Inklusive Grundschule: ein starkes Glied in der „Kommunalen ...
Inklusive Grundschule: ein starkes Glied in der „Kommunalen ...
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Abstimmung mit den Kooperationspartnern und entwickelt sich an den Aufträgen, die<br />
sich die Partner geben.<br />
Gerda Holz, die Verantwortliche für die wissenschaftliche Begleitung durch das ISS,<br />
betont: „Präventionsnetzwerke s<strong>in</strong>d Produktionsnetzwerke.“ Präventionsorientierte<br />
Produkte s<strong>in</strong>d z.B. <strong>der</strong> Begrüßungsbesuch bei Geburt <strong>e<strong>in</strong></strong>es K<strong>in</strong>des mit <strong>e<strong>in</strong></strong>em<br />
verlässlichen bedarfsgerechten Angebot für die „Neueltern“, die systematische frühe<br />
För<strong>der</strong>ung ab Geburt <strong>in</strong> Gruppen, Krippen, KiTas als Grundlage für Bildungsteilhabe<br />
von Anfang an und <strong>e<strong>in</strong></strong>en erfolgreichen Schulverlauf sowie die beson<strong>der</strong>e<br />
Unterstützung an den Übergängen des Bildungssystems KiTa - <strong>Grundschule</strong>,<br />
<strong>Grundschule</strong> - weiterführende Schule, Schule - Beruf.<br />
Das Monheimer Projekt versteht sich als <strong>e<strong>in</strong></strong> Erfolgsmodell. Die Sprachkenntnisse<br />
und die Gesundheitsdaten armer K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben sich verbessert. Die Zahl <strong>der</strong><br />
Schulabbrecher ist gesunken, immer mehr jungen Menschen gel<strong>in</strong>gt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong><br />
das Berufsleben.<br />
Das Modellvorhaben <strong>der</strong> Landesregierung, das auch wissenschaftlich begleitet und<br />
ausgewertet werden soll, will bis zu 15 Kommunen <strong>in</strong> NRW dar<strong>in</strong> unterstützen,<br />
ebenfalls ressort- und <strong>in</strong>stitutionsübergreifende Netzwerkstrukturen für präventive<br />
sozialräumliche Konzepte zur Unterstützung und Begleitung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen sowie <strong>der</strong>en Familien aufzubauen. Die Landesregierung hat beim Start<br />
den Willen bekundet, nach Auswertung des Modellvorhabens das Projekt <strong>in</strong> die<br />
Fläche br<strong>in</strong>gen zu wollen.<br />
Die Landesregierung von NRW hat sich zu <strong>e<strong>in</strong></strong>er sozialen Präventionspolitik und<br />
damit zu <strong>e<strong>in</strong></strong>em Paradigmenwechsel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozial-, K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Bildungspolitik<br />
bekannt. Sie setzt <strong>e<strong>in</strong></strong> wichtiges Signal für an<strong>der</strong>e Bundeslän<strong>der</strong>. Angesichts <strong>der</strong><br />
Tatsache, dass nach Angaben des Bildungsberichts Ruhr, dem ersten regionalen<br />
Bildungsbericht <strong>in</strong> Deutschland, all<strong>e<strong>in</strong></strong> 30 % <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metropole Ruhr zwei<br />
Jahre vor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schulung <strong>e<strong>in</strong></strong>en erheblichen Sprachför<strong>der</strong>bedarf haben, ist<br />
offensichtlich, dass die neue Landes<strong>in</strong>itiative für sich all<strong>e<strong>in</strong></strong> nicht greifen kann. Sie<br />
muss unterfüttert werden mit abgestimmten ressortübergreifenden Maßnahmen des<br />
Landes und <strong>der</strong> Kommunen. Das kostet zusätzliches Geld. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />
kommunaler Nothaushalte und begrenzter Möglichkeiten des Landeshaushalts muss<br />
auch <strong>der</strong> Bund mit <strong>in</strong>s Boot geholt werden.<br />
Zum Zusammenhang von Prävention und Inklusion<br />
Soziale Inklusion ist <strong>e<strong>in</strong></strong> allgem<strong>e<strong>in</strong></strong>es Menschenrecht und m<strong>e<strong>in</strong></strong>t das Recht auf <strong>e<strong>in</strong></strong><br />
selbstverständliches Zusammenleben und <strong>e<strong>in</strong></strong>e gleichberechtigte Teilhabe <strong>in</strong> allen<br />
gesellschaftlichen Bereichen, unabhängig von sozialer Herkunft, ethnischer<br />
Zugehörigkeit, Sprache, Religion, Geschlecht, Fähigkeiten und Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen. Die<br />
UN-Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenrechtskonvention macht dieses Recht aus gutem Grund explizit<br />
geltend für die beson<strong>der</strong>s stark von sozialem Ausschluss betroffene Gruppe <strong>der</strong><br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen. Es aber auf diese Zielgruppe zu verkürzen, wie dies<br />
<strong>der</strong>zeit im Diskurs <strong>der</strong> deutschen Bildungspolitik üblich ist, ist unzulässig.<br />
Da Prävention auf die Vermeidung und Abwehr von Benachteiligung, Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
und sozialer Exklusion abzielt, ist sie <strong>e<strong>in</strong></strong> unverzichtbarer Bestandteil <strong>e<strong>in</strong></strong>es jeden<br />
Inklusionskonzeptes. Sie ist - positiv gesprochen - „vorsorgende Inklusion“ und muss<br />
beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> lernsensiblen Phase <strong>der</strong> frühk<strong>in</strong>dlichen Bildung und <strong>der</strong> sich<br />
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