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Cer-Eisen-Zündsteine - Althofen

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Auermetall oder <strong>Cer</strong>eisen<br />

Auermetall,<br />

manchmal auch <strong>Cer</strong>eisen genannt, ist der Name für<br />

verschiedene pyrophore <strong>Cer</strong>-<strong>Eisen</strong>-Legierungen.<br />

Sie wurden erstmals von<br />

Carl Auer von Welsbach<br />

hergestellt und im Jahr<br />

1903<br />

unter der Nummer DE 154807 zum Patent<br />

angemeldet.<br />

In der Patentschrift werden 70 % <strong>Cer</strong> zu 30 % <strong>Eisen</strong><br />

als optimales Verhältnis angegeben.<br />

Foto links: Feuerstein aus <strong>Cer</strong>eisen<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


Original Auermetall <strong>Zündsteine</strong><br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010<br />

Foto: Peter Unfried


Auermetall oder <strong>Cer</strong>eisen<br />

<strong>Cer</strong>ium - Ce<br />

Ferrum - Fe<br />

Name, Symbol, Ordnungszahl <strong>Cer</strong>, Ce, 58<br />

Name, Symbol, Ordnungszahl <strong>Eisen</strong>, Fe, 26<br />

Serie - Lanthanoide<br />

Gruppe, Periode, Block<br />

La, 6, f<br />

Serie - Übergangsmetalle<br />

Gruppe, Periode, Block<br />

8, 4, d<br />

Aussehen - silbrig weiß<br />

CAS-Nummer 7440-45-1<br />

Massenanteil an der Erdhülle 43 ppm<br />

Aussehen metallisch glänzend mit<br />

einem gräulichen Farbton<br />

CAS-Nummer 7439-89-6<br />

Massenanteil an der Erdhülle 4,7 %<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


Auermetall oder <strong>Cer</strong>eisen<br />

<strong>Cer</strong>ium - Ce<br />

Ferrum - Fe<br />

Elektronen pro Energieniveau 2, 8, 18, 19, 9, 2<br />

Elektronen pro Energieniveau 2, 8, 14, 2<br />

Atommasse 140,116 u<br />

Atommasse 55,845 u<br />

Aggregatzustand fest<br />

Aggregatzustand fest<br />

Dichte 6,773 g/cm 3 (25 °C)<br />

Mohshärte 2,5<br />

Schmelzpunkt 1068 K (795 °C)<br />

Siedepunkt 3633 K (3360 °C)<br />

Dichte 7,874 g/cm 3 =7874 kg/m 3<br />

Mohshärte 4,0<br />

Magnetismus ferromagnetisch<br />

Schmelzpunkt 1811 K (1538 °C)<br />

Siedepunkt 3134 K (2861 °C<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


Auermetall oder <strong>Cer</strong>eisen<br />

<strong>Cer</strong>ium - Ce<br />

Ferrum - Fe<br />

Oxidationszustände 3, 4<br />

Oxide: Ce 2 O 3 , CeO 2<br />

In der Natur kommt <strong>Cer</strong> vergesellschaftet mit<br />

anderen Lanthanoiden in sogenannten<br />

<strong>Cer</strong>iterden vor,<br />

wie zum Beispiel im Allanit<br />

(Ca, Ce, La, Y) 2 (Al, Fe) 3 (SiO 4 ) 3 (OH),<br />

im Monazit<br />

(Ce, La, Th, Nd, Y)PO 4<br />

sowie im Bastnäsit<br />

(Ce, La, Y)CO 3 F.<br />

Oxidationszustände 2, 3, 4, 6<br />

Oxide: FeO, Fe 2 O 3 , Fe 3 O 4 (amphoter)<br />

<strong>Eisen</strong> steht in der Reihe der relativen<br />

Elementhäufigkeit bezogen auf Silicium im<br />

Universum mit 8,3 · 10 5 Atomen je 1 · 10 6<br />

Siliciumatomen an 9. Stelle.<br />

Die Fusion von Elementen in Sternen endet beim<br />

<strong>Eisen</strong>, da bei der Fusion höherer Elemente keine<br />

Energie mehr frei wird, sondern aufgewendet<br />

werden muss (siehe Nukleosynthese).<br />

Schwerere Elemente entstehen endotherm bei<br />

Supernovaexplosionen, die auch für das<br />

Verstreuen der im Stern entstandenen Materie<br />

verantwortlich sind.<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


Auermetall oder <strong>Cer</strong>eisen<br />

<strong>Cer</strong>ium - Ce<br />

Ferrum - Fe<br />

<strong>Cer</strong> wurde<br />

1803<br />

von Jöns Jacob Berzelius und Wilhelm von Hisinger<br />

und gleichzeitig<br />

von Martin Heinrich Klaproth<br />

entdeckt<br />

und nach dem Zwergplaneten <strong>Cer</strong>es benannt.<br />

Die Darstellung des Elements gelang<br />

Carl Gustav Mosander<br />

1825<br />

durch Reduktion des Chlorids mit Natrium.<br />

Die Geschichte des <strong>Eisen</strong>s beginnt vor mindestens<br />

6000<br />

Jahren<br />

Es wurden Speer- und Pfeilspitzen im Zweistromland,<br />

dem heutigen Irak, gefunden, die man auf diese<br />

Zeit datierte.<br />

Es kann aber durchaus sein, dass die Menschheit<br />

schon davor <strong>Eisen</strong> kannte, aber infolge seiner<br />

Korrosionseigenschaften die Zeit bis heute nicht<br />

überdauerte.<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


Auermetall oder <strong>Cer</strong>eisen<br />

Das Zündrädchen von Feuerzeugen - in<br />

Gasanzündern kann es auch ein Stäbchen sein –<br />

übernimmt folgende Funktion:<br />

Es trägt dazu wie eine Feile mit feinen Zähnen vom<br />

<strong>Cer</strong>eisen sofort die aufglühenden Späne ab, die<br />

dann den in Lösemittel getränkten Docht des<br />

Feuerzeuges entzünden.<br />

Foto links: Reibrad und Zündstein eines Einweg-Feuerzeuges<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


CEREISEN UND FEUERZEUGE<br />

<strong>Zündsteine</strong><br />

Original Auermetall®<br />

Die hohe Affinität der Lanthaniden-Metalle zu<br />

Sauerstoff bewirkt große Oxydationsbereitschaft<br />

des <strong>Cer</strong>-Mischmetalls. Eine einzigartige Basis für<br />

die Herstellung von <strong>Zündsteine</strong>n.<br />

Durch Beimengung weiterer Legierungselemente<br />

und mittels modernster Produktionstechniken<br />

werden die einzigartigen Eigenschaften von<br />

<strong>Zündsteine</strong><br />

Auermetall ® <strong>Zündsteine</strong> kommen in den<br />

verschiedensten Industriesparten zum Einsatz:<br />

Wegwerffeuerzeuge / wieder befüllbare Feuerzeuge<br />

• Gas- und Schweißanzünder<br />

• Überlebensfeuerzeuge<br />

• Spezialeffekte<br />

• Nachfüllzündsteine<br />

Original Auermetall ®<br />

erzielt:<br />

hohe Pyrophorität<br />

enge Maßtoleranz<br />

hohe Korrosionsbeständigkeit<br />

gerundete Kanten<br />

Unterschiedliche Härtegrade sind je nach<br />

Kundenwunsch erhältlich<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


Gasfeuerzeuge<br />

Obere Reihe:<br />

Gasfeuerzeuge mit Zündstein aus den 1950er<br />

und 1990er Jahren<br />

Untere Reihe:<br />

Gasfeuerzeug mit Piezo-Zündung als<br />

Kugelschreiber<br />

Einwegfeuerzeug mit Zündstein und<br />

Benzinfeuerzeug mit Zündstein und verschiebbarem<br />

Sturmring<br />

Foto: Wikipedia<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


Gasfeuerzeuge<br />

Bei Diffusionsbrennern strömt der Brennstoff über ein Reduzierventil<br />

mit hohem Druck aus dem Vorratstank in die Brennerdüse. Erst<br />

nach Austritt aus der Düse gelangt Luft als Oxidator von außen<br />

hinzu und das Gas verbrennt dort mit einer leuchtend gelben<br />

Diffusionsflamme.<br />

Teilvormischbrenner erzielen eine höhere Brenntemperatur und<br />

größere Beständigkeit der Flamme gegen Windeinflüsse durch<br />

eine Spiralfeder am Düsenauslass, durch die schon kurz vor<br />

Beginn des Verbrennungsprozesses Luft angesaugt wird und die<br />

zum Entzündungsort hin den Düsenquerschnitt verkleinert. Im<br />

oberen Drittel der Feder verbrennt das Gas mit einer blaugelben<br />

Flamme.<br />

Bei Vormischbrennern wird durch große Luftzufuhröffnungen bereits<br />

am Düseneinlass Luft angesaugt und auf dem Weg zum<br />

Düsenauslass über Wandunregelmäßigkeiten mit dem Gas<br />

verwirbelt.<br />

– Ikari-Brenner bilden nach der Entzündung eine lange,<br />

nadeldünne, nichtleuchtende, blaue Flamme und eignen<br />

sich so – eingeschränkt – auch für feine Lötarbeiten.<br />

– Nainen-Brenner haben ca. 0,5 cm oberhalb des<br />

Düsenauslasses eine ringförmige Öffnung mit einem so<br />

genannten Reaktionsgitter, das durch die Zündflamme<br />

erhitzt wird und eine ständige Wiederentzündung des<br />

hindurchströmenden Gases bewirkt. Nainen-Brenner<br />

bilden oberhalb des Reaktionsgitters eine kegelförmige,<br />

kurze, nichtleuchtende, blaue Flamme, die am Fuß den<br />

Durchmesser der Ringöffnung hat.<br />

Gasfeuerzeuge funktionieren bei Temperaturen weit<br />

unter dem Gefrierpunkt nicht mehr, weil der<br />

Dampfdruck des Feuerzeuggases Butan mit<br />

sinkender Temperatur abnimmt und deshalb<br />

nicht mehr genug Gas ausströmt.<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


Benzinfeuerzeuge<br />

Benzinfeuerzeug<br />

Der Brennstoff wird in einem Baumwolldocht durch<br />

Kapillarwirkung zum Entzündungsort<br />

transportiert, wo er in einer leuchtenden,<br />

gelben Diffusionsflamme verbrennt<br />

Bild links: klassische IMCO-Feuerzeuge<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


Benzinfeuerzeuge<br />

Luntenfeuerzeug,<br />

geöffnet und geschlossen<br />

Ihr Charakteristikum<br />

ist eine 5-20 mm dicke kordelförmige Lunte aus<br />

umsponnener, chemisch imprägnierter<br />

Baumwolle<br />

Die chemische Behandlung lässt die Lunte lediglich<br />

glimmen, eine Flamme entsteht nicht<br />

Erste Luntenfeuerzeuge sind seit dem frühen 19.<br />

Jahrhundert bekannt.<br />

Zu dieser Zeit erfolgt die Zündung mittels eines am<br />

Feuerzeug angebrachten Feuerstahls und<br />

Feuersteins.<br />

Link: Luntenfeuerzeug, geöffnet und geschlossen<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010


Nostalgie-Feuerzeuge<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010<br />

Foto: Roland Adunka


Nostalgie-Feuerzeuge<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010<br />

Foto: Roland Adunka


Original Auermetall <strong>Zündsteine</strong><br />

Feuerzeuge<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010<br />

Foto: Peter Unfried


Original Auermetall <strong>Zündsteine</strong><br />

Feuerzeuge<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010<br />

Foto: Peter Unfried


Quellen<br />

Auer von Welsbach Museum, <strong>Althofen</strong><br />

(Text + Fotos)<br />

Treibacher Industrie AG, <strong>Althofen</strong><br />

(Text + Foto)<br />

Universität Wien – Chemische Fakultät<br />

(Fotos)<br />

Wikipedia<br />

(Text + Fotos)<br />

© Werner Kohl – Auer von Welsbach Forschungs-Institut, 2010

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