycocel ® -Termine)<br />

beeinfl usst.<br />

Daher sind in lagergefährdeten Beständen nur Kombinationen<br />

aus frühen, überwiegend stabilisierenden, und späteren, stark<br />

einkürzenden Maßnahmen in der Summe erfolgreich.<br />

2. Wintergerste<br />

Die Wintergerste durchläuft die einzelnen Wachstumsstadien<br />

wesentlich schneller als z. B. der Weizen. Das bedeutet, dass<br />

im gleichen Zeitabschnitt ein deutlich stärkeres Streckungswachstum<br />

zu verzeichnen ist als im Weizen. Das führt dazu,<br />

dass bei frühem Wachstumsreglereinsatz in der Gerste und zu<br />

später Nachlage die zu Anfang erreichte Einkürzung unerwartet<br />

schnell wieder „herauswächst“. Deshalb ist besonders in der<br />

Gerste darauf zu achten, dass mit der Folgespritzung nicht<br />

zu lange gewartet wird. Oft benötigt die Gerste nur wenige<br />

Tage von ES 37 (Erscheinen Fahnenblatt) bis ES 49 (Grannenspitzen).<br />

Da ist jeder Tag mit Applikationswetter zu nutzen!<br />

26


Getreide Wachstumsregler<br />

Im Erntejahr 2008 mussten wir einige zur Ernte abknickende<br />

Gerstenbestände beobachten. In den Versuchen 2008 zeigten<br />

Varianten mit Medax ® Top + Partner zum Termin ES 37–39<br />

kaum noch Halmknicken. Daher haben wir generell in allen<br />

Sorten in ES 37–39 Medax ® Top + Partner in der Saison 2009<br />

empfohlen. Die Beobachtungen aus der Saison 2009 sowohl in<br />

Versuchen als auch in der Praxis bestätigen dies.<br />

Empfehlung:<br />

0,5 l/ha Medax ® Top + 0,5 kg/ha Turbo + Partner<br />

Auch im Erntejahr 2009 haben wir in unseren Versuchen<br />

wieder verschiedene Wachstumsregler-Strategien in diversen<br />

Gerstensorten getestet. Und auch in diesem Jahr konnten,<br />

obwohl kein Lager auftrat, wieder deutliche Mehrerträge erzielt<br />

werden. So brachte die <strong>BASF</strong>-Empfehlung einen Mehrertrag<br />

von 5–10 dt/ha im Schnitt über alle diverse Sorten!<br />

Empfehlung:<br />

0,75 l/ha Medax ® Top + 0,75 kg/ha Turbo in ES 31–32<br />

0,5–0,75 l/ha Medax ® Top + 0,5-0,75 kg/ha Turbo + Partner<br />

(T1 = 31/32) (T2 = 37/39)<br />

T2 Niedersachsen: 0,5 l/ha Medax ® Top + 0,5 kg/ha Turbo +<br />

Partner<br />

T2 Schleswig-Holstein: 0,75 l/ha Medax ® Top + 0,75 kg/ha<br />

Turbo + Partner<br />

Deutliche Mehrerträge konnten an zahlreichen anderen Versuchsstandorten<br />

in Schleswig-Holstein und Niedersachsen<br />

beobachtet werden.<br />

Dass das aber nicht nur auf Hochertragsstandorten der Fall ist,<br />

zeigt unser neues Versuchsfeld in Willingrade bei Neumünster.<br />

Dieser Standort weist nur 14 bis 18 Bodenpunke aus und<br />

Wachstumsreglereinsatz in Wintergerste, Lomerit, Helmstorf 2009<br />

ist daher eigentlich kein Standort für Wintergerste, aber für<br />

die Fragestellung der Ertragseffekte von Wachstumsreglern<br />

besonders geeignet.<br />

Hier wurden dieselben Sorten wie auf den besseren Standorten<br />

angebaut und u. a. auch die, für einen solchen Standort<br />

unüblichen, Aufwandmengen der Hochertragsstandorte ausgebracht.<br />

Das Ertragsergebnis liegt mit nur 32,5 dt/ha in der<br />

unbehandelten Variante erwartungsgemäß niedrig, aber alle<br />

getesteten Medax ® Top-Varianten zeigten auch unter diesen<br />

extremen Bedingungen Mehrerträge! Die o. g. Doppelanwendung<br />

brachte z. B. 2,9 dt/ha Mehrertrag und hat somit nicht<br />

nur nicht geschadet, sondern noch einen Ertragsvorteil von<br />

9 % gebracht!<br />

Da sich der Einsatz von Medax ® Top positiv auf das Wurzelwachstum<br />

des Getreides auswirkt, ist Medax ® Top gerade<br />

auch in der Gerste unter schwierigen Bedingungen das Mittel<br />

der Wahl. Zu beachten ist allerdings, dass die Medax ® Top-<br />

Aufwandmenge – insbesondere auf leichten Standorten –<br />

deutlich reduziert werden kann bzw. sollte (siehe nachfolgende<br />

Empfehlungen).<br />

Nutzen Sie Ihre und unsere mehrjährigen Erfahrungen im Umgang<br />

mit den Wachstumsreglern Cycocel ® 720 und Medax ®<br />

Top. Führen Sie Ihre Bestände standhaft bis zur Ernte und<br />

damit zu Höchsterträgen, denn: Lager in Ihrem Wintergetreide<br />

ist verboten!<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Stufe 3<br />

Stufe 1 Kontrolle<br />

Stufe 2<br />

Stufe 1<br />

Stufe 2 ES 31/32, 17.04.2009<br />

0,75 l/ha Medax ® Top +<br />

Partner<br />

Stufe 3 ES 31/32, 17.04.2009<br />

0,75 l/ha Medax ® Top +<br />

Partner<br />

ES 37/39, 28.04.2009<br />

0,75 l/ha Medax ® Top +<br />

Partner<br />

Leguminosen<br />

27


Getreide Wachstumsregler<br />

Sortenabhängige Wachstumsregler-Empfehlungen<br />

Weizen<br />

Anwendungsempfehlung Winterweizen 2010<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Standard<br />

lageranfällige Sorte,<br />

intensive Bestandesführung<br />

standfeste Sorte<br />

geringe Lagergefahr<br />

* Medax ® Top immer zusammen<br />

mit Turbo im Verhältnis 1 : 1<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

Winterweizen<br />

Sorten mit guter Standfestigkeit und<br />

geringem Wachstumsregler-Aufwand<br />

Akzento, Alidos, Amply, Anthus, Atlantis, Beaver, Bourbon,<br />

Brigadier, Capnor, Carenius, Certo, Classic, Cortez, Corvus,<br />

Dekan, Dynamo, Enorm, Excellenz, Exsept, Florida, Frodin,<br />

Gaston, Grommit, Haven, Hermann, Heroldo, History, Hybred,<br />

Ilias, Koch, Leiffer, Limes, Manager, Mandub, Maverick, Merkur,<br />

Nirvana, Noah, Novalis, Piko, Potenzial, Punch, Ranger,<br />

Redford, Rialto, Ritmo, Skalmeje, Slejpner, Sobi, Sophytra,<br />

Striker, SW Topper, Tommi, Tukan, Tulsa, Versailles, Vivant,<br />

Wasmo, Windsor<br />

Sorten mit normaler Standfestigkeit und<br />

mittlerem Wachstumsregler-Aufwand<br />

Cycocel ® 720<br />

1,0–1,5 l/ha<br />

Cycocel ® 720<br />

1,0–1,5 l/ha<br />

oder<br />

oder<br />

Medax ® Top*<br />

0,5–0,75 l/ha<br />

Medax ® Top*<br />

0,75 l/ha<br />

Medax ® Top*<br />

0,5–0,75 l/ha<br />

Medax ® Top*<br />

1,0 l/ha<br />

Medax ® Top*<br />

0,5 l/ha<br />

Medax ® Top*<br />

0,5 l/ha<br />

Medax ® Top*<br />

0,5 l/ha<br />

Medax ® Top*<br />

0,5 l/ha<br />

Medax ® Top*<br />

0,5 l/ha<br />

25 29 30 31 32 34 37 39<br />

Kontrast, Korund, Lahertis, Lambros, Lucius, Ludwig, Madrid,<br />

Magister, Manhatten, Maltop, Meteor, Meunier, Milvus, Mirage,<br />

Moldau, Monopol, Motiv, Mulan, Naturastart, Olivin, Opus,<br />

Ordeal, Paroli, Pepital, Previa, Privileg, Quebon, Reaper, Romanus,<br />

Schamane, Skater, Soissons, Sokrates, Solitär, SW Max,<br />

SW Tataros, Tabasco, Tambor, Tarso, Terrier, Titburi, Toras,<br />

Torrild, Tower, Transit, Travix, Trend, Tuareg, Türkis, Vercons,<br />

Vergas, Winnetou, Winni, Xanthos, Zobel<br />

Sorten mit geringerer Standfestigkeit und<br />

hohem Wachstumsregler-Aufwand<br />

Achat, Akratos, Alitis, Ambras, Applaus, Aristos, Aron, Asketis,<br />

Aszita, Batis, Borenos, Bussard, Caesar, Capo, Centrum,<br />

Contur, Creativ, Dream, Ephoros, Frument, Glockner, Jenga,<br />

Kanzler, Kornett, Levendis, Magnus, Mewa, Mikon, Pegassos,<br />

Petrus, Qualibo, Rektor, Semper, Skagen, Tiger, Toni, Toronto,<br />

Trakos, Tremie, Wenga, Zentos<br />

Actros, Akteur, Altos, Arminius, Aspirant, Astron, Athlet, Atoll,<br />

Bandit, Biscay, Bold, Boomer, Borneo, Brillant, Bueto, Buteo,<br />

Campari, Cardos, Carolus, Cetus, Charger, Champion, Complet,<br />

Compliment, Contra, Convent, Cubus, Darwin, Drifter, Ebi,<br />

Elvis, Empire, Flair, Greif, Habicht, Hanseat, Hybnos 1, Hynos<br />

2B, Idol, Impression, Inspiration, JB Asano, Julius, Karpos,<br />

28


Getreide Wachstumsregler<br />

Sortenabhängige Wachstumsregler-Empfehlungen<br />

Gerste, Roggen und Triticale<br />

Wintergerste<br />

Sorten mit normaler bis geringer Standfestigkeit und<br />

mittlerem bis hohem Wachstumsregler-Aufwand<br />

Sorten mit guter Standfestigkeit und<br />

geringem Wachstumsregler-Aufwand<br />

Action, Affair, Allegra, Anastasia, Angela, Angora, Annicka,<br />

Antalya, Arkona, Artist, Aviron, Bayava, Bistro, Bombay, Calador,<br />

Camera, Campanile, Candesse, Cantare, Carrero, Catania,<br />

Cinderella, Cobalt, Dyveke, Edda, Emely, Existenz, Elbany,<br />

Finesse, Finita, Geo, Gerval, Gilberta, Jasmin, Jessica, Jolante,<br />

Jorinde, Juliane, Kamoto, Kyoto, Labea, Laverda, Leonie,<br />

Ludmilla, Malwinta, Mercedes, Merilyn, Merlot, Naomie, Nelly,<br />

Nicola, Opal, Reni, Siberia, Silvia, Spectrum, Svenja, Tafeno,<br />

Tokyo, Traviata, Venus, Verena<br />

Advance, Alingi, Alissa, Anoa, Apolda, Barcelona, Bonnie,<br />

Cabrio, Camilla, Caprima, Caraibe, Carat, Carola, Catania,<br />

Christelle, Clara, Cordoba, Cornelia, Cosima, Dorothea, Duet,<br />

Elfe, Express, Fee, Franziska, Fridericus, Garnelan, Gaulois,<br />

Grete, Hamu, Hanna, Julia, Kreta, Lolita, Loreley, Lunaris,<br />

Madou, Majestic, Masto, Marinka, Maximiliane, Milva, Mombasa,<br />

Nikel, Noveta, Passion, Queen, Regina, Rocca, Sarah,<br />

Silke, Souleyka, Structura, Theresa, Tiffany, Traminer, Uschi,<br />

Vanessa, Venezia, Verticale, Zzoom<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Anwendungsempfehlung Wintergerste 2010<br />

Mais<br />

„normale Bestände”<br />

mittlere Standfestigkeit<br />

Medax ® Top*<br />

0,5–0,75 l/ha<br />

Medax ® Top* + Partner<br />

0,5 l/ha<br />

stark lageranfällige<br />

Bestände, Sorten mit<br />

Neigung zu<br />

Halm-/Ährenknicken<br />

Medax ® Top* + ggf. Partner<br />

0,75–1,0 l/ha<br />

Medax ® Top* + Partner<br />

0,5 l/ha<br />

Kartoffeln<br />

31 32 37 39<br />

Entwicklungsstadien (BBCH) * Medax ® Top immer zusammen mit Turbo im Verhältnis 1 : 1<br />

Anwendungsempfehlung Wintergerste 2010<br />

Rüben<br />

„Einfachanwender”<br />

gute Standfestigkeit<br />

Medax ® Top* + ggf. Partner<br />

0,75–1,25 l/ha<br />

Leguminosen<br />

25 29 30 31 32 34 37 39 49<br />

Entwicklungsstadien (BBCH) * Medax Top ® immer zusammen mit Turbo im Verhältnis 1 : 1<br />

29


Getreide Wachstumsregler<br />

Sorten mit geringer Standfestigkeit und<br />

hohem Wachstumsregler-Aufwand<br />

Wintertriticale<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Alpaca, Catinka, Cita, Krimhild, Landi, Lomerit, Perma, Sigra,<br />

Stephanie, Tilia, Yuka<br />

Winterroggen<br />

Sorten mit guter Standfestigkeit und<br />

geringem Wachstumsregler-Aufwand<br />

Populationssorten:<br />

Amilo, Danko, Motto, Walet, Warko<br />

Hybridsorten:<br />

Ballistic, Clou, Evolo, Fernando, Festus, Novus, Treviso, Visello<br />

Sorten mit normaler Standfestigkeit und<br />

mittlerem Wachstumsregler-Aufwand<br />

Populationssorten:<br />

Arantis, Borellus, Boresto, Born, Canovus, Caroass, Carotopp,<br />

Cilion, Conduct, Hacada, Halo, Matador, Merkator, Nikita,<br />

Plato, Recrut<br />

Hybridsorten:<br />

Askari, Avanti, Apart, Amando, Dino, Esprit, Fernando, Fugato,<br />

Gamet, Locarno, Lomoran, Marder, Picasso, Rapid, Rasant,<br />

Resonanz, Ursus, Uso<br />

Anwendungsempfehlung Winterroggen, Triticale 2010<br />

geringe Lagerneigung<br />

mittlere/starke Lagerneigung<br />

Sorten mit normaler Standfestigkeit und<br />

mittlerem Wachstumsregler-Aufwand<br />

Agrano, Bellac, Benetto, Disco, Grenado, Inpetto, Kitaro,<br />

Lamberto, Legalo, Mundo, Piano, Santop, SW Talentro, Ticino,<br />

Trimaran, Trinidad, Versus<br />

Sorten mit geringer Standfestigkeit und<br />

hohem Wachstumsregler-Aufwand<br />

Alamo, Binova, California, Focus, Lupus, Modus, Printus,<br />

Tremplin, Triamant, Trimester, Tritikon, Vitalis<br />

Medax ® Top*<br />

0,5–0,75 l/ha<br />

Medax ® Top*<br />

0,75–1,25 l/ha<br />

Medax ® Top*<br />

0,5–0,75 l/ha<br />

* Medax ® Top immer zusammen<br />

mit Turbo im Verhältnis 1 : 1<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

29 30<br />

31<br />

32<br />

34<br />

37 39<br />

30


Getreidefungizide<br />

Osiris ® – Die Krönung für beste Qualität Ihres Getreides<br />

Was ist Osiris ® ?<br />

Osiris ® ist das neue, breit wirksame Fungizid für umfassenden<br />

Krankheitsschutz im Blatt- und Ährenbereich mit<br />

besonderer Stärke gegen Fusarium. Durch die Kombination<br />

von Metconzaol und Epoxiconazol in einer innovativen<br />

Formulierung ist es gelungen, ein neues, qualitativ hochwertiges<br />

Breitbandfungizid zu entwickeln. Osiris ® zeichnet sich<br />

durch eine besonders schnelle Kurativleistung und lang<br />

anhaltende Dauerleistung aus.<br />

Getreide<br />

Besonders schnelle Kurativleistung und anhaltende<br />

Dauerwirkung durch innovative Formulierung<br />

Die neue Formulierung von Osiris ® mit vollständig gelösten<br />

Wirkstoffen verbessert signifi kant die Anlagerung, Aufnahme<br />

und Verteilung der beiden Wirkstoffe an und in der Pfl anze.<br />

Somit sind auch schwer bekämpfbare Krankheiten (z. B.<br />

Fusarium) oder Krankheiten in fortgeschrittenen Infektionsstadien<br />

(z. B. Septoria) sehr gut zu kontrollieren.<br />

Außergewöhnlich großflächige Benetzung<br />

Die neuartige Formulierungstechnologie mit einem ausgewogenen<br />

Verhältnis von Formulierhilfsstoffen garantiert eine<br />

sehr gute Benetzung der gesamten Pflanzenoberfläche.<br />

Auftreffende Spritzbrühetropfen werden sehr fest an der<br />

Pfl anzenoberfl äche angelagert und zeigen eine außergewöhnlich<br />

großfl ächige Benetzung der Pfl anzenoberfl äche.<br />

Die Pfl anzen wirken nach der Applikation wie lackiert.<br />

Damit werden auch nicht direkt getroffene Pflanzenteile<br />

sicher geschützt. Besonders wichtig ist diese Eigenschaft<br />

bei einer späteren Applikation von Fungiziden, wenn der<br />

gesamte Blattapparat vollständig vorhanden ist und die zu<br />

schützende Blattoberfl äche am größten ist. Gleichzeitig spielt<br />

diese Eigenschaft bei der Bekämpfung von Fusarium-<br />

Arten eine große Rolle. Hier ist es besonders wichtig, dass die<br />

Wirkstoffe neben der Oberfl äche auch das Innere der Ähre<br />

schützen und dorthin gelangen, wo Fusarium die Getreideähren<br />

infi ziert.<br />

Osiris ®<br />

Standard<br />

links: Pflanzenoberfläche ist vollständig benetzt, Blätter wirken nach<br />

Osiris ® -Behandlung wie lackiert, rechts: Standardformulierung<br />

Schnelle und großflächige Aufnahme der Wirkstoffe in<br />

die Pflanze für eine besonders starke heilende Wirkung<br />

Durch den hohen Anteil an Formulierungshilfsstoffen wird<br />

eine schnelle Aufnahme auch unter schwierigen Bedingungen<br />

gewährleistet (z. B. eine dicke Wachsschicht älterer Blätter und<br />

der entwickelten Ähre). Die Wirkstoffe werden in kürzester Zeit<br />

über die Blattoberfläche und die Spaltöffnungen aufgenommen<br />

und breit im Interzellularraum verteilt.<br />

Als besondere Eigenschaft von Osiris ® ist hier die sehr<br />

schnelle systemische Verteilung hervorzuheben. Bereits<br />

2 Stunden nach der Applikation sind die Wirkstoffe über die<br />

Epidermis in den tiefer liegenden Schichten des Blattes zu<br />

fi nden. So können kurzfristig bereits bestehende Infektionen<br />

gestoppt und die weitere Ausbreitung der Pilze im Blattinneren<br />

verhindert werden.<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Schnelle und umfassende Benetzung der Getreideähre für einen sicheren Fusariumschutz<br />

direkt nach Applikation nach 0,1 Sekunden nach 0,5 Sekunden<br />

Wasser<br />

nicht<br />

oberflächenaktiv<br />

Leguminosen<br />

Osiris ®<br />

sehr schnelle<br />

Verteilung und<br />

Abtrocknung<br />

31


Getreidefungizide<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Schnelle Aufnahme und großflächige Verteilung von Osiris ® in der Pflanze<br />

Wirkstoffe und deren Wirkung in Osiris ®<br />

Metconazol<br />

Metconazol gehört zur Wirkstoffgruppe der Triazole. Es wirkt<br />

sowohl protektiv als auch kurativ. Der Wirkstoff dringt sehr<br />

schnell in die Pfl anze ein und wird mit dem Saftstrom verteilt.<br />

Dadurch kann die Ausbreitung schon vorhandener Infektionen<br />

gestoppt werden. Durch das rasche Eindringen in die Pfl anze<br />

wird der Wirkstoff vor nachfolgendem Regen geschützt. Neben<br />

der breiten Leistung gegenüber vielen Blattkrankheiten<br />

zeigt Metconazol sich hoch wirksam gegen verschiedene<br />

Fusarium-Arten (Fusarium avenaceum, Fusarium culmorum,<br />

Fusarium graminearum und Fusarium poae). Bei einzelnen<br />

Arten erreicht der Wirkstoff bereits in geringer Konzentration<br />

hohe Wirkungsgrade. Metconazol besitzt nicht nur eine hohe<br />

Wirksamkeit gegen Fusariosen, sondern kann auch die<br />

Mykotoxinbildung stark reduzieren.<br />

Zulassungen von Osiris ® 2010 in Weizen<br />

Epoxiconazol<br />

Epoxiconazol gehört ebenfalls zur Wirkstoffklasse der Triazole.<br />

Charakteristisch für Epoxiconazol ist seine breite fungizide<br />

Wirksamkeit gegen zahlreiche Getreidepathogene. Es<br />

hemmt äußerst effektiv das Schlüsselenzym zur Biosynthese<br />

von Ergosterol, einem unentbehrlichen Bestandteil der<br />

pilzlichen Zellmembran. Epoxiconazol zeichnet sich sowohl<br />

durch eine sehr gute kurative Leistung als auch durch eine<br />

hervorragende protektive Leistung gegenüber vielen Blattfl<br />

eckenerregern (z. B. Septoria tritici) und Rosten (Gelb- und<br />

Braunrost) aus.<br />

Für die Saison 2011 sind weitere Krankheiten in der<br />

Zulassungsprüfung für Gerste, Roggen und Triticale.<br />

Septoria-Blattdürre<br />

(Septoria tritici)<br />

Braunrost<br />

(Puccinia recondita)<br />

Gelbrost<br />

(Puccinia striiformis)<br />

DTR-Blattdürre<br />

(Drechslera tritici-repentis)<br />

Fusarium-Arten<br />

(Fusarium ssp.)<br />

32


Getreidefungizide<br />

Segment<br />

Zur Bekämpfung früher Getreidekrankheiten<br />

mit besonderer Stärke<br />

gegen Mehltau, Septoria tritici,<br />

Halmbruch und Rost<br />

Breitestes Wirkungsspektrum gegen<br />

alle relevanten Pilzkrankheiten<br />

mit hohen Ertrags- und Qualitätseffekten<br />

Das neue breit wirksame Fungizid<br />

für umfassenden Krankheitsschutz<br />

im Blatt- und Ährenbereich<br />

mit besonderer Stärke gegen<br />

Fusarium<br />

Getreide<br />

Einsatzkulturen<br />

Winterweizen, Wintergerste<br />

Winterroggen, Wintertriticale<br />

Winterweizen, Wintergerste<br />

Winterweizen, Wintergerste*,<br />

Winterroggen*, Wintertriticale*<br />

* Zulassung wird 2011 erwartet.<br />

Wirkstoffe 75 g/l Metrafenone +<br />

62,5 g/l Epoxiconazol +<br />

200 g/l Fenpropimorph<br />

Champion ® :<br />

233 g/l Boscalid +<br />

67 g/l Epoxiconazol<br />

37,5 g/l Epoxiconazol +<br />

27,5 g/l Metconazol<br />

Raps<br />

Diamant ® :<br />

114 g/l F 500 ® +<br />

43 g/l Epoxiconazol +<br />

214 g/l Fenpropimorph<br />

Einsatztermin ab Befallsbeginn bis ES 61 ab Befallsbeginn bis ES 61 ab Befallsbeginn bis ES 61,<br />

Fusarium ES 61–69<br />

Mais<br />

Wirkungsweise protektiv, kurativ protektiv, kurativ protektiv, kurativ<br />

Wirkstoffverteilung<br />

systemisch, episystemisch,<br />

translaminar<br />

systemisch, translaminar<br />

systemisch<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Gebindegröße<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

1,6–2,0 l/ha Weizen:<br />

2,0–3,0 l/ha<br />

0,9 l/ha Champion ® +<br />

0,9 l/ha Diamant ®<br />

Gerste:<br />

0,8 l/ha Champion ® +<br />

0,8 l/ha Diamant ®<br />

im Doppelgebinde:<br />

10 Liter<br />

5 Liter<br />

50 Liter Ecomatic ® 5 Liter Diamant ®<br />

50 Liter Diamant ®<br />

10 Liter<br />

5 Liter Champion ® +<br />

50 Liter Ecomatic ®<br />

10 Liter Champion ® +<br />

10 Liter Diamant ®<br />

Doppelgebinde Ecomatic ® :<br />

50 Liter Champion ® +<br />

• Sehr breites Wirkungsspektrum<br />

• Besondere Stärke gegen Mehltau,<br />

Halmbruch, Rost und Septoria<br />

tritici<br />

• Mit neuartiger Formulierung<br />

• In allen wichtigen Getreidearten<br />

zugelassen<br />

• Überragende Regenfestigkeit<br />

• Flexible Komplettlösung in Weizen<br />

und Gerste<br />

• Überragende Stopp- und Dauerwirkung<br />

• Hohe Ertrags- und Qualitätseffekte<br />

• Einzigartiger Resistenzschutz<br />

durch Kombination von vier Wirkstoffgruppen<br />

• Sehr breites Wirkungsspektrum<br />

• Stärkste Azol-Kombination mit<br />

zwei Wirkstoffen<br />

• Sehr schnelle und sichere<br />

Wirkung durch neuartige<br />

Formulierungstechnologie<br />

• Beste Fusarium-Leistung und<br />

Mykotoxin-Reduktion<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

33


Getreidefungizide<br />

Fungizideinsatz im Getreide<br />

Erfahrungen aus 2009 – Empfehlungen für 2010<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Dr. Christoph Hempler, Technischer Leiter Region<br />

Nordwest<br />

Zu Beginn dieses Beitrages sei der traditionelle Rückblick auf<br />

das vergangene Jahr gestattet. Was waren die Besonderheiten<br />

2009 im Hinblick auf die Fungizide? Welches waren die Rahmenbedingungen,<br />

unter denen sich die Produkte bewähren<br />

mussten?<br />

Situation im Frühjahr 2009<br />

Nach einer vergleichsweise späten Ernte im Herbst 2008<br />

(einige Weizenbestände konnten durch die späte Ernte der<br />

Vorfrucht erst Ende August / Anfang September gedroschen<br />

werden) folgte ein wechselhafter Herbst mit feucht-milden<br />

Bedingungen im Oktober und November. Die Bestände gingen<br />

gut entwickelt in die Vegetationsruhe.<br />

Ab Anfang Januar folgte dann eine anhaltende Kältephase,<br />

die im Grunde genommen fast bis Ende März anhielt. Wir hatten<br />

mal wieder einen Winter, der den Namen auch verdiente.<br />

Die Temperaturen gingen regional bis auf –20 °C herunter, die<br />

Frostnächte hielten bis Ende März an. Zum Glück hatten wir<br />

in den extrem kalten Phasen verbreitet eine Schneedecke, die<br />

stärkere Auswinterungsverluste verhindert hat.<br />

Die Niederschlagssumme der Monate Dezember bis Februar<br />

lag deutlich unter dem langjährigen Mittel; die Wasservorräte<br />

im Boden zum Frühjahr waren somit begrenzt. Allerdings führte<br />

die Frostgare zu einer sehr guten Bodenstruktur und die Pflanzen<br />

wiesen ein gutes Wurzelwerk auf. Der Vegetationsrückstand<br />

gegenüber dem Vorjahr betrug aufgrund der winterlichen<br />

Witterung ca. 2 Wochen.<br />

Mit Beginn des Monats April änderte sich alles schlagartig! Das<br />

Frühjahr setzte mit Macht ein. Ungewöhnlich hohe Temperaturen<br />

im gesamten April (an einzelnen Tagen 25–30 °C)<br />

sorgten dafür, dass das Getreide den anfänglichen Vegetationsrückstand<br />

aufholte und binnen 3 Wochen in einen Vegetationsvorsprung<br />

von 10–14 Tagen umwandelte. Von Anfang<br />

bis Ende April bildeten viele Getreidebestände 4 neue Blattetagen<br />

und durchliefen die ES-Stadien ES 30 bis ES 49/51. Das<br />

bedeutete: Ährenschieben bereits Ende April, insbesondere bei<br />

Gerste, Roggen, Triticale und z. T. bei früh gedrilltem Weizen.<br />

Pilzkrankheitsbefall konnte sich bei derart schneller Vegetation<br />

nicht wirklich aufbauen. Das Getreide wuchs den Infektionen<br />

regelrecht davon. Dazu kam noch, dass im gesamten April<br />

– ansonsten ja ein Monat mit sprichwörtlich schlechtem und<br />

wechselhaftem Wetter – praktisch kein Regen fiel (oft insgesamt<br />

nicht mehr als 5 mm in 6! Wochen). Dazu kam phasenweise<br />

dann auch noch anhaltender Ostwind, sodass sich in<br />

der zweiten Aprilhälfte – vor allem auf den leichteren Böden<br />

– bereits die ersten Trockenschäden andeuteten.<br />

Erste Niederschläge fielen erst wieder Anfang/Mitte Mai.<br />

Mit mehr Feuchtigkeit stellten sich in der Folgezeit auch die<br />

ersten Infektionen mit Blattpathogenen (Septoria, Roste,<br />

Ramularia) ein. Bis Ende Juni stellte sich in den anfälligeren<br />

Sorten ein z. T. beachtliches Befallsniveau ein. Dominante<br />

Pilzkrankeit war in Weizen, Roggen und Triticale der Braunrost.<br />

In Gerste dominierte neben Zwergrost vor allem die Ramularia-<br />

Sprenkelkrankheit.<br />

Versuchsbesichtigung Dunau<br />

34


Getreidefungizide<br />

Ab etwa dem 20.06. schlug die Witterung dann wieder in Richtung<br />

„trocken und heiß“ um. Die Abreife der Bestände setzte<br />

rasch ein. Die Ernte der Gerste begann um den 10./15. Juli.<br />

Roggen, Triticale und Weizen folgten unmittelbar danach,<br />

sodass die Ernte 2009 relativ rasch und problemlos über die<br />

Bühne gehen konnte.<br />

Alle Welt war nun gespannt, wie wohl in Anbetracht dieser<br />

überwiegend doch trockeneren Witterung mit sehr viel Sonneneinstrahlung<br />

und nach vorangegangenem Winter die Erträge<br />

ausfallen würden.<br />

Bereits die ersten Druschergebnisse deuteten auf gute<br />

Getreide-Erträge hin. Das bestätigte sich in der Folgezeit<br />

nachdrücklich. Dies galt insbesondere für all die Standorte, die<br />

nicht zu sehr unter der Trockenheit zu leiden hatten. In unseren<br />

Versuchen und auch in den Versuchen der Landwirtschaftskammer<br />

lagen die Erträge nicht selten zwischen 90 und über<br />

100 dt/ha, und das sogar schon ohne Fungizideinsatz. Das<br />

mengenmäßig sehr gute Vorjahresniveau konnte 2009 noch ein<br />

wenig getoppt werden.<br />

Unbefriedigend waren allerdings oft die Proteinwerte des<br />

Weizens. Ganz offensichtlich wurde hier im Frühjahr in Anbetracht<br />

hoher Stickstoffpreise doch etwas zu viel gespart und zu<br />

wenig N gestreut (für 100 dt/ha Weizen mit 12,5–13 % Protein<br />

benötigt man nun mal ca. 250 kg/ha N aus Düngung und<br />

Bodenvorräten).<br />

Auch die Wahl der N-Form dürfte eine gewisse Rolle gespielt<br />

haben. Verbreitet wurde im Frühjahr auf preislich günstigere<br />

Ammonium-Dünger (Harnstoff, SSA) zurückgegriffen. KAS war<br />

im Frühjahr ja noch relativ teuer.<br />

Harnstoff war rückblickend unter den sehr trockenen Bedingungen<br />

im April 2009 sicher nicht die optimale N-Form. Der<br />

Dünger lag oft wochenlang oben auf, ohne in Lösung zu<br />

gehen und pflanzenverfügbar zu sein. Auf Böden mit hohen<br />

pH-Werten (z. B. Marsch) dürfte das eine oder andere Kilo N<br />

auch noch in Form von Ammoniak verflüchtigt worden sein<br />

und stand hinterher nicht mehr zur Verfügung.<br />

Die hohen Erträge haben dann sicherlich auch noch einen<br />

„Verdünnungseffekt“ bewirkt, sodass die unbefriedigenden<br />

Proteinwerte des Weizens erklärbar sind.<br />

Das Niedersächsische Landesamt für Statistik hat die nachfolgenden<br />

Ertragszahlen (dt pro ha) veröffentlicht.<br />

Weizenerträge der Jahre 2008 und 2009<br />

sowie im langjährigen Mittel (dt/ha)<br />

Winter-WEIZEN 2008 2009 Ø 2002–2007<br />

Ø Niedersachsen 89,7 85,0 77,7<br />

Auf Basis dieser Daten wurden in Niedersachsen 2009 pro ha<br />

im Vergleich zum Vorjahr 5 % weniger Weizen geerntet. Das<br />

Ergebnis für 2009 lag zudem 9,4 % über dem langjährigen<br />

Mittel.<br />

Gerstenerträge der Jahre 2007 und 2008<br />

sowie im langjährigen Mittel (dt/ha)<br />

Winter-GERSTE 2008 2009 Ø 2002–2007<br />

Ø Niedersachsen 67,2 71,4 63,8<br />

In der Wintergerste wurden 2009 pro Hektar in Niedersachsen<br />

6 % mehr geerntet als 2008. Das Ertragsniveau pro Hektar lag<br />

2008 gut 12 % über dem langjährigen Mittelwert.<br />

Roggenerträge der Jahre 2008 und 2009<br />

sowie im langjährigen Mittel (dt/ha)<br />

Winter-ROGGEN 2008 2009 Ø 2002–2007<br />

Ø Niedersachsen 60,3 64,1 57,0<br />

Auch im Roggen wurden pro Hektar 2009 deutlich höhere<br />

Erträge erzielt als noch 2008. Das Plus beträgt für Niedersachsen<br />

7 %, im Vergleich zum langjährigen Mittel waren es<br />

ca. 12 % mehr.<br />

Triticaleerträge der Jahre 2008 und 2009<br />

sowie im langjährigen Mittel (dt/ha)<br />

Winter-TRITICALE 2008 2009 Ø 2002–2007<br />

Ø Niedersachsen 60,9 68,1 60,8<br />

Quelle für Ertragsdaten Getreide: Niedersächsisches Landesamt<br />

für Statistik, Erntestatistik<br />

Auch die Hektar-Erträge von Triticale lagen 2009 über denen<br />

der Vorjahre (+12 % gegenüber 2008 und gegenüber dem<br />

langjährigen Mittel).<br />

Eine mengenmäßig gute bis sehr gute Ernte wurde 2009 nicht<br />

nur in Deutschland, sondern auch in vielen umliegenden europäischen<br />

Ländern eingefahren. Dieses Überangebot an Getreide<br />

hatte und hat leider zur Folge, dass die Erzeugerpreise zur<br />

Zeit nach wie vor unbefriedigend sind. Sie liegen in etwa auf<br />

dem Niveau des Jahres 2006.<br />

In Anbetracht der steigenden Weltbevölkerung, sich verändernder<br />

Verzehrgewohnheiten insbesondere in asiatischen<br />

Ländern (Indien, China, Japan) und weltweit knapper Lager-<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

35


Getreidefungizide<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

bestände (ca. 20 %) ist hoffentlich davon auszugehen, dass<br />

Getreide nach wie vor ein begehrtes Gut bleibt und dass die<br />

Preise kurz- und mittelfristig wieder anziehen werden.<br />

Die 2009 eingesetzten Pflanzenschutzmaßnahmen waren im<br />

Regelfall wirtschaftlich und haben sich gerechnet.<br />

Beachten Sie in dem Zusammenhang exemplarisch die 2009er<br />

Druschergebnisse aus unseren Sortenversuchen in Dunau. In<br />

der Gerste konnte durch Fungizide (Doppelbehandlung) ein<br />

durchschnittlicher Mehrertrag von 13 dt/ha erzielt werden<br />

(Mittel über 18 Sorten), im Weizen waren es durch ebenfalls<br />

Doppelbehandlung in der Spitze 13 dt/ha mehr als in „Unbehandelt“<br />

(Ø über 28 Sorten).<br />

Gerste (Ø ü. 18 Sorten):<br />

ohne Fungizide<br />

1-x-Behandlung Champion ® & Diamant ®<br />

2-x-Behandlung Champion ® & Diamant ®<br />

97 dt/ha<br />

104 dt/ha<br />

110 dt/ha<br />

Weizen (Ø ü. 28 Sorten):<br />

ohne Fungizide<br />

96 dt/ha<br />

1 x Fungizid (ES 37/39) 103 dt/ha<br />

2 x Fungizid (ES 32/ES 49/51) 109 dt/ha<br />

3 x Fungizid (ES 32/ES 37–49/ES 61–65) 111 dt/ha<br />

Die Wirtschaftlichkeit der eingesetzten Fungizide stand auch<br />

im Jahr 2009 bei Ein- und Zweifachbehandlungen in allen<br />

Getreidearten zumeist außer Frage (Ausnahme: gesunde Sorten<br />

auf extremen Trockenstandorten, wo kein Befall auftrat)!<br />

Die Dreifachbehandlung rechnete sich nur in wenigen Fällen,<br />

da aufgrund der anhaltenden Trockenheit in der Abreifephase<br />

zum einen kein Krankheitsbefall mehr auftrat, und zum anderen<br />

Hitze und Trockenheit frühzeitig die Abreife einleiteten.<br />

Krankheitsbefall<br />

Aufgrund des späten Vegetationsstarts und des sehr trockenen<br />

Monats April konnten sich die bekannten nässeliebenden<br />

Pilzkrankheiten (Rhynchosporium in Gerste und Roggen,<br />

Septoria tritici im Weizen, Gelbrost in Triticale und Weizen) im<br />

Frühjahr 2009 nicht etablieren.<br />

Rhynchosporium in Gerste (links) und Roggen (rechts)<br />

Die einzige Krankheit, die unter den geschilderten Witterungsbedingungen<br />

zunächst eine gewisse Bedeutung hatte, war der<br />

Mehltau in allen Getreidearten. Oftmals handelte es sich um<br />

Stängelbefall unten im Bestand.<br />

In der Gerste gesellte sich später noch Ramularia dazu. Netzflecken<br />

traten nur in anfälligeren Sorten nach ausreichenden<br />

Niederschlägen auf.<br />

Der wärmeliebende Braunrost trat ab Mitte Mai in allen Getreidearten<br />

stärker in Erscheinung und wurde in Weizen, Roggen<br />

und Triticale – je nach Sortenanfälligkeit – zur dominanten<br />

Krankheit in der Abreifephase.<br />

Septoria tritici (Weizen) Mehltau (Weizen) Gelbrost (Weizen, Triticale)<br />

36


Getreidefungizide<br />

Zwergrostbefall in der Gerste blieb auf die anfälligen Sorten beschränkt<br />

– er erreichte aber nicht annähernd das Ausmaß von<br />

2007. Blüteninfektionen mit toxinbildenden Fusarien-Erregern<br />

haben vereinzelt stattgefunden – ein Riesenproblem ist daraus<br />

glücklicherweise nicht entstanden.<br />

<strong>BASF</strong>-Fungizide für 2010<br />

Die Getreidefungizid-Palette der <strong>BASF</strong> umfasst im Jahr 2010<br />

die nachfolgend genannten Produkte:<br />

Capalo ® : Das Produkt wurde im Frühjahr 2008 mit großem Erfolg<br />

neu eingeführt. Es ist ein strobilurinfreies Universalfungizid<br />

für alle Getreidearten. Die optimal formulierte Wirkstoffkombination<br />

aus Metrafenone, Epoxiconazol und Fenpropimorph<br />

stellt die breite Wirkung gegen alle wichtigen Fuß- (Halmbruch!),<br />

Blatt- und Ährenpathogene sicher. Die Zulassung<br />

reicht von Befallsbeginn bis ES 61. Capalo ® ist sehr schnell<br />

regenfest.<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Ramularia<br />

Champion ® : Wirkstoffkombination aus Epoxiconazol und<br />

Boscalid, wichtiges Instrument im Resistenzmanagement<br />

gegen Fungizidresistenzen, große Breitenwirkung gegen alle<br />

wichtigen Blatt- und Ährenkrankheiten, beste Wirkung gegen<br />

Halmbruch, auch gegen strobilurinresistente Septoria-tritici-<br />

Stämme sicher, exzellent gegen Ramularia in Wintergerste.<br />

Boscalid ist der bisher einzige Wirkstoff aus der Klasse der<br />

SDHI-Fungizide im Markt.<br />

Mais<br />

Netzflecken<br />

Gerstenmehltau<br />

Diamant ® : Enthält Epoxiconazol, F 500 ® (Pyraclostrobin) und<br />

zusätzlich noch Fenpropimorph (bekannt aus dem Corbel ® ).<br />

Das bedeutet: drei Wirkstoffe mit drei unterschiedlichen<br />

Wirkorten im pilzlichen Stoffwechsel – der Pilz wird von drei<br />

„Fronten“ angegriffen. Diamant ® ist in allen Getreidearten<br />

zugelassen, es werden alle wichtigen Blatt- und Ährenpathogene<br />

erwischt. Besondere Wirkungsstärken liegen im Bereich<br />

Roste (herausragende Kurativleistung, beste Dauerwirkung),<br />

Netzflecken und DTR. Zusätzlich garantiert Diamant ® durch<br />

seinen Strobilurin-Anteil Vitalitätseffekte, die sich in entsprechend<br />

hohen Erträgen und Qualitäten wiederfinden. Diamant ®<br />

ist das stärkste Strobilurin-Fungizid für die Ährenbehandlung<br />

im Getreide.<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Opus ® Top: Bewährter Azol-Standard für alle Getreidearten<br />

(gegen Blatt- und Ährenpathogene).<br />

Braunrost (Weizen) Braunrost (Roggen) Zwergrost (Gerste)<br />

Juwel ® Top: Bewährter Strobilurin-Standard in allen Getreidearten<br />

gegen Fuß-, Blatt- und Ährenpathogene.<br />

NEU!!!<br />

Osiris ® : Das Produkt ist ein neues, breit und sicher wirksames<br />

Fungizid gegen Pilzkrankheiten, die vorrangig während des Ährenschiebens<br />

und in der Abreifephase des Weizens eine Rolle<br />

spielen (z. B. Septoria, Roste, DTR, Schwärzepilze, Fusarien).<br />

Osiris ® enthält in hoher Aufladung die Wirkstoffe Epoxiconazol<br />

und Metconazol in einer neuartigen und exzellenten<br />

Formulierung. Das Produkt wird sehr schnell aufgenommen<br />

und systemisch in der Pflanze verteilt.<br />

Leguminosen<br />

37


Getreidefungizide<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Neben der Krankheitsbekämpfung wird gleichzeitig auch die<br />

Belastung des Erntegutes mit Mykotoxinen (z. B. DON) erheblich<br />

reduziert. Die Zulassung von Osiris ® ist 2010 zunächst<br />

für Weizen (3,0 l/ha) von Befallsbeginn bis ES 69 gegeben,<br />

im Folgejahr 2011 wird dann auch die Zulassung in Roggen,<br />

Gerste und Triticale angestrebt.<br />

A. Alle Getreidearten<br />

Gegen Mehltau und Halmbruch in ES 25–30: Capalo ®<br />

Mehltau ist bei uns in den letzten Jahren eigentlich schon fast<br />

in Vergessenheit geraten. Die Züchtung hat uns in den vergangenen<br />

Jahren zunehmend Sorten beschert, die in der Mehltauanfälligkeit<br />

als relativ gesund eingestuft sind.<br />

Dennoch kann es regional aufgrund von besonderen Witterungskonstellationen<br />

(Kleinklimata), intensiven Einsatzes von<br />

Wirtschaftsdüngern, hoher Bestandesdichten etc. zu bekämpfungswürdigen<br />

Befallssituationen kommen.<br />

Für die sichere Bekämpfung von früh auftretendem Mehltau in<br />

solchen Fällen heißt unsere Empfehlung Capalo ® .<br />

Capalo ® verfügt über eine sehr gute Stopp-Wirkung gegen<br />

vorhandenen Befall, und es schützt die Pflanzen sehr lang anhaltend<br />

gegen Neubefall. Die Dauerwirkung beträgt je nach<br />

Aufwandmenge bis zu 6 Wochen. Neben Mehltau werden<br />

auch der Halmbruch und Frühbefall mit Septoria, Rost<br />

etc. sehr gut mit erfasst.<br />

Capalo ® ist in allen Getreidearten zugelassen von Befallsbeginn<br />

(ES 25) bis Beginn der Blüte (ES 61).<br />

Für den Fall, dass es also in anfälligen Sorten ausgangs des<br />

Winters bekämpfungswürdigen Befall mit frühem Mehltau<br />

geben sollte, lautet unsere Empfehlung:<br />

Unsere Empfehlung gegen frühen Mehltau:<br />

1,6 l/ha Capalo ® in ES 25–30<br />

Aus arbeitswirtschaftlicher Sicht bietet es sich an, das Capalo ®<br />

z. B. zusammen mit der ersten Cycocel ® 720-Behandlung oder<br />

mit Frühjahrsherbiziden (z. B. Biathlon ® , Biathlon ® XL, Basagran<br />

® DP) Ende der Bestockung einzusetzen. AHL kann in<br />

begrenzter Menge (20–30 l/ha) zugesetzt werden.<br />

Das Solo-Produkt Flexity ® wird 2010 nicht mehr vermarktet.<br />

B. Weizen<br />

werden benötigt, wobei es insbesondere auf die notwendige<br />

Wirkungssicherheit gegen Septoria tritici und Braunrost,<br />

unsere wichtigsten Pilzkrankheitserreger im Weizen, ankommt.<br />

Auch in diesen Fällen ist Capalo ® unser Mittel der Wahl!<br />

Aufgrund der Erfahrungen aus den vergangenen Jahren<br />

ist beim Fungizideinsatz auch 2010 wieder auf folgende<br />

Punkte zu achten:<br />

• rechtzeitiger Beginn der Fungizidmaßnahmen (mehr infektionsbezogen,<br />

weniger stadienbezogen vorgehen)<br />

• ausreichend hoher Azol-Anteil im Produkt oder in der Tankmischung<br />

• möglichst mehrere Wirkstoffe mit unterschiedlichen Wirkmechanismen/Wirkorten<br />

kombinieren (Wirkstoffwechsel als<br />

Resistenzvorbeugung)<br />

• ausreichend hohe Aufwandmengen zur Sicherstellung von<br />

Kurativleistung und Dauerwirkung<br />

• Zusatz eines Kontaktmittels (Wirkstoff: Chlorthalonil) bei<br />

starkem Druck mit Septoria tritici ist in anfälligen Sorten<br />

überlegenswert.<br />

<strong>BASF</strong>-Fungizidempfehlung während der Schossphase<br />

des Weizens<br />

Capalo ® setzt die oben beschriebenen Forderungen allesamt<br />

um. Es ist ein breit wirksames Fungizid, in dem sich die Funktionsmechanismen<br />

der drei bewährten Wirkstoffe Metrafenone,<br />

Epoxiconazol und Fenpropimorph ideal ergänzen. Die Wirkstoffverteilung<br />

in der Pflanze ist systemisch und translaminar.<br />

Capalo ® wirkt protektiv, kurativ und antisporulierend<br />

gegen alle wichtigen Getreidekrankheiten (Fuß-, Blatt-, Ähren-).<br />

Die neuartige Formulierung von Capalo ® führt zu einer deutlich<br />

verbesserten Produktanlagerung bei der Applikation im<br />

Vergleich zu anderen Standardprodukten.<br />

Dies kommt Capalo ® während der Schossphase insbesondere<br />

bei der Bekämpfung von Septoria tritici, Mehltau, Halmbruch<br />

und Braunrost zugute. Auch die strobilurinresistenten Mehltauund<br />

Septoriastämme werden sehr gut bekämpft. Die Stopp-<br />

Wirkung von Capalo ® gegen bereits vorhandenen Befall ist<br />

hervorragend. Die nachfolgenden Fotos aus Dunau aus dem<br />

Jahr 2007 belegen das eindrucksvoll.<br />

1. Pilzbekämpfung im Weizen während der Schossphase<br />

Je weiter die Vegetation in Richtung Schossphase voranschreitet,<br />

desto wahrscheinlicher wird es, dass Mehltau in den<br />

Hintergrund tritt und andere Krankheitserreger überwiegen (z.<br />

B. Septoria tritici, DTR, Braunrost, Halmbruch). Breit und lang<br />

andauernd wirksame Fungizide bzw. Fungizid-Kombinationen<br />

Kontrolle 1,25 l/ha Vergleichsmittel 1,6 l/ha Capalo ®<br />

38


Getreidefungizide<br />

Capalo ® bietet im Azolbereich folgende Vorteile:<br />

• Komplettlösung für alle Getreidearten<br />

• enthält drei verschiedene Wirkstoffgruppen (Resistenzmanagement<br />

umgesetzt)<br />

• große Breitenwirkung gegen alle wichtigen Fuß-, Blatt- und<br />

Ährenkrankheiten inklusive Rost („eins gegen alle“)<br />

• sehr gute Wirkung gegen Halmbruch<br />

• eingebauter „Schlitteneffekt“ (Fenpropimorph beschleunigt<br />

die Aufnahme von Epoxiconazol, verbessert damit die Kurativleistung<br />

und erhöht die Witterungsunabhängigkeit)<br />

• beste Regenfestigkeit durch innovative Formulierungstechnologie<br />

• einfache Handhabung durch Fertigformulierung<br />

• problemlose Mischbarkeit mit Wachstumsreglern (z. B. Cycocel<br />

® 720, Medax ® Top)<br />

Wichtig für eine sichere Bekämpfung von Septoria tritici ist, wie<br />

bereits erwähnt, der rechtzeitige Anwendungstermin und eine<br />

ausreichend hohe Menge an Azolwirkstoff.<br />

Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren lassen den<br />

Rückschluss zu, dass für eine verlässliche Stopp- und Dauerwirkung<br />

gegen Septoria tritici 80–100 g/ha Epoxiconazol nicht<br />

unterschritten werden sollten. Daraus lässt sich die nachfolgende<br />

Empfehlung ableiten:<br />

Empfehlung für die Schossphase des Weizens (ES 31–37):<br />

1,6 l/ha Capalo ® (100 g Epoxiconazol)<br />

2. Ährenbehandlung im Winterweizen<br />

Die Ährenbehandlung in ES 49/51 wird seit der Erfahrung der<br />

letzten beiden Jahre auf jeden Fall wieder mit strobilurinhaltigen<br />

Fungiziden bzw. Tankmischungen durchgeführt.<br />

Die Dauerwirkung ist einfach besser, und die auch bei<br />

schwächerem Krankheitsbefall durch die physiologischen<br />

Zusatzeffekte bedingten Mehrerträge in Größenordnung von<br />

1–3 dt/ha helfen auch bei schwankenden Getreidepreisen die<br />

Wirtschaftlichkeit sicherzustellen.<br />

und Wettbewerbsfähigkeit wiederholt bewiesen hat. Besonders<br />

hervorzuheben sind im Wettbewerbsvergleich die Wirkungsstärken<br />

gegen Septoria tritici, DTR und Braunrost.<br />

In der nachfolgenden Tabelle ist ein zusammengefasstes<br />

Ergebnis der Bezirksstellen Bremervörde, Nienburg, Hannover<br />

und Braunschweig der LWK Niedersachsen dargestellt.<br />

In dieser Versuchsreihe lag die Spritzfolge „Capalo ® + Bravo ®<br />

500/ Champion ® & Diamant ® “ bei vorrangigem Auftreten von<br />

Septoria tritici und Braunrost ertraglich deutlich an der Spitze.<br />

Versuchsergebnis 2009<br />

der Bezirksstellen Bremervörde, Nienburg, Hannover und<br />

Braunschweig der LWK Niedersachsen<br />

ES 31/32 ES 49/51 Ertrag (dt/ha)<br />

Kontrolle – 102,6<br />

1,25 l/ha Capalo ® 0,9 l/ha Champion ®<br />

+ 1,0 l/ha Bravo ® + 0,9 l/ha Diamant ® 115,2<br />

1,25 l/ha Capalo ®<br />

0,6 l/ha<br />

+ 1,0 l/ha Bravo ® + 1,8 l/ha VGM<br />

111,0<br />

1,25 l/ha Capalo ®<br />

0,75 l/ha<br />

+ 1,0 l/ha Bravo ® + 0,75 l/ha VGM<br />

111,2<br />

Neben den Septoria-Arten und Rosten gehört auch die<br />

„Problemkrankheit“ DTR zum „Repertoire“ von „Champion ® +<br />

Diamant ® “. Das liegt in erster Linie am Wirkstoff F 500 ® (Pyraclostrobin)<br />

im Diamant ® . Diamant ® gehört zweifelsohne zu den<br />

stärksten DTR-Fungiziden am Markt.<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Champion ® & Diamant ® hat sich für die Ährenbehandlung<br />

– nicht nur im Weizen – eindrucksvoll bewährt:<br />

Mit der Tankmischung Champion ® & Diamant ® werden in der<br />

Krankheitsbekämpfung und in der Ertragssicherung neue Maßstäbe<br />

gesetzt. Vier unterschiedliche fungizide Wirkstoffklassen<br />

erfassen die Pilze in unterschiedlichen Entwicklungsstadien<br />

und an vier verschiedenen Wirkorten. Mehr Resistenzmanagement<br />

geht nicht. Diese Wirkstoffzusammensetzung<br />

gewährleistet damit eine absolut sichere und überlegene Bekämpfung<br />

aller relevanten Krankheiten in der späten Blatt- und<br />

Ährenbehandlung.<br />

Aktuelle Versuchsergebnisse aus 2009 untermauern, dass die<br />

Kombination Champion ® & Diamant ® ihre Praxistauglichkeit<br />

DTR-Befall (Kontrolle) 0,9 l/ha Champion ® + 0,9 l/ha Diamant ®<br />

Champion ® & Diamant ® – weitere Vorteile:<br />

Die Kombination Champion ® & Diamant ® bietet bei der Ährenbehandlung<br />

Ihres Weizens weitere, folgende Vorteile:<br />

• günstige Abstandsauflagen (1 m bei 90 % Driftminderung)<br />

• Preisvorteil im Champion ® & Diamant ® -Doppelgebinde (kein<br />

„Zwangs-Pack“!)<br />

• problemloses Entleeren und Spülen der voneinander getrennten<br />

Kanister<br />

• Ecomatic ® -Nutzung ist möglich, beide Produkte werden im<br />

50-Liter-Fass angeboten.<br />

Leguminosen<br />

39


Getreidefungizide<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

• Diamant ® enthält mit Fenpropimorph einen leistungsstarken<br />

Mehltauwirkstoff<br />

• eingebauter Schlitteneffekt durch das Fenpropimorph<br />

• in der Kombination aus beiden Produkten wird eine ausreichende<br />

Menge an Azol-Wirkstoff in Kombination mit dem<br />

neuen Wirkstoff Boscalid zur Bekämpfung von strobilurinresistenten<br />

Septoria-Stämmen ausgebracht.<br />

Neben der sicheren und lang anhaltenden Wirkung gegen<br />

Krankheiten bietet die Kombination Champion ® + Diamant ®<br />

zusätzliche Ertragseffekte. Die physiologische Leistung von<br />

F 500 ® (im Diamant ® ) und Boscalid (im Champion ® ) ist in Versuchen<br />

bestätigt worden und wird selbst in Beständen erzielt,<br />

in denen keine Krankheiten auftreten.<br />

Ertragseinschränkungen, die durch widrige Wachstums- und<br />

Witterungsbedingungen („Stress“) entstehen, werden durch<br />

Champion ® & Diamant ® reduziert. Die ertragsphysiologischen<br />

Vorteile kommen insbesondere beim Ährenschieben zum<br />

tragen.<br />

Bekämpfung von Ährenfusariosen in Winterweizen<br />

Der Einsatz von Fungiziden kann nur der letzte Schritt in einer<br />

Vielzahl von Maßnahmen zur Vermeidung von Ährenfusariosen<br />

sein. Warum?<br />

Die Wirkungsgrade der gegen Fusarien zugelassenen<br />

Fungizide liegen in einem Bereich von 50–70 % und damit<br />

weitaus niedriger als das, was wir unter einer Bekämpfung im<br />

üblichen Sinne verstehen.<br />

Das liegt zum einen daran, dass es sich bei Fusarien nicht<br />

um einen einzelnen Erreger handelt, sondern i. d. R. um einen<br />

Erregerkomplex mit unterschiedlich sensitiven Pathotypen<br />

(„wenn man einen Erreger ausschaltet, bleiben immer noch zu<br />

viele andere übrig“). Zum anderen erfolgt eine Bekämpfung<br />

mit den o. g. Wirkungsgraden nur dann, wenn es gelingt, den<br />

Infektionstermin genau zu treffen. Dies ist unter Praxisbe-<br />

dingungen zumeist nicht möglich, da der Infektionstermin nicht<br />

bekannt ist. (Hin und wieder gelingt allerdings so ein „Glückstreffer<br />

ins Schwarze.”)<br />

Erstes Ziel muss es daher sein, folgende pflanzenbauliche<br />

Faktoren zu optimieren, um die Befallswahrscheinlichkeit mit<br />

Fusarien zu minimieren:<br />

• Pflug ist günstiger als pfluglos! („Der Pflug ist das beste Mittel<br />

gegen Fusarien!“)<br />

• Gering anfällige Sorte auswählen!<br />

• Vorfrucht Mais ohne Pflugfurche vermeiden, auch Weizen<br />

nach Weizen ohne Pflug kann problematisch sein! Blattvorfrüchte<br />

sind günstiger!<br />

• Lagergetreide vermeiden!<br />

Was wir nicht in der Hand haben, ist die Witterung. Fusarien<br />

mögen feucht-warme bis heiße Tage! Die Hitze hatten wir zwar<br />

2009, im Mai aber deutlich vor der Weizenblüte, und es fehlten<br />

die (Gewitter-)Niederschläge, die für die notwendige Blatt- und<br />

Ährenfeuchte sorgen. Folge: Die gefürchteten Fusarieninfektionen<br />

sind – abgesehen von einzelnen Befallsflächen und<br />

-lagen – zum Glück weitgehend ausgeblieben.<br />

Erst, wenn trotz optimaler Gestaltung aller genannten pflanzenbaulichen<br />

Faktoren die Befallswahrscheinlichkeit immer<br />

noch als hoch eingestuft wird, empfehlen wir den Einsatz von<br />

geeigneten Fungiziden mit Fusarienwirkung.<br />

Neu in diesem Segment ist ab 2010 das Produkt Osiris ®<br />

Osiris ® wird neuer Standard bei der Bekämpfung von Ährenfusarien<br />

und bei der Verminderung der Mykotoxingehalte (DON)<br />

werden.<br />

Der Effekt einer Osiris ® -Behandlung gegen starken Befall mit<br />

Fusarien war 2009 am Standort Bühren optisch sichtbar (siehe<br />

Fotos).<br />

Regionale Empfehlung Winterweizen 2010 – Doppelbehandlung (ES 31/32 und 49/51)<br />

Capalo ®<br />

1,6 l/ha<br />

+ Bravo ® 500<br />

Champion ® & Diamant ®<br />

0,9 l/ha + 0,9 l/ha<br />

25 30 31 32 34 37 39 49 51 59 61–69<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

40


Getreidefungizide<br />

Braunrost<br />

Gelbrost<br />

Kontrolle (89,8 dt/ha)<br />

3,0 l/ha Osiris ® (120,3 dt/ha)<br />

(Standort Bühren (Weser-Ems), Sorte Winnetou nach Vorfrucht Mais)<br />

Osiris ® enthält die beiden Wirkstoffe Epoxiconazol (Opus ® ) und<br />

Metconazol (Caramba ® ). Der hohe Haftmittelanteil sorgt für<br />

eine umfassende Benetzung von Blättern, Körnern und<br />

Spelzen. Die gesamte Pflanzenoberfläche wird sehr gut und<br />

gleichmäßig benetzt, auftreffende Spritztropfen werden fest<br />

an der Zielfläche angelagert, die Regenfestigkeit ist bereits<br />

nach wenigen Minuten gegeben. Durch die neuartige EC-<br />

Formulierung werden mit Osiris ® auch versteckt sitzende Fusarien-Sporen,<br />

die sich zwischen Deckspelze und Korn befinden,<br />

erreicht und erfolgreich bekämpft. Osiris ® läuft da praktisch<br />

wie Kriechöl selbstständig hin und verhindert so die Infektionen<br />

frühzeitig. Der Pilz kommt nicht dazu, in die Körner einzudringen.<br />

Gleichzeitig wird die Produktion von Mykotoxinen (z. B.<br />

DON) deutlich vermindert (siehe nachfolgende Ergebnisse).<br />

Wirkung von Osiris auf Ertrag und DON-Gehalt<br />

bei Winterweizen<br />

<strong>BASF</strong>-Versuche Deutschland 2007-2009,<br />

n = 14, Behandlungstermin: ES 61-65<br />

Variante Ertrag (dt/ha) DON relativ (%)<br />

Kontrolle 72,7 100<br />

3,0 l/ha Osiris ® 86,6 33<br />

1,0 l/ha VGM 83,3 52<br />

Der optimale Einsatztermin für Osiris ® zur Bekämpfung von<br />

Ährenfusariosen liegt während der (Voll-)Blüte des Getreides<br />

(ES 61–65), d. h., wenn die Staubbeutel seitlich aus der Ähre<br />

heraushängen.<br />

Empfehlung bei Infektionsgefahr mit Fusarien und gegen späte<br />

Ährenkrankheiten (Termin ES 55–61–65):<br />

Osiris ®<br />

2,5–3,0 l/ha<br />

Um die optimale biologische Wirkung und eine Reduzierung<br />

der Fusarientoxine (z. B. DON) im Erntegut zu erzielen, sollten<br />

eher 3,0 l/ha als 2,5 l/ha zum Einsatz kommen! Gegen andere<br />

Ährenpathogene (Roste, Septoria) kann die Aufwandmengenflexibilität<br />

von Osiris ® genutzt werden.<br />

Die Vorteile von Osiris ® auf einen Blick:<br />

• stärkste Azol-Kombination mit zwei Wirkstoffen<br />

• sehr breites Wirkungsspektrum<br />

• sehr schnelle und sichere Wirkung durch neuartige Formulierungstechnologie<br />

• beste Fusarium-Leistung<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Die gesamte Spritzfolge im Weizen inklusive der Fusarienbekämpfung<br />

sähe dann folgendermaßen aus:<br />

Regionale Empfehlung Winterweizen 2010 – Dreifachbehandlung inkl. Spätinfektion und Fusarium<br />

Rüben<br />

Osiris ®<br />

2,5–3,0 l/ha<br />

Capalo ®<br />

1,6 l/ha<br />

Champion ® & Diamant ®<br />

0,75 l/ha + 0,75 l/ha<br />

Leguminosen<br />

(+ Bravo ® 500)<br />

25 30 31 32 34 37 39 49 51 59 61–69<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

41


Getreidefungizide<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

B. GERSTE<br />

Die typischen Gerstenkrankheiten (Rhynchosporium-Blattflecken,<br />

Netzflecken) spielten im Frühjahr 2009 zunächst keine<br />

größere Rolle. Dafür war der April zu trocken.<br />

Netzflecken waren lediglich in anfälligeren Sorten zu finden.<br />

Stattdessen trat hier und da stärkerer Mehltaubefall auf.<br />

Erst mit den Mai-Niederschlägen kam Bewegung in das Infektionsgeschehen<br />

hinein. Netzflecken und – in anfälligen Sorten<br />

– Zwergrost nahmen zu. Und ab dem Ährenschieben auch<br />

die „neue“ Gerstenkrankheit Ramularia collo cygni – kurz<br />

Ramularia-Sprenkelkrankheit genannt.<br />

Ramularia hat in den letzten Jahren vor allem in Süddeutschland<br />

ein z. T. beängstigendes Ausmaß angenommen. Der<br />

Erreger besitzt absolute Ertragsrelevanz. Ramularia infiziert<br />

die Gerste meist erst sehr spät (etwa ab ES 37 oder noch<br />

später, danach aber umso heftiger. Binnen 2–3 Wochen kann<br />

der gesamte Blattapparat zerstört werden. Auch die Ähre,<br />

die Grannen und der Halm werden befallen (Symptome siehe<br />

weiter oben). Samenbürtiger Befall wird diskutiert und für<br />

wahrscheinlich gehalten.<br />

Es werden in der Gerste demzufolge breit wirksame Fungizidlösungen<br />

wie Champion ® & Diamant ® benötigt, die auch<br />

Ramularia dauerhaft mit abdecken.<br />

Champion ® & Diamant ®<br />

Die genannte Fungizidkombination stellt mit ihren 4 Wirkstoffen<br />

auch in der Gerste einen umfassenden Rundumschutz und ein<br />

perfektes Resistenzmanagement sicher. Alle maßgeblichen Erreger<br />

werden sowohl kurativ, als auch protektiv bekämpft. Das<br />

wird in erster Linie durch die Wirkstoffe Boscalid (im Champion<br />

® ) und F 500 ® (im Diamant ® ) sichergestellt.<br />

Bekämpfung von Blatt- und Ährenkrankheiten (Ramularia)<br />

in Wintergerste 2009<br />

(LWK Niedersachsen, Bezirksstelle Northeim,<br />

Standort Groß Schneen, Sorte Lomerit)<br />

Variante<br />

Ertrag<br />

(dt/ha)<br />

Erlösdifferenz<br />

Kontrolle (Befall in der Kontrolle am 18.06.09:<br />

86 % Ramularia!!)<br />

94,3 990 <br />

ES 31/32: 1,0 l/ha Capalo ®<br />

ES 49/55: 0,8 l/ha Champion ® 110,4 + 79 <br />

+ 0,8 l/ha Diamant ®<br />

ES 31/32: 0,6 l/ha VGM 1<br />

ES 49/55: 0,65 l/ha VGM 1<br />

108,3 + 63 <br />

+ 0,65 l/ha VGM 2<br />

ES 31/32: 0,4 l/ha VGM 3<br />

ES 49/55: 0,8 l/ha VGM 3<br />

+ 1,6 l/ha VGM 4<br />

108,2 + 62 <br />

Bestätigung für das Ergebnis aus Northeim liefert der nachfolgende<br />

<strong>BASF</strong>-Versuch.<br />

Versuchsergebnisse Doppelbehandlung in Wintergerste<br />

<strong>BASF</strong>-Versuch 2009, Ø über 6 Sorten;<br />

Behandlungstermine: ES 32 und ES 49, Standort Bühren<br />

Variante<br />

Ertrag (dt/ha)<br />

Kontrolle 88,5<br />

1,0 l/ha Capalo ® (ES 32) //<br />

0,8 l/ha Champion ® & 0,8 l/ha Diamant ® (ES 49)<br />

103,4<br />

0,6 l/ha VGM (ES 32) //<br />

0,65 l/ha VGM 1 + 0,65 l/ha VGM 2 (ES 49)<br />

100,6<br />

0,4 l/ha VGM 4 (ES 32) //<br />

1,8 l/ha VGM 3 + 0,6 l/ha VGM 4 (ES 49)<br />

98,5<br />

In Bühren traten in erster Linie Netzflecken, Mehltau und<br />

Zwergrost auf.<br />

Auch beim Wettbewerbsvergleich in der Einmalbehandlung<br />

(ES 49/51) schneiden Champion ® & Diamant ® hervorragend ab<br />

(siehe das Versuchsergebnis der LWK Niedersachsen).<br />

Versuchsergebnis der LWK Niedersachsen<br />

Bezirksst. Uelzen 2008, Standort: Hamerstorf; Sorte Finita<br />

ES 49/51 Ramularia (%) Zwergrost (%) Ertrag (dt/ha)<br />

Kontrolle 11 4 81,3<br />

0,8 l/ha Champion ®<br />

+ 0,8 l/ha Diamant ® 2 1 87,7<br />

0,65 l/ha VGM 1<br />

+ 0,65 l/ha VGM 2<br />

1 0 81,8<br />

1,8 l/ha VGM 3<br />

+ 0,6 l/ha VGM 4<br />

5 1 82,2<br />

Hervorzuheben sind darüber hinaus die sehr hohe Wirkungsgeschwindigkeit,<br />

die ausgesprochen starke Regenstabilität<br />

und die hervorragende Dauerwirkung von<br />

Champion ® & Diamant ® .<br />

Auch witterungsbedingtes Halmknicken wird durch<br />

Champion ® & Diamant ® deutlich verzögert oder sogar ganz<br />

unterbunden.<br />

Bereits eine halbe Stunde (!) nach der Ausbringung haben<br />

die Wirkstoffe das Pflanzengewebe durchdrungen und bieten<br />

umfassenden Schutz. Die hohe Regenfestigkeit der Fungizid-<br />

Kombination ist in ihrer extrem festen Bindung in der Wachsschicht<br />

der Pflanzen begründet. Auch hinsichtlich der Dauerwirkung<br />

setzt Champion ® & Diamant ® neue Maßstäbe!<br />

Die Mehrerträge durch Champion ® & Diamant ® gegenüber den<br />

stärksten Wettbewerbsprodukten resultieren in allen Getreidearten<br />

zum einen aus seiner hohen fungiziden Leistungsstärke,<br />

zum anderen aber auch aus seinen darüber hinaus<br />

erbrachten physiologischen Zusatzleistungen. Diese<br />

42


Getreidefungizide<br />

physiologisch bedingten, auch bei Befallsfreiheit zu erzielenden<br />

Zusatzeffekte basieren auf den Wirkstoffen Boscalid (Champion<br />

® ) und F 500 ® (Diamant ® ).<br />

Sie sind im Wesentlichen auf folgende Einzelfaktoren zurückzuführen:<br />

• Der Gehalt an abreifebeschleunigenden Stresshormonen<br />

(z. B. Ethylen, Abscisinsäure) wird abgesenkt. Die Bestände<br />

bleiben länger vital.<br />

• Die Stickstoff-Ausnutzung der Pflanzen wird optimiert.<br />

Dadurch werden mehr Biomasse (= Ertrag) und eine bessere<br />

Qualität erzielt. Außerdem werden Stickstoff-Verluste minimiert.<br />

Interessant nicht nur in Wasserschutzgebieten!<br />

• Die Stresstoleranz von Getreidebeständen gegen Trockenheit<br />

und Hitze wird erhöht. Bestände, die mit Champion ® &<br />

Diamant ® behandelt werden, verbrauchen weniger Wasser.<br />

Das haben wir in Gewächshausversuchen in Limburgerhof<br />

herausgefunden.<br />

• Champion ® & Diamant ® wirkt auch exzellent gegen die<br />

sogenannten unspezifischen Blattflecken („Sonnenbrand“,<br />

„Teerflecken“, „PLS-Flecken“) – ein zunehmendes Problem<br />

insbesondere in der Gerste!<br />

Wir freuen uns, dass die geschilderte biologische Überlegenheit<br />

von Champion ® & Diamant ® einhergeht mit sehr günstigen<br />

ökotoxikologischen Eigenschaften beider Produkte und einer<br />

ausgesprochen guten Kulturverträglichkeit.<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Gerste – Fungizidempfehlung 2010, Einmalbehandlung<br />

Mais<br />

Champion ® &Diamant ®<br />

0,8l/ha+0,8l/ha<br />

Kartoffeln<br />

30 31 32 37 39 49 51 59 61<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

Wintergerste – Fungizidempfehlung 2010, Doppelbehandlung<br />

Rüben<br />

Capalo ®<br />

1,0–1,2 l/ha (Mehltau!)<br />

oder Champion ® &Diamant ®<br />

0,4l/ha+0,4l/ha<br />

Champion ® &Diamant ®<br />

0,8l/ha+0,8l/ha<br />

Leguminosen<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

30 31 32 37 39 49 51 59 61<br />

43


Getreidefungizide<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Empfehlungen für die Gerste 2010:<br />

Bei der Doppelbehandlung in Gerste ziehen wir die Vorlage<br />

von Capalo ® dann vor, wenn in mehltauanfälligen Sorten (z. B.<br />

Franziska) frühzeitig stärkerer Befall vorliegt oder zu erwarten<br />

ist. In mehltaugesunden Sorten und Lagen setzen wir dagegen<br />

vorrangig auf die Vorlage mit 0,4 l/ha Champion ® + 0,4 l/ha<br />

Diamant ® . Diese Kombination hat uns vor allem gegen Netzflecken<br />

und Rhynchosporium überzeugt. Im Falle von Zwergrost<br />

oder Halmbruch sind beide Lösungen in etwa gleich stark<br />

einzuschätzen.<br />

C: Roggen und Triticale<br />

In Roggen und Triticale besteht mit Capalo ® endlich die<br />

Möglichkeit, neben Braunrost auch Mehltau und Halmbruch<br />

zuverlässig und einfach zu bekämpfen. In Roggen wird auch<br />

Rhynchosporium, in Triticale Septoria erfasst.<br />

Capalo ® sehen wir dabei sowohl in Roggen, als auch in Triticale<br />

primär im vorderen Bereich, d. h. zu Beginn des Schossens.<br />

Die zu diesem Zeitpunkt relevanten Pilzkrankheiten beider Getreidearten<br />

(Roggen: Halmbruch, Rhynchosporium, Braunrost,<br />

Mehltau; Triticale: Mehltau, Halmbruch, Gelbrost, Braunrost,<br />

Septoria) werden von Capalo ® zuverlässig bekämpft.<br />

Als Nachlage zur Absicherung gegen Abreifekrankheiten<br />

(Rost!!!) nutzen wir lieber die Vorteile der besseren Dauerwirkung<br />

von den Strobilurin-Produkten Juwel ® Top und Diamant ® .<br />

Empfehlung Hybridroggen 2010<br />

Capalo ®<br />

1,6 l/ha<br />

Champion ® (+ Corbel ® )<br />

1,2 l/ha (+ 0,5 l/ha)<br />

Die nachfolgenden Bilder von unserem Versuchsstandort Dunau<br />

aus dem Versuchsjahr 2009 belegen das eindrucksvoll:<br />

Braunrost<br />

Gelbrost<br />

Kontrolle Spritzfolge: 1,6 l/ha Capalo ® (ES 32)<br />

1,0 l/ha Juwel ® Top (ES 51–55)<br />

86 dt/ha (n =6 Sorten) 104 dt/ha (n = 6 Sorten)<br />

Nachfolgend in Auszügen ein Versuchsergebnis der Bezirksstelle<br />

Oldenburg-Süd:<br />

Versuchsergebnis der LWK Niedersachsen, Bezirksstelle<br />

Oldenburg-Süd 2008, Wettbewerbsvergleich zum Einsatz von<br />

Fungiziden in Winterroggen, Doppelbehandlung in ES 32 und<br />

in ES 49/55, Sorte Askari, Standort Grüppenbühren<br />

ES 37/39 ES 59/61<br />

Blattdürre Braunrost Ertrag<br />

(%) (%) (dt/ha)<br />

Kontrolle – 14 21 104,0<br />

1,6 l/ha Capalo ® 1,0 l/ha Juwel ® Top 5 5 111,3<br />

0,4 l/ha Corbel ®<br />

+1,25 l/ha 1,5 l/ha Diamant ® 5 4 114,3<br />

Champion ®<br />

1,0 l/ha VGM 1<br />

0,75 l/ha VGM 1<br />

+ 0,75 l/ha VGM 2<br />

3 1 109,1<br />

1,2 l/ha VGM 3 1,0 l/ha VGM X 8 8 110,7<br />

Juwel ® Top<br />

0,7–1,0 l/ha<br />

oder<br />

Diamant ®<br />

1,5 l/ha<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

25 30 31 32 37 39 49 51 59 61<br />

44


Getreidefungizide<br />

Empfehlung Triticale 2010<br />

Juwel ® Top<br />

0,7-1,0 l/ha<br />

Getreide<br />

oder<br />

Capalo ®<br />

1,6 l/ha<br />

Capalo ®<br />

1,6 l/ha<br />

Raps<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

30 31 32 37 39 49 51 59 61–69<br />

Ausblick<br />

• Die derzeit unbefriedigenden Erzeugerpreise zogen Ende<br />

2009 wieder leicht an. Das bedeutet, dass eine angepasste<br />

Intensität beim Fungizideinsatz im Getreide beibehalten<br />

werden wird. Immer nur „Sparen, sparen“ und „billig, billig“<br />

ist sicher nicht der unternehmerisch richtige Weg. Vielmehr<br />

muss ein Weg gefunden werden, wie bei ökonomisch vertretbarem<br />

Aufwand noch mehr Ertrag bzw. Erlös vom Hektar<br />

geholt werden kann.<br />

• Das bedeutet: Eine Reihe von produktionstechnischen Entscheidungen<br />

und Maßnahmen – so auch der Fungizideinsatz<br />

– müssen betriebswirtschaftlich neu bewertet werden.<br />

• Entwickeln sich die Preise zum Positiven, wird die Intensität<br />

auf dem Acker steigen: Ertragssteigernde Maßnahmen<br />

lohnen wieder mehr.<br />

• Verschiedene Prognosemodelle haben in der Vergangenheit<br />

die nachfolgende, vor allem regionale Erregerentwicklung<br />

nicht immer korrekt vorausgesehen oder zu spät erkannt.<br />

Aus diesem Grunde lohnt es sich, beim Fungizideinsatz auch<br />

wieder etwas mehr auf Sicherheit zu setzen (früherer Spritzstart,<br />

tendenziell höhere Aufwandmengen).<br />

• Mit höherer Intensität zum maximalen Erlös zu kommen,<br />

kann dann auch bedeuten, dass im Weizen zukünftig drei<br />

Fungizidapplikationen (mit angepassten Aufwandmengen)<br />

sinnvoller sind als bei den niedrigen Preisen bisher zwei oder<br />

gar nur eine.<br />

Wichtig: Abstandsauflagen<br />

Zu guter Letzt noch eine Übersicht über die Gewässerabstandsauflagen<br />

unserer Getreidefungizide:<br />

Übersicht über die Gewässerabstandsauflagen unserer<br />

Getreidefungizide:<br />

Opus ® Top:<br />

Regelabstand: 10 m<br />

mit abtriftmindernden Düsen<br />

Capalo ® : NW 607 (50 %: 15 m; 75 %: 10 m; 90 %: 5 m)<br />

Champion ® : Regelabstand: 5 m (50 %: 1 m; 75 %: 1 m; 90 %: 1 m)<br />

Diamant ® : Regelabstand: 10 m (50 %: 5 m; 75 %: 5 m; 90 %: 1 m)<br />

Juwel ® Top: Regelabstand: 20 m (50 %: 10 m; 75 %: 5 m; 90 %: 5 m)<br />

Osiris ® : Regelabstand: 20 m (50 %: 10 m; 75 %: 5 m; 90 %: 5 m)<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

45


Fortschritt durch TT-Power !<br />

Getreidebeizen<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Segment<br />

Einsatzkulturen<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Universalbeize mit dem<br />

Wirkungsplus gegen frühe Blattkrankheiten<br />

Sommer- und Winterweizen<br />

Sommer- und Wintergerste<br />

Winterroggen, Wintertriticale<br />

Hafer<br />

Wirkstoffe 38,6 g/l Prochloraz +<br />

25 g/l Triticonazol +<br />

42 g/l Pyrimethanil<br />

Premiumbeize gegen alle<br />

wichtigen samen- und bodenbürtigen<br />

Erreger mit Wirkung<br />

gegen Schwarzbeinigkeit und mit<br />

Vitalitätseffekt<br />

Sommer- und Winterweizen<br />

Sommer- und Wintergerste<br />

167 g/l Fluquinconazol +<br />

34 g/l Prochloraz<br />

• Für den Landwirt:<br />

• Breiter Schutz vor samen- und<br />

• Breite und sichere Wirkung gegen bodenbürtigen Krankheiten<br />

alle wichtigen samen- und bodenbürtigen<br />

Krankheiten<br />

• Reduzierung Frühbefall Septoria,<br />

• Bessere Wurzelausbildung<br />

• Unübertroffen gegen Fusariosen Rost, Mehltau und Netzfl ecken<br />

und Schneeschimmel<br />

• Vitalere Pfl anzen<br />

• Exzellente Verträglichkeit durch • Schutz vor Schwarzbeinigkeit<br />

Triticonazol<br />

• Schutz vor Zwergsteinbrand*<br />

• Nebenwirkung auf Frühbefall von<br />

Septoria, Rost, Rynchosporium<br />

und Netzfl ecken<br />

• Für die Beizstelle:<br />

• Übergangsloser Einsatz in allen<br />

Getreidearten<br />

• Optimaler Saatgutfl uss, daduch<br />

hohe Beizleistung<br />

• Hervorragendes Beizbild<br />

• Ausgezeichnete Oberfl ächenbeschaffenheit<br />

der Körner<br />

*eigene Erfahrungen<br />

NutriSeed<br />

... eine Spur besser<br />

Die Spurennährstoffbeize für<br />

idealen Wachstumsstart<br />

In allen Getreidearten<br />

Mn 50 g/l<br />

Cu 7 g/l<br />

Zn 17 g/l<br />

100 % chelatisiert mit EDTA<br />

Einsatztermin Zur Saatgutbeizung Zur Saatgutbeizung Zur Saatgutbeizung<br />

Wirkungsweise protektiv, kurativ, antisporulierend protektiv, kurativ, antisporulierend Aktivatoren im Stoffwechselvorgang<br />

und enzymatische<br />

Reaktionen in der Pfl anze<br />

Wirkstoffverteilung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Gebindegröße<br />

Fortschritt durch TT-Power !<br />

wirkortspezifi sch, systemisch,<br />

akropetal (aufsteigend)<br />

Wintergerste: 250 ml/dt<br />

Winterweizen: 200 ml/dt<br />

Sommergerste: 200 ml/dt<br />

Roggen, Triticale, Hafer: 150 ml/dt<br />

1 Liter<br />

10 Liter<br />

50 Liter<br />

200 Liter<br />

1000 Liter<br />

wirkortspezifi sch, systemisch,<br />

akropetal (aufsteigend)<br />

In Weizen und Gerste:<br />

450 ml/dt Saatgut<br />

10 Liter<br />

50 Liter<br />

200 Liter<br />

1000 Liter<br />

wirkortspezifi sch, systemisch<br />

250 ml/dt Saatgut<br />

20 Liter<br />

200 Liter<br />

• Sehr starke Effi zienz bei<br />

geringen Aufwandmengen durch<br />

die Platzierung der Nährstoffe<br />

direkt am Samenkorn<br />

• Beste Verfügbarkeit und Wirkung<br />

durch volle Chelatisierung der<br />

Spurenelemente mit EDTA<br />

• Speziell angepasste Formulierung<br />

für gleichmäßige Verteilung auf<br />

dem Saatgut<br />

• Volle Pfl anzenverträglichkeit und<br />

® TT und Jockey®<br />

Mischbarkeit mit Rubin<br />

• pH-neutrale Formulierung – keine<br />

Korrosion der Beizanlage durch<br />

NutriSeed ®<br />

• Sehr gute technische Verarbeitbarkeit<br />

• Stabile Mischung der Beizbrühe<br />

• Verbessertes Beizbild<br />

46


Getreidebeizen<br />

Jockey ® fördert die stressfreie Jugendentwicklung<br />

in Weizen und Gerste<br />

Heino Husmann, Verkaufsberater Niedersachsen<br />

Matthias Steenbuck, Verkaufsberater Schleswig-<br />

Holstein<br />

Die Getreidepreise werden zunehmend von Spekulanten und<br />

dem Weltmarktgeschehen beeinfl usst. Entsprechend stark<br />

schwanken heute die Preise und machen es schwer, den<br />

tatsächlichen Erzeugerpreis für Getreide vorher zu bestimmen.<br />

Dennoch ist es wichtig, durch gezielte Intensität hohe Erträge<br />

abzusichern. Dabei rücken zukünftig mehr und mehr qualitativ<br />

hochwertige und breiter wirksame Betriebsmittel in den<br />

Vordergrund.<br />

Die Getreideproduktion beginnt mit der Auswahl der Sorte,<br />

mit dem Aussaattermin, aber auch mit der richtigen Wahl des<br />

Beizmittels, damit das junge Getreide ohne negativen Einfl uss<br />

von samen- und bodenbürtigen Erregern aufwachsen kann.<br />

Wenn wir hier an dieser Stelle Jockey ® erwähnen, so war bisher<br />

die Entscheidung von der Frage geprägt, ob mit Schwarzbeinigkeit<br />

zu rechnen ist oder nicht.<br />

Die Mehrkosten gegenüber einer Standardbeize werden durch<br />

die Mehrerträge sicher abgedeckt. Darüber hinaus ist der<br />

Einsatz von Jockey ® zusätzlich eine Versicherung gegen die<br />

Schwarzbeinigkeit und hilft, Stresssituationen fürs Getreide<br />

besser zu überbrücken.<br />

Unter diesen wirtschaftlichen Aspekten ist der Einsatz auch in<br />

der Wintergerste zu empfehlen, da sie oftmals als abtragende<br />

Frucht nach zweimaliger Getreidevorfrucht steht. Nicht selten<br />

tritt in der Wintergerste dann Frühbefall mit Mehltau und Rost<br />

auf. Durch die Vitalisierung aufgrund einer Jockey ® -Beizung<br />

weisen die Bestände einen deutlich geringeren Befallsdruck<br />

auf.<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Die positiven Eigenschaften durch Jockey ® , wie Vitalisierung<br />

der Pflanze, gesunde Jungpflanzenentwicklung,<br />

bessere Wurzelausprägung und bessere Überwinterungsleistung,<br />

wurden bei der Entscheidungsfi ndung kaum<br />

berücksichtigt. Jockey ® verhilft dem Getreide zu einer stressfreien<br />

Jugendentwicklung und zeigt selbst bis ins Frühjahr<br />

nachhaltige, positive Effekte.<br />

Langjährige Versuchsergebnisse haben gezeigt, dass selbst<br />

ohne Auftreten der Schwarzbeinigkeit Mehrerträge von<br />

durchschnittlich 1,8 dt/ha erzielt wurden. Diese positiven<br />

Effekte resultieren aus der positiven Beeinflussung des<br />

Bestockungsknotens, verbunden mit stärker verzweigten<br />

und längeren Wurzeln.<br />

Wurzelausprägung in Gerste:<br />

nach Behandlung mit Standardbeize (links) und nach Jockey ® -Beizung (rechts)<br />

Empfehlung zur Auflaufsicherung von Winterweizen<br />

und Wintergerste:<br />

Jockey ® 450 ml/dt Getreide<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Jockey ® bekämpft folgende samenbürtige Erreger:<br />

Flugbrand, Steinbrand, Schneeschimmel, Fusarium,<br />

Streifenkrankheit, Schwarzbeinigkeit. Zudem werden<br />

beachtliche Nebeneffekte gegen Frühbefall mit Septoria<br />

tritici, Netzflecken und Braunrost beobachtet.<br />

Leguminosen<br />

Wintergerste: Wirkung von Jockey ® (links) im Vergleich zur Wirkung einer Standardbeize<br />

(rechts)<br />

47


Getreidebeizen<br />

Wurzelbildung<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

links: ohne Wurzelschutz, rechts: mit Jockey ® behandelt<br />

Fazit:<br />

Für den Anbau von Stoppel- und Rapsweizen, vor allem unter<br />

„Frühsaatbedingungen“, sollte Jockey ® die Beize Ihrer Wahl<br />

sein. Auch Weizenselbstfolgen auf Übergangsböden, auf<br />

leicht erwärmbaren Böden, unter maritimem Einfl uss sowie bei<br />

ausgeprägter Vorsommertrockenheit sind prädestiniert für eine<br />

Beizung mit Jockey ® .<br />

Ein Ertragsplus um 4 dt/ha – oft deutlich mehr – im Weizen,<br />

aber auch in der Gerste, überzeugt seit 7 Jahren immer mehr<br />

Landwirte und Berater. Diese einzigartige Saatgutbehandlung<br />

zeigt deutlich ihr innovatives Potenzial!<br />

Beizergebnisse 2009 in Winterweizen<br />

(n = 5 Standorte, <strong>BASF</strong> und amtl. Dienst)<br />

Produkt Aufwandmenge Ertrag<br />

Kontrolle<br />

98,3 dt/ha<br />

Rubin ® TT (200 ml/dt) 101,0 dt/ha<br />

Rubin ® TT +<br />

(200 ml/dt + 250 ml/dt) 102,2 dt/ha<br />

NutriSeed ®<br />

Jockey ® (450 ml/dt) 103,8 dt/ha<br />

Jockey ® -Ergebnisse 2008 in Wintergerste<br />

Versuchsstandort<br />

Jockey ®<br />

Kontrolle<br />

Standardbeize<br />

(250 ml/dt)<br />

Jockey ®<br />

(450 ml/dt)<br />

Dunau 98,8 101,0 102,0<br />

Siek 96,1 98,7 101,4<br />

Gommershoven - 87,7 96,7<br />

Gudensberg 84,7 98,2 104,0<br />

Brockhausen 72,6 82,2 87,6<br />

Entenpfuhl 80,4 90,4 95,3<br />

Alle Angaben in dt/ha<br />

Standard-Beize<br />

Beizergebnisse 2009 in Wintergerste<br />

(n = 9 Standorte, <strong>BASF</strong> und amtl. Dienst)<br />

Produkt Aufwandmenge Ertrag<br />

Kontrolle<br />

93,9 dt/ha<br />

Rubin ® TT (250 ml/dt) 95,9 dt/ha<br />

Rubin ® TT +<br />

(250 ml/dt + 250 ml/dt) 96,6 dt/ha<br />

NutriSeed ®<br />

Jockey ® (450 ml/dt) 97,8 dt/ha<br />

Jockey ® +<br />

NutriSeed ® (450 ml/dt + 250 ml/dt) 100,7 dt/ha<br />

48


Produktionstechnik<br />

Rekordernte 2009 - Produktionstechnik in der Marsch am<br />

Beispiel Osterhof (Westküste Schleswig-Holstein)<br />

Dr. Bernd Krieger, Verkaufsberater Schleswig-Holstein<br />

Seit über 20 Jahren werden Versuche der <strong>BASF</strong> auf dem<br />

Osterhof durchgeführt. Die Beobachtungen vieler Jahre bilden<br />

einen reichhaltigen Erfahrungsschatz für die aktuellen Entscheidungen<br />

beim Weizenanbau in der Marsch.<br />

Winterweizen<br />

Die Erinnerung an den Herbst 2008 ist geprägt durch den<br />

vielen Regen. Auf dem Osterhof fi elen in der ersten Oktoberwoche<br />

circa 200 mm Niederschlag. Anhaltende Vernässung<br />

der Böden war die Folge. Die Bestellung des Weizens lag zu<br />

diesem Zeitpunkt bereits einige Tage zurück und das Getreide<br />

war am Aufl aufen - ein günstiger Termin für den Einsatz von<br />

Malibu ® gegen den Ackerfuchsschwanz. Aufgrund der starken<br />

Vernässung der Böden fi el dieser Termin ins Wasser. So wurden<br />

die Bestände erst im Frühjahr vom Ackerfuchsschwanz<br />

und Unkraut befreit.<br />

Die Andüngung erfolgte am 18. März mit 120 kg N/ha. In der<br />

Folge wurden am 16. April 50 kg N/ha als Volldünger und 70<br />

kg N/ha Mitte Mai als Abschlussgabe gegeben. Die Niederschlagsverteilung<br />

war günstig für die N-Düngung, so dass der<br />

Stickstoff jeweils zügig zur Wirkung kam.<br />

Die Niederschläge im April und Mai haben zu Septoriainfektionen<br />

geführt. Des Weiteren konnte an der Halmbasis Befall<br />

mit Halmbruch ermittelt werden. Am 29.04. wurde die erste<br />

Fungizidmaßnahme direkt nach dem Regen gefahren. Der<br />

Einsatz von 1,2 l/ha Champion ® konnte den Befall mit Septoria<br />

und Halmbruch sicher verhindern. Zur Fahnenblattbehandlung<br />

am 14. Mai kamen 0,9 l/ha Champion ® + 0,9 l/ha Diamant ®<br />

zum Einsatz. Diese Behandlung kontrollierte erfolgreich Septoria,<br />

Rost und DTR. Die Abschlussbehandlung erfolgte in diesem<br />

Jahr versuchsweise mit 2,0 l/ha Osiris ® . Neben exzellenter<br />

Wirkung gegen Roste, Septoria und DTR, kam die stärkste<br />

Lösung zur Bekämpfung von Fusarium zum Einsatz. Bis zur<br />

Ernte präsentierte sich der Weizen goldgelb und sehr gesund.<br />

Die Absicherung der Erträge durch die hochwirksamen Fungizide<br />

war in diesem Jahr sehr erfolgreich. Im Mittel der Sorten<br />

und Behandlungen wurden 127,5 dt/ha geerntet. Der Einsatz<br />

der Fungizide steigerte im Schnitt der Sorten den Ertrag um<br />

18,5 dt/ha. Die Fungizide waren auch in 2009 wieder hochwirtschaftlich.<br />

Die in Tabelle 1 dargestellten Sorten steigerten<br />

durch den Fungizideinsatz den Ertrag um über 21 dt/ha!<br />

Fazit: Schwierige Aussaatbedingungen im Herbst können<br />

durch einen gezielten Fungizideinsatz, sehr gute<br />

Düngung und bei ausreichender Wasserversorgung im<br />

Frühjahr durchaus zu sehr guten Erträgen führen.<br />

Tabelle 1: Ertrag (dt/ha) von Winterweizen nach Vorfrucht<br />

Weizen, Osterhof 2009<br />

Sorte Kontrolle <strong>BASF</strong>-Empfehlung<br />

Inspiration 105,6 126,2<br />

Mulan 106,5 127,2<br />

Paroli 106,0 128,1<br />

Ø 106,0 127,2<br />

Super Rapserträge trotz schwierigem Start im Herbst<br />

Der Raps lief Anfang September auf. Butisan ® Top wurde 6<br />

Tage nach der Saat mit 2 l/ha zur Unkraut- und Ungrasbekämpfung<br />

eingesetzt. Zur Absicherung der Jugendentwicklung<br />

wurden am 12. September 40 kg N/ha KAS gegeben. Anfang<br />

Oktober gab es dann 200 mm Niederschlag innerhalb einer<br />

Woche. Dieser Starkregen riss dem Raps einen Teil seiner<br />

Blätter ab und führte zu einer zeitweisen Überfl utung der<br />

Fläche. Nachdem das Wasser abgelaufen war, konnte keine<br />

Herbstmaßnahme mit Wachstumsreglern gefahren werden.<br />

Nach einem Winter mit Wachstumsstillstand bis Anfang März<br />

begann der Raps zügig zu wachsen. Rechtzeitige N-Düngung<br />

und ein Volldünger Anfang April bildeten die Basis für eine gute<br />

Nährstoffversorgung und somit hohen Ertrag. Die konsequente<br />

zweimalige Einkürzung mit Carax ® im Frühjahr förderte sowohl<br />

das Wurzelwachstum als auch die Bildung von Nebentrieben.<br />

Somit war der Raps in der Lage, viele Schoten anzusetzen und<br />

einen hohen Ertrag auszubilden. Abgesichert wurde der Ertrag<br />

durch die Blütenspritzung mit Cantus ® Gold und Fastac ® SC.<br />

Im Schnitt aller Varianten wurden 55,6 dt/ha Raps bei sehr<br />

guten Ölgehalten gedroschen.<br />

Tabelle 2: Ertrag (dt/ha) von Winterraps nach Vorfrucht<br />

Weizen, Osterhof 2009<br />

Sorte Kontrolle <strong>BASF</strong>-Empfehlung<br />

(Carax ® : Frühjahr / Cantus ® Gold: Blüte)<br />

Visby 50,0 61,0<br />

Hammer 55,5 60,5<br />

NK Petrol 58,5 63,0<br />

Ø 54,7 61,5<br />

Wir freuen uns darauf, die Saison 2010 mit Feldrundgängen<br />

und Diskussionen vor Ort zu begleiten!<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

49


Produktionstechnik<br />

Gedanken zur wirtschaftlichen Getreideproduktion auf<br />

leichten Standorten<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Ewald Mödden, Verkaufsberater Weser-Ems<br />

Jeder Betriebsleiter kennt die relative Vorzüglichkeit der<br />

Kulturen auf seinem Standort und vergleicht die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Produktionsverfahren der Ackerfrüchte auf Basis<br />

der Deckungsbeiträge. Unter den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

(Preisentwicklung!) verschiebt sich regional<br />

die Wirtschaftlichkeit der Ackerfrüchte. Unabhängig ist aber<br />

weiterhin eine angepasste, am Optimum gefahrene Intensität<br />

der Produktionstechnik. Und dies auch auf den vermeintlich<br />

schwächeren Standorten. „Leichte Böden“ werden im deutschen<br />

Sprachgebrauch im Allgemeinen Bodenarten mit großen<br />

Anteilen Sand zugeordnet. Die Bodenarten der Hauptgruppe<br />

„Sand“ umfassen allerdings ein weites Spektrum von schwach<br />

lehmigen bis stark schluffi gen Sanden und sind daher nicht<br />

einheitlich als „leicht“ zu bezeichnen. Die schwachen Standorte<br />

haben einen reinen Sandanteil von > 80 % (+/–) und werden in<br />

der Regel im Mittel mit maximal 25 Bodenpunkten bewertet.<br />

Der Winterroggen ist nach wie vor auf diesen Böden die<br />

ertragsstabilste Getreideart, wenn der Braunrost durch richtige<br />

Mittelwahl und einen optimalen Anwendungszeitpunkt<br />

kontrolliert wird. Dennoch ist die Anbaufl äche nach ersten Einschätzungen<br />

in der Herbstaussaat 2009 gesunken (Preisentwicklung).<br />

Der Weizen, der durch Zucht nun auch für leichte<br />

Standorte geeignet ist, hat auf diesen Standorten einen weiterhin<br />

steigenden Anbauumfang eingenommen. Weizen stellt aus<br />

biologischer Sicht eigentlich höhere Ansprüche. Geringeres<br />

Wasserhaltevermögen des Bodens, geringe Niederschläge<br />

und Trockenstress führen zu möglichen Ertragsschwankungen.<br />

Dieses Risiko ist einzuplanen. Im Deckungsbeitragsvergleich<br />

verliert wieder einmal die Körnermaisproduktion trotz der<br />

im Allgemeinen guten bis durchschnittlichen Erträge. Dennoch<br />

besitzt der Maisanbau allgemein einen erheblichen Anbauumfang<br />

auf diesen Böden, zumal sich vielerorts eine Verschiebung<br />

im Anbau von Körnermais zu Gunsten der Produktion von<br />

Biogasmais andeutet.<br />

Welche Maßnahmen sollten Sie auf Ihren Standorten<br />

bedenken?<br />

Um auch auf sehr leichten Standorten optimale Ergebnisse<br />

zu erreichen, sind einige produktionstechnische Maßnahmen<br />

etwas anders zu gestalten. Da hier der Boden weniger ausgleichen<br />

kann bzw. abpuffert, sind viele Maßnahmen früher<br />

durchzuführen.<br />

Boden<br />

Eine Humusanreicherung auf grundwasserfernen Standorten<br />

ist bedeutend für die Arbeit der Mikroorganismen, da diese<br />

die Bodenfruchtbarkeit erheblich fördern. Nutzen Sie Möglichkeiten<br />

wie z. B. den Zwischenfruchtanbau, organische Düngung<br />

oder Untersaaten – je nach betrieblichen Gegebenheiten<br />

– für die erweiterte Reproduktion und den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit.<br />

Sie lockern die Fruchtfolgen auf und verbessern<br />

die phytosanitäre Regulationsfunktion des Bodens.<br />

pH-Wert<br />

„Kalk ist der Sporn zu jeder Lebenstätigkeit des Bodens, der<br />

Sauerteig, der ihn chemisch und mechanisch zur Gare bringt,<br />

er ist der Koch, der die Nahrung den Pfl anzen mundgerecht<br />

macht, und der Sanitätsmeister, der schädliche Stoffe beseitigt<br />

beziehungsweise in unschädliche umwandelt.“ (Bechtel, 1913)<br />

Diese alte Weisheit aus dem Jahre 1913 hat heute noch volle<br />

Gültigkeit. Auf allen Standorten ist ein optimaler pH-Wert elementare<br />

Grundlage der Bodenbewirtschaftung. Die Gehaltsklasse<br />

C sollte erreicht sein oder angestrebt werden. Wie sieht<br />

es auf Ihren Schlägen aus? – Prüfen Sie selbst. Wintergerste<br />

und Raps brauchen einen pH-Wert > 5,5, besser bis 6, und<br />

sollten deshalb nur auf Böden angebaut werden, die diese<br />

Bedingung erfüllen. Wintergerste kann bei zu niedrigem pH-<br />

Wert mit Ertragsverlusten von bis zu 10 dt/ha reagieren. Auch<br />

bei Kalk können auf leichten Böden Nährstoffverluste auftreten.<br />

Das Ausbringen von Schwefel, Harnstoff und AHL erfordert<br />

ebenfalls einen entsprechenden Kalkausgleich. Ist der pH-Wert<br />

nicht in Ordnung, werden andere Nährstoffe blockiert und sind<br />

für die Pfl anzen nicht verfügbar. Kommen Stresssituationen<br />

dazu, wird das Drama noch größer.<br />

Düngung<br />

Leichte Böden haben ein geringes Nährstoffspeichervermögen.<br />

Nährstoffmangel<br />

Viele Nährstoffe unterliegen einer erhöhten Auswaschung. Um<br />

die Verluste so gering wie möglich zu halten, düngen Sie der<br />

Pfl anze „ins Maul“: P- und K-Düngung jährlich im Frühjahr entsprechend<br />

der Bodenversorgung und dem Pfl anzenbedarf<br />

50


Produktionstechnik<br />

(abzüglich geringer K-Gaben für die Winterhärte im Herbst);<br />

S- und Mg-Düngung jährlich im Frühjahr nach Pfl anzenbedarf.<br />

Eine gute Möglichkeit besteht darin, im Frühjahr Mehrnährstoffdünger/Düngermischungen<br />

(z. B. Nitrophoska ® ) auszubringen.<br />

So ist es möglich, mit einer Überfahrt alle notwendigen Nährstoffe<br />

aufs Feld zu bringen. Gleichzeitig bietet es sich an, über<br />

den Einsatz stabilisierter Stickstoffdünger nachzudenken.<br />

Die derzeitigen Erzeugerpreise machen eine genaue Nährstoffkalkulation<br />

mit den entsprechenden Überfahrten erforderlich.<br />

Es steigt die Wertigkeit von Wirtschaftsdüngern. Die Nährstoffkonzentration<br />

sollte durch Analysen bekannt sein, um den<br />

Düngerwert optimal zum richtigen Termin einzusetzen. Gerade<br />

auf den leichten Standorten mit intensiver Veredlung muss<br />

über den Einsatz von N-Stabilisatoren zur Gülleausbringung<br />

stärker nachgedacht werden, zudem sich über die Jahre immer<br />

wieder bestätigt hat, dass die sehr frühen Ausbringungstermine<br />

in Verbindung mit einer mineralischen N-Gabe auf die<br />

Frühjahrsentwicklung der Getreidebestände die positivsten<br />

Einfl üsse hatten. Mikronährstoffe sind ebenso wichtig wie<br />

Makronährstoffe! Sie unterstützen wichtige Funktionen in<br />

der Pfl anze wie z. B. die Photosynthese, die Aktivierung von<br />

Enzymen, den Stoffwechsel und die Eiweiß- und Stärkesynthese.<br />

Bei Mikronährstoffmangel treten Ertrags- und Qualitätsverluste<br />

auf, gibt es eine höhere Krankheitsanfälligkeit, stärkeren<br />

Insektenbefall oder eine höhere Auswinterungsgefahr als Folge<br />

verminderter Widerstandskraft. Auf den leichten Standorten<br />

sollte daher im Herbst eine Spurennährstoffdüngung z. B.<br />

mit Mangan im Getreide (Gerste!) eine Standardmaßnahme<br />

sein. Viele positive Erfahrungen und Ergebnisse gibt es in der<br />

Praxis mit der Anbeizung von Spurennährstoffen. NutriSeed ®<br />

Spurennährstoffbeize sorgt für eine optimale Keimung, gute<br />

Winterhärte und vitale Bestände.<br />

Aber auch im Frühjahr lässt sich der Mikronährstoffbedarf<br />

an Kupfer, Mangan, Zink und Molybdän mit 1,0–2,0 l/ha<br />

Nutrimix ® Fluid (besser Splitting: 2–3 x 0,5 l/ha) sichern.<br />

Bei der N-Düngung sollte das schlagspezifi sche Ertragspotenzial<br />

berücksichtigt werden. Entscheidend sind aber<br />

auch der Zeitpunkt und die N-Form. Da unter trockenen<br />

Bedingungen keine Umsetzung und Mobilität des Stickstoffs<br />

erfolgt, müssen die Termine früher liegen. Es sollten nitrathaltige,<br />

leichtlösliche N-Formen verwendet werden, die sofort<br />

verfügbar sind, insbesondere bei einer Anschlussdüngung. Die<br />

N-Verteilung ist am Bestand auszurichten. Es versteht sich von<br />

selbst, dass schwach entwickelte Bestände stärker angedüngt<br />

werden, stark entwickelte entsprechend niedriger. Die alte<br />

Meinung, üppige Bestände zurückhungern zu lassen, ist für die<br />

Pfl anzen unproduktiv. Eine stark verzögerte erste N-Gabe kann<br />

schon zu Lasten des Ertrages gehen. Die zweite N-Gabe ergänzt<br />

den Bedarf des Zielertrages. Damit die Pfl anzen nicht die<br />

angelegten Ährchen reduzieren, muss eine ausreichende Versorgung<br />

in der „Großen Periode“ (Phase des Ährenwachstums<br />

zwischen ES 32 und ES 37) sichergestellt sein. Die übliche dritte<br />

N-Gabe zur Kornfüllungsphase und Qualitätssicherung kann<br />

auf leichten Standorten oft nicht voll verwertet werden. Ein<br />

Vorziehen der letzten N-Gabe ab ES 39 (Fahnenblatt-Stadium)<br />

macht je nach Verwertungsrichtung Sinn. Weiterhin sollten<br />

weitere Erfahrungen mit stabilisierten N-Dünger-Systemen (z.<br />

B. Entec ® , Piadin ® ) auch auf leichten Standorten gesammelt<br />

werden (s. o.).<br />

Züchtung<br />

Die Züchtung bietet heute Sorten an, die auch auf Grenzstandorten<br />

gedeihen können. Ihnen stehen frühreife, trockentolerante<br />

Sorten in allen Getreidearten zur Verfügung. Nutzen Sie<br />

diese Sortenleistungen! Der Anbau von Hybridroggen sollte<br />

aufgrund der positiven Ertragsdifferenz zum Populationsroggen<br />

trotz der eindeutig höheren Saatgutkosten im Vordergrund<br />

stehen. Nachweislich gibt es bereits Sorten, die eine höhere<br />

Wurzelsaugkraft besitzen und dadurch die wasserarmen Zeiten<br />

besser überstehen. Das gilt auch für einige Weizensorten. Dennoch<br />

wünschen sich viele Landwirte nicht nur für die leichten<br />

Standorte neue Weizensorten, die einen Züchtungsfortschritt<br />

im höheren Ertrag auf Praxisfl ächen zeigen.<br />

Aussaat<br />

Eine schlechte Bestellung rächt sich. Gute Bestellung ist das A<br />

und O des Ackerbaus. Damit steht die Qualität der Bestellung<br />

über dem Einhalten des optimalen Saattermins.<br />

Pflanzen aus zu tief abgelegten Körnern sind geschwächt, da sie einen langen<br />

Halmhebel ausbilden müssen<br />

Fakt ist, dass in den letzten Jahren auf vielen Betrieben die<br />

Bodenbearbeitung und die Bestellung stiefmütterlich behandelt<br />

wurden. Mit Hauruckmaßnahmen („rum und rein“) ist es nicht<br />

getan. Sandige Böden haben häufi g Schadverdichtungen im<br />

Unterboden. Damit werden die gesamte Wasserführung und<br />

gleichzeitig die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt. Gerade unter<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

51


Produktionstechnik<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

sehr feuchten Erntebedingungen (z. B. Sommer/Herbst 2007)<br />

werden immer wieder einige Flächen „zerschunden“. Diese<br />

Sünden sieht man später über viele Jahre. Tiefe Fahrspuren<br />

und andere Verdichtungen müssen Schritt für Schritt „unterfahren“<br />

und beseitigt werden.<br />

Ziel muss es sein, eine optimale Durchwurzelungstiefe zu<br />

erreichen. Eine gute Jugendentwicklung und ein gutes Wurzelwerk<br />

sind entscheidend, um Stresssituationen besser zu<br />

überwinden. Die Zielährenzahl pro Quadratmeter (450–550)<br />

bestimmt beim Getreide die Aussaatstärke, die an die Saatzeit<br />

angepasst werden muss. Wichtig ist, dass z. B. bei der Gerste<br />

vor dem Winter so viele kräftige Triebe gebildet werden, wie<br />

sie dann auch Ähren je Quadratmeter tragen soll. Späte Triebe<br />

fallen immer im Ertrag ab. Beim Weizen wird die Mindestentwicklung<br />

durch den Übergang in den Langtag im Frühjahr festgelegt.<br />

Wenn auf den leichten Standorten aufgrund von Hitze<br />

und Wassermangel eine vorzeitige Abreife zu erwarten ist, ist<br />

es besser, wenn der Weizen beim Übergang in den Langtag<br />

schon weiter entwickelt ist. Also auch hier ist eine kräftige,<br />

aber nicht überwachsene Vorwinterentwicklung wichtig. Die<br />

Einzelpfl anzen müssen im Herbst eine gute Wurzelentwicklung<br />

aufweisen und damit die Möglichkeit erhalten, Wasser und<br />

Nährstoffe besser zu erschließen. Das heißt, die Aussaat der<br />

einzelnen Getreidearten ist an den regional sicherlich anzupassenden,<br />

aber tendenziell frühen Saatterminen auszurichten.<br />

Septembersaat 2007 Oktobersaat 2007<br />

Einfluss unterschiedlicher Aussaattermine auf die Bestandesentwicklung von<br />

Winterweizen (Hof Siek im November 2007)<br />

Bei frühen Saaten, pfl ugloser Bestellung und enger Getreidefolge<br />

bringt eine Wurzel-Schutzbeizung mit Jockey ® nicht nur<br />

Wirkung gegen Schwarzbeinigkeit, sondern auch eine bessere<br />

Wurzelausbildung, die in Trockenzeiten für eine bessere Wassererschließung<br />

sorgt.<br />

Empfohlene Saatstärken in Körner/m 2 :<br />

Winterweizen 230–300<br />

Wintergerste 220–280<br />

Winterroggen 170–250<br />

Triticale 220–280<br />

Winterhärte<br />

Was können Sie tun, damit Ihre Pflanzen den Winter gut<br />

überstehen?<br />

• Für eine gute Rückverfestigung sorgen, damit die Pfl anzen<br />

nicht hochfrieren.<br />

• Die Saat nicht zu fl ach ablegen, denn zu fl ach abgelegte<br />

Pfl anzen haben geringeren Bodenkontakt und wintern dadurch<br />

schneller aus.<br />

• Zu tief abgelegte Pfl anzen (und dies passiert gerade auf den<br />

leichten „Sandköpfen“ sehr schnell) bilden nicht nur zu lange<br />

Halm heber, die durch Frost leichter abreißen können. Sie<br />

verlieren auch Kraft für die Bestockung.<br />

• Sicherung der Spurenelementversorgung im Herbst (Cu,<br />

Mn, Zn). Diese Nährstoffe sind im Herbst vor allem für die<br />

Winter gerste wichtig. Sie hat von Natur aus das schlechteste<br />

Wurzelsystem aller Getreidearten und legt zu dieser Zeit ihre<br />

Ertragsanlagen an.<br />

• Sicherung einer notwendigen Kali-Aufnahme vor Winter,<br />

z. B. früh gesäte Wintergerste: ca. 30 kg K 2<br />

O im Herbst.<br />

Unkraut<br />

Da jedes Unkraut Wasser verbraucht, sollten Sie die Unkrautkonkurrenz<br />

so früh wie möglich ausschalten. Nur auf unkrautfreien<br />

Beständen wird kein Wasser verschwendet. Auf leichten<br />

Böden empfi ehlt es sich, vor allen Dingen die Ungräser, aber<br />

auch das breite Unkrautspektrum im Herbst zu entfernen,<br />

denn durch die schnelle Erwärmung der Böden im Frühjahr<br />

wächst das Getreide oft aus den dafür zugelassenen Stadien<br />

heraus. Zu späte Herbizidbehandlungen im Frühjahr können<br />

großen Stress auf die Pfl anzen ausüben und oft unbemerkt zur<br />

Reduktion von Ertragsanlagen und damit zu Mindererträgen<br />

führen, die bis zu 10 dt/ha betragen können. Dennoch gilt es,<br />

ein großes Augenmerk auf sogenannte Spätkeimer (Windenknöterich,<br />

aber auch Melde- u. Gänsefußarten) zu richten,<br />

die auf den sehr sandigen Böden schwerpunktmäßig Ende<br />

April aufl aufen. Häufi g treten diese aber erst im Mai, besonders<br />

in den sich wieder öffnenden Getreidebeständen infolge der<br />

in den letzten Jahren auftretenden „Frühjahrstrockenheit“, auf.<br />

Wenn eine Herbizidmaßnahme notwendig wird, gilt es, sehr<br />

verträgliche Herbizide mit einer Zulassung für den späten<br />

Anwendungstermin (Biathlon ® , Biathlon ® XL-Pack, Basagran ®<br />

DP) zu wählen.<br />

52


Produktionstechnik<br />

Tierische Schaderreger<br />

Es hat sich in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass<br />

gerade auf den schnell erwärmten Böden viele Schaderreger<br />

auftreten, z. B. Fritfl iege, Thripse in Roggen und Getreideblattläuse.<br />

So überträgt z. B. ein Läuse- oder Zikadenbefall<br />

im Herbst das Gelbverzwergungsvirus in Gerste und Weizen,<br />

dessen Schadausmaß im Frühjahr 2007 und regional auch in<br />

2008 so manchem Landwirt böse in Erinnerung bleiben wird.<br />

Kontrollieren Sie Ihre Bestände regelmäßig und behandeln Sie<br />

sie bei entsprechenden Schadschwellen (0,2 l/ha Sumicidin ®<br />

Alpha EC)!<br />

Halmstabilisierung<br />

Nutzen Sie Ihre Standorterfahrung für Ihr anzustrebendes<br />

Ertragspotenzial und Ihre Sorten. Neben Cycocel ® 720 stellt<br />

die <strong>BASF</strong> Ihnen den Wachstumsregulator Medax ® Top zur<br />

Verfügung. Dieser Wachstumsregulator besitzt einige besondere<br />

Eigenschaften, die Ihnen bei angepasster Aufwandmenge<br />

auf den leichteren Standorten deutliche Vorteile bringen.<br />

Diese sind z. B.:<br />

• Bessere Bewurzelung der Bestände bei gleichzeitiger Einkürzung!<br />

• Bessere Ausnutzung von Wasser und Nährstoffen – besonders<br />

auf leichten Böden wichtig!<br />

• Keine Ertragsverluste – geringes Risiko bei Trockenheit!<br />

Über bisherige Erfahrungen und Ergebnisse werden wir Sie<br />

informieren, damit Sie diese nutzen können.<br />

Allgemein gilt: „Lager ist verboten“, denn Unkrautdurchwuchs<br />

erschwert den Drusch und führt zu Ertragsverlusten.<br />

Gesunderhaltung<br />

Nur gesunde Pfl anzen können ihr Ertragspotenzial ausschöpfen.<br />

Gerade auf trockenen und sehr leichten Standorten wirkt<br />

sich schon ein schwacher Pilzbefall sehr negativ aus. Hier ist in<br />

der Regel auch die Abreifephase kürzer, sodass Spätbehandlungen<br />

in ES 59/61 gegen Ährenkrankheiten oft nicht so große<br />

Effekte bringen können.<br />

Der Schwerpunkt der Behandlung liegt eindeutig im Bereich<br />

der Fuß- und Blattkrankheiten sowie der frühen Ährenkrankheiten.<br />

Beobachten Sie Ihre Bestände und reagieren<br />

Sie auf Halmgrund- und Blattkrankheiten in<br />

ES 29/30–37. Eine frühe Anwendung mit dem breit und zuverlässig<br />

wirksamen Capalo ® hat sich auch im Frühjahr 2009 als<br />

absolut richtig erwiesen. Sorgen Sie für eine gesunde Abreife<br />

in ES 39–49/51. Achten Sie besonders auf Septoria tritici sowie<br />

Rostkrankheiten und reagieren Sie entsprechend mit einem<br />

Resistenzmanagement. <strong>BASF</strong>-Fungizide bringen immer einen<br />

Vitalisierungseffekt. Dieser sorgt auch auf leichteren Standorten<br />

für eine bessere N-Effi zienz, eine bessere Ausnutzung des<br />

Sonnenlichtes und hemmt die Ethylenbildung. Die Stressfak-<br />

Symptome des Gelbverzwergungsvirus, im Frühjahr 2008<br />

toren werden vermindert. Nachweislich verbrauchen auch<br />

Bestände, die mit Champion ® & Diamant ® oder Juwel ® Top<br />

behandelt wurden, weniger Wasser!<br />

Zusammenfassung<br />

Vergleichen Sie Ihre Erfahrungen und unsere Hinweise. Prüfen<br />

Sie die relative Vorzüglichkeit der Kulturen auf Ihren Standorten.<br />

Kalkulieren Sie scharf und rechnen Sie mit standortbedingten<br />

Ertragsschwankungen. Schaffen Sie stabile Anbausysteme<br />

für die Produktion, um die Ertragsschwankungen so<br />

gering wie möglich zu halten. Mit der Bodenbearbeitung und<br />

der Saatbettbereitung legen Sie den Grundstein Ihres Erfolges.<br />

Unter trockenen Bedingungen wird Wasser im Vergleich zu<br />

anderen Produktionsfaktoren zum limitierenden Faktor. Die<br />

verfügbaren Niederschläge, aber auch der durch die Bodenbewirtschaftung<br />

beeinfl ussbare Wurzeltiefgang sind von wichtiger<br />

Bedeutung für das Fruchtfolgemanagement. Auch auf den<br />

leichteren Standorten ist eine intensivere Pfl anzenproduktion<br />

für die in Zukunft wieder größer werdenden Märkte möglich<br />

und nötig.<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

53


Produktionstechnik<br />

Produktionstechnik Winterweizen<br />

Frühjahr<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

ES Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />

25 Febr./März Frühjahrs-Düngung ASS oder<br />

Nitrophoska ® z.B. 20+8+8(+3+4)<br />

bzw. 13+9+16(+4+7)<br />

13–39 März/April Breite Mischverunkrautung<br />

Biathlon ® + Additiv<br />

(witterungsunabhängig!)<br />

(z. B. Break thru ® , Designer ® , Arma ® )<br />

zusätzlich Stiefmütterchen Biathlon ® + Pointer ® SX ®<br />

oder Primus ®<br />

13–39 in Mischung mit AHL<br />

Biathlon ® + AHL pur<br />

breite Mischverunkrautung,<br />

stark Klette, Mohn, Kornblume<br />

13–29 (32–39) Unkräuter und Ungräser<br />

(z. B. Windhalm)<br />

Unkräuter und Ackerfuchsschwanz<br />

Biathlon ® XL-Pack<br />

(Biathlon ® + Starane ® XL)<br />

Biathlon ® + Gräserpartner (z. B.<br />

IPU, Lexus ® , Monitor ® , Axial ® 50 EC)<br />

Biathlon ® + Atlantis ® WG<br />

+ Genapol ® (+ AHL)<br />

29–39 Mai Disteln Biathlon ® + Additiv<br />

oder U 46 ® M-Fluid<br />

13–39 März/April Kletten-Nachbehandlung<br />

Biathlon ® XL-Pack<br />

(zusätzl. Kornblume, Mohn)<br />

(Biathlon ® + Starane ® XL)<br />

25–29 April Standfestigkeit<br />

Cycocel ® 720<br />

Aufwand<br />

l/kg je ha<br />

60– 80 kg N<br />

70 g +<br />

(+ 0,2)<br />

60 g + 20 g<br />

bzw. 50 ml<br />

60 g /ha<br />

+ 100–250 l/ha<br />

70 g + 0,75 l<br />

70 g/ha + …<br />

70 g +300 g<br />

+ 0,6 l (+ 30 l)<br />

70 g (+ 0,2)<br />

1,5 l/ha<br />

70 g (+ 0,75)<br />

sortenspezifisch<br />

31–<br />

32/37<br />

Wachstumsstress<br />

Bormangel<br />

Nutrimix ® fluid<br />

Nutribor ®<br />

1,0 l/ha<br />

0,75–1,0 kg/ha<br />

25–29 früher Mehltaubefall Corbel ® 0,5–1,0<br />

29–30 April/Mai Schosser-Gabe N (KAS/ASS) 40– 80<br />

31–39 Mai Standfestigkeit Medax ® Top<br />

0,5–1,0<br />

+ Turbo (= SSA)<br />

+ 0,5–1,0 kg/ha<br />

32–49 Getreideläuse/Gallmücke/Sattel mücke/ Sumicidin ® Alpha EC<br />

0,2<br />

Thripse/Getreidehähnchen<br />

oder Fastac ® SC Super Contact 0,1–0,125<br />

31–32 April/Mai Halmbruch, Mehltau, DTR, Septoria- Capalo ®<br />

1,6<br />

Arten, Roste<br />

!<br />

<br />

(Zusatz von Chlorthalonil möglich) (z. B. 1,0 l/ha)<br />

37–39<br />

37–39<br />

Mai<br />

Standfestigkeit<br />

Medax ® Top<br />

+ Turbo (= SSA)<br />

0,5–0,75 l/ha<br />

+ 0,5–0,75 kg/ha<br />

Wachstumsstress<br />

Nutrimix ® fluid<br />

1,0 l/ha<br />

49 Juni Qualitäts-Spät-Düngung N (KAS/ASS) 60–80<br />

37/39 Mai/Juni Blatt-/Ährenkrankheiten,<br />

Champion ® + Diamant ®<br />

0,9 + 0,9<br />

61–69 Juni Ährenfusarien und Spätbefall mit Osiris ® 2,0–3,0 l/ha<br />

Einmalbehandlung gegen Septoria, oder Juwel ® Top<br />

0,7–1,0<br />

Rost, DTR, Mehltau<br />

49–61 Juni alle wichtigen Ährenkrankheiten Champion ® + Diamant ®<br />

0,9 + 0,9<br />

oder Opus ® Top/Capalo ®<br />

1,25–1,5<br />

Thripse/Läuse<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

0,2<br />

oder Fastac ® SC Super Contact 0,1–0,125<br />

bis 55 Mai/Juni nur Blattläuse (Thripse werden mit erfasst) Perfekthion ®<br />

0,7 l/ha<br />

Spuren-Nährstoffmangel<br />

Nutrimix ® fluid<br />

1,0 l/ha<br />

Septoria, Rosten, Schwärzepilzen<br />

Gesamt N je ha 160–240*<br />

Der Einsatztermin aller Fungizide orientiert sich am Befallsbeginn mit den jeweiligen Krankheiten!<br />

* Faustzahl zur Bemessung der N-Düngermenge: Je dt/ha Ertragserwartung mit 12–13 % Protein werden ca. 2,5 kg/ha N aus<br />

Bodenvorrat und Düngung benötigt! (Beispiel: für 80 dt/ha Ertrag braucht Ihr Weizen ca. 200 kg/ha Stickstoff aus Düngung und<br />

Bodenvorrat)<br />

Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />

54


Produktionstechnik<br />

Produktionstechnik Wintergerste<br />

Frühjahr<br />

ES Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />

25 Februar Frühjahrs-Düngung ASS oder<br />

Nitrophoska ® z.B. 20+8+8(+3+4)<br />

bzw. 13+9+16(+4+7)<br />

13–39 März/April Kletten-Nachbehandlung<br />

(zusätzl. Kornblume; Mohn)<br />

13–32<br />

13–39<br />

13–29 (32)<br />

13–39<br />

März/April breite Mischverunkrautung o. große<br />

Stiefmütterchen (witterungsunabhängig!)<br />

zusätzlich Stiefmütterchen<br />

breite Mischverunkrautung, stark Klette,<br />

Mohn, Kornblume<br />

in Mischung mit AHL pur<br />

in Mischung mit AHL<br />

Unkräuter und Ungräser<br />

Aufwand<br />

l/kg je ha<br />

40– 80 N*<br />

Biathlon ® + Additiv<br />

70 g/ha<br />

(z. B. Break thru ® , Designer ® , Arma ® ) (0,2)<br />

+ Primus ® + … ml/ha<br />

Biathlon ® + Additiv (s. o.)<br />

70 g/ha + 0,2<br />

Biathlon ® + Pointer ® SX ®<br />

60 g + 20 g bzw.<br />

oder Primus ®<br />

50 ml<br />

Biathlon ® XL-Pack<br />

70 g + 0,75 l<br />

(Biathlon ® + Starane ® XL)<br />

Biathlon ® + AHL pur<br />

60 g/ha<br />

+ 100–250 l<br />

Biathlon ® + IPU (+ Additiv)<br />

70 g/ha + 1,5<br />

bzw. Ralon ® Super oder Axial ® 50 (1,2 bzw. 0,9)<br />

Corbel ®<br />

25–30<br />

früher Mehltaubefall<br />

0,5–1,0<br />

29–30 April Schosser-Gabe N (KAS/ASS/Nitrophoska ® ) 40–60<br />

30–32 April/Mai Rhynchosporium-Blattfl ecken, Netzfl ecken, Champion ® + Diamant ®<br />

0,4 + 0,4<br />

Mehltau, Rost, Halmbruch, PLS-Flecken oder Capalo ®<br />

1,2<br />

!<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

30–32<br />

April/Mai<br />

Standfestigkeit<br />

Wachstumsstress<br />

Medax ® Top<br />

+ Turbo (= SSA)<br />

Nutrimix ® fluid<br />

0,75–1,0 l/ha<br />

+ 0,75–1,0 kg/ha<br />

1,0 l/ha<br />

Kartoffeln<br />

30–39<br />

Mai<br />

Disteln<br />

Biathlon ® + Additiv<br />

oder U 46 ® M-Fluid<br />

70 g (+ 0,2)<br />

1,5<br />

37/39<br />

Mai<br />

Standfestigkeit<br />

Medax ® Top + Turbo (= SSA)<br />

+ Partner<br />

0,5 + 0,5 l,kg<br />

37–49<br />

Mai<br />

Getreideläuse/Thripse /Getreidehähnchen<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

oder Fastac ® SC Super Contact<br />

0,2<br />

0,1– 0,125<br />

Rüben<br />

39–49<br />

Spätverunkrautung<br />

Basagran ® DP<br />

2,5–3,0<br />

39–49 Mai Spät-Düngung N (KAS/ASS) 40–60<br />

39–61 Mai Netzfl ecken, Rhynchosporium-Blattfl ecken, Champion ® + Diamant ® *<br />

0,8 + 0,8<br />

Zwergrost, Mehltau, PLS-Flecken, Ramularia<br />

Getreideläuse, Getreidehähnchen<br />

nur Blattläuse! (Thripse und Getreidehähnchen<br />

werden mit erfasst)<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

oder Fastac ® SC Super Contact<br />

Perfekthion ®<br />

0,2<br />

0,1–0,125<br />

0,7 l/ha<br />

Leguminosen<br />

Spurennährstoffmangel<br />

Nutrimix ® fluid<br />

1,0 l/ha<br />

Gesamt kg/ha N 160–200<br />

(+ 30 Herbst)<br />

* Bei insgesamt nur einmaliger Fungizid-Anwendung empfehlen wir Champion ® & Diamant ® in ES 37–49!<br />

Der Einsatztermin aller Fungizide orientiert sich am Befallsbeginn mit den jeweiligen Krankheiten!<br />

Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />

55


Produktionstechnik<br />

Produktionstechnik Roggen/Triticale<br />

Frühjahr<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

ES Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />

25 Februar Frühjahrs-Düngung ASS oder<br />

Nitrophoska ® z. B. 20+8+8(+3+4)<br />

bzw. 13+9+16(+4+7)<br />

Aufwand<br />

l/kg je ha<br />

60–70 N<br />

13–39<br />

13–29<br />

13–29<br />

13–39<br />

25–29<br />

März/April Breite Mischverunkrautung<br />

o. Stiefmütterchen<br />

(witterungsunabhängig!)<br />

zusätzlich Stiefmütterchen<br />

in Mischung mit AHL<br />

Unkräuter und Ungräser<br />

(z. B. Windhalm)<br />

Breitenwirkung oder Nachbehandlung<br />

Klette (zusätzlich Kornblume,<br />

(früher) Mehltaubefall<br />

Biathlon ® + Additiv<br />

(z. B. Break thru ® , Designer ® , Arma ® )<br />

Biathlon ® + Pointer ® SX ®<br />

oder Primus ®<br />

Biathlon ® + AHL pur<br />

Biathlon ® + Gräserpartner (z. B. IPU,<br />

Lexus ® , Monitor ® , Axial ® 50 EC,<br />

Atlantis ® + Genapol ® )<br />

Biathlon ® XL-Pack<br />

(Biathlon ® + Starane ® XL)<br />

Corbel ® 70 g +<br />

(0,2)<br />

60 g + 20 g<br />

bzw. 50 ml<br />

60 g/ha + 110 l/ha<br />

70 g/ha + …<br />

70 g + 0,75 l<br />

0,5–1,0 l/ha<br />

Mohn)<br />

29–30 April Schosser-Gabe N (KAS/ASS) 40–60 N<br />

31–32<br />

<br />

!<br />

<br />

37– 49<br />

30–32<br />

37–49<br />

32–39<br />

April/Mai<br />

April<br />

Mai<br />

Mai<br />

Befall mit Mehltau, Halmbruch,<br />

Rhynchosporium, Braunrost<br />

Standfestigkeit (auf besseren Böden)<br />

Disteln<br />

Standfestigkeit<br />

Capalo ®<br />

oder<br />

Champion ® (nur Roggen)<br />

Cycocel ® 720<br />

oder Medax ® Top + Turbo<br />

Biathlon ® + Additiv<br />

oder U 46 ® M-Fluid<br />

Medax ® Top + Turbo<br />

(+ Partner)<br />

1,6<br />

1,25–1,5<br />

1,0–2,0<br />

Roggen: 0,5–0,75<br />

Triticale: 0,75–1,0<br />

70 g (+ 0,2)<br />

1,5<br />

0,5 + 0,5<br />

Wachstumsstress<br />

Nutrimix ® fluid<br />

1,0 l/ha<br />

39–49 Mai Spät-Düngung N (KAS/ASS) 60–70 N<br />

51–61<br />

39–50<br />

bis 55<br />

Mai/Juni<br />

Später Befall mit Blatt- und<br />

Ähren krankheiten,<br />

z. B. Braunrost!, Schwarzrost<br />

Thripse/Blattläuse/Getreide hähnchen<br />

Blattläuse<br />

Juwel ® Top<br />

oder Diamant ®<br />

oder Opus ® Top<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

oder Fastac ® SC Super Contact<br />

oder Perfekthion ®<br />

0,7–1,0<br />

1,25–1,5<br />

1,0–1,5<br />

0,2<br />

0,1–0,125<br />

0,7 l/ha<br />

39–69<br />

Spurenelementmangel<br />

Nutrimix ® fluid<br />

1,0 l/ha<br />

49–61<br />

Abreifekrankheiten Triticale<br />

Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />

Swing ® Gold + Caramba ®<br />

(Restmengen, nur Triticale)<br />

Gesamt N/ha<br />

0,75–1,0 + 0,75–1,0<br />

160–200 N<br />

56


Produktionstechnik<br />

Produktionstechnik Sommergerste (Braugerste)<br />

ES Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />

00 –11 März/April Düngung ASS oder Nitrophoska ®<br />

13 –32<br />

13–39<br />

25–29<br />

April/Mai<br />

Breite Mischverunkrautung<br />

inkl. Klette, Taubnessel, Ehrenpreis, Hohlzahn<br />

und zahlreicher Problemunkräuter<br />

(z. B. Kornblume)<br />

Breites Unkrautspektrum<br />

(früher) Mehltaubefall<br />

13+9+16(+4+7) od. 20+8+8(+3+4)<br />

Aufwand<br />

l/kg je ha<br />

60–90 N*<br />

Basagran ® DP**<br />

2,0–3,0<br />

oder<br />

Biathlon ® XL-Pack<br />

70 g + 0,75 l<br />

(Biathlon ® + Starane ® XL)<br />

Biathlon ® ** + Additiv<br />

70 g (+ 0,2 l)<br />

(z. B. Break thru ® , Designer ® , Arma ® )<br />

Capalo ® 1,2 l/ha<br />

Getreide<br />

Raps<br />

30–32<br />

Mai<br />

Alle Blattkrankheiten wie Rhynchosporium-<br />

Blattfl ecken, Netzfl ecken, Mehltau, Rost<br />

Capalo ®<br />

1,2 l/ha<br />

37–55<br />

Alle Blattkrankheiten wie Rhynchosporium-<br />

Blattfl ecken, Netzfl ecken, Mehltau, Rost,<br />

Ramularia<br />

Champion ® + Diamant ® ***<br />

0,8 + 0,8<br />

Mais<br />

Getreideläuse, Getreidehähnchen<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

oder Fastac ® SC Super Contact<br />

oder Perfekthion ®<br />

0,2<br />

0,1–0,125<br />

0,7 l/ha<br />

32–39<br />

30–39<br />

Mai<br />

Standfestigkeit<br />

Disteln<br />

Ethephon<br />

Biathlon ® + Additiv<br />

oder U 46 ® M-Fluid<br />

max. 0,5 l/ha<br />

70 g (+ 0,2 l)<br />

1,5 l/ha<br />

Kartoffeln<br />

Wachstumsstress bzw.<br />

Spurenelementmangel<br />

Nutrimix ® fluid<br />

1,0 l/ha<br />

39–61<br />

Blattläuse/Thripse/Getreidehähnchen<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

oder Fastac ® SC Super Contact<br />

0,2<br />

0,1–0,125<br />

Rüben<br />

bis 55<br />

Blattläuse<br />

Perfekthion ®<br />

0,7 l/ha<br />

* Bei der Stickstoffdüngung Gehalt an mineralisiertem Stickstoff im Boden (N min<br />

) berücksichtigen, bei Futtersommergerste<br />

regionale N-Sollwerte um ca. 20 kg/ha N erhöhen.<br />

** Auf Standorten mit starkem Stiefmütterchen-Besatz empfehlen wir den Zusatz von 10 g/ha Gropper ® oder<br />

20 g/ha Pointer ® SX ® .<br />

*** Bei insgesamt nur einmaliger Fungizidanwendung liegt der optimale Termin für Champion ® & Diamant ® in ES 39/49!<br />

Leguminosen<br />

Der Einsatztermin aller Fungizide orientiert sich am Befallsbeginn mit den jeweiligen Krankheiten!<br />

Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />

57


Raps<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

58


Raps<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Raps<br />

Seite<br />

Produktinformationen:<br />

Butisan ® Komplett-Pack 60<br />

Nimbus ® CS 60<br />

Butisan ® Top 60<br />

Focus ® Ultra 61<br />

Stomp ® Aqua 61<br />

Trebon ® 30 EC 62<br />

Fastac ® SC Super Contact 62<br />

Nutribor ® 62<br />

Carax ® 63<br />

Caramba ® 63<br />

Cantus ® Gold 63<br />

Herbizideinsatz in Winterraps 64<br />

So stellen sie Pflanzengesundheit und<br />

Winterhärte sicher 68<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

Rapsschädlinge und Schadschwellen 71<br />

Rentabilität der Vollblütebehandlung 72<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen 74<br />

Produktionstechnik Winterraps 76<br />

59


Raps<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Segment<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Die komplette Lösung im Vorauflauf<br />

gegen jede Verunkrautung<br />

einschließlich Klettenlabkraut und<br />

aller Rauke- und Storchschnabel-<br />

Arten<br />

• Die Komplett-Lösung im Voraufl<br />

auf gegen breite Mischverunkrautung<br />

• Packt kraftvoll Klettenlabkraut,<br />

Hirtentäschel, Hellerkraut, alle<br />

Storchschnabel- und Rauke-Arten<br />

• Verlässlich auch bei trockenen<br />

Bedingungen<br />

• Bestmögliche Clomazone-<br />

Verträglichkeit durch Mikroverkapselung<br />

• Gute Wirkung gegen Ungräser<br />

inklusive resistenten Ackerfuchsschwanzes<br />

• Günstige Abstandsaufl agen<br />

(0 m bei 90 %-Düsen)<br />

Der verträgliche Problemlöser<br />

Nimbus ® CS – Langjährig<br />

bewährte und verträgliche<br />

Problemlösung im Voraufl auf zur<br />

Unkraut- und Ungrasbekämpfung<br />

Einsatzkulturen Raps Raps Raps<br />

Wirkstoffe<br />

Butisan ® Kombi:<br />

200 g/l Metazachlor +<br />

200 g/l Dimethenamid-P<br />

CS 36:<br />

360 g/l Clomazone<br />

(mikroverkapselt)<br />

250 g/l Metazachlor +<br />

33,3 g/l Clomazone CS<br />

(mikroverkapselt)<br />

• Bestmögliche Clomazone-<br />

Verträglichkeit durch Mikroverkapselung<br />

• Zuverlässige und bewährte<br />

Wirkung gegen die wesentlichen<br />

Rapsunkräuter und -ungräser<br />

• Unabhängig von Bodenart und<br />

Witterung<br />

• Die Problemlösung gegen Rauken,<br />

Hirtentäschel, Hellerkraut<br />

u. v. a.<br />

• Fertigprodukt<br />

... ohne Risiko für Raps<br />

Die breite und verträgliche<br />

Unkraut- und Ungrasbekämpfung<br />

im Nachaufl auf inklusive Klettenlabkraut,<br />

Schierling und Ackerfuchsschwanz<br />

375 g/l Metazachlor +<br />

125 g/l Quinmerac<br />

Einsatztermin Voraufl auf Voraufl auf früher Nachaufl auf<br />

Wirkungsweise Bodenwirkung Bodenwirkung Blatt- und Bodenwirkung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Gebindegröße 1 x 10 Liter +<br />

1 x 1 Liter<br />

2,75 l/ha<br />

(2,5 l/ha Butisan ® Kombi +<br />

0,25 l/ha CS 36)<br />

2,5–3,0 l/ha 2,0 l/ha<br />

10 Liter<br />

5 Liter<br />

50 Liter Ecomatic ® 30 Liter Ecomatic ®<br />

• Unübertroffene Verträglichkeit<br />

• Sehr große Wirkungsbreite und<br />

Wirkungssicherheit<br />

• Stets fl exibler Einsatz möglich<br />

• Lange Wirkungsdauer<br />

• Gute Mischbarkeit<br />

• Hervorragende Klettenlabkrautwirkung<br />

60


Segment<br />

Graminizid zur Bekämpfung von<br />

Ausfallgetreide und Gräsern,<br />

wirkt auch bei FOP-Resistenz<br />

Einsatzkulturen Raps Raps<br />

Wirkstoffe 100 g/l Cycloxydim 455 g/l Pendimethalin<br />

Einsatztermin<br />

Ideal 2-Blatt-Stadium bis Ende<br />

Bestockung der Ungräser<br />

Wirkungsweise Blattwirkung Blatt- und Bodenwirkung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Gebindegröße<br />

1,25–1,5 l/ha: Windhalm, Ackerfuchsschwanz,<br />

Ausfallgerste<br />

1,5–2,0 l/ha: Ausfallweizen,<br />

-roggen, -triticale, Trespen,<br />

Weidelgräser<br />

2,5 l/ha: Quecken,<br />

metabolisch-resistenter<br />

Ackerfuchsschwanz<br />

5 Liter<br />

10 Liter<br />

30 Liter Ecomatic ®<br />

Raps<br />

®<br />

AQUA<br />

Der Spezialist zur Bekämpfung<br />

von Ackerkrummhals, Ochsenzunge,<br />

Mohn, Erdrauch u. a., auch<br />

im späten Stadium<br />

ab ES 16 bis Vegetationsende<br />

2,0 l/ha nach Vorlage von<br />

entweder:<br />

2,0 l/ha Butisan Top ® oder<br />

3,0 l/ha Nimbus ® CS oder<br />

2,75 l/ha Butisan ® Komplett-Pack<br />

oder 1,5 l/ha Butisan ®<br />

50 Liter Ecomatic ®<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

• Hochverträgliches Instrument<br />

für erfolgreiches Resistenzmanagement<br />

• Flexibel in der Aufwandmenge<br />

• Schnell in der Wirkung<br />

• Starke Wirkung gegen alle<br />

wichtigen Ungräser<br />

• Sehr gut mischbar<br />

• Langer Einsatzzeitraum, vom<br />

1-Blatt-Stadium bis zum Ende der<br />

Bestockung, unabhängig vom<br />

Entwicklungsstadium der Kultur<br />

• Lange Dauerwirkung durch kontinuierliches<br />

Aufl ösen der Kapseln<br />

• Verhinderung von spätkeimenden<br />

Unkräutern/Ungräsern<br />

• Gute Rapsverträglichkeit ab ES 16<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

61


Raps<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Segment<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Starke Wirkung gegen resistente<br />

Rapsglanzkäfer und Stängelschädlinge<br />

• Insektizid zur Bekämpfung von<br />

resistenten Rapsglanzkäfern,<br />

auch bei kühleren Temperaturen<br />

• Kontakt- und Fraßinsektizid<br />

• Schneller Knock-down-Effekt<br />

• B2 (Zulassung ist beantragt<br />

und wird rechtzeitig zur Saison<br />

erwartet)<br />

Frühe Bekämpfung von Stängelschädlingen<br />

und ab Blühbeginn<br />

sichere Bekämpfung von Rapsschädlingen<br />

Einsatzkulturen Raps Raps, Rüben, Getreide,<br />

Kartoffeln, Sonderkulturen,<br />

Zierpfl anzen<br />

• Ausgezeichnete Sofort- und<br />

Dauerwirkung<br />

• Sehr breite Zulassung in vielen<br />

Kulturen und gegen zahlreiche<br />

Schädlinge<br />

• 2-malige Anwendung zugelassen<br />

(Indikation beachten)<br />

• Bienenungefährlich (B4)<br />

• Starke und sichere Kontakt- und<br />

Fraßwirkung<br />

• Zusatzwirkung gegen saugende<br />

Insekten, z. B. Zikaden (eigene<br />

Erfahrungen)<br />

• Mit der bewährten<br />

Wirkungssicherheit des Originals<br />

Spezial-Spurennährstoffdünger für<br />

borbedürftige Kulturen<br />

Raps, Zuckerrüben, Kohl-Arten,<br />

hervorragend geeignet zur<br />

Deckung des Bor-Bedarfs auch<br />

bei Mais, Kartoffeln, im Obst- und<br />

Gemüsebau<br />

Wirkstoffe 287,5 g/l Etofenprox 100 g/l Alpha-Cypermethrin 8 % B, 1 % Mn, 0,04 % Mo,<br />

0,1 % Zn, 5 % MgO, 9 % S, 6 % N<br />

Einsatztermin<br />

Spritzen nach Erreichen von<br />

Schwellenwerten oder nach<br />

Warndienstaufruf<br />

2 Anwendungen in Raps<br />

Spritzen nach Erreichen von<br />

Schwellenwerten oder nach<br />

Warndienstaufruf<br />

Herbst (ab ES 11),<br />

Frühjahr/Sommer (ab ES 32)<br />

Wirkungsweise Kontakt- und Fraßwirkung Kontakt- und Fraßwirkung Blattaufnahme (Blattdünger)<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Gebindegröße<br />

0,2 l/ha 0,1 l/ha 1,0–3,0 kg/ha je Behandlung<br />

1 Liter<br />

5 Liter<br />

0,5 Liter<br />

5 Liter<br />

10 Liter<br />

20 Liter<br />

15 kg<br />

• Verbesserung der Nährstoffeinlagerung<br />

in die Pfl anze<br />

• Förderung der Knospenanlage<br />

und Steigerung der Winterhärte<br />

• Förderung der Befruchtung beim<br />

Einsatz zur Blüte<br />

• Splitting erhöht Wirksamkeit<br />

62


Segment<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Sichere Bestandesführung und<br />

zuverlässige Krankheitsbekämpfung<br />

im Herbst und Frühjahr<br />

zur Optimierung des Ertrages,<br />

Energiemanagement für höchste<br />

Erträge<br />

• Überlegene Winterhärte für<br />

besseren Wachstumsstart im<br />

Frühjahr<br />

• Ideale Pfl anzenarchitektur für<br />

bessere Standfestigkeit und<br />

homogenere Blüte<br />

• Dicke Schotendecke mit gleichmäßiger<br />

Abreife und verlustarmer<br />

Ernte<br />

• Zuverlässige Krankheitsbekämpfung<br />

(Phoma, Cylindrosporium)<br />

• Einfache und sichere Anwendung,<br />

auch bei kühler Witterung<br />

• Speziell für den Raps entwickelte<br />

innovative Formulierung<br />

• Sichert hohe Bioverfügbarkeit der<br />

Wirkstoffe<br />

Gesundheit und Wuchsregulierung<br />

im Herbst und<br />

Frühjahr<br />

Einsatzkulturen Raps Raps Raps<br />

Wirkstoffe 30 g/l Metconazol +<br />

210 g/l Mepiquatchlorid<br />

Einsatztermin<br />

Herbst (ES 12–31) und/oder<br />

Frühjahr (ES 14–59)<br />

• Gute Wuchsregulierung des<br />

Rapses<br />

• Gute Standfestigkeit<br />

• Lagervermeidung<br />

• Gute Krankheitsbekämpfung<br />

gegen Phoma lingam, Cylindrosporium*<br />

* eigene Erfahrung<br />

Raps<br />

Das Ertragsfungizid<br />

Sicherer Schutz vor allen ertragsrelevanten<br />

Abreifekrankheiten<br />

bei gleichzeitiger Förderung der<br />

Stressresistenz zur Erzielung<br />

höchster Erträge<br />

Vor- und Vollblüte (ES 57–69)<br />

0,5 l/ha<br />

30 Liter Ecomatic ®<br />

60 g/l Metconazol 200 g/l Boscalid +<br />

200 g/l Dimoxystrobin<br />

Herbst: Ab Befallsbeginn bis ca.<br />

Mitte Oktober<br />

Frühjahr: Ab Vegetationsbeginn<br />

bis ES 59<br />

Wirkungsweise protektiv, kurativ protektiv, kurativ protektiv, kurativ<br />

Wirkstoffverteilung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Gebindegröße<br />

systemisch systemisch systemisch, translaminar<br />

0,7–1,4 l/ha (200–400 l Wasser/ha)<br />

pro Anwendung<br />

max. 2 Anwendungen pro Saison<br />

Bitte Regional-Empfehlung<br />

beachten!<br />

5 Liter + 50 ml Schaumstopp<br />

10 Liter + 100 ml Schaumstopp<br />

0,7–1,5 l/ha<br />

max. 2 Anwendungen pro Saison<br />

Bitte Regional-Empfehlung<br />

beachten!<br />

5 Liter<br />

1 Liter<br />

50 Liter Ecomatic ® 5 Liter<br />

• Das bewährte Ertragsfungizid<br />

• Wirtschaftliche Mehrerträge auch<br />

ohne Krankheitsbefall<br />

• Sichere Bekämpfung aller<br />

relevanten Blütenkrankheiten<br />

• Längste Dauerwirkung<br />

• Stressresistente Bestände bis zur<br />

Ernte<br />

• Weniger Ausfallverluste durch<br />

verbesserte Schotenfestigkeit<br />

• Flexibles Anwendungsfenster<br />

• Bienenungefährlich (B4) mit B4-<br />

Pyrethroiden<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

63


Raps<br />

Möglichkeiten des Herbizideinsatzes in Winterraps<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Dr. Bernd Krieger, Verkaufsberater Schleswig-Holstein<br />

Nach der Aussaat von Winterraps ist der Herbizideinsatz im<br />

Herbst die wichtigste produktionstechnische Maßnahme. Nur<br />

der saubere Acker bietet dem Raps die Möglichkeit, eine ungestörte,<br />

zügige Jugendentwicklung zu durchlaufen. Wächst der<br />

Raps durch zu starke Unkrautkonkurrenz nicht, greifen auch<br />

die weiteren produktionstechnischen Maßnahmen kaum. Ein<br />

geringer Ertrag ist vorprogrammiert. Folgende Auswirkungen<br />

können durch Ungräser und Unkräuter im Raps auftreten:<br />

Behinderung der Jugendentwicklung und damit mangelnde<br />

Winterhärte<br />

Geringe Bildung von Verzweigungen und damit dünne<br />

Bestände<br />

Ertragsminderung durch Unkrautkonkurrenz<br />

Druschverluste<br />

Qualitätsbeeinflussung des Erntegutes, hohe Abzüge durch<br />

Feuchtigkeit und Abputz<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Der Herbizideinsatz im Winterraps kann mit unterschiedlichen<br />

Mitteln durchgeführt werden. Dabei muss jedes Produkt spezifische<br />

Anwendungskriterien erfüllen.<br />

Der Wirkstoff Metazachlor ist die Basis der verschiedenen<br />

Rapsherbizide. Hiermit wird eine große Zahl von Unkräutern,<br />

aber auch Ackerfuchsschwanz und Windhalm zuverlässig<br />

erfasst. Metazachlor wirkt über Boden und Blatt. Die Wirkung<br />

über das Blatt ist insbesondere bis zum 1. Laubblatt des<br />

Unkrautes sehr stark und nimmt dann ab. Durch eine Kombination<br />

aus Blatt- und Bodenwirkung wird die sichere Bekämpfung<br />

der Unkräuter gewährleistet. Aufgrund der Wirkungsweise<br />

des Produktes werden die besten Bekämpfungserfolge im<br />

frühen Nachauflauf bei Bodenfeuchtigkeit erzielt. Optimal ist<br />

der Einsatz 4–7 Tage nach der Rapsaussaat. Sollte es bei der<br />

Behandlung trocken sein, geht der Wirkstoff nicht verloren.<br />

Anwendungsempfehlung Butisan ® Top im frühen Nachauflauf<br />

Unkräuter<br />

bis Keimblatt-Stadium:<br />

Kamille<br />

Vogelmiere<br />

Hirtentäschel<br />

Hellerkraut<br />

Besenrauke<br />

Kornblume<br />

Mohn<br />

Phacelia<br />

Butisan ® Top<br />

2,0 l/ha<br />

Nach einsetzendem Regen wird Metazachlor aktiviert und<br />

kann seine Wirkung voll entfalten. Das Produkt mit dem reinen<br />

Wirkstoff Metazachlor ist Butisan ® .<br />

Empfehlung bei geringem Unkrautdruck:<br />

1,5 l/ha Butisan ® 4–7 Tage nach Saat<br />

Klettenlabkraut ist mit dem Wirkstoff Metazachlor allein nur<br />

schwer zu kontrollieren. Zur zuverlässigen Bekämpfung der<br />

Klette bedarf es eines zweiten Wirkstoffs, dem Quinmerac.<br />

Im Butisan ® Top sind beide Wirkstoffe enthalten. Quinmerac<br />

verstärkt die Wirkung des Metazachlors gegen Klette, Ehrenpreis,<br />

Wilde Möhre und Schierling. Das Quinmerac wird über<br />

Boden und Blatt aufgenommen. Insbesondere bei Klette und<br />

Schierling entfaltet Quinmerac eine sehr gute Wirkung über<br />

das Blatt. Bodenfeuchtigkeit verstärkt diese Wirkung. Daher ist<br />

der günstigste Einsatzzeitpunkt der frühe Nachauflauf.<br />

Empfehlung gegen Verunkrautung mit Klettenlabkraut<br />

oder Schierling:<br />

2,0 l/ha Butisan ® Top 4–7 Tage nach Saat<br />

Der zunehmende Anteil von Winterraps in der Fruchtfolge<br />

führte zu einer Selektion von schwer bekämpfbaren Unkräutern<br />

im Winterraps. Insbesondere in den letzten Jahren<br />

nahmen Unkräuter wie Weg- und Löselsrauke, Hirtentäschelund<br />

auch Ackerhellerkraut zu. Die genannten Rauke-Arten<br />

lassen sich nicht mit Butisan ® oder Butisan ® Top kontrollieren.<br />

Mit der Entwicklung des Wirkstoffs Clomazone wurde ein<br />

neuer Weg in der Bekämpfung dieser Unkräuter beschritten.<br />

Zusammen bilden Metazachlor und Clomazone Nimbus ®<br />

CS, die optimale, breit wirksame und verträgliche Lösung im<br />

Vorauflauf für Standorte mit hohem Druck an Rauken und<br />

Hirtentäschelkraut.<br />

Unkräuter/Ungräser<br />

bis 1. Laubblatt-Stadium:<br />

Klettenlabkraut<br />

Taubnessel<br />

Ehrenpreis<br />

Schierling<br />

Ackerfuchsschwanz*<br />

Windhalm*<br />

Trespe-Arten*<br />

Einjährige Rispe*<br />

Früher Nachauflauf<br />

ca. 4–7 Tage<br />

nach der Saat<br />

bis 3 Wochen<br />

nach der Saat<br />

* Voraussetzung: Bodenfeuchte (ggf. Nachbehandlung mit Gräserherbizid)<br />

64


Raps<br />

Clomazone wird von den keimenden Unkräutern und Ungräsern<br />

über Wurzel und Spross aufgenommen und bringt diese<br />

vor oder kurz nach dem Auflaufen zum Absterben. Durch eine<br />

neuartige Formulierung (Mikroverkapselung) ist es gelungen,<br />

das Verdampfen des Wirkstoffs stark zu reduzieren und somit<br />

die Auswirkungen auf Nachbarkulturen zu minimieren. Gleichzeitig<br />

wird der Wirkstoff kontinuierlich an den Boden abgegeben<br />

und entfaltet über einen langen Zeitraum seine Wirkung.<br />

Im Zusammenspiel von Metazachlor und Clomazone werden<br />

auch die schwer bekämpfbaren Unkräuter sehr gut erfasst.<br />

Dank der Mikroverkapselung des Clomazones wird der<br />

Wirkstoff kontinuierlich an den Boden abgegeben und verflüchtigt<br />

sich nicht. Auch durch hohe Niederschlagsmengen<br />

wird der Wirkstoff nicht so leicht in die unteren Bodenschichten<br />

verlagert und steht somit zur Bekämpfung von Unkräutern zur<br />

Verfügung.<br />

Empfehlungen:<br />

A. Standorte mit geringer Verunkrautung ohne<br />

Klettenlabkraut und Schierling:<br />

1,5 l/ha Butisan ® 4–7 Tage nach Saat<br />

B. Breite Mischverunkrautung inklusive Klettenlabkraut,<br />

Schierling und Wilder Möhre:<br />

2,0 l/ha Butisan ® Top 4–7 Tage nach Saat<br />

C: Bei starkem Raukendruck und massiver<br />

Verunkrautung mit Hirtentäschel:<br />

2,5–3,0 l/ha Nimbus ® CS im Vorauflauf<br />

Optimaler Anwendungszeitraum von Nimbus ® CS<br />

Nimbus ® CS<br />

2,5– 3,0 l/ha<br />

Rauke-Arten,<br />

starker Hirtentäschelbesatz,<br />

Hellerkraut und<br />

breite Mischverunkrautung<br />

Vorauflauf<br />

Neue Komplettlösung gegen alle Unkräuter im<br />

Vorauflauf<br />

Butisan ® Komplett-Pack ist die neue Rundumlösung für den<br />

Herbizideinsatz im Winterraps. Butisan ® Komplett-Pack enthält<br />

neben Butisan ® Kombi (Fertigprodukt aus Butisan ® und Spektrum<br />

® = Metazachlor + DMTA-P) das mikroverkapselte Clomazone-Produkt<br />

CS 36. Mit dieser Kombination ist es gelungen,<br />

auch in engen Rapsfruchtfolgen eine breit wirksame Lösung<br />

zur Unkrautbekämpfung anzubieten. Neben den üblichen<br />

Rapsunkräutern werden zusätzlich auch die Problemunkräuter<br />

Storchschnabel und Rauke-Arten sicher ausgeschaltet.<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

Unbehandelte Kontrolle 4,0 l/ha VGM Vorauflauf 2,5 l/ha Butisan ® Kombi + 0,25 l/ha CS 36 Vorauflauf<br />

15.10.2009<br />

65


Raps<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Rapsherbizide LWK Schleswig-Holstein,<br />

Standort Pronstorf 2009<br />

Storchschnabel<br />

% Wirkung<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

2,75 l/ha<br />

Butisan ® Komplett-Pack<br />

VA-Termin<br />

Kamille<br />

4,0 l/ha VGM 1<br />

VA-Termin<br />

Ackerstiefmütterchen<br />

2,5 l/ha<br />

Butisan ® Kombi<br />

NAK-Termin<br />

Storchschnabel im Raps problemlos kontrollieren<br />

Der Winterraps wird seit Jahren in engen Fruchtfolgen angebaut.<br />

Zudem werden Flächen vermehrt pfluglos bewirtschaftet.<br />

Beide Maßnahmen haben einen Einfluss auf die Zusammensetzung<br />

der Unkrautflora. Neben der Zunahme an Rauke-Arten<br />

kommt es zu einer starken Ausbreitung von Storchschnabel-<br />

Arten. Bislang waren diese nur im Mais häufiger zu finden, aber<br />

sie breiten sich auch im Raps aus. Herkömmliche Rapsherbizide<br />

können die Storchschnabel-Arten nicht bekämpfen. Seit<br />

dem Herbst 2009 steht mit dem neuen Butisan ® Komplett-<br />

Pack ein Herbizid zur Verfügung, das keine Wünsche offen<br />

lässt.<br />

Als Butisan ® Komplett-Pack muss die Tankmischung im Vorauflauf<br />

eingesetzt werden.<br />

Empfehlung für Standorte mit breiter Mischverunkrautung<br />

inklusive Rauke-Arten und Storchschnabel:<br />

2,75 l/ha Butisan ® Komplett-Pack<br />

(2,5 l/ha Butisan ® Kombi + 0,25 l/ha CS 36 im Vorauflauf)<br />

Die genannte Empfehlung aus Butisan ® Kombi und CS 36<br />

deckt im Vorauflauf alle wichtigen Unkräuter ab. Neben<br />

Klettenlabkraut, Kamille, Vogelmiere etc. werden auch die<br />

Problemunkräuter Mohn, Rauke- und Storchschnabel-Arten<br />

sowie wichtige Ungräser wie Ackerfuchsschwanz und Windhalm<br />

erfasst.<br />

Optimaler Anwendungszeitraum von<br />

Butisan ® Komplett-Pack<br />

Butisan ® Komplett-Pack<br />

2,75 l/ha*<br />

Allgemeine Mischverunkrautung,<br />

Hirtentäschel, Rauke-Arten,<br />

Storchschnabel,<br />

Ackerfuchsschwanz, Windhalm<br />

Vorauflauf<br />

* 2,5 l/ha Butisan ® Kombi + 0,25 l/ha CS 36<br />

Spezielle Lösung zur Nachspritzung:<br />

Stomp ® Aqua – die Möglichkeit zur Bekämpfung von<br />

Problemunkräutern im Nachauflauf.<br />

Ackerkrummhals und Gemeine Ochsenzunge haben in den<br />

vergangenen Jahren regional sehr große Probleme im Rapsanbau<br />

verursacht. Schläge, die von diesen Unkräutern besiedelt<br />

sind, können kaum noch mit Raps bestellt werden. Auch bei<br />

Mohn war es sehr schwierig, geeignete Bekämpfungsmaßnahmen<br />

im späten Nachauflauf anzubieten.<br />

Stomp ® Aqua zeichnet sich durch eine rapsverträgliche Formulierung<br />

des Wirkstoffes Pendimethalin aus. Dieser Wirkstoff<br />

besitzt eine hervorragende Wirkung gegen Ackerkrummhals,<br />

Ochsenzunge und Mohn. Auch große Unkräuter werden<br />

noch sicher bekämpft. Die neue Formulierung ist ab dem<br />

6-Blatt-Stadium des Rapses hoch verträglich. Stomp ® Aqua ist<br />

kein Ersatz für die bisher eingesetzten VA- und NA-Herbizide,<br />

sondern eine zusätzliche Möglichkeit, Restverunkrautung und<br />

Problemunkräuter zuverlässig auszuschalten.<br />

Empfehlung zur Bekämpfung von Ochsenzunge, Krummhals<br />

oder Mohn:<br />

2,0 l/ha Stomp ® Aqua<br />

ab 6-Blatt-Stadium bis Vegetationsruhe<br />

66


Raps<br />

Anwendungsempfehlung Stomp ® Aqua<br />

Gemeine Ochsenzunge,<br />

Ackerkrummhals<br />

und andere<br />

Problemunkräuter<br />

wie z. B. Mohn<br />

Stomp ® Aqua<br />

2,0 l/ha<br />

12 14 16 18<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

Wichtig: Vorlage von Nimbus ® CS, Butisan ® , Butisan ® Komplett-Pack<br />

oder Butisan ® Top!<br />

Bekämpfung von Ausfallgetreide und Ungräsern<br />

Der Einsatz von metazachlorhaltigen Produkten reduziert den<br />

Gräserbesatz bereits deutlich. Häufig müssen dennoch Ausfallgetreide<br />

und später auflaufende Ungräser in einem zweiten<br />

Schritt bekämpft werden. Hierzu bieten wir Ihnen Focus ®<br />

Ultra an.<br />

Focus ® Ultra wird über die grünen Pflanzenteile aufgenommen.<br />

In der Pflanze wird der Wirkstoff systemisch verlagert. Erste<br />

Absterbeerscheinungen sind bereits nach wenigen Tagen zu<br />

sehen, sehr deutlich nach 10 bis 14 Tagen. Focus ® Ultra hat ein<br />

ausgesprochen breites Wirkungsspektrum. Es wird eine<br />

Vielzahl von Gräsern sicher erfasst. Die wichtigsten sind: alle<br />

Ausfallgetreidearten, Ackerfuchsschwanz, Windhalm, alle Hirse-Arten,<br />

Flughafer, Weidelgräser, Trespe-Arten und Quecke.<br />

Durch den Einsatz von nur wenigen Herbiziden bei der<br />

Bekämpfung von Gräsern ist es in den letzten Jahren insbesondere<br />

beim Ackerfuchsschwanz zu Resistenzen gekommen.<br />

Dabei nimmt die Anzahl der Wirkstoffe zu, die keine<br />

ausreichende Wirkung bei der Gräserbekämpfung zeigen. Mit<br />

Focus ® Ultra bietet die <strong>BASF</strong> einen Baustein in der Gräserbekämpfung,<br />

der im pflanzlichen Stoffwechsel anders als die<br />

bekannten Alternativen abgebaut wird. Damit werden Resistenzen<br />

durchbrochen. Bei der Bekämpfung von Gräsern im<br />

Raps kommen seit vielen Jahren die sogenannten FOP-Herbizide<br />

zum Einsatz. Zudem spielen diese bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung<br />

im Getreide eine große Rolle. Mit Focus ®<br />

Ultra bieten wir einen Wirkstoff aus der Gruppe der DIM-Herbizide<br />

an. Somit haben wir im Winterraps die Möglichkeit,<br />

mit Focus ® Ultra Resistenzmanagement zu betreiben. Zudem<br />

werden Ackerfuchsschwanz und andere Gräser zuverlässig<br />

bekämpft. Die Wirkungssicherheit von Focus ® Ultra kann durch<br />

den Zusatz von Öl oder Carax ® erhöht werden. Damit ist<br />

Focus ® Ultra unter allen Bedingungen ein sicherer Partner für<br />

die Bekämpfung von Ausfallgetreide und Ungräsern.<br />

Focus ® Ultra ist sehr flexibel in der Aufwandmenge und<br />

dadurch sehr wirtschaftlich:<br />

Empfohlene Aufwandmengen gegen verschiedene Ungräser<br />

und Ausfallgetreide:<br />

Windhalm, Hirsen<br />

1,0–1,5 l/ha<br />

Weidelgras, Gerste<br />

1,25–1,75 l/ha<br />

Ackerfuchsschwanz<br />

1,5–2,0 l/ha<br />

Fop-resistenter Ackerfuchsschwanz 2,0–2,5 l/ha<br />

Trespe, Rispen, Roggen,<br />

Weizen, Triticale<br />

1,5–2,0 l/ha<br />

Quecken<br />

2,5 l/ha<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Die Einsatzbedingungen für Gräserherbizide sind besonders<br />

günstig, wenn sich die Ungräser im 2–3-Blatt-Stadium<br />

befinden, die Luftfeuchtigkeit über 60 % beträgt und kein<br />

Trockenstress für die Pflanzen vorherrscht. Bei ungünstigen<br />

Bedingungen sollten 0,5–1,0 l/ha Öl zugesetzt werden. Die<br />

Funktion des Öls kann auch Carax ® übernehmen, sofern Carax<br />

® und Focus ® Ultra sinnvoll in Tankmischung ausgebracht<br />

werden können. In der Tankmischung mit Carax ® kann die Aufwandmenge<br />

von Focus ® Ultra um 0,25 l/ha reduziert werden.<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

Ackerfuchsschwanz im Raps<br />

67


Raps<br />

So stellen Sie Pflanzengesundheit und Winterhärte<br />

sicher! Behandlungen im Herbst und Frühjahr<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Fritz-Heinrich Landschoof, Verkaufsberater Schleswig-<br />

Holstein<br />

Nach wie vor spielt der Rapsanbau in unserer Region eine sehr<br />

wichtige Rolle. Einerseits ist der Raps wichtig für die Erzeugung<br />

von Pfl anzenöl, Biodiesel und Rapsschrot, andererseits<br />

ist er eine wertvolle Vorfrucht zum Winterweizen. Die Erzeugerpreise<br />

rechtfertigen nach wie vor einen intensiven Rapsanbau<br />

mit den dazu erforderlichen Maßnahmen. Dazu bietet Ihnen die<br />

<strong>BASF</strong> die geeigneten Präparate!<br />

Mehrere Risikofaktoren spielen im Raps eine Rolle:<br />

• Übermäßiges Längenwachstum im Herbst und dadurch<br />

bedingte Auswinterungsgefahr (10–100 % Ertragsverlust<br />

möglich)<br />

• Lagernde Bestände (10–50 % Ertragsverlust möglich)<br />

• Krankheiten und Schädlinge (5–35 % Ertragsverlust möglich)<br />

Der Carax ® -Einsatz im Blattbereich im Herbst und Frühjahr<br />

minimiert einige dieser Risiken nachhaltig!<br />

Herbsteinsatz<br />

Der Einsatz im Herbst sollte unbedingt ab dem 4–6-Blatt-<br />

Stadium erfolgen. Die Spritzungen im genannten Zeitraum<br />

bringt die beste Wirkung gegen Phoma und andere pilzliche<br />

Erreger. Dann kann in Ruhe abgewartet werden, ob evtl.<br />

eine zweite Spritzung notwendig ist. Dieser Einsatz sollte von<br />

der Sorte und davon, wie sich der Bestand im Herbst entwickelt,<br />

abhängig gemacht werden. Gerade in feuchten Herbsten<br />

mit kühler Witterung kann Carax ® gegen Rapskrankheiten<br />

überzeugen.<br />

Darüber hinaus wurde beobachtet, dass der Carax ® -Einsatz<br />

im Herbst die Pfl anzen einkürzt und eine unerwünschte<br />

Sprossbildung im Herbst verhindert. Die Blattrosette liegt tiefer<br />

am Boden und der Raps zeigt eine gesündere und vitalere<br />

Grünfärbung. Durch diese Effekte wird die Winterhärte der<br />

Pfl anze wesentlich verbessert und Auswinterungsschäden<br />

werden verhindert. Auch die Wurzelbildung wird durch Carax ®<br />

gefördert. Ebenso wird die Anlage von Ertragsorganen über die<br />

Herbstmaßnahmen bereits frühzeitig beeinfl ußt, so daß aus zeitigen<br />

Anwendungen kräftige, robuste Einzelpfl anzen mit einer<br />

höheren Anzahl an Seitentrieben resultieren. Dies fi ndet sich<br />

in hohen Einzelpfl anzenerträgen wieder und führt so über die<br />

Fläche zu hohen Hektar-Erträgen.<br />

Aufwandmenge im Herbst:<br />

0,75–1,2 l/ha Carax ®<br />

Unbehandelt 1,4 l/ha Carax ®<br />

So wirkt Carax ® im Herbst<br />

Herbstanwendung Carax ® , Sorte Visby 41 K/m², 221 kg N, FH RD, Standort Ostenfeld, 2009<br />

22<br />

21<br />

20<br />

19<br />

18<br />

<br />

<br />

cm Sproßlänge Herbst <br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

17<br />

20<br />

16<br />

unbehandelte<br />

Kontrolle<br />

Herbstbehandlung<br />

0,75 l/ha Azol-Produkt 0,5 l/ha Carax ® 0,7 l/ha Carax ® 1,0 l/ha Carax ® 1,4 l/ha Carax ®<br />

Frühjahrsbehandlung<br />

0,75 l/ha Azol-Produkt 1,0 l/ha Carax ® 1,0 l/ha Carax ® 1,0 l/ha Carax ® 1,0 l/ha Carax ®<br />

0<br />

68


Raps<br />

Gegen Phoma sollten Sie sich an der höheren Aufwandmenge<br />

von 1,0–1,4 l/ha orientieren, zur Vitalisierung und Einkürzung<br />

reicht die untere Menge. In kühlen und sehr feuchten<br />

Herbsten mit sehr starkem Befallsdruck an Phoma reichen die<br />

zur Wuchsregulierung praxisüblichen reduzierten Aufwandmengen<br />

aller gebräuchlichen Azolfungizide am Markt in der<br />

Regel nicht aus.<br />

Getreide<br />

Als wirkungsstärkste Variante bei starkem Frühbefall mit Phoma<br />

empfehlen wir die Mischung aus:<br />

0,7 l/ha Carax ® + 0,25 l/ha Cantus ® Gold<br />

Frühjahrseinsatz<br />

Wichtig beim Frühjahrseinsatz ist der Termin. Wenn der Raps<br />

mit dem Wachstum beginnt (weiße Wurzelspitzen und Durchgrünen<br />

der Bestände), muss der Einsatz erfolgen. Dabei wird<br />

der Schutz gegen Phoma und andere pilzliche Erreger ergänzt<br />

und erneuert. Außerdem hat sich dieser Termin als der beste<br />

für die Einkürzung erwiesen. Nebenbei erreichen Sie eine<br />

bessere Verzweigung des Rapses, was eine Erhöhung der<br />

Schotenzahl und damit einen höheren Ertrag zur Folge hat. Die<br />

Witterung bei der frühen Anwendung spielt dabei eine untergeordnete<br />

Rolle. Gelegentliche Nachtfröste sind unerheblich.<br />

Wichtig ist nur: Der Raps muss wachsen! Und das tut er<br />

ab 5 °C Tagesmitteltemperatur.<br />

Aufwandmenge im Frühjahr:<br />

1,0–1,25 l/ha Carax ®<br />

bei einmaliger Anwendung bei Stiefelhöhe des Rapses<br />

(ca. 25–30 cm Wuchshöhe)<br />

Auch im Frühjahr haben Sie im intensiven Rapsanbau die Möglichkeit,<br />

mit Carax ® ein Splitting im Blattbereich durchzuführen.<br />

Das sollten Sie von der Sorte und dem evtl. Einsatz von<br />

Gülle u. a. Wirtschaftsdüngern und dem allgemeinen Zustand<br />

des Rapses abhängig machen. Sie erreichen so eine optimale<br />

Standfestigkeit und einen durchgehenden Schutz vor pilzlichen<br />

Erregern im Blattbereich!<br />

Außerdem konnte beobachtet werden, dass Carax ® die<br />

Verzweigung des Rapses anregt und steigert (siehe nachfolgendes<br />

Foto).<br />

Splitting von Carax ®<br />

Die Splitting-Anwendung hat sich in den vergangenen Jahren<br />

oft bewährt. In Norddeutschland verfahren viele Betriebe<br />

so mittlerweile standardmäßig. Die erste Maßnahme erfolgt<br />

bei ca. 20–25 cm Wuchshöhe, die zweite bei ca. 40–50 cm<br />

Wuchshöhe.<br />

Aufwandmenge bei Splitting:<br />

jeweils 0,7 l/ha Carax ®<br />

Unbehandelt 1,4 l/ha Carax ®<br />

Wirkung von Carax ® im Frühjahr<br />

Übersichten über die Standfestigkeit der einzelnen Rapssorten<br />

fi nden Sie in den Veröffentlichungen der betreffenden Züchterhäuser<br />

und der Landwirtschaftskammer.<br />

Carax ®<br />

Unbehandelt<br />

Beste Standfestigkeit und Schotendecke<br />

Mischbarkeit von Carax ®<br />

Carax ® zeichnet sich durch eine gute Mischbarkeit aus. Es<br />

ist mit Focus ® Ultra, Nutribor ® , Solubor ® und Fastac ® SC Super<br />

Contact mischbar. Die Wirkung von Focus ® Ultra gegen<br />

Ausfallgetreide und -gräser im Herbst wird in der Kombination<br />

verstärkt.<br />

Denken Sie bitte daran, nach der Ernte die Stoppeln anzuschauen.<br />

Sie werden sehen, dass die mit Carax ® behandelten<br />

Pfl anzen grüne Stoppeln aufweisen, während die unbehan-<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

69


Raps<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

delten vermorscht sind. Daraus resultiert der höhere Ertrag<br />

von mit Carax ® behandeltem Raps, denn nur gesunde Pfl anzen<br />

bringen Leistung!<br />

Frühjahrseinsatz Carax ® , Sorte PR 46 W 31, 45 K/m², 190 kg N<br />

(+ 37 kg N/ha Herbst) NU Agrar, Standort Friedrichsthal, 2009<br />

Ertrag dt/ha<br />

58<br />

56<br />

54<br />

52<br />

50<br />

48<br />

unbehandelte<br />

Kontrolle<br />

Wuchshöhe cm<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

einheitlich Vorbehandlung im Herbst<br />

1,0 l/ha Azol-Produkt 1,0 l/ha Carax ® 0,5 l/ha Carax ® / 0,7 l/ha Carax ® /<br />

0,5 l/ha Carax ® 0,7 l/ha Carax ®<br />

Bekämpfung von tierischen Schädlingen<br />

Bei den tierischen Schädlingen tritt im Herbst regelmäßig der<br />

Rapserdfloh – ein 3–4 mm großer, blauschwarz glänzender<br />

Käfer – auf, der durch Lochfraß an den Blättern auffällt. Den<br />

Schaden verursachen in erster Linie seine Larven, die in den<br />

Stängel eindringen und dadurch zusätzliche Eintrittspforten für<br />

pilzliche Erreger (z. B. Phoma!) schaffen.<br />

Zum Ende des Winters bei Tagestemperaturen von 8–10 °C<br />

treten die ersten Frühjahrsschädlinge auf:<br />

Der Große Rapsstängelrüssler bewirkt, dass durch seine<br />

Bohrtätigkeit bei der Eiablage die Stängel während des<br />

Längenwachstums witterungsbedingt aufplatzen können und<br />

pilzliche Erreger eindringen. Die Larven fressen im Inneren des<br />

Rapsstängels.<br />

Auch die Larven des Gefleckten Kohltriebrüsslers schädigen<br />

durch Fraß im Stängel. Auch hier können Pilzinfektionen<br />

als Sekundärschaden entstehen.<br />

Der Rapsglanzkäfer kommt, wenn die ersten Rapsknospen<br />

erscheinen. Da er sich von Blütenpollen ernährt, zerstört er bei<br />

seiner Fraßtätigkeit die Knospen, damit auch die Blütenanlage,<br />

und es kann sich keine Schote mehr ausbilden.<br />

Den Einsatz von Insektiziden empfehlen wir erst dann, wenn<br />

die bekannten Schadschwellen für die Rapsschädlinge, die in<br />

den Veröffentlichungen der Landwirtschaftskammern erscheinen,<br />

überschritten werden. Dann empfehlen wir Ihnen den<br />

Einsatz von:<br />

Fastac ® SC Super Contact<br />

100 ml/ha<br />

Sollten in Ihrer Region nachweislich pyrethroidresistente<br />

Rapsglanzkäfer vorkommmen, sollten Sie auf wirksame<br />

Insektizide ausweichen.<br />

Unsere Empfehlung gegen pyrethroidresistente<br />

Rapsglanzkäfer:<br />

0,2 l/ha Trebon ® 30 EC<br />

Bitte beachten Sie dabei die Bienenschutzverordnung und<br />

die damit verbundene Einstufung der Insektizide und Tankmischungen.<br />

Alle drei Schädlinge können hohe Ertragsausfälle zur Folge haben.<br />

Ihr Auftreten im Bestand kann am besten durch Aufstellen<br />

von Gelbschalen kontrolliert werden, die durch „Mitwachsen“<br />

der Höhe des Rapses angepasst werden sollten.<br />

70


Raps<br />

Rapsschädlinge und Schadschwellen<br />

Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala)<br />

Anfang September verlassen die Käfer ihr<br />

Sommerquartier und besiedeln die jungen<br />

Rapsbestände. Die Larven dringen in die unteren<br />

Blattstiele ein und bohren sich von dort<br />

bis in die Stängelbasis vor.<br />

Schadschwelle: > 50 Käfer/Gelbschale in drei Wochen.<br />

Großer Rapsstängelrüssler<br />

(Ceutorrhynchus napi)<br />

Überwintert im Boden des letztjährigen<br />

Rapsfeldes und fliegt bei Tagestemperaturen<br />

von 10–12 °C in die jungen Rapsbestände ein.<br />

Erste Orientierung auch durch Aufstellen von Gelbschalen<br />

auf dem Vorjahresfeld.<br />

Rapsglanzkäfer (Meligethes aeneus)<br />

Beginnt bei Lufttemperaturen von 15 °C mit<br />

der Besiedelung der Rapsbestände. Die angefressenen<br />

Knospen fallen ohne Blütenstiele<br />

ab; bei geringem Fraß werden missgebildete<br />

und verdrehte Schoten entwickelt. Die Bestimmung des<br />

Bekämpfungstermins erfolgt mittels Auszählung der Gelbschalenfänge.<br />

Kohlschotenrüssler<br />

(Ceutorrhynchus assimilis)<br />

Besiedelt kurz vor der Blüte stehende oder<br />

bereits blühende Rapsbestände, deshalb ist<br />

nach dem Gelbschalenfang Auszählung an<br />

den Pflanzen erforderlich. Seine Bohrungen für die Eiablage<br />

werden auch von der Kohlschotenmücke für die Eiablage<br />

genutzt.<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Gefleckter Kohltriebrüssler<br />

(Ceutorrhynchus quadridens)<br />

Erste Tiere fliegen aus dem Winterquartier<br />

in die Rapsbestände ein, wenn in der Sonne<br />

Temperaturen von 12–15 °C erreicht werden.<br />

Deshalb Gelbschalen möglichst windgeschützt aufstellen.<br />

Larven der Kohlschotenmücke<br />

(Dasineura brassicae)<br />

Zuflug nach Bodentemperaturen von 12–15 °C.<br />

Die befallenen Schoten schwellen an, verkrümmen<br />

sich und vergilben frühzeitig bzw. platzen<br />

auf. Die Schadschwelle liegt bei einer Mücke pro 1–2 Pflanzen.<br />

Mais<br />

Rapsschädlinge und Schadschwellen<br />

Schädling<br />

Rapserdfloh<br />

Rapsstängelrüssler<br />

Kohltriebrüssler<br />

Rapsglanzkäfer<br />

Kohlschotenrüssler<br />

Kohlschotenmücke<br />

Schadschwelle<br />

• 10% zerstörte Blattfläche (Aufgang bis 4-Blatt-<br />

Stadium)<br />

• > 50 Käfer/3 Wochen/Gelbschale<br />

(4–6-Blatt-Stadium)<br />

• 10 Käfer/3 Tage/Gelbschale<br />

(Ende Februar bis Mitte April)<br />

• 3–4 Käfer/Pflanze (Beginn Erscheinen der Blütenanlage;<br />

ES 51)<br />

• > 8 Käfer/Pflanze (unmittelbar vor Blühbeginn;<br />

ES 59)<br />

• in geschwächten Beständen die Schadschwelle<br />

halbieren<br />

• 1 Käfer/Pflanze bis Beginn der Blüte (bei<br />

geringem Kohlschotenbefall nach Beginn der<br />

Blüte)<br />

• 1 Käfer/2 Pflanzen (bei starkem Kohlschotenmückenbefall<br />

nach Beginn der Blüte; ES 61)<br />

• 1 Mücke/Pflanze<br />

(bei geringem Kohlschotenrüsslerbefall)<br />

• 1 Mücke/3–4 Pflanzen<br />

(bei starkem Kohlschotenrüsslerbefall)<br />

Problem: exakte Befallsbestimmung kaum möglich<br />

Günstiger<br />

Bekämpfungszeitpunkt<br />

sofort bei Erreichen<br />

der Schadschwelle<br />

14 Tage + Anzahl Tage unter 10 °C<br />

nach Erreichen der Schadschwelle<br />

sofort bei Erreichen<br />

der Schadschwelle<br />

sofort bei Erreichen<br />

der Schadschwelle<br />

sofort bei Erreichen<br />

der Schadschwelle<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

71


Raps<br />

Rentabilität der Vollblütebehandlung im Raps gegen<br />

Weißstängeligkeit<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Thomas Fannasch, Versuchstechniker Niedersachsen<br />

Wir haben ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen erlebt. Die<br />

Rapserträge erfreuten uns jedoch in den meisten Fällen. Im<br />

Folgenden möchte ich einige Gründe aufzählen, wie es dazu<br />

gekommen ist:<br />

Gute Entwicklung des spät gesäten Rapses durch langen<br />

Herbst.<br />

Ausreichende Niederschläge führten zu vermehrter Phomainfektion.<br />

Die „Kleine Kohlfl iege“ ist meist ausgeblieben.<br />

Der normale Winter mit genügend Niederschlägen führte zu<br />

guten Beständen im Frühjahr.<br />

Die lange Trockenphase im Mai wird noch lange in Erinnerung<br />

bleiben und veranlasste den Raps zu einer tiefen<br />

Wurzelausbildung.<br />

Bestände konnten so die lange Trockenphase Mitte Mai bis<br />

Ende Juni gut überstehen und brachten meist sehr gute<br />

Erträge und Qualitäten.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Auf das Wetter können wir nicht einwirken. Allerdings kann der<br />

Pfl anzenbau mit angepasster Aussaatstärke, Sortenwahl nach<br />

Standort sowie Aussaatzeitpunkt und Aussaatbedingungen<br />

dabei helfen, Wetterkapriolen besser zu überstehen.<br />

Die Vollblütebehandlung kann neben der Wuchsregulierung<br />

und Fungizidbehandlung mit Caramba ® den Rapsertrag ganz<br />

wesentlich absichern. Hierzu steht Ihnen von der <strong>BASF</strong> seit<br />

letztem Jahr Cantus ® Gold zur Verfügung!<br />

Cantus ® Gold<br />

Seit annähernd 20 Jahren haben sich Fungizide wie Ronilan ®<br />

und Konker ® R zur Weißstängeligkeitsbehandlung bewährt.<br />

Dies kann Cantus ® Gold sogar noch „toppen“. Mit Cantus ®<br />

Gold ist es gelungen, durch die flüssige Formulierung die<br />

Handhabung des Cantus ® WG noch einmal zu verbessern.<br />

Neben der noch stärkeren fungiziden Wirkung lassen sich zusätzliche<br />

Ertragssprünge sowohl in der Praxis als auch in Versuchen<br />

fi nden, die sich nur mit zusätzlichen physiologischen<br />

Effekten erklären lassen.<br />

Beobachtungen aus der Praxis und Versuche der Uni Kiel zeigen,<br />

dass die Behandlung mit Cantus ® Gold dazu führt, dass<br />

Bestände weniger dazu neigen, mit Aufplatzen der Schoten<br />

bzw. „Auswehen der Schoten“ bei starkem Wind und Gewitter<br />

zu reagieren. Dies stellt sicher, dass der Raps im Korntank<br />

landet und nicht auf dem Acker.<br />

Die Durchfahrtverluste können heute weitgehend durch große<br />

Arbeitsbreiten, Einkürzung im Frühjahr und langsames Fahren<br />

(auch gut für eine gute Durchdringung und Benetzung des<br />

Bestandes) minimiert werden.<br />

Ertragssteigerung im Sortenversuch durch<br />

Blütenbehandlung (Hingste)<br />

Jahr Befall %<br />

Sclerotinia<br />

Befall %<br />

Alternaria/<br />

Phoma<br />

Die auf der folgenden Seite gezeigten Versuchsergebnisse<br />

sprechen eine deutliche Sprache, da sie immer mit „großer<br />

praxisüblicher Technik“ erarbeitet wurden.<br />

In der Praxis hat sich zum Vollblütetermin – auch aus arbeitswirtschaftlichen<br />

Gründen – die Tankmischung mit einem<br />

Insektizid (z. B. Fastac ® SC Super Contact) gegen Blütenschädlinge<br />

und mit dem Bor-Blattdünger Nutribor ® bestens<br />

bewährt.<br />

Die Tankmischung ist als bienenungefährlich (!) eingestuft. Dadurch<br />

dürfen Sie Ihren blühenden Raps auch tagsüber behandeln<br />

und müssen nicht das Ende des täglichen Bienenfl uges<br />

abwarten. Dies ist insbesondere für den überbetrieblichen<br />

Maschineneinsatz wichtig.<br />

Empfehlung zum Vollblütetermin:<br />

0,5 l/ha Cantus ® Gold<br />

+ 2,0 kg/ha Nutribor ®<br />

+ 100 ml/ha Fastac ® SC Super Contact<br />

Mehrertrag dt/ha<br />

Blütenspritzung<br />

2000 8–12 3–5 5,2<br />

2001 2–5 0–2 2,9<br />

2002 2–4 0 3,1 (4,7 bei Cantus ® )<br />

2003 2–4 3–10 5,1 Cantus ® WG<br />

2004 3–4 5–8 3,9 Cantus ® WG<br />

2005 4 7–8 5,2 Cantus ® WG<br />

2006 0 15–26 5,9 Cantus ® WG<br />

2007 10–25 25–60 7,5 Cantus ® WG<br />

2008 0–2 15–30 5,5 Cantus ® Gold<br />

2009 0–2 0–3 2,6 Cantus ® Gold<br />

1986–09 4,8<br />

72


Raps<br />

Die nebenstehende Grafi k verdeutlicht die gute Wirtschaftlichkeit<br />

der Vollblütebehandlung.<br />

In Betrieben, in denen mit kleineren Pfl anzenschutzspritzen<br />

gearbeitet wird, gibt es immer wieder den Wunsch, früher<br />

behandeln zu können, um die Fahrspurverluste zu minimieren.<br />

Mit Cantus ® Gold ist es möglich, schon zu Beginn der Blüte<br />

(ES 60) ohne größere Durchfahrverluste die Blütenbehandlung<br />

durchzuführen. Der Termin der Vollblüte ES 65 (erste Blütenblätter<br />

fallen) ist allerdings der wirkungsvollere und sollte in<br />

Gebieten mit verstärkten Befallssituationen angestrebt werden.<br />

Dadurch kann gleichzeitig auch der Befall mit Kohlschotenrüsslern<br />

und Kohlschotenmücken besser kontrolliert werden.<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung Blütenbehandlung,<br />

Hingste 1986–2009<br />

€/ha<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

+ 9 €<br />

Aufwand<br />

Aufwand<br />

(ca. 69 €)<br />

+ 76 €<br />

kostenfreier Mehrerlös<br />

+ 182 €<br />

13 Jahre schwacher Befall 6 Jahre mittlerer Befall 5 Jahre starker Befall<br />

Bis 1989 wurde Ronilan ® , bis 2002 Konker ® R, seit 2003 Cantus ® WG, ab 2008<br />

Cantus ® Gold geprüft (Quelle: Agravis-Preisliste 2009, inkl. 7,5 € Durchfahrt).<br />

27,3<br />

84,8<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Die nebenstehende Grafi k zeigt den Anteil, den Cantus ® Gold,<br />

Fastac ® SC Super Contact und Nutribor ® jeweils zum Ertrag<br />

beitragen.<br />

Effektivität der Vollblütenbehandlung im Raps<br />

(Hingste 2006/8)<br />

dt/ha Ertrag<br />

52<br />

Mais<br />

50<br />

48<br />

46<br />

44<br />

42<br />

+ 6,3 dt/ha<br />

{ +<br />

Cantus ®<br />

+ 3,2 dt/ha<br />

Fastac ® SC<br />

Nutribor ®<br />

3,1 dt/ha<br />

Kartoffeln<br />

40<br />

38<br />

36<br />

Kontrolle Wachstums- mit Vollblütereglereffekt<br />

behandlung<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

Die Blütenbehandlung im Raps ist eine wichtige Maßnahme für einen hohen Rapsertrag.<br />

73


Raps<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen Herbst<br />

Anwendungsempfehlungen Raps Herbst<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Leitunkräuter Rauke, Hirtentäschel<br />

und andere wichtige<br />

Unkräuter<br />

Nimbus ® CS<br />

2,5–3,0 l/ha<br />

Komplette VA-Lösung<br />

gegen jede Verunkrautung<br />

Butisan ® Komplett-Pack<br />

2,75 l/ha<br />

Leitunkräuter Klettenlabkraut,<br />

Kamille und Vogelmiere und alle<br />

anderen ertragsrelevanten Unkräuter<br />

Butisan ® Top 1)<br />

2,0 l/ha<br />

Focus ® Ultra<br />

1,5–2,5 l/ha<br />

Fastac ® SC Super Contact<br />

100 ml/ha<br />

Nutribor ®<br />

2,0 kg/ha<br />

Gegen Spätverunkrautung mit<br />

Ackerkrummhals, Ochsenzunge,<br />

Mohn etc.<br />

Stomp ® Aqua<br />

2,0 l/ha<br />

Standfestigkeit, Winterhärte,<br />

Wurzelhals- und Stängelfäule,<br />

Cylindrosporium, Vitalisierung*<br />

Carax ®<br />

0,7–1,2 l/ha<br />

In Tankmischung AWM-<br />

Reduzierung von Focus ® Ultra<br />

um 0,25 l/ha möglich<br />

Ausfallgetreide, Ackerfuchsschwanz und andere Ungräser<br />

Erdflöhe<br />

Bor-Mangel, Winterfestigkeit, Blütenanlage<br />

0 05 09 10 11 12 14 16 18<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

Vegetation<br />

s -<br />

ruhe<br />

Vorauflauf Früher Nachauflauf Nachauflauf<br />

1)<br />

Optimale Wirkung bei Anwendung im NAK (Keimblatt-Stadium der Unkräuter)<br />

* Eigene Erfahrungen<br />

74


Raps<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen Frühjahr<br />

Anwendungsempfehlung Raps Frühjahr<br />

Standfestigkeit, Wurzelhals- und Stängelfäule<br />

Carax ®<br />

0,7–1,4 l/ha (Splitting möglich)<br />

In Tankmischung AWM-Reduzierung von<br />

Focus ® Ultra um 0,25–0,5 l/ha möglich<br />

Ausfallgetreide, Ackerfuchsschwanz<br />

und andere Ungräser<br />

Focus ® Ultra<br />

1,5–2,5 l/ha<br />

Cantus ® Gold<br />

0,5 l/ha<br />

B4 – auch in Kombination<br />

mit Fastac ® SC Super Contact<br />

Die Abschlussbehandlung für<br />

höchste Erträge gegen<br />

Sclerotinia und Alternaria<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Gefleckter Kohltriebrüssler, Rapsstängelrüssler, Rapsglanzkäfer*, Kohlschotenrüssler, Kohlschotenmücke<br />

Fastac ®<br />

SC Super Contact<br />

100 ml/ha<br />

B4 –<br />

zweimalige<br />

Anwendung möglich<br />

Mais<br />

Resistente Rapsglanzkäfer, Gefleckter Kohltriebrüssler,<br />

Rapsstängelrüssler<br />

Trebon ® 30 EC<br />

200 ml/ha<br />

Bor-Mangel<br />

Nutribor ®<br />

2,0–4,0 kg/ha<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Vegetationsruhe<br />

32 51 57 59 61 63–65 69<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

* In einigen Gebieten Deutschlands sind Resistenzen gegen Pyrethroide Typ II in der Indikation Rapsglanzkäfer aufgetreten.<br />

Ein Produkt-/Wirkstoffwechsel mit Neonicotinoiden wird empfohlen.<br />

Leguminosen<br />

75


Raps<br />

Produktionstechnik Winterraps<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

ES Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />

00–09<br />

00–09<br />

11–14<br />

ab 12/13<br />

ab 16<br />

August<br />

Aug./Sept.<br />

Sept.<br />

Okt./<br />

Nov./Dez<br />

Unkräuter, Ungräser inkl.<br />

Rauke-Arten, Hirtentäschel<br />

Unkräuter, Ungräser inkl.<br />

Rauke-Arten, Hirtentäschel<br />

zusätzlich Storchschnabel<br />

Unkräuter, Ungräser inkl.<br />

Klette oder Schierling<br />

Unkräuter, Ungräser<br />

Unkräuter, Ungräser –<br />

zusätzlich Storchschnabel<br />

Erdfl oh<br />

Gemeine Ochsenzunge/<br />

Ackerkrummhals und andere<br />

Problemunkräuter wie z.B. Mohn<br />

14–18 Sept./Okt. Durchwuchsgetreide,<br />

Ackerfuchsschwanz,<br />

05–14<br />

(–16)<br />

gegen fop-resistenten<br />

Ackerfuchsschwanz<br />

Bei Quecken<br />

Mikronährstoffmangel<br />

Nimbus ® CS<br />

(Voraufl auf bis 72 Std. nach Saat))<br />

Butisan ® Komplett-Pack<br />

(0,25 l/ha CS 36 + 2,5 l/ha Butisan ® Kombi)<br />

(Voraufl auf bis 72 Std. nach Saat)<br />

Butisan ® Top<br />

4–7 Tage nach Saat (früher Nachaufl auf)<br />

Butisan ®<br />

4–7 Tage nach Saat (früher Nachaufl auf)<br />

Butisan ® Kombi<br />

4–7 Tage nach Saat (früher Nachaufl auf)<br />

Fastac ® SC Super Contact<br />

Stomp ® Aqua<br />

(ab 6-Blatt-Stadium des Rapses)<br />

Focus ® Ultra<br />

Focus ® Ultra<br />

Focus ® Ultra<br />

(In Kombination mit Carax ® oder Caramba ®<br />

kann die Auf wandmenge von Focus ® Ultra<br />

allgemein um 0,25 l/ha reduziert werden.)<br />

Nutribor ® bzw. Solubor ® DF<br />

Sept./Oktober Schwach entwickelte Bestände N (ASS bzw. Nitrophoska ®<br />

(Ende September weniger als 6 Blätter) z.B. 20+8+8 [+3+4] oder 13+9+16+(4+7)<br />

Weit entwickelte Bestände<br />

(Ende September mehr als 6 Blätter);<br />

Einkürzung, Verbesserung der<br />

Winterhärte, Vitalisierung!<br />

(„Energiemanagement“)<br />

Carax ® oder Caramba ® (Tankmischung mit<br />

Focus ® Ultra gegen Ausfallgetreide empfehlenswert.<br />

Arbeitswirtschaft!)<br />

Aufwand<br />

l/kg je ha<br />

2,5–3,0<br />

2,75<br />

2,0<br />

1,5<br />

2,5<br />

0,1<br />

2,0<br />

1,0–2,0 l/ha<br />

2,5 l/ha<br />

3,0–4,0 l/ha<br />

2,0–4,0 kg/ha<br />

30 N<br />

0,7–1,2 l/ha<br />

Phoma-Blattfl ecken<br />

Phoma-Starkbefall<br />

Carax ® oder Caramba ®<br />

Carax ® bzw. Caramba ® + Cantus ® Gold<br />

1,0 –1,4/1,5<br />

0,7 + 0,3 l/ha<br />

76


Raps<br />

Vegetationsruhe<br />

18 Febr./März 1. Frühjahrs-Düngung<br />

Stickstoff<br />

+ Schwefel<br />

ASS bzw. assbor (26 % N + 13% S + 0,3 % Bor)<br />

oder<br />

Nitrophoska ® *<br />

z. B. 13+9+16(+4+7) oder<br />

20+8+8 (+3+4)<br />

32 März 2. Düngung Ammonsulfatsalpeter (ASS) 26% N +13% S<br />

oder assbor (26% N +13 % S [+ 0,3% B])<br />

oder KAS<br />

80–100 N*<br />

40 –50 S<br />

80–100 N<br />

Getreide<br />

35–59 Pilzkrankheiten und<br />

Wuchsregulierung<br />

Carax ® oder Caramba ® 0,7–1,4<br />

Raps<br />

32–51 März/April<br />

Rüssler, Erdfl oh sowie<br />

Rapsglanzkäfer<br />

Fastac ® SC Super Contact<br />

0,1<br />

April/Mai<br />

Pyrethroidresistente<br />

Rapsglanzkäfer<br />

Bei Bor-Unterversorgung<br />

und latentem Mikronährstoffmangel<br />

(hohe pH-Werte!)<br />

Trebon ® 30 EC<br />

(Bienenschutzaufl age beachten)<br />

Solubor ® DF bzw. Nutribor ®<br />

(für mehr Schoten pro Trieb)<br />

0,2 l/ha<br />

2,0–5,0<br />

Mais<br />

59–69 Ende April/<br />

Anfang Mai<br />

ab Beginn<br />

der Blüte bis<br />

Vollblüte<br />

Pilzkrankheiten im Schoten- u.<br />

Stängelbereich, z. B. Sclerotinia,<br />

Botrytis, Alternaria, Phoma<br />

Cantus ® ** Gold<br />

0,5 l/ha<br />

Kartoffeln<br />

Insekten: Glanzkäfer, Rüssler,<br />

Blütenschädlinge<br />

Fastac ® SC Super Contact<br />

(bienenungefährlich B4!)<br />

0,1<br />

Bor- und Mikronährstoffmangel<br />

Nutribor ®<br />

für mehr Samen pro Schote<br />

2,0–3,0<br />

Gesamt N kg/ha 160–200<br />

(+30 Herbst)<br />

Rüben<br />

* P 2<br />

O 5<br />

- und K 2<br />

O- + Bor-Düngung in Abhängigkeit von der Bodenversorgung.<br />

** Die Tankmischung aus Cantus ® Gold + Fastac ® SC Super Contact + Nutribor ® ist bienenungefährlich (B4) und darf auch<br />

tagsüber während des Bienenfl uges in blühende Rapsbestände ausgebracht werden!<br />

Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />

Leguminosen<br />

77


Mais<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

78


Mais<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Mais<br />

Seite<br />

Rüben<br />

Produktinformationen:<br />

Neu: Clio ® Top BMX-Pack - Sauberkeit für jeden<br />

Anspruch 80<br />

Clio ® Top BMX-Pack 82<br />

Arrat ® 82<br />

Artett ® & Motivell ® 83<br />

Motivell ® 83<br />

Leguminosen<br />

Herbizideinsatz in Mais 84<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen 87<br />

Produktionstechnik Mais 88<br />

79


Mais<br />

Clio ® Top BMX-Pack – Sauberkeit für jeden Anspruch<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Was ist Clio ® Top BMX-Pack?<br />

Clio ® Top BMX-Pack ist die Weiterentwicklung des bewährten<br />

Clio ® Top-Pack. Neben den aus Clio ® Top-Pack<br />

bekannten Wirkstoffen Topramezone, Dimethenamid-P und<br />

Terbuthylazin ist im Clio ® Top BMX-Pack Bromoxynil bereits<br />

einformuliert. So brauchen Sie z. B. zur Bekämpfung des<br />

Windenknöterichs neben den zwei Produktkomponenten<br />

Clio ® Super und Zeagran ® ultimate kein zusätzliches<br />

Bromoxynil-Produkt hinzugeben. Durch eine neue, patentierte<br />

Mixed-Ester-Formulierung werden die Wirkmechanismen der<br />

Wirkstoffe Bromoxynil und Terbuthylazin optimal kombiniert:<br />

Die hochaktive Form des Bromoxynils bewirkt einen Schlitteneffekt<br />

für das Terbuthylazin. Die Blattaktivität des Terbuthylazins<br />

wird hierdurch erhöht.<br />

Bekämpfungserfolg in % vom Clio ® Top BMX-Pack im Vergleich zum Clio ® Top-Pack<br />

Fingerhirse, Faden-<br />

Rispe, Einjährige<br />

Stiefmütterchen, Acker-<br />

Hühnerhirse<br />

Fingerhirse, Blut-<br />

Brennnessel, Kleine<br />

Borstenhirse, Grüne<br />

Borstenhirse, Gelbe<br />

Amarant,<br />

Rauhaariger<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Hervorragende Versuchsergebnisse in 2009 bestätigt<br />

Clio ® Top BMX-Pack zeigte 2009 wie in vergangenen Jahren<br />

eine besonders verträgliche, breite Hirsen- und Unkraut-Wirkung<br />

und überzeugte erneut Anwender und Versuchsansteller.<br />

Alle Hirse-Arten und Maisunkräuter, inklusive großer Windenund<br />

Vogelknöterich-Pfl anzen, wurden schnell und nachhaltig<br />

bekämpft. Der Mais blieb bis zur Ernte unkrautfrei.<br />

Auch bei großen Hirsepfl anzen (Anfang bis Mitte Bestockung)<br />

benötigen Sie keinen Sulfonylharnstoff als Tankmischpartner.<br />

Gegen Ackerfuchsschwanz und Quecke hat sich die Mischung<br />

mit Motivell ® bewährt.<br />

In Versuchen und ersten Praxisanwendungen konnte die<br />

Wirkung durch das eingebaute Bromoxynil im Clio ® Top<br />

BMX-Pack gegenüber dem Clio ® Top-Pack, jeweils mit praxisüblicher<br />

Aufwandmenge, abgerundet werden.<br />

Melde, Gemeine<br />

Hirtentäschel<br />

Gänsefuß, Weißer<br />

Gänsefuß, Vielsamiger<br />

Klettenlabkraut<br />

Franzosenkraut, Behaartes<br />

Franzosenkraut, Kleinblütiges<br />

Taubnessel-Arten<br />

Vogelmiere<br />

Kamille, Geruchlose<br />

Nachtschatten,<br />

Schwarzer<br />

Knöterich,<br />

Ampfer-<br />

Knöterich,<br />

Winden-<br />

Kamille, Strahllose<br />

Clio ® Top BMX-Pack<br />

Clio ® Top-Pack<br />

80


Mais<br />

Einfache Toplösung für jeden Anspruch<br />

Clio ® Top BMX-Pack ist optimal auf die Anforderungen der<br />

Landwirte und Lohnunternehmer abgestimmt. Eine einfache<br />

Handhabung durch das praktische 1 : 1-Verhältnis der<br />

beiden Produktkomponenten, eine schnelle und verlässliche<br />

Boden-Blatt-Leistung gegen Unkräuter und alle Hirsen sowie<br />

eine zeitfl exible Anwendung machen den Clio ® Top BMX-Pack<br />

zu einer einfachen und verträglichen Top-Lösung im Maisanbau<br />

für jeden Anspruch.<br />

Getreide<br />

Wie ist Clio ® Top BMX-Pack einzusetzen?<br />

Durch die optimale Wirkstoffkombination mit einer hervorragenden<br />

Blatt- und Bodenwirkung ist Clio ® Top BMX-Pack ein<br />

sehr fl exibel einsetzbares Universalherbizid für den Mais. Die<br />

Anwendung kann weitgehend unabhängig von der Größe des<br />

Maises, der Unkräuter und Hirsen sowie von Witterung und<br />

Bodenzustand erfolgen. Das Aufl aufen neuer Schadpfl anzen<br />

wird sicher verhindert. Clio ® Top BMX-Pack ist besonders<br />

maisverträglich und kann deshalb in allen Körnermais-, Silomais-<br />

sowie Biogasmais-Sorten ohne Sorteneinschränkung<br />

eingesetzt werden.<br />

Unbehandelt<br />

Clio ® Top BMX-Pack – nach der Behandlung<br />

1,4 l/ha Carax ®<br />

Raps<br />

Mais<br />

Unbehandelt<br />

1,4 l/ha Carax ®<br />

Kartoffeln<br />

Unterschiedliche Probleme erfordern unterschiedliche Lösungen<br />

Clio ® Top BMX-Pack – nach der Maisernte<br />

Rüben<br />

mehrere<br />

Auflaufwellen<br />

eine<br />

Auflaufwelle<br />

Hirtentäschel<br />

Klettenlabkraut<br />

Taubnessel-Arten<br />

Geruchlose Kamille<br />

Strahllose Kamille<br />

Vogelmiere<br />

Acker-Stiefmütterchen<br />

Kleine Brennnessel<br />

Ampfer-Knöterich<br />

Einjährige Rispe<br />

Winden-Knöterich<br />

Vielsamiger Gänsefuß<br />

Blut-Fingerhirse<br />

Faden-Fingerhirse<br />

Grüne Borstenhirse<br />

Gelbe Borstenhirse<br />

Gemeine Melde<br />

Hühnerhirse<br />

Behaartes Franzosenkraut<br />

Kleinblütiges Franzosenkraut<br />

Schwarzer Nachtschatten<br />

Rauhaariger Amarant<br />

Weißer Gänsefuß<br />

Leguminosen<br />

Blattleistung meistens ausreichend<br />

Starke zusätzliche Bodenleistung erforderlich<br />

81


Mais<br />

®<br />

®<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Segment<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Herbizid-Kombination gegen alle<br />

Hirse-Arten, Einjährige Rispe und<br />

Zweikeimblättrige Unkräuter inkl.<br />

Winden- und Vogelknöterich<br />

Einsatzkulturen Mais Mais<br />

Wirkstoffe<br />

Clio ® Super:<br />

32 g/l Topramezone +<br />

538 g/l Dimethenamid-P<br />

Zeagran ® ultimate:<br />

250 g/l Terbuthylazin +<br />

100 g/l Bromoxynil<br />

• Einfach breit gegen Unkräuter und<br />

alle Hirsen<br />

• Einfach sicher über Blatt und<br />

Boden<br />

• Einfach leicht in der Anwendung<br />

• Einfach schnell und dauerhaft in<br />

der Wirkung<br />

Bekämpfung typischer Maisunkräuter<br />

einschließlich Knöterich-<br />

Arten sowie ein breites Wirkungsspektrum<br />

gegen ausdauernde<br />

Wurzel-Unkräuter<br />

250 g/kg Tritosulfuron +<br />

500 g/kg Dicamba<br />

Einsatztermine Nachaufl auf, 2–6-Blatt-Stadium Nachaufl auf Mais,<br />

ohne Terminbegrenzung<br />

Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Blattwirkung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

2,5–3,0 l/ha<br />

(1,25–1,5 l/ha Clio ® Super +<br />

1,25–1,5 l/ha Zeagran ® ultimate)<br />

Bitte Regional-Empfehlung<br />

beachten!<br />

Gebindegröße 1 x 5 Liter Clio ® Super +<br />

1 x 5 Liter Zeagran ® ultimate<br />

1 x 10 Liter Clio ® Super +<br />

1 x 10 Liter Zeagran ® ultimate<br />

0,2 kg/ha Arrat ® +<br />

1,0 l/ha Dash ® E.C.<br />

1 x 0,8 kg Arrat ® +<br />

1 x 4 Liter Dash ® E.C.<br />

• Breiteste, blattaktive Wirkung<br />

gegen Einjährige und Wurzel-<br />

Unkräuter<br />

• Wurzeltiefe Wirkung gegen<br />

Winde-Arten, Ampfer, Disteln<br />

u. v. a<br />

• Verträglich in allen Maissorten<br />

ohne Stadieneinschränkung<br />

• Einsatz auch in triazinfreien<br />

Gebieten, keine Gewässerabstandsaufl<br />

agen<br />

82


Mais<br />

Segment<br />

Herbizid-Kombination gegen alle<br />

wichtigen Unkräuter und Hirsen<br />

sowie die wichtigen Ungräser<br />

Einjährige Rispe, Ackerfuchsschwanz,<br />

Flughafer, Weidelgräser,<br />

Quecke<br />

Bekämpfung von Einjährigen Ungräsern,<br />

Hirse-Arten und Quecke<br />

Getreide<br />

Einsatzkulturen Mais Mais<br />

Wirkstoffe Artett ® :<br />

150 g/l Bentazon +<br />

150 g/l Terbuthylazin<br />

Motivell ® : 40 g/l Nicosulfuron<br />

40 g/l Nicosulfuron<br />

Raps<br />

Einsatztermin<br />

Mais: Nachaufl auf, 2–8-Blatt-<br />

Stadium<br />

Unkräuter: bis 6-Blatt-Stadium<br />

Ungräser (Hühnerhirsen): 2 Blätter<br />

bis Bestockung<br />

Quecke: 4–6 Blätter<br />

Mais: 2–8 Blätter<br />

Unkräuter: 2–4 Blätter<br />

Ungräser und Hirsen: 2 Blätter bis<br />

Bestockung<br />

Fingerhirse: 1–2 Blätter<br />

Quecke: 4–6 Blätter<br />

Mais<br />

Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Blattwirkung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

2,5 l/ha Artett ® +<br />

1,0 l/ha<br />

1,0 l/ha Motivell ®<br />

Gebindegröße 1 x 10 Liter Artett ® +<br />

1 Liter<br />

1 x 4 Liter Motivell ® 5 Liter<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

• Breite Ungräser- und Hirsebekämpfung<br />

inklusive Quecken<br />

• Bekämpfung breiter Mischverunkrautung<br />

inklusive Storch- und<br />

Reiherschnabel-Arten<br />

• Unterdrückung von Erdmandelgras<br />

• Langer Anwendungszeitraum<br />

• Auch gegen größere Unkrautstadien<br />

und Altverunkrautung<br />

• Artett ® mit guter Wirkung gegen<br />

Erdmandelgras und Storchschnabel<br />

• Gute Maisverträglichkeit<br />

• Flexible Bekämpfung von<br />

Einjährigen Ungräsern und<br />

Quecke<br />

• Bekämpfung von Hirsen bis<br />

Bestockung<br />

• Langer Anwendungszeitraum bis<br />

8-Blatt-Stadium von Mais<br />

• Gute Maisverträglichkeit<br />

• Problemlos mischbar auch mit<br />

netzmittelhaltigen Produkten<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

83


Mais<br />

Herbizideinsatz im Mais<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Michael Sander, Versuchstechniker Weser-Ems<br />

Spätestens zum Zeitpunkt der Maisernte, vornehmlich Silomais,<br />

zeigt sich der Erfolg der Herbizidbehandlung aus<br />

dem Frühjahr. Beim Körnermais überdeckt das Maisstroh oft<br />

die Restverunkrautung und wird nicht so streng wahrgenommen.<br />

Gerade im aktuellen, aber auch im letzten Jahr ist<br />

die Bekämpfungsmaßnahme gegen die Ein- und Zweikeimblättrigen<br />

Unkräuter nicht immer ausreichend gewesen. Der<br />

Landwirt erlebt teilweise unangenehme Überraschungen auf<br />

den abgeernteten Feldern.<br />

Das kann vielerlei Gründe haben: Frühjahrstrockenheiten<br />

zum Zeitpunkt der Behandlung lassen eine umfassende<br />

Wirkung der Bodenwirkstoffe nicht immer zu. Unkräuter und<br />

Ungräser, die aus tieferen Bodenschichten zeitversetzt auflaufen,<br />

werden mit einer Maßnahme oftmals nicht vollständig<br />

erfasst. Ab und an wird die Unkrautflora auf dem Schlag<br />

unterschätzt oder gar verwechselt, wie z. B. der Windenknöterich<br />

mit der Zaun- bzw. Ackerwinde, ganz zu schweigen<br />

von den einzelnen Hirse-Arten, im speziellen die Borstenhirsen.<br />

Erwähnt sei auch das Problem von Maisstandorten, welche<br />

mit einer minimalen Bodenbearbeitung bestellt werden.<br />

Hierbei sind häufig weit entwickelte Unkräuter bzw. Gräser zum<br />

Zeitpunkt der Behandlungen vorzufinden, die mit der vorangegangenen<br />

Bodenbearbeitung nicht vollständig ausgeschaltet<br />

wurden und sehr schnell wieder wurzeln.<br />

Hirse im Mais nach der Ernte 2009<br />

Im Zuge von Sparmaßnahmen wird sicherlich auch das<br />

eine oder andere Mal die Aufwandmenge reduziert, sodass<br />

Bekämpfungserfolge von 90 % oft nur knapp erreicht werden.<br />

Das hat zur Folge, dass diese Restverunkrautung durch<br />

erneuten Sameneintrag oder Rhizome im Boden die Ausgangspotenziale<br />

für kommende Jahre um ein Vielfaches<br />

erhöht. Dieses gilt es unter allen Umständen zu vermeiden.<br />

Ausgefallene Hirsesamen im Maisbestand<br />

Bei der Mittelwahl zur Herbizidbehandlung sind folgende Überlegungen<br />

anzustellen:<br />

Saatzeitpunkt<br />

In den letzten Jahren ist der Zeitpunkt des Maislegens um mindestens<br />

12 bis 15 Tage vorgezogen worden, sodass oftmals<br />

um den 10. bis 15. April der erste Mais im Boden war. Damit<br />

besteht die Gefahr, dass übliche größere Temperaturschwankungen<br />

Ende April und Anfang Mai auf die Auflaufphase und<br />

Jugendentwicklung der jungen Maispflanzen einen ungünstigen<br />

Einfluss haben. Im Extrem bedeutet dies einen Wachstumsstillstand<br />

beim Mais. Die Entwicklung kann dabei so weit<br />

gestört werden, dass es zu unerwünschten Kolbenbildungen<br />

kommt, die dann nicht ausreifen und den Ertrag schmälern.<br />

In dieser Phase gilt eine Herbizidbehandlung als zusätzlicher<br />

Stressfaktor. Das muss vermieden werden. Es gilt also, nicht<br />

zu frühe Aussaattermine zu wählen!<br />

Anwendungszeitpunkt<br />

Optimal ist das 4–6-Blatt-Stadium des Maises. Bei einer<br />

geplanten Einmalbehandlung ist es mit den meisten Kombinationsprodukten,<br />

d. h. Boden- und Blattwirkstoffen, wichtig, eine<br />

gewisse Bodenfeuchte während des Anwendungszeitraumes<br />

abzuwarten.<br />

84


Mais<br />

Neu: Clio ® Top BMX-Pack ist die Schwerpunktempfehlung<br />

für das Jahr 2010.<br />

Clio ® Top BMX-Pack bietet jetzt mit zwei Kanistern eine sehr<br />

einfache und starke Komplettlösung mit sehr breit wirksamen<br />

Wirkstoffen gegen Unkräuter und Hirsen. Es werden alle wichtigen<br />

Unkräuter aus dem Maisanbau und alle vorkommenden<br />

Hirse-Arten sicher erfasst. Die sehr stabile Dauerwirkung von<br />

Clio ® Top BMX-Pack reicht in aller Regel bis zur Ernte hin aus.<br />

Getreide<br />

Was ist neu bzw. anders beim Clio ® Top BMX-Pack?<br />

Clio ® Top BMX-Pack besteht zum einen aus dem bekannten<br />

und bewährten Clio ® Super und zum anderen aus Zeagran ®<br />

ultimate, einer Fertigformulierung von Terbuthylazin und<br />

Bromoxynil. Das bedeutet, aus zwei Kanistern Clio ® Top BMX-<br />

Pack kommt die geballte Kraft gegen die wichtigen Unkräuter<br />

und vor allem alle Hirse-Arten. Es ist sozusagen Bromoxynil<br />

„inside“, was ein Zumischen von weiteren bromoxynilhaltigen<br />

Produkten nicht mehr erfordert. Ein weiterer Vorteil also, die<br />

Verpackung so gering wie möglich zu halten. Die Wirkstoffaufnahme<br />

von Clio ® Top BMX-Pack erfolgt über Wurzeln, Hypokotyl,<br />

Keim- und Laubblätter. Eine sichere Bekämpfung an allen<br />

Fronten.<br />

Die zugelassene Aufwandmenge beträgt beim Clio ® Top<br />

BMX-Pack 3,0 l/ha, dies entspricht:<br />

1,5 l/ha Clio ® Super + 1,5 l/ha Zeagran ® ultimate.<br />

Ein sauberer Maisbestand kurz vor der Ernte 2009<br />

3,0 l/ha Clio ® Top BMX-Pack, <strong>BASF</strong> SE Versuchsschwerpunkt Bühren<br />

Bekämpfung von Wurzelunkräutern, Spätverunkrautung<br />

und Aufschlagkartoffeln<br />

Ein anderes Problem stellen die sogenannten Wurzelunkräuter<br />

wie z. B. Winde-Arten, Ampfer, Ackerkratzdistel, Landwasserknöterich,<br />

Beifußgewächse, Ziest und Minze dar. Nicht zu<br />

vernachlässigen sind in diesem Segment die Aufschlagkartoffeln<br />

und Spätverunkrautung durch Knöterich-Arten, wie<br />

den Windenknöterich.<br />

Eine sehr sichere und anhaltende Wirkung und vor allem eine<br />

hohe Selektivität bietet in diesem Fall das Arrat ® !<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Empfehlung zur Bekämpfung von Wurzelunkräutern,<br />

Spätverunkrautung und Aufschlagkartoffeln:<br />

0,2 kg/ha Arrat ® + 1,0 l/ha Dash ® E.C.<br />

Fadenfingerhirse im Mais, unbehandelte Kontrolle<br />

Kommt wenig Hirse vor oder soll eine einkalkulierte Nach- bzw.<br />

Splittingbehandlung erfolgen, kann die Aufwandmenge versuchsweise<br />

auf bis zu 1,25 l/ha + 1,25 l/ha reduziert werden.<br />

Nachkontrollen der Behandlungserfolge sollten aber dennoch<br />

geschehen. Unter Umständen ist eine Folgebehandlung vorzunehmen.<br />

Die Gebindegröße beträgt 10 l + 10 l bzw. 5 l + 5 l.<br />

Arrat ® enthält zwei sehr starke Wirkstoffe (Tritosulfuron +<br />

Dicamba) und wirkt im Nachspritzsegment gegen vorgenannte<br />

Verunkrautung. Darüber hinaus bereinigt es spät verunkrautete<br />

Maisbestände. Es wird im späten Nachauflauf ohne Stadienbeschränkung<br />

eingesetzt. Oftmals kommt bei dieser späten<br />

Anwendung die Überlegung, noch etwas gegen die Gräser<br />

einzusetzen. Dazu bietet Motivell ® folgenden Vorteil in<br />

Mischung mit Arrat ® : Da 0,2 kg/ha Arrat ® mit 1,0 l/ha Dash ®<br />

E.C. eingesetzt wird, kann bei der Zumischung von Motivell ®<br />

die Menge an Motivell ® um 0,2 l/ha reduziert werden.<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

85


Mais<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Bekämpfung von Unkräutern, Ungräsern und Hirsen, die Schwerpunkt-Empfehlungen<br />

gleichmäßig in einer Welle auflaufen<br />

Die Kombination Artett ® -Motivell ® -Pack bietet ein breites Wirkungsspektrum<br />

und hat sich über Jahre bewährt.<br />

Motivell ® wirkt sehr sicher gegen Gräser wie Hirsen, Ackerfuchsschwanz,<br />

Rispen, Flughafer und Quecke. Artett ® hingegen<br />

bekämpft die Zweikeimblättrigen Unkräuter, speziell<br />

1. Einmalbehandlung<br />

die Storchschnabel-Arten, größere Kamillen, Franzosenkraut,<br />

Nachtschatten und Gänsefuß-Arten. Der Artett ® -Motivell ® -Pack<br />

ist sehr selektiv in seiner Anwendung, zudem hat er eine Kombinationswirkung<br />

über Boden und Blatt und kann somit gegen<br />

später auflaufende Unkräuter eingesetzt werden.<br />

Empfehlung zur Bekämpfung von Unkräutern, Ungräsern und<br />

Hirsen:<br />

1,0 l/ha Motivell ® + 2,5 l/ha Artett ®<br />

Gegen das Erdmandelgras verfügt der Wirkstoff Bentazon<br />

über die höchsten Wirkungsgrade. Artett ® bietet eine Möglichkeit,<br />

hier wirkungsvoll einzugreifen. 5,0 l/ha Artett ® sind gegen<br />

Erdmandelgras aber erforderlich. Darüber hinaus ist darauf zu<br />

achten, dass die Wasseraufwandmenge nicht unter 300 l/ha<br />

liegt, weiterhin fördert helle Witterung zum Zeitpunkt der<br />

Behandlung die Wirkung und Zusätze bringen eine gewisse<br />

Rasanz in den Absterbeprozess des Erdmandelgrases. Splittingmaßnahmen<br />

bringen ebenfalls eine Wirkungsverbesserung,<br />

da das Erdmandelgras in unterschiedlichen Wellen aufläuft.<br />

Gräserbekämpfung mit Motivell ®<br />

Der Sulfonylharnstoffpartner Motivell ® hat sich über Jahre<br />

gegen eine Vielzahl von Gräsern bewährt und ist in über 700<br />

Silo- bzw. Körnermaissorten verträglich. Da der weitaus größte<br />

Anteil über das Blatt zur Wirkung kommt, sollte entsprechende<br />

Blattmasse bei der Behandlung vorhanden sein. Selbstverständlich<br />

sollten allgemeine pflanzenbauliche Aspekte bei der<br />

Anwendung berücksichtigt werden und eine Behandlung bei<br />

z. B. fehlender Wachsschicht, extremen Temperaturschwankungen,<br />

Kälte oder Staunässe sowie extremer Trockenheit<br />

unterbleiben.<br />

Empfehlung zur Gräserbekämpfung:<br />

0,7–1,0 l/ha Motivell ®<br />

Je nach Verunkrautung und Standort (Bodenart) sowie Beginn<br />

der Behandlung (Einmalbehandlung oder Spritzfolge) lauten<br />

unsere Schwerpunkt-Empfehlungen wie folgt:<br />

3,0 l/ha Clio ® Top BMX-Pack<br />

(= 1,5 l/ha Clio ® Super + 1,5 l/ha Zeagran ® ultimate)<br />

2. Spritzfolge gegen Hirse und Gräser einschließlich<br />

breiter Mischverunkrautung, die zeitversetzt aufläuft:<br />

2,5 l/ha Clio ® Top BMX-Pack<br />

(= 1,25 l/ha Clio ® Super + 1,25 l/ha Zeagran ® ultimate)<br />

gefolgt von einer Nachbehandlung mit<br />

0,2 kg/ha Arrat ® + 1,0 l/ha Dash ® E.C. + 0,8 l/ha Motivell ®<br />

Düngung<br />

Die Diskussion um die Notwendigkeit der Unterfußdüngung<br />

reißt nicht ab. Gerade aber das Jahr 2009 hat wieder gezeigt,<br />

dass eine Frischgabe von Nitrophos 20/20 dem jungen Mais<br />

aus einer Stressphase (Nachtkälte) helfen kann, ebenso hat<br />

sich die Mischung mit ASS (Stickstoff und Schwefel) in der<br />

landwirtschaftlichen Praxis bewährt. Durch die Behandlung mit<br />

einem Spurennährstoff- bzw. Blattdünger wie Nutribor ® (ein bis<br />

zwei Mal 1–2 kg/ha Nutribor ® ) wird gewährleistet, dass sich der<br />

Mais in ungünstigen Witterungszeiträumen eine Zeit lang über<br />

das Blatt ernähren kann.<br />

Maispflanzen mit Nährstoffmangel<br />

86


Mais<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen<br />

Herbizidempfehlung Mais<br />

Clio ® Top BMX-Pack – Schwerpunktempfehlung – Einmalbehandlung<br />

Problem:<br />

Breite Mischverunkrautung<br />

inkl. Schwarzer Nachtschatten<br />

und für Standorte mit starkem<br />

Hirsedruck<br />

Clio Top BMX-Pack*<br />

2,5–3,0 l/ha<br />

Getreide<br />

* 2,5–3,0 l/ha Clio ® Top BMX-Pack = 1,25–1,5 l/ha Clio ® Super +<br />

1,25–1,5 l/ha Zeagran ® Ultimate<br />

Raps<br />

Herbizidempfehlung Mais<br />

Clio ® Top BMX-Pack – in Spritzfolge gegen Wurzelunkräuter<br />

Mais<br />

Breite Mischverunkrautung<br />

Clio Top BMX-Pack*<br />

2,5–3,0 l/ha<br />

Problem zusätzlich:<br />

Winde-Arten, Disteln, Ziest,<br />

Ausfallkartoffeln, Minze etc.<br />

(inkl. Ungräser, Quecke)<br />

Arrat ® + Dash ® E.C.<br />

0,2 kg/ha 1,0 l/ha<br />

(+ 0,5–0,8 l/ha Motivell ® )<br />

Kartoffeln<br />

* 2,5–3,0 l/ha Clio ® Top BMX-Pack = 1,25–1,5 l/ha Clio ® Super +<br />

1,25–1,5 l/ha Zeagran ® Ultimate<br />

Herbizidempfehlung Mais<br />

Motivell ® + Partner – breit gegen Ungräser und Unkräuter<br />

Rüben<br />

Problem:<br />

Breite Mischverunkrautung<br />

inkl. Ungräser + Quecke, Ackerfuchsschwanz,<br />

Hirsen laufen gleichmäßig in einer Welle auf<br />

Motivell ® + Artett ®<br />

1,0 l/ha 2,5 l/ha<br />

oder<br />

Motivell ® + Arrat ® + Dash ® E.C.<br />

0,8 l/ha 0,2 l/ha 1,0 l/ha<br />

Leguminosen<br />

87


Mais<br />

Produktionstechnik Mais<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

ES* Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />

0 April/Mai Unterfußdüngung Nitrophos ® (20+20) bzw. (24+12)<br />

oder ASS/assbor + NP-Dünger<br />

10–13 Mai Nachdüngung an Standort angepasst<br />

12–14 Mai Breite Mischverunkrautung inkl. Nachtschatten,<br />

Clio ® Top BMX-Pack<br />

Hirse, Hirse läuft in mehreren (1,5 l Clio ® Super + 1,5 Zeagran ® Ultimate)<br />

Wellen auf, inkl. Kartoffeldurchwuchs,<br />

keine Quecke<br />

15–18<br />

11–18<br />

Breite Mischverunkrautung, inkl. Ungräser<br />

und Quecke, starker Hirsedruck, Hirse<br />

und Nachtschatten laufen in Wellen auf<br />

(hervorragende Dauerwirkung nötig)<br />

Breite Mischverunkrautung, inkl. Ungräser,<br />

Hirse und Quecke (Hirsen laufen gleichmäßig<br />

schnell auf)<br />

Nachspritzung gegen Mischverunkrautung<br />

inkl. Wurzelunkräuter (Winde, Distel,..)<br />

Nachspritzung gegen Mischverunkrautung<br />

inkl. Wurzelunkräuter (Winde, Distel,..) und<br />

Hirsen<br />

Nachspritzung gegen Quecke<br />

* Entwicklungsstadium nach BBCH-Code<br />

Wachstumsstress/Spurenelementmangel<br />

Bitte Gebrauchsanweisungen beachten!<br />

Clio ® Top BMX-Pack + Motivell ®<br />

(1,5 l Clio ® Super + 1,5 Zeagran ® Ultimate)<br />

Motivell ® + Artett ®<br />

oder<br />

Arrat ® + Dash ® E.C. + Motivell ®<br />

Arrat ® + Dash ®<br />

Arrat ® + Dash ® E.C.+ Motivell ®<br />

Motivell ®<br />

Nutrimix ®<br />

oder Nutribor ®<br />

Aufwand<br />

l/kg je ha<br />

60–80 N<br />

44 N<br />

+ 46 P 2<br />

0 5<br />

+ 13 S<br />

3,0 l/ha<br />

3,0 + 0,8<br />

1,0 + 2,5<br />

0,2 + 1,0 + 0,8<br />

0,2 + 1,0<br />

0,2 + 1,0 + 0,8<br />

0,7–1,0<br />

1,0<br />

2,0–3,0<br />

88


ProfiWissen<br />

ProfiWissen für Profi-Ackerbauer<br />

Die Anforderungen, die an einen modernen Landwirt heute gestellt werden sind enorm. So ist das Erkennen von Krankheiten,<br />

Schädlingen und Unkräutern notwendig, um gezielte Maßnahmen ergreifen zu können. Auch die Kenntnis von Wetterparametern<br />

und deren Auswirkungen auf den Pfl anzenschutz gehört heute zum Allgemeinwissen jedes Landwirts. Die <strong>BASF</strong> unterstützt Sie<br />

mit Büchern aus der ProfiWissen-Reihe. Sie vermitteln wichtige Informationen, praxisnah und anschaulich.<br />

Wetter & Pflanzenschutz<br />

neu<br />

Jeder, der mit Freilandkulturen zu tun hat, weiß nach der Lektüre Wetter & Pfl anzenschutz,<br />

wie das Wetter Krankheiten, Schädlinge und deren Bekämpfung beeinfl usst.<br />

Im Mittelpunkt dieses Praxisführers steht der Einfl uss des Wetters auf die Wirkung von<br />

Pfl anzenschutzmitteln.<br />

176 Seiten, DIN A5, € 10,90<br />

Raps – Anbau und Verwertung einer Kultur<br />

mit Perspektive<br />

Dieses Fachbuch umfasst alle pfl anzenbaulichen und betriebswirtschaftlichen Aspekte<br />

für einen erfolgreichen Rapsanbau. Verfasst von Fachleuten des jeweiligen Themengebietes<br />

und ergänzt durch viele Abbildungen zur Bestimmung von Unkräutern, Pilzkrankheiten<br />

und Schaderregern.<br />

264 Seiten, DIN A5, € 10,90<br />

Ackerunkräuter und Ackerungräser –<br />

rechtzeitig erkennen<br />

Dieses praxisnahe Fachbuch enthält mehr als 200 der wichtigsten Unkräuter und Ungräser,<br />

die auf unseren landwirtschaftlichen Flächen auftreten. Die entsprechenden Unkräuter/-gräser<br />

werden jeweils mit 4 bis 5 Fotografi en in verschiedenen Entwicklungsstadien gezeigt und<br />

erläutert.<br />

278 Seiten, DIN A5, € 10,90<br />

Pilzkrankheiten und Schadsymptome<br />

im Getreidebau<br />

In diesem Buch wird zu jeder Pilzkrankheit Bedeutung, Befallsausbreitung, Diagnose sowie<br />

Verwechslungsmöglichkeiten erläutert. Ebenso werden weitere Schadbilder im Getreide, wie<br />

Mangelerscheinungen usw. behandelt. Alle Symptome sind anschaulich bebildert.<br />

192 Seiten, DIN A5, € 10,90<br />

Sie können die Bücher einfach bestellen im Internet unter www.agrar.basf.de (Rubrik Fachbücher) oder im <strong>BASF</strong>-Agrarshop.<br />

Hinweis: Landwirtschaftliche Ausbildungsstätten: bei Mehrfachbestellungen bitte <strong>BASF</strong> ServiceLand 0 18 05-11 56 56 anrufen!<br />

89


Kartoffeln<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

90


Kartoffeln<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Kartoffeln<br />

Seite<br />

Rüben<br />

Produktinformationen:<br />

Alverde ® 92<br />

Sumicidin ® Alpha EC 92<br />

Focus ® Ultra 92<br />

Acrobat ® Plus WG 93<br />

Polyram ® WG 93<br />

Signum ® 93<br />

Leguminosen<br />

Empfehlungen zum Fungizideinsatz in Kartoffeln 94<br />

Empfehlungen zum Insektizideinsatz in Kartoffeln 98<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen 101<br />

Produktionstechnik Kartoffeln 102<br />

91


Kartoffeln<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Segment<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Insektizid aus neuer<br />

Wirkstoffklasse zur sicheren<br />

Kartoffelkäferbekämpfung<br />

• Neue Wirkstoffklasse und<br />

neuer Wirkmechanismus gegen<br />

Kartoffelkäfer<br />

• Keine Kreuzresistenz zu Pyrethroiden,<br />

Neonicotinoiden und allen<br />

anderen bekannten Wirkstoffklassen<br />

• Erfasst Larven und Käfer<br />

• Bereits nach 1 Stunde hervorragende<br />

Regenfestigkeit<br />

• Wirkt auch bei höheren<br />

Temperaturen<br />

• Günstige Umweltaufl agen<br />

B4-Einstufung<br />

Der Spezialist gegen Blattläuse in<br />

Kartoffeln und Getreide<br />

Einsatzkulturen Kartoffeln Kartoffeln, Getreide, Raps Kartoffeln<br />

• Hervorragende Repellentwirkung<br />

• Wirkt sofort gegen alle relevanten<br />

Blattlaus-Arten in Kartoffeln über<br />

Kontaktwirkung<br />

• Gute Pfl anzenverträglichkeit<br />

• Schnell regenfest<br />

• Flüssig, problemlos mischbar,<br />

niedrige Aufwandmenge<br />

• 3 Anwendungen möglich<br />

(1 x gegen Blattläuse, 2 x gegen<br />

Virusvektoren)<br />

Graminizid zur Bekämpfung von<br />

Ausfallgetreide und Gräsern,<br />

wirkt auch bei FOP-Resistenz<br />

Wirkstoffe 240 g/l Metafl umizone 50 g/l Esfenvalerat 100 g/l Cycloxydim<br />

Einsatztermin<br />

nach Befallsbeginn,<br />

ab Warndienstaufruf<br />

nach Befallsbeginn,<br />

ab Warndienstaufruf<br />

Wirkungsweise Kontakt- und Fraßwirkung Kontakt- und Fraßwirkung,<br />

Repellentwirkung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

0,25 l/ha Alverde ® in<br />

300–400 l/ha Wasser<br />

Gebindegröße 1 Liter 1 Liter<br />

5 Liter<br />

0,3 l/ha<br />

in 300–500 l Wasser/ha gegen<br />

Blattläuse,<br />

0,6 l/ha im Splitting (z. B.<br />

2 x 0,3 l/ha) in 200–500 l Wasser<br />

gegen Blattläuse als Virusvektoren<br />

(Splitting möglich)<br />

2-Blatt-Stadium bis Ende<br />

Bestockung der Ungräser<br />

Blattwirkung<br />

1,0–1,5 l/ha: Hühnerhirse, Borstenhirse,<br />

Blut-Fingerhirse, Faden-<br />

Fingerhirse, Windhalm<br />

1,25–1,75 l/ha: Flughafer, Ackerfuchsschwanz,<br />

Weidelgräser,<br />

Ausfallgerste<br />

1,5–2,0 l/ha: Trespen, Ausfallweizen,<br />

Ausfallroggen, Ausfalltriticale<br />

2,5–3,0 l/ha: Quecke<br />

5 Liter<br />

30 Liter Ecomatic ®<br />

• Optimal zur Ungrasbekämpfung<br />

im Stadium ES 12–29, aber auch<br />

noch hohe Wirkungsgrade nach<br />

ES 29<br />

• Unter optimalen klimatischen<br />

Bedingungen können bestimmte<br />

Ungräser bereits mit einer<br />

niedrigeren Aufwandmenge<br />

wirksam bekämpft werden<br />

• Hervorragend mischbar mit<br />

einer Vielzahl von Fungiziden,<br />

Insektiziden und Düngern<br />

• Aktives Resistenzmanagement<br />

bei Ackerfuchsschwanz, da der<br />

Wirkstoff aus der DIM-Klasse ist<br />

92


Kartoffeln<br />

Segment<br />

Gegen Kraut- und Knollenfäule mit<br />

Tiefen- und Kontaktwirkung<br />

Das bewährte Kontaktfungizid<br />

gegen Krautfäule und Alternaria<br />

Einsatzkulturen Kartoffeln Kartoffeln Kartoffeln<br />

Der Spezialist gegen alle wesentlichen<br />

Alternaria-Erreger<br />

Getreide<br />

Wirkstoffe 90 g/kg Dimethomorph +<br />

600 g/kg Mancozeb<br />

700 g/kg Metiram 267 g/kg Boscalid +<br />

67 g/kg F 500 ®<br />

Einsatztermin ab Befallsbeginn ab Befallsbeginn bei Infektionsgefahr bzw. ab<br />

Warndiensthinweis im Abstand<br />

von 10–21 Tagen<br />

Wirkungsweise protektiv und kurativ protektiv protektiv<br />

Raps<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

2,0 kg/ha,<br />

bei extremen Befallsbedingungen<br />

kürzere Spritzabstände von 3 bis<br />

5 Tagen einhalten,<br />

max. 5 Behandlungen<br />

1,8 kg/ha,<br />

vorbeugende Anwendung bei<br />

geringem bis mittlerem Krautfäuledruck<br />

und Alternaria fördernden<br />

Befallsbedingungen,<br />

1,8 kg/ha Polyram ® WG +<br />

0,2 l/ha Ranman ® + 0,15 l/ha FHS<br />

bei Alternaria und hohem Krautfäuledruck,<br />

max. 5 Anwendungen pro Saison<br />

0,25 kg/ha<br />

Erste Signum-Anwendung nach<br />

Schließen des Bestandes (ES<br />

51). Erfahrungsgemäß ist dies in<br />

höheren Reifegruppen Ende Juni.<br />

Max. 3 Signum-Anwendungen in<br />

Kombination mit Produkten zur<br />

Krautfäulebekämpfung. Wirkstoffwechsel<br />

mit Acrobat ® Plus WG<br />

oder Polyram ® WG durchführen.<br />

Mais<br />

Gebindegröße 10 kg 10 kg 1 kg<br />

5 kg<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

• Doppelter Schutz: wirkt von innen<br />

und von außen<br />

• Tiefenwirkung durch translaminare<br />

Verteilung von<br />

Dimethomorph<br />

• Kurative und antisporulierende<br />

Wirkung<br />

• Der Standard-Partner für Stopp-<br />

Spritzungen<br />

• Lange Wirkungsdauer bis zu<br />

12 Tagen<br />

• Zusatzwirkung gegen Alternaria<br />

durch hohen Mancozeb-Anteil<br />

• Sehr gute Regenfestigkeit<br />

• Optimal zur gleichzeitigen<br />

Bekämpfung von Alternaria und<br />

Phytophthora<br />

• Anwenderfreundliche Granulatformulierung<br />

• Gute Regenbeständigkeit<br />

• Mit Insektiziden, Fungiziden und<br />

Flüssigdüngern mischbar<br />

• Idealer Baustein im Resistenzmanagement<br />

• Wirkt sicher gegen beide<br />

Alternaria-Arten<br />

• Erhöht Knollen- und Stärkeerträge<br />

durch lang anhaltend<br />

gesundes Laub<br />

• Erhöht Qualitäten im Speise- und<br />

Stärkekartoffelanbau<br />

• Höchste Wirtschaftlichkeit<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

93


Kartoffeln<br />

Empfehlungen zum Fungizideinsatz in Kartoffeln 2010<br />

Eckhardt Giere, Kundenstrategiemanager Nord-West<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Spritzstart, Fungizidwahl und Spritzabstand bleiben die ausschlaggebenden<br />

Einfl ussgrößen, die über die Effi zienz bei der<br />

Phytophthorabekämpfung entscheiden. Die zurückliegende<br />

Saison verlangte im Vergleich zum „Krautfäulejahr” 2007 in den<br />

meisten Regionen keine besonders anspruchsvolle Bekämpfungsstrategie<br />

in den Beständen. Der permanente Fokus auf<br />

Krautfäule hat allerdings oftmals die Alternaria-Bekämpfung<br />

außer Acht gelassen.<br />

Erfahrungen nutzen – Krautfäulebekämpfung in 2010:<br />

• Die Phytophthoraprognose ist wenig hilfreich, wenn man<br />

die Situation in den eigenen Kartoffelbeständen nicht ausreichend<br />

berücksichtigt.<br />

• Die Pflanztermine vor der Frühjahrstrockenheit haben<br />

größere Probleme mit sich rasch ausbreitenden Primärinfektionen<br />

in 2009 verhindert. In der Spritzfolge zu experimentieren<br />

und bei der Terminierung von Spritzstart und Spritzabstand<br />

zu pokern, kann sich schnell als falsch herausstellen,<br />

wenn die Witterungsbedingungen sich ungünstig entwickeln.<br />

Eigene Erfahrungen mit der Wirkungssicherheit der Krautfäulefungizide<br />

– auch unter schwierigen Bedingungen – und<br />

ein konsequenter vorbeugender Schutz sind dabei für den<br />

Bekämpfungserfolg besonders wichtig.<br />

• Der richtige Spritzabstand sollte in erster Linie dem allgemeinen<br />

Epidemiedruck und der Befallssituation im Einzelschlag<br />

angepasst werden.<br />

• Bei vorhandenem Befall im Bestand wird die Bekämpfung<br />

der Krautfäule problematisch. Der nutzbare Zeitraum<br />

für eine Bekämpfung ist durch die geringe Latenzzeit der<br />

Krautfäule sehr gering. Man hat es oft mit mehreren Generationen<br />

des Krautfäuleerregers gleichzeitig zu tun. In den Beständen<br />

sind dann Myzelien mit und ohne Nekrosen neben<br />

noch nicht gekeimten und gekeimten Sporen vorhanden.<br />

Die Fungizidmaßnahmen müssen dann an vielen Punkten im<br />

Entwicklungszyklus eingreifen. Kombinationen aus Acrobat ®<br />

Plus WG mit sporenabtötenden Kontaktmitteln sind hierbei<br />

besonders erfolgreich.<br />

• Die Anwendungstechnik (Wassermenge, Düse) darf je<br />

nach Wirkungsweise des angewendeten Fungizides und des<br />

zu behandelnden Kartoffelbestandes nicht der Schlagkraft<br />

geopfert werden, damit die zu schützende Blatt- und Stängelfl<br />

äche unter den schwierigen Bedingungen auch sicher<br />

mit Fungizid bedeckt wird.<br />

Krautfäule-Befall am Blatt<br />

Mögliche Infektionsquellen beachten!<br />

Im Laufe des Kartoffelwachstums hat Phytophthora infestans<br />

bisher zwei Möglichkeiten, in den Stängel zu gelangen:<br />

1. Sporeninfektion<br />

• Die Sporen werden indirekt über das Bodenwasser nach<br />

Sporulation an der Knollenoberfl äche verbreitet (indirekte<br />

Verbreitung). Neben dem Befall der Triebe der eigenen<br />

Mutterknolle können dabei auch Nachbarpfl anzen infi ziert<br />

werden.<br />

• Die Sporen der Krautfäule werden durch Wind und Thermik<br />

verbreitet und gelangen so auf noch nicht infi zierte<br />

Pfl anzen. Der Reiz zum Auskeimen der Spore wird beim<br />

Auftreffen auf das Blatt ausgelöst. Die Infektion kann dabei<br />

direkt über das Sporangium oder indirekt aus den entlassenen<br />

Zoosporen erfolgen.<br />

2. Latente, unsichtbare Infektion<br />

• Der pilzliche Erreger überdauert unsichtbar in den Pflanz-,<br />

Abfall- und Durchwuchskartoffeln. Aus der infi zierten<br />

Knolle wächst der Pilz in die jungen Triebe ein und dann mit<br />

dem Spross latent weiter in die Höhe.<br />

• Folge: Stängelbefall! Es kann zu einem plötzlichen und<br />

nesterweisen Zusammenbrechen der Kartoffeln („Primärherde“)<br />

kommen.<br />

Bei der Krautfäule ist man vor Überraschungen nicht<br />

sicher!<br />

Die Überdauerung der Krautfäule erfolgte bislang nur als Myzel<br />

in befallenen Knollen: Pfl anzkartoffeln, Durchwuchskartoffeln<br />

und Abfallhaufen. Die Beseitigung zusätzlicher Infektionsquellen<br />

wie Abfallhaufen und Durchwuchskartoffeln stellt in diesem<br />

Zusammenhang eine wichtige phytosanitäre Maßnahme dar.<br />

Der Epidemiestart geht oftmals von befallenen Knollen und<br />

94


Kartoffeln<br />

ihrem Auswuchs aus. Die Zeitspanne zwischen Infektion und<br />

ersten Symptomen beträgt je nach Temperatur und Feuchtigkeit<br />

etwa 5 bis 7 Tage.<br />

Die alten Regeln gelten nicht mehr!<br />

Die Kreuzung von A-1- und A-2-Stämmen hat viele Veränderungen<br />

beim Erreger der Krautfäule bewirkt:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Bildung von Dauersporen (Oosporen)<br />

aggressivere Stämme<br />

kürzerer Zeitraum bis zur Sporenbildung<br />

höherer Anteil an Stängelbefall<br />

•<br />

Die aus den neuen Typen entstandene Erreger-Population hat<br />

in kurzer Zeit die alte Population völlig verdrängt. Diese neuen<br />

Typen besitzen eine deutlich höhere Aggressivität, und zwar<br />

sowohl die neuen A1- als auch die neuen A2-Stämme.<br />

Konsequenzen für den Spritzstart!<br />

Der Spritzstart sollte frühzeitig – deutlich vor dem prognostizierten<br />

Befallsausbruch – erfolgen. Die Entscheidung hängt<br />

dabei nicht vom Reihenschluss ab, sondern vielmehr vom<br />

Aufl auftermin, der Bodenfeuchtigkeit und der individuellen<br />

Risikoeinschätzung.<br />

Bekämpfungsstrategien anpassen!<br />

Die verkürzte Latenzzeit ist für die Bekämpfung der<br />

Krautfäule von zentraler Bedeutung. Eine höhere Anzahl von<br />

Generationszyklen macht die Bekämpfung der „neuen“ Krautfäulestämme<br />

ungleich schwerer, da auch die Möglichkeiten<br />

der kurativen Bekämpfung des Pilzes weiter eingeschränkt<br />

werden. Der Krautfäuleschutz muss im Idealfall vorbeugend<br />

sein. Alle Bekämpfungsmaßnahmen, die später ansetzen, sind<br />

Reaktionen auf fehlenden vorbeugenden Schutz.<br />

Die klimatischen Bedingungen sind für die weitere Verbreitung<br />

des Pilzes entscheidend. Bei ausreichender Feuchtigkeit<br />

(10 Std. > 90 %) entwickeln sich die Sporangien bei Temperaturen<br />

von 15 °C bis 23 °C explosionsartig. Ihre Verbreitung<br />

von Abfallhaufen, Primärnestern oder auch Nachbarschlägen<br />

zu unterbinden, bedarf schnellen Handelns. Die vollständige<br />

Infektion einer gesunden Kartoffelpfl anze durch die von<br />

den Sporangien entlassenen Zoosporen kann bereits nach<br />

wenigen Stunden abgeschlossen sein. Bis zum Erscheinen der<br />

ersten Symptome vergehen dann im Extremfall (aggressivere<br />

Stämme) nur zwei bis drei Tage. So können innerhalb eines<br />

vermeintlich gesunden Bestandes Befallsnester trotz Spritzung<br />

auftreten, wenn der Spritzstart und die Spritzabstände nicht<br />

richtig gewählt wurden. Die Kurativleistung der eingesetzten<br />

Fungizide sollte bei der Fungizidstrategie nicht überbewertet<br />

werden. Die bessere Kurativleistung eines Wirkstoffes verkürzt<br />

dessen Wirkungsdauer.<br />

Nach erfolgter Infektion besteht kaum noch eine Möglichkeit,<br />

den Befallsausbruch mit der kurativen Leistungsfähigkeit der<br />

eingesetzten Wirkstoffe zu verhindern. Eine vorbeugende<br />

Spritzung muss verhindern, dass der Erreger eine Chance<br />

bekommt, sich in den Beständen festzusetzen. Dies stellt auch<br />

unter ökonomischen Gesichtspunkten eine richtige Entscheidung<br />

dar, da das Ertrags- und Qualitätsrisiko bei vorbeugenden<br />

Spritzungen erheblich herabgesetzt wird, ohne in der<br />

Summe automatisch höhere Fungizidkosten zu verursachen.<br />

Einmal begangene Bekämpfungsfehler haben hohe Kosten zur<br />

Folge und sind nicht mehr wettzumachen!<br />

Diese Vorteile bietet Acrobat ® Plus WG in der<br />

Spritzfolge:<br />

• Acrobat ® Plus WG mit seiner guten Tiefenwirkung bietet<br />

beste Voraussetzungen für den sicheren Spritzstart und eine<br />

verlässliche Phytophthorakontrolle von Beginn an. Der hohe<br />

Mancozebanteil von 1.200 g bietet in den ersten Spritzungen<br />

zusätzlich einen Alternaria-Schutz.<br />

• Acrobat ® Plus WG hat sich schon in den extremen Krautfäulejahren<br />

1998, 1999, 2002 und auch 2007 bei sehr starkem<br />

Befallsdruck hervorragend bewährt.<br />

• Acrobat ® Plus WG bzw. der Wirkstoff Dimethomorph besitzt<br />

aufgrund seiner Wirkstoffeigenschaften eine sehr geringe<br />

Resistenzgefahr.<br />

• Acrobat ® Plus WG bietet für den Landwirt, der seine Kartoffelbestände<br />

keinen unnötigen Risiken aussetzen will, die beste<br />

präventive Leistung, verbunden mit einer entsprechend<br />

langen Wirkungsdauer und hoher Regenfestigkeit.<br />

• Acrobat ® Plus WG als Partnerfungizid in der Stopp-Spritzung<br />

bietet eine sichere Eindämmung der Sporulation vorhandener<br />

Krautfäule.<br />

Die kompromisslose Empfehlung zum Spritzstart 2010<br />

lautet daher:<br />

Spritzstart:<br />

2,0 kg/ha Acrobat ® Plus WG<br />

Termin: wenigstens 2-mal zum Spritzstart im Abstand von<br />

10 bis 14 Tagen<br />

Um das Risiko neuer Infektionen zu minimieren, empfehlen<br />

wir, für die anstehenden Folgespritzungen noch einmal ein<br />

lokalsystemisches Fungizid mit der notwendigen Tiefenwirkung<br />

einzusetzen.<br />

Folgespritzung:<br />

2,0 kg/ha Acrobat ® Plus WG<br />

Termin: flexibel in der Spritzfolge während der Hauptwachstumsphase<br />

der Kartoffel im Abstand von 10 bis 14 Tagen, auch zur zusätzlichen<br />

Vorbeugung gegen Alternaria!<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

95


Kartoffeln<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Konsequente Maßnahmen bei vorhandenem Befall<br />

(„Stopp-Spritzung“):<br />

Sind im Kartoffelbestand bereits Befallsnester sichtbar, müssen<br />

sogenannte Stopp-Spritzungen mit einer sicheren Kombination<br />

aus teilsystemischen Präparaten und sporenabtötenden<br />

Kontaktmitteln durchgeführt werden.<br />

Stopp-Spritzungen:<br />

1. Spritzung:<br />

2,0 kg/ha Acrobat ® Plus WG + 0,2 l/ha Ranman ® + 0,15 l/ha FHS<br />

Bei besonders starkem (Früh-)Befall muss diese Maßnahme nach<br />

3–5 Tagen unbedingt wiederholt werden, um die Infektionsherde<br />

zum Eintrocknen zu bringen.<br />

2. Spritzung:<br />

2,0 kg/ha Acrobat ® Plus WG + 0,2 l/ha Ranman ® + 0,15 l/ha FHS<br />

Die Abschlussbehandlung sichert die Qualität ab!<br />

Bei der Abschlussbehandlung wird ein starkes sporenabtötendes<br />

Fungizid mit der positiven Eigenschaft, am Blatt und<br />

teilweise auch an der Bodenoberfl äche zu wirken, benötigt, um<br />

damit das Risiko des Braunfäulebefalls maßgeblich zu reduzieren.<br />

Bekämpfung von Alternaria — ein vielfach unterschätztes<br />

Problem!<br />

Die Alternaria-Dürrfl eckenkrankheit ist mittlerweile in allen<br />

Anbaugebieten zu fi nden und nicht mehr nur ein süddeutsches<br />

Problem. Gründe für die fortschreitende Verbreitung sind unter<br />

anderem Stressfaktoren wie z. B. Nährstoffmangel, Bodenverdichtung,<br />

Hitzeperioden oder Schädlingsbefall. Alternaria<br />

etabliert sich bereits früh in den Kartoffelbeständen auf den<br />

unteren, älteren Blättern im Bestand. Eine starke Ausbreitung<br />

fi ndet in der Regel erst zum späteren Zeitpunkt statt.<br />

Eine Bekämpfung von Alternaria ist nur präventiv im Rahmen<br />

der Spritzfolge möglich. Versuchsergebnisse belegen, dass<br />

eine gezielte Alternaria-Bekämpfung bereits zum Blühbeginn<br />

der Kartoffeln erfolgen sollte. Ein witterungsbedingter<br />

Krankheitsdruck und zusätzliche Stressfaktoren erhöhen den<br />

Handlungsbedarf.<br />

Die typischen Alternaria-Symptome an Kartoffeln werden von<br />

zwei verschiedenen Alternaria-Arten verursacht:<br />

• Bei Alternaria solani (Dürrfleckenkrankheit) zeigen<br />

sich auf den Blättern scharf abgegrenzte, eckige bis runde<br />

Flecken mit konzentrischen Ringen.<br />

• Bei Alternaria alternata (Sprühfleckenkrankheit) ruft<br />

die Krankheit zahlreiche kleine Flecken hervor.<br />

Alternaria-Blattbefall<br />

Der Alternaria-Pilz überwintert in Form von Sporen oder Myzel<br />

im Boden, in Knollen und auf Pfl anzenresten. Alternaria-Pilze<br />

bevorzugen dann für ihre Entwicklung trocken-warme Perioden<br />

mit kurzen Regenereignissen und taureichen Nächten.<br />

Die Kartoffelblätter können direkt von den Sporen oder über<br />

Wunden und Spaltöffnungen infi ziert werden. Seit 2006 ist<br />

Alternaria als bekämpfungswürdige Krankheit auch im Norden<br />

anerkannt. Für die Wirtschaftlichkeit reicht es aus, wenn die<br />

Kartoffeln über den Vegetationsverlauf vitaler sind und somit<br />

Qualität und Ertrag zuverlässiger erreichen. Im August reichen<br />

2 bis 3 Tage optisch gesündere Kartoffelstauden aus, um die<br />

Kosten der Maßnahme über den Ertragszuwachs in dieser Zeit<br />

wieder einzuspielen.<br />

Mit 2 kg/ha Acrobat ® Plus WG werden 1.200 g Mancozeb<br />

ausgebracht. Der frühzeitige Einsatz von Acrobat ® Plus<br />

WG gegen die Krautfäule beugt somit gleichzeitig einer<br />

Alternaria-Infektion vor. Das können einige der neuen<br />

Krautfäulefungizide nicht, da sie kein Mancozeb enthalten.<br />

In Phasen mit reduziertem Krautfäuledruck bietet<br />

sich auch der bewährte Einsatz von Polyram ® WG an.<br />

Polyram ® WG ist zur Bekämpfung der Alternaria seit Jahren<br />

zugelassen.<br />

Empfehlung in der Spritzfolge:<br />

1,5–1,8 kg/ha Polyram ® WG<br />

Termin: flexibel in der Spritzfolge, ab Hauptwachstum bis zur Abreife<br />

des Bestandes im Abstand von 7 Tagen.<br />

96


Kartoffeln<br />

Signum ® setzt bei der Alternaria-Bekämpfung<br />

neue Maßstäbe!<br />

Die sehr guten Erfahrungen in den Versuchsanstellungen<br />

der letzten Jahre mit dem neuen Fungizid Signum ® bieten<br />

für die Praxis eine weitere herausragende Möglichkeit, in der<br />

Wirtschaftlichkeit des Kartoffelanbaues weiterzukommen.<br />

Signum ® hat seit 2006 beide Alternaria-Erreger, d. h. Alternaria<br />

solani und Alternaria alternata, in den Versuchen sehr effektiv<br />

bekämpft und die Wirtschaftlichkeit in den Versuchen deutlich<br />

verbessert. Nur Signum ® ist gegen beide Alternaria-Erreger zugelassen.<br />

In 2009 konnte in den Versuchen und erstmals in der<br />

Praxis die hohe Wirtschaftlichkeit der Signum ® -Kombinationen<br />

erneut nachgewiesen werden. Die Steigerung des Stärkegehaltes<br />

bei Industrieware, eine bessere Sortierung und Qualität<br />

im Bereich der vermarktbaren Speise- und Verarbeitungsware<br />

unterstreichen die erzielten Ergebnisse.<br />

Zusatznutzen durch Signum ® für den intensiven<br />

Kartoffelanbau:<br />

• Grundsätzlich wird durch die zwei Wirkmechanismen die<br />

biologische Wirksamkeit in der Breitenwirkung verbessert.<br />

Zusätzliche Effekte können in der Vitalität der Pfl anze durch<br />

eine erhöhte „Toleranz gegenüber Pflanzenstress“ und<br />

eine bessere Nährstoffausnutzung beobachtet werden.<br />

Auch bei geringem Alternariadruck führt der Einsatz von<br />

Signum ® zu wirtschaftlichen Mehrerträgen.<br />

• Signum ® ist nützlingsschonend und hat keine Einschränkung<br />

in der Verträglichkeit über alle Sorten. Die Bewertungen<br />

sind so günstig, dass auch auf erschwerende<br />

Abstands- und sonstige Auflagen verzichtet werden<br />

kann.<br />

• Die Wirkungsdauer ist durch die Kontakt-, translaminare<br />

und lokalsystemische Wirkung für Kartoffeln im Optimum.<br />

In Kartoffeln beeinfl ussen diese Wirkstoffeigenschaften die<br />

Spritzabstände allerdings nicht so stark wie im Getreide.<br />

Das Ausschöpfen der biologischen Leistungsfähigkeit erfolgt<br />

daher am effektivsten durch die Einhaltung der normalen<br />

Krautfäulespritzabstände in Kombination mit 0,25 kg/ha<br />

Signum ® . Eine vorbeugende Absicherung der Bestände kann<br />

höchst effektiv durch das einfache Handling, die niedrige<br />

Aufwandmenge und die gute Mischbarkeit mit Fungiziden und<br />

Insektiziden gewährleistet werden. Die Zulassung von<br />

4 x 0,25 kg/ha Signum ® ermöglicht – verbunden mit dem sehr<br />

guten Preis-Leistungs-Verhältnis – die Sicherstellung einer<br />

protektiven Alternaria-Bekämpfung im Rahmen der Spritzfolge.<br />

Empfehlung zur Alternaria-Bekämpfung mit Signum ®<br />

Aufwandmenge:<br />

3 x 0,25 kg/ha (protektiv)<br />

Applikationszeitpunkt:<br />

Beginnend bei witterungsbedingtem Krankheitsdruck – in der Regel<br />

ab Blühbeginn der Kartoffeln. Bei Stressfaktoren früherer<br />

Einsatz erforderlich vor dem Sichtbarwerden der ersten Symptome.<br />

Spritzfolge:<br />

2 x 0,25 kg/ha im max. Abstand von 14 Tagen bzw. im normalen<br />

Spritzabstand der anstehenden Krautfäulemaßnahmen als<br />

Alternaria-Partner zum Krautfäulefungizid.<br />

Im Rahmen der Spritzfolge sollten 3 x 0,25 kg/ha Signum ® in<br />

Tankmischung mit einem Krautfäulefungizid zum Einsatz kommen.<br />

Zwischen den Behandlungsblöcken mit Signum ® ist der wiederholte<br />

Einsatz von Acrobat ® Plus WG als zusätzlicher Alternaria-Baustein<br />

einzuplanen.<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

Kartoffelbestand<br />

97


Kartoffeln<br />

Insektizideinsatz in Kartoffeln 2010<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Eckhardt Giere, Kundenstrategiemanager Nord-West<br />

Hinsichtlich der Bekämpfungsmaßnahmen gegen Blattläuse<br />

wird zwischen der Vektorenbekämpfung beim Anbau von<br />

Pfl anzkartoffeln und der Blattlausbekämpfung beim Anbau von<br />

Speise- und Wirtschaftskartoffeln differenziert.<br />

Vektorenbekämpfung mit Sumicidin ® Alpha EC<br />

In Pfl anzkartoffeln muss der Insektizidschutz lückenlos die<br />

Phasen des Vektorenzufl ugs im Frühjahr, des Sommerfl ugs bis<br />

hin zum vollständigen Absterben des Krautes umfassen. Die<br />

größte Gefahr geht dabei vom Frühjahrsfl ug aus. In dieser<br />

Phase überwiegen die fliegenden Blattläuse, bei denen die<br />

Ansiedlungsneigung noch gering ist. Eine hohe Anzahl von<br />

Probestichen in den Kartoffelbeständen erhöht das Infektionsrisiko,<br />

zusätzlich führt der starke Krautzuwachs zu optimalen<br />

Ausbreitungsbedingungen für die Viren. Von den nicht persistenten<br />

Viren kommt dabei dem Y-Virus die größte wirtschaftliche<br />

Bedeutung zu. Das Virus wird, wie alle nicht persistenten<br />

Viren (Y-, M-, A- und S-Virus), bereits beim Probestich der Laus<br />

übertragen. Wird eine infi zierte Pfl anze angestochen, bleibt das<br />

Virus an der Stechborste der Laus haften und kann sofort beim<br />

nächsten Probestich wieder an eine gesunde Pfl anze abgegeben<br />

werden.<br />

Sumicidin ® Alpha EC zeichnet sich durch eine schlagartig<br />

abtötende Sofortwirkung („Knock-down-Effekt“) sowie<br />

durch eine lange Dauerwirkung aus. Virusübertragende<br />

Blattläuse haben keine Chance. Zusätzliche Sicherheit bietet<br />

der herausragende „Repellent-Effekt“, der die Läuse schon<br />

vor dem ersten Probestich von den Kartoffelbeständen abweist.<br />

Untersuchungen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />

(Dr. Rieckmann/Wüstefeld) weisen für Sumicidin ® Alpha EC den<br />

mit Abstand besten „Repellent-Effekt“ aus. Die Wirkstoff- und<br />

Formulierungseigenschaften von Sumicidin ® Alpha EC führen<br />

Repellentwirkung verschiedener Insektizide<br />

gegen Blattläuse an der Kartoffel<br />

Wirkungsgrad in %<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0<br />

unbehandelt<br />

0<br />

VGM<br />

Neonicotinoid<br />

Quelle: Kartoffelbau 4/2006 – Dr. W. Rieckmann /A. Wüstfeld<br />

0<br />

VGM<br />

Phosphorsäureesther<br />

66<br />

VGM<br />

Pyrethroid<br />

92<br />

Sumicidin ®<br />

Alpha EC<br />

zu Lähmungen und unkoordinierten Bewegungen bei den<br />

Blattläusen. In Versuchen mit Sumicidin ® Alpha EC konnten<br />

dadurch 96 % der Läuse vom Probestich und von der weiteren<br />

Besiedelung der Kartoffelpfl anzen abgehalten werden. In den<br />

Vergleichsvarianten sind nur die übrigen Pyrethroide mit 83 %<br />

in der Lage, einen Repellent-Effekt vorzuweisen. Alle anderen<br />

Wirkstoffgruppen besitzen diese Eigenschaft nicht.<br />

Die Aufwandmenge für Sumicidin ® Alpha EC beträgt pro<br />

Anwendung 0,3 l/ha. Insgesamt sind 3 Anwendungen möglich:<br />

eine Anwendung gegen Blattläuse und zwei Anwendungen<br />

gegen Virusvektoren (Pfl anzkartoffeln). In Stärke- und Speisekartoffeln<br />

ist eine Anwendung mit 0,3 l/ha zugelassen (Splitting<br />

ist möglich).<br />

Kreuzdornblattlaus<br />

Unsere Empfehlung lautet:<br />

Spritzbeginn:<br />

0,3 l/ha Sumicidin ® Alpha EC<br />

Rechtzeitiger Spritzbeginn kurz nach dem Auflaufen der Kartoffeln ist<br />

besonders wichtig.<br />

Spritzintervall:<br />

mit 0,3 l/ha Sumicidin ® Alpha EC<br />

Vektorenbekämpfung zum Zeitpunkt des Frühjahrsfluges im Abstand<br />

von maximal einer Woche.<br />

Nach der Aufl aufphase kann mit einer Wirkstoffkombination die<br />

Bekämpfung fortgesetzt werden. Im sommerlichen Flugtal<br />

der Läuse geht es vorwiegend darum, einen eventuellen<br />

Blattlausbesatz im Bestand zu bereinigen. Um auch die<br />

versteckt sitzenden Läuse zu erwischen, empfehlen wir eine<br />

Tankmischung mit einem systemischen Partnerinsektizid.<br />

In den Hauptfl ugphasen des Sommerfl uges empfehlen<br />

wir, 0,3 l/ha Sumicidin ® Alpha EC als Partnerinsektizid mit der<br />

besten Repellentwirkung in die Spritzfolge einzuplanen.<br />

98


Kartoffeln<br />

Da der Neuaustrieb nach erfolgter Krautabtötung hoch<br />

infektiös ist, sollte SOFORT eine Bekämpfung der Blattläuse<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Spritzintervalle und Aufwandmengen sind dem Umfang<br />

des Neuzuwachses anzupassen – Blattlauswarndienst beachten.<br />

Hohe Temperaturen und starke UV-Strahlung beschleunigen<br />

den Abbau der Wirkstoffe.<br />

Getreide<br />

Blattlausbekämpfung in Konsumkartoffeln beachten<br />

Bei massivem Auftreten von Blattläusen während des Sommerfl<br />

uges in Speise- und Stärkekartoffeln kann es durch<br />

Saugschäden und Pfl anzenstress zu spürbaren Ertragseinbußen<br />

kommen. Die Bekämpfungsschwelle wird in der<br />

Anstiegsphase des Läusezufl uges erreicht und liegt dann bei<br />

500 Läusen/100 Fiederblätter. In den letzten Jahren wurde die<br />

Schwelle in der 27. bis 28. KW (2006 Anfang Juli) erreicht. In<br />

2008 hatte der Läusedruck bereits in der 24. KW die Bekämpfungsschwelle<br />

überschritten. Entscheidend ist dabei auch,<br />

dass durch den frühzeitigen Einsatz die Besiedelungsschwelle<br />

bis zum verstärkten Auftreten von Honigtau vermieden wird.<br />

Eine regelmäßige Feldkontrolle in Verbindung mit dem aktuellen<br />

Blattlaus-Warndienst macht eine objektive Einschätzung<br />

möglich.<br />

Achten Sie darauf, dass in Ihren Kartoffeln zum Zeitpunkt<br />

der Behandlung kein Bienenflug stattfindet.<br />

Insbesondere in Trockenperioden ernähren sich Bienen<br />

auch vom Honigtau der Läuse. Bienengefährliche Wirkstoffe<br />

sind in diesen Phasen tabu!<br />

Starke Schäden durch Kartoffelkäfer-Larven<br />

Kartoffelkäfer rechtzeitig bekämpfen<br />

Der Kartoffelkäfer kann bei warmer, trockener Witterung<br />

beträchtliche Ertragseinbußen an Kartoffeln verursachen.<br />

Messungen haben ergeben, dass eine Kartoffelkäferlarve 40<br />

bis 50 cm 2 Blattfl äche zerstört. Ab einem Befall von fünf Larven<br />

pro Pfl anze sind wirtschaftliche Schäden zu erwarten. Die<br />

Schadensschwelle beim Kartoffelkäfer liegt bei 15 Larven<br />

pro Pfl anze bzw. 20 % Blattverlust.<br />

Eine sichere Bekämpfung des Kartoffelkäfers durch den<br />

Einsatz von Insektiziden wurde in den letzten Jahren aufgrund<br />

hoher Temperaturen, ungünstiger Terminierung der Applikationstermine<br />

und durch das Auftreten von Resistenzen bei herkömmlichen<br />

Wirkstoffklassen erheblich erschwert. Die Jahre<br />

2007, 2008 und 2009 haben jedoch gezeigt, dass Alverde ®<br />

durch seine Wirkungssicherheit eine Insektizid-Innovation<br />

mit hohem Praxisnutzen darstellt.<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

99


Kartoffeln<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Mit Alverde ® den Kartoffelkäfer langfristig sicher<br />

bekämpfen<br />

Die <strong>BASF</strong> hat mit Alverde ® im Jahr 2007 ein völlig neuartiges<br />

Insektizid zur Zulassung gebracht, das eine absolut sichere<br />

Kartoffelkäferbekämpfung mit optimierter Antiresistenzstrategie<br />

möglich macht. Kreuzresistenzen zu anderen,<br />

im Markt befi ndlichen Wirkstoffgruppen sind nicht zu erwarten.<br />

Bekämpfung von pyrethroidresistenten Kartoffelkäfern<br />

dt/ha<br />

300<br />

200<br />

100<br />

69,6<br />

111,1<br />

Ertrag dt/ha Schadfraß % (10.07.)<br />

213,9<br />

25,5<br />

171,3<br />

282,4<br />

Unbehandelt Pyrethroid 1 Pyrethroid 2 Alverde ®<br />

75 ml/ha 125 ml/ha 250 ml/ha<br />

60<br />

13,5<br />

100 %<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

DLR Rheinhessen, Standort: Nieder-Olm (2006)<br />

Die Vorteile von Alverde ® sind:<br />

• Der neue Wirkstoff mit neuartigem Wirkmechanismus<br />

ermöglicht auch unter schwierigen Bedingungen und bei<br />

verstärktem Auftreten von Kartoffelkäfern eine sichere<br />

Bekämpfung.<br />

• Als neue Wirkstoffgruppe mit nicht vorhandener Kreuzresistenz<br />

zu Carbamaten, Neonicotinoiden, Organophosphaten<br />

und Pyrethroiden wird die Voraussetzung für ein<br />

fl exibleres Handeln im Rahmen von aktivem Resistenzmanagement<br />

erfüllt.<br />

• Alverde ® erzielt über seine ausgezeichnete Wirkung<br />

gegen alle beweglichen Entwicklungsstadien des Kartoffelkäfers<br />

durchschlagende Wirkungsgrade.<br />

• Die Wirkstoffstabilität und die schnelle Wirkstoffaufnahme<br />

ermöglichen eine sichere Bekämpfung auch bei<br />

höheren Temperaturen und nachfolgenden Niederschlägen.<br />

• Das günstige ökotoxikologische und toxikologische Profi l<br />

macht Alverde ® zu einem besonders anwenderfreundlichen<br />

Produkt. Alverde ® ist nützlingsschonend und nichtbienengefährlich<br />

(B4) und damit ein Meilenstein für den<br />

integrierten Pfl anzenschutz.<br />

0<br />

Anwendungsempfehlung für Alverde ®<br />

Alverde ® wird idealerweise im Wechsel mit anderen insektiziden<br />

Wirkstoffklassen eingesetzt, um frühzeitig Minderwirkungen<br />

alternativer Wirkstoffklassen bei der Kartoffelkäferbekämpfung<br />

auszuschließen. Der Selektionsdruck auf die<br />

Neonicotinoide ist bereits vorhanden, da seit der Markteinführung<br />

2005 bereits mehrfach mit dieser Wirkstoffklasse die Kartoffelkäfer<br />

bekämpft wurden. Bei der Kartoffelkäferbekämpfung<br />

kann mit Alverde ® ein aktiver Beitrag zum Resistenzmanagement<br />

geleistet werden, ohne dabei auf biologische Leistungsfähigkeit<br />

und ökonomische Ansprüche verzichten zu müssen.<br />

Max. 2 x pro Saison 0,25 l/ha Alverde ®<br />

nach Befallsbeginn oder Warndienstaufruf.<br />

Nur wenn die volle Wirksamkeit der Pyrethroide noch<br />

gewährleistet ist, alternativ:<br />

65 ml/ha Fastac ® SC Super Contact<br />

100


Kartoffeln<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen<br />

Anwendungsempfehlung Kartoffeln<br />

Gegen Krautfäule – höchste Wirkungssicherheit vom Start weg<br />

Acrobat ® Plus WG<br />

2,0 kg/ha<br />

Getreide<br />

Gegen Krautfäule bei schwachem bis normalem Befallsdruck<br />

und gegen Alternaria<br />

Polyram ® WG<br />

1,8 kg/ha<br />

Raps<br />

Gegen Alternaria<br />

Signum ®<br />

0,25 kg/ha<br />

Mais<br />

Gegen Kartoffelkäfer<br />

Alverde ®<br />

0,25 l/ha<br />

Gegen saugende Blattläuse, Virusvektoren*<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

0,3 l/ha<br />

Kartoffeln<br />

Gegen alle wichtigen Ungräser<br />

Focus ® Ultra<br />

1,0–2,0 l/ha<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

* 2–3 Anwendungen zugelassen, Splitting möglich Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

101


Kartoffeln<br />

Produktionstechnik Kartoffeln<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

ES* Monat Problem Problemlösung/Produkt(e)<br />

Aufwand<br />

l/kg je ha<br />

V.-Pfl . März/April Düngung ASS bzw.<br />

60–120 N**<br />

Nitrophoska ® 12+12+17(+2+6)<br />

11–19 April/Mai Einj. Ungräser, Ausfallgetreide<br />

nur Hirsen<br />

Quecken<br />

Focus ® Ultra<br />

Focus ® Ultra<br />

Focus ® Ultra<br />

1,5–2,0<br />

1,0–1,5<br />

3,0–4,0<br />

11–85<br />

n. Bed.<br />

bis 85<br />

April<br />

bis<br />

August<br />

Virusvektoren<br />

Warndienst beachten!<br />

saugende Insekten<br />

Virusvektoren und Blattläuse nach<br />

Reihenschluss<br />

Warndienst beachten!<br />

Kartoffelkäfer<br />

Sumicidin ® Alpha EC<br />

Spritzabstand nach amtl. Empfehlung<br />

Pyrethroid, z. B.<br />

Sumicidin ® Alpha EC +<br />

systemischer Partner<br />

Alverde ® 0,3<br />

(Splitting<br />

möglich!)<br />

0,3<br />

0,25<br />

11–85 Juni/Aug. Phytophthora-Bekämpfung<br />

Startspritzung (Krautfäule + Nebenwirkung<br />

gegen Alternaria)<br />

Wechselhafte Witterung<br />

Stabile Witterung (Zusatznutzen gegen<br />

Alternaria)<br />

Stopp-Spritzung bei zusätzlich<br />

Stängelphytophthora<br />

Spritzabstände beachten!<br />

Gezielte Behandlung gegen Alternaria,<br />

physiologische Zusatzleistung (Spritzstart<br />

für Signum ® ca. 6 –7 Wochen nach dem<br />

Aufl aufen; Empfehlung: 2-er Spritzblock<br />

mit Krautfäule-Partner im Abstand von<br />

7–10 Tagen)<br />

Abschlussbehandlung<br />

Wachstumsstress<br />

* Entwicklungsstadium nach BBCH-Code<br />

** unter Berücksichtigung von N min<br />

(Sollwert = 150)<br />

Acrobat ® Plus WG<br />

2,0<br />

Acrobat ® Plus WG (alle 10–14 Tage) 2,0<br />

Polyram ® WG (alle 7 Tage)<br />

1,5–1,8<br />

Acrobat ® Plus WG + Ranman ® 2,0 + 0,2<br />

(Maßnahme bei Bedarf nach 3–5 Tagen (+ FHS)<br />

wiederholen)<br />

Signum ®<br />

0,25 kg/ha<br />

(zusammen mit Krautfäule-Partner, z. B.<br />

Acrobat ® Plus WG oder Ranman ® + FHS)<br />

3 Signum ® -Anwendungen mit jeweils<br />

0,25 kg/ha werden empfohlen!<br />

Z. B. Ranman ® + FHS<br />

0,2 (+ 0,15)<br />

Beispiel für Krautfäule-Spritzfolge:<br />

1. Beh. Acrobat ® Plus WG<br />

2,0<br />

2. Beh. Acrobat ® Plus WG<br />

2,0<br />

3. Beh. Polyram ® WG<br />

1,5–1,8<br />

4. Beh. Acrobat ® Plus WG<br />

2,0<br />

5. Beh. Acrobat ® Plus WG<br />

2,0<br />

6. Beh. Polyram ® WG<br />

1,5–1,8<br />

7. Beh. Polyram ® WG<br />

1,5–1,8<br />

8. Beh. Polyram ® WG<br />

1,5–1,8<br />

Abschlussbehandlung: Ranman ® 0,2 (+ FHS)<br />

(mit dauersporenabtötender Wirkung)<br />

Nutribor ® 2,0<br />

Bitte Gebrauchsanweisungen beachten; bei z. Z. nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln wird die Zulassung rechtzeitig<br />

zu Saisonbeginn erwartet.<br />

Passen Sie Ihre Produktionstechnik dem Leistungsvermögen Ihres Standortes an. Beachten Sie auch die Warnaufrufe des amtlichen<br />

Dienstes.<br />

102


®<br />

...und Alternaria ist Vergangenheit!<br />

< Wirkt sicher gegen beide<br />

Alternaria-Arten<br />

< Erhöht Knollen- und Stärkeerträge<br />

durch lang anhaltend gesundes Kraut<br />

< Erhöht Qualitäten im Speise- und<br />

Stärkekartoffelanbau<br />

ServiceLand SM Noch Fragen?<br />

<strong>BASF</strong> SE · Speyerer Str. 2 · D-67117 Limburgerhof · E-Mail: serviceland@basf.com · www.agrar.basf.de · Mo-Fr: 7-18 Uhr<br />

103<br />

Tel.: 0 18 05 -11 56 56 · Fax: 0 18 05 -11 43 43 (14 Cent/Min. aus dem Festnetz · Mobilfunk max. 42 Cent/Min.)


Rüben<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

104


Rüben<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Seite<br />

Produktinformationen:<br />

Rebell ® 106<br />

Spectrum ® R-Pack 106<br />

Focus ® Ultra 106<br />

Spectrum ® F-Pack 107<br />

Fastac ® SC Super Contact 107<br />

Juwel ® 107<br />

Empfehlungen zum Herbizideinsatz in Zuckerrüben 108<br />

Empfehlungen zum Fungizideinsatz in Zuckerrüben 110<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

Gezielte Qualtitätsverbesserung durch<br />

gezielte Nährstoffversorgung 113<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen 114<br />

Produktionstechnik Zuckerrüben 115<br />

105


Rüben<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Segment<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Herbizid zur Bekämpfung von<br />

Unkräutern in bewährten Spritzfolgen<br />

• Sicher wirksam in der Spritzfolge<br />

gegen Hundspetersilie,<br />

Klettenlabkraut, Windenknöterich<br />

und Kamille<br />

• Ein fl exibler Partner im Nachauflauf<br />

• Verhindert die Spätverunkrautung<br />

durch Aufbau eines Wirkstoffdepots<br />

Herbizidkombination zur<br />

Bekämpfung von Zweikeimblättrigen<br />

Unkräutern und Hirsen<br />

Einsatzkulturen Rüben Rüben Rüben<br />

Wirkstoffe 400 g/l Chloridazon +<br />

50 g/l Quinmerac<br />

Einsatztermin<br />

Zulassung im Voraufl auf und im<br />

Nachaufl auf<br />

Rebell ® :<br />

400 g/l Chloridazon +<br />

50 g/l Quinmerac<br />

Spectrum ® :<br />

720 g/l Dimethenamid-P<br />

Nachaufl auf<br />

• Dauerwirkung gegen Franzosenkraut,<br />

Kamille, Hunds petersilie,<br />

Schwarzen Nachtschatten und<br />

Amarant<br />

• Das einzige Bodenherbizid gegen<br />

alle im Rübenbau relevanten<br />

Hirse-Arten<br />

• Baustein im Resistenzmanagement<br />

• Optimaler Partner zum Aufbau<br />

eines breit wirksamen Wirkstoffdepots<br />

• Wirkungsunterstützung auch<br />

bei schwierigen Unkräutern wie<br />

Bingelkraut, Knöterich-Arten,<br />

Melde u. a.<br />

Graminizid zur Bekämpfung von<br />

Ausfallgetreide und Gräsern,<br />

wirkt auch bei FOP-Resistenz<br />

100 g/l Cycloxydim<br />

Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Blatt- und Bodenwirkung Blattwirkung<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

bis 4,0 l/ha vorrangig im NA<br />

Splitting über die NAKs im<br />

Rahmen der G+B+R<br />

bis 4,0 l/ha Rebell ®<br />

bis 0,9 l/ha Spectrum ® in der<br />

Spritzfolge<br />

2-Blatt-Stadium bis Ende<br />

Bestockung der Ungräser,<br />

bei Neuaufl auf von Gräsern gegebenenfalls<br />

Splittinganwendung<br />

vornehmen<br />

1,5 bis 2,5 l/ha gegen Ungräser;<br />

bis 5 l/ha gegen Quecken<br />

Gebindegröße 5 Liter 2 x 5 Liter Rebell ® +<br />

2 x 5 Liter Spectrum ® 5 Liter<br />

30 Liter Ecomatic ®<br />

• Starke Wirkung gegen Hirsen,<br />

Ausfallgetreide und alle wichtigen<br />

Ungräser<br />

• Hochverträgliches Instrument für<br />

erfolgreiches Resistenzmanagement<br />

• Sehr gut mischbar<br />

• Flexibel in der Aufwandmenge<br />

• Schnell in der Wirkung<br />

• Langer Einsatzzeitraum, unabhängig<br />

vom Entwicklungsstadium<br />

der Kultur<br />

106


Rüben<br />

Segment<br />

Bekämpfung aller Hirsen und<br />

Ungräser sowie Hundspetersilie,<br />

Amarant, Franzosenkraut und<br />

Kamille,<br />

auch geeignet für Wasserschutzgebiete<br />

Das starke B4-Allroundinsektizid<br />

mit Zulassung in vielen Kulturen<br />

Bekämpfung von Cercospora-<br />

Blattfl ecken, Echtem Mehltau und<br />

Rübenrost<br />

Getreide<br />

Einsatzkulturen Rüben Rüben, Raps, Getreide,<br />

Kartoffeln, Sonderkulturen,<br />

Zierpfl anzen<br />

Wirkstoffe Spectrum ® :<br />

720 g/l Dimethenamind-P +<br />

Rüben<br />

100 g/l Alpha-Cypermethrin 125 g/l Epoxiconazol +<br />

125 g/l Kresoxim-Methyl<br />

Raps<br />

Focus ® Ultra: 100 g/l Cycloxydim<br />

Einsatztermin ab 6-Blatt-Stadium Nach Erreichen des Schwellenwertes<br />

oder nach Warndienstaufruf<br />

bis zum 8-Blatt-Stadium der<br />

Rüben<br />

Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Kontakt- und Fraßwirkung,<br />

Sofortwirkung<br />

eine Behandlung ab Befallsbeginn<br />

protektiv, kurativ und eradikativ<br />

Mais<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Spectrum ® : 0,6–0,9 l/ha<br />

Focus ® Ultra: 1,2–1,8 l/ha<br />

als Tankmischung ab ES 16 oder<br />

Spritzfolge<br />

Moosknopfkäfer: 100 ml/ha<br />

1,0 l/ha<br />

Gebindegröße 2 x 5 Liter Focus ® Ultra +<br />

1 x 5 Liter Spectrum ®<br />

0,5 Liter<br />

5 Liter<br />

10 Liter<br />

20 Liter<br />

5 Liter<br />

Kartoffeln<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

• Sehr breites Wirkungsspektrum<br />

gegen aufgelaufene Ungräser<br />

• Sehr starke Blattwirkung gegen<br />

alle Hirse-Arten<br />

• Nachhaltige Bodenwirkung gegen<br />

alle Hirse-Arten<br />

• Verhinderung von Spätverunkrautung<br />

mit Zweikeimblättrigen<br />

Unkräutern<br />

• Besonders zuverlässig<br />

gegen Franzosenkraut,<br />

Amarant, Schwarzer Nachtschatten,<br />

Hundspetersilie und<br />

Kamille<br />

• Ausgezeichnete Sofort- und<br />

Dauerwirkung<br />

• Anwendungsfreundlich, da<br />

wasserbasiert formuliert (stinkt<br />

nicht)<br />

• Sehr gute Regenbeständigkeit<br />

des angetrockneten Spritzbelags<br />

• Problemlos mischbar mit allen<br />

gebräuchlichen Herbiziden, Fungiziden<br />

sowie Flüssigdüngern<br />

• Wirkt aufgrund ölig-kriechender<br />

Formulierung auf Wasserbasis<br />

auch gegen versteckt sitzende<br />

Insekten<br />

• Bienenungefährlich (B4,<br />

Gebrauchsanleitung beachten)<br />

• Hohe Wirkungssicherheit auch<br />

bei starkem Infektionsdruck (enge<br />

Fruchtfolge, Krankheiten in Vorjahren<br />

bereits aufgetreten)<br />

• Mit längster Dauerwirkung<br />

aller Rübenfungizide, deshalb<br />

ideal bei frühem Befall gegen alle<br />

Blattkrankheiten wie Cercospora,<br />

Mehltau, Rost, Ramularia*<br />

*eigene Erfahrungen<br />

• Mit hervorragender Verbesserung<br />

von Ertrag und Qualität<br />

• Das Fungizid mit Vitalitätseffekt in<br />

Zuckerrüben<br />

• Mit stressmindernder Wirkung<br />

• Mit Strobilurineffekt für gesunde,<br />

grüne Blätter<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

107


Rüben<br />

Herbizideinsatz in Zuckerrüben – erfolgreicher und<br />

sicherer mit Rebell ® und Spectrum ® in der Tankmischung!<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Bernd Grupe, Verkaufsberater Niedersachsen<br />

Herbizideinsatz in Zuckerrüben 2009 –<br />

wieder ein trockenes Jahr!<br />

Nachdem der strenge Winter 2008/2009 Ende März 2009<br />

vorbei war, setzte fast schlagartig das Frühjahr 2009 ein: Die<br />

Zuckerrüben konnten früh und problemlos Anfang April 2009<br />

gedrillt werden. Der Aufl auf verlief zügig ohne Komplikationen.<br />

In der Praxis wurden meistens „schärfere“ Mischungen im<br />

Nachaufl auf eingesetzt als 2008. Die Wirkungen und die Verträglichkeiten<br />

waren gut.<br />

Der Wonnemonat Mai machte seinem Namen alle Ehre und<br />

verwöhnte uns mit konstanten, strahlungsintensiven Tagestemperaturen<br />

zwischen 20 bis fast 30 ºC. Die Nächte waren kalt.<br />

Wir hatten wie 2008 hohe Bestandesdichten.<br />

Die Folgen des trockenen Mai waren:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Wärmeliebende Unkräuter wie Nachtschatten und Melde<br />

liefen zügig auf.<br />

Ausfallraps kam in mehreren Wellen.<br />

Auf vielen Flächen fanden wir ein neues Ungras: Hirse!<br />

Additive waren unerlässlich.<br />

Die Anfangswirkung gegen Melde/Gänsefuß war besser<br />

als ein Jahr zuvor. Leider hielt die Dauerwirkung nicht immer<br />

genügend vor, sodass wir wieder Spätverunkrautung mit<br />

diesem Unkraut zu verzeichnen hatten. Die Ursache hierfür war<br />

möglicherweise der schnelle Abbau von Metamitron durch die<br />

hohe Lichtintensität. Probleme gab es hier und da auch mit (zu)<br />

späten Soloeinsätzen von Spectrum ® gegen Hundspetersilie<br />

– die Bodenwirkung fehlte und die Hundspetersilie wurzelte zu<br />

schnell zu tief.<br />

Anfang Juni gab es einige Regenschauer, die aber zu spät kamen<br />

und weit unter dem langjährigen Mittel blieben. Die Folgen<br />

sahen dann manchmal so aus wie auf diesem Bild:<br />

Wie geht es nun in 2010 weiter?<br />

Entscheidende Hilfsmittel für den Herbizideinsatz in Zuckerrüben<br />

sind nach wie vor die Additive. Inzwischen verfügen wir<br />

über mehr als 25 Jahre Erfahrung mit Öl.<br />

Die Ölzugabe ist (fast immer) Pfl icht – außer bei Spectrum ® .<br />

Durch den Ölzusatz wird Rebell ® innerhalb weniger Stunden zu<br />

80 % von den Unkräutern aufgenommen. Somit überwiegt die<br />

Blatt- und nicht die Bodenwirkung!<br />

Einfluss von Öl auf die Unkrautwirkung der G+B+R zum<br />

Reihenschluss (trockener Boden)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Gänsefuß/<br />

Ernte<br />

ohne Netzmittel<br />

Gänsefuß<br />

mit Netzmittel<br />

Klette<br />

Knöterich<br />

Tipp:<br />

Bei starker Globalstrahlung (manchmal auch, wenn<br />

man die Sonne nicht sieht) sollten Sie grundsätzlich die<br />

Behandlungen in die Abendstunden legen.<br />

Nach Regenphasen und anschließend starker Sonneneinstrahlung<br />

verfügt die Rübe über eine geringere<br />

Wachsschicht, die Spaltöffnungen sind weit geöffnet.<br />

Zu schnell aufgenommene Herbizidwirkstoffe können<br />

dann im ungünstigsten Fall zu Blattdeformationen führen.<br />

Bei dieser Witterungssituation ist es besser, ein bis<br />

zwei Tage zu warten. Die G+B+R verfügt über genügend<br />

Reserven!<br />

Von der Tageszeit her haben sich somit grundsätzlich<br />

Behandlungen in den Abendstunden bewährt (trockenes<br />

Blatt, gemäßigte Temperaturen und Ausnutzung der<br />

Nachtfeuchte!). Bauen Sie auch bei Trockenheit Rebell ®<br />

mit in die NA-Spritzungen ein – es erhöht die Blattaktivität<br />

ungemein – und ist nicht nur ein „Schlechtwetter-<br />

Produkt“!<br />

Melde im Rübenbestand – das muss nicht sein!<br />

108


Rüben<br />

Spectrum ® hat sich inzwischen als weiterer Baustein im Rübenherbizidmanagement<br />

etabliert – und das nicht nur gegen<br />

Hundspetersilie und Nachtschatten. Durch Zugaben von<br />

Spectrum ® können die anderen Partner in der Aufwandmenge<br />

reduziert werden.<br />

Gegen Raps und Bingelkraut wurden auch 2009 wieder<br />

gute Erfahrungen mit Zusätzen von 20–30 g/ha Debut ® plus<br />

FHS zur G+B+R gemacht.<br />

Die Schwerpunktempfehlung zur Unkrautbekämpfung in<br />

Zuckerrüben für 2010 lautet somit unverändert:<br />

Reiner Nachauflauf:<br />

0,8 l/ha Goltix ® SC<br />

+ 0,8 l/ha Tandempartner (z. B. Betanal ® Expert)<br />

+ 0,8–1,0 l/ha Rebell ®<br />

+ 0,5–1,0 l/ha Öl<br />

durchgehend von der 1. bis 3. NAK bei mittlerer Verunkrautung.<br />

Zeitabstand zw. 1. und 2. NAK max. 10 Tage.<br />

Bei Hundspetersilie, Nachtschatten, Kamille, Hirsen:<br />

Zugabe von Spectrum ®<br />

0,8 l/ha Goltix ® SC<br />

+ 0,8 l/ha Tandempartner<br />

+ 0,8 l/ha Rebell ®<br />

+ 0,3 l/ha Spectrum ® bei der 2. NAK und<br />

0,45–0,6 l/ha Spectrum ® bei der 3. NAK<br />

Dieser frühe Zusatz ist insbesondere in trockenen Frühjahren<br />

sehr wichtig!<br />

Bitte beim Spectrum ® -Zusatz immer Öl weglassen!<br />

Eine große Hilfestellung zum Einsatzzeitpunkt der Rübenherbizide<br />

bietet die Internetseite der <strong>BASF</strong> mit dem topaktuellen<br />

Wetterbericht und der Ausweisung der Globalstrahlung: www.<br />

agrar.basf.de<br />

Bei dem Einsatz von Rebell ® beachten Sie bitte die Kernpunkte<br />

der freiwilligen Beschränkungen zum vorbeugenden Grundwasserschutz<br />

in der Gebrauchsanleitung.<br />

Der Herbizideinsatz in Zuckerrüben wird komplettiert durch<br />

den Einsatz von Focus ® Ultra gegen Ungräser. Als modernes<br />

Gräserherbizid vereint es gleich mehrere Vorteile in sich:<br />

1. Mit dem Wirkstoff Cycloxydim (DIM-Wirkstoffgruppe!) verringert<br />

sich in starkem Maße die Gefahr von Resistenzentwicklungen<br />

bei Ungräsern (z. B. Ackerfuchsschwanz)!<br />

In Getreide, Kartoffeln, Raps und Rüben wurden gegen Ungräser<br />

bisher häufig Mittel der sogenannten „FOP-Klasse“ eingesetzt.<br />

Als Folge haben wir bereits heute in vielen Regionen<br />

Resistenzen bei Windhalm und vor allem Ackerfuchsschwanz.<br />

Durch den Einsatz von Focus ® Ultra als „DIM“ wird ein aktiver<br />

Beitrag zur Resistenzvorsorge geleistet!<br />

Die G+B+R: Ein System hat sich durchgesetzt!<br />

Allgemeinverunkrautung<br />

und Problemverunkrautung<br />

Verträglich<br />

Flexibel in der<br />

Aufwandmenge<br />

Einfach<br />

Eine Mischung<br />

für alle Betriebsschläge<br />

Depotwirkung<br />

keine Spätverunkrautung<br />

Gute Mischverträglichkeit<br />

Keine Nachbauprobleme<br />

2. Vorteil ist die gemeinsame Ausbringung mit der G+B+R<br />

bei der Ackerfuchsschwanzbekämpfung. Die Aufwandmengen<br />

liegen dann bei 0,8–1,3 l/ha Focus ® Ultra. Ölzusätze<br />

sind hier nur bei extremer Trockenheit oder niedriger Luftfeuchte<br />

erforderlich. Gegen später auflaufende Hirsen haben sich<br />

Aufwandmengen von 1,0–1,5 l/ha Focus ® Ultra + 1,0 l/ha Öl<br />

bewährt.<br />

3. In 2010 wird es einen Spectrum ® -F-Pack (Spectrum ® +<br />

Focus ® Ultra) geben. Diese Kombination ist speziell für Hirseflächen<br />

(Blatt- und Bodenwirkung) gedacht.<br />

4. Vorteil: Nutzung des zusätzlichen Preisvorteils im 30-Liter-<br />

Ecomatic ® -Mehrweggebinde!<br />

Bei der Bekämpfung von Rübenschädlingen (z. B. oberirdischer<br />

Moosknopfkäfer) ist der Zusatz von 0,1 l/ha Fastac ® SC<br />

Super Contact zur G+B+R problemlos möglich.<br />

Darüber hinaus hat Perfekthion ® eine Zulassung für einen einmaligen<br />

Einsatz in Rüben mit einer Aufwandmenge von<br />

0,4 l/ha gegen die Rübenfliege.<br />

Eine Hilfestellung bei den Herbizidmaßnahmen in Zuckerrüben<br />

bietet das Computerprogramm „LIZ“. LIZ ermittelt standortspezifi<br />

sch und unter Einbeziehung der vorhandenen Unkräuter,<br />

der Witterungsbedingungen und der Bodeneigenschaften die<br />

jeweils wirtschaftlichsten Herbizidkombinationen. Die LIZ-Empfehlungen<br />

haben auch in 2009 wieder ihre Praxistauglichkeit<br />

erfolgreich unter Beweis gestellt (LIZ im Internet: www.lizonline.de).<br />

Viel Erfolg mit der G+B+R, Spectrum ® und Focus ® Ultra<br />

in 2010!<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

109


Rüben<br />

Fungizideinsatz in Zuckerrüben – Empfehlungen für 2010<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Volker Garburg, Verkaufsberater Niedersachsen<br />

Auch im Jahr 2009 waren die Blattkrankheiten in Zuckerrüben<br />

in ihrer Schadwirkung auf den Mengenertrag und die Qualität<br />

nicht zu unterschätzen. So traten die ersten Infektionen schon<br />

im Juli auf. Die hohen Temperaturen um die 20 °C, verbunden<br />

mit wiederholten Regenschauern und Gewittern, bedeuteten<br />

optimale Infektionsbedingungen für die wichtigsten Blattkrankheiten.<br />

Neben der Cercospora wurde auch schon früh der<br />

Mehltaubefall festgestellt, vereinzelt trat auch Rübenrost<br />

auf. Zweifellos sind die oben genannten Krankheiten die wichtigsten<br />

und bedeutendsten Blattkrankheiten in Zuckerrüben.<br />

Aber auch in den nachfolgenden Monaten Juli und August,<br />

sowie auch teilweise im September, blieben die äußeren Bedingungen<br />

für die gefährlichen Pilzkrankheiten so optimal, dass es<br />

immer wieder zu Neuinfektionen kam. Nach Ausprägung der<br />

ersten Befallssymptome, welche sich als kleine rundlich-braune<br />

Blattnekrosen mit schwarzen Pünktchen, den Konidienträgern,<br />

zeigten, wurden zur Gesunderhaltung des Blattapparates<br />

unverzüglich Maßnahmen mit geeigneten Rübenfungiziden<br />

erforderlich. Nur so konnte die massive Ausbreitung der<br />

Blattkrankheiten unterbunden werden. Auf den Beregnungsstandorten<br />

war durch die zusätzliche Wassergabe ein verstärktes<br />

Pilzaufkommen festzustellen, weshalb teilweise zwei<br />

Behandlungen notwendig waren. Nur termingerechte und mit<br />

breit wirksamen Fungiziden durchgeführte Behandlungsfolgen<br />

vermochten zu überzeugen. Sowohl an die Bekämpfungsstrategie,<br />

als auch an die richtige Mittelwahl wurden gerade in<br />

diesem Jahr erhöhte Anforderungen gestellt.<br />

Die wichtigsten Blattkrankheiten in Zuckerrüben:<br />

Die Rübe wird vorrangig von den Blattkrankheiten Cercospora<br />

beticola und Ramularia beticola befallen, aber auch Rübenmehltau<br />

(Erysiphe betae), Rübenrost (Uromyces betae) und<br />

Phoma können gelegentlich auftreten.<br />

Cercospora-Blattflecken (Cercospora beticola)<br />

Die maßgebliche Krankheit auf allen Flächen war auch in diesem<br />

Jahr die Cercospora. Ein epidemisches Auftreten der Cercospora<br />

kann Ertragsausfälle von 40–50 % verursachen. Das<br />

bedeutet für Sie als Anwender: Hier muss rechtzeitig gehandelt<br />

werden, damit die Ausgangsnester frühzeitig eingedämmt und<br />

bekämpft werden. Eine gezielte und sachgemäße Bekämpfung<br />

entscheidet folglich über den Anbauerfolg der Kultur.<br />

Die bei Befallsbeginn kleinen rundlichen bräunlichen Flecken<br />

auf den Blättern verbreiten sich sehr schnell. Dabei ist zu<br />

beobachten, dass die älteren und somit äußeren Blätter die<br />

Symptome zuerst zeigen. Cercospora bildet 2–5 mm große,<br />

rötlich-braun umrandete Flecken mit einem grau-braunen Hof<br />

in der Mitte.<br />

Ramularia-Blattflecken (Ramularia beticola)<br />

Ramularia unterscheidet sich symptomatisch von Cercospora<br />

durch größere Flecken (7–14 mm) und einen weißen Myzelbelag<br />

in der Mitte des abgestorbenen Gewebes. Bei zunehmendem<br />

Befall fl ießen die Flecken zusammen, das Blatt stirbt<br />

ab. Nesterweises Auftreten ist häufi g zu beobachten.<br />

Rübenmehltau (Erysiphe betae)<br />

Auf den Blättern zeigen sich schon früh rundliche, grauweiße<br />

Pusteln, die allmählich einen schmutzig grauen, mehlartigen<br />

Belag über das ganze Blatt ausbilden. Frühbefall ist äußerst<br />

kritisch zu sehen. Bei Spätinfektionen vermag die Rübe die<br />

Schädigung teilweise auszugleichen. Eine besondere Ausbreitungsgefahr<br />

des Mehltaus besteht bei Hochdruckwetter.<br />

Rübenrost (Uromyces betae)<br />

Diese Pilzkrankheit tritt verstärkt in der Abreifephase der<br />

Rüben auf. Auf den Blättern bilden sich rostbraune Pusteln<br />

mit einem chlorotischen Hof aus. Die Blätter kräuseln sich und<br />

vertrocknen.<br />

Durch den Blattverlust bildet die Zuckerrübe vermehrt neue<br />

Blätter (das kostet Energie!) und kann somit nur einen kleineren<br />

Rübenkörper ausbilden, was zu Ertrags- und Qualitätsverlusten<br />

(BZE) führt. Des Weiteren verursachen die in großen Mengen<br />

abgestorbenen Rübenblätter für die ein- und zweireihigen<br />

Erntemaschinen erhebliche Rodeschwierigkeiten. Auch die<br />

Sechsreiher haben schlechtere Flächenleistungen, der Anteil<br />

an Schmutzprozenten steigt an.<br />

Neben veränderten, für Pilze günstigeren Witterungsbedingungen<br />

sind das Verbleiben des Rübenblattes auf dem Acker<br />

sowie die Zunahme von pfl uglosen Bestellverfahren maßgebliche<br />

Faktoren für das verstärkte Aufkommen der Blattkrankheiten.<br />

Ebenso wichtig ist der Behandlungstermin. Mittlerweile wurden<br />

im gesamten Gebiet sogenannte Prognose-Warnsysteme<br />

eingeführt. Das Monitoring verschiedener norddeutscher<br />

Beratungsinstitutionen zur Erfassung von Blattkrankheiten in<br />

Zuckerrüben hat in diesem Jahr einen frühen Infektionszeitpunkt<br />

ermittelt, sodass vielerorts schon früh eine Behandlung<br />

erfolgen musste.<br />

Grundlage der Bonituren ist das IPS-Modell (Integriertes<br />

Pfl anzenschutz-System), das auch als „Rupfmethode“ bekannt<br />

geworden ist. Hier wurden folgende Schwellenwerte erarbeitet,<br />

nach denen Sie Ihre Fungizidmaßnahmen ausrichten können:<br />

110


Rüben<br />

Schwellenwerte der Landwirtschaftskammer<br />

Niedersachsen:<br />

Anfang bis Ende Juli gilt der Wert:<br />

5 % BHB (Befallshäufi gkeit Blatt), d. h., wenn 5 von<br />

100 Blättern befallen sind, muss behandelt werden.<br />

Anfang bis Mitte August gilt der Wert:<br />

15 % BHB (Befallshäufi gkeit Blatt), d. h., bei 15 von<br />

100 befallenen Blättern muss behandelt werden.<br />

Ab Mitte August gilt der Schwellenwert:<br />

45 % BHB (Befallshäufi gkeit Blatt), d. h., bei 45 von<br />

100 befallenen Blättern muss behandelt werden.<br />

Schwellenwerte der Zuckerfabriken:<br />

Im Zeitraum von Anfang bis Ende Juli gilt der Wert: 5 % BHB<br />

Vom 01. bis 06. August gilt der Schwellenwert: 10 % BHB<br />

Vom 07. bis 15. August gilt der Schwellenwert: 15 % BHB<br />

Ab dem 16. August gilt der Schwellenwert: 45 % BHB<br />

Die Fabrik arbeitet folglich mit 4 Schwellenwerten. Anfang August<br />

wird ein leicht geringerer Befallswert zugrunde gelegt.<br />

Als Landwirt steht Ihnen mit Juwel ® ein hochwirksames Fungizid<br />

zur Verfügung, mit dem alle wichtigen Blattkrankheiten in<br />

Zuckerrüben nachhaltig und wirkungsvoll bekämpft werden.<br />

Juwel ® enthält 125 g/l Kresoxim-Methyl und 125 g/l Epoxiconazol.<br />

Es ist bekanntlich ein leistungsfähiges Strobilurin-Fungizid.<br />

Alle wichtigen Rübenkrankheiten (Mehltau, Cercospora,<br />

Ramularia, Rost) werden sicher erfasst.<br />

Die Stärken der wichtigsten Rübenfungizide<br />

gestalten sich wie folgt:<br />

Juwel ® VGM 1 VGM 2<br />

Aufwandmenge 1,0 l/ha 1,0 l/ha 0,6 l/ha<br />

Cercospora xxx xxx xx(x)<br />

Ramularia +++ xxx ++(+)<br />

Mehltau xxx xxx ++(+)<br />

Rost xxx +++ ++<br />

x = zugelassene Indikatoren<br />

+ = zusätzliche Wirkung<br />

Neben dem breiten Wirkungsspektrum zeichnet sich<br />

Juwel ® durch eine überragende Dauerwirkung aus (Strobilurine!).<br />

Erfahrungen unsererseits belegen eine Dauerwirkung<br />

von 5–6 Wochen und somit optimalen Schutz gegen wiederkehrende<br />

Neuinfektionen.<br />

Weitere Vorteile von Juwel ® im Vergleich zum<br />

Wettbewerb<br />

1,0 l/ha Juwel ® VGM 1 VGM 2<br />

erforderlicher<br />

Abstand zu<br />

Gewässern<br />

1 m (50 %) 5 m (50 %) 1 m (50 %)<br />

Mischbarkeit<br />

mit AHL<br />

Dauerwirkung<br />

20–30 l/ha nicht möglich<br />

xxxx<br />

5–6 Wochen<br />

xx(x)<br />

3–4 Wochen<br />

keine<br />

Empfehlung<br />

xx(x)<br />

3–4 Wochen<br />

Wartezeit 28 Tage 28 Tage 42 Tage (!)<br />

Gerade in extremen Frühbefallssituationen sollte diese überragende<br />

Dauerwirkung von Juwel ® unbedingt genutzt werden.<br />

Eventuelle Nach- oder Folgespritzungen müssen erst nach<br />

5–6 Wochen erfolgen und konnten auf einigen Schlägen sogar<br />

eingespart werden. In dieser Hinsicht unterscheidet sich das<br />

Präparat Juwel ® eindeutig und überzeugend von anderen<br />

Rübenfungiziden. Das zeigte sich in diesem Jahr in auffälliger<br />

Weise, gerade im Bezug auf eine hervorragende Mehltauwirkung.<br />

Sofern erste Maßnahmen erst Anfang bis Mitte August notwendig<br />

werden, kann die Aufwandmenge von Juwel ® auf 0,8 l/ha<br />

reduziert werden. Ferner lässt Juwel ® aufgrund des Strobilurinanteils<br />

einen interessanten physiologischen Wachstumseffekt<br />

erkennen. Die Rüben sind frohwüchsiger und im Blattapparat<br />

grüner. Das hat zur Folge, dass die Lebensdauer der Zuckerrübenblätter<br />

steigt. Die Rüben bilden weniger neue Blätter und<br />

können somit mehr in den Rübenkörper einlagern, was sich<br />

dann positiv auf den Zuckergehalt und die Qualität niederschlägt.<br />

Empfehlung:<br />

0,8–1,0 l/ha Juwel ®<br />

Mischungen mit dem Spurennährstoffdünger Nutribor ® gegen<br />

Herz- und Trockenfäule (2,0–3,0 kg/ha) sind problemlos<br />

möglich und sorgen für eine optimale Versorgung des Blattapparates.<br />

Diese Maßnahme sollte man nicht unterschätzen,<br />

denn durch die lang anhaltende Trockenheit ist die Pfl anzenverfügbarkeit<br />

der Spurennährstoffe häufi g eingeschränkt.<br />

Nutribor ® ist auf Chelat-Basis formuliert, es ist sehr schnell<br />

pfl anzenverfügbar. Neben dem wichtigen Bor enthält<br />

Nutribor ® Mangan, Molybdän, Zink, Magnesium, Schwefel<br />

und Stickstoff. Damit werden alle wichtigen Spurennährstoffe<br />

für die Zuckerrübe abgedeckt und bereitgestellt.<br />

Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit des Fungizideinsatzes<br />

ist natürlich zu stellen. Die Ergebnisse nach Juwel ® -Anwendungen<br />

sprechen eine deutliche Sprache. Sowohl die Mehrerträge,<br />

als auch die verbesserten Qualitäten (Zuckergehalt<br />

steigt, Standardmelasseverlust SMV sinkt) machen den Fungizideinsatz<br />

hoch wirtschaftlich! Das Portemonnaie freut sich!<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

111


Rüben<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Die Rentabilität des Fungizideinsatzes in Zuckerrüben kann in<br />

langjährigen Versuchen mit Juwel ® eindeutig belegt werden.<br />

Ein Zuckerrübenversuch in Wehnsen verdeutlicht den Anstieg<br />

des Zuckergehaltes um 0,58 %, der SMV-Wert nahm um 0,22<br />

von 1,87 auf 1,65 ab. Des Weiteren wurde der Rübenertrag<br />

durch Juwel ® um 44 dt/ha gesteigert.<br />

Die Wirtschaftlichkeit von Fungizidmaßnahmen in Zuckerrüben<br />

kann heute mittels des LIZ-Fungizid-Rechners unter<br />

www.liz-online.de sehr einfach nachvollzogen werden (siehe<br />

Abbildung unten). Nach Eingabe der spezifi schen Schlagdaten<br />

und nach erfolgter Mittelwahl kann der erwartete Behandlungseffekt<br />

des gewählten Fungizids und des gewählten<br />

Behandlungszeitpunktes schnell berechnet werden. Auch im<br />

dargestellten Beispiel spricht Juwel ® eine deutliche Sprache,<br />

der Gewinn ist 20 €/ha höher gegenüber dem Vergleichsmittel<br />

bei unterschiedlichen Produktkosten.<br />

Fazit:<br />

Das Jahr 2009 war wieder gekennzeichnet durch einen beachtlichen<br />

Befall mit Rübenblattkrankheiten. Der frühe<br />

Befallsbeginn ab Anfang Juli und die immer wieder guten<br />

Infektionsbedingungen setzten dem Zuckerrübenblattapparat<br />

mächtig zu. Der Befall durfte in keiner Situation unterschätzt<br />

werden, richtige und schnelle Fungizidmaßnahmen<br />

waren hoch wirtschaftlich!<br />

Alle Zuckerrübenfl ächen, die schon ab Anfang Juli befallen<br />

waren, galt es, rechtzeitig zu behandeln. Anschlussspritzungen<br />

waren einzuplanen! Das Rübenfungizid Juwel ® war aufgrund<br />

der sehr guten Langzeit- und hervorragenden Breitenwirkung<br />

(inklusive Rübenmehltau) die richtige Antwort auf das<br />

verstärkte Blattkrankheitsaufkommen in Zuckerrüben.<br />

Das groß angelegte Monitoring in Norddeutschland und die<br />

daraus resultierenden Schwellenwerte boten Ihnen Hilfestellung<br />

für die Findung des optimalen Bekämpfungszeitpunktes.<br />

Der Rübenertrag und die verschiedenen Qualitätsparameter<br />

wurden verbessert und machen sich bei der Rübenabrechnung<br />

positiv bemerkbar.<br />

Auch unter dem Aspekt der Rübendeklassierung ist es wichtig,<br />

die angebauten Zuckerrüben quantitativ und qualitativ abzusichern.<br />

Des Weiteren ist festzustellen, dass sich die Kampagnen<br />

verlängern. Somit gelangen die letzten Rüben erst Anfang<br />

Januar in die Fabriken. Bestände, die erst im November gerodet<br />

werden, müssen bis Ende September auf Blattkrankheiten<br />

kontrolliert werden.<br />

Die Fungizidmaßnahme in Zuckerrüben ist nicht mehr wegzudenken,<br />

um die Wirtschaftlichkeit des Zuckerrübenanbaues zu<br />

gewährleisten.<br />

Liz-online – Info für die Saison (www.liz-online.de)<br />

112


Rüben<br />

Gezielte Qualitätsverbesserung durch gezielte Nährstoffversorgung<br />

Auf die richtige Nährstoffversorgung achten<br />

Bei Mangel an Nährstoffen können sich Zuckerrüben nicht<br />

optimal entwickeln. Dies gilt sowohl für die Hauptnährstoffe als<br />

auch für die Spurennährstoffe. Bei Zuckerrüben müssen Sie<br />

besonders auf die Nährstoffe Bor und Mangan achten.<br />

Wann tritt Nährstoffmangel auf?<br />

Zur Erfassung der Nährstoffsituation wird eine Bodenanalyse<br />

empfohlen. Richtwerte für eine schlechte Bor-Versorgung sind:<br />

Leichte Böden < 0,6 mg Bor/kg Boden<br />

Lehmige Böden < 0,8 mg Bor/kg Boden<br />

Bei Unsicherheit kann auch eine Blattanalyse Klarheit über den<br />

Versorgungsstand der Pfl anzen geben.<br />

Grenzwerte für die Nährstoffversorgung<br />

Bor 35–100 mg/kg Trockensubstanz<br />

Mangan 35–100 mg/kg Trockensubstanz<br />

Kupfer 5–15 mg/kg Trockensubstanz<br />

Nutribor ®<br />

Erhaltene<br />

Spurennährstoffe:<br />

Formulierung:<br />

Wirkungsweise:<br />

Aufwandwenge:<br />

Einsatztermin:<br />

Solubor ® DF<br />

Enthaltene<br />

Spurennährstoffe:<br />

Formulierung:<br />

Wirkungsweise:<br />

Aufwandmenge:<br />

8% Bor, 1% Mangan, 0,1% Zink,<br />

0,04% Molybdän, 5% Magnesium,<br />

9% Schwefel, 6% Stickstoff<br />

kristallisiertes Pulver<br />

Aufnahme über den Blattapparat<br />

2-4 kg/ha, 1-2 Behandlungen<br />

vor Reihenschluss zur Förderung der<br />

Blattleistung, 4-6 Wochen später zur<br />

Unterstützung der Zuckereinlagerung<br />

17,5% Bor<br />

DF (wasserlösliches Granulat)<br />

Aufnahme über den Blattapparat<br />

2-3 kg<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Bedarf an Spurennährstoffen<br />

Zuckerrüben haben in der intensiven Wachstumsphase im Juni<br />

einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Ende Juli ist die Aufnahme<br />

der Spurennährstoffe nahezu abgeschlossen.<br />

Entzugsmenge wichtiger Spurennährstoffe:<br />

Bor 120–240 g/ha<br />

Mangan 300–450 g/ha<br />

Zink 150–200 g/ha<br />

Düngungsempfehlung von Spurennährstoffdüngern<br />

Neben dem reinen Bor-Dünger Solubor ® DF wurde Nutribor ®<br />

als ein Spurennährstoffdünger mit den wichtigsten Spurennährstoffen<br />

entwickelt. Solubor ® DF sollten Sie dann einsetzen,<br />

wenn Ihre Bodenanalyse vor allem einen akuten Bor-Mangel<br />

aufweist.<br />

Anwendungsempfehlung von borhaltigen Düngern<br />

Nutribor ® und Solubor ® DF - die Vorteile im Überblick:<br />

• Gezielte Nährstoffversorgung<br />

• Vermeidung von Herz- und Trockenfäule<br />

• Hohe Löslichkeit der Nährstoffe<br />

• Schnelle Aufnahme der Nährstoffe durch die Pfl anze<br />

• Erhöhung der Zuckerausbeute<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Bor-Ammonsulfatsalpeter<br />

3,0– 5,0 dt/ha<br />

Nutribor ® oder Solubor ® DF<br />

2,0– 4,0 kg/ha<br />

Leguminosen<br />

00 05 09 10 12 14 16 32 49<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

113


Rüben<br />

Übersicht Anwendungsempfehlungen<br />

Anwendungsempfehlung Zuckerrüben<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

09 10 14 16 32 49<br />

Entwicklungsstadien (BBCH)<br />

Systemlösung gegen Unkräuter<br />

Rebell ® *in<br />

G+B+R<br />

0,8 l/ha<br />

(+ 0–0,15 l/ha<br />

Spectrum ® )<br />

gegen Schadinsekten**<br />

Rebell ® *in<br />

G+B+R<br />

1,0–1,5 l/ha<br />

(+ 0,3 l/ha<br />

Spectrum ® )<br />

Hauptanwendung gegen Ungräser<br />

Focus ® Ultra***<br />

1,5– 2,0 l/ha<br />

gegen Ungräser, Unkräuter und Hirsen<br />

Spectrum ® F-Pack<br />

1,2–1,8 l/ha Focus ® Ultra +<br />

0,6–0,9 l/ha Spectrum ®<br />

Fastac ® SC Super Contact<br />

100 ml/ha<br />

Bor-Mangel<br />

Rebell ® *in<br />

G+B+R<br />

1,0– 1,5 l/ha<br />

(+ 0,45–0,6 l/ha<br />

Spectrum ® )<br />

Ab ES 16 sind 0,9 l/ha<br />

Spectrum ® möglich<br />

Perfekthion ®<br />

0,4 l/ha<br />

Nutribor ® 2,0– 4,0 kg/ha<br />

gegen Blattkrankheiten<br />

Juwel ®<br />

0,8–1,0 l/ha<br />

* <strong>BASF</strong> empfiehlt freiwillig folgende Beschränkung zum vorbeugenden Grundwasserschutz:<br />

– Kein Einsatz von Solo-Chloridazon-Produkten<br />

– Kein Einsatz von chloridazonhaltigen Produkten auf Rübenanbauflächen in Wasserschutzgebieten und auf grundwassersensiblen<br />

Standorten mit Trinkwassergewinnung. (Auf allen anderen Zuckerrübenflächen kann Rebell ® weiterhin eingesetzt werden.)<br />

– Die Anwendung von Rebell ® sollte vorzugsweise im Nachauflauf erfolgen.<br />

– Gesamtmenge Rebell ® max. 4,0 l/ha und davon nur 2,0–3,0 l/ha im Vorauflauf<br />

** Anwendungsbestimmungen beachten!<br />

*** Wenn Gräser in mehreren Wellen auflaufen, kann Focus ® Ultra mit reduzierten Aufwandmengen pro Spritzung in die G+B+R-Mischung<br />

integriert werden. Die registrierten Höchstmengen von 2,5 l/ha Focus ® Ultra gegen Einjährige Ungräser und von 5,0 l/ha gegen Quecken<br />

dürfen jedoch nicht überschritten werden. Wenn Focus ® Ultra oder Spectrum ® in der Tankmischung ist, darf kein Öl zugesetzt werden!<br />

114


Rüben<br />

Produktionstechnik Zuckerrüben<br />

Problem:<br />

Lösung:<br />

Nährstoffversorgung**<br />

Düngung und Pflanzenschutz<br />

Vor-Saat-Applikation, März<br />

N: ASS/assbor bzw. Nitrophoska ® , z. B. 20+8+8(+3+4) oder 13+9+16(+4+7) 80–100 kg N/ha<br />

Nachdüngung mit KAS oder ASS/assbor<br />

30– 60 kg N/ha<br />

Herbizide:<br />

System: 1.) VA + NA 2.) reiner Nachauflauf (NA) – „Standard”<br />

Lösung:<br />

VA Rebell ® 2,0–3,0 l/ha<br />

a) Allgemeine Mischverunkrautung:<br />

* G+B+R = Goltix ® SC + Betanal ® Expert + Rebell ® Amarant, Nachtschatten, Hirsen:<br />

1. NA K<br />

1. Unkrautwelle im Keimblatt G+B+R*<br />

(+ Spectrum ® )<br />

leichte Böden, mittlerer Druck mit Hundspetersilie:<br />

NAK 1: G+B+R* + 0,5 l/ha + Öl<br />

NAK 2: G+B+R* + 0,3 l/ha Spectrum ® (ohne Öl!)<br />

--------------<br />

2. NA K<br />

2. Unkrautwelle im Keimblatt G+B+R*<br />

(+ Spectrum ® )<br />

NAK 3: G+B+R* + 0,6 l/ha Spectrum ® (ohne Öl!)<br />

bessere Böden, stärkerer Druck mit Hundspetersilie:<br />

NAK 1: G+B+R* + 0,15 l/ha Spectrum ® (ohne Öl!)<br />

(5–8 Tage nach 1. NA K<br />

)<br />

--------------<br />

3. NA K<br />

3. Unkrautwelle im Keimblatt G+B+R*<br />

(+ Spectrum ® )<br />

NAK 2: G+B+R* + 0,30 l/ha Spectrum ® (ohne Öl!)<br />

NAK 3: G+B+R* + 0,45 l/ha Spectrum ® (ohne Öl!)<br />

Problem: Ungräser/Ausfallgetreide Hirsen Quecke<br />

Lösung: Focus ® Ultra 1,5–2,0 l/ha 1,0–1,5 l/ha 3,0–4,0 l/ha<br />

Problem: Rüben-Blattkrankheiten, z. B. Cercospora, Mehltau, Ramularia, Rost<br />

Lösung: Juwel ® (1,0 l/ha) Zeitpunkt: bei Befallsbeginn<br />

(Start der Fungizidmaßnahmen nach Schadschwellen des IPS-Modells bzw. nach LIZ), Splitting der<br />

Juwel ® -Aufwandmenge auf zwei Behandlungstermine möglich (z. B. 2 x 0,5 l/ha im Abstand von 3 Wochen)<br />

Problem: Moosknopfkäfer, Läuse, Rübenfl iege u. a.<br />

Lösung: Fastac ® SC Super Contact (0,1 l/ha) oder Perfekthion ® bzw. Bi ® 58 (0,4 l/ha)<br />

Problem: Bor-/Mikronährstoffmangel (Risiko von Herz- und Trockenfäule)<br />

Lösung:<br />

3–5 kg Solubor ® DF (oder Bodendüngung mit assbor [26% N + 13% S + 0,3% Bor]) oder<br />

2–3 kg Nutribor ® gegen latenten Mikronährstoff-Mangel<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

** P 2<br />

0 5<br />

- und K 2<br />

0-Düngung in Abhängigkeit der Bodenversorgung<br />

N = nach N min<br />

Rebell ® sollte nicht in Wasserschutzgebieten zum Einsatz kommen! Wir empfehlen, den Einsatz von Rebell ® möglichst auf die<br />

Nachaufl auf-Maßnahmen zu begrenzen. Die maximale Rebell ® -Aufwandmenge sollte insgesamt 4,0 l/ha nicht überschreiten.<br />

Bitte Gebrauchsanweisungen der aufgeführten Produkte beachten!<br />

Leguminosen<br />

115


Leguminosen<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

116


Leguminosen<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Rüben<br />

Leguminosen<br />

Seite<br />

Leguminosen<br />

Produktinformationen:<br />

Stomp ® Aqua 118<br />

Basagran ® 118<br />

Empfehlungen zum Herbizideinsatz<br />

in Leguminosen 119<br />

117


Leguminosen<br />

®<br />

Leguminosen Rüben Kartoffeln Mais Raps Getreide<br />

Segment<br />

Einsatzkulturen<br />

Vorteile im<br />

Überblick<br />

Herbizid zur Bekämpfung von<br />

Unkräutern und Ungräsern<br />

Ackerbohnen, Erbsen,<br />

Soja, Lupine-Arten<br />

• Stomp ® Aqua ist in Ackerbohnen,<br />

Erbsen, Soja und Lupine-Arten<br />

zugelassen<br />

• Breite Wirkung gegen Unkräuter<br />

und Ungräser<br />

• Lange Dauerwirkung durch<br />

kontinuierliches Aufl ösen der<br />

Kapseln<br />

• Hohe Verträglichkeit<br />

Herbizid zur Bekämpfung Zweikeimblättriger<br />

Unkräuter<br />

Ackerbohnen, Erbsen,<br />

Soja<br />

Wirkstoffe 455 g/l Pendimethalin 480 g/l Bentazon<br />

Einsatztermin Vor- und Nachaufl auf Nachaufl auf<br />

Wirkungsweise Blatt- und Bodenwirkung Blattwirkung (Kontakt)<br />

Empf.<br />

Aufwandmenge<br />

Gebindegröße<br />

Voraufl auf:<br />

Ackerbohnen, Erbsen: 4,4 l/ha<br />

Lupinen, Soja: 2,6 l/ha<br />

Nachaufl auf:<br />

Erbsen: 3,0 l/ha<br />

1,0–2,0 l/ha<br />

10 Liter<br />

5 Liter<br />

50 Liter Ecomatic ®<br />

• Basagran ® ist ein bewährtes<br />

Herbizid gegen Klettenlabkraut,<br />

Kamille, Vogelmiere und weitere<br />

Unkräuter<br />

• Weist eine sehr gute Kulturpfl<br />

anzenverträglichkeit auf<br />

• Lässt sich gezielt gegen bereits<br />

aufgelaufene Unkräuter einsetzen<br />

118


Leguminosen<br />

Unkräuter in Erbsen, Ackerbohnen und Lupinen gezielt<br />

bekämpfen<br />

Nutzen Sie die positiven Erfahrungen bei der Unkrautbekämpfung!<br />

Mit Stomp ® SC und Basagran ® liegen über viele Jahre positive<br />

Erfahrungen zur Unkrautbekämpfung in Erbsen (Futterund<br />

Gemüseerbsen) und Ackerbohnen vor.<br />

Stomp ® SC wurde außerdem erfolgreich zur Unkrautbekämpfung<br />

in Lupinen eingesetzt.<br />

Stomp ® Aqua – das beste Stomp ® aller Zeiten!<br />

Seit 2009 steht das Produkt Stomp ® Aqua mit seiner neuen<br />

anwenderfreundlichen Formulierung zur Verfügung. Es zeichnet<br />

sich durch eine Reihe positiver Eigenschaften aus. Der<br />

Wirkstoff Pendimethalin liegt hierbei in einer mikroverkapselten<br />

Formulierung vor, die eine langfristige Freigabe des Wirkstoffes<br />

zur Folge hat. So wird die Dauerwirkung im Vergleich zu Solo-<br />

Pendimethalin-Formulierungen deutlich erhöht. Die Aufnahme<br />

erfolgt über die Blätter grüner Pfl anzen in gewohnter Weise.<br />

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bekämpfungsmaßnahme<br />

in Leguminosen sind:<br />

• ein breites Wirkungsspektrum,<br />

• ausreichende Dauerwirkung der Produkte und eine<br />

• hohe Kulturpfl anzenverträglichkeit.<br />

Stomp ® Aqua und Basagran ® verfügen genau über diese<br />

Eigenschaften und Leistungen!<br />

In Erbsen empfi ehlt sich der Einsatz der Mischung<br />

Stomp ® Aqua + Basagran ® im Nachaufl auf. Diese Kombination<br />

verfügt über Blatt- und Bodenwirkung, d. h., sie wirkt sofort<br />

und dauerhaft.<br />

Bitte beachten Sie, dass Basagran ® nicht vor dem 15. April<br />

eingesetzt werden darf!<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Mais<br />

Kartoffeln<br />

Futtererbsen<br />

Rüben<br />

Anwendungsempfehlungen<br />

Kultur Aufwandmenge Termin Bemerkungen<br />

Erbsen 4,4 l/ha Stomp ® Aqua VA gegen Ein- und Zweikeimblättrige Samenunkräuter<br />

(ausgenommen Klette und Kamille)<br />

1,5–2,0 l/ha Stomp ® Aqua NA bei 5–10 cm Wuchshöhe der Erbsen, gegen alle<br />

+ 1,5 l/ha Basagran ® wesentlichen Unkräuter<br />

Ackerbohnen 4,4 l/ha Stomp ® Aqua VA gegen Ein- und Zweikeimblättrige Samenunkräuter<br />

(ausgenommen Klette)<br />

Leguminosen<br />

1,0 l/ha Basagran ® NA gegen Klette, Kamille; ggf. Splitting 2 x 1,0 l/ha Basagran ® (bis<br />

max. 10 cm Wuchshöhe der Ackerbohnen) oder: Spritzfolge:<br />

3,0 l/ha Stomp ® Aqua im VA und 1,0 l/ha Basagran ® im NA<br />

Lupinen 2,6 l/ha Stomp ® Aqua VA gegen Ein- und Zweikeimblättrige Samenunkräuter<br />

119


Produktionstechnik Grünland<br />

Produktionstechnik Grassamenvermehrung<br />

Dieter Kantelberg, Verkaufsberater Weser-Ems<br />

Standortwahl<br />

Anbauhinweise<br />

Düngung<br />

Pflanzenschutz<br />

• Gute bis mittlere nährstoffreiche Böden mit ausreichender Wasser versorgung.<br />

• Reine Sandstandorte bzw. Niedermoor sind wegen extremer Ertrags schwankungen bzw.<br />

Auswinterungen ungeeignet.<br />

• Gute Vorfrüchte sind für Sommeraussaaten Getreide oder mittelfrühe Kartoffeln.<br />

• Sommer- oder Frühjahrsaussaaten sind als Blanksaaten möglich, dabei sollte die Sommeraussaat<br />

bis 31.08. abgeschlossen sein.<br />

• Untersaaten in Sommer- und Wintergetreide sind möglich.<br />

• Herstellung eines feinkrümeligen, gut rückverfestigten Saatbettes; eventuell vor der Saat walzen.<br />

• Nachgebaut werden können grundsätzlich fast alle Kulturen. Bei Rüben könnten die hohen Humusgehalte<br />

Qualitätsprobleme bereiten.<br />

Keine Kartoffeln wegen zurückgebliebener, unzersetzter Grassoden.<br />

• N: je nach Standort und Grasart einschließlich N min<br />

bis 180 kg/ha mit schwefelhaltigem Dünger<br />

P 2<br />

O 5<br />

60 – 80 kg/ha<br />

K 2<br />

O140– 180 kg/ha<br />

MgO 30 – 50 kg/ha<br />

Spurenelemente, insbesondere bei Stress- oder Mangelsymptomen zum Vitalisieren der Bestände:<br />

0,5–1,0 l/ha Nutrimix ® fluid<br />

• Gegen Unkräuter: 2,5–3,0 l/ha Basagran ® DP<br />

Anwendung im Samenjahr: im Frühjahr ab ES 13–29, BBCH-Code<br />

• Gegen pilzliche Blattfleckenerreger 1,0 l/ha Juwel ® Top<br />

Anwendung im Stadium ES 32–61 (z. B. gegen Braunrost)<br />

• Kontrollen auf Schädlingsbefall sind durchzuführen, z.B. auf Fritfliegen<br />

Die Gebrauchsanweisungen und Anwendungsempfehlungen sind stets einzuhalten!<br />

Anbauvorteile<br />

• Hoher Vorfruchtwert durch Erhöhung der organischen Substanz<br />

• Erreichung von lohnenswerten Deckungsbeiträgen<br />

• Positive Beeinflussung der Humusbilanz – wieder sehr bedeutend auf Grund der aktuellen<br />

Compliance-Verpflichtungen<br />

• Verbesserung von Bodenfruchtbarkeit und Bodenstruktur<br />

Anbauempfehlungen und Hinweise des jeweiligen Züchters beachten!<br />

120


Produktionstechnik Öllein<br />

Produktionstechnik Öllein<br />

Volker Garburg, Verkaufsberater Niedersachsen<br />

Allgemein<br />

Standort<br />

Aussaat<br />

• Saatfurche<br />

• Pfl ug besser als pfl uglose Bestellung<br />

• Geringe Ansprüche an Boden und Wasserversorgung<br />

• Nicht nach Vorfrüchten mit hoher N-Nachlieferung anbauen (Leguminosen, Zuckerrüben etc.)<br />

• Schwere und humose Böden mit hoher N-Nachlieferung weniger geeignet wegen Lagergefahr<br />

• Feinkrümelig, trocken und gut rückverfestigt<br />

• Empfi ndlich bei Bodenverdichtungen und Verschlämmung<br />

• Zwischen Mitte März und Mitte April<br />

• Spätfrostempfi ndlich<br />

• Saatstärke 300–400 Pfl ./m 2 ; ca. 30–40 kg/ha Saatgut<br />

• Saattiefe 2–3 cm<br />

Düngung • N 30–60 kg/ha N (inkl. N min<br />

)!<br />

• P 2<br />

O 5<br />

40–70 kg/ha<br />

• K 2<br />

O 80–120 kg/ha<br />

• Empfehlung: Nitrophoska ® , z. B. 13+9+16(+4+7)<br />

oder 20+8+8+(3+4)<br />

Pflanzenschutz<br />

Ernte<br />

• Gegen Aufl aufkrankheiten, z. B. Fusariosen, sollte auf Beizschutz geachtet werden<br />

• Geringe Konkurrenzkraft gegen Unkräuter und Ungräser, z.B. Weißen Gänsefuß, Vogelmiere,<br />

Windenknöterich, Hirse-Arten etc.<br />

• Herbizideinsatz: Bitte rufen Sie uns an!<br />

• Leinerdfl oh sehr früh beobachten und ggf. bekämpfen (bereits mit dem Aufl aufen des Leins)<br />

• Pilzkrankheiten haben derzeit keine Bedeutung<br />

• Zum Zeitpunkt der Totreife des Bestandes<br />

• Wenn die Körner in den Kapseln rascheln<br />

• Feuchte max. 15%<br />

• Zur Ernteerleichterung kann ein Totalherbizid zur Sikkation eingesetzt werden<br />

121


Ecomatic®<br />

EcoMatic ®<br />

Mehr Wert durch Mehrweg<br />

Ein neuer Kreislauf entsteht<br />

Intelligente Systeme basieren auf Kreisläufen. Ressourcen<br />

werden durch Wiederverwendung von Verpackungsmaterial<br />

geschont.<br />

Das beweisen bewährte Pfandkreisläufe in anderen Produktbereichen.<br />

Das Ecomatic ® -System der <strong>BASF</strong> ist das<br />

einzige Mehrwegsystem für Pflanzenschutzmittel im Großgebinde.<br />

Es eignet sich für viele flüssige Formulierungen aus<br />

dem <strong>BASF</strong>-Programm.<br />

„Bequem. Schnell. Sicher. Umweltschonend.“<br />

Das Ecomatic ® -System bedeutet weniger Aufwand und mehr<br />

Sicherheit für Sie: Eine ausgefeilte Logistik nimmt Ihnen Transportaufwand<br />

ab. Die bestellten Produkte erhalten Sie über Ihre<br />

Handelspartner im wiederbefüllbaren Fass. Die Direktabfüllung ist<br />

schnell und verhindert den Kontakt mit dem Pflanzenschutzmittel.<br />

Die leeren Ecomatic ® -Gebinde werden direkt beim Anwender,<br />

z. B. landwirtschaftlichen Betrieben oder Lohnunternehmen,<br />

abgeholt und dem Kreislauf wieder zugeführt.<br />

Nutzen Sie die vielen Vorzüge des Ecomatic ® -Systems!<br />

Produkte:<br />

Basagran ® DP<br />

Butisan ® Top<br />

Cantus ® Gold<br />

Capalo ®<br />

Caramba ®<br />

Champion ® & Diamant ®<br />

Focus ® Ultra<br />

Juwel ® Top<br />

Malibu ®<br />

Nimbus ® CS<br />

Opus ® Top<br />

Osiris ®<br />

Stomp ® Aqua<br />

Gebindegröße:<br />

50 l<br />

30 l<br />

30 l<br />

50 l<br />

50 l<br />

50 l + 50 l<br />

30 l<br />

50 l<br />

50 l<br />

50 l<br />

50 l<br />

50 l<br />

50 l<br />

Sichere und ausgereifte Technik<br />

Die Micro-Matic-Sicherheitsverschlüsse des Ecomatic ® -<br />

Systems ermöglichen eine rundum sichere Entnahme des<br />

Pflanzenschutzmittels.<br />

Garantierte Entnahmemenge<br />

Eine verbleibende Restmenge des Produktes im Fass ist in der<br />

Füllmenge bereits berücksichtigt. So ist sichergestellt, dass Sie<br />

stets die angegebene Menge entnehmen können.<br />

Optimale Form<br />

Die Mehrwegbehälter sind bestens für den Einsatz im Kreislaufsystem<br />

vorbereitet. Sie sind für Lagerung und Transport<br />

optimiert – neun 50-Liter-Fässer bzw. siebenundzwanzig 30-<br />

Liter-Fässer passen auf eine Palette. Alle Ecomatic ® -Gebinde<br />

verfügen über eine Bauartzulassung. So dürfen Sie 1.000 Liter<br />

Pflanzenschutzmittel auf Ihrem Wasserwagen transportieren.<br />

Bester Service<br />

Die leeren Ecomatic ® -Gebinde werden zweimal jährlich (im Juni<br />

und November) vor Ort abgeholt. Nachdem Sie die Fässer zur<br />

Abholung angemeldet haben, werden diese durch den <strong>BASF</strong>-<br />

Servicepartner abgeholt. Das spart Ihnen Zeit und Geld.<br />

Das Ecomatic ® -System:<br />

Das einzige Mehrwegsystem für Pflanzen schutzmittel<br />

Interessanter Preis<br />

Für Produkte, die Sie im Ecomatic ® -System bestellen, bietet Ihr<br />

Handelspartner interessante Preisvorteile.<br />

Lohnende Pfandgutschrift<br />

Wenn Sie die Fässer an den <strong>BASF</strong>-Servicepartner zurückgegeben<br />

haben, erhalten Sie automatisch den Pfandbetrag auf<br />

Ihrem Konto gutgeschrieben. Um eine reibungslose Rückgabe<br />

zu gewährleisten, dürfen das Fass, der Clinchring und die<br />

Siegelkappe nicht beschädigt sein.<br />

Nutzen Sie den Rundum-Service, den Ihnen das Ecomatic ® -<br />

System der <strong>BASF</strong> bietet.<br />

Das<br />

Ecomatic ® -System:<br />

Mehr Wert durch<br />

Mehrweg<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.agrar.basf.de!<br />

122


Schlagkartei<br />

Schlagkartei<br />

Die Lohnunternehmer-Lösungen der <strong>BASF</strong>-Schlagkartei<br />

– gemeinsam stark<br />

Ergänzend zu den klassischen Funktionen der Schlagkartei<br />

bietet <strong>BASF</strong> speziell für Lohnunternehmen zwei neue innovative<br />

Dokumentationshilfen an. „<strong>BASF</strong>-LO“ als einfache und schnelle<br />

Online-Dokumentationshilfe sowie <strong>BASF</strong>-LOGISS, die internetbasierte<br />

Logistik- und Dokumentationssoftware für Profi s.<br />

<strong>BASF</strong>-LOGISS – Gesamtsieger<br />

des Kooperationspreises 2009<br />

Unbehandelt<br />

1,4 l/ha Carax ®<br />

Die <strong>BASF</strong>-Schlagkartei zeichnet sich durch eine übersichtliche,<br />

einfache und schnelle Dateneingabe aus.<br />

Die hochprofessionelle Lösung „<strong>BASF</strong>-LOGISS“ besteht aus<br />

der Internetplattform „LOGISS-ManagerKonsole“ und der<br />

Software „LOGISS-Mobil“ für den Pocket-PC. Über die Konsole<br />

werden Kunden und Flächen verwaltet, Aufträge generiert,<br />

für die Fahrer disponiert sowie Leistungsabrechnungen<br />

erstellt. Schlagpositionen und Tourplanungen können direkt in<br />

einer Luftbildkarte erfasst werden. Nach der Disponierung in<br />

LOGISS lädt der Fahrer über PC oder Mobilfunk seine Aufträge<br />

auf den LOGISS-Mobil. Die integrierte Navigation führt ihn<br />

direkt zum Schlag. Mit einem einzigen Tastendruck wird ein<br />

erledigter Auftrag gebucht und bei der nächsten Synchronisation<br />

in der <strong>BASF</strong>-Schlagkartei des Kunden dokumentiert.<br />

Wer nicht ganz so umfangreich aber dennoch sehr schnell<br />

dokumentieren möchte, kann die Version <strong>BASF</strong>-LO benutzen.<br />

Im Gegensatz zur LOGISS-Variante sind hier die Schlagkarteien<br />

der Kundenbetriebe über die Teilbetriebsfunktion<br />

integriert. Die Dokumentationsdaten können gedruckt oder als<br />

PDF-Dokument ausgegeben werden. Optional kann der<br />

Betrieb seine Daten auch per Gastzugang im Internet<br />

einsehen.<br />

Warum ist Dokumentation so wichtig?<br />

Seit März 2008 ist das neue Pfl anzenschutzgesetz in Kraft getreten<br />

und macht eine Dokumentation aller relevanten Pfl anzenschutzmaßnahmen<br />

unerlässlich. Fehler oder nicht vorhandene<br />

Dokumentationsdaten können zu erheblichen Strafen und zu<br />

einer Kürzung der Direktzahlungen führen.<br />

Welche zusätzlichen Innovationen bietet die<br />

<strong>BASF</strong>-Schlagkartei noch?<br />

Die <strong>BASF</strong>-Schlagkartei bietet als eine der führenden Schlagkarteien<br />

im deutschen Markt weitere anwenderfreundliche<br />

Highlights. So gibt es beispielsweise mit <strong>BASF</strong>-Sync ein Softwareprogramm<br />

zur direkten, drahtlosen Datenübertragung<br />

der Dokumentationsdaten mittels Mobiltelefon/Pocket-PC auf<br />

dem Acker. Des Weiteren bieten wir eine automatische Schlagerkennung<br />

an. Dazu wird einmalig die Geo-Position der verschiedenen<br />

Schläge via Luftbild in der Schlagkartei festgelegt.<br />

Auf dem Feld erkennt der Pocket-PC über GPS den bearbeiteten<br />

Schlag. Darüber hinaus bieten wir auch eine mobile<br />

Parallelfahrhilfe „Easy//drive“ mit Autodokumentation an.<br />

Testen Sie<br />

30 Tage kostenlos die<br />

<strong>BASF</strong>-Schlagkartei mit der<br />

<strong>BASF</strong>-Pocket-Demoversion unter<br />

www.basf-schlagkartei.de<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />

Unser ServiceLand-Team freut sich auf Ihren Anruf<br />

(Mo–Fr 7–18 Uhr) Telefon 0 18 05-11 56 56 (14 ct/min)<br />

123


proPlant-Prognose<br />

proPlant-Prognose –<br />

Witterungsbedingter Infektionsdruck im Getreide online<br />

Getreidefungizide wirken heilend und vorbeugend gegen<br />

Pilzinfektionen.<br />

Ziel des infektionsbezogenen Fungizideinsatzes ist es, bei<br />

vorhandenem, sichtbarem Ausgangsbefall die Fungizide zum<br />

optimalen Termin einzusetzen, d. h. möglichst unmittelbar nach<br />

bzw. vor Infektionen.<br />

Mit dem Online-Service „proPlant-Prognose“ bieten wir Ihnen<br />

einen schnellen Überblick über das Infektionsgeschehen für<br />

alle wichtigen Getreidearten.<br />

Durch die Auswertung von aktuellen Wetterdaten – wie z. B.<br />

Luftfeuchtigkeit, Temperatur etc. – werden die Infektionen für<br />

den jeweiligen Standort bestimmt. Zusätzlich wird Ihnen angezeigt,<br />

wann witterungsbedingt besonders günstige Tage für<br />

den Einsatz von Wachstumsreglern in Getreide vorliegen.<br />

Ihr Nutzen: Im Sinne des integrierten Pfl anzenschutzes<br />

orientieren sich die Behandlungstermine mit an den Infektionsterminen<br />

und -verläufen. Ihre Behandlungen werden sicherer.<br />

Arbeiten mit der proPlant-Grafik<br />

Als Grundlage der Berechnung wählen Sie eine Kultur sowie<br />

eine Wetterstation in Ihrer Nähe aus. Bundesweit stehen Ihnen<br />

Daten von über 300 Wetterstationen zur Verfügung.<br />

Für eine genauere Betrachtung können Sie die Niederschläge<br />

auf die Situation in Ihrem Betrieb anpassen und haben damit<br />

einen noch spezifi scheren Überblick über den witterungsbedingten<br />

Infektionsdruck.<br />

In der proPlant-Infektionsgrafi k werden Tage mit günstigen<br />

Witterungsbedingungen in Form von Punkten gekennzeichnet.<br />

Die Infektionen werden zeilenweise speziell für jeden Schaderreger<br />

angezeigt, dabei entspricht jedes Kästchen in einer<br />

Zeile einem Tag. Die roten Punkte weisen auf Verhältnisse hin,<br />

die den Erreger besonders gut fördern (optimale Bedingungen<br />

für die Ausbreitung der Krankheit). Die gelben Punkte zeigen<br />

an, dass die Witterung in mittlerem Maße Infektionen zulässt<br />

(günstige Bedingungen für die Ausbreitung der Krankheit). Ist<br />

ein Kästchen leer, bedeutet dies, dass ungünstige<br />

Bedingungen für Infektionen vorliegen.<br />

Datenauszug aus einer der über 300 Wetterstationen. Bei Bedarf können die<br />

Niederschläge flexibel an den Standort angepasst werden.<br />

Für einen besseren Überblick zu den Bedingungen für Halmbruch-Infektionen<br />

im Herbst und Winter erfolgt die Darstellung<br />

für diesen Erreger nicht in Tagen, sondern in Dekaden.<br />

Die Ziffer im Kästchen gibt die Summe der Tage mit optimalen<br />

und günstigen Bedingungen für Halmbruch-Infektionen in der<br />

Dekade an. Die gelbe Kästchenfarbe symbolisiert eine mittlere<br />

Anzahl Halmbruch-Infektionen, die rote Kästchenfarbe eine<br />

hohe Anzahl Halmbruch-Infektionen in der Dekade. Die Pfeile<br />

oberhalb der Grafi k erlauben Ihnen, den dargestellten Zeitraum<br />

zu ändern. Mit den Doppelpfeilen springen Sie einen ganzen<br />

Betrachtungszeitraum (23 Tage) zurück (). Mit<br />

den Einfachpfeilen verschieben Sie den Zeitraum jeweils um<br />

einen Tag (auf 1 klicken).<br />

proPlant – Ausschnitt Winterweizen<br />

Ab dem 15. März 2010 steht Ihnen dieser Service wieder mit<br />

aktuellen Daten zur Verfügung.<br />

Sie fi nden die proPlant-Prognose auf:<br />

www.agrar.basf.de<br />

Schauen Sie rein!<br />

proPlant – Ausschnitt Wintergerste<br />

124


EcoKanister<br />

EcoKanister – DIE INNOVATIVE VERPACKUNG VON <strong>BASF</strong><br />

Wir haben unsere Produktverpackung weiterentwickelt.<br />

Ziel ist, Ihnen die tägliche Arbeit zu erleichtern, Ihnen Zeit<br />

zu sparen und den Umgang mit Pfl anzenschutzmitteln noch<br />

sicherer zu machen. Zusätzlich sollte die Verpackung ressourcenschonender<br />

und damit umweltfreundlicher werden.<br />

Nach einer internationalen Testphase mit vielen Landwirten<br />

und einem Pilotprodukt Picona ® haben wir nun den<br />

EcoKanister entwickelt. Wir werden in den nächsten Jahren<br />

nach und nach unsere Produkte in dieser neuen innovativen<br />

Verpackung anbieten. Die ersten Produkte im nächsten Jahr<br />

sind Osiris ® , Capalo ® , Stomp ® Aqua und Picona ® .<br />

EIN KONZEPT - DREI GRÖSSEN<br />

31,2 cm<br />

35,8 cm<br />

Die neuen, innovativen und umweltfreundlichen<br />

Verpackungen der <strong>BASF</strong> sind in drei<br />

praktischen Größen erhältlich – für mehr<br />

Sicherheit und eine leichtere Handhabung für<br />

Sie!<br />

23,9 cm<br />

1 LITER<br />

5 LITER<br />

10 LITER<br />

VORTEILE DES EcoKanisters IM DETAIL<br />

DIE ZENTRALE ÖFFNUNG<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen Pflanzenschutzverpackungen<br />

besitzt unser<br />

neuer EcoKanister eine zentrale Öffnung.<br />

Dies ist eine wichtige Neuerung,<br />

denn hierdurch lässt sich der Kanister<br />

restlos und völlig glucker- und spritzfrei<br />

entleeren. Dies dient nicht nur Ihrer<br />

Sicherheit, sondern spart auch enorm<br />

viel Zeit.<br />

DIE LOGOPRÄGUNG<br />

Qualität sollte sich nicht nur im Inneren<br />

verbergen, sondern auf den ersten Blick<br />

sichtbar sein. Leicht erkennbare Originalware<br />

schützt Sie vor Imitaten.<br />

DIE NEUE SCHRAUBKAPPE<br />

Unser neuartiger Deckel hat bereits eine<br />

integrierte Dichtung und macht so die<br />

Siegelfolie überflüssig. Kein lästiges Aufschneiden<br />

der Siegelfolie mehr. Weniger<br />

Kontaktmöglichkeit mit dem Inhalt, mehr<br />

Sicherheit für Sie.<br />

DER FLEXIBLE HALTEGRIFF<br />

In Ihrem täglichen Arbeitsablauf muss<br />

jeder Handgriff sitzen. Für ein optimales<br />

Handling sorgt der flexible, ergonomisch<br />

geformte Haltegriff, welcher sich in jede<br />

Richtung drehen lässt und dabei die<br />

nötige Stabilität behält.<br />

DIE LEICHTE BAUWEISE<br />

Stabilität und Leichtbauweise sind keine<br />

Gegensätze, sondern eine hohe Anforde<br />

rung, die wir mit unseren neuen Verpackungen<br />

erfüllt haben. Der EcoKanister<br />

setzt hohe Maßstäbe: geringeres Gewicht,<br />

bessere Stapel barkeit und einfaches<br />

Zusammen falten nach dem Ge -<br />

brauch zur besseren Raumausnutzung.<br />

Darüber hinaus trägt die geringere<br />

Wand dicke zu einer höheren Ökoeffizienz<br />

bei, da 25 % weniger Restmüll entsteht.<br />

DIE GENOPPTE GRIFFFLÄCHE<br />

Die genoppte Oberfläche im unteren Bereich<br />

des Kanisters sorgt für sicheren Halt<br />

sowie rutschfreies Entleeren und genaues<br />

Dosieren. Damit haben Sie alles fest<br />

im Griff.<br />

125


Services<br />

Für Sie da. Ganz nah.<br />

RatGeber<br />

ServiceLand SM<br />

Persönliche Beratung, ganz individuell<br />

RegionalBeratung Regionale Empfehlungen der Berater vor Ort,<br />

aktuell per Fax oder E-Mail<br />

NewsLetter<br />

Individueller Nachrichtendienst per E-Mail<br />

TopInformation Saisonbegleitende Informationen von Spezialisten vor Ort<br />

KulturenRatgeber Regionales und umfassendes Nachschlagewerk für die ganze Saison –<br />

für jedes Problem die richtige Lösung<br />

TreffPunkt<br />

WinterVeranstaltung<br />

FeldTag<br />

Fachinformationen für die kommende Saison<br />

Praxisversuche vor Ort – Produkte im Vergleich<br />

Agrar.<strong>BASF</strong>.de<br />

RegionalEmpfehlung<br />

ProduktInfo<br />

DiagnoseHilfe<br />

BefallsPrognose<br />

WetterAktuell<br />

InfoThek<br />

AgrarShop<br />

<strong>BASF</strong>istmehr<br />

Produkteinsatz auf den Punkt gebracht<br />

Interaktive Informationen rund um das Produkt<br />

Typische Schaderreger in Wort und Bild<br />

Regionale Vorhersage zum Krankheitsgeschehen im Getreide<br />

Regionale Wetterdaten/-prognosen<br />

Broschüren, Veranstaltungen, Links und vieles mehr<br />

Nützliches rund um die tägliche Arbeit und Freizeit zu einem fairen Preis<br />

Anmelden, Punkte sammeln und Prämien sichern<br />

ProfiWissen<br />

AckerunkräuterBuch<br />

PilzkrankheitenBuch<br />

RapsBuch<br />

neu<br />

WetterBuch<br />

Ackerunkräuter und Ackerungräser rechtzeitig erkennen<br />

Pilzkrankheiten und Schadsymptome im Getreidebau<br />

Raps – eine Kultur mit Perspektive<br />

Wetter & Pflanzenschutz<br />

ProfiTools<br />

EcoMatic ®<br />

Viele Vorteile im einzigartigen Großgebinde-Mehrwegsystem<br />

SchlagKartei Moderne und praxisgerechte Dokumentation, internetbasiert, einfach,<br />

zum attraktiven Preis<br />

126


Abstandsauflagen<br />

Abstandsauflagen der <strong>BASF</strong>-Produkte zu Oberflächengewässern<br />

(NW) und Nachbarflächen (NS/NT) im Ackerbau<br />

Stand: 15.10.2009, Angaben in m<br />

Den aktuellen Stand finden Sie unter www.agrar.basf.de<br />

unter Infothek • Infomaterial • Kategorien – Anwendungshinweise • PDF-Dokument – Abstandsauflagen<br />

Produkt<br />

Ackerbau<br />

NW-Auflage Abstand zum Gewässer Hangneigung NS/NT- Abstand zur Saumstruktur<br />

– Zulassung in<br />

und sonstige<br />

Nr.<br />

ohne<br />

Driftminderung<br />

bei Risikokategorie > 2% Auflagen<br />

Nr.<br />

ohne<br />

Driftminderung<br />

mit<br />

Driftminderung<br />

(%)<br />

D C B<br />

bzw. mit<br />

Driftminderung %<br />

50% 75% 90%<br />

50% 75% 90%<br />

Acrobat ® Plus WG Kartoffel 605/606 10 5 5 # NT 101 B 20 0 0 0<br />

Alverde ® Kartoffel 605/606 10 5 5 # - 0 0 0 0<br />

Arrat ® Mais 642 # # # # NT 102 B 20 20 0 0<br />

Artett ® Mais 603 15 10 5 5 - 0 0 0 0<br />

(NG) 402 F 10<br />

(NG) 407 Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />

reiner Sand, schwach schluffi ger Sand und<br />

schwach toniger Sand.<br />

(NG) 315 Keine Anwendung vor dem 15. April<br />

eines Kalenderjahres.<br />

(NG) 413 Keine Anwendung auf Böden mit einem<br />

organischen Kohlenstoffgehalt (Corg.)<br />

kleiner als 1%.<br />

Artett ® -Motivell ® -Pack Mais 603 15 10 5 5 - 0 0 0 0<br />

(NG) 402 F 10<br />

Basagran ®<br />

Ackerbohne, Sojabohne*,<br />

Futtererbse*<br />

(NG) 407<br />

(NG) 315<br />

(NG) 413<br />

Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />

reiner Sand, schwach schluffi ger Sand und<br />

schwach toniger Sand.<br />

Keine Anwendung vor dem 15. April<br />

eines Kalenderjahres.<br />

Keine Anwendung auf Böden mit einem<br />

organischen Kohlenstoffgehalt (Corg.)<br />

kleiner als 1%.<br />

642 # # # # NT 101 B* 20 0 0 0<br />

(NG) 402 F 10<br />

(NG) 407 Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />

reiner Sand, schwach schluffi ger Sand und<br />

schwach toniger Sand.<br />

(NG) 315 Keine Anwendung vor dem 15. April<br />

eines Kalenderjahres.<br />

(NG) 413 Keine Anwendung auf Böden mit einem<br />

organischen Kohlenstoffgehalt (Corg.)<br />

kleiner als 1%.<br />

Basagran ® DP Triticale, Weizen, Gerste, 642 # # # # NT 101 B 20 0 0 0<br />

Roggen, Hafer, Gräser (NG) 407 Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />

(NG 412 gilt nicht für Gräser)<br />

reiner Sand, schwach schluffi ger Sand und<br />

schwach toniger Sand.<br />

(NG) 315 Keine Anwendung vor dem 15. April<br />

eines Kalenderjahres.<br />

(NG) 412 F 5<br />

(NG) 413 Keine Anwendung auf Böden mit einem<br />

organischen Kohlenstoffgehalt (Corg.)<br />

kleiner als 1%.<br />

Biathlon ® W-Getreide, S-Getreide 642 # # # # - 0 0 0 0<br />

Biathlon ® XL-Pack W-Getreide, S-Getreide 642 # # # # NT 101 B 20 0 0 0<br />

Butisan ® Raps 605/606 20 10 5 5 - 0 0 0 0<br />

Markstammkohl, Stoppelrübe 607 n.z. 15 10 5 NT 101 B 20 0 0 0<br />

Raps, Stoppelrübe 706 F 20<br />

127


Abstandsauflagen<br />

Produkt<br />

Butisan ® Komplett-<br />

Pack<br />

Raps 605/606 5 5 # # NT 125 Anwendung nur bei unter 25 °C<br />

706 F 20 NT 114 G<br />

NT 101 B /<br />

NT 144<br />

n.z. n.z. 25 5<br />

Butisan ® Top Raps 605/606 15 10 5 5 - 0 0 0 0<br />

706 F 20<br />

Cantus ® Gold Raps 605/606 5 5 # # - 0 0 0 0<br />

701 F 10<br />

Capalo ® Weizen, Gerste, Roggen, Triticale 607 n.z. 15 10 5 - 0 0 0 0<br />

701 F 10<br />

Carax ® Raps 605/606 10 5 5 # - 0 0 0 0<br />

701 F 10<br />

Caramba ®<br />

Winterraps, Weizen, Gerste 605/606 5 5 5 # - 0 0 0 0<br />

Roggen, Triticale<br />

Champion ® Weizen, Gerste Roggen 605/606 5 5 # # - 0 0 0 0<br />

701 F 10<br />

Champion ®<br />

Weizen, Gerste, Roggen 605/606 10 5 5 # - 0 0 0 0<br />

& Diamant ® -<br />

Doppelgebinde<br />

701 F 10<br />

Clio ® Super Mais 605/606 15 10 5 5 NT 108 C,D 25 25 5 5<br />

706 F 20<br />

Clio ® Top BMX-Pack Mais 605/606 15 10 5 5 NT 108 C,D 25 25 5 5<br />

706 F 20<br />

Clio ® Star & Mais 605/606 20 10 5 5 NT 101 B 20 0 0 0<br />

Spectrum ®<br />

Cycocel ® 720 Winterweizen, Sommerweizen,<br />

Winterroggen, Triticale, Hafer<br />

642 # # # # - 0 0 0 0<br />

Fastac ® SC Super<br />

Contact<br />

Focus ® Ultra<br />

Ackerbau<br />

– Zulassung in<br />

1 x Anwendung in Raps, Senf, 607 n.z. 20 10 5 NT 102 B 20 20 0 0<br />

Rübe, Getreide (100 ml)<br />

Kartoffel (65 ml) n.z. 15 10 5<br />

1 x Anwendung in Getreide<br />

n.z. 20 10 5 NT 103 B 20 20 20 0<br />

(125 ml)<br />

2 x Anwendung in Raps und in<br />

n.z. n.z. n.z. 10 NT 109 C 25 25 25 5<br />

Senf<br />

2 x Anwendung in Getreide<br />

n.z. n.z. n.z. 15 NT 109 C 25 25 25 5<br />

(125 ml)<br />

Raps, Senf, Rübe, Getreide 701 F 10<br />

Kartoffel 705 F 5<br />

Winterraps, Futter-/Zuckerrübe,<br />

Mais, Kartoffeln, Acker bohne,<br />

Soja bohne<br />

NW-Auflage<br />

und sonstige<br />

Nr.<br />

Abstand zum Gewässer<br />

ohne bei Risikokategorie<br />

Driftminderung<br />

D C B<br />

bzw. mit<br />

Driftminderung %<br />

50% 75% 90%<br />

Hangneigung<br />

> 2%<br />

(nur bei Queckenbekämpfung)<br />

NS/NT-<br />

Auflagen<br />

Nr.<br />

642 # # # # NT 101 B<br />

Abstand zur Saumstruktur<br />

ohne<br />

Driftminderung<br />

mit<br />

Driftminderung<br />

(%)<br />

50% 75% 90%<br />

20 0 0 0<br />

Jockey ® Weizen, Gerste keine Auflage<br />

Juwel ® Futter-/Zuckerrüben 609 5 # # # - 0 0 0 0<br />

701 F 10<br />

Juwel ® Top Weizen, Gerste, Roggen 605/606 15 10 5 5 - 0 0 0 0<br />

701 F 10<br />

Triticale 605/606 10 10 5 5<br />

705 F 5<br />

Lexus ®2<br />

Winterweizen, Winterroggen<br />

Triticale, Dinkel, Winterhafer,<br />

Sommerhafer<br />

642 # # # # NT 101 B 20 0 0 0<br />

128


Abstandsauflagen<br />

Produkt<br />

Malibu ®<br />

Ackerbau<br />

– Zulassung in<br />

Winterweizen, Wintergerste,<br />

Winterroggen, Triticale<br />

NW-Auflage<br />

und sonstige<br />

Nr.<br />

Abstand zum Gewässer<br />

ohne bei Risikokategorie<br />

Driftminderung<br />

D C B<br />

bzw. mit<br />

Driftminderung %<br />

50% 75% 90%<br />

Hangneigung<br />

> 2%<br />

NS/NT-<br />

Auflagen<br />

Nr.<br />

605/606 20 10 5 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />

Medax ® Top Winterweizen, Wintergerste, 642 # # # # - 0 0 0 0<br />

Winterroggen, Triticale<br />

Motivell ® Mais 603 5 # # # - 0 0 0 0<br />

Motivell ® & Clio ® Star Mais 603 5 # # # NT 101 B 20 0 0 0<br />

Nimbus ® CS Winterraps 605/606 10 5 5 # NT 125 Anwendung nur bei unter 25 °C<br />

706 F 20 NT 114 G<br />

NT101 B /<br />

NT 144<br />

Abstand zur Saumstruktur<br />

ohne<br />

Driftminderung<br />

mit<br />

Driftminderung<br />

(%)<br />

50% 75% 90%<br />

n.z. n.z. 25 5<br />

Opus ® Top Weizen, Gerste, Roggen, Triticale 605/606 20 15 10 5 - 0 0 0 0<br />

701 F 10<br />

Osiris ® Weizen 605/606 20 10 5 5 - 0 0 0 0<br />

701 F 10<br />

Perfekthion ® Getreide 642 # # # # NT 109 C 25 25 25 5<br />

Zucker-/Futterrübe 642 # # # # NT 108 C,D 25 25 5 5<br />

Picona ®<br />

Winterweizen, Wintergerste, 605/606 15 10 5 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />

Winterroggen, Triticale<br />

Polyram ® WG Kartoffeln 607 n.z. 15 10 5 - 0 0 0 0<br />

Rebell ®<br />

Zucker-/Futterrüben<br />

605/606* 10 5 5 # NT 101 B 20 0 0 0<br />

* Nachaufl auf<br />

(NG) 407 Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />

reiner Sand, schwach schluffi ger Sand<br />

und schwach toniger Sand.<br />

(NG) 402 F 10<br />

Rubin ® TT<br />

Weizen, Gerste, Roggen, Hafer,<br />

Triticale<br />

keine Aufl age<br />

Signum ® Kartoffel 609 5 # # # - 0 0 0 0<br />

Spectrum ® Aqua-Pack Mais 605/606 20 20 10 5 NT 108 C,D 25 25 5 5<br />

705 F 5<br />

Sonnenblume 605/606 20 10 5 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />

Spectrum ® F-Pack Futter-/Zuckerrüben 605/606 15 10 5 5 NT 101 B 20 0 0 0<br />

Spectrum ® R-Pack Futter-/Zuckerrüben<br />

605/606* 15 10 5 5 NT 101 B 20 0 0 0<br />

* Nachaufl auf<br />

(NG) 407 Keine Anwendung auf den Bodenarten<br />

reiner Sand, schwach schluffi ger Sand<br />

und schwach toniger Sand.<br />

(NG) 402 F 10<br />

129


Abstandsauflagen<br />

Produkt<br />

Stomp ® Aqua<br />

Ackerbau<br />

– Zulassung in<br />

Wintergetreide und Mais<br />

(VA, NA 3,5 l/ha),<br />

Ackerbohne und Futtererbse<br />

(VA 3,5 l/ha)<br />

NW-Auflage<br />

und sonstige<br />

Nr.<br />

Abstand zum Gewässer<br />

ohne bei Risikokategorie<br />

Driftminderung<br />

D C B<br />

bzw. mit<br />

Driftminderung %<br />

50% 75% 90%<br />

Hangneigung<br />

> 2%<br />

NS/NT-<br />

Auflagen<br />

Nr.<br />

Abstand zur Saumstruktur<br />

ohne<br />

Driftminderung<br />

mit<br />

Driftminderung<br />

(%)<br />

50% 75% 90%<br />

605/606 20 20 10 5 NT108 C,D 25 25 5 5<br />

705 F 5<br />

Erbse (NA), Futtererbse 605/606 20 15 10 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />

(NA, 3 l/ha)<br />

Gräser, Rotklee und Luzerne 605/606 15 10 5 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />

Raps (NAH 2 l/ha) 605/606 15 10 5 5 NT 103 B 20 20 20 0<br />

Lupine, Sojabohne, Sonnenblume 605/606 20 10 5 5 NT 107 C,D 25 5 5 5<br />

(VA 2,6 l/ha)<br />

Wintergetreide<br />

(VA + NA 4,4 l/ha)<br />

Mais (VA + NA 4,4 l/ha)<br />

Ackerbohne u. Futtererbse<br />

(VA 4,4 l/ha)<br />

607 n.z. 20 20 10 NT 108 C,D 25 25 5 5<br />

Sumicidin ® Alpha 1 EC Getreide (200 ml/ha) 607 n.z. 15 10 5 NT 103 B 20 20 20 0<br />

Kartoffel, Raps,<br />

607 n.z. 20 10 5<br />

Getreide (250 ml/ha)<br />

Kartoffel, Getreide, Raps, 706 F 20<br />

Trebon ®3 30 EC Raps 607 n.z. n.z. n.z. 10 NT 101 B 20 0 0 0<br />

701 F 10<br />

# - Abstände sind nicht von der Zulassungsbehörde vorgeschrieben, sondern werden von den Bundesländern festgelegt<br />

B - keine verlustmindernde Technik erforderlich, wenn Nachbarfl äche=Straße, Weg, Platz oder Nachbarfl äche mit lw./gärtn. Nutzung oder Rückenspritze oder Gehölze


Abstandsauflagen<br />

Erklärung der Abstandsauflagen<br />

Abstände zu Oberflächengewässern<br />

NW 600/601: Feste Abstände zu Gewässern unabhängig<br />

der verwendeten Anwendungstechnik. (Betrifft nur noch alte<br />

Zulassungen. Aufl agen werden nicht mehr vergeben.)<br />

NW 603: Flexible Abstände in den Kategorien A, B, C, D.<br />

Neben der Anwendungstechnik werden auch Gewässer und<br />

Ufervegetation in einem Punktesystem bewertet. Dabei nimmt<br />

die abdriftmindernde Technik den größten Stellenwert ein. Nur<br />

diese Punktzahlen sind in der Tabelle berücksichtigt. Aufl age<br />

wird nicht mehr vergeben.<br />

NW 605/606: Beide Aufl agen werden zusammen vergeben. In<br />

der NW 605 sind die Abstände in den verschiedenen Abdriftminderungsklassen<br />

50, 75 und 90 % angegeben. Die NW 606<br />

gibt den Abstand beim Einsatz von Standarddüsen an.<br />

NW 607: Das PSM darf auf Flächen neben Gewässern nur<br />

mit der angegebenen abdriftreduzierenden Technik eingesetzt<br />

werden. Der genannte Mindestabstand von 5, 10, 15 oder<br />

20 m ist in jedem Fall einzuhalten. Ein Einsatz mit geringer abdriftreduzierender<br />

Technik oder ohne diese Technik ist auf der<br />

ganzen Fläche verboten!<br />

NW 609: Beim Einsatz abdriftmindernder Technik ist kein<br />

Abstand zu Oberfl ächengewässern erforderlich. Bei<br />

Verwendung von Standarddüsen muss der angegebene Abstand<br />

eingehalten werden.<br />

NW 642: Die Anwendung in oder unmittelbar an oberirdischen<br />

Gewässern oder Küstengewässern ist nicht zulässig.<br />

Weitere Anwendungsauflagen<br />

NT 114: Mindestens 5 m Abstand zu Saumstrukturen<br />

(gilt z. B. für alle clomazonehaltigen Mittel).<br />

NT 125: Kein Einsatz bei Tageshöchsttemperaturen über<br />

25 °C.<br />

NT 144: Mind. 300 l/ha Wasseraufwandmenge, 0 bis 5 m kein<br />

Einsatz, da gleichzeitig NT 114 gilt, dann ab 5 m Abstand bis<br />

25 m mit 90 %-Düsen, anschließend mind. 75 %-Düsen<br />

(gilt für clomazonehaltige Mittel).<br />

Die Aufl agen NG 402, 404 und 409 beziehen sich auf Flächen<br />

mit Hangneigung, welche an Gewässer angrenzen. Hier muss<br />

ein mit einer geschlossenen Pfl anzendecke vorhandener unterschiedlich<br />

breiter Randstreifen vorhanden sein.<br />

Nicht erforderlich ist der Randstreifen bei Anwendung von<br />

Direkt- oder Mulchsaatverfahren.<br />

Die Aufl agen NW 701, 703, 705, 706 haben ähnlichen Inhalt<br />

wie die genannten NG 402, 404, 409.<br />

Die Aufl agen NG 405 und 408 schränken den Pfl anzenschutzmitteleinsatz<br />

auf drainierten Flächen ein.<br />

Die Aufl age NG 410 untersagt den Pfl anzenschutzmitteleinsatz<br />

auf Flächen mit über 30 % Tonanteil.<br />

Die Aufl age NG 411 untersagt den Pfl anzenschutzmitteleinsatz<br />

auf sandigen Böden mit einem Humusanteil unter 1 % C org.<br />

.<br />

Den Abstand zu Gewässern regeln die Aufl agen NW 600, NW<br />

601, NW 603, NW 605, NW 606, NW 607, NW 609.<br />

131


Verpackungsgrößen/Gebinde<br />

Verpackungsgrößen und Gebinde<br />

Handelsname<br />

Versandgebinde<br />

Inhalt<br />

Acrobat ® Plus WG 1 x 10 kg Papier-Ventilsack<br />

Alverde ®<br />

10 x 1 l Kunststoff-Flasche<br />

Artett ® -Motivell ® -Pack 2 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

1 x 4 l Kunststoff-Kanister<br />

Arrat ®<br />

1 x 0,8 kg + 1 x 4 l<br />

Kunststoff-Kanister<br />

Basagran ®<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

Basagran ® DP<br />

2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />

50 l Ecomatic ® -Fass<br />

Biathlon ®<br />

10 x 0,35 kg Kunststoff-Flasche<br />

4 x 1,40 kg Kunststoff-Flasche<br />

Biathlon ® XL-Pack 2 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

+ 2 x 0,47 l Kunststoff-Flasche<br />

Butisan ®<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

Butisan ® Top<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

30 l Ecomatic ® -Fass<br />

Butisan ® Komplett-Pack 1 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />

+ 1 x 1 l Kunststoff-Flasche<br />

Cantus ® Gold<br />

10 x 1 l Kunststoff-Flasche<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

30 l Ecomatic ® -Fass<br />

Capalo ®<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />

50 l Ecomatic ® -Fass<br />

Caramba ®<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

50 l Ecomatic ® -Fass<br />

Carax ®<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />

Champion ®<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

Champion ® & Diamant ® -<br />

Pack<br />

Clio ® Star & Spectrum ®<br />

Clio ® Super<br />

Clio ® Top-BMX-Pack<br />

Cycocel ® 720<br />

1 x 5 l + 1 x 5 l<br />

Kunststoff-Kanister<br />

1 x 10 l + 1 x 10 l<br />

Kunststoff-Kanister<br />

50 l + 50 l Ecomatic ® -Fass<br />

2 x 5 l + 2 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

1 x 10 l + 1 x 10 l<br />

Kunststoff-Kanister<br />

1 x 5 l + 1 x 5 l<br />

Kunststoff-Kanister<br />

2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />

Handelsname<br />

Versandgebinde<br />

Inhalt<br />

Fastac ® SC Super Contact 10 x 0,5 l Kunststoff-Kanister<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />

1 x 20 l Kunststoff-Fass<br />

Focus ® Ultra<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

30 l Ecomatic ® -Fass<br />

Jockey ® 2 x 10 l Kanister<br />

1 x 50 l Fass<br />

1 x 200 l Fass<br />

1 x 1000 l Container (IBC)<br />

Juwel ®<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

Juwel ® Top<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

50 l Ecomatic ® -Fass<br />

Lexus ®2<br />

10 x 0,1 kg Kunststoff-Dose<br />

10 x 0,5 kg Kunststoff-Dose<br />

Malibu ®<br />

2 x 10 l Kanister<br />

50 l Ecomatic ® -Fass<br />

Medax ® Top<br />

2 x 5 l + 2 x 5 kg<br />

Kunststoff-Kanister<br />

Motivell ®<br />

12 x 1 l Kunststoff-Flasche<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

Motivell ® & Clio ® Star 2 x 5 l + 2 x 5 l<br />

Kunststoff-Kanister<br />

Nimbus ® CS<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />

50 l Ecomatic ® -Fass<br />

NutriSeed ®<br />

1 x 10 l Kunststoff-Fass<br />

1 x 200 l Kunststoff-Fass<br />

Osiris ®<br />

2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />

50 l Ecomatic ® -Fass<br />

Opus ® Top<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

50 l Ecomatic ® -Fass<br />

Perfekthion ®<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

Picona ®<br />

2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />

Polyram ® WG<br />

1 x 10 kg Papier-Ventilsack<br />

Rebell ®<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

Rubin ® TT 10 x 1 l Kunststoff-Flasche<br />

2 x 10 l Kanister<br />

1 x 50 l Fass<br />

1 x 200 l Fass<br />

1 x 1000 l IBC<br />

132


Verpackungsgrößen/Gebinde<br />

Handelsname<br />

Versandgebinde<br />

Inhalt<br />

Signum ®<br />

2 x 5 kg Kunststoff-Kanister<br />

10 x 1 kg Kunststoff-Flasche<br />

Spectrum ® -Aqua-Pack 1 x 5 l + 1 x 10 l<br />

Kunststoff-Kanister<br />

Spectrum ® -F-Pack 2 x 5 l + 1 x 5 l<br />

Kunststoff-Kanister<br />

Spectrum ® -R-Pack 4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

Stomp ® Aqua<br />

2 x 10 l Kunststoff-Kanister<br />

50 l Ecomatic ® -Fass<br />

Sumicidin ®1 Alpha EC 4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

12 x 1 l Kunststoff-Kanister<br />

Trebon ®3 30 EC<br />

10 x 1 l Kunststoff-Kanister<br />

4 x 5 l Kunststoff-Kanister<br />

Bei Postversand sind die AGB der Deutschen Post AG<br />

einzuhalten. Im Regelfall wird der Postversand nicht empfohlen.<br />

®<br />

= Registrierte Marke der <strong>BASF</strong><br />

®1<br />

= Registrierte Marke von Sumitomo<br />

®2<br />

= Registrierte Marke von DuPont<br />

®3<br />

= Registrierte Marke von Mitsui Chemicals, Inc.<br />

(Zulassungsinhaber Spieß-Urania)<br />

133


134<br />

Notizen


® = eingetragene Marke von <strong>BASF</strong> Aktiengesellschaft<br />

Registrierte Marken anderer Hersteller:<br />

Bayer CropSciences GmbH: Atlantis WG ® , Betanal ® Expert,<br />

Cadou ® , Loredo ®<br />

Borax: Solubor ® DF<br />

CBW Chemie GmbH: Camposan ®<br />

Compo: Nutribor ® , Nutrimix ® , NutriSeed ®<br />

Dow AgroSciences GmbH: Broadway ® , Falkon ® , Primus ® ,<br />

Starane ®<br />

DuPont: Ciral ® , Concert ® SX ® , Debut ® , Gropper ® SX ® , Lexus ® ,<br />

Pointer ® SX ®<br />

Evonik Goldschmidt GmbH: Break thru ®<br />

FMC Chemical: Centium ®<br />

ISK Biosciences Europe: Motivell ® , Ranman ®<br />

K+S Nitrogen: Nitrophoska ®<br />

Makhteshim-Agan: Goltix ® SC<br />

Monsanto Agrar GmbH: Monitor ®<br />

Nufarm Deutschland GmbH: Lentipur ® , Ralon ® Super,<br />

Zeagran ® Ultimate<br />

Spiess-Urania: Brazzos ® , Designer ® , Trebon ®<br />

Sumitomo Chemical: Sumicidin ® Alpha EC<br />

Syngenta: Axial ® 50 EC, Boxer ® , Topik ® 100 EL<br />

WITCO Corporation: Monfast ® 135<br />

Die Angaben in dieser Druckschrift basieren auf unseren<br />

derzeitigen Kenntnissen und Erfahrungen. Sie befreien den<br />

Anwender wegen der Fülle möglicher Einfl üsse bei der Anwendung<br />

unseres Produktes nicht von eigenen Prüfungen und<br />

Versuchen. Alle hierin gemachten Angaben und Informationen<br />

können sich ohne Vorankündigung ändern. In jedem Fall sind<br />

die Angaben in der Gebrauchsanleitung und die Festsetzungen<br />

der Zulassung des Produktes zu beachten. Etwaige Schutzrechte<br />

sowie bestehende Gesetze und Bestimmungen sind<br />

vom Anwender unseres Produktes in eigener Verantwortung<br />

zu beachten.


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